Verifikation von Wertdokumenten mit einem Fenster mit diffraktiven Strukturen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verifikation von Wertdokumenten, wie beispielsweise Banknoten, Wertpapiere, Kredit-, Debit- oder Ausweiskarten, Pässe, Urkunden, Eintrittskarten, Lose und Ähnliches, Label, Verpackungen, Steuerbanderolen, Zigarettenaufreißfäden oder andere Elemente für die Produktsicherung oder Marketingaktionen. Hierbei ist in mindestens einem lichtdurchlässigen Bereich eines Sicherheitselemen- tes eine erste Information angeordnet. Ein separates Display, beispielsweise ein Bildschirm eines Computers, Notebooks oder Laptops, ein Monitor einer Kasse eines Kassensystems oder ein Display eines Handgerätes, zeigt mindestens bereichsweise eine zweite Information an. Entweder in der ersten oder der zweiten Information oder auch in beiden Informationen ist eine weitere Information versteckt, die für einen Betrachter ohne Hilfsmittel nicht oder nur kaum erkennbar und/ oder lesbar ist. Eine Verifikation des Sicherheitselementes erfolgt, indem die erste Information im transluzenten Bereich des Sicherheitselementes über die zweite Information gelegt wird und die versteckte Information erkennbar und/ oder lesbar wird. Die Erfindung be- trifft weiterhin ein entsprechendes Verfahren zur Verifikation oder zur
Überprüfung von Wertgegenständen, die ein Display aufweisen, beispielsweise ein Computer, Notebook oder Laptop, eine Kasse eines Kassensystems, Fernsehgerät oder ein Handgerät. Ein gattungsgemäßes Verfahren ist aus WO 2009/ 019038 AI bekannt. Hierbei beinhaltet vorteilhaft die versteckte Information beispielsweise den Emissionswert oder die Währung einer Banknote und kann somit als
Echtheitsüberprüfung an einem Kassenterminal dienen. Die Banknote wird über das Display des Kassenterminals gelegt und es zeigt sich für das Kas- senpersonal die auf der Banknote versteckte Information in Klarschrift.
Aus WO 2009/019038 A ist bekannt, dass sich ein Moire-Muster ergibt, wenn auf den lichtdurchlässigen Bereich des Sicherheitselementes oder des Verifikationselementes ein Raster aus streuenden Elementen aus Blindverprägungen oder optischen Linsen aufgebracht und auf dem Display eine auf die streuenden Elemente abgestimmte Mikro-Information dargestellt wird. Die Mikro-Information wird durch die Überlagerung mit dem Raster aus streuenden Elementen um ein Vielfaches vergrößert dargestellt, muss jedoch an das Raster des Sicherheitselementes oder des Verifikationselementes an- gepasst sein.
Des Weiteren erlaubt der aus dem Stand der Technik bekannte indirekte Hochdruck in Verbindung mit dem zu bedruckenden Substrat üblicherweise bei Positiv-Linien eine minimale Linienbreite von 40 μπι und bei Negativ- Linien von 80 μιτι. Hierbei ist eine Positiv-Linie ein gedruckter linienf örmiger Bereich, der durch eine Druckfarbe gebildet wird, während eine Negativ- Linie ein ausgesparter linienförmiger Bereich ohne Druckfarbe in einem voll- flächig oder rasterf örmig bedruckten Bereich ist. Beim Offsetdruck kann bei Positiv-Linien eine minimale Linienbreite von 30 μιη und bei Negativ-Linien eine minimale Linienbreite von 50 μιη erreicht werden. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass es beim Druckprozess, bedingt durch Schlupf, die Rheologie der Farbe und den Kapillarkräften im Substrat (Farbsaum, Verlauf zum Rand), zu einer Vergrößerung der Linienbreite kommt, die ca. 5 μιη auf jeder Seite der Linie betragen kann. Dadurch vergrößert sich die tatsächliche Linienbreite beispielsweise bei positiven Linien im Offsetdruck auf 40 μπι und im indirekten Hochdruck auf 50 μπι.
Der Trend geht bei Displays von Mobiltelefonen, Smartphones, Fernsehgeräten und anderer Geräte zu extrem hohen Auflösungen, d.h. einer besonders hohen Anzahl von Pixeln pro Flächeneinheit. Stand der Technik sind söge-
nannte Aktiv-Matrix-Displays, bei denen ein Flüssigkristallbildschirm aus einer Matrix von Bildpunkten besteht, der sogenannten Display-Matrix, wobei jeder einzelne Bildpunkt einen aktiven Verstärker und Stromversorgungsanschlüsse besitzt. Die einzelnen Pixel der Display-Matrix sind hierbei durch einen Betrachter nicht mehr mit unbewaffnetem Auge, sondern nur noch mittels Mikroskop zu erkennen. Beispielsweise hat das sogenannte Retina-Display des derzeit aktuellen Smartphones„iphone 4" der Fa. Apple® eine Auflösung von 960x640 Pixel bei einer Bildschirmdiagonale von 8,9 cm oder das sogenannte AMOLED-Display des Smartphones„Galaxy S 19000" der Fa. Samsung® eine Auflösung von 480x800 Pixel bei einer Bildschirmdiagonale von 10,2 cm.
Eine derart hohe Auflösung kann mit den derzeit aus dem Stand der Technik bekannten Druckverfahren nicht oder nur mit hohen Ausschussquoten, zu Lasten des Kontrasts oder mit Verlust von Bildinformation erreicht werden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Sicherheitselement derart weiterzubilden, dass die Nachteile des Standes der Technik behoben und der Schutz gegenüber Fälschungen weiter erhöht wird.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Erfindungsgemäß wird die erste Information durch lichtdurchlässige dif- fraktive Strukturen gebildet, deren Oberfläche mit einer mindestens teilweise reflektierenden Beschichtung versehen wird. Die mindestens teilweise reflektierende Beschichtung wird hierbei aus rasterartig angeordneten Ele-
menten gebildet, wobei die rasterartige Anordnung dieser Elemente an die rasterartige Anordnung der Pixel des Displays angepasst wird.
Die rasterartig angeordneten Elemente der mindestens teilweise reflektie- renden Beschichtung können in der notwendigen Auflösung erzeugt werden, um damit ein Raster zu erzeugen, das auf die Display-Matrix hoch auflösender Displays abgestimmt ist bzw. auch auf noch höher auflösende zukünftige Displays adaptierbar ist. Diffraktive Strukturen im Sinne dieser Erfindung sind gitterartige Strukturen, an denen einfallendes Licht gebeugt wird. Die gitterartige Struktur kann hierbei beispielsweise in Form eines Liniengitters oder Kreuzgitters ausgeführt sein. Die Abmessungen der gitterartigen Strukturen liegen im Bereich der Wellenlänge des einfallenden Lichts, wobei bei sogenannten Nullte- Ordnung-Beugungsgittern, die auch als Zero-Order-Diffraction-Devices
(ZOD) bezeichnet werden, die Abmessungen unterhalb der Wellenlänge des einfallenden Lichts liegen.
Besonders bevorzugt werden die diffraktiven Strukturen durch mindestens ein Oberflächenstruktur-Hologramm gebildet. Ein Oberflächenstruktur- Hologramm bzw. Oberflächenstruktur-Gitter wird besonders bevorzugt durch Prägung oder Belichtung einer Lack- oder Photoresistschicht hergestellt, die auf das Substrat aufgetragen wird, wobei die Belichtung mittels elektromagnetischer Strahlung oder mit Elektronenstrahlen erfolgt. Die Tiefe der erzeugten Strukturen ist geringer als die Lichtwellenlänge, die Berg-Tal- Strukturen haben die Größenordnung der Lichtwellenlänge. Die strukturierte Oberfläche wird verspiegelt, wenn das Hologramm oder Gitterbild in Reflexion angewandt werden soll.
Lichtdurchlässig bzw. transluzent im Sinne dieser Erfindung bedeutet, dass ein Objekt auftreffendes Licht in einem bestimmten Anteil hindurchtreten lässt. Trifft Licht auf eine Seite des Objekts auf, wird ein bestimmter Anteil des Lichtes bis zu der anderen Seite des Objekts hindurchgelassen und tritt dort wieder aus. Je größer der prozentuale Anteil des hindurchtretenden Lichtes bezogen auf das auftreffende Licht ist, desto lichtdurchlässiger bzw. transluzenter ist das Objekt. Liegt der prozentuale Anteil bei mindestens 90 %, d.h. lässt das Objekt das auftreffende Licht wie bei einem Fenster nahezu ungeschwächt hindurchtreten, wird das Objekt als transparent be- zeichnet. Ein Objekt, das zwischen 90 % und 20 % des auftreffenden Lichtes hindurchtreten lässt, wird als teiltransparent bezeichnet. Ein Objekt hingegen, das weniger als 20 %, bevorzugt unter 10 % und besonders bevorzugt etwa 0 % des auftreffenden Lichtes hindurchtreten lässt, d.h. bei dem der Anteil des hindurchtretenden Lichtes bezogen auf das auftreffende Licht gering oder nahe oder gleich null ist, wird als opak oder als nicht lichtdurchlässig bezeichnet.
Eine mindestens teilweise reflektierende Beschichtung im Sinne dieser Erfindung ist eine Beschichtung, deren Oberfläche mindestens einen Teil der elektromagnetischen Strahlung zurückwirft, die auf die Oberfläche der Beschichtung auftrifft. Diese elektromagnetische Strahlung ist insbesondere Licht. Besonders bevorzugt tritt gerichtete bzw. spiegelnde Reflexion auf, die ein metallisches Erscheinungsbild hervorruft, jedoch sind auch diffus reflektierende Oberflächen möglich, die ein eher mattes Erscheinungsbild hervor- rufen. Der Anteil der elektromagnetischen Strahlung, der nicht von der
Oberfläche reflektiert wird, tritt in die Beschichtung ein und wird dort dissi- piert und/ oder transmittiert. Bevorzugt ist der dissipierte und/ oder trans- mittierte Anteil der elektromagnetischen Strahlung kleiner als der reflektierte Anteil. Besonders bevorzugt ist der dissipierte und/ oder transmittierte
Anteil der elektromagnetischen Strahlung nahezu null, so dass die Oberfläche der Beschichtung die auf treffende elektromagnetische Strahlung nahezu vollständig reflektiert. Eine Information im Sinne dieser Erfindung ist ein alphanumerischer Text, ein Symbol oder eine beliebige Grafik, deren Informationsgehalt von einem Betrachter optisch wahrgenommen und interpretiert werden kann. Des Weiteren kann die Information auch, entsprechend der Definition aus dem Bereich der Kybernetik, der Gehalt einer Nachricht für den Betrachter sein, die aus Zeichen eines Codes zusammengesetzt ist. Beispielsweise kann die Information ein€- oder $-Symbol, eine Wertangabe, eine Grafik in Form eines Adlers oder ein Strich- oder Balkencode sein.
Als Pixel wird im Sinne dieser Erfindung ein einzelner Bildpunkt des Dis- plays verstanden. Beispielsweise stellt ein Pixel bei einem Schwarz- Weiß- Display einen Hell-Dunkel-Kontrast dar, indem das Pixel beispielsweise Licht einer Hintergrundbeleuchtung hindurchtreten lässt oder nicht. Bei einem Farb-Display besteht ein Pixel aus einem einzelnen farbigen Bildpunkt, beispielsweise einem roten Bildpunkt, das ähnlich wie ein Farbfilter nur den roten Spektralanteil der Hintergrundbeleuchtung des Displays hindurchtreten lässt oder nicht. Durch eine Kombination unterschiedlich farbiger Pixel, beispielsweise roter, grüner und blauer Pixel, entsteht die Farbigkeit des Displays. Eine Anordnung aus einem roten, einem grünen und einem blauen Pixel wird im Sinne dieser Erfindung als RGB-Folge bezeichnet.
Beispielsweise weist das Display des Smartphones„Galaxy S 19000" der Fa. Samsung®, rechteckförmige bzw. quadratische Pixel auf, die als RGB-Folge aus einem roten, grünen und blauen Pixel bestehen, wobei eine Vielzahl dieser RGB-Folgen alternierend in Zeilen und Spalten neben- bzw. übereinan-
der angeordnet sind. Es ergibt sich somit eine x-y-Matrix, bestehend aus einer Vielzahl von RGB-Folgen, wobei an keiner Stelle zwei gleichfarbige Pixel aneinandergrenzen bzw. aneinanderstoßen. Mit der Auflösung bzw. Anzahl von 480x800 Pixeln und einer Bildschirmdiagonale von 10,2 cm ergibt sich, dass jedes einzelne Pixel eine im Mittel quadratische Fläche mit einer gemit- telten Kantenlänge von etwa 0,1 mm beansprucht.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die mindestens teilweise reflektierende Beschichtung mindestens in Teilbereichen des Sub- strats vollflächig auf das Substrat aufgebracht und die rasterartige Anordnung der Elemente durch rasterartige Ablation der Beschichtung erzeugt. Besonders bevorzugt erfolgt die Ablation der Beschichtung mit Hilfe eines Laserstrahls oder eines Waschverfahrens. Ein entsprechendes Waschverfahren ist beispielsweise aus EP 1023499 AI oder EP 1520929 AI bekannt. Vor- teil der Ablation mittels Laser ist, dass das Wertdokument nachträglich individualisiert bzw. die erste Information nachträglich in die reflektierende Beschichtung eingebracht werden kann.
Alternativ wird die mindestens teilweise reflektierende Beschichtung min- destens in Teilbereichen des Substrats rasterartig auf das Substrat aufgebracht. Eine nachträgliche Individualisierung wie bei dem zuvor beschriebenen Verfahren ist ebenso möglich.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die mindestens teilweise reflektierende Beschichtung mit bekannten Druckverfahren aufgedruckt. Besonders bevorzugt wird die mindestens teilweise reflektierende Beschichtung dabei durch eine Farbe gebildet, die metallische oder metallähnliche Pigmente enthält.
Alternativ kann die mindestens teilweise reflektierende Beschichtung aufgedampft werden, wobei hierbei bevorzugt metallische, metallähnliche oder metallisch erscheinende Materialien aufgedampft werden. Das Aufdampfen erfolgt bevorzugt mit bekannten Verfahren, wie beispielsweise mittels phy- sikalischer Gasphasenabscheidung (englisch: physical vapour deposition - PVD) oder chemischer Gasphasenabscheidung (englisch: chemical vapour deposition - CVD).
Besonders bevorzugt ist die rasterartige Anordnung von Elementen der mindestens teilweise reflektierenden Beschichtung derart an die rasterartige Anordnung von Pixeln des Displays angepasst, dass die Elemente die gleichen Abmessungen aufweisen wie die Pixel des Displays und in demselben Raster angeordnet sind. Bezogen auf das Beispiel des Smartphones„Galaxy S 19000" der Fa. Samsung® hätten die Mikrostrukturen somit eine etwa quadratische Fläche mit einer Kantenlänge von etwa 0,1 mm und wären in Zeilen und Spalten matrixartig neben- bzw. übereinander angeordnet.
Selbstverständlich müssen weder die Pixel des Displays noch die Elemente der mindestens teilweise reflektierenden Beschichtung eine quadratische Form aufweisen. Vielmehr ist jede beliebige Form möglich, beispielsweise rechteckig, rund oder dreieckig. Auch müssen weder die Pixel des Displays noch die Elemente der mindestens teilweise reflektierenden Beschichtung in einer rechteckigen nxm-Matrix angeordnet sein. Vielmehr ist jede beliebige rasterartige Anordnung möglich, beispielsweise eine parallelogrammartige Matrix oder ein beliebiger Versatz von Zeile zu Zeile einer Matrix.
Beispielsweise kann eine RGB-Folge auch aus fünf Pixeln bestehen. Ein Pixel einer bestimmten Farbe, beispielsweise das blaue Pixel, ist hierbei in der Mitte der RGB-Folge auf einer Spitze stehend angeordnet, jeweils ein rotes Pixel
an der linken oberen und der rechten unteren Seite und jeweils ein grünes Pixel an der linken unteren und der rechten oberen Seite des blauen Pixels.
Des Weiteren kann in einer Zeile die Reihenfolge der Pixel innerhalb einer RGB-Folge gegenüber der entsprechenden Reihenfolge einer benachbarten Zeile geändert sein. Beispielsweise kann in einer Zeile eine RGB-Folge aus einem roten Pixel neben einem blauen Pixel neben einem grünen Pixel bestehen und in der folgenden Zeile aus einem grünen Pixel neben einem blauen Pixel neben einem roten Pixel. Die blauen Pixel beider Zeilen grenzen so- mit aneinander, die roten und grünen Pixel alternieren von Zeile zu Zeile.
Es wird besonders vorteilhaft ein Sicherheits- und/ oder Verifikationselement erzeugt, welches aufgrund seiner Komplexität für einen Fälscher einen sehr hohen technischen und finanziellen Aufwand für eine Nachstellung erfordert und gleichzeitig auch von einem Laien einfach und ohne tieferes technisches Verständnis angewendet werden kann.
Ein Display, d.h. eine Anzeigevorrichtung, die abwechselnd verschiedene Informationen oder auch keine Information darstellen kann, ist bevorzugt ein aktives Display mit eigener Beleuchtungsquelle, die das Display von der Rückseite aus beleuchtet. Ebenso kann das Display auch ein passives Display ohne eigene Beleuchtungsquelle sein, wobei eine spiegelnde Fläche, die an der Rückseite des Displays angeordnet ist, Tageslicht oder Raumlicht reflektiert und damit das Display indirekt beleuchtet. Die Erfindung ist bevorzugt auch auf einem neuartigen transparenten Display anwendbar, dessen
Grundkörper von einem Betrachter als (nahezu) transparent wahrgenommen wird. Hierbei wirkt das transparente Display an sich als (nahezu) transparentes Fenster und die auf dem transparenten Display dargestellten Informationen werden als ein- oder mehrfarbige Trübung des Fensters dargestellt,
die das durch das transparente Display hindurchtretende Licht beeinflussen bzw. abschwächen. Ebenso ist die Erfindung bevorzugt auf einem selbstleuchtenden Display verwendbar, bei dem die Pixel selbst leuchten, so dass weder Tages- oder Raumlicht noch eine rückseitige Lichtquelle benötigt wird.
Bei dem Handgerät handelt es sich beispielsweise um ein Mobiltelefon bzw. Smartphone, eine Digitalkamera, Digitaluhr, eine Kreditkarte oder ein Ausweisdokument, beispielsweise einen Pass oder eine Aus eiskarte, mit Dis- play oder ein tragbares Abspielgerät für Video- oder Audiosignale.
Eine Information ist im Sinne dieser Erfindung immer dann nicht oder nur kaum erkennbar, wenn ein Betrachter sie ohne Hilfsmittel aus der umgebenden Information nicht oder nur zufällig und schwach ausgeprägt sieht bzw. wahrnimmt. Im gleichen Sinne ist eine Information immer dann nicht oder nur kaum lesbar, wenn ein Betrachter den alphanumerischen oder textlichen Inhalt der Information ohne Hilfsmittel aus der umgebenden Information nicht oder nur zufällig und schwach ausgeprägt sieht bzw. lesen oder nicht richtig interpretieren kann.
Weist das Display eine höhere Auflösung auf als die rasterartige Anordnung der Elemente der mindestens teilweise reflektierenden Beschichtung des Verifikationselements, kann gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform auf dem Display ein Raster mit einer verminderten Auflösung ange- zeigt werden, wobei die verminderte Auflösung an die Auflösung der rasterartigen Anordnung der Elemente der mindestens teilweise reflektierenden Beschichtung des Verifikationselements angepasst ist. Beispielsweise können auf dem Display farbige Linien angezeigt werden, deren Linienabstand dem Abstand benachbarter Elemente des Verifikationselements entspricht.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist in der ersten Information mindestens eine dritte Information enthalten. Die dritte Information bedeckt dabei lediglich einen Teilbereich der Oberfläche der ersten Information, so dass der Betrachter sowohl die versteckte Information als auch die zweite Information erkennen kann.
Die dritte Information ist bevorzugt für den Betrachter im sichtbaren Wellenlängenbereich ohne Hilfsmittel erkennbar und/ oder lesbar. Alternativ kann die dritte Information auch für einen Betrachter nicht im sichtbaren Wellen- längenbereich sichtbar sein, indem sie beispielsweise im ultravioletten oder infraroten Wellenlängenbereich erkennbar ist. Alternativ kann die dritte Information auch für einen Betrachter sowohl im sichtbaren als auch im nicht sichtbaren Wellenlängenbereich sichtbar bzw. erkennbar sein, indem sie beispielsweise im sichtbaren und auch im ultravioletten oder infraroten Wellen- längenbereich erkennbar ist. Sichtbar bedeutet hierbei, dass ein Betrachter eine Information ohne Hilfsmittel optisch wahrnehmen kann, erkennbar bedeutet, dass ein Betrachter eine Information lediglich mittels Hilfsmittel, beispielsweise mittels Messgeräten, wahrnehmen kann. Diese dritte Information kann hierbei einen alphanumerischen Text, ein Symbol oder eine beliebige Graphik darstellen und auf die Ober- oder Unterseite des lichtdurchlässigen Bereichs des Substrats appliziert werden, in dem sich die erste Information befindet. Die Applikation kann hierbei vorzugsweise mittels Druckverfahren, beispielsweise Aufdrucken von decken- den oder lasierenden Farben mittels Offsetdruck, oder mittels Bedampf ung mit den bereits erwähnten PVD oder CVD erfolgen.
Des Weiteren kann eine Schicht auf die Ober- oder Unterseite des lichtdurchlässigen Bereichs aufgebracht werden, wobei die dritte Information durch
teilweises Ablatieren dieser Schicht erzeugt wird. Dies erfolgt beispielsweise, indem ein Teil der Schicht mittels eines aus dem Stand der Technik bekannten Waschverfahrens (wie es beispielsweise aus EP 1 023499 AI bekannt ist), mittels Laserablation oder mittels mechanischer Verfahren (beispielsweise durch Abhobeln) wieder entfernt wird.
Des Weiteren kann die dritte Information durch ein Raster aus linienf örmi- gen und/ oder punktförmigen Elementen gebildet werden. Besonders bevorzugt sind die linienf örmigen und/ oder punktförmigen Elemente des Rasters der dritten Information gegenüber den linienf örmigen und/ oder punktförmigen Elementen des Rasters der ersten Information versetzt angeordnet und/ oder weisen eine unterschiedliche Liniendicke bzw. einen unterschiedlichen Punktdurchmesser auf. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird zur weiteren
Erhöhung des Fälschungsschutzes mindestens auf den Bereich des Verifikationselements, in dem sich die diffraktiven Strukturen befinden, eine zweite Folie aufgebracht. Diese zweite Folie deckt die diffraktiven Strukturen ab, so dass es einem Fälscher nicht mehr möglich ist, die ansonsten offen liegenden diffraktiven Strukturen abzuformen. Die zweite Folie wird bevorzugt an ihrem Rand mit dem Verifikationselement befestigt, beispielsweise verklebt oder verschweißt, und zusätzlich auf den Spitzen der diffraktiven Strukturen innerhalb der Fläche des Verifikationselements befestigt. Hierdurch wird vorteilhaft erreicht, dass die zweite Folie bei einem Fälschungsangriff nicht ohne Zerstörung der diffraktiven Strukturen von dem Verifikationselement abgelöst werden kann.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird durch die Umrissform der Teilmetallisierung ein oberflächliches erstes Motiv dargestellt, welches bereits ohne Display wahrgenommen wird. Die Erfindung stellt eine Erweiterung bzw. Ergänzung des Gegenstandes aus WO 2009/019038 AI dar, wobei der Gegenstand und Schutzumfang der WO 2009/ 019038 AI diesbezüglich in diese Erfindung aufgenommen wird. Dies bedeutet insbesondere, dass entsprechende Ausführungsformen, Ausführungsbeispiele und Konkretisierungen der WO 2009/019038 AI auch für diese Erfindung angewendet werden können.
Anhand der nachfolgenden Beispiele und ergänzenden Figuren werden die Vorteile der Erfindung erläutert. Die beschriebenen Einzelmerkmale und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele sind für sich genommen erfinderisch, aber auch in Kombination erfinderisch. Die Beispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen dar, auf die jedoch die Erfindung in keinerlei Weise beschränkt sein soll. Die in den Figuren gezeigten Proportionen entsprechen nicht den in der Realität vorliegenden Verhältnissen und dienen ausschließlich zur Verbesserung der Anschaulichkeit. Die Darstellungen in den Figuren sind des besseren Verständnisses wegen stark schematisiert und spiegeln nicht die realen Gegebenheiten wider. Dazu sind die beschriebenen Ausführungsformen der besseren Verständlichkeit wegen auf die wesentlichen Kerninformationen reduziert. Bei der praktischen Umsetzung können wesentlich komplexere Muster oder Bilder im Ein- oder Mehrfarbendruck zur Anwendung kommen. Die in den folgenden Beispielen dargestellten Informationen können ebenfalls durch beliebig aufwendige Bild- oder Textinformationen ersetzt werden.
Die verschiedenen bereits genannten und die noch folgenden Ausführungsbeispiele sind auch nicht auf die Verwendung in der beschriebenen Form beschränkt, sondern können zur Erhöhung der Effekte auch untereinander kombiniert werden.
Im Einzelnen zeigen schematisch:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Verifikationselement im Querschnitt, das über einem Display angeordnet ist,
Fig. 2 das erfindungsgemäße Verifikationselement aus Fig. 1 in Draufsicht.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Verifikationselement im Querschnitt, das über einem Display 1 angeordnet ist. Das Display 1 ist hierbei ein aktiv leuchtendes Display, das aus einer alternierenden Anordnung von roten r, grünen g und blauen b Pixeln besteht, wobei sich die Anordnung von roten, grünen und blauen Pixeln periodisch mit einer Periode p wiederholt.
Über dem Display ist auf ein transparentes Substrat 2 eine Lackschicht 3 auf- gebracht, in die diffraktive Strukturen 4 in Form von äquidistanten Mikroli- nien eingeprägt sind. Auf der Oberfläche der diffraktiven Strukturen befindet sich ein Raster aus Elementen 5, die die erste Information bilden. Das Raster der Elemente 5 weist hierbei die gleiche Periode p auf, wie die Pixel des Displays 1, so dass sich in diesem Beispiel über jedem blauen Pixel ein Element 5 befindet.
Das Raster der Elemente 5 bildet eine reflektierende Schicht, die beispielsweise aus einer Farbe mit metallischen oder metallähnlichen Pigmenten oder einer metallischen oder metallähnlichen und aufgedampften Schicht besteht.
Die reflektierende Schicht folgt hierbei den Konturen der darunterliegenden diffraktiven Strukturen, so dass ein Oberflächen-Hologramm mit reflektierender Oberfläche entsteht. In den Bereichen der diffraktiven Strukturen, auf denen die Elemente 5 nicht aufgebracht sind, erscheint das Verifikationsele- ment für einen Betrachter nahezu transparent. Das Oberflächen-Hologramm ist somit nur an den Stellen erkennbar, an denen sich die Elemente 5 befinden.
Die Abmessung der einzelnen Pixel des Displays 1 liegt bevorzugt unterhalb des Auflösungsvermögens des menschlichen Auges. Weisen alle Pixel eine ähnliche oder die gleiche Helligkeit auf, so erscheint das Display 1 für einen Betrachter als eine homogene weiße Fläche. Bekanntlich weist das menschliche Auge tagsüber im grünen Spektralbereich eine besonders hohe Empfindlichkeit auf. Wird somit ein Display verwendet, bei dem alle Pixel die glei- chen lateralen Abmessungen aufweisen, d.h. die grünen Pixel den gleichen Durchmesser oder die gleiche Breite und Länge aufweisen wie die roten oder blauen Pixel, muss die Helligkeit der grünen Pixel gegenüber der Helligkeit der roten und blauen Pixel reduziert werden, damit alle Pixel bzw. Farben für ein menschliches Auge den gleichen Helligkeitseindruck erzeugen und sich somit der Eindruck einer homogenen weißen Fläche ergibt. Alternativ kann ein Display verwendet werden, bei dem unterschiedliche farbige Pixel unterschiedliche laterale Abmessungen aufweisen, d.h. beispielsweise die grünen Pixel eine geringere Fläche aufweisen als die roten und blauen Pixel. Fig. 2 zeigt das erfindungsgemäße Verifikationselement aus Fig. 1 in Draufsicht. Die Umrissform des Rasters der Elemente 5 bildet hierbei eine Information in Form der Ziffer„1", die ein Betrachter als Hologramm optisch wahrnehmen kann.