Vorrichtung zur Beeinflussung von Blindleistungsflüssen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beeinflussung von Blindleistungsflüssen in mehr- phasigen Wechselstrom- bzw. Drehstromsystemen mit mehreren thyristorgesteuerten oder thyristorgeschalteten Spulensträngen, wobei ein erster Spulenstrang mit einer ersten Phase und einer zweiten Phase des Wechselstromsystems verbunden ist und ein weiterer Spulenstrang mit der ersten Phase und einer weiteren Phase des Wechselstromsystems verbunden ist. Dabei umfas st jeder Spulenstrang eine erste Teilspule und eine zweite Teilspule, welche Teilspulen über zwei erste, netzseitige elektrische Anschlüsse jeweils mit der entsprechenden Phase des Wechselstromsystems verbunden sind und über zwei zweite, thyristorseitige elektrische Anschlüsse mit einer zwischen die Teilspulen geschalteten Thyristoreinheit verbunden sind. Weiters bilden eine erste Teilspule und eine zweite Teilspule jeweils eine baulich eigenständige Spulenbaugruppe und die Längsmittelachsen der bevorzugt jeweils hohlzylindri- sehen Teilspulen in der Spulenbaugruppe sind im Wesentlichen vertikal zu einer Aufstandsebene, insbesondere dem Erdboden oder einem Gebäudeboden, ausgerichtet.
Vorrichtungen zur Beeinflussung von Blindleistungsflüssen in mehrphasigen, insbesondere dreiphasigen Wechselstromsystem mit mehreren thyristorgesteuerten oder thyristorgeschalte- ten Spulensträngen zwischen den Phasen des Wechselstromsystems sind grundsätzlich bekannt und bilden beispielsweise eine wesentliche Komponente von sogenannten statischen Blindleistungskompensatoren (static var compensators, SVC) und anderen flexiblen Wechselstromübertragungssystemen (flexible alternating current transmission Systems, FACTS). Auch ist es bekannt, bei solchen Vorrichtungen die Induktivität eines Spulenstrangs auf zwei Teilspulen bzw. Drosseln gleichmäßig aufzuteilen und die Thyristoren zur Erreichung eines verbesserten Kurzschluss- bzw. Erdschlussschutzes zwischen diese beiden Teilspulen zu schalten. In diesem Zusammenhang ist es auch bekannt, die beiden insbesondere baugleichen und damit effizient herzustellenden Teilspulen eines Spulenstrangs in einer baulich eigenstän- digen Spulenbaugruppe zu kombinieren und die Teilspulen vor allem aus Platzgründen übereinander anzuordnen, wobei Isolator- bzw. Trägerelemente einerseits die untere Teilspule gegenüber der unteren Aufstandsebene bzw. dem Erdboden und andererseits die obere Teilspule gegenüber der unteren Teilspule isolierend abstützen.
Nachteilig an einem solchen Aufbau der Spulenbaugruppen einer Vorrichtung zur Beeinflussung von Blindleistungsflüssen in mehrphasigen Wechselstromsystemen ist vor allem deren relativ geringe Stabilität gegenüber dynamischen Belastungen wie beispielsweise Erdbeben bzw. gegenüber Kräften, die quer zu den Längsmittelachsen der Teilspulen auf diese einwir- ken. Die Stabilität wird dabei insbesondere durch die relative große Gesamthöhe der übereinander angeordneten Teilspulen und auch durch die Isolator- bzw. Trägerelemente zwischen den Teilspulen einer Spulenbaugruppe negativ beeinflusst. Darüber hinaus ergeben sich weitere Nachteile durch eine Erhöhung der elektrischen Verluste und des Materialaufwands bei der Herstellung aufgrund der Aufteilung der Induktivitäten der Spulenstränge auf jeweils zwei, insbesondere nicht vollständig magnetisch gekoppelte Teilspulen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Beeinflussung von Blindleistungsflüssen in mehrphasigen Wechselstromsystemen zu schaffen, welche in Verbindung mit einem möglichst kompakten Aufbau erhöhten Stabilitätsanforderungen insbe- sondere gegenüber dynamischen Belastungen gerecht wird und welche zugleich reduzierte bzw. minimierte Kosten bei der Herstellung und im Betrieb aufweist.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, bei welcher der Induktivitätswert der ersten Teilspule eines Spulenstrangs insbesondere um zumindest 10 % größer dimensioniert ist als der Induktivitätswert der zweiten Teilspule eines Spulenstrangs und bei welcher Vorrichtung in einer Spulenbaugruppe die zweite Teilspule baulich über der ersten Teilspule angeordnet ist und die zweite, obere Teilspule von der ersten, unteren Teilspule getragen wird. Die Aufgabe der Erfindung wird eigenständig auch durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, bei welcher der Induktivitätswert der ersten Teilspule eines Spulenstrangs insbesondere um zumindest 10 % größer dimensioniert ist als der Induktivitätswert der zweiten Teilspule eines Spulenstrangs und bei welcher Vorrichtung in einer Spulenbaugruppe die zweite, innere Teilspule baulich in einem Kernbereich der ersten, äußeren Teilspule angeord- net ist.
Auf diese Weise ist eine Vorrichtung zur Beeinflussung von Blindleistungsflüssen in mehrphasigen Wechselstromsystemen geschaffen, deren jeweils eine erste und eine zweite Teilspu-
le umfassenden Spulenbaugruppen einen niedrigeren Schwerpunkt als die aus dem Stand der Technik bekannten Spulenbaugruppen aufweisen. Aufgrund des niedrigeren Schwerpunktes erhöht sich die Stabilität der Spulenbaugruppen insbesondere gegenüber dynamischen Belastungen wie beispielsweise Erdbeben. Die Absenkung des Schwerpunkts einer Spulenbau- gruppe gegenüber der unteren Aufstandsebene wird gemäß der ersten vorteilhaften Ausführungsform durch eine Reduktion der Induktivität und insbesondere durch eine damit ermöglichte bzw. erleichterte Verminderung des Gewichts und/oder der Höhe der zweiten, oberen Teilspule und einer entsprechenden Erhöhung der Induktivität und insbesondere durch eine damit einhergehende Vergrößerung des Gewichts der ersten, unteren Teilspule erreicht.
Gemäß der zweiten vorteilhaften Ausführungsform wird die Absenkung des Schwerpunkts einer Spulenbaugruppe gegenüber der unteren Aufstandsebene in erster Linie durch das Anordnen der zweiten Teilspule der Spulenbaugruppe im Kernbereich der ersten Teilspule erreicht. Damit ist die Gesamthöhe einer Spulenbaugruppe um bis zu 50 % reduzierbar. Auch werden bei einer solchen Ausführung die Isolator- bzw. Trägerelemente zwischen den Teilspulen eingespart, wodurch die Stabilität insbesondere gegenüber Belastungen bei Erdbeben bzw. gegenüber Querkräften auf die Teilspulen weiter erhöht wird. Weiters wird durch die Reduktion der Induktivität und insbesondere durch eine damit ermöglichte bzw. erleichterte Verkleinerung des Außendurchmessers der zweiten, inneren Teilspule ein möglichst optima- 1er Aufbau der ineinander angeordneten Teilspulen sichergestellt. Besonders vorteilhaft ist auch, dass durch den viel kompakteren Aufbau einer Spulenbaugruppe insbesondere in Bezug auf den Platzbedarf in vertikaler Richtung beispielsweise eine Verringerung von Transportkosten erreichbar ist und eine einfachere Anbringung von Schalldämmungsmaßnahmen wie zum Beispiel eine Einhausung um eine Spulenbaugruppe herum ermöglicht ist.
Grundsätzlich ist eine solche Einhausung erheblich kleiner und damit leichter und günstiger ausbildbar, da die Größe der Spulenbaugruppe reduziert ist. Vor allem aber ermöglicht das ineinander Anordnen der zweiten Teilspule im Kernbereich der ersten Teilspule einen sehr effektiven Einsatz von Umhausungen zur Schallreduktion, welche auf dem Potential der ers- ten, äußeren Teilspule liegen und damit sehr nahe an der äußeren Teilspule angebracht werden können. Dabei stellen etwa einzuhaltende Isolationsabstände zur zweiten Teilspule kein Problem dar, da die zweite Teilspule im Kernbereich der äußeren, ersten Teilspule liegt.
Unter dem Kernbereich einer hohlzylindrischen Spule werden in diesem Dokument ein Innenbereich der Spule und auf jeder Stirnseite der Spule anschließende Überstandsbereiche verstanden. Der Innenbereich der Spule ist dabei durch die Ebenen einer ersten Stirnseite und einer gegenüberliegenden zweiten Stirnseite der Spule abgegrenzt. Ein Überstandsbereich stellt die zylindrische Fortsetzung des Innenbereichs der Spule dar und dessen Höhe bzw.
Länge ist auf ein Drittel der Höhe bzw. Länge des zylindrischen Innenbereichs der Spule begrenzt. Ein sehr großer Teil des gesamten magnetischen Flusses der Spule tritt in diesem Kernbereich auf. Bei den betrachteten Vorrichtungen zur Beeinflussung von Blindleistungsflüssen in mehrphasigen Wechselstromsystemen ist grundsätzlich der Gesamtwert der Induktivität eines Spulenstranges und damit die Summe der Induktivitäten der ersten und der zweiten Teilspule durch das gewünschte Blindleistungsbeeinflussungsvermögen fixiert. Die Mindestinduktivität der zweiten Teilspule zur Sicherstellung eines ausreichenden Kurzschlussschutzes, insbeson- dere zur Begrenzung des in einem Schadens- bzw. Störfall auftretenden maximalen Kurz- schlu ss Stroms, liegt üblicherweise weit unter dem halben Wert der Gesamtinduktivität beider Teilspulen. Eine unterschiedliche Dimensionierung der ersten und der zweiten Teilspule bezüglich ihrer jeweiligen Induktivität ist daher grundsätzlich möglich. Grundsätzlich wird die Induktivität einer Teilspule durch eine Anpassung der Windungszahl verändert. Zur Verkleinerung der Induktivität wird die Windungszahl reduziert und dadurch sinkt insbesondere das Gewicht der Teilspule bzw. reduzieren sich deren Abmessungen (Höhe, Außendurchmesser etc.). Zur Vergrößerung der Induktivität wird die Windungszahl erhöht und es treten insbesondere die gegenteiligen Auswirkungen auf. Bei konstant gehaltener Ge- samtinduktivität von erster und zweiter Teilspule konnte nun folgender, sehr vorteilhafter Effekt festgestellt werden. Für die größer dimensionierte Teilspule steigen das Gewicht, die Abmessungen, der Materialeinsatz bei der Herstellung etc. weniger stark an als diese Eigenschaften für die entsprechend kleiner dimensionierte Spule sinken. Darüber hinaus ist dieser Effekt umso ausgeprägter, umso größer der Induktivitätsunterschied der beiden Teilspulen ist. Somit ist bei ungleich dimensionierten Teilspulen insbesondere eine kleinere bzw. niedrigere und leichtere Spulenbaugruppe ausbildbar, obwohl die Gesamtinduktivität der Teilspulen der Spulenbaugruppe konstant bleibt.
Neben den eben erwähnten baulichen Vorteilen werden durch die unterschiedliche
Dimensionierung der beiden Teilspulen bezüglich ihrer Induktivitäten auch die elektrischen Verluste reduziert, da die Verluste in der zweiten, verkleinerten Teilspule ausgehend von einer Ausführung mit gleich dimensionierten Induktivitätswerten stärker sinken als sie in der ersten, entsprechend vergrößerten Teilspule steigen.
An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass die soeben dargelegten baulichen Vorteile und reduzierten elektrischen Verluste grundsätzlich auch dann erreichbar sind, wenn die zweite, kleiner dimensionierte Teilspule unterhalb der ersten, größer dimensionierten Teilspule in einer Spulenbaugruppe angeordnet wäre. Hierbei ist jedoch die Sicherstellung einer ausreichenden Stabilität insbesondere gegenüber Erdbeben nicht bzw. nur mit erheblichem Mehraufwand möglich.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung in Zusammenschau mit den Figuren.
Günstig ist es, wenn bei einem ineinander Anordnen der Teilspulen die zweite Teilspule einer Spulenbaugruppe so im Kernbereich der ersten Teilspule angeordnet ist, dass die Ebenen einer oberen Stirnseite und einer unteren Stirnseite der zweiten Teilspule nicht außerhalb eines durch die Ebenen einer oberen Stirnseite und einer unteren Stirnseite der ersten Teilspule gebildeten Innenbereichs der ersten Teilspule angeordnet sind. Auf diese Weise ist eine besonders kompakte und stabile Spulenbaugruppe geschaffen, da die innere Teilspule nicht aus dem Innenbereich der äußeren Teilspule herausragt. Günstig ist es auch, wenn in einer Spulenbaugruppe eine mittlere Querschnittsebene der ersten Teilspule und eine mittlere Querschnittsebene der zweiten Teilspule in einer Ebene liegen. Auf diese Weise ist eine Spulenbaugruppe geschaffen, bei der die mechanischen Belastungen insbesondere der vorzugsweise vorhandenen, wenigstens einen Haltevorrichtung und die Geräuschentwicklung reduziert sind, da die insbesondere periodisch sich verändernde magneti- sehe Kraftwirkung zwischen den Teilspulen einer Spulenbaugruppe reduziert bzw. minimiert ist.
Bei einer Vorrichtung zur Beeinflussung von Blindleistungsflüssen, bei der im ersten Spulenstrang die erste Teilspule über ihren ersten, netzseitigen elektrischen Anschluss mit der ersten Phase des Wechselstromsystems und die zweite Teilspule über ihren ersten, netzseitigen elektrischen Anschluss mit der zweiten Phase des Wechselstromsystems verbunden sind und im weiteren Spulenstrang die erste Teilspule über ihren ersten, netzseitigen elektrischen Anschluss mit der weiteren Phase des Wechselstromsystems und die zweite Teilspule über ihren ersten, netzseitigen elektrischen Anschluss mit der ersten Phase des Wechselstromsystems verbunden sind, ist es besonders vorteilhaft, wenn zumindest die erste Teilspule aus dem ersten Spulenstrang und die zweite Teilspule aus dem weiteren Spulenstrang eine Spulenbau- gruppe bilden und die beiden ersten, mit der ersten Phase des Wechselstromsystems verbundenen elektrischen Anschlüsse der ersten Teilspule und der zweiten Teilspule zusammenge- fasst sind und einen gemeinsamen elektrischen Phasenanschluss der Spulenbaugruppe bilden. Auf diese Weise ist eine kompaktere Spulenbaugruppe geschaffen, mit der insbesondere der Verkabelungsaufwand reduziert wird, da eine solche Spulenbaugruppe nur mehr drei anstatt vier Anschlüsse aufweist. Es sind nämlich die beiden ersten elektrischen Anschlüsse der beiden Teilspulen zu einem gemeinsamen Phasenanschluss zusammengefasst und dieser bildet zusammen mit den beiden zweiten elektrischen Anschlüssen der beiden Teilspulen zur Verbindung dieser mit einer Thyristoreinheit die drei verbleibenden Anschlusspunkte einer Spulenbaugruppe.
Vorteilhaft ist es auch, wenn bei einem ineinander Anordnen der Teilspulen in einer Spulenbaugruppe, welche Teilspulen aus verschiedenen Spulensträngen stammen, die zweite Teilspule gegensinnig zur ersten Teilspule gewickelt ist. Damit ist eine zumindest teilweise An- gleichung der Phasenlagen der Ströme in den Teilspulen einer Spulenbaugruppe erreicht, wodurch Teilspulen mit höheren Induktivitätswerten aufgrund einer verbesserten magnetischen Kopplung und geringeren elektrischen Verlusten infolge von reduzierten Ausgleichsströmen sichergestellt sind. Beispielsweise wird durch diese Maßnahme beim Vorliegen eines Dreiphasen-Drehstromsystems die Phasenverschiebung der Ströme in den Teilspulen einer Spulenbaugruppe von -120 0 auf 60 0 reduziert bzw. halbiert.
Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn wenigstens eine Haltevorrichtung zur mechanischen Halterung und Stabilisierung der Teilspulen einer Spulenbaugruppe ausgebildet ist und durch die wenigstens eine Haltevorrichtung eine elektrischen Verbindung zwischen den Teilspulen
hergestellt ist, sodass mit Hilfe der wenigstens einen Haltevorrichtung der gemeinsame elektrische Phasenanschluss der Spulenbaugruppe gebildet ist. Wenigstens eine solche Haltevorrichtung ist grundsätzlich vorhanden, um die Teilspulen der Spulenbaugruppe zu haltern und zu stabilisieren. Hierbei können beispielsweise Materialeinsparungen bei der Herstellung und eine Reduktion der Abmessungen der Spulenbaugruppe erreicht werden, wenn mit dieser zumindest einen Haltevorrichtung zugleich auch der gemeinsame elektrische Phasenanschluss der in der Spulenbaugruppe kombinierten Teilspulen realisiert ist.
Besonders vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang auch, wenn bei einem übereinander Anordnen der Teilspulen die wenigstens eine Haltevorrichtung zwischen der ersten, unteren Teilspule und der zweiten, oberen Teilspule einer Spulenbaugruppe angeordnet ist und mit einer oberen Stirnseite der unteren Teilspule und mit einer unteren Stirnseite der oberen Teilspule in einem direkten elektrischen Kontakt steht. Auf diese Weise ist der gemeinsame elektrische Phasenanschluss der Spulenbaugruppe durch die zumindest eine Haltevorrichtung ge- bildet und bei dem übereinander Anordnen der Teilspulen werden die Isolator- bzw. Trägerelemente zwischen den Teilspulen eingespart bzw. sind solche Elemente nicht nötig. Dies trägt zu einem kompakteren Aufbau der Spulenbaugruppen und insbesondere zu einer erhöhten Stabilität gegenüber dynamischen Belastungen wir beispielsweise Erdbeben bei. Bei einer solchen Ausführungsform sind vorzugsweise zumindest zwei weitere, elektrisch nicht mitei- nander verbundene Haltevorrichtungen an einer unteren Stirnseite der unteren Teilspule und einer oberen Stirnseite der oberen Teilspule angeordnet, sodass jeweils ein zweiter elektrischer Anschluss zur Verbindung der Spulenbaugruppe mit einer Thyristoreinheit gebildet ist.
Bei einer solchen Ausführungsform der übereinander angeordneten Teilspulen ist es weiters besonders vorteilhaft, dass Schallschutzvorrichtungen, insbesondere Einhausungen die vorzugsweise auf dem Potential der jeweiligen Teilspule liegen, durchgängig an den Außenseiten der beiden Teilspulen anbringbar sind, da kein Isolationsabstand zwischen den Teilspulen nötig ist, weil die wenigstens eine Haltevorrichtung die einander zugewandten Stirnseiten der beiden übereinander angeordneten Teilspulen elektrisch verbindet und somit in diesem Be- reich keine Potentialdifferenz vorherrscht. Solche durchgängigen Schallschutzvorrichtungen weisen eine sehr hohe Wirksamkeit auf.
Sehr vorteilhaft ist es auch, wenn bei einem ineinander Anordnen der Teilspulen die wenigstens eine Haltevorrichtung unter der ersten, äußeren Teilspule und der zweiten, inneren Teilspule einer Spulenbaugruppe angeordnet ist und mit unteren Stirnseiten der beiden Teilspulen in einem direkten elektrischen Kontakt steht. Auf diese Weise ist der gemeinsame elektrische Phasenanschluss der Spulenbaugruppe durch die zumindest eine Haltevorrichtung gebildet und es ist eine sehr kompakte Spulenbaugruppe mit einem gegenüber der Aufstandsebene besonders niedrigen Schwerpunkt geschaffen. Bei einer solchen Ausführungsform sind vorzugsweise zumindest zwei weitere, elektrisch nicht miteinander verbundene Haltevorrichtungen an oberen Stirnseiten der beiden Teilspulen angeordnet, sodass jeweils ein zweiter elektri- scher Anschluss zur Verbindung der Spulenbaugruppe mit einer Thyristoreinheit gebildet ist.
Günstig ist es auch, wenn bei einem ineinander Anordnen der Teilspulen die zumindest eine Haltevorrichtung, welche den gemeinsamen elektrischen Phasenanschluss bildet, auf mehreren elektrisch isolierenden Trägerelementen ruht, sodass die Spulenbaugruppe gegenüber der unteren Aufstandsebene beabstandet angeordnet ist, und die elektrisch isolierenden Trägerelemente entlang einer ersten Bahn vertikal unter der ersten Teilspule und entlang einer zweiten Bahn vertikal unter der zweiten Teilspule, insbesondere in regelmäßigen Abständen entlang der jeweiligen Bahn angeordnet sind. Auf diese Weise ist eine ideale Abstützung bzw. Übertragung des Gewichts der beiden Teilspulen einer Spulenbaugruppe über die elektrisch isolierenden Trägerelemente auf die untere Aufstandsebene sichergestellt und die zumindest eine Haltevorrichtung kann schwächer bzw. kleiner und damit gewichts- und materialsparender dimensioniert werden.
Vorteilhaft ist es auch, wenn bei einem ineinander Anordnen der Teilspulen die zumindest eine Haltevorrichtung, welche den gemeinsamen elektrischen Phasenanschluss bildet, einen äußeren Abschnitt zur Halterung der ersten Teilspule und einen inneren Abschnitt zur Halterung der zweiten Teilspule der Spulenbaugruppe aufweist und wenn der äußere Abschnitt und der innere Abschnitt der Haltevorrichtung über ein oder mehrere Entkopplungselemente miteinander verbunden sind. Auf diese Weise werden Körperschallübertragungen zwischen den Teilspulen der Spulenbaugruppe, insbesondere von der inneren Teilspule auf die äußere Teilspule, zumindest reduziert und es sind weniger und damit leichtere Schalldämmungsmaßnahmen nötig bzw. einfachere und damit billigere Schalldämmungsmaßnahmen einsetzbar. Auch werden durch die Entkopplungselemente mechanische Spannungen in der zumindest
- Si emen Haltevorrichtung aufgrund von Wärmeausdehnung hintangehalten und somit beispielsweise mechanische Beschädigungen einer Spulenbaugruppe verhindert.
Bei einer Vorrichtung zur Beeinflussung von Blindleistungsflüssen, bei der das Wechsel- Stromsystem drei Phasen und die Vorrichtung drei Spulenstränge umfasst, ist es vorteilhaft, wenn die erste Teilspule des ersten Spulenstrangs und die zweite Teilspule eines dritten Spulenstrangs mit der ersten Phase verbunden sind und eine erste Spulenbaugruppe bilden, und die erste Teilspule eines zweiten Spulenstrangs und die zweite Teilspule des ersten Spulenstrangs mit der zweiten Phase verbunden sind und eine zweite Spulenbaugruppe bilden, und die erste Teilspule des dritten Spulenstrangs und die zweite Teilspule des zweiten Spulenstrangs mit einer dritten Phase verbunden sind und eine dritte Spulenbaugruppe bilden. Auf diese Weise ist eine besonders kompakte und stabile TCR- Anordnung für ein dreiphasiges Wechselstromsystem geschaffen, bei dem neben geringeren elektrischen Verlusten im Betrieb auch geringere Kosten bei der Herstellung anfallen.
Günstig ist es auch, wenn die erste Teilspule einer Spulenbaugruppe mehrere hohlzylindrische und in Bezug auf die Längsmittelachse der ersten Teilspule konzentrisch angeordnete Wicklungslagen umfasst, wobei die mehreren Wicklungslagen elektrisch parallel geschaltet und magnetisch gekoppelt sind, und wenn die zweite Teilspule einer Spulenbaugruppe eine einzi- ge hohlzylindrische Wicklungslage umfasst, wobei die zweite Teilspule ebenso konzentrisch zur Längsmittelachse der ersten Teilspule angeordnet ist. Auf diese Weise wird einerseits die Stabilität einer Spulenbaugruppe gegenüber dynamischen Belastungen bzw. Belastungen quer zur Aufstandsebene erhöht, da der Schwerpunkt einer Spulenbaugruppe in vertikaler Richtung möglichst mittig bzw. zentral über der Aufstandsfläche der Spulenbaugruppe auf der unteren Aufstandsebene liegt. Zusätzlich werden durch die konzentrische Anordnung auch die magnetischen Kräfte zwischen den Teilspulen und damit die mechanische Belastung der Spulenbaugruppe und die Geräuschentwicklung reduziert. Andererseits werden in einer Teilspule mit mehreren, elektrisch parallel geschalteten Wicklungslagen die elektrischen Verluste reduziert, da der ohmsche Widerstand in einer solchen Teilspule vermindert ist.
Besonders günstig ist es, wenn die Induktivität der zweiten Teilspule 0,1 % bis 30 %, insbesondere 0,3 % bis 20 %, bevorzugt 0,5 % bis 10 % der Gesamtinduktivität der zweiten Teilspule und der korrespondierenden ersten Teilspule ausmacht. Diese Wertebereiche definieren
möglichst optimale Induktivitätsverhältnisse für die beiden Teilspulen, sodass einerseits die zweite Teilspule einen ausreichenden Kurzschlussschutz bietet und andererseits in der zweiten Teilspule möglichst geringe elektrische Verluste auftreten.
Besonders günstig ist es, wenn der Induktivitätswert einer zweiten Teilspule derart hoch gewählt ist, dass in einem Kurzschlussfall durch einen dabei auftretenden Kurzschlussstrom über die zweite Teilspule und die daran angeschlossene Thyristoreinheit der maximal zulässige Strombelastungswert dieser Thyristoreinheit nicht überschritten wird, insbesondere der Kurz schlu ss ström einen Wert von 25 kA nicht übersteigt. Eine solche Obergrenze für den maximal auftretenden Kurzschlussstrom schützt einerseits die Thyristoreinheit zuverlässig vor Beschädigung und Zerstörung und andererseits reduziert es den maximalen Induktivitätswert einer zweiten Teilspule so weit, dass diese Teilspule gegenüber der ersten Teilspule relativ klein und leicht ausbildbar ist und relativ geringe zusätzliche elektrische Verluste verursacht.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.
Es zeigen jeweils in stark vereinfachter, schematischer Darstellung:
Fig. 1 ein Schaltbild einer Vorrichtung zur Kompensation von Blindleistungsflüssen in mehrphasigen Wechselstromsystemen;
Fig. 2 eine Variante einer Spulenbaugruppe für die Vorrichtung aus Fig. 1 mit übereinander angeordneten Teilspulen in einer ersten perspektivischen Ansicht;
Fig. 3 die Spulenbaugruppe aus Fig. 2 in einer weiteren perspektivischen Ansicht;
Fig. 4 die Spulenbaugruppe aus Fig. 2 in einer Schnittdarstellung gemäß der in Fig. 2 angedeuteten Schnittebene IV;
Fig. 5 eine Variante einer Spulenbaugruppe für die Vorrichtung aus Fig. 1 mit ineinander angeordneten Teilspulen in einer ersten perspektivischen Ansicht;
Fig. 6 die Spulenbaugruppe aus Fig. 5 in einer weiteren perspektivischen Ansicht;
Fig. 7 die Spulenbaugruppe aus Fig. 5 in einer Schnittdarstellung gemäß der in Fig. 5 angedeuteten Schnittebene VII.
Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
Fig. 1 zeigt ein Schaltbild einer Vorrichtung 1 zur Beeinflussung von Blindleistungsflüssen in einem dreiphasigen Wechselstromsystem, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist. Eine solche Vorrichtung 1 ist nicht auf ein dreiphasiges Wechselstromsystem begrenzt, sondern kann in analoger Weise auch für ein Wechselstromsystem mit mehr Phasen ausgebildet werden.
Im vorliegenden Fall weist das mehrphasige Wechselstromsystem eine erste Phase LI 2, eine zweite Phase L2 2' und eine dritte Phase L3 2" auf. Zwischen den Phasen 2, 2', 2" des Wechselstromsystems sind ein erster Spulenstrang 3, ein zweiter Spulenstrang 3 ' und ein dritter Spulenstrang 3" der Vorrichtung 1 zur Beeinflussung von Blindleistungsflüssen in einer Dreiecks Schaltung angeordnet.
Der erste Spulenstrang 3 umfasst dabei eine erste Teilspule LAl 4, eine zweite Teilspule LB 1 5 und eine zwischen die Teilspulen 4, 5 geschaltete Thyristoreinheit 6. Die beiden vorzugsweise als hohlzylindrische Luftspulen ausgeführten Teilspulen 4, 5 des Spulenstranges 3 sind über jeweils einen ersten elektrischen Anschluss 7, 8 mit der entsprechenden Phase 2, 2' des Wechselstromsystems verbunden. Weiters sind die Teilspulen 4, 5 jeweils mit einem zweiten elektrischen Anschluss 9, 10 mit der zwischen die Teilspulen 4, 5 geschalteten Thyristoreinheit 6 verbunden. Eine solche Thyristoreinheit 6 umfasst insbesondere zwei gegengleich geschaltete Thyristoren 11, 12 bzw. allgemein zumindest ein Halbleiterelement mit Steuer-
und/oder Schaltfunktionen zur Beeinflussung des Spulenstranges 3. Der zweite Spulenstrang 3' und der dritte Spulenstrang 3" aus Fig. 1 sind grundsätzlich identisch aufgebaut wie der erste Spulenstrang 3 und beinhalten die gleichen Elemente, insbesondere weitere erste Teilspulen LA2 4' bzw. LA3 4" und weitere zweite Teilspulen LB2 5' bzw. LB3 5".
Aus dem Stand der Technik ist es nun grundsätzlich bekannt, eine erste Teilspule 4, 4', 4" und eine zweite Teilspule 5, 5', 5" zu kombinieren und jeweils eine baulich eigenständige Spulenbaugruppe 13, 13', 13" zu bilden. Die beiden Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" sind dabei gleich aufgebaut und weisen somit in etwa die gleichen Induktivitätswerte auf.
Im vorliegenden Fall sind jedoch eine erste Teilspule 4, 4', 4" und eine zweite Teilspule 5, 5', 5" der Spulenstränge 3, 3', 3" bzw. der Spulenbaugruppen 13, 13', 13 " bezüglich ihrer Induktivitätswerte unterschiedlich dimensioniert. Insbesondere weist eine erst Teilspule 4, 4', 4" eine um zumindest 10 % größer Induktivität auf als eine zweite Teilspule 5, 5', 5". Als besonders zweckmäßig hat es sich herausgestellt, die zweite Teilspule 5, 5', 5" so zu dimensionieren, dass deren Induktivität 0,1 % bis 30 %, insbesondere 0,3 % bis 20 %, bevorzugt 0,5 % bis 10 % der Summe der Induktivitäten von zweiter Teilspule 5, 5', 5" und korrespondierender erster Teilspule 4, 4', 4" ausmacht. Grundsätzlich ist der Induktivitätswert der zweiten Teilspule 5, 5', 5" derart hoch gewählt, dass in einem Kurzschlussfall durch einen über die zweite Teilspule 5, 5', 5" und eine daran angeschlossene Thyristoreinheit 6, 6', 6" fließenden Kurzschlussstrom der maximal zulässigen Strombelastungswert der Thyristoreinheit 6, 6', 6" nicht überschritten wird bzw. dass der Kurz schlu ss ström einen Wert von 25 KA nicht übersteigt.
In den Fig. 2-4 sind verschiedene Ansichten einer ersten Ausführungsform einer Spulenbaugruppe 13, 13', 13" dargestellt, bei der die zweite, kleiner dimensionierte Teilspule 5, 5', 5" baulich über der ersten Teilspule 4, 4', 4" angeordnet ist und die zweite Teilspule 5, 5', 5" von der ersten Teilspule 4, 4', 4" getragen wird. Die entsprechenden Ansichten einer zweiten Ausführungsform einer Spulenbaugruppe 13, 13', 13", bei der die zweite, kleiner dimensionierte Teilspule 5, 5', 5" baulich in einem Kernbereich 14 der ersten Teilspule 4, 4', 4" angeordnet ist, sind den Fig. 5-7 zu entnehmen.
Gemeinsam ist allen diesen Spulenbaugruppen 13, 13', 13", dass die Längsmittelachsen 15 der beiden Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" in einer Spulenbaugruppe 13, 13', 13" im Wesentlichen vertikal zu einer Aufstandsebene 16 ausgerichtet sind. Die Aufstandsebene 16 ist insbesondere durch den Erdboden oder einen Gebäudeboden bzw. ein Gebäudefundament reali- siert.
In den Ausführungsbeispielen ist die erste, untere bzw. äußere Teilspule 4, 4', 4" aus mehreren hohlzylindrischen und in Bezug auf die Längsmittelachse 15 der Teilspule 4, 4', 4" konzentrisch angeordneten Wicklungslagen 17 aufgebaut, wobei diese Wicklungslagen 17 elektrisch parallel geschaltet und magnetisch gekoppelt sind. Die Wicklungslagen 17 sind mittels Distanzkörper 18 auf Abstand gehalten. Die zweite, obere bzw. innere Teilspule 5, 5', 5" umfasst vorzugsweise nur eine einzige Wicklungslage 17, welche ebenso konzentrisch zur Längsmittelachse 15 angeordnet ist. Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform, sind jeweils die ersten und zweiten Teilspule 4, 4', 4", 5, 5', 5" zu jeweils einer baulich eigenständigen Spulenbaugruppen 13, 13', 13" zusammengefasst, welche über ihren entsprechenden ersten elektrischen Anschluss 7, 7', 7", 8, 8', 8" mit der gleichen Phase 2, 2', 2" des Wechselstromsystems verbunden sind (vgl. Fig. 1). Im dreiphasigen Wechselstromsystem bilden somit die erste Teilspule 4 des ersten Spulenstranges 3 und die zweite Teilspule 5" des dritten Spulenstrangs 3" die ersten Spulenbaugruppe 13 und ihre mit der ersten Phase 2 des Wechselstromsystems verbundenen ersten elektrischen Anschlüsse 7, 8" sind zusammengeschaltet und bilden einen gemeinsam elektrischen Phasenansehluss 19 der ersten Spulenbaugruppe 13. Auf gleiche Art und Weise bilden die erste Teilspule 4' des zweiten Spulenstrangs 3 ' und die zweite Teilspule 5 des ersten Spu- lenstranges 3 eine zweite Spulenbaugruppe 13' und die mit der zweiten Phase 2' des Wechselstromsystems verbundenen ersten elektrischen Anschlüsse 7', 8 sind zu einem gemeinsamen elektrischen Phasenansehluss 19' der zweiten Spulenbaugruppe 13' zusammengeschaltet. Ebenso bilden auch die erste Teilspule 4" des dritten Spulenstrangs 3" und die zweite Teilspule 5' des zweiten Spulenstranges 3" eine dritte Spulenbaugruppe 13" und ihre mit der dritten Phase 2" des Wechselstromsystems verbundenen ersten elektrischen Anschlüsse 7", 8' sind zu einem gemeinsamen elektrischen Phasenansehluss 19" der dritten Spulenbaugruppe 13" zusammengeschaltet.
In den Fig. 2-4 bzw. 5-7 sind Spulenbaugruppen 13, 13', 13" mit ersten Teilspulen 4, 4', 4" und zweiten Teilspulen 5, 5', 5" aus unterschiedlichen Spulensträngen 3, 3 ', 3" in den unterschiedlichen Ausführungsformen mit einer Spulenanordnung übereinander bzw. einer Spulenanordnung ineinander im Detail dargestellt. Es ist natürlich grundsätzlich auch möglich, entsprechende Spulenbaugruppen 13, 13', 13" mit ersten Teilspulen 4, 4', 4" und zweiten Teilspulen 5, 5', 5" aus denselben Spulensträngen 3, 3', 3" auszubilden und die beiden jeweiligen Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" übereinander bzw. ineinander anordnen. Dabei ist es dann aber nicht möglich, einen gemeinsamen elektrischen Phasenanschluss 19, 19', 19" in einer Spulenbaugruppe 13, 13', 13" auszubilden. Ebenso müssen die beiden Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" einer solchen alternativen Spulenbaugruppe 13, 13', 13" voneinander elektrisch isoliert bzw. unter Einhaltung bestimmter Mindestabstände angeordnet werden.
In den gezeigten Ausführungsformen einer Spulenbaugruppe 13, 13', 13" gemäß den Fig. 2-7 ist wenigstens eine Haltevorrichtung 20 zur mechanischen Halterung und Stabilisierung der Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" ausgebildet. Mit dieser wenigstens einen Haltevorrichtung 20 wird eine elektrische Verbindung zwischen den Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" der jeweiligen Spulenbaugruppe 13, 13', 13" hergestellt und somit zugleich der entsprechende gemeinsame Phasenanschluss 19, 19', 19" der jeweiligen Spulenbaugruppe 13, 13', 13" ausgebildet. Die zumindest eine Haltevorrichtung 20 der Spulenbaugruppe 13, 13', 13" ist vorzugsweise als Wicklung s stern mit mehreren, radial zur Längsmittelachse 15 der Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" verlaufenden Halteschenkeln ausgebildet.
Bei der in den Fig. 2-4 dargestellten Ausführungsform einer Spulenbaugruppe 13, 13', 13", bei der die Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" übereinander angeordnet sind, ist die wenigstens eine Haltevorrichtung 20 zwischen der ersten, unteren Teilspule 4, 4', 4" und der zweiten, oberen Teilspule 5, 5', 5" angeordnet. Die wenigstens eine Haltevorrichtung 20 ist mit einer oberen Stirnseite 23 der ersten Teilspule 4, 4', 4" und mit einer unteren Stirnseite 24 der zweiten Teilspule 5, 5', 5" elektrisch verbunden und der gemeinsame elektrische Phasenanschluss 19, 19', 19" der Spulenbaugruppe 13, 13', 13" ist durch die wenigstens eine Halte- Vorrichtung 20 ausgebildet. Die wenigstens eine Haltevorrichtung 20 selbst ist aus zwei übereinander angeordneten und elektrisch verbundenen Wicklungssternen gebildet. Weiters sind bei dieser Ausführungsform zwei weitere, elektrisch nicht miteinander verbundene Haltevorrichtungen 21, 22 an einer unteren Stirnseite 25 der ersten Teilspule 4, 4', 4" und einer obe-
ren Stirnseite 26 der zweiten Teilspule 5, 5', 5" angeordnet, welche Haltevorrichtungen 21, 22 jeweils einen zweiten elektrischen Anschluss 9, 9', 9", 10, 10', 10" zur Verbindung einer Spulenbaugruppe 13, 13', 13" mit einer Thyristoreinheit 6, 6', 6" bilden. Wie in den Fig. 2-4 ersichtlich, ruht eine Spulenbaugruppe 13, 13', 13 " auf mehreren elektrisch isolierenden Trägerelementen 27, welche unterhalb der unteren Haltevorrichtung 21 angeordnet sind und die Spulenbaugruppe 13, 13', 13" gegenüber der unteren Aufstandsebene 16 beabstanden bzw. isolieren. Ein elektrisch isolierendes Trägerelement 27 umfasst einen Isolationskörper 36 und einen darunter angeordneten, vorzugsweise profilartigen Stützkörper 37.
Bei der in den Fig. 5-7 dargestellten Ausführungsform, bei der die Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" ineinander angeordnet sind, ist die wenigstens eine Haltevorrichtung 20 unter der ersten Teilspule 4, 4', 4" und der zweiten Teilspule 5, 5', 5" einer Spulenbaugruppe 13, 13', 13" angeordnet und die unteren Stirnseiten 24, 25 der beiden Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" stehen in einem direkten elektrischen Kontakt mit der wenigstens einen Haltevorrichtung 20.
Dadurch ist der gemeinsame elektrische Phasenanschluss 19, 19', 19" der Spulenbaugruppe 13, 13', 13" gebildet. Zwei weitere, elektrisch nicht miteinander verbundene Haltevorrichtungen 21, 22 sind an den oberen Stirnseiten 23, 26 der beiden Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" angeordnet, welche Haltevorrichtungen 21, 22 jeweils einen zweiten elektrischen Anschluss 9, 9', 9", 10, 10', 10" zur Verbindung der Spulenbaugruppe 13, 13', 13" mit einer Thyristoreinheit 6, 6', 6" ausbilden.
Wie in den Fig. 5-7 ersichtlich, kann eine Haltevorrichtung 21 auch aus mehreren einzelnen Haltestegen aufgebaut sein.
Die an der jeweiligen Stirnseite 23, 25 der ersten Teilspule 4, 4', 4" angeordneten Haltevorrichtungen 20, 21 sind so ausgeführt, dass durch sie die einzelnen Wicklungslagen 17 der ersten Teilspule 4, 4', 4" elektrisch parallel geschaltet sind.
Bei einer Spulenbaugruppe 13, 13', 13" mit ineinander angeordneten Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" ist es zweckmäßig, mehrere elektrisch isolierende Trägerelemente 27 unterhalb der zumindest einen Haltevorrichtung 20, welche die beiden Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" haltert
bzw. trägt, anzuordnen. In der in den Fig. 5-7 dargestellten Ausführung sind die elektrisch isolierenden Trägerelemente 27 entlang einer ersten, kreisförmigen Bahn vertikal unter der ersten Teilspule 4, 4', 4" und entlang einer zweiten, kreisförmigen Bahn vertikal unter der zweiten Teilspule 5, 5', 5" in regelmäßigen Abständen entlang der jeweiligen Bahn ange- bracht. Die erste Gruppe an elektrisch isolierenden Trägerelementen 27 ist somit direkt unterhalb der ersten, äußeren Teilspule 4, 4', 4" der Spulenbaugruppe 13, 13', 13" angeordnet und die zweite Gruppe der elektrisch isolierenden Trägerelemente 27 ist direkt unter der zweiten, inneren Teilspule 5, 5', 5" der Spulenbaugruppe 13, 13', 13" angeordnet. Alle elektrisch isolierenden Trägerelemente 27 zusammen sorgen dafür, dass die Spulenbaugruppe 13, 13', 13" gegenüber der unteren Aufstandsebene 16, welche beispielsweise durch den Erdboden oder einen Hallenboden gebildet ist, beabstandet und elektrisch isolierend angeordnet ist.
Wie am besten in der Fig. 6 ersichtlich, ist die zumindest eine Haltevorrichtung 20, welche den gemeinsamen elektrischen Phasenanschluss 19, 19', 19" einer Spulenbaugruppe 13, 13', 13" bildet, in einen äußeren Abschnitt 28, welcher die erste, äußere Teilspule 4, 4', 4" trägt und in einen inneren Abschnitt 29, welcher die zweite, innere Teilspule 5, 5', 5" trägt, unterteilt. Im vorliegenden Fall ist der äußere Abschnitt 28 der Haltevorrichtung 20 aus mehreren, einzelnen und radial zur Längsmittelachse 15 der Spulenbaugruppe 13, 13', 13" verlaufenden Haltestegen gebildet. Zumindest ein Teil der Haltestege des äußeren Abschnittes 28 der Hal- tevorrichtung 20 ist über Entkopplungselemente 30 mit dem inneren Abschnitt 29 der Haltevorrichtung 20 verbunden, wobei der innere Abschnitt 29 der Haltevorrichtung 20 durch einen Wicklung s stern mit mehreren, radial zur Längsmittelachse 15 verlaufenden Halteschenkeln gebildet ist. Bei den Entkopplungselementen 30 sind verschiedene Ausführungsformen möglich. Einerseits können diese Entkopplungselemente beispielsweise als stabile Winkelelemente ausgeführt sein, welche in radialer Richtung eine gewisse Elastizität aufweisen. Zugleich übertragen diese Winkelelemente einen Teil des Gewichts der zweiten, inneren Teilspule 5, 5', 5", welches Gewicht auf dem inneren Abschnitt 29 des Halteelements 20 lastet, an den äußeren Abschnitt 28 des Halteelements 20 und über die elektrisch isolierenden Trägerelemente 27 des äußeren Abschnitt 28 des Halteelementes 20 wird das Gewicht weiter auf die Aufstandsebene 16 geleitet. Damit kann zumindest ein Teil der elektrisch isolierenden Trägerelemente 27 des inneren Abschnitts 29 der Haltevorrichtung 20 eingespart werden bzw. kann auf solche
elektrisch isolierenden Trägerelemente 27 in Bereich des inneren Abschnitts 29 sogar gänzlich verzichtet werden.
Zur Erreichung einer möglichst umfassenden mechanischen Entkopplung des äußeren Ab- Schnitts 28 und des inneren Abschnitts 29 der Haltevorrichtung 20, insbesondere zur Vermeidung von Körperschall- und Schwingungsübertragungen bzw. von mechanischen Spannungen in der Haltevorrichtung 20, kann es auch vorgesehen sein, die Entkopplungselemente 30 beispielsweise als flexible Litzenkabel auszubilden. In diesem Fall sind elektrisch isolierende Trägerelemente 27 auch im Bereich des inneren Abschnitts 29 der Haltevorrichtung 20 zwin- gend erforderlich, um das Gewicht der zweiten, inneren Teilspule 5, 5', 5" aufzunehmen und an die untere Aufstandsebene 16 zu übertragen.
Bei einem ineinander Anordnen der ersten Teilspule 4, 4', 4" und der zweiten Teilspule 5, 5', 5" ist es besonders zweckmäßig, die zweite Teilspule 5, 5', 5" gegensinnig zu ersten Teilspu- le 4, 4', 4" zu wickeln. Wie in der Fig. 6 angedeutet, wird also in einem solchen Fall bei der die erste, äußere Teilspule 4, 4', 4" mit einem ersten Wicklungssinn 31 gewickelt und die zweite, innere 5, 5', 5" mit einem dazu entgegengesetzten, zweiten Wicklungssinn 32 gewickelt. Wie in den Fig. 5-7 ersichtlich, ist bei der dargestellten Ausführungsform von ineinander angeordneten Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" die zweite, innere Teilspule 5, 5', 5" so im Kernbereich 14 der ersten, äußeren Teilspule 4, 4', 4" angeordnet, dass die durch die obere Stirnseite 26 und die untere Stirnseite 24 festgelegten Ebenen der zweiten Teilspule 5, 5', 5" nicht außerhalb eines Innenbereichs 33 der ersten Teilspule 4, 4', 4" angeordnet sind. Dabei ist der Innenbereich 33 durch die Ebenen einer oberen Stirnseite 23 und einer unteren Stirnseite 25 der ersten, äußeren Teilspule 4, 4', 4" festgelegt.
In der dargestellten Ausführungsform der ineinander angeordneten Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" weisen die beiden Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" insbesondere die gleiche axiale Höhe auf und ihre oberen Stirnseiten 23 bzw. 26 und ihre unteren Stirnseiten 25 bzw. 24 liegen somit jeweils in einer Ebene. Wie bereits früher dargelegt und in Fig. 7 grafisch veranschaulicht, erstreckt sich der Kernbereich 14 einer ersten Teilspule 4, 4', 4" jeweils um ein Drittel der Höhe bzw. Länge des Innenbereichs 33 der ersten Teilspule 4, 4', 4" an beiden Stirnseiten 23,
25 der ersten Teilspule 4, 4', 4" aus dem Innenbereich 33 heraus. Das eben Gesagte gilt in analoger Weise auch für einen nicht zeichnerisch dargestellten Innenbereich bzw. Kernbereich der zweiten Teilspule 5, 5', 5" . Wie am besten auch aus Fig. 7 ersichtlich, ist es bei einer Ausführungsform von ineinander angeordneten Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" besonders zweckmäßig, wenn in einer Spulenbaugruppe 13, 13', 13 " eine mittlere Querschnittsebene 34 der ersten Teilspulen 4, 4', 4" mit eine mittleren Querschnittsebene 35 der zweiten Teilspule 5, 5', 5" zusammenfallen und somit eine gemeinsame Ebene gebildet ist bzw. die erste Teilspule 4, 4', 4" und die zweite Teil- spule 5, 5', 5" bezüglich ihrer vertikalen Ausrichtungen zueinander zentriert positioniert sind.
Bei den Spulenbaugruppen 13, 13', 13" gemäß den Ausführungsbeispielen in den Fig. 2-7 können besonders effektive und zugleich leichte bzw. kostengünstige Schalldämmungsmaßnahmen eingesetzt werden. Schallschutzvorrichtungen wie beispielsweise Umhausungen oder Ummantelungen einer Spulenbaugruppe 13, 13 ', 13" (nicht in den Fig. 2-7 gezeigt) sind nämlich sehr nahe und vor allem unterbrechungsfrei rund um die erste, untere 4, 4', 4" und zweite obere Teilspule 5, 5', 5" bzw. rund um die erste, äußere Teilspule 4, 4', 4" und damit zugleich auch um die zweite, innere Teilspule 5, 5', 5" anbringbar. Eine solche Schallschutzvorrichtung ist dabei insbesondere an den Haltelementen 20-22 und/oder an den Teilspulen 4, 4', 4", 5, 5', 5" einer Spulenbaugruppe 13, 13', 13" befestigt.
Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis des Aufbaus der Vorrichtung zur Beeinflussung von Blindleistungsflüssen diese bzw. deren Bestandteile teilweise unmaßstäblich und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wur- den.
Sämtliche Angaben zu Wertebereichen in gegenständlicher Beschreibung sind so zu verstehen, dass diese beliebige und alle Teilbereiche daraus mit umfassen, z.B. ist die Angabe 1 bis 10 so zu verstehen, dass sämtliche Teilbereiche, ausgehend von der unteren Grenze 1 und der oberen Grenze 10 mitumfasst sind, d.h. sämtliche Teilbereich beginnen mit einer unteren
Grenze von 1 oder größer und enden bei einer oberen Grenze von 10 oder weniger, z.B. 1 bis 1,7, oder 3,2 bis 8,1 oder 5,5 bis 10.
Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten der Vorrichtung zur Beeinflussung von Blindleistungsflüssen, wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt. Es sind also auch sämtliche denkbaren Ausführungsvarianten, die durch Kombinationen einzelner Details der dargestellten und beschriebenen Au sführungs Variante möglich sind, vom Schutzumfang mit umfasst. Weiters können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der Be- Schreibung entnommen werden.
Vor allem können die einzelnen in den Fig. 1; 2-4; 5-7 gezeigten Ausführungen den Gegenstand von eigenständigen, erfindungsgemäßen Lösungen bilden. Die diesbezüglichen, erfindungsgemäßen Aufgaben und Lösungen sind den Detailbeschreibungen dieser Figuren zu entnehmen.
Bezugszeichenaufstellung
1 Vorrichtung 27 Trägerelement
2 Erste Phase 28 Äußerer Abschnitt 2' Zweite Phase 29 Innerer Abschnitt
2" Dritte Phase 30 Entkopplungselement
3 Erster Spulenstrang 31 Wicklungssinn
3' Zweiter Spulenstrang 32 Wicklungssinn
3" Dritter Spulenstrang 33 Innenbereich
4,4',4" Erste Teilspule 34 Mittlere Querschnittsebene
5,5',5" Zweite Teilspule 35 Mittlere Querschnittsebene
6,6',6" Thyristoreinheit 36 Isolationskörper
7,7',7" Erster elektrischer Anschluss 37 Stützkörper
8, 8', 8" Erster elektrischer Anschluss
9,9' ,9' ' Zweiter elektrischer Anschluss
, 10' , 10" Zweiter elektrischer Anschluss
,11', 11" Thyristor , 12', 12" Thyristor
, 13 ',13" Spulenbaugruppe
14 Kernbereich
15 Längsmittelachse
16 Aufstandsebene
17 Wicklungslage
18 Distanzkörper
,19', 19" gemeinsamer elektrischer
Phasenanschluss
20 Haltevorrichtung
21 Haltevorrichtung
22 Haltevorrichtung
23 Obere Stirnseite
24 Untere Stirnseite
25 Untere Stirnseite
26 Obere Stirnseite