Beschreibung
Optoelektronisches Bauelement Es wird ein optoelektronisches Bauelement angegeben.
Diese Patentanmeldung beansprucht die Priorität der deutschen Patentanmeldung 10 2011 113 428.3, deren Offenbarungsgehalt hiermit durch Rückbezug aufgenommen wird.
Optoelektronische Bauelemente und insbesondere solche, die ein organisches funktionelles Material aufweisen wie
beispielsweise organische Leuchtdioden (OLEDs) , können äußerst empfindlich gegenüber Einwirkungen der umgebenden Atmosphäre sein, beispielsweise gegenüber Feuchtigkeit und Sauerstoff. Zum Schutz davor ist es daher für eine hohe
Betriebsdauer erforderlich, organische optoelektronische Bauelemente hermetisch abzudichten. Beispielsweise ist es bekannt, organische optoelektronische
Bauelemente mittels eines Glasdeckels, beispielsweise in Form eines Glassubstrats mit einer Kavität zu verkapseln, indem der Glasdeckel mittels einer KlebstoffSchicht auf dem
Substrat des Bauelements aufgeklebt wird. In die Kavität wird meist noch ein nicht transparenter Feuchtigkeit
absorbierender Stoff (Getter) aus Zeolith eingeklebt, um Feuchtigkeit oder Sauerstoff, die durch den Klebstoff eindringen können, zu binden, wie beispielsweise in der Druckschrift US 2004/0108811 AI beschrieben ist.
Weiterhin sind Dünnschichtverkapselungen mit dünnen Schichten bekannt, die ein organisches optoelektronisches Bauelement gegenüber Feuchtigkeit und Sauerstoff abdichten. Im Vergleich
zur Verkapselung mittels eines Glasdeckels ist die Dünnschichtverkapselung eher industrialisierbar und wird daher bevorzugt weiter entwickelt. Beispiele für
Dünnschichtverkapselungen sind in den Druckschriften
DE 102008031405, DE 102008048472, DE 102008019900 und
DE 102009024411 beschrieben.
Auch anorganische optoelektronische Bauelemente,
beispielsweise anorganische Leuchtdioden (LEDs) , weisen eine gewisse Empfindlichkeit und ein Alterungsverhalten
hervorgerufen durch Feuchtigkeit auf. Daher werden solche Bauelemente üblicherweise mittels eines Kunststoffs
verkapselt, beispielsweise mittels eines Silikonvergusses. Weiterhin ist es auch möglich, anorganische optoelektronische Bauelemente mittels einer vorgenannten
Dünnschichtverkapselung vor schädigenden Substanzen zu schützen .
Es hat sich jedoch gezeigt, dass Dünnschichtverkapselungen oft nicht die Feuchtestabilität und Dichtigkeit aufweisen, die für eine hohe Langzeitstabilität von optoelektronischen Bauelementen nötig ist.
Zumindest eine Aufgabe von bestimmten Ausführungsformen ist es, ein optoelektronisches Bauelement anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand gemäß dem
unabhängigen Patentanspruch gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen und Weiterbildungen des Gegenstands sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet und gehen weiterhin aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen hervor .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist ein
optoelektronisches Bauelement eine der Umgebung des
optoelektronischen Bauelements zugewandte Außenfläche auf. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass die Außenfläche des optoelektronischen Bauelements direkten Kontakt mit der umgebenden Atmosphäre hat. Das bedeutet auch, dass Gase und/oder Flüssigkeiten, also beispielsweise Sauerstoff, Schwefelwasserstoff und/oder Feuchtigkeit, aus der umgebenden Atmosphäre direkt auf die Außenfläche einwirken können.
In einer weiteren Ausführungsform wird die der Umgebung des optoelektronischen Bauelements zugewandte Außenfläche durch eine zumindest teilweise auf einer Oberfläche des
optoelektronischen Bauelements aufgebrachte hydrophobe
Schicht gebildet. Die hydrophobe Schicht ist somit direkt der umgebenden Atmosphäre ausgesetzt und nicht von weiteren
Schichten wie beispielsweise Verkapselungsschichten oder einer Verkapselungsanordnung bedeckt. Durch die hydrophoben Eigenschaften der hydrophoben Schicht kann die Oberflächenenergie der durch die hydrophobe Schicht gebildeten Außenfläche im Vergleich zu einer unbedeckten Oberfläche des optoelektronischen Bauelements reduziert werden. Dadurch wird der Kontaktwinkel insbesondere mit polaren Flüssigkeiten oder Substanzen, beispielsweise
Feuchtigkeit, reduziert, wodurch sich die Kontaktfläche beispielsweise zwischen Wassertröpfchen und der Außenfläche verringert. Als Folge davon kann beispielsweise der
Wassereintrag auf die Oberfläche des optoelektronischen
Bauelements reduziert werden. Weiterhin wird auch die
Haftfähigkeit von polaren Substanzen wie beispielsweise
Feuchtigkeit auf der Außenfläche reduziert. Dadurch kann ein selbstreinigender Effekt für die Außenfläche und ein
Antikontamination- beziehungsweise ein Antibenetzungseffekt für die Außenfläche erreicht werden, der beispielsweise auch als so genannter Lotus-Effekt bezeichnet wird. Besonders bevorzugt bedeckt die hydrophobe Schicht zumindest alle Oberflächen des optoelektronischen Bauelements, die empfindlich gegenüber der umgebenden Atmosphäre sind oder die zumindest teilweise durchlässig gegenüber Feuchtigkeit und/oder Gasen der umgebenden Atmosphäre sind, so dass diese Oberflächen aufgrund der hydrophoben Schicht hydrophobe
Außenflächen des optoelektronischen Bauelements bilden.
Die hydrophobe Schicht kann insbesondere hydrophobe Gruppen aufweisen, die die hydrophobe Außenfläche bilden. Hydrophobe Gruppen können beispielsweise jeweils zumindest einen
perfluorierten Kohlenstoff enthalten. Die hydrophoben Gruppen können in einem kettenförmigen Molekül enthalten sein.
Beispielsweise kann das Material der hydrophoben Schicht substituierte oder unsubstituierte Kohlenstoffwasserketten aufweisen, an deren einem Ende eine CF3~Gruppe vorhanden ist.
Das Material der hydrophoben Schicht kann weiterhin
Silangruppen, die funktionalisiert sein können, enthalten. Diese können an dem Ende einer Molekülkette, beispielsweise einer Kohlenwasserstoffkette, vorhanden sein, an der nicht die CF3~Gruppe vorhanden ist. Eine funktionalisierte
Silangruppe kann mit der Oberfläche des optoelektronischen Bauelements eine kovalente Bindung eingehen und somit die hydrophobe Schicht auf der Oberfläche des optoelektronischen Bauelements befestigen. Ist keine Silangruppe vorhanden, kann die Befestigung der hydrophoben Schicht auf dem
optoelektronischen Bauelement auch durch
Wasserstoffbrückenbindungen oder Van-der-Waals- Wechselwirkungen zustande kommen.
Das Material der hydrophoben Schicht kann beispielsweise zumindest teilweise PTFE-artig sein, das heißt, es enthält Polytetrafluorethylen (PTFE) ähnliche
Fluorkohlenwasserstoffe, die CF2- und CF3~Gruppen enthalten können, wodurch die hydrophobe Eigenschaft bewirkt wird. Die hydrophoben Gruppen können an der der Oberfläche des optoelektronischen Bauelements abgewandten Außenfläche der hydrophoben Schicht vorhanden sein und zumindest einen Teil der Außenfläche des optoelektronischen Bauelements bilden. Die hydrophobe Schicht kann dadurch insbesondere nicht- benetzbar und abweisend gegenüber anderen Materialien wirkt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die hydrophobe Schicht eine Dicke auf, die in einem Bereich von größer oder gleich 1 nm und kleiner oder gleich 10 nm liegt. Die
hydrophobe Schicht kann in einer oder mehreren Molekül- Monolagen vorhanden sein.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die hydrophobe Schicht eine monomolekulare Schicht mit von der Oberfläche des Bauelements weggewandten und zur Umgebung hingewandten hydrophoben funktionalen Gruppen auf.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die hydrophobe Schicht ein fluoriertes Organochlorosilan auf. Derartige Materialien weisen eine chlorsubstituierte Silangruppe auf, an der ein fluorierter Alkylrest hängt. Beispielsweise kann die hydrophobe Schicht durch Aufbringen eines oder mehrere der folgenden Materialien oder eine Kombination dieser auf
die Oberfläche gebildet werden: CF3 (CF2) 7 (CH2) 2SiCl3 (Heptadecyldecafluorodecyltrichlorosilan,
CF3 (CF2) 7 (CH2) 2Si (CH3) 2 (CH) 10S1CI3
( (Heptadecyldecafluorodecyldimethylsilyl ) - decyltrichlorosilan) , CF3 (CF2) 5 (CH2) 2SiCl3.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die hydrophobe Schicht eine selbstorganisierende Monoschicht ("seif
assembled monolayer", SAM) auf oder ist durch eine solche gebildet. Eine selbstorganisierende Schicht, die
beispielsweise eines der genannten fluorierten
Organochlorosilane aufweist, kann mit Hydroxy-Gruppen auf der Oberfläche des optoelektronischen Bauelements beispielsweise über eine Dehydrochlorierungsreaktion gebunden werden.
Weiterhin ist es beispielsweise auch möglich, das
optoelektronische Bauelement einer Mischung aus einem
Chlorosilan gelöst in Hexamethylsiloxan auszusetzen, um eine hydrophobe Schicht auf dessen Oberfläche zu bilden. Weiterhin kann die hydrophobe Schicht auch mehrere selbstorganisierende Monoschichten übereinander aufweisen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die hydrophobe Schicht ein superhydrophobes Material auf. Als superhydrophob werden hier und im Folgenden insbesondere solche Materialien bezeichnet, deren Kontaktwinkel mit Wasser größer oder gleich 160° ist.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das
optoelektronische Bauelement eine oder mehrere
Halbleiterschichtenfolgen mit einem aktiven Bereich auf, der im Betrieb Licht emittieren und/oder Licht detektieren kann. Die Halbleiterschichtenfolge kann auf einem anorganischen und/oder einem organischen Halbleitermaterial basieren.
Besonders bevorzugt ist die hydrophobe Schicht transparent, so dass über die hydrophobe Außenfläche Licht abgestrahlt oder Licht empfangen werden kann. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die
Halbleiterschichtenfolge eine anorganische
Halbleiterschichtenfolge. Die anorganische
Halbleiterschichtenfolge kann beispielsweise als
anorganischer Halbleiterchip ausgeführt sein, der als Licht emittierender oder Licht detektierender Halbleiterchip ausgeführt ist und einen aktiven Bereich aufweist, der im Betrieb des optoelektronischen Bauelements Licht abstrahlen oder detektieren kann. Die Halbleiterschichtenfolge kann je nach Wellenlänge auf der Basis von verschiedenen
Halbleitermaterialsystemen hergestellt werden. Für eine langwellige, infrarote bis rote Strahlung ist beispielsweise eine Halbleiterschichtenfolge auf Basis von InxGayAli-x-yAs geeignet, für rote bis gelbe Strahlung beispielsweise eine Halbleiterschichtenfolge auf Basis von InxGayAli-x-yP und für kurzwellige sichtbares Licht, insbesondere im Bereich von grünem bis blauem Licht, und/oder für UV-Strahlung
beispielsweise eine Halbleiterschichtenfolge auf Basis von InxGayAli_x_yN, wobei jeweils 0 -S y -S 1 und 0 -S y -S 1 gilt. Die anorganische Halbleiterschichtenfolge kann mittels eines Epitaxieverfahrens, beispielsweise metallorganischer
Gasphasenepitaxie (MOVPE) oder Molekularstrahlepitaxie (MBE) , auf einem Aufwachssubstrat aufgewachsen und mit elektrischen Kontakten versehen sein.
Weiterhin kann die Halbleiterschichtenfolge auf ein
Trägersubstrat übertragen werden und das Aufwachssubstrat kann gedünnt oder ganz entfernt werden. Derartige
Halbleiterchips, die als Substrat ein Trägersubstrat anstelle des Aufwachssubstrats aufweisen, können auch als so genannte Dünnfilm-Halbleiterchips bezeichnet werden. Ein Dünnfilm-Halbleiterchip zeichnet sich insbesondere durch folgende charakteristische Merkmale aus:
an einer zu dem Trägersubstrat hin gewandten ersten
Hauptfläche einer Halbleiterschichtenfolge ist eine reflektierende Schicht aufgebracht oder ausgebildet, die zumindest einen Teil der in der Halbleiterschichtenfolge erzeugten elektromagnetischen Strahlung in diese
zurückreflektiert ;
die Halbleiterschichtenfolge weist eine Dicke im Bereich von 20ym oder weniger, insbesondere im Bereich zwischen 4 ym und 10 ym auf; und
die Halbleiterschichtenfolge enthält mindestens eine Halbleiterschicht mit zumindest einer Fläche, die eine Durchmischungsstruktur aufweist, die im Idealfall zu einer annähernd ergodischen Verteilung des Lichtes in der epitaktischen Halbleiterschichtenfolge führt, das heißt sie weist ein möglichst ergodisch stochastisches
Streuverhalten auf.
Ein Dünnfilm-Halbleiterchip ist in guter Näherung ein
Lambert ' scher Oberflächenstrahler. Das Grundprinzip eines Dünnschicht-Leuchtdiodenchips ist beispielsweise in der Druckschrift I. Schnitzer et al . , Appl . Phys . Lett. 63 (16), 18. Oktober 1993, 2174 - 2176 beschrieben. Weitere Merkmale und Ausführungsformen betreffend
anorganische Halbleiterschichtenfolgen und anorganische
Halbleiterchips sind dem Fachmann bekannt und werden daher hier nicht weiter ausgeführt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die
Halbleiterschichtenfolge eine organische
Halbleiterschichtenfolge. Insbesondere kann die organische Halbleiterschichtenfolge dabei als organische,
Strahlungsemittierende Diode (OLED) oder als organische
Photodiode (OPD) ausgebildet sein. Die organische
Halbleiterschichtenfolge kann dazu einen aktiven Bereich aufweisen, der geeignet ist, im Betrieb des
optoelektronischen Bauelements elektromagnetische Strahlung abzustrahlen oder zu detektieren. Die organische
Halbleiterschichtenfolge kann insbesondere auf einem Substrat zwischen einer ersten und einer zweiten Elektrode, von denen mindestens eine transparent ausgebildet ist, eine Mehrzahl von funktionellen Schichten aus organischen Materialien aufweisen, beispielsweise Elektronentransportschichten, elektrolumineszierende Schichten und/oder
Lochtransportschichten . Beispielsweise kann das Substrat Glas, Quarz,
Kunststofffolien, Metall, Metallfolien, Siliziumwafer oder ein anderes geeignetes Substratmaterial umfassen. Ist die organische Halbleiterschichtenfolge als OLED und in diesem Fall weiterhin als so genannter „Bottom-Emitter" ausgeführt, das heißt, dass die im aktiven Bereich erzeugte Strahlung durch das Substrat abgestrahlt wird, so ist insbesondere auch das Substrat transparent ausgebildet. Ist die dem Substrat abgewandte Elektrode transparent, so ist die organische
Halbleiterschichtenfolge als so genannter „Top-Emitter" ausgebildet.
Zumindest eine der ersten und zweiten Elektrode kann
beispielsweise ein transparentes leitendes Oxid aufweisen
oder daraus sein. Transparente leitende Oxide (transparent conductive oxides, kurz „TCO") sind transparente, leitende Materialien, in der Regel Metalloxide, wie beispielsweise Zinkoxid, Zinnoxid, Cadmiumoxid, Titanoxid, Indiumoxid oder Indiumzinnoxid (ITO) . Neben binären
Metallsauerstoff erbindungen, wie beispielsweise ZnO, Sn02 oder Ιη2θ3 gehören auch ternäre Metallsauerstoff erbindungen, wie beispielsweise Zn2Sn04, CdSn03, ZnSn03, Mgln204, Galn03, Ζη2ΐη2θ5 oder In4Sn30i2 oder Mischungen unterschiedlicher transparenter leitender Oxide zu der Gruppe der TCOs .
Weiterhin entsprechen die TCOs nicht zwingend einer
stöchiometrischen Zusammensetzung und können auch p- oder n- dotiert sein. Weiterhin kann zumindest eine der ersten und zweiten
Elektrode beispielsweise ein Metall aufweisen oder daraus sein, etwa Aluminium, Barium, Indium, Silber, Gold,
Magnesium, Kalzium oder Lithium sowie Verbindungen,
Kombinationen und Legierungen daraus.
Die organischen funktionellen Schichten der
Halbleiterschichtenfolge können organische Polymere,
organische Oligomere, organische Monomere, organische kleine, nicht-polymere Moleküle („small molecules") oder
Kombinationen daraus aufweisen. Insbesondere kann es
vorteilhaft sein, wenn die organische
Halbleiterschichtenfolge eine funktionelle Schicht aufweist, die als Lochtransportschicht ausgeführt ist, um eine
effektive Löcherinjektion in eine elektrolumineszierende Schicht oder einen elektrolumineszierenden Bereich zu
ermöglichen. Als Materialien für eine Lochtransportschicht können sich beispielsweise tertiäre Amine, Carbazolderivate, leitendes Polyanilin oder Polyethylendioxythiophen als
vorteilhaft erweisen. Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn zumindest eine funktionelle Schicht als
elektrolumineszierende Schicht ausgeführt ist. Als
Materialien hierzu eignen sich Materialien, die eine
Strahlungsemission aufgrund von Fluoreszenz oder
Phosphoreszenz aufweisen, beispielsweise Polyfluoren,
Polythiophen oder Polyphenylen oder Derivate, Verbindungen, Mischungen oder Copolymere davon. Abhängig von den
Materialien in den funktionellen Schichten kann die erzeugte erste Strahlung einzelne Wellenlängen oder Bereiche oder Kombinationen daraus aus dem ultravioletten bis rotem
Spektralbereich aufweisen.
Weitere Merkmale und Ausführungsformen betreffend organische Halbleiterschichtenfolgen und insbesondere betreffend OLEDs oder OPVs sind dem Fachmann bekannt und werden hier nicht weiter ausgeführt.
Die in anorganischen und organischen
Halbleiterschichtenfolgen verwendeten Materialien,
beispielsweise für die funktionellen Schichten und/oder
Elektrodenschichten, können eine hohe Empfindlichkeit
gegenüber schädigenden Substanzen wie etwa Feuchtigkeit, Sauerstoff und/oder Schwefelwasserstoff aufweisen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird die zumindest teilweise mit der hydrophoben Schicht bedeckte Oberfläche durch eine Schicht der Halbleiterschichtenfolge gebildet. Insbesondere kann die Halbleiterschichtenfolge in diesem Fall eine anorganische Halbleiterschichtenfolge oder ein
anorganischer Halbleiterchip sein. Dadurch, dass die
hydrophobe Schicht als Außenschicht direkt auf der
Halbleiterschichtenfolge aufgebracht ist, kann die Benetzung
der Halbleiterschichtenfolge der des Halbleiterchips mittels schädigenden Substanzen aus der Umgebung, beispielsweise Feuchtigkeit, Sauerstoff oder Schwefelwasserstoff, deutlich reduziert werden. Besonders bevorzugt ist die anorganische Halbleiterschichtenfolge oder der Halbleiterchip auf allen der Umgebung zugewandten Oberflächen mit der hydrophoben Schicht bedeckt. Beispielsweise kann die
Halbleiterschichtenfolge auf einem Träger angeordnet sein und auf allen vom Träger abgewandten Oberflächen mit der
hydrophoben Schicht bedeckt sein. Es kann dadurch möglich sein, die Halbleiterschichtenfolge und damit das
optoelektronische Bauelement aufgrund der hydrophoben
Außenschicht direkt der umgebenden Atmosphäre auszusetzen und ohne weitere Verkapselungsanordnung zu betreiben.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das
optoelektronische Bauelement auf der Halbleiterschichtenfolge zum Schutz dieser eine Verkapselungsanordnung aufweisen. Die Verkapselungsanordnung kann zumindest eine oder eine Mehrzahl von Barriereschichten aufweisen, die jeweils eines oder mehrere Materialien ausgewählt aus einem Oxid, einem Nitrid und einem Oxinitrid aufweisen. Insbesondere kann die
Verkapselungsanordnung als Dünnschichtverkapselung ausgeführt sein .
Unter einer als Dünnschichtverkapselung ausgebildeten
Verkapselungsanordnung wird vorliegend eine Vorrichtung verstanden, die dazu geeignet ist, eine Barriere gegenüber atmosphärischen Stoffen, insbesondere gegenüber Feuchtigkeit und Sauerstoff oder auch gegenüber weiteren schädigenden Substanzen wie etwa korrosiven Gasen, beispielsweise
Schwefelwasserstoff, zu bilden. Mit anderen Worten ist die Dünnschichtverkapselung derart ausgebildet, dass sie von
atmosphärischen Stoffen höchstens zu sehr geringen Anteilen durchdrungen werden kann. Diese Barrierewirkung wird bei der Verkapselungsanordnung im Wesentlichen durch als dünne
Schichten ausgeführte Barrierenschichten und/oder
Passivierungsschichten erzeugt, die Teil der
Verkapselungsanordnung sind. Die Schichten der
Verkapselungsanordnung weisen in der Regel eine Dicke kleiner oder gleich einigen 100 nm auf. Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die
Verkapselungsanordnung dünne Schichten auf oder besteht aus diesen, die für die Barrierewirkung der
Verkapselungsanordnung verantwortlich sind. Die dünnen
Schichten können beispielsweise mittels eines
Atomlagenabscheideverfahrens („atomic layer deposition", ALD) aufgebracht werden. Damit ist vorliegend ein Verfahren bezeichnet, bei dem eine erste gasförmige Ausgangsverbindung einem Volumen zugeführt wird, in dem eine zu beschichtende Oberfläche bereitgestellt ist, so dass die erste gasförmige Verbindung auf der Oberfläche adsorbieren kann. Nach einer bevorzugt vollständigen oder nahezu vollständigen Bedeckung der Oberfläche mit der ersten Ausgangsverbindung wird der Teil der ersten Ausgangsverbindung, der noch gasförmig und/oder nicht auf der Oberfläche adsorbiert vorliegt, in der Regel wieder aus dem Volumen entfernt und es wird eine zweite Ausgangsverbindung zugeführt. Die zweite Ausgangsverbindung ist dafür vorgesehen, mit der an der Oberfläche adsorbierten ersten Ausgangsverbindung unter Bildung einer festen ALD- Schicht chemisch zu reagieren. Es sei darauf hingewiesen, dass bei der Atomlagenabscheidung auch mehr als zwei
Ausgangsverbindungen zum Einsatz kommen können.
Geeignete Materialien für die Schichten der
Verkapselungsanordnung sind beispielsweise Aluminiumoxid, Zinkoxid, Zirkoniumoxid, Titanoxid, Hafniumoxid, Lanthanoxid. Bevorzugt weist die Verkapselungsanordnung eine
Schichtenfolge mit einer Mehrzahl von dünnen Schichten auf, die jeweils eine Dicke zwischen einer Atomlage und 10 nm aufweisen, wobei die Grenzen eingeschlossen sind. Alternativ oder zusätzlich zu mittels ALD hergestellten dünnen Schichten kann die Verkapselungsanordnung zumindest eine oder mehrere weitere Schichten, also insbesondere
Barrierenschichten und/oder Passivierungsschichten,
aufweisen, die durch thermisches Aufdampfen oder mittels eines plasmagestützten Prozesses, etwa Sputtern oder
plasmaunterstützter chemischer Gasphasenabscheidung („plasma- enhanced chemical vapor deposition", PECVD) , abgeschieden wird. Geeignete Materialien dafür können die vorab genannten Materialien sowie Siliziumnitrid, Siliziumoxid,
Siliziumoxinitrid, Indiumzinnoxid, Indiumzinkoxid, Aluminium¬ dotiertes Zinkoxid, Aluminiumoxid sowie Mischungen und
Legierungen der genannten Materialien sein. Die eine oder die mehreren weiteren Schichten weisen beispielsweise jeweils eine Dicke zwischen 1 nm und 5 ym auf, wobei die Grenzen eingeschlossen sind. Besonders bevorzugt weisen die eine oder die mehreren weiteren Schichten eine Dicke zwischen 1 nm und 400 nm auf, wobei die Grenzen eingeschlossen sind.
Durch den Aufbau der Verkapselungsanordnung aus einer
Mehrzahl von mittels ALD oder einem der weiteren Verfahren hergestellten Schichten können Gitterfehler und Defekte, die beim Herstellen der einzelnen Schichten entstehen können und die Diffusionskanäle für Feuchtigkeit und/oder weitere
schädigende Substanzen bilden können, durch darüber liegende Schichten zumindest teilweise abgedichtet werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird die zumindest teilweise mit der hydrophoben Schicht bedeckte Oberfläche durch eine Oberfläche einer Verkapselungsanordnung gebildet. Die Verkapselungsanordnung kann die Halbleiterschichtenfolge bis auf eine einem Träger zugewandte Seite auf allen
Oberflächen bedecken und somit zusammen mit dem Träger als Barriere gegen über schädigenden Substanzen wirken. Die
Verkapselungsanordnung kann beispielsweise ganzflächig mit der hydrophoben Schicht bedeckt sein. Dadurch, dass auf der Verkapselungsanordnung zusätzlich die hydrophobe Außenschicht angeordnet ist, wird die Benetzung der Verkapselungsanordnung beispielsweise mit Feuchtigkeit aus der Umgebung im Vergleich zu einem Bauelement, das keine hydrophobe Außenschicht aufweist, deutlich reduziert. Für den Fall, dass die
Verkapselungsanordnung Defekte aufweist, kann die
Wahrscheinlichkeit, dass schädigenden Substanzen wie etwa Feuchtigkeit durch diese Defekte in die
Verkapselungsanordnung eindringen und zum Ausfall des optoelektronischen Bauelements führen könnten, minimiert werden, da die Kontaktfläche für die Feuchtigkeit auf der hydrophoben Schicht im Vergleich zu einer unbedeckten
Oberfläche deutlich geringer ist. Die
Ausfallwahrscheinlichkeit für das optoelektronische
Bauelement kann dadurch verringert werden. Damit kann durch die hydrophobe Schicht ein zusätzlicher Schutz des
optoelektronischen Bauelements vor schädigenden Substanzen vergrößert werden, ohne dass die hydrophobe Schicht selbst eine möglichst hermetisch dichte Schicht wie die Schichten der Verkapselungsanordnung sein muss.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die
Halbleiterschichtenfolge auf einem Träger angeordnet. Der Träger kann beispielsweise ein Substrat, eine Leiterplatte, ein Keramikträger, ein Kunststoffträger oder eine
Leiterplatte sein. Weiterhin kann der Träger beispielsweise ein Kunststoffgehäuse mit einem Leiterrahmen sein, auf dem die Halbleiterschichtenfolge aufgebracht ist. Auf dem Träger können ein oder mehrere elektrische Kontaktbereiche vorhanden sein, die zur Kontaktierung der Halbleiterschichtenfolge vorgesehen sind.
Weiterhin kann die Halbleiterschichtenfolge auf einem Träger angeordnet sein, der zumindest einen elektrischen
Kontaktbereich aufweist, über den die
Halbleiterschichtenfolge elektrisch angeschlossen ist. Der elektrische Kontaktbereich, der beispielsweise eine
Metallschicht, beispielsweise mit oder aus Silber, aufweist oder daraus ist, kann zumindest teilweise mit der hydrophoben Schicht bedeckt sein. Dadurch kann die den elektrischen
Kontaktbereich bildende Metallschicht vor schädigenden
Substanzen, im Falle von Silber beispielsweise vor allem vor dem Einfluss korrosiver Gase wie etwa Schwefelwasserstoff, geschützt werden. Alterungseffekte, in diesem Fall für den elektrischen Kontaktbereich, können dadurch vermindert werden, wodurch eine höhere Lebensdauer des Bauelements erreicht werden kann.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das
optoelektronische Bauelement eine Abdeckung auf, die über der Halbleiterschichtenfolge und der hydrophoben Schicht
angeordnet ist und einen zur Umgebung des optoelektronischen Bauelements offenen Hohlraum aufweist. Die Abdeckung kann beispielsweise durch eine Glasabdeckung oder eine
Kunststoffabdeckung gebildet sein, die eine Vertiefung aufweist, in der die Halbleiterschichtenfolge angeordnet ist und die mittels einer Öffnung oder eines Kanals zur Umgebung hin geöffnet ist. Die Abdeckung kann dadurch einen gewissen Schutz für die Halbleiterschichtenfolge bieten, insbesondere einen mechanischen Schutz, ohne dass ein spezielles
abgeschlossenes Mikroklima innerhalb des Hohlraums der
Abdeckung vorliegt. Derartige mit einem Belüftungsschlitz versehene Abdeckungen sind beispielsweise in Automotive- Applikationen vorgesehen.
Feuchtigkeit und korrosive Gase, die durch den Kanal oder die Öffnung in den Hohlraum der Abdeckung eindringen können, können die von der hydrophoben Schicht bedeckte Oberfläche nur noch wenig oder gar nicht benetzen, so dass eine
Schädigung in einem derartigen semihermetisch geschlossenen Package verhindert werden kann.
Weitere Vorteile, vorteilhafte Ausführungsformen und
Weiterbildungen ergeben sich aus den im Folgenden in
Verbindung mit den Figuren beschriebenen
Ausführungsbeispielen .
Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung eines
optoelektronischen Bauelements gemäß einem
Ausführungsbeispiel ,
Figuren 2A bis 2C schematische Darstellungen eines
optoelektronischen Bauelements gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel ,
Figuren 3A und 3B schematische Darstellungen eines optoelektronischen Bauelements gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel ,
Figuren 4A und 4B Vorrichtungen zur Herstellung von
optoelektronischen Bauelementen gemäß weiteren
Ausführungsbeispielen und
Figur 5 eine schematische Darstellung eines
optoelektronischen Bauelements gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel .
In den Ausführungsbeispielen und Figuren können gleiche, gleichartige oder gleich wirkende Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die dargestellten Elemente und deren Größenverhältnisse untereinander sind nicht als maßstabsgerecht anzusehen, vielmehr können einzelne Elemente, wie zum Beispiel Schichten, Bauteile, Bauelemente und Bereiche, zur besseren Darstellbarkeit und/oder zum besseren Verständnis übertrieben groß dargestellt sein. In Figur 1 ist ein optoelektronisches Bauelement 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel gezeigt. Das optoelektronische Bauelement 100 weist eine der Umgebung des optoelektronischen Bauelements 100 zugewandte Außenfläche 30 auf, die durch eine zumindest teilweise auf einer Oberfläche 10 des
optoelektronischen Bauelements 100 aufgebrachte hydrophobe Schicht 3 gebildet wird.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Oberfläche 10 des optoelektronischen Bauelements durch eine
Halbleiterschichtenfolge 1 gebildet. Insbesondere ist im gezeigten Ausführungsbeispiel die Halbleiterschichtenfolge 1 als anorganische Halbleiterschichtenfolge und dabei
insbesondere als anorganischer Halbleiterchip ausgebildet.
Die Halbleiterschichtenfolge 1 ist dazu als epitaktisch gewachsene Halbleiterschichtenfolge basierend auf einem Verbindungshalbleitermaterialsystem, beispielsweise einem nitridischen, einem phosphidischem oder einem arsenidischen Verbindungshalbleitermaterialsystem, wie oben im allgemeinen Teil beschrieben ausgebildet. Die Halbleiterschichtenfolge 1 weist zumindest eine aktive Schicht oder einen aktiven
Bereich auf, der geeignet und dafür ausgebildet ist, im Betrieb elektromagnetische Strahlung, insbesondere
ultraviolettes bis infrarotes Licht abzustrahlen oder zu detektieren. Weiterhin weist die Halbleiterschichtenfolge 1 elektrische Kontaktschichten auf, mittels derer die
Halbleiterschichtenfolge elektrisch kontaktiert werden kann. Die einzelnen Schichten und deren Funktionen sowie deren Aufbau sind dem Fachmann bekannt und sind daher der
Übersichtlichkeit hier nicht gezeigt.
Die Halbleiterschichtenfolge 1 ist auf einem Träger 2 angeordnet. Der Träger 2 kann beispielsweise durch ein
Trägersubstrat für die Halbleiterschichtenfolge 1 oder auch beispielsweise durch einen Keramikträger, einen
Kunststoffträger, eine Leiterplatte, eine Platine oder eine Kunststofffolie mit Leiterbahnen oder einem Leiterrahmen gebildet sein.
Zum Schutz der Halbleiterschichtenfolge 1 insbesondere vor Feuchtigkeit ist die gesamte dem Träger 2 abgewandte
Oberfläche 10, also die dem Träger 2 abgewandte Oberseite sowie auch die Seitenflächen der Halbleiterschichtenfolge 1, mit der hydrophoben Schicht 3 bedeckt. Somit werden im gezeigten Ausführungsbeispiel beim optoelektronischen
Bauelement 100 alle Außenflächen bis auf die des Trägers 2 durch die hydrophobe Schicht 3 gebildet.
Die hydrophobe Schicht 3 weist im gezeigten
Ausführungsbeispiel hydrophobe Gruppen mit zumindest
teilweise perfluorierten Kohlenstoffatomen auf. Insbesondere ist das Material der hydrophoben Schicht beispielsweise PTFE- artig ausgebildet und enthält PTFE-ähnliche
Fluorkohlenwasserstoffe. Durch die hydrophoben Eigenschaften der hydrophoben Schicht 3 an der Außenfläche 30 des
optoelektronischen Bauelements 100 wird die
Oberflächenenergie der Außenfläche 30 im Vergleich zur
Oberfläche 10 der Halbleiterschichtenfolge 1 herabgesetzt. Dadurch ist die Benetzbarkeit der Außenfläche 30 wesentlich geringer als die der Oberfläche 10, so dass die Kontaktfläche beispielsweise zwischen Feuchtigkeit und der Außenfläche 30 im Vergleich zu einer Kontaktfläche zwischen Feuchtigkeit und der Oberfläche 10 der Halbleiterschichtenfolge 1 erheblich minimiert wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass Feuchtigkeit die Oberfläche 10 benetzt und dadurch möglicherweise die
Halbleiterschichtenfolge 1 schädigt, wird dadurch deutlich herabgesetzt. Weiterhin wird auch die Haftfähigkeit von polaren Substanzen auf der Außenfläche 30 reduziert, wodurch ein selbstreinigender Effekt für die Außenfläche erreicht werden kann. Das optoelektronische Bauelement 100 und insbesondere die Halbleiterschichtenfolge 1 kann dadurch ohne weitere
Verkapselungs- oder Schutzanordnung unter Atmosphären- Bedingungen betrieben werden, da durch die hydrophobe Schicht 3 und die dadurch veränderte Oberflächenspannung der
Außenflächen 30 im Vergleich zu den Oberflächen 10 der
Halbleiterschichtenfolge 1 eine Benetzung mit hydrophilen Substanzen wie etwa Luftfeuchtigkeit oder korrosiven Gasen verhindert oder zumindest stark vermindert werden kann. Die
hydrophobe Schicht 3 weist insbesondere eine derart geringe Dicke und eine damit verbundene hohe Transparenz auf, dass über die hydrophobe Außenfläche 30 das in der
Halbleiterschichtenfolge 1 im Betrieb erzeugte Licht
abgestrahlt werden kann.
Zusätzlich zum gezeigten Ausführungsbeispiel mit der
hydrophoben Schicht 3 nur auf Oberflächen 10 der
Halbleiterschichtenfolge 1 kann die hydrophobe Schicht 3 auch zumindest teilweise oder gänzlich auf dem Träger 2
aufgebracht sein, so dass auch Oberflächen des Trägers 2 eine hydrophobe Außenfläche und damit eine geringe Benetzbarkeit aufweisen . In den Figuren 2A bis 2C ist ein optoelektronisches
Bauelement 200 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel gezeigt. Das optoelektronische Bauelement 200 weist dabei, wie in Figur 2A gezeigt ist, eine organische
Halbleiterschichtenfolge auf, die beispielsweise wie im allgemeinen Teil beschrieben als organische Leuchtdiode
(OLED) oder als organische Fotodiode (OPD) ausgebildet ist. Dazu weist die Halbleiterschichtenfolge 1 funktionelle organische Schichten, insbesondere beispielsweise im Falle einer OLED eine elektrolumineszierende Schicht sowie
Lochtransportschichten und/oder Elektronentransportschichten, zwischen zwei Elektroden auf. Das optoelektronische
Bauelement 200 kann dabei sowohl als so genannter Bottom- Emitter ausgebildet sein, bei dem Licht durch den als
Trägersubstrat ausgebildeten Träger 2 abgestrahlt wird, als auch als so genannter Top-Emitter, bei dem Licht in die dem Träger 2 abgewandte Richtung abgestrahlt wird.
Über der Halbleiterschichtenfolge 1 ist eine
Verkapselungsanordnung 4 angeordnet, die als
Dünnschichtverkapselung ausgebildet ist und eine Mehrzahl von Barriereschichten aufweist. Die Barriereschichten sind als dünne Schichten mittels eines Atomlagenabscheideverfahrens (ALD) aufgebracht und weisen beispielsweise Aluminiumoxid, Zinkoxid, Zirkoniumoxid, Titanoxid, Hafniumoxid, Lanthanoxid oder eine Kombination daraus auf. Jede der dünnen Schichten der Verkapselungsanordnung 4 weist eine Dicke von lediglich einigen zehn Nanometern auf, so dass die
Verkapselungsanordnung 4 transparent ist.
Obwohl mittels Atomlagenabscheidung hochdichte
Verkapselungsanordnungen hergestellt werden können, kann es dennoch möglich sein, dass die Verkapselungsanordnung Defekte aufweist, die Kanäle für von außen eindringende Feuchtigkeit oder korrosive Gase bilden können. In Figur 2B ist rein beispielhaft ein Ausschnitt einer Halbleiterschichtenfolge 1 mit darauf angeordneter Verkapselungsanordnung 4 gezeigt, die einen als Kanal ausgebildeten Defekt 40 aufweist. Durch diesen Kanal 40, der auch als so genanntes Pinhole bezeichnet wird, kann es möglich sein, dass Feuchtigkeit von außen bis zur Halbleiterschichtenfolge 1 eindringen kann. Ist, wie rein beispielhaft in Figur 2B gezeigt, nur die
Verkapselungsanordnung 4 vorhanden, die eine hohe
Oberflächenenergie und damit eine hohe Benetzbarkeit für polare Substanzen wie beispielsweise Feuchtigkeit aufweist, so haben Wassertröpfchen 9 eine große Kontaktfläche zur
Verkapselungsanordnung 4. Dadurch steigt die
Wahrscheinlichkeit, dass ein Wassertröpfchen 9 aus der
Luftfeuchtigkeit sich in einem Bereich der
Verkapselungsanordnung 4 anlagert, in dem ein Defekt 40 vorhanden ist.
Weist das optoelektronische Bauelement wie in Figur 2A und ausschnittsweise in Figur 2C gezeigt, die hydrophobe Schicht 3 auf der Verkapselungsanordnung 4 auf, so verringert sich die Kontaktfläche zwischen den Wassertröpfchen 9 und der Außenfläche 30 der hydrophoben Schicht 3 erheblich im
Vergleich zur Kontaktfläche zwischen den Wassertröpfchen 9 und der Oberfläche der Verkapselungsanordnung 4 gemäß Figur 2B. Auch wenn die hydrophobe Schicht 3 selbst nicht
hermetisch dicht ist, so dass wie in Figur 2C gezeigt ist
Feuchtigkeit über Feuchtigkeitskanäle 39 in der hydrophoben Schicht 3 bis zur Verkapselungsanordnung 4 möglicherweise durchdringen kann, sinkt dennoch die Wahrscheinlichkeit, dass diese durchdringende Feuchtigkeit bis zu einem Defekt 40 der Verkapselungsanordnung 4 gelangt, erheblich.
Obwohl also die hydrophobe Schicht 3 selbst nicht hermetisch dicht ist, kann durch sie die Wahrscheinlichkeit, dass
Feuchtigkeit oder korrosive Gase bis zur
Halbleiterschichtenfolge 1 gelangen können, erheblich
reduziert werden. Die Kontakt- beziehungsweise Angriffsfläche beispielsweise für Feuchtigkeit wird auf der Außenfläche 30 des optoelektronischen Bauelements 200 wesentlich reduziert, so dass Defekte 40 in der Verkapselungsanordnung 4 nicht so schnell oder bevorzugt gar nicht zu einem Ausfall des
optoelektronischen Bauelements 200 führen müssen.
Die hydrophobe Schicht 3 kann im Ausführungsbeispiel der Figuren 2A bis 2C beispielsweise als selbst organisierende Monoschicht (SAM) ausgebildet sein, wie in Verbindung mit den Figuren 3A und 3B beschrieben ist. Alternativ dazu kann die hydrophobe Schicht 3 auch ein anderes als das in den Figuren 3A und 3B gezeigte Material aufweisen, beispielsweise ein
superhydrophobes Material, das einen Kontaktwinkel mit Wasser von größer oder gleich 160° aufweist.
Zusätzlich zur Anordnung der hydrophoben Schicht 3 auf der Verkapselungsanordnung 4 kann die hydrophobe Schicht 3 auch teilweise oder gänzlich den Träger 2 bedecken.
In Verbindung mit den Figuren 3A und 3B ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein optoelektronisches Bauelement 300 gezeigt. Das optoelektronische Bauelement 300 weist, wie in den Ausführungsbeispielen der Figuren 1 bis 2C gezeigt ist, eine Halbleiterschichtenfolge 1 auf einem Träger 2 auf, die als organische oder anorganische Halbleiterschichtenfolge ausgebildet sein kann.
Auf der Oberfläche 10 der Halbleiterschichtenfolge 1 ist eine selbstorganisierende Monoschicht aufgebracht, die die
hydrophobe Schicht 3 bildet. Die einzelnen Moleküle der hydrophoben Schicht 3 weisen jeweils eine hydrophobe Gruppe 31 auf, die von der Oberfläche 10 weggewandt sind und die
Außenfläche 30 des optoelektronischen Bauelements 300 bilden. Weiterhin weisen die einzelnen Moleküle der hydrophoben
Schicht 3 eine hydrophile beziehungsweise polare Gruppe 32 auf, über die die Moleküle der hydrophoben Schicht 3 kovalent an die Oberfläche 10 der Halbleiterschichtenfolge 1 gebunden sind .
In Figur 3B ist hierzu schematisch der Aufbringschritt eines entsprechenden Moleküls auf die Oberfläche 10 gezeigt. Die Moleküle der hydrophoben Schicht 3 sind als fluorierte
Organochlorosinale ausgebildet, die über eine
Dehydrochlorinationsreaktion kovalente Bindungen mit Hydroxy- Gruppen auf der Oberfläche 10 der Halbleiterschichtenfolge 1
eingehen. Anstelle des in Figur 3B gezeigten
CF3 (CF2) 5 (CH2) 2SiCl3-Moleküls kann die hydrophobe Schicht 3 auch andere, wie im allgemeinen Teil ausgeführte Materialien aufweisen .
Zur Herstellung der hydrophoben Schicht 3 wie in den Figuren 3A und 3B gezeigt, können ein oder, wie in Figur 4A gezeigt ist, eine Mehrzahl von optoelektronischen Bauelementen 400 in einem Exsiccator 90 mit einem geeigneten Organosilan 91, beispielsweise einem fluorierten Organochlorosilan, in
Stickstoffgasatmosphäre angeordnet werden. Über eine
Gasphasenreaktion werden die Oberflächen der
optoelektronischen Bauelemente 400 dann mit der hydrophoben Schicht bedeckt.
Wie in Figur 4B gezeigt ist, ist es auch möglich, in einer Reaktionskammer 92 die optoelektronischen Bauelemente 400 in eine Silanmischung 93 zu tauchen. Beispielsweise kann hierfür eine Mischung aus einem fluorierten Organochlorosilan, beispielsweise verdünnt in CHCl3(abs.) gelöst in
Hexamethyldisiloxan (abs.) bei Raumtemperatur für zwei
Stunden unter Stickstoffgasatmosphäre reagieren.
In Messungen wurde festgestellt, dass eine Testoberfläche aus einer Gold-Zinn-Legierung, die mittels des in Figur 4A gezeigten Verfahrens mit einem Organosilan beschichtet wurde, einen Kontaktwinkel mit Wasser von etwa 112° aufwies, während die unbehandelte Oberfläche einen Kontaktwinkel von 31° aufwies. Im Vergleich hierzu weist eine
Hexamethyldisiloxanschicht (HMDS) , die mittels eines
lithographischen Prozesses aufgebracht wurde, noch einen Kontaktwinkel von etwa 56° auf. Durch die hier beschriebene hydrophobe Schicht 3 kann somit der Kontaktwinkel mit
Feuchtigkeit und damit die Benetzbarkeit der Außenfläche der optoelektronischen Bauelemente erheblich reduziert werden.
In Figur 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein optoelektronisches Bauelement 500 gezeigt, wie es
beispielsweise in Automotive-Applikationen eingesetzt wird. Das optoelektronische Bauelement 500 weist einen Träger 2 auf, der beispielsweise als Keramik- oder Kunststoffträger ausgebildet ist und der Kontaktflächen 21 und 22 aufweist, über die eine als anorganischer Halbleiterchip ausgeführte Halbleiterschichtenfolge 1 elektrisch angeschlossen ist.
Für gute elektrische Kontakte eignen sich insbesondere
Silberlegierungen oder Silber für die elektrischen
Kontaktbereiche 21 und 22.
Das optoelektronische Bauelement 500 ist als semihermetisch geschlossenes Package zum Ausschluss eines Mikroklimas ausgebildet und weist hierzu eine Abdeckung 5 auf, die zusammen mit dem Träger 2 einen Hohlraum bildet, in dem die Halbleiterschichtenfolge 1 angeordnet ist und der mittels eines Kanals 51 mit der Umgebung verbunden ist. Die Abdeckung 5 ist beispielsweise als Glasabdeckung mit dem als
Belüftungsschlitz ausgebildeten Kanal 51 ausgeführt. Dadurch können Feuchtigkeit und korrosive Gase bis zu den
Kontaktbereichen 21, 22 und bis zur Halbleiterschichtenfolge 1 vordringen.
Um die Halbleiterschichtenfolge 1 sowie die Kontaktbereiche 21 und 22 vor Feuchtigkeit und korrosiven Gasen wie
beispielsweise Schwefelwasserstoff zu schützen, sind deren
Oberflächen mit einer hydrophoben Schicht 3 bedeckt, die ein Material wie in Verbindung mit den vorangegangenen
Ausführungsbeispielen oder wie im allgemeinen Teil beschrieben aufweisen kann.
Weiterhin ist es auch möglich, beispielsweise nur die
Kontaktbereiche 21, 22 oder nur die Halbleiterschichtenfolge 1 zumindest teilweise mit der hydrophoben Schicht 3 zu bedecken. Durch die hydrophobe Schicht 3 kann die
Beständigkeit des optoelektronischen Bauelements 500 erhöht werden, da Alterungseffekte durch Feuchtigkeit oder korrosive Gase vermindert werden, ohne dass das optoelektronische
Bauelement 500 als hermetisch dicht abgeschlossenes Package ausgebildet werden muss.
Die in den Figuren 1 bis 5 gezeigten Ausführungsbeispiele können alternativ oder zusätzlich weitere oder alternative Merkmale gemäß der Beschreibung im allgemeinen Teil
aufweisen .
Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele auf diese beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den
Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist.