Zentrifuge mit Kompressorkühlung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zentrifuge, insbesondere eine Laborzentrifuge, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein Verfahren zur Kühlung einer Zentrifuge nach dem Oberbegriff von Anspruch 12.
Bei der Zentrifugation entsteht während der Drehung des Zentrifugenrotors im Zentrifugenkessel Wärme durch Luftreibung und elektrische Verlustleistung. Da der Zentrifugenkessel zum Verhindern eines Austritts von Zentrifugiergut mit einem Deckel verschlossen ist, kann dieser Wärmeeintrag nicht ohne weiteres abgeführt werden und führt zu einer Erhöhung der Temperatur des Zentrifugiergutes.
Diese Temperaturerhöhung ist jedoch unerwünscht, da sie zu einer Zerstörung bzw. Unbrauchbarkeit der zentrifugierten Proben führen kann. Üblicherweise müssen die Proben auf einer definierten Temperatur gehalten werden, beispielsweise je nach Anwendung auf Temperaturen von 4 °C, 22 °C oder 37 °C. Daher wurden schon in der Vergangenheit Vorkehrungen zur Vermeidung einer Erhöhung der Temperatur des Zentrifugiergutes getroffen. Dies kann zum einen durch direkte Kühlung erfolgen oder durch indirekte Kühlung mittels Wärmetauscherprinzip. Bei der direkten Kühlung (mittelbare Kühlung) besteht kein direkter Kontakt zwischen Kühlmedium und zu kühlendem Gut bzw. Umhüllung des zu kühlenden Guts.
Bei der direkten Kühlung wird die Umgebungsluft unmittelbar am Zentrifugenrotor durch den Zentrifugenkessel geleitet, wobei der Rotor als eine Art Radiallüfter wirkt. Dazu weist der Zentrifugendeckel und/oder Zentrifugekessel achsennah eine Einlassöffnung und eine in Bezug auf die Rotationsachse entfernter angeordnete Auslassöffnung auf. Eine solche direkte Kühlung hat sich zwar bewährt, jedoch muss der Zentrifugenkessel dazu eine Auslassöffnung aufweisen, die allerdings auch einen Materialaustritt gestattet. Ein Nachteil der direkten Kühlung ergibt sich aus der Verwendung der Umgebungsluft als Kühlmittel: das Probengut kann maximal nur auf die Temperatur der Umgebungsluft abgekühlt werden.
BESTÄTIGUNGSKOPIE
Bei der mittelbaren Kühlung ist der Rotor im Zentrifugenkessel unter dem Zentrifugendeckel eingeschlossen und es ist kein Kühlkanal oder dergleichen vorgesehen. Die Luft zirkuliert daher nur innerhalb des Zentrifugenkessels. Eine Kühlung wird nun durch ein zweites Medium erreicht, das an der Außenseite des Kessels vorbeigeführt wird. Dabei kann es sich entweder um Umgebungsluft handeln, die am Kesseläußeren vorbeigeleitet wird, wie es z.B. bei der Zentrifuge 5424 der Eppendorf AG verwirklicht ist. Alternativ besteht die Kühlvorrichtung aus einer Kompressorkühlung mit Rohren und Wärmetauschern, die oberhalb der geräteseitigen Basisplatte angeordnet sind, wobei ein spezielles Kühlmittel über Rohrleitungen, die beispielsweise spiralförmig an dem Kessel, d.h. den Seitenwänden und dem Boden des Kessels, anliegen, an dem Kessel vorbeigeführt wird, um Wärme abzutransportieren. Bei letzterer Variante der mittelbaren Kühlung ist auch eine Abkühlung des Probenguts auf eine Temperatur unter die Temperatur der Umgebungsluft möglich. Ein Vorteil der mittelbaren Kühlung ist die bessere Regelbarkeit der einzustellenden Temperatur im Vergleich zur direkten Kühlung.
Die üblicherweise aus Metall gefertigte Basisplatte der Zentrifuge dient bei Zentrifugen nach dem Stand der Technik lediglich zur passiven Abfuhr eines Anteiles der Wärme aus dem Inneren des Gehäuses.
Aber auch bei in Vakuum laufenden Rotoren, bei so genannten Ultrazentrifugen, wird dieses Prinzip der passiven Kühlung über die Basisplatte verwendet, wie es beispielsweise in der DE 23 43 070 AI offenbart ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die aktive mittelbare Kühlung von Zentrifugen weiter zu verbessern. Insbesondere soll der Bauraumbedarf reduziert werden, so dass die Zentrifugen bei gleicher Zentrifugierkapazität kompakter gehalten werden können oder bei gleichem Baumaß die Zentrifugierkapazität erhöht werden kann. Außerdem soll insbesondere eine Einsparung von Bauteilen und damit eine Einsparung von Kosten und Montagezeit ermöglicht werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit der Zentrifuge nach Anspruch 1 und dem Kühlungsverfahren nach Anspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
Die Erfinder haben erkannt, dass bei modernen Zentrifugen auf einen gesonderten Verflüssiger bzw. Gaskühler für das Kühlmedium der Kompressorkühlung verzichtet werden kann, wenn die Basisplatte selbst als Wärmetauscher für das Kühlmittel zur Abfuhr von dessen Wärme genutzt wird. Beim Gaskühler findet die Wärmeabgabe nicht durch den Verflüssiger statt, sondern es wird bei einem transkritischen Prozess sensible Wärme aus dem heißen Gas abgegeben. Beim Verflüssiger hingegen findet eine Phasenumwandlung über drei Vorgänge statt: das Enthitzen des Heißgases, das Verflüssigen und das Unterkühlen des flüssigen Kältemittels. Vom prinzipiellen Aufbau als Bauteil sind Verflüssiger und Gaskühler gleich ausgebildet und müssen nur nach der jeweiligen Anwendung entsprechend ausgelegt werden. Daher wird im Folgenden einheitlich von Verflüssiger gesprochen, wenn auch Gaskühler umfasst sind.
Während bisher also die Basisplatte zur passiven Kühlung, d.h. zur Abfuhr der Wärme der Elektronik der Zentrifuge diente, ist sie jetzt Bestandteil einer Kompressorkühlung und somit einer aktiven Kühlung der Zentrifuge. Dabei wird das aus dem Kompressor strömende Kühlmedium, das eine Temperatur von bis zu 120 °C aufweisen kann, in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur auf Temperaturen von ca. 35 °C (bei einer Umgebungstemperatur von ca. 20 °C) abgekühlt. Durch den Verzicht auf den gewöhnlichen Verflüssiger der Kompressorkühlung steht zusätzlicher Bauraum seitlich/vor/hinter dem Rotor zur Verfügung, weil solche Verflüssiger bisher stets dort angeordnet waren. Dieser zusätzliche Bauraum kann nun auch für die Unterbringung der Steuerelektronik verwendet werden, die wegen der Gefahr von Tauwasserbildung grundsätzlich nicht unterhalb des Rotors, Rohren oder anderen Teilen der Käteanlage angeordnet werden sollte.
Für die Zentrifuge, insbesondere Laborzentrifuge, die einen Zentrifugenrotor, einen Zentrifugenmotor, eine Kompressorkühlvorrichtung und ein Maschinengestell mit einer Basisplatte aufweist, ist daher erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Basisplatte in Wärme leitender Verbindung mit der Kompressorkühlvorrichtung steht derart, dass
die Basisplatte einen Wärmetauscher der Kompressorkühlvorrichtung bildet und so zumindest als ein Teil eines Verflüssigers für das Kühlmedium der Kompressorkühlvorrichtung wirkt.
Durch diese Ausgestaltung kann auf einen gesonderten Verflüssiger verzichtet werden und dessen Bauraum wird nicht benötigt, wodurch sich Baumaßvorteile der erfindungsgemäßen Zentrifuge gegenüber bisherigen Ausgestaltungen ergeben. Alternativ kann natürlich auch die Zentrifugierkapazität bei gleich bleibendem Baumaß erhöht werden. Außerdem verringern sich die Kosten und der Montageaufwand.
In einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass an und/oder in der Basisplatte ein Leitungsmittel für das Kühlmittel vorgesehen ist, wobei das Leitungsmittel bevorzugt als Rohr ausgebildet ist. In diesem Fall ist die Basisplatte als Verflüssiger konstruktiv besonders einfach aufgebaut. Außerdem kann durch die Ausbildung als Rohr eine optimale Dichtigkeit gewährleistet werden und auch die Strömung in einem Rohr verläuft optimal und kann besonders widerstandslos ausgebildet werden, was sonst zu Druckabfall und somit zu einer Verschlechterung der Kühlung führen würde.
In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, wenn das Leitungsmittel in die Basisplatte eingegossen ist oder dass die Basisplatte zumindest zweiteilig aufgebaut ist und das Leitungsmittel in der Trennebene zwischen den beiden Teilen angeordnet, insbesondere in zumindest einen Teil eingearbeitet ist. Beispielsweise kann das Leitungsmittel in die Basisplatte eingegossen sein, wobei insbesondere ein Kupferrohr verwendet wird, das in die Basisplatte aus Aluminium eingegossen wird. Alternativ kann auch ein Sandwichaufbau erfolgen, wobei dann für eine relativ hohe Passgenauigkeit zu sorgen ist, um Leckagen zu verhindern. Alternativ kann auch beim Sandwichaufbau eine eingefügte Rohrleitung verwendet werden, um Leckagen auszuschließen. Auch hier ist eine hohe Passgenauigkeit erforderlich, damit ein optimaler Wärmeübergang zwischen der Rohrleitung und den Sandwichteilen der Basisplatte gewährleistet ist, da ansonsten Lufteinschlüsse oder ähnliches den Wärmeübergang behindern. Um dies auszuschließen, wird bevorzugt ein Mittel zur Verbesserung der Wärmeübertragung, z.B. eine Wärmeleitpaste, zwischen Rohrleitung und Sandwichteilen der Basisplatte angeordnet.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Basisplatte zumindest auf einer der beiden großen Hauptflächen zumindest ein die Oberfläche vergrößerndes Element, insbesondere eine oder mehrere Kühlrippen aufweist. Dann kann die Basisplatte die Wärme des Kühlmittels besonders gut abgeben, weil dessen Oberfläche für eine Kühlung vorteilhaft vergrößert ist und gegebenenfalls bei einer aktiven Kühlung der Basisplatte zur Geräuschreduzierung mit einem langsamen/geringem Luftstrom gearbeitet werden kann. Zudem können diese Kühlrippen auch zweckmäßig für eine Luftstromleitung einer aktiven Kühlung verwendet werden. Für diese Elemente muss auch kein gesonderter Bauraum bereitgestellt werden, da aufgrund des Lagerschildes zwischen Basisplatte und Kessel genügend Platz zur Verfügung steht und auch unterhalb der Basisplatte steht solcher Bauraum zur Verfügung.
Weiterhin kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Basisplatte zumindest eine Durchbrechung aufweist, die nicht in fluider Verbindung mit dem Leitungsmittel steht. Dadurch können passiv oder aktiv erzeugte Luftströme sehr gut gelenkt werden, weil ein solcher Luftstrom nun auch durch die Basisplatte selbst hindurch treten kann. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung werden solche Durchbrüche dazu genutzt, die Wärmeleitfähigkeit der Basisplatte gezielt zu unterbrechen bzw. zu vermindern, um dadurch den warmen Eingang vom kalten Ausgang im Verflüssiger zu trennen und somit dessen Effektivität zu erhöhen.
Auch wenn eine passive Kühlung der Basisplatte durch geeignete Luftstromführung u.a. mit Hilfe der die Oberflächen vergrößernden Elemente durchaus möglich ist, wird zur Vermeidung eines Wärmestaus innerhalb der Zentrifuge besonders zweckmäßig eine aktive Kühlung der Basisplatte mittels zumindest eines Lüftungsmittels vorgesehen. Dabei steht das Lüftungsmittel, beispielsweise ein Ventilator, in Wirkverbindung mit der Basisplatte und ist bevorzugt angepasst, einen Luftstrom in dem Gehäuse der Zentrifuge zu erzeugen, der seitlich und/oder bodenseitig in das Gehäuse eintritt. Zur Erhöhung der Brandsicherheit kann eine luftdurchlässige Abdeckung von Lüftungsöffnungen im Gehäuse vorgesehen werden
Dieses Lüftungsmittel ist zusätzlich besonders wirksam hinsichtlich des Abtransports von Wärme, die von Motor und Antriebselektronik erzeugt wird, die im Kesselraum durch Luftwiderstand entsteht, die durch die zu zentrifugierenden Proben selbst eingetragen wird bzw. durch das Zentrifugieren entsteht, sowie Wärme, die von Außen, beispielsweise durch den Deckel in die Zentrifuge eindringt. Durch dieses Lüftungsmittel wird somit eine bedeutende Unterstützung der Kompressorkühlung bereitgestellt.
Um ein Berühren von heißen Teilen der Zentrifuge zu verhindern, kann vorgesehen werden, dass die Basisplatte so an dem Gehäuse der Zentrifuge angeordnet ist, dass der Wärmeübergang zwischen der Basisplatte und dem Gehäuse unterbrochen oder zumindest vermindert ist. Hierzu wird vorzugsweise zwischen der Basisplatte und dem Gehäuse der Zentrifuge eine Wärme isolierende Verbindung angeordnet.
Selbständiger Schutz wird beansprucht für das erfindungsgemäße Verfahren zur Kühlung einer Zentrifuge, insbesondere einer Laborzentrifuge, wobei eine Kompressorkühlvorrichtung vorgesehen ist, das sich dadurch auszeichnet, dass eine Basisplatte der Zentrifuge zumindest als ein Teil eines Verflüssigers der Kompressorkühlvorrichtung verwendet wird.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein Lüftungsmittel vorgesehen ist, dass einen Luftstrom parallel zur und/oder aufsteigend durch die Basisplatte erzeugt. Dadurch wir eine besonders effektive aktive Kühlung der Basisplatte erzeugt, so dass diese besonders wirksam als Verflüssiger wirkt.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird besonders zweckmäßig die erfindungsgemäße Zentrifuge verwendet.
Die Kennzeichen der vorliegenden Erfindung und weitere Vorteile werden anhand der Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den Figuren deutlich werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht einer Zentrifuge mit Verflüssiger nach dem Stand der
Technik ohne Gehäusebauteile,
Fig. 2 eine perspektivische Gesamtansicht der Zentrifuge nach Fig. 1 ,
eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Zentrifuge ohne Gehäusebauteile,
unterschiedliche perspektivische Gesamtansichten der erfindungsgemäßen Zentrifuge nach Fig. 3,
die Basisplatte für die erfindungsgemäße Zentrifuge nach Fig. 3 in einer ersten bevorzugten Ausgestaltung in einer perspektivischen Ansicht von oben,
die Basisplatte für die erfindungsgemäße Zentrifuge nach Fig. 3 in der ersten bevorzugten Ausgestaltung in einer perspektivischen Ansicht von unten,
die Basisplatte für die erfindungsgemäße Zentrifuge nach Fig. 3 in einer ersten bevorzugten Ausgestaltung in einer Draufsicht,
die Basisplatte für die erfindungsgemäße Zentrifuge nach Fig. 3 in der ersten bevorzugten Ausgestaltung im Schnitt,
die Basisplatte für die erfindungsgemäße Zentrifuge nach Fig. 3 in einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung als Sandwich-Basisplatte mit dem oberen Teil in einer perspektivischen Ansicht von oben,
die Basisplatte für die erfindungsgemäße Zentrifuge nach Fig. 3 in der zweiten bevorzugten Ausgestaltung als Sandwich-Basisplatte mit dem oberen Teil in einer perspektivischen Ansicht von unten,
die Basisplatte für die erfindungsgemäße Zentrifuge nach Fig. 3 in der zweiten bevorzugten Ausgestaltung als Sandwich-Basisplatte mit dem unteren Teil in einer perspektivischen Ansicht von unten,
die Basisplatte für die erfindungsgemäße Zentrifuge nach Fig. 3 in der zweiten bevorzugten Ausgestaltung als Sandwich-Basisplatte mit dem unteren Teil in einer perspektivischen Ansicht von oben und die Basisplatte für die erfindungsgemäße Zentrifuge nach Fig. 3 in der zweiten bevorzugten Ausgestaltung im Schnitt.
In Fig. 1 ist rein schematisch in einer ausschnittsweisen Draufsicht eine aus dem Stand der Technik bekannte Laborzentrifuge 1 dargestellt, die neben der Elektronik 2, dem Zentrifugenkessel 3 und dem darunterliegendem Motor (nicht gezeigt), dem Zentrifugenrotor 4, dem Kompressor 5 und der Basisplatte 6 einen Verflüssiger 7 aufweist.
Zwischen Kompressor 5 und Verflüssiger 7 ist ein Lüfter 8 für den Verflüssiger 7 angeordnet. In Fig. 2 ist diese bekannte Zentrifuge 1 perspektivisch zusammen mit dem Gehäuse 9 und Deckel 9a gezeigt.
In Fig. 3 ist rein schematisch die erfindungsgemäße Zentrifuge 10 in einer bevorzugten Ausgestaltung in der ausschnittsweisen Draufsicht dargestellt. In Fig. 4a, 4b ist die erfindungsgemäße Zentrifuge 10 in unterschiedlichen perspektivischen Ansichten gezeigt.
Es ist zu erkennen, dass die Zentrifuge 10 eine Basisplatte 1 1 und einen Kessel 12 mit Zentrifugenrotor 13 aufweist, wobei an der Basisplatte 1 1 unterhalb des Kessels über sein Lagerschild der Zentrifugenmotor (Lagerschild und Zentrifugenmotor bilden in für den Fachmann bekannter Weise ein einheitliches Bauteil und sind nicht extra gezeigt) angeordnet ist. Die Zentrifuge 10 weist eine Kompressorkühlung 14 mit einer Kühlmittelleitung 15 auf, die durch die Basisplatte 1 1 geführt wird. Weiterhin weist die Zentrifuge 10 Steuerelektronik 16 und zwei Lüfter 17 auf, die über Lüftungsschlitze 18 in der Basisplatte 1 1 und im Gehäuse 19 angeordnete Lüftungsschlitze 20 Luft in das Gehäuse 19 ansaugt und durch Lüftungsschlitze 21 aus dem Gehäuse 19 ausleitet.
In den Fig. 5 bis 8 sowie Fig. 9 bis 13 sind zwei verschiedene bevorzugte Ausgestaltungen der Basisplatte I I a, I I b näher dargestellt.
In der ersten bevorzugten Ausgestaltung nach Fig. 5 bis 8 handelt es sich um eine Basisplatte I I a, die zweiteilig ausgebildet ist, wobei zur Herstellung dieser Basisplatte I I a im Gussverfahren eine Rohrleitung 22 in den Basisplattenkörper 23 eingegossen wurde. Dadurch wird ein idealer Wärmeübergang durch Stoffschluss erzielt. Andererseits besteht keine Gefahr von Leckagen und dgl., weshalb diese Ausbildung besonders sicher ist. Die Rohrleitung 22 besteht vorzugsweise aus Kupfer während der Basisplattenkörper 23 vorzugsweise aus Aluminium gegossen wird.
Ebenfalls zu erkennen sind eine Öffnung 25 und Befestigungspunkte 26 zur Aufnahme und Befestigung von Lagerschild und Zentrifugenmotor (beides nicht gezeigt). Außer-
dem sind Befestigungspunkte 27 zur Befestigung der Kompressorkühlung 14 vorgesehen und Anschlusspunkte 28, 29 zum Anschluss der Rohrleitung 22 an die Kompressorkühlung 14. Sowohl an der Oberseite 30 als auch an der Unterseite 31 sind Kühlrippen 32, 33 vorgesehen, die parallel zueinander angeordnet sind und eine Luftströmungsrichtung definieren.
In der zweiten bevorzugten Ausgestaltung nach Fig. 9 bis 13 handelt es sich um eine Basisplatte I Ib, die mehrteilig ausgebildet ist, wobei die Basisplatte I Ia aus einem Oberteil 40 und einem Unterteil 41 besteht. Beide wurden im Gussverfahren hergestellt und weisen in der Ausformungen 42, 43 für eine Rohrleitung auf. Anstelle von gegossenen Teilen 40, 41 können diese allerdings auch durch Fräsen und dgl. hergestellt werden. Durch Verschrauben, Verkleben oder Verschweißen oder andere Verbindungsmöglichkeiten der beiden Basisplattenteile 40, 41 entsteht eine einstückig ausgebildete Basisplatte I Ib bei der ebenfalls Stoffschluss vorliegt. Um die Gefahr von Leckagen und dgl. zu verhindern, muss hier sehr exakt gearbeitet werden. Alternativ kann auch eine gesonderte Rohrleitung zwischen die Platten eingelegt werden. In diesem Fall wird bevorzugt zwischen den Teilen der Basisplatte und der eingelegten Rohrleitung ein Mittel zur Verbesserung des Wärmeübergangs, beispielsweise eine Wärmeleitpaste, vorgesehen. Auch in diesem Fall ist eine sehr exakte Ausgestaltung der Ausformungen und des Rohres erforderlich, um einen guten Wärmeübergang zwischen der Rohrleitung und den Teilplatten der Basisplatte zu gewährleisten.
Auch in der Basisplatte I Ib sind eine Öffnung 25 und Befestigungspunkte 26 zur Aufnahme und Befestigung von Lagerschild und Zentrifugenmotor (nicht gezeigt) vorgesehen und sowohl an der Oberseite 44 als auch Unterseite 45 der Basisplatte 1 l b sind Rippen 46, 47 wiederum parallel zueinander angeordnet. Zum Anschluss an die Kompressorkühlung 14 sind Anschlüsse 48, 49 vorgesehen. In Fig. 13 ist speziell zu erkennen, dass das Oberteil 40 in das Unterteil 41 eingelegt ist und dass die Rohrleitung 50 in der Trennebene T liegt.
Die in der Basisplatte 1 1 , I I a, I I b angeordneten Lüftungsschlitze 18 dienen dabei nicht nur als Öffnungen zur Luftdurchführung sondern auch zum Trennen von wärmeren und kälteren Zonen in der Basisplatte 1 1 , I I a, I Ib, wobei die wärmere Zone die-
jenige ist, die innen liegt, während die kältere Zone am Rand der Basisplatte 1 1 , I I a, I I b verläuft. Anschlusspunkt 29 speist somit die wärmere Zone und Anschlusspunkt 28 dient zur Entnahme aus der kälteren Zone.
Im Betriebszustand der Zentrifuge 10 dient die Basisplatte 1 1 , I I a, I I b beidseitig als Wärmetauscherfläche und wirkt somit für das durch die Kühlmittelleitung 22, 50 geführte Kühlmittel der Kompressorkühlung 14 als Verflüssiger 51 , 51 a, 51 b. Die Basisplatte 1 1 , I I a, I I b nimmt dabei die Wärme des Kühlmittels auf und gibt sie über ihre mittels der Rippen 32, 33, 46, 47 erweitere Oberfläche 30, 31 , 44, 45 ab. Diese Rippen 32, 33, 46, 47 erzeugen auch im Zusammenhang mit dem Lüfter 17 einen Luftstrom, der die Wärme nach außen ableitet und so die Zentrifuge 10 insgesamt kühlt. Die Basisplatte 1 1 , I I a, I Ib ist dabei in der Zentrifuge 10 so angeordnet, dass kein direkter Wärmekontakt mit dem Gehäuse 19 besteht. Die Öffnungen 18, 20, 21 sind außerdem mit einer Gaze (nicht gezeigt) oder dgl. verdeckt, so dass Brandschutzerfordernissen genügt wird.
Während die erfindungsgemäße Basisplatte 1 1 , I I a, I I b Rippen 32, 33, 46, 47 aufweist, die parallel zueinander ausgerichtet sind, sind grundsätzlich auch winklige, d.h. von 180° abweichende Anordnungen zueinander möglich. Beispielsweise können zwei oder mehrere Gruppen von Rippen vorgesehen werden, wobei die Rippen innerhalb der Gruppe untereinander parallel verlaufen, jedoch zwischen den Gruppen ein Winkel besteht. Oder sämtliche Rippen weisen untereinander einen Winkel auf. Dadurch können besonders vorteilhafte Luftströmungen eingestellt werden.
Aus der vorstehenden Darstellung ist deutlich gewordenen, dass die erfindungsgemäße Zentrifuge 10 eine dahingehend verbesserte Kühlung aufweist, dass deren Bauraumbedarf reduziert ist, so dass die Zentrifuge 10 bei gleicher Zentrifugierkapazität kompakter gehalten werden kann oder bei gleichem Baumaß die Zentrifugierkapazität erhöht werden kann. Außerdem wird eine Einsparung von Bauteilen ermöglicht und damit eine Einsparung von Kosten und Montagezeit.