Kurbelwellenriemenscheibe
Die Erfindung betrifft eine Kurbelwellenriemenscheibe zum Übertragen eines Drehmoments zwischen einer Kurbelwelle und einem Riementrieb, mit einem Getriebe, einer Bremsund/oder Kupplungseinrichtung und mindestens einem Freilauf.
Aus der europäischen Patentschrift EP 0 782 674 B1 ist ein Kurbelwellenentkuppler mit einer richtungsgeschalteten Kupplung bekannt. Aus der europäischen Patentschrift EP 0 980 479 B1 ist ein Riemenantriebssystem mit einer Generatorverbindungsfreilaufkupplung bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist, eine Kurbelwellenriemenscheibe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , insbesondere im Hinblick auf unterschiedliche Betriebsfunktionen und/oder den benötigten Bauraum, weiter zu optimieren.
Die Aufgabe ist bei einer Kurbelwellenriemenscheibe zum Übertragen eines Drehmoments zwischen einer Kurbelwelle und einem Riementrieb, mit einem Getriebe, einer Bremsund/oder Kupplungseinrichtung und mindestens einem Freilauf, dadurch gelöst, dass die Brems- und/oder Kupplungseinrichtung mindestes zwei mit Gegenflächen reibschlüssig verbindbare Reibflächen aufweist. Durch die Brems- und/oder Kupplungseinrichtung können auf einfache Art und Weise unterschiedliche Betriebsarten eines riemengetriebenen Startergenerators, wie Start-Stopp-, Standklima- und Generatorbetrieb, realisiert werden. Darüber hinaus ermöglicht die Brems- und/oder Kupplungseinrichtung in bestimmten Betriebszuständen, wie der Standklimatisierung, ein Abkoppeln des Getriebes, das vorzugsweise als Planetengetriebe ausgeführt ist. Die Reibflächen und die Gegenflächen erstrecken sich vorzugsweise in radialer Richtung. Die Reibflächen können in axialer Richtung entgegengesetzt angeordnet oder einander zugewandt sein. Die Begriffe axial und radial beziehen sich auf eine Drehachse der Kurbelwellenriemenscheibe. Axial bedeutet in Richtung oder parallel zu der Drehachse. Radial bedeutet quer zu der Drehachse.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kurbelwellenriemenscheibe ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Planetenträger des Getriebes durch mindestens eine Federeinrichtung zur Drehschwingungsdämpfung mit einem Flanschteil gekoppelt ist, das an der Kurbelwelle befestigt ist. Die Federeinrichtung dient vorteilhaft zur Darstellung einer Tilgerfunktion. Bei her-
kömmlichen Kurbelwellenriemenscheiben wird die Tilgerfunktion zum Beispiel durch eine Gummispur dargestellt.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kurbelwellenriemenscheibe ist dadurch gekennzeichnet, dass an dem Flanschteil Anschlagelemente mit Anschlagflächen vorgesehen sind, die mit Anschlagflächen an dem Planetenträger abgestimmt sind, um einen Verdrehwinkel zwischen dem Planetenträger und dem Flanschteil zu begrenzen. Das Flanschteil ist gegen die Federwirkung der Federeinrichtung relativ zu dem Planetenträger verdrehbar. Durch die Anschlagflächen wird die Relativverdrehung zwischen dem Planetenträger und dem Flanschteil begrenzt.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kurbelwellenriemenscheibe ist dadurch gekennzeichnet, dass die Federe inrichtung mindestens eine Schraubendruckfeder umfasst. Das liefert gegenüber einer Gummispur den Vorteil, dass die Federeinrichtung ohne weiteres in einem Ölraum angeordnet werden kann.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kurbelwellenriemenscheibe ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Tilgermasse mit dem Planetenträger kombiniert ist. Kombiniert bedeutet zum Beispiel, dass die Tilgermasse einstückig mit dem Planetenträger verbunden ist. Tilgermasse und Planetenträger können aber auch als separate Teile ausgeführt sein, die stoffschlüssig oder mit Hilfe von Befestigungselementen fest miteinander verbunden sind.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kurbelwellenriemenscheibe ist dadurch gekennzeichnet, dass die Tilgermasse, das Getriebe und die Federeinrichtung in einem Ölraum angeordnet sind. Zur Schmierung kann vorteilhaft ein vorhandenes Motorschmiersystem verwendet werden.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kurbelwellenriemenscheibe ist dadurch gekennzeichnet, dass die Brems- und/oder Kupplungseinrichtung einen Elektromagneten umfasst, der drehfest mit einem Gehäuse verbunden ist. Die Brems- und/oder Kupplungseinrichtung ist normalerweise vorzugsweise geöffnet. Zu einem Verbrennerstart, das heißt zum Starten einer Brennkraftmaschine mit Hilfe eines Startergenerators, wird das Planetengetriebe mit Hilfe der Brems- und/oder Kupplungseinrichtung aktiviert.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kurbelwellenriemenscheibe ist dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromagnet mit einer Ankerplatte zusammenwirkt, die drehfest mit einem Gehäuse verbunden ist. Die Ankerplatte ist zum Beispiel mit Hilfe von Blattfedern an einem Kurbelgehäuse angebracht.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kurbelwellenriemenscheibe ist dadurch gekennzeichnet, dass die Brems- und/oder Kupplungseinrichtung eine Brems- und/oder Kupplungsscheibe umfasst, die drehfest mit einem Hohlrad des Getriebes verbunden ist. Dadurch kann die Masse des Hohlrads sehr klein gehalten werden, um unerwünschte Rasselgeräusche zu reduzieren. Mit dem Hohlrad ist vorteilhaft ein Dichtblech kombiniert, das zur Abdichtung des Ötraums in der Kurbelwellenriemenscheibe dient. Die Brems- und/oder Kupplungsscheibe ist zwischen dem Elektromagnet und der Ankerplatte einklemmbar, um das als Planetengetriebe ausgeführte Getriebe zu aktivieren.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kurbelwellenriemenscheibe ist dadurch gekennzeichnet, dass die Brems- und/oder Kupplungseinrichtung zwei Ankerscheiben umfasst, die drehfest mit einem Hohlrad des Getriebes verbunden sind und zwischen denen der Elektromagnet angeordnet ist. Der gehäusefeste Elektromagnet ist zwischen den Ankerscheiben einklemmbar, um das als Planetengetriebe ausgeführte Getriebe zu aktivieren. Dabei kann vorteilhaft die Masse des gesamten Planetengetriebes als Tilgermasse genutzt werden.
Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, wie er zum Beispiel in der deutschen Offenlegungsschrift DE 10 2007 021 233 A1 offenbart ist. Die darin beschriebene Kraftübertragungseinheit wird durch die erfindungsgemäße Kurbelwellenriemenscheibe ersetzt.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungs- beispiele im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
Figur 1 eine Kurbelwellenriemenscheibe gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel im
Längsschnitt;
Figur 2 eine perspektivische Darstellung des Schnitts aus Figur 1 ;
Figur 3 eine perspektivische Darstellung einer Montageschraube der Kurbelwellennemenscheibe aus den Figuren 1 und 2;
Figur 4 eine perspektivische Darstellung eines Freilaufaußenrings der Kurbelwellenriemenscheibe aus den Figuren 1 und 2;
Figur 5 eine perspektivische Darstellung eines Flanschteils der Kurbelweilenriemenscheibe aus den Figuren 1 und 2;
Figur 6 eine perspektivische Darstellung eines ersten Planetenträgerteils der Kurbelwellennemenscheibe aus den Figuren 1 und 2;
Figur 7 eine perspektivische Darstellung eines zweiten Planetenträgerteils der Kurbelwellennemenscheibe aus den Figuren 1 und 2;
Figur 8 eine perspektivische Darstellung eines Hohlrads der Kurbelwellenriemenscheibe aus den Figuren 1 und 2;
Figur 9 eine stark vereinfachte Darstellung eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs mit einer Kurbelwellenriemenscheibe gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
Figur 10 eine detaillierte Darstellung der Kurbelwellenriemenscheibe aus Figur 9 im Längsschnitt und
Figur 11 die Kurbelwellenriemenscheibe aus Figur 10 in einer teilweise aufgebrochenen
Draufsicht.
In den Figuren 1 bis 8 und 9 bis 11 ist eine Kurbelwellenriemenscheibe 1 ; 81 in verschiedenen Darstellungen beziehungsweise Ansichten und gemäß verschiedenen Ausführungsbeispielen gezeigt. Die Kurbelwellenriemenscheibe 1 ; 81 umfasst eine Riemenscheibenspur 2; 82, die verkürzt auch als Riemenscheibe oder Riemenspur bezeichnet wird und zum Beispiel dazu dient, einen Riemen eines Riementriebs mit einem Riemenstartergenerator und/oder mindestens einem Nebenaggregat, wie einem Klimakompressor, zu koppeln.
Die Kurbelwellenriemenscheibe 1 ; 81 ist im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, wie er zürn Beispiel in der deutschen Offenlegungsschrift DE 10 2007 021 233 A1 offenbart ist, an einer Kurbelwelle 4; 84 angebracht, die um eine Drehachse 5 drehbar ist. Bei dem Kraftfahrzeug handelt es sich vorzugsweise um ein Hybridfahrzeug mit einer Brennkraftmaschine und einer Elektromaschine, die insbesondere als Generator ausgeführt ist. Das Hybridfahrzeug kann zum Beispiel allein mit der Brennkraftmaschine oder allein mit der Elektromaschine angetrieben werden.
In die Kurbelwellenriemenscheibe 1; 81 ist ein Riemenscheibenfreilauf 6; 86 integriert. Der Riemenscheibenfreilauf 6; 86 ist zwischen der Riemenspur 2; 82 und der Kurbeiwelle 4; 84 wirksam. Der Riemenscheibenfreilauf 6; 86 dient dazu, Drehmomentstöße im Betrieb der Kurbelwellenriemenscheibe zu dämpfen.
In die Kurbelwellenriemenscheibe 1; 81 ist des Weiteren ein Flanschteil 7; 87 integriert. Das Flanschteil 7; 87 ist fest mit der Kurbelwelle 4; 84 verbunden. Unter Zwischenschaltung einer Federeinrichtung 8; 88 ist eine Tilgermasse 9 mit dem Flanschteil 7; 87 gekoppelt. Das Flanschteil 7; 87 kann auch, wie in Figur 9 angedeutet ist, über eine Gummispur 88 mit einer Tilgermasse gekoppelt werden. Die Tilgermasse 9 stellt einen Kurbelwellentilger dar, der dazu dient, unerwünschte Drehmomentschwingungen, Drehmomentungleichförmigkeiten und/oder Drehmomentstöße im Betrieb der Kurbelwellenriemenscheibe 1 zu dämpfen.
In die Kurbelwellenriemenscheibe 1 ; 81 ist des Weiteren ein Getriebe 10; 90 integriert, das vorzugsweise als Planetengetriebe ausgeführt ist. Das Planetengetriebe 10; 90 umfasst ein Hohlrad 11 ; 91. Mit dem Hohlrad 11; 91 kämmen Planetenräder 12; 92, die an einem Planetenträger 13; 93 drehbar gelagert sind. Die Planetenräder 2; 92 kämmen des Weiteren mit einem Sonnenrad 14; 94, das zusammen mit dem Hohlrad 11 ; 91 , den Planetenrädem 12; 92 und dem Planetenträger 13; 93 in die Kurbelwellenriemenscheibe 1 ; 81 integriert ist.
Der Riemenscheibenfreilauf 6; 86 umfasst einen Innenring 41 ; 191 und einen Außenring 42; 192. Der Innenring 41 ; 191 des Riemenscheibenfreilaufs 6; 86 ist an einer Montageschraube 44; 94, die auch als Zentralschraube bezeichnet wird, ausgebildet, mit der das Flanschteil 7; 87 an der Kurbelwelle befestigt ist. Der Außenring 42; 92 ist durch ein zum Beispiel als Kugellager ausgeführtes Wälzlager 45; 195 auf der Montageschraube 44; 194 drehbar gelagert. Darüber hinaus ist der Außenring 42; 192 mit Hilfe eines zum Beispiel als Rollenlager ausge-
führten Wälzlagers 46; 196 auf dem Innenring 41 ; 191 des Riemenscheibenfreilaufs 6; 86 drehbar gelagert.
Die in den Figuren 1 bis 8 dargestellte Kurbelwellenriemenscheibe 1 umfasst eine Bremsund/oder Kupplungseinrichtung 50, die als elektromagnetisch betätigte Zweiflächen- Reibbremse 52 ausgeführt ist. Die Zweiflächen-Reibbremse 52 umfasst einen Elektromagneten 53, der mit einer Ankerplatte 54 zusammenwirkt. Der Elektromagnet 53 und die Ankerplatte 54 sind durch eine separate Blattfedereinhangung axial justierbar an einem Kurbelgehäuse 55 fixiert, um einen zweiseitigen Luftspalt in der Bremse 52 einzustellen. Die Zweiflächenbremse 52 äst vorteilhaft bezüglich des engen Bauraums in der Kurbelwellenriemenscheibe 1.
Zwischen dem Elektromagneten 53 und der Ankerplatte 54 ist eine Bremsscheibe 56 einklemmbar, die drehfest mit dem Hohlrad 11 des Planetengetriebes 10 verbunden ist. An dem Hohlrad 11 ist ein Dichtblech 58 angebracht, das zusammen mit einem weiteren Dichtblech 59 das Planetengetriebe 10 und die Tilgermasse 9 umgibt. Zwischen dem weiteren Dichtblech 59 und dem Freilaufaußenring 42 ist ein Radialwellendichtring 60 angeordnet. Bei dem Radialwellendichtring 60 handelt es sich um die einzige zusätzliche Dichtung, die vorteilhaft auf einem kleinen Durchmesser sitzt und im Generatorbetrieb kaum Differenzgeschwindigkeit hat. Dadurch ist das Planetengetriebe 10 reibungsarm. Eine Kurbelwellendichtung kann auf dem Dichtblech 58 des Planetengetriebes 10 laufen, wodurch eine Lauffläche auf der Kurbelwelle 4 entfallen kann.
Das Planetengetriebe 10 ist mit Motorenöl geschmiert und braucht keine extra Entlüftung. Die Tilgermasse 9 befindet sich komplett im Motorenölraum, was den Einsatz eines Federsystems mit guter Schmierung ermöglicht. Die Massen des Hohlrads 11 , der Dichtbleche 58, 59 und der Bremsscheibe 56 sind so klein wie möglich gehalten, um Rasselgeräusche zu minimieren. Das Hohlrad 11 ist in Figur 8 alleine perspektivisch dargestellt.
Die Planetenräder 12 sind, wie man auch in Figur 6 sieht, mit extra Zusatzrädern 61 , 64 einzeln und separat gegen das Hohlrad 11 beziehungsweise Sonnenrad 14 vorgespannt, zum Beispiel mit Hilfe von Tellerfedern.
Durch die Zusatzräder 61 , 64 können das Verzahnungsspiel und unerwünschte Getriebegeräusche reduziert werden. Die Verzahnung der Zusatzräder 61 , 64, die auch als Gegenräder
bezeichnet werden, haben den selben Modul, wie die Planetenräder 12, besitzen aber einen Zahn weniger, was durch Profilverschiebung erreicht wird.
In Figur 3 ist die Montageschraube oder Zentralschraube 44 alleine perspektivisch dargestellt. Auf der Zentralschraube 44 ist die Kurbelwellenriemenscheibe 1 mit den beiden Wälzlagern 45, 46 zweiseitig gelagert. Der Freilauf 6 ist zwischen den Lagern 45, 46 optimal zentriert. Die Zentralschraube 44 kann weiterhin aus zähem Material für die Befestigung der Kurbelwellenriemenscheibe 1 an der Kurbelwelle 4 gefertigt sein. Als Laufspuren 62, 63 für die Lager 45, 46 und für den Freilauf 6 ist ein gehärtetes Blech auf die Zentralschraube 44 gepresst. Da das Drehmoment im Generatorbetrieb über den Freilauf 6 durch die Zentralschraube 44 auf die Riemenspur 2 übertragen wird, hat die Zentralschraube 44 vorteilhaft eine Linksgewinde 65.
In Figur 4 ist der Freilaufaußenring 42 alieine perspektivisch dargestellt. Der Freilaufaußenring 42 umfasst einen topfartigen Grundkörper, an dem das Sonnenrad 14 mit einer Außenverzahnung 67 ausgebildet ist. Von dem topfartigen Grundkörper erstreckt sich ein Flansch 68 radial nach außen. An dem Flansch 68 ist, wie man in den Figuren 1 und 2 sieht, mit Hilfe von Nietverbindungselementen die Riemenspur 2 befestigt.
In Figur 5 ist das Flanschteil 7 alleine perspektivisch dargestellt. Das Flanschteil 7 hat einen topfartigen Grundkörper, an dem eine Verzahnung 69 ausgebildet ist, die dazu dient, das Flanschteil 7 drehfest mit der Kurbelwelle 4 zu verbinden, bevor es mit der Montageschraube 44 an der Kurbelwelle 4 befestigt wird.
Das Flanschteil 7 umfasst des Weiteren radial nach außen abgewinkelte Einhängeelemente 71 , 72 zum Einhängen von Bogenfedern eines Bogenfedersystems, das die Federeinrichtung 8 darstellt. Das Flanschteil 7 umfasst darüber hinaus radiale Anschlagelemente 74 mit jeweils zwei Anschlagflächen 75, 76.
In den Figuren 6 und 7 ist der vorzugsweise mehrteilig ausgeführte Planetenträger 13 perspektivisch dargestellt. An dem Planetenträger 13 sind Anschlagflächen 77, 78 vorgesehen die mit den Anschlagflächen 75, 76 an dem Flanschteil 7 zusammenwirken, um eine gegen die Federkraft der Federeinrichtung 8 mögliche Verdrehung der beiden Teile 7 und 13 relativ zueinander zu begrenzen. Die Federeinrichtung 8 mit dem Bogenfedersystem übernimmt die Tilgerfunktion anstelle einer Gummispur. An dem Planetenträger 13 sind Einhängungen 80 für
die Bogenfedern der Federeinrichtung 8 vorgesehen. Die Tilgermasse 9 umfasst den kompletten Planetenträger 13.
Im Standklimazustand wird der Freilauf 6 überholt und das Hohlrad 11 frei durchgedreht. Zum Starten des Verbrennungsmotors wird das Hohlrad 1 mit der Zweiflächen-Reibbremse 52 abgebremst (Impulsstart). Läuft der Motor, dann wird das Hohlrad 11 frei gelassen und der Freilauf 6 übernimmt die Entkopplungsfunktion des Riementriebs. Um ein Turboloch bei niedrigen Drehzahlen aufzufüllen, kann das Hohlrad 11 wieder mit der Zweiflächen-Reibbremse 52 abgebremst werden und der Startergenerator boosten.
Die in den Figuren 9 bis 11 dargestellte Kurbelweilenriemenscheibe 81 umfasst eine Bremsund/oder Kupplungseinrichtung 100, die als elektromagnetisch betätigte Zweiflächen- Reibbremse 102 ausgeführt ist. Die Zweiflächen-Reibbremse 100 umfasst einen Elektromagneten 103, der über ein Verbindungselement 04 an einem Kurbelgehäuse 105 befestigt ist.
Der Elektromagnet 103 ist unter Ausbildung von geeigneten Luftspalten zwischen zwei Ankerscheiben 111 , 112 angeordnet. Wenn der Elektromagnet 103, der auch als Joch oder Jochkörper bezeichnet wird, bestromt wird, dann werden die Ankerscheiben 111 , 112 von dem Elektromagneten 103 angezogen, um die Zweiflächen-Reibbremse 100 zu schließen.
Die beiden Ankerscheiben 111 , 112 sind drehfest mit dem Hohlrad 91 des Planetengetriebes 90 verbunden. Das Planetengetriebe 90 ist wie bei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel mit Motorenöl geschmiert und braucht keine extra Entlüftung. Die Einzelteile des Planetengetriebes 90 stellen gemeinsam eine Tilgennasse dar, die sich komplett im Motorenölraum befindet, was den Einsatz eines Federsystems mit guter Schmierung ermöglicht.
Die Planetenräder 2 sind, wie bei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel, mit extra Zusatzrädern oder Gegen rädern 121 , 122 einzeln und separat gegen das Hohlrad 91 beziehungsweise Sonnenrad 94 vorgespannt, zum Beispiel mit Hilfe von Schraubenfedern. Die in der Mitte zwischen den Zusatzrädem oder Gegenrädern 121 , 122 angeordneten Planetenräder 12 übertragen die Drehmomente. Die beiden äußeren Zusatzräder oder Gegenräder 121, 122 sind jeweils gegenüber dem mittleren Planetenrad 12 mittels Bogenfedern angefedert. Eines der Zusatzräder 121, 122 nimmt damit das Spiel aus dem Hohlradeingriff, das andere der der Zusatzräder 121 , 122 nimmt das Spiel aus dem Sonnenradeingriff. Durch die Zusatzräder
121 , 122 können das Verzahnungsspiel und unerwünschte Getriebegeräusche reduziert werden.
Der Planetenträger 93 des Planetengetriebes 90 ist über einen Dämpfer, der die Federeinrichtung 88 umfasst, an dem Flanschteil 87 angebracht, welches mittels der Montageschraube 194 an der Kurbelwelle 84 des Verbrennungsmotors angeschraubt ist. Die Montagesch raube 194 ist als Innenring 191 für die Lagerung der Riemenscheibe und für den zur Riemendämpfung verwendeten Freilauf 86 ausgeführt.
Der Außenring 192 ist mit der Riemenspur 82 verbunden und enthält das Sonnenrad 94 des Planetengetriebes 90. Das Hohlrad 91 ist drehfest mit den beiden axial über Blattfedern angefederten Ankerscheiben 111 , 112 verbunden, welche mit dem dazwischen gehäusefest angeordneten Joch 104 inklusive Spulenkörper die Elektrobremse 102 für das Hohlrad 91 darstellen. Die Anfederung hält die Elektrobremse 102 im nicht bestromten Zustand offen.
Das Hohlrad 91 besitzt auf der dem Kurbelgehäuse 105 abgewandten Seite eine radial nach innen gezogene Blechwandung 115, welche durch einen Radialwellendichtring 1 6 gegen den Außenring 92 abgedichtet ist. Auf der dem Kurbelgehäuse 105 zugewandten Seite befindet sich eine ähnliche Blechwandung 118, welche am Innendurchmesser eine Dichtfläche für einen im Kurbelgehäuse angebrachten Wellendichtring (nicht gezeigt) darstellt. Dadurch kann auf einen weitere Schleppmomente erzeugenden Dichtring verzichtet werden. Darüber hinaus wird der Nassraum des Kurbelgehäuses 105 mitgenutzt, wodurch auf eine separate Entlüftung verzichtet werden kann.
Steht der Verbrennungsmotor (Stopp bei Start/Stopp oder rein elektrisches Fahren bei Hybridfahrzeugen), kann bei geöffneter (also nicht bestromter) Elektrobremse 102 durch den Startergenerator der Riementrieb und damit der daran angeschlossene Klimakompressor zur Standklimatisierung betrieben werden. Wird die Elektrobremse 102 bestromt und dadurch geschlossen, so kann der Startergenerator die Kurbelwelle 84 über den Riementrieb und das Planetengetriebe 90 in Rotation versetzen, um den Verbrennungsmotor zu starten. Durch das Planetengetriebe 90 wird das Drehmoment erhöht und somit auch ein Kaltstart ermöglicht.
Direkt nach dem Startvorgang wird die Elektrobremse 102 wieder geöffnet. In diesem Zustand kann der Startergenerator von der Kurbelwelle 84 über den Freilauf 86 angetrieben werden
(generatorischer Betrieb) und die Kurbelwellenschwingungen werden durch den Freilauf 6 gedämpft.
Der kurbelwellenfeste Teil der Riemenscheibe dient als Träger für den Dämpfer 88, auf welchem der Planetenträger 93 des Planetengetriebes 90 angebracht ist. Die Masse des gesamten Planetengetriebes 90 wird somit als Tilgermasse genutzt. Da sich die Kurbelwelle 84 gegenüber der Riemenspur 82 und dem daran angebrachten Sonnenrad 94 bei Momenten- stößen relativ verdreht, wird das Hohirad 91 mit den Ankerscheiben 111 , 112 entsprechend der Getriebeübersetzung stärker beschleunigt als der Planetenträger 93, so dass die erforderliche Tilgerwirkung mit einer geringeren Gesamtmasse erzielt wird, als es bei einer starren Tilgermasse der Fall wäre. Da die Kurbelwelle 84 nur geringe Schwingamplituden aufweist (im zehntel Grad-Bereich), kann sich der Planetenträger 93 auch in Sperrrichtung des Freiiaufs 6 gegenüber der Riemenspur 82 verdrehen. Die Schwingwinkel sind kleiner, als der Spannwinkel des Freilaufs 6.
Bezugszeichenliste
Kurbelwellenriemenscheibe
Riemenspur
Kurbelwelle
Drehachse
Riemenscheibenfreilauf
Flanschteil
Federeinrichtung
Tilgermasse
Planetengetriebe
Hohlrad
Planetenräder
Planetenträger
Sonne nrad
Innenring
Außenring
Montageschraube
Wälzlager
Wälzlager
Brems- und/oder Kupplungseinrichtung
Zweiflächen-Reibbremse
Elektromagnet
Ankerplatte
Kurbelgehäuse
Bremsscheibe
Dichtblech
Dichtblech
Radialwellendichtring
Zusatzrad
Laufspur
Laufspur
Zusatzrad
Linksgewinde
Außenverzahnung
Flansch
Verzahnung
Einhängeelement
Einhängeelement
Anschlagelemente
Anschlagfläche
Anschlagfläche
Anschlagfläche
Anschlagfläche
Einhängungen
Kurbelwellenriemenscheibe
Riemenspur
Kurbelwelle
Riemenscheibenfreilauf
Flanschteil
Federeinrichtung oder Gummispur
Planetengetriebe
Hohlrad
Planetenräder
Planetenträger
Sonnenrad
Brems- und/oder Kupplungseinrichtung
Zweiflächen-Reibbremse
Elektromagnet
Verbindungselement
Kurbelgehäuse
Ankerscheibe
Ankerscheibe
Blechwandung
Radialwellendichtring
Blechwandung
Zusatzrad
Zusatzrad
Innenring
Außenring
Montageschraube
Wälzlager
Wälzlager