Sicherheitselement mit Durchsichtsbildbereich
Die Erfindung betrifft ein Sicherheitselement für Sicherheitspapiere, Wert- dokumente und andere Datenträger, das einen Bildbereich aufweist, der in Durchsicht ein vorgegebenes multitonales Motiv zeigt. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Sicherheitselements und einen Datenträger mit einem solchen Sicherheitselement. Datenträger, wie Sicherheits-, Wert- oder Ausweisdokumente, aber auch andere Wertgegenstände werden zur Absicherung oft mit Sicherheitsmerkmalen ausgestattet, die eine Überprüfung der Echtheit des Datenträgers gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dienen. Dabei erlauben Sicherheitsmerkmale, deren Echtheit in Durchsicht geprüft wird, wie etwa die seit langem bekannten Wasserzeichen von Papierbanknoten, eine besonders einfache Echtheitsprüfung durch den Benutzer.
Bei Polymerbanknoten sind bislang nur aufgedruckte, nicht fest in der Note verankerte Durchsichtssicherheitselemente bekannt. Derartige aufgedruckte Durchsichtssicherheitselemente sind allerdings relativ leicht zu fälschen und gestatten keine Individualisierung des Substrats, da sie nicht bzw. nicht ausreichend in dem Substrat verankert sind. Demzufolge können solche Sicherheitsmerkmale, die in bekannter Weise auf einer Polymerbanknote aufgedruckt sind, leicht entfernt werden und auf eine andere Polymerbanknote aufgebracht werden, wodurch die ursprünglich mit dem Sicherheitselement versehene Polymerbanknote als nicht individualisierte Polymerfolie zurückbleibt.
Ausgehend davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sicher- heitselement der eingangs genannten Art anzugeben, das in dünnen Polymersubstraten einen wasserzeichenähnlichen Durchsichtseffekt zeigt und
dabei eine hohe Fälschungssicherheit mit einfacher Prüfbarkeit durch den Benutzer verbindet. Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein Sicherheitselement der eingangs genannten Art anzugeben, das eine fälschungssichere Individualisierung des Datenträgers ermöglicht.
Gemäß der Erfindung ist bei einem gattungsgemäßen Sicherheitselement vorgesehen, dass das Sicherheitselement ein dünnes Polymersubstrat einer Dicke von 300 μιτι oder weniger aufweist, das Polymersubstrat in dem Bildbereich ein mehrstufiges Relief mit Vertiefungen in Form des vorgegebenen multitonalen Motivs enthält, und die Vertiefungen des Reliefs mit einem Füllmaterial mit dickenabhängigen optischen Eigenschaften gefüllt sind.
Die dickenabhängigen optischen Eigenschaften des Füllmaterials bestehen vorzugsweise in einer dickenabhängigen optischen Dichte des Materials. Die Opazität eines Materials ist allgemein durch das Verhältnis der Beleuchtungsstärken vor und nach dem Durchtritt durch das Material gegeben (siehe„http//de.wikipedia.org/wiki/Opazit%C3%A4t"). Der dekadische Logarithmus der Opazität wird auch als Extinktion oder optische Dichte bezeich- net (siehe auch„http:/ / de.wikipedia.org/ wiki/Extinktion_(Optik)"). Beispielsweise entspricht eine optische Dichte von 1,0 einer Schwächung des Lichts auf ein Zehntel der ursprünglichen Beleuchtungsstärke, eine optische Dichte von 2,0 einer Schwächung auf ein Hundertstel. Die optische Dichte einer Füllmaterialschicht ist im Wesentlichen proportional zur Schichtdicke,
ein doppelt so dicker Schichtbereich weist daher im Wesentlichen eine doppelt so große optische Dichte auf und erscheint in Durchsicht entsprechend dunkler. An dieser Stelle sei angemerkt, dass neben dem derzeit beanspruchten Sicherheitselement mit einem Bildbereich, der in Durchsicht ein vorgegebenes multitonales Motiv zeigt, auch Bildbereiche, die in Durchsicht ein vorgegebenes monotonales Motiv zeigen, von der in dieser Anmeldung beschriebenen Erfindung mit umfasst werden. Ein solches Sicherheitselement mit mo- notonalen Motiven unterscheidet sich von dem derzeit beanspruchten Sicherheitselement mit multitonalem Motiv lediglich dadurch, dass das Polymersubstrat in dem Bildbereich ein einstufiges Relief mit Vertiefungen in Form des vorgegebenen monotonalen Motivs aufweist. D.h., sämtliche Vertiefungen weisen im Wesentlichen die gleiche Relieftiefe auf, wodurch der Betrachter eines solchen Sicherheitselements in Durchsicht ein monotonales Motiv wahrnimmt. Ein solches Sicherheitselement stellt eine besonders einfache Ausführungsform der Erfindung dar und lässt sich mit relativ geringem Aufwand herstellen, allerdings ist der Fälschungsschutz nicht so gut wie bei den derzeit beanspruchten Sicherheitselementen mit einem Bildbe- reich, der in Durchsicht ein multitonales Motiv zeigt, da das letztgenannte Sicherheitselement aufgrund des mehrstufigen Reliefs mit Vertiefungen in Form des vorgegebenen multitonalen Motivs wesentlich schwieriger zu fälschen ist. Bevorzugt weist das Füllmaterial eine Farbe, insbesondere eine Farbe hoher Opazität auf, so dass der Bildbereich in Durchsicht ein opazitätsmoduliertes, multitonales Motiv zeigt.
In jedem Fall muss die Opazität des Füllmaterials so gewählt sein, dass der Betrachter das erfindungsgemäße multitonale Motiv ohne Weiteres als Sicherheitsmerkmal des Datenträgers erkennen kann. Der Fachmann kann abhängig von den die Opazität des Sicherheitselements bestimmenden Para- metern, wie insbesondere der durchschnittlichen Relieftiefe, die Opazität des Füllmaterials festlegen.
Als Füllmaterial geeignete Farben sind insbesondere lösemittelbasierende Farben, IR-, UV-vernetzende Farben oder Acrylfarben,, gegebenenfalls auch Mischungen dieser Farben.
Zur Erzeugung der erfindungsgemäßen dickenabhängigen optischen Eigenschaften des Sicherheitselements können mit Vorteil Pigmente, wie Titandioxid (T1O2), polymere Füllmaterialien oder Farbstoffe eingesetzt werden. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Farbstoffe in dem Füllmaterial lösliche Farbmittel, wohingegen Pigmente im Füllmaterial praktisch unlöslich sind.
Die dickenabhängige optische Eigenschaft des Sicherheitselements durch ein Füllmaterial mit dickenabhängigen optischen Eigenschaften kann grundsätzlich nach Einbringung des Füllmaterials verändert werden. Dazu wird ein Füllmaterial mit aktivierbaren Stoffen in die Vertiefung des Reliefs eingebracht, wobei die Stoffe nach Einfüllen des Füllmaterials beispielsweise durch Wärme oder Einwirken von elektromagnetischer Strahlung, insbeson- dere mittels Laserstrahlung, aktiviert werden. Die Aktivierung kann z.B. in einer bereichsweisen Erhöhung der Opazität im Motivbereich erfolgen. Auf diese Art und Weise kann z.B. eine verhältnismäßig einfach gestaltetes Motiv durch eine entsprechende Feinstruktur ergänzt werden. Denkbar ist ferner die Einbringung einer zusätzlichen Information im Bereich des Motivs, z.B.
in Form einer Denominationsangabe für das Wertdokument in Form einer Banknote oder einer individualisierenden Information, insbesondere Zahlen und Buchstaben, bei einem Wertdokument in Form einer Karte. In weiteren vorteilhaften Gestaltungen kann das Füllmaterial eine lumines- zierende Farbe, eine IR- oder UV-absorbierende Farbe oder eine magnetische Farbe aufweisen. Das Füllmaterial kann auch mehrere der genannten Eigenschaften vereinen. Beispielsweise kann das Füllmaterial für einen wasserzeichenähnlichen visuellen Eindruck eine hohe Opazität aufweisen und zugleich magnetisch sein, um ein maschinelles Auslesen des Motivbilds zu erlauben.
Die Vertiefungen des mehrstufigen Reliefs weisen zweckmäßig eine maximale Relieftiefe von weniger als 100 μπι, vorzugsweise eine maximale Relief- tiefe zwischen 5 μπι und 50 μιη auf. Es versteht sich, dass die maximale Relieftiefe und die Schichtdicke des Polymersubstrats zweckmäßig aufeinander abgestimmt sind. Im Allgemeinen liegt die maximale Relief tiefe zwischen 1 % und 99 % der Schichtdicke des Polymersubstrats des erfindungsgemäßen Sicherheitselements. In vorteilhaften Gestaltungen liegt die maximale Relieftiefe beispielsweise bei etwa 50 % oder bei etwa 25 % der Schichtdicke des Polymersubstrats.
In einer vorteilhaften Gestaltung ist das Polymersubstrat nur auf einer seiner Hauptflächen mit einem Relief versehen. In einer anderen, ebenfalls vorteil- haften Gestaltung ist vorgesehen, dass das Polymersubstrat in dem Bildbereich auf seinen beiden gegenüberliegenden Hauptflächen jeweils mit einem mehrstufigen Relief versehen ist.
Die mit dem Füllmaterial gefüllten Vertiefungen sind mit Vorteil mit einer Deckschicht abgedeckt, insbesondere mit einer Ablackierung, einer Laminie- rung oder einer Kaschierung mit Folie oder Faserstoff. Die Deckschicht kann durch eine Einzelschicht gebildet sein, oder auch aus mehreren Teilschichten bestehen.
Zur Verstärkung des Durchsichtseffekts kann die Deckschicht darüber hinaus mit Aussparungen versehen sein. Insbesondere kann die Deckschicht im Bildbereich ganz oder teilweise ausgespart sein. Vorteilhaft weist die Deck- schicht eine Schichtdicke zwischen 6 μπι und 50 μπι, vorzugsweise zwischen 6 μπι und 20 μπα auf.
In einer bevorzugten Gestaltung enthält das Sicherheitselement als Polymersubstrat eine Polymerfolie, insbesondere aus Polyethylen, Polypropylen, Po- lyester oder Polyamid. Die Schichtdicke des Polymersubstrats liegt zweckmäßig zwischen 25 μηι und 300 μπι, vorzugsweise zwischen 60 μπι und 140 μιη.
In vorteilhaften Erfindungsvarianten bildet das Sicherheitselement einen Teil einer Polymerbanknote, einer Verbundbanknote oder einer Polymerlage eines Wertdokuments, beispielsweise einer Datenseite eines Ausweisdokuments.
Die Erfindung enthält auch ein Verfahren zum Herstellen eines Sicherheits- elements mit einem Bildbereich, der in Durchsicht ein vorgegebenes multi- tonales Motiv zeigt, bei dem ein dünnes Polymersubstrat einer Dicke von 300 μιη oder weniger bereitgestellt wird,
das Polymersubstrat in dem Bildbereich mit einem mehrstufigen Relief mit Vertiefungen in Form des vorgegebenen multitonalen Motivs versehen wird, und - die Vertiefungen des Reliefs mit einem Füllmaterial mit dickenabhängigen optischen Eigenschaften gefüllt werden.
In einer bevorzugten Verfahrensvariante wird das mehrstufige Relief durch kalte Prägung, thermische Prägung oder durch Laserabrasion in dem Poly- mersubstrat erzeugt. Das Relief wird dabei vorzugsweise bereits bei der Herstellung des Polymersubstrats oder kurz danach eingebracht.
Das Füllmaterial kann beispielsweise vollflächig auf das Sicherheitselement aufgebracht und ein außerhalb des Reliefs vorliegender Überschuss an Füll- material entfernt, insbesondere abgerakelt werden. Auch eine direkte Einbringung des Füllmaterials ohne nachfolgendes Abrakeln ist durch die Verwendung geeigneter Drucktechniken, wie z.B. im„Continuous-Inkjet- Verfahren" (Tintenstrahldruckverfahren) möglich. In vorteilhaften Verfahrensvarianten werden die mit dem Füllmaterial gefüllten Vertiefungen in einem weiteren Verfahrensschritt mit einer Deckschicht abgedeckt, insbesondere durch Ablackierung, eine Laminierung oder eine Kaschierung mit Folie oder Faserstoff. Die Erfindung enthält schließlich auch einen Datenträger mit einem Sicherheitselement der beschriebenen Art. Bei dem Datenträger handelt es sich vorteilhaft um ein Sicherheitspapier oder ein Wertdokument, insbesondere um eine Polymerbanknote oder eine Folienverbundbanknote. Der Begriff Folienverbundbanknote umfasst dabei insbesondere Papier/ Folien-
Verbundbanknoten, Papier/ Folie/ Papier- Verbundbanknoten und Folien/Papier/Folien-Verbundbanknoten. Bei dem Datenträger kann es sich ferner um eine Karte, insbesondere um eine Ausweiskarte, Kreditkarte, Bankkarte, Barzahlungskarte, Berechtigungskarte, einen Personalausweis oder eine Pass-Personalisierungsseite handeln. Ein solcher Datenträger in Form einer Karte weist das erfindungsgemäße Sicherheitselement mit Vorteil als eine Schicht eines mehrschichtigen Kartenverbundes auf, wobei die erfindungsgemäße Polymersubstrat-Schicht durch die weiteren Schichten des Kartenverbundes, welche insbesondere im Bereich des Motivs transparent oder transluzent ausgebildet sind, abgedeckt und damit vor Manipulationsversuchen geschützt ist.
Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Zur besseren Anschaulichkeit wird in den Figuren auf eine maßstabs- oder proportionsgetreue Darstellung verzichtet.
Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Polymerbanknote nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Polymerbanknote der Fig. 1 entlang der Linie II-II,
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine Polymerbanknote ohne Deckschicht nach einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung,
ein Ausführungsbeispiel, bei dem ein dünnes Polymersubstrat auf seinen beiden gegenüberliegenden Hauptflächen jeweils mit einem gefüllten Relief versehen ist, Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Deckschicht zur Verstärkung des wasserzeichenähnlichen Durchsichtseffekts mit Aussparungen versehen ist, und
Fig. 6 eine Gestaltung, bei der das mehrstufiges Relief in einer dün- nen, transparenten Prägelackschicht vorliegt.
Die Erfindung wird nun am Beispiel einer Polymerbanknote erläutert. Fig. 1 zeigt dazu eine schematische Darstellung einer Polymerbanknote 10 mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement 12, das in Durchsicht ein opazi- tätsmoduliertes, multitonales und in der Note fest verankertes Bildmotiv 14 zeigt. Bei dem Bildmotiv kann es sich z.B. um ein Portrait oder eine ähnliche Darstellung handeln.
Im Ausführungsbeispiel ist das Bildmotiv durch ein multitonales Portrait 14 gebildet, das in Fig. 1 zur Illustration schematisch als Strichzeichnung dargestellt ist. Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch die Polymerbanknote 10 im Bereich des Sicherheitselements 12 entlang der Linie II-II von Fig. 1.
Die Polymerbanknote 10 enthält ein dünnes Substrat 20 aus einer Polymerfo- lie, beispielsweise aus Polyethylen, Polypropylen, Polyester oder Polyamid. Die Dicke des Polymersubstrats 20 beträgt im gezeigten Ausführungsbeispiel 100 μιη, kann jedoch grundsätzlich im Bereich zwischen 25 μιη und 300 μπ\ und vorzugsweise im Bereich zwischen 60 μιη und 140 μιη liegen.
In das Polymersubstrat 20 wurde bereits bei seiner Herstellung ein mehrstufiges Relief 22 mit Vertiefungen in Form des Portraits 14 eingebracht, beispielsweise durch kalte Prägung, thermische Prägung oder Laserabrasion. Die Vertiefungen des Reliefs 22 weisen im Ausführungsbeispiel eine maxi- male Relieftiefe von 50 μιη auf und bilden mit der Vielzahl an auftretenden Relieftiefen ein Relief mit einem praktisch kontinuierlichen Tiefenverlauf. In anderen Ausgestaltungen kann jedoch auch ein Relief mit einer bestimmten Anzahl an diskreten Relief tiefen, beispielsweise 10 Relief tiefestufen erzeugt werden. In einer weiteren denkbaren Ausführungsform schließlich wird eine Anzahl an diskreten Relieftiefen eingesetzt, die einerseits mehr als ca. 10 Reliefstufen aufweist, andererseits aber nicht so viele diskrete Relieftiefen aufweist, dass von einem kontinuierlichen Tiefenverlauf gesprochen werden kann. Bei dieser weiteren Ausführungsform kann von einem quasi kontinuierlichem Tiefenverlauf gesprochen werden.
Nach dem Einbringen des Reliefs 22 werden die Vertiefungen des Reliefs mit einer Farbe 24 hoher Opazität gefüllt. Bei der Farbe 24 kann es sich um jedes geeignete erfindungsgemäße Füllmaterial handeln, z.B. um eine deckweißar- tige Farbe. Dazu kann die Farbe 24 beispielsweise vollflächig aufgebracht und ein außerhalb der Vertiefungen vorliegender Farbüberschuss von der Oberfläche des Substrats 20 abgerakelt werden. Schließlich wird das mit Farbe 24 gefüllte Relief 22 mit einer transparenten Deckschicht 26 versehen, beispielsweise durch Aufdrucken oder Auflaminieren einer Schutzschicht. Auf diese Weise entsteht das in Fig. 2 gezeigte Sicherheitselement 12 als Teil der Polymerbanknote 10. Die lokale Opazität des gefüllten Reliefs 22, 24 hängt dabei von der lokalen Schichtdicke der Farbe 24 und damit von der lokalen Relieftiefe ab. Aufgrund der hohen Opazität der Farbe 24 kann der Tonwertumfang des Bildmotivs von vollständiger Transparenz (lokale Relieftiefe Null) bis zu nahezu vollständiger Opazität (bei maximaler Prägetie-
fe) reichen. Nahezu vollständige Opazität bedeutet dabei, je nach der Opazität der verwendeten Farbe und der maximalen Prägetiefe, eine Lichtdurchlässigkeit von 10 % oder weniger, 5 % oder weniger, 2 % oder weniger oder sogar 1 % oder weniger.
Da die Opazität des Bildmotivs 14 von der lokalen Schichtdicke abhängt, ergibt sich in Durchsicht eine opazitätsmodulierte Darstellung des Bildmotivs mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Tonwerten. Die unterschiedlichen Tonwerte sind dabei durch die lokal unterschiedlichen Opazitäten ge- bildet, die in Durchsicht lokal einen mehr oder weniger hellen Bildeindruck vermitteln. Das Bildmotiv 14 erscheint für den Betrachter so mit einem wasserzeichenähnlichen Durchsichtseffekt.
Visuelle Durchsichtssicherheitsmerkmale dieser Art sind dem Benutzer von Wasserzeichen in Papierbanknoten her vertraut und werden daher in der Regel schnell als Sicherheitsmerkmale erkannt und zuverlässig geprüft. Gleichzeitig ist das durch das gefüllte Relief 22, 24 erzeugte Bildmotiv 14 fest in dem Polymersubstrat 20 verankert und untrennbar mit diesem verbunden. Das Sicherheitselement 12 bietet daher eine wesentlich höhere Absiche- rung der Polymerbanknote 10 als aufgedruckte oder andere lediglich auf die Substratoberfläche aufgebrachte Sicherheitsmerkmale.
Als Füllmaterial für das Relief kann auch eine lumineszierende Farbe, eine IR- oder UV-absorbierende Farbe oder eine magnetische Farbe verwendet werden. Füllmaterial mit magnetischen Eigenschaften erzeugt durch die lokal variierende Schichtdicke eine maschinell auslesbare Bildinformation. Auch IR- oder UV-absorbierende oder lumineszierende Motivbilder können maschinell ausgelesen werden. In vorteilhaften Gestaltungen kann das Füllmaterial sowohl eine hohe Opazität für die visuelle Erkennbarkeit als auch
magnetische Eigenschaften für die maschinelle Erfassung des Sicherheitselements aufweisen.
Die Deckschicht 26 wird vorzugsweise mittels Ablackierung, Laminierung oder Kaschierung mit Folie oder Faserstoff auf das Substrat 20 aufgebracht. In manchen Gestaltungen kann auf eine Deckschicht auch verzichtet werden, wie beispielhaft in Fig. 3 dargestellt.
Mit Bezug auf Fig. 4 kann das Polymersubstrat 20 auch auf seinen beiden gegenüberliegenden Hauptflächen jeweils mit einem Relief 22, 32 versehen sein. Die beiden Reliefs 22, 32 können dabei mit gleichem oder unterschiedlichem Tiefenverlauf ausgebildet sein. Auch können die beiden Reliefs 22, 32 entweder mit demselben oder auch mit unterschiedlichem Füllmaterial 24, 34 gefüllt sein. Beispielsweise können sich die optischen Eigenschaften zwei- er verschiedener Füllmaterialien 24, 34 erst in Durchsicht zu dem gewünschten Gesamteindruck ergänzen, oder ein Füllmaterial 24 kann auf visuelle Erkennbarkeit, das andere Füllmaterial 34 auf maschinelle Erfassbarkeit ausgelegt oder optimiert sein. In einer nicht weiter gezeigten Erfindungsvariante können die in Fig. 4 dargestellten Reliefs 22, 32 auch in Flächenrichtung des Substrats gegeneinander verschoben sein, so dass der Betrachter abhängig von der Größe der Verschiebung der beiden Reliefs 22, 32 in Durchsicht ein Gesamtmotiv wahrnimmt, das sich aus den durch die Reliefs 22 und 32 dargestellten Motiven zusammensetzt. Dabei nimmt der Betrachter aus bestimmten Betrachtungsrichtungen in den aus diesen Betrachtungsrichtungen überlappenden Bereichen der Reliefs 22, 32 eine hohe Opazität wahr, die sich aus den Opazitäten der Reliefs 22 und 32 zusammensetzt.
In Durchsicht zeigen die gefüllten Reliefs 22, 32 zusammengenommen das gewünschte Bildmotiv, wie etwa das Portrait 14 der Fig. 1. Die gegenüberlie-
genden gefüllten Reliefs 22, 32 sind dabei vorzugsweise beide mit einer Deckschicht 26, 36 abgedeckt und geschützt.
In allen Gestaltungen kann die Deckschicht zur Verstärkung des wasserzei- chenähnlichen Durchsichtseffekts auch mit Aussparungen 40 versehen sein. Wie im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 dargestellt, sind die Aussparungen 40 der Deckschicht 26 insbesondere im Bereich des gefüllten Reliefs 22, 24 angeordnet und können den Reliefbereich ganz oder teilweise erfassen. Bei der in Fig. 6 gezeigten Gestaltung ist das Polymersubstrat nicht einschichtig, sondern mehrschichtig ausgeführt. Auf eine erste Schicht 50, die im Wesentlichen dem in den Figuren 1 bis 5 gezeigten und in der dazugehörigen Figurenbeschreibung beschriebenen Polymersubstrat entspricht, ist eine dünne, transparente Prägelackschicht 52 aufgebracht, in die ein mehr- stufiges Relief 54 in Form des gewünschten Bildmotivs eingeprägt ist. Die Vertiefungen der Prägelackschicht 52 sind mit einem Füllmaterial 56 hoher Opazität gefüllt, so dass auch hier in Durchsicht ein opazitätsmoduliertes, multitonales Bildmotiv entsteht. Das gefüllte Relief 54, 56 und/ oder die Prägelackschicht können optional mit einer in der Figur nicht dargestellten Deckschicht abgedeckt sein.
Bei der Herstellung eines in Fig. 6 gezeigten mehrschichtigen Polymersubstrats muss selbstverständlich sichergestellt werden, dass die Schichten im Wesentlichen untrennbar miteinander verbunden werden, damit die Vorteile der Erfindung, insbesondere die erhöhte Fälschungssicherheit, erreicht werden können. In jedem Fall müssen die Schichten so miteinander verbunden werden, dass für den Fall eines Manipulationsversuches, beispielsweise durch das Einwirken von bestimmten Lösungsmitteln, die einzelnen Schichten des mehrschichtigen Polymersubstrats nicht ohne zumindest teilweise
Zerstörung voneinander getrennt werden können, so dass ein entsprechender Manipulationsversuch sofort als solcher erkennbar werden würde. Mit Vorteil kann es sich bei der Prägelackschicht 52 um einen thermisch oder UV-härtenden Lack mit einer Schichtdicke von etwa 40 μιη handeln, wobei der Schichtdickenbereich von 5 μηι bis 30 μπι besonders bevorzugt ist.
Bezugszeichenliste
10 Polymerbanknote
12 Sicherheitselement
14 Bildmotiv
20 Polymersubstrat
22 Relief
24 Farbe
26 Deckschicht
32 Relief
34 Füllmaterial
36 Deckschicht
40 Aussparungen
50 Schicht
52 Prägelackschicht
54 Relief
56 Füllmaterial