Beschreibung
Verfahren zur Darstellung eines zu untersuchenden und/oder behandelnden Bereichs
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung eines zu untersuchenden und/oder behandelnden Bereichs, wobei wenigstens ein mit Bildaufnahmemitteln einer ersten Modalität aufgenommener erster Bilddatensatz des zu untersuchenden
und/oder behandelnden Bereichs und wenigstens ein mit Bild¬ aufnahmemitteln einer zweiten, von der ersten Modalität verschiedenen Modalität aufgenommener zweiter Bilddatensatz des zu untersuchenden und/oder behandelnden Bereichs von einer Verarbeitungseinrichtung registriert werden.
Zu Zwecken der Visualisierung insbesondere von 3D-Bilddaten verschiedener Modalitäten, etwa Röntgen-Tomosynthese und Ult¬ raschall, ist es üblich, die mit Bildaufnahmemitteln unterschiedlicher Modalitäten aufgenommenen Bilddatensätze entwe- der auf verschiedenen Bildschirmen oder auf dem gleichen
Bildschirm, jedoch an verschiedenen Stellen beziehungsweise in verschiedenen Fenstern anzuzeigen. Ferner ist eine Datenfusion, das heißt die mit Bildaufnahmemitteln unterschiedli¬ cher Modalitäten aufgenommenen Bilddatensätze werden über ei- ne geeignete rechnerbasierte Verarbeitungseinrichtung zu ei¬ nem gemeinsamen Bilddatensatz fusioniert, bekannt, welcher ermöglicht, ein aus beiden Bilddatensätzen kombiniertes Bild anzuzeigen. Die Datenfusion ist äußerst rechenintensiv und bei Bildaufnahmen eines deformierbaren Objekts, für das die beiden Einzeldatensätze in unterschiedlicher Geometrie erzeugt wurden, sehr schwierig. Ein Beispiel ist die Tomo- synthese und der 3D-Ultraschall der weiblichen Brust.
Somit liegt der Erfindung das Problem zugrunde, ein Verfahren mit einer verbesserten gemeinsamen Darstellbarkeit von mit
Bildaufnahmemitteln unterschiedlicher Modalitäten aufgenommener Bilddatensätze anzugeben.
Erfindungsgemäß wird das Problem durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, welches sich dadurch auszeichnet, dass in der Darstellung des ersten Bilddatensatzes an einem Anzeigemittel ein Bildausschnitt ausgewählt wird und an- schließend die Verarbeitungseinrichtung die Bilddaten des dem ausgewählten Bildausschnitt des ersten Bilddatensatzes ent¬ sprechenden Bildausschnitt des zweiten Bilddatensatzes er- fasst und als Bilddarstellung an der ausgewählten Stelle des Bildausschnitts des ersten Bilddatensatzes, diesen überla- gernd anzeigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läuft sonach im Wesentlichen nach folgenden Schritten ab. Zunächst wird das zu untersu¬ chende und/oder zu behandelnde Untersuchungsobjekt bezie¬ hungsweise der zu untersuchende und/oder behandelnde Bereich eines Untersuchungsobjekts mit Bildaufnahmemitteln zweier un¬ terschiedlicher Modalitäten aufgenommen und die Bilddaten an die Verarbeitungseinrichtung weitergeleitet. Es liegen in der Verarbeitungseinrichtung entsprechend der verwendeten unterschiedlichen Bildaufnahmemodalitäten sonach zwei unterschiedliche Bilddatensätze vor. Die unterschiedlichen Bilddatensät¬ ze werden von der Verarbeitungseinrichtung miteinander geometrisch registriert, so dass ein Zusammenhang zwischen Bildpunkten des ersten Bilddatensatzes und Bildpunkten des zwei¬ ten Bilddatensatzes erhalten wird.
An einem Anzeigemittel, das heißt einem Bildschirm oder dergleichen, wird zunächst nur der mit den Bildaufnahmemitteln der ersten Modalität aufgenommene erste Bilddatensatz ange- zeigt. Die Anzeige des ersten Bilddatensatzes erfolgt dabei bevorzugt über die volle Anzeigefläche des Anzeigemittels, so dass sich z. B. ein Benutzer einen guten Überblick über das zu untersuchende und/oder behandelnde Untersuchungsobjekt re¬ spektive einen Bereich dessen verschaffen kann.
Im Weiteren wird ein Bereich beziehungsweise ein Bildaus¬ schnitt von Interesse, in welchem sich z. B. eine Auffällig¬ keit befindet, innerhalb des angezeigten ersten Bilddatensat-
zes ausgewählt. Die Auswahl kann dabei beispielsweise über wenigstens einen Benutzer oder automatisch durch die Verarbeitungseinrichtung erfolgen. Im Falle der Auswahl über einen Benutzer wählt dieser einen Bildausschnitt aus der Anzeige des ersten Bilddatensatzes aus, wobei es sich bei dem ausge¬ wählten Bildausschnitt beispielsweise um einen Bereich han¬ deln kann, in welchem sich eine zu beobachtende Geschwulst oder sonst eine medizinische Auffälligkeit befindet. Glei¬ chermaßen kann die Auswahl z. B. einen Bildausschnitt betref- fen, welcher ein für den Benutzer unklares Bild darstellt. Gleiches gilt, wenn die Auswahl des Bildausschnitts automa¬ tisch durch die Verarbeitungseinrichtung erfolgt. Die von der Verarbeitungseinrichtung getroffene Auswahl kann sich an der klinischen Vorgeschichte des Untersuchungsobjekts orientieren bzw. können von Algorithmen zur Bilderkennung nicht eindeutig erkennbare oder zuordbare Bereiche oder sonstige Strukturen als Bildausschnitt gewählt werden.
Im Folgenden wird der dem ausgewählten Bildausschnitt des ersten Bilddatensatzes entsprechende Bildausschnitt des zwei¬ ten Bilddatensatzes von der Verarbeitungseinrichtung erfasst. Dies ist möglich, da die beiden Bilddatensätze eingangs von der Verarbeitungseinrichtung miteinander registriert, das heißt mittels geeigneter Algorithmen aufeinander abbildbar sind. Hierunter ist keine Datenfusion zu verstehen.
Der von der Verarbeitungseinrichtung erfasste, dem ausgewählten Bildausschnitt des ersten Bilddatensatzes entsprechende Bildausschnitt des zweiten Bilddatensatzes wird im Weiteren als Bilddarstellung an der ausgewählten Stelle des ersten
Bilddatensatzes anstelle des Bildausschnitts des ersten Bild¬ datensatzes als überlagertes Bild simultan angezeigt. An die¬ ser Stelle ist folglich das mit den Bildaufnahmemitteln der zweiten Modalität aufgenommene Bild zu sehen. Es befindet sich ausschnittsweise eine Darstellung des zweiten Bilddatensatzes in der Anzeige des ersten Bilddatensatzes.
Selbstverständlich können auch mehrere, das heißt mehr als zwei mit Bildaufnahmemitteln mehrerer, verschiedener Modalitäten aufgenommene Bilddatensätze vorliegen. Derart kann der im ersten Bilddatensatz ausgewählte Bildausschnitt wahlweise mit der Anzeige einer diesem entsprechenden Bilddarstellung eines mit Bildaufnahmemitteln einer zweiten oder einer weiteren Modalität aufgenommenen Bilddatensatzes überlagert wer¬ den. Für den ausgewählten Bildausschnitt des ersten Bilddatensatzes liegt sonach eine der Anzahl der eingesetzten Moda- litäten entsprechende Anzahl an unterschiedlichen, diesen ü- berlagerbaren Bilddarstellungen vor. Ferner kann auch mehr als ein Bereich ausgewählt und durch den anderen Bilddatensatz im Bild ersetzt werden. Bevorzugt erfolgt die manuelle Auswahl durch den Benutzer ü- ber ein Bedienelement, insbesondere eine Maus, eine Tastatur oder einen Trackball. Der Benutzer wählt anhand eines Cursors oder einer ähnlichen Eingabemarkierung, welchen bzw. welche er über das Bedienelement steuert, wenigstens einen Bildaus- schnitt aus dem ersten Bilddatensatz aus. Als Bedienelemente kommen vorteilhaft jedoch nicht in abschließender Aufzählung Mäuse, Tastaturen, Trackballs oder Grafik-Tabletts in Frage. Unter einem Bedienelement ist grundsätzlich jedes geeignete Mittel zu verstehen, mit dem ein Benutzer manuell eine Aus- wähl eines Bildausschnitts innerhalb der Darstellung eines Bilddatensatzes treffen kann.
Bei der automatischen Auswahl des Bildausschnitts durch die Verarbeitungseinrichtung können beispielsweise Algorithmen zur kanten- bzw. geometrischen Strukturerkennung in der Verarbeitungseinrichtung implementiert sein. Die Verarbeitungs¬ einrichtung kann dabei spezielle Computer-Aided-Detection bzw. Diagnose-Systeme (CAD-Systeme) verwenden. In Weiterbildung der Erfindung kann es sein, dass die Bildausschnitte des ersten und des zweiten Bilddatensatzes in gleichen oder verschiedenen Dimensionen dargestellt werden. Es kann sich sonach bei dem Bildausschnitt des ersten Bildda-
tensatzes um eine dreidimensionale Darstellung handeln, wobei der eingeblendete Bildausschnitt des zweiten Bilddatensatzes ebenfalls eine dreidimensionale Darstellung ist. Natürlich kann der Bildausschnitt des ersten und des zweiten Bilddaten- satzes auch beide als zweidimensionale Darstellung vorliegen. Andernfalls kann es sich bei dem Bildausschnitt des ersten Bilddatensatzes um eine zweidimensionale Darstellung handeln, wobei entsprechend der zweite Bildausschnitt des zweiten Bilddatensatzes dreidimensional dargestellt wird. Umgekehrt dazu wäre der Bildausschnitt des ersten Bilddatensatzes eine dreidimensionale Darstellung und der Bildausschnitt des zwei¬ ten Bilddatensatzes lediglich zweidimensional.
Vorteilhaft kann eine dreidimensionale Darstellung des zwei- ten Bilddatensatzes um ihren Bildmittelpunkt rotieren. Unter Bildmittelpunkt ist hierbei der Volumenmittelpunkt zu verste¬ hen. Aus der Rotation der dreidimensionalen Darstellung ergibt sich eine verbesserte Übersichtlichkeit, gegebenenfalls können derart zunächst verdeckte Strukturen sichtbar gemacht werden. Hierbei können in der Verarbeitungseinrichtung implementierte Bildverarbeitungsalgorithmen wie etwa Volume- Rendering (VR) , Maximum-Intensity-Proj ection (MIP) , Surface- Shaded-Display (SSD) angewendet werden. Handelt es sich um einen dreidimensionalen Tomosynthese-Datensatz , erfolgt die Rotation im eingeschränkten Winkelbereich des Tomosyntheseab- tastwinkels. Die Rotation kann grundsätzlich automatisch oder benutzergesteuert erfolgen.
In Weiterbildung der Erfindung kann die Anzeige des Bildaus- Schnitts des zweiten Bilddatensatzes ausgeschaltet werden. Dies ermöglicht ein schnelles Hin- und Her- bzw. Umschalten zwischen dem Bildausschnitt des ersten und dem diesen überla¬ gernden Bildausschnitt des zweiten Bilddatensatzes. Das Um¬ schalten kann z. B. mittels eines Bedienelements, z. B. über einen Mausklick, erfolgen. Daneben ist es möglich, dass in regelmäßigen, intervallartigen zeitlichen Abständen ein Umschalten zwischen dem Bildausschnitt des ersten und dem Bildausschnitt des zweiten Bilddatensatzes stattfindet. Durch das
Umschalten lässt sich mitunter eine bessere visuelle Bezie¬ hung zwischen dem Bildausschnitt des ersten Bilddatensatzes und dem Bildausschnitt des zweiten Bilddatensatzes herstel¬ len .
Als erster Bilddatensatz kann ein Tomosynthese-Bilddatensatz und als zweiter Bilddatensatz ein Ultraschall-Bilddatensatz verwendet werden. Mit Tomosynthese-Verfahren, welche röntgenbasierte Schichtaufnahmen des zu untersuchenden Objekts bzw. Bereichs liefern, können beispielsweise Gewebeveränderungen etwa im Rahmen einer Krebsvorsorge besser erkannt und damit eine Diagnose präziser gestellt werden. Insbesondere bei der Brustkrebsvorsorge bzw. -erkennung weist die Tomosynthese im Vergleich zu herkömmlichen Mammographie-Verfahren Vorteile auf. Ultraschallbilddatensätze sind aus der Sonographie be¬ kannt und ermöglichen eine räumliche (dreidimensionale) Dar¬ stellung des zu untersuchenden und/oder behandelnden Untersuchungsobjekts bzw. eines Bereichs dessen. Selbstverständlich können auch andere Modalitäten eingesetzt werden bzw. kann der erste Bilddatensatz ein Ultraschall- Bilddatensatz und der zweite Bilddatensatz ein Tomosynthese- Bilddatensatz sein. Daneben betrifft die Erfindung eine medizinische Untersu- chungs- und/oder Behandlungsvorrichtung ausgebildet zur Aufnahme und Darstellung von Bildern eines zu untersuchenden und/oder behandelnden Bereichs, umfassend wenigstens eine erste Modalität und eine von dieser verschiedene zweite Moda- lität, wobei wenigstens ein mit Bildaufnahmemitteln der ers¬ ten Modalität aufgenommener erster Bilddatensatz des zu untersuchenden und/oder behandelnden Bereichs und wenigstens ein mit Bildaufnahmemitteln der zweiten Modalität aufgenommener zweiter Bilddatensatz des zu untersuchenden und/oder be- handelnden Bereichs von einer Verarbeitungseinrichtung registrierbar ist. Die medizinische Untersuchungs- und/oder Be¬ handlungsvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass in der Darstellung des ersten Bilddatensatzes an einem Anzeigemittel
ein Bildausschnitt auswählbar ist und die Bilddaten des dem ausgewählten Bildausschnitt des ersten Bilddatensatzes ent¬ sprechenden Bildausschnitts des zweiten Bilddatensatzes von der Verarbeitungseinrichtung erfassbar sind und als Bilddar- Stellung an der ausgewählten Stelle des Bildausschnitts des ersten Bilddatensatzes, diesen überlagernd, anzeigbar sind.
Der medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungsvorrichtung sind sonach wenigstens zwei verschiedene Modalitäten mit entsprechenden Bildaufnahmemitteln zugeordnet. Von einem zu untersuchenden und/oder zu behandelnden Untersuchungsobjekt respektive einem Bereich dessen werden mit den verschiedenen Bildaufnahmemitteln der unterschiedlichen Modalitäten den Modalitäten entsprechende Bilddatensätze erstellt und von der Verarbeitungseinrichtung registriert. Es wird im Weiteren von zwei unterschiedlichen Modalitäten ausgegangen, wenngleich selbstverständlich auch mehrere Modalitäten vorstellbar sind.
Durch die Registrierung der Bilddatensätze besteht über eine Transformationsvorschrift ein Zusammenhang zwischen Bildpunkten des ersten Bilddatensatzes und Bildpunkten des zweiten Bilddatensatzes. Der erste Bilddatensatz ist an einem Anzei¬ gemittel, wie z. B. einem Monitor oder dergleichen, dargestellt. Aus der Darstellung des ersten Bilddatensatzes ist wenigstens ein Bildausschnitt auswählbar, wobei nach Auswahl des Bildausschnitts die Verarbeitungseinrichtung die den Bilddaten des dem ausgewählten Bildausschnitt des ersten Bilddatensatzes entsprechenden Bilddaten des zweiten Bilddatensatzes erfassen kann.
Die erfassten Bilddaten des zweiten Bilddatensatzes kann die Verarbeitungseinrichtung im Weiteren als Bilddarstellung an der Stelle der ausgewählten Bilddarstellung des ersten Bilddatensatzes, diese überlagernd, darstellen. An dieser Stelle ist demnach nur noch der der Auswahl des Bildausschnitts des ersten Bilddatensatzes entsprechende Bildausschnitt des zwei¬ ten Bilddatensatzes angezeigt. Es befindet sich sonach aus¬ schnittsweise eine Bilddarstellung des zweiten Bilddatensat-
zes innerhalb der Bilddarstellung des ersten Bilddatensatzes. Eine Fusion des ersten mit dem zweiten Bilddatensatz ist dafür nicht notwendig. Der Bildausschnitt aus dem ersten Bilddatensatz kann manuell durch einen Benutzer oder automatisch durch die Verarbeitungseinrichtung auswählbar sein. Ein Benutzer kann hierzu beispielsweise ein Bedienelement, insbesondere eine Maus, ei¬ ne Tastatur oder ein Trackball, verwenden, mittels welchem ein Cursor oder eine sonstige Eingabemarkierung an dem Anzeigemittel steuerbar und so ein Bildausschnitt aus der Anzeige des ersten Bilddatensatzes auswählbar ist. Die automatische Auswahl erfolgt bevorzugt über in der Verarbeitungseinrichtung implementierte Algorithmen z. B. ausgebildet zur Erken- nung bzw. Detektion von Kanten oder sonstigen geometrischen Strukturen. In der Verarbeitungseinrichtung können hierfür spezielle computergestützte Programme (Computer-Aided- Detection/Diagnose-Programme, kurz CAD-Programme) implemen¬ tiert sein.
Bevorzugt sind die Bildausschnitte des ersten und zweiten Bilddatensatzes in gleichen oder verschiedenen Dimensionen darstellbar. Hieraus ergibt sich, dass beide Bildausschnitte z. B. zwei- oder dreidimensional angezeigt werden können. Dreidimensionale Darstellungen insbesondere des zweiten Bild¬ datensatzes können z. B. unterstützt von bildgebenden Verfahren wie Volume-Rendering (VR) , Maximum-Intensity-Proj ection (MIP) oder Surface-Shaded-Display (SSD) erfolgen. Gleicherma¬ ßen kann die Dimension des ersten Bilddatensatzes anders als die des zweiten Bilddatensatzes sein. Dies ist der Fall, wenn ein Bilddatensatz dreidimensional und der andere lediglich zweidimensional ist.
Handelt es sich bei dem zweiten Bilddatensatz um eine dreidi- mensionale Darstellung, ist es bevorzugt möglich, dass diese um ihren Mittelpunkt rotierbar ist. Unter Mittelpunkt ist hierbei der Mittelpunkt des angezeigten Volumens zu verste¬ hen. Derart sind dem entsprechenden dreidimensional darge-
stellten Bildausschnitt noch mehr Informationen entnehmbar bzw. aus diesem ableitbar. Basiert die dreidimensionale Dar¬ stellung des zweiten Bilddatensatzes auf mittels Tomosynthese gewonnenen Bilddaten, erfolgt die Rotation im Winkelbereich des Tomosyntheseabtastwinkels . Die Rotation ist automatisch oder manuell steuerbar.
Vorteilhaft ist die Anzeige des Bildausschnitts des zweiten Bilddatensatzes zuschaltbar. Entsprechend kann auf einfache Weise zwischen den Bildausschnitten des ersten und des zweiten Bilddatensatzes hin- und hergeschaltet bzw. von dem einen in den anderen umgeschaltet werden. Das Umschalten kann beispielsweise über einen Mausklick oder einen Tastatur-Befehl erfolgen. Auch ein automatisches Umschalten, etwa in regelmä- ßigen zeitlichen Abständen, ist denkbar.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung er¬ geben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungsvorrichtung; Fig. 2 eine schematische Bilddarstellung eines mit Bild¬ aufnahmemitteln einer ersten Modalität aufgenommenen ersten Bilddatensatzes; eine schematische Bilddarstellung eines mit Bild¬ aufnahmemitteln einer zweiten Modalität aufgenomme nen Bilddatensatzes; und
Fig. 4 eine schematische Bilddarstellung eines mit Bild¬ aufnahmemitteln einer ersten Modalität aufgenomme- nen Bilddatensatzes, wobei ausschnittsweise eine
Bilddarstellung eines mit Bildaufnahmemitteln einer zweiten Modalität aufgenommenen Bilddatensatzes eingeblendet ist.
Fig. 1 zeigt eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen medizinischen Untersuchungs- und/oder Behandlungsvorrichtung 1. Die medizinische Untersuchungs- und/oder Behandlungsvor- richtung 1 umfasst eine erste Modalität in Form einer Rönt¬ genvorrichtung 2, mittels welcher Röntgen-Bildaufnahmen aufgenommen werden und von einer Steuerungseinrichtung 4 ein erster Bilddatensatz erstellt wird. Hierzu sind der Röntgenvorrichtung 2 geeignete Bildaufnahmemittel in Form einer Strahlungsquelle 3 und einem Strahlungsempfänger (nicht näher gezeigt) zugeordnet. Die Strahlungsquelle 3 ist beispielhaft an Roboterarmen 5, 6 aufgenommen, welche miteinander über das Gelenk 7 verbunden sind. Hieraus ergibt sich eine über die Steuerungseinrichtung 4 steuerbare Bewegbarkeit der Röntgen- Vorrichtung 2 entsprechend der Freiheitsgrade der Roboterarme 5, 6 sowie des Gelenks 7.
Daneben umfasst die medizinische Untersuchungs- und/oder Be¬ handlungsvorrichtung 1 eine zweite Modalität in Form einer Ultraschall-Vorrichtung 8, mittels welcher Ultraschall- Bildaufnahmen aufgenommen werden und von einer dieser zugehörigen Steuerungseinrichtung 9 ein zweiter Bilddatensatz erstellt wird. Die Ultraschall-Vorrichtung 8 umfasst zur Bild¬ aufnahme einen Ultraschall-Kopf 10, welcher über über Gelenke 11, 12, 13, 14 verbundene Roboterarme 15, 16, 17 gesteuert von der Steuerungseinrichtung 9 im Raum bewegbar ist.
Auf einer Patientenliege 18 befindet sich eine Patientin 19. Mittels der Bildaufnahmemittel der Röntgenvorrichtung 2 wer- den im Bereich der Brust der Patientin 19 Tomosynthese-
Bildaufnahmen aufgenommen und in der Steuerungseinrichtung 4 ein erster Bilddatensatz erstellt. Es handelt sich dabei um einen Tomosynthese-Bilddatensatz bestehend aus einzelnen zweidimensionalen Schichtbildern des aufgenommenen Bereichs der Patientin 19.
Von der Ultraschall-Vorrichtung 8 werden Bildaufnahmen desselben Bereichs aufgenommen und in der Steuerungseinrichtung
9 ein entsprechender zweiter Bilddatensatz erstellt. Es handelt sich dabei um einen dreidimensionalen Bilddatensatz des aufgenommenen Bereichs der Patientin 19. Der erste und der zweite Bilddatensatz werden der Verarbeitungseinrichtung 20 über geeignete Kommunikationsmittel zur Verfügung gestellt, welche eine geometrische Registrierung der beiden Bilddatensätze, jedoch keine Datenfusion vornimmt. Die Bildpunkte des ersten Bilddatensatzes sind damit mit den Bildpunkten des zweiten Bilddatensatzes in geometrischer Relation, das heißt jedem Bildpunkt des ersten Bilddatensatzes entspricht ein
Bildpunkt des zweiten Bilddatensatzes. An die Verarbeitungs¬ einrichtung 20 sind Bedienelemente in Gestalt einer Maus 21 und einer Tastatur 22 angeschlossen. An einem Bildschirm 23 wird die Darstellung des ersten Bilddatensatzes angezeigt (vgl . Fig. 2) .
Fig. 2 zeigt eine schematische Bilddarstellung eines mit Bildaufnahmemitteln der ersten Modalität aufgenommenen ersten Bilddatensatzes, wobei es sich bei der ersten Modalität um die aus Fig. 1 bekannte Röntgenvorrichtung 2 handeln kann.
Auf der Anzeigefläche 24 des Bildschirms 23 ist eine Bilddar¬ stellung der Brust 25 der Patientin 19 dargestellt (Schraffur von links unten nach rechts oben) . Es handelt sich dabei um eine Tomosynthese-Bildaufnähme, das heißt eine zweidimensio- nale Schichtaufnahme.
Mit dem Cursor 26, welcher über die Betätigung geeigneter Bedienelemente wie etwa der Maus 21 oder der Tastatur 22 von einem Benutzer steuerbar ist, kann innerhalb der Bildaufnahme der weiblichen Brust 25 von einem Benutzer ein Bereich von Interesse ausgewählt werden. Dies ist in Fig. 2 bereits er¬ folgt, was an der innerhalb der Bilddarstellung befindlichen rechteckigen Markierung 27 zu erkennen ist. Selbstverständlich muss die Maerkierung 27 nicht zwingend rechteckig sein, sondern kann jegliche Form annehmen.
Anhand des aus der Darstellung des ersten Bilddatensatzes ausgewählten Bildausschnitts (vgl. Markierung 27) erfasst die
Verarbeitungseinrichtung 20 (vgl. Fig. 1) die Bilddaten des dem ausgewählten Bildausschnitt des ersten Bilddatensatzes entsprechenden Bildausschnitt des zweiten Bilddatensatzes (Schraffur von links oben nach rechts unten) . Der den Bildda- ten des dem ausgewählten Bildausschnitt des ersten Bilddatensatzes entsprechende Bildausschnitt des zweiten Bilddatensat¬ zes ist in Fig. 3 durch das gestrichelte Rechteck 28 hervorgehoben. Dabei handelt es sich nicht um eine von einem Benut¬ zer oder sonst wie vorgenommene Markierung.
Fig. 4 zeigt eine schematische Bilddarstellung des mit Bild¬ aufnahmemitteln einer ersten Modalität aufgenommenen Bilddatensatzes, wobei eine Bilddarstellung eines mit den Bildauf¬ nahmemitteln einer zweiten Modalität aufgenommenen Bilddaten- satzes ausschnittsweise eingeblendet ist. In Fig. 4 werden also an der ausgewählten Stelle des Bildausschnitts des ers¬ ten Bilddatensatzes (vgl. Markierung 27) Bilddaten des entsprechenden Bildausschnitts des zweiten Bilddatensatzes von der Verarbeitungseinrichtung 20, die ursprünglich angezeigten Bilddaten des ersten Bilddatensatzes überlagernd, angezeigt (vgl. hierzu die dem zweiten Bilddatensatz charakteristische Schraffur innerhalb der Markierung 27) . Da es sich bei dem zweiten Bilddatensatz um einen dreidimensionalen Ultraschall- Bilddatensatz handelt, ergänzt dieser die räumliche Informa- tion, da die Tomosynthese, das heißt der erste Bilddatensatz nur eingeschränkte dreidimensionale Informationen liefern kann. Beide Modalitäten ergänzen sich sonach in der Darstellung gemäß Fig. 4. Es ist dabei möglich, dass die Darstellung des zweiten Datensatzes um den Volumenmittelpunkt rotiert, um so noch mehr Informationen hinsichtlich des entsprechenden Bildausschnitts bereitzustellen. Die Rotation kann automatisch erfolgen oder von einem Benutzer mittels eines Bedienelements eingestellt sein. Die simultane Darstellung des ersten und diesen ausschnitts¬ weise überlagernden zweiten Bilddatensatzes gemäß Fig. 4 kann an- und ausgeschaltet werden. Entsprechend ist auf der Anzei¬ gefläche 24 des Bildschirms 23 ein Umschalten zwischen einer
Darstellung gemäß Fig. 2 und einer Darstellung gemäß Fig. 4 z. B. über einen Mausklick oder einer ähnlich schnell ausführbaren Bedienung einer Tastatur 22, z. B. durch Drücken einer Taste, erfolgen.
Bei der Darstellung gemäß Fig. 4 handelt es sich nicht um ei¬ ne Datenfusion der beiden unterschiedlichen Modalitäten zu Grunde liegenden Bilddatensätze. Für ein Einblenden eines Ausschnitts des zweiten Bilddatensatzes in den ersten Bildda- tensatz ist lediglich eine Registrierung der beiden unterschiedlichen Bilddatensätze notwendig. Hieraus errechnet die Verarbeitungseinrichtung 20, wo sich der in der Bilddarstellung des ersten Bilddatensatzes ausgewählte Bildausschnitt entsprechende Bildausschnitt in dem zweiten Bilddatensatz be- findet.
Während Fig. 1 eine Untersuchungs- und/oder Behandlungsvorrichtung zeigt, bei der die Patientin mit beiden Modalitäten 2 und 8 in jeweils liegender Position untersucht, hier also Bilder aufgenommen werden, ist es natürlich auch möglich, die Untersuchung oder Behandlung mit den beiden Modalitäten in jeweils unterschiedlicher Position der Patientin vorzunehmen. Z.B. kann die Datenakquisition, also die Bildaufnahme mit der ersten Modalität, hier der Röntgenvorrichtung 2, in stehender Position mit komprimierter Brust erfolgen, während die Datenakquisition, also Bildaufnahme mit der zweiten Modalität, hier der Ultraschall-Vorrichtung 8, in liegender Position mit unkomprimierter Brust erfolgt. Die jeweiligen Datensätze sind grundsätzlich - unabhängig von der jeweiligen Aufnahmegeomet- rie bzw. Objektposition - miteinander registriert.
Bezugs zeichenliste
1 medizinische Untersuchungs Behandlungs orrichtung
2 Röntgenvorrichtung
3 Strahlungsquelle
4 Steuerrungseinrichtung
5 Roboterarm
6 Roboterarm
7 Gelenk
8 Ultraschall-Vorrichtung
9 Steuerungseinrichtung
10 Ultraschall-Kopf
11 Gelenk
12 Gelenk
13 Gelenk
14 Gelenk
15 Roboterarm
16 Roboterarm
17 Roboterarm
18 Patientenliege
19 Patientin
20 Verarbeitungseinrichtung
21 Maus
22 Tastatur
23 Bildschirm
24 Anzeigefläche
25 Brust
26 Cursor
27 Markierung