Beschreibung
Titel
Ultraschallströmungssensor zur Erfassung einer Strömung eines fluiden Mediums Stand der Technik
Aus dem Stand der Technik sind Ultraschallströmungsmesser auf der Basis von mindestens zwei Ultraschallwandlern bekannt, die in einem Strömungsrohr in Strömungsrichtung versetzt angeordnet sind und sich über mindestens eine Reflexionsfläche ge- genseitig Ultraschallsignale zusenden. Beispiele derartiger Ultraschallsensoren sind in
DE 10 2004 061 404, in DE 10 2006 023 479 A1 , in DE 40 10 148 A1 oder in DE 10 2006 041 530 A1 beschrieben. Für mögliche Ausgestaltungen der Ultraschallwandler und mögliche Messprinzipien kann daher exemplarisch auf diese Druckschriften verwiesen werden. Beispielsweise wird eine Schallausbreitung in einer Strömungsrichtung eines fluiden Mediums beschleunigt und gegen die Strömungsrichtung verzögert. Durch eine Messung der Ultraschalllaufzeit in beiden Richtungen kann der Einfluss der Schallgeschwindigkeit kompensiert werden und die Strömungsgeschwindigkeit unabhängig von dieser Schallgeschwindigkeit ermittelt werden, welche im Fall eines Gases als strömendem Medium hauptsächlich von der Temperatur und der Gaszusammensetzung (beispielsweise der Luftfeuchte) und in geringerem Maße auch vom Druck abhängt.
Aus dem Stand der Technik sind Messanordnungen bekannt, bei denen ein Reflektor in einer Rohrwandung integriert sein kann oder auch an einem Sensormodul befestigt ist, wodurch sich, gemeinsam mit den Ultraschallwandlern und einer Elektronik, eine Art Steckfühler ergibt. Diesbezüglich kann beispielsweise auf DE 10 2004 061 404 A1 verwiesen werden. Ebenso können mehrere zueinander nicht-parallele Reflexionsflächen verwendet werden, um durch den resultierenden Ultraschallpfad einen größeren Anteil der Strömung zu erfassen. Diesbezüglich kann beispielsweise auf DE 43 36 370 C1 verwiesen werden. Darüber hinaus wird in DE 10 2006 041 530 A1 eine röhrenför- mige Abschirmung eines Ultraschallpfades gegenüber einem strömenden Medium vorgeschlagen. Die röhrenförmige Abschirmung ist dabei derart angeordnet, dass im Be-
reich eines der beiden Ultraschallwandler ein Rohr so ausgerichtet ist, dass ein Teil des Übertragungswegs der Ultraschallwelle in diesem Rohr geführt wird. Das Rohr wird dabei durch einen der Ultraschallwandler abgeschlossen, und die Ultraschall- Laufstrecke innerhalb des Rohres ist somit nicht Teil einer durchströmten Messstrecke.
In DE 10 2006 023 479 A1 wird eine gekrümmte Reflexionsfläche vorgeschlagen, bei welcher der Schall zum jeweils anderen Ultraschallwandler hin fokussiert wird und so das Verwehen dieser Ultraschallwelle kompensiert wird. Dies soll in einer Weise erfolgen, dass verwehte Strahlanteile auf einen anders geneigten Reflektorabschnitt gelan- gen und durch diese geänderte Neigung immer noch auf denselben oder einen ähnlichen Empfangspunkt gelenkt werden. Die in DE 10 2006 023 479 A1 beschriebene Reflexionsfläche ist dabei in ein Strömungsrohr oder an einem Sensormodul befestigt, welches auch die Ultraschallwandler aufnimmt. Eine ähnliche Anordnung ist auch in DE 10 2004 061 404 A1 beschrieben. Daneben sind teilweise auch Reflexionsflächen mit konvexen Krümmungen bekannt.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Ultraschallsensoren weisen jedoch eine Mehrzahl technischer Herausforderungen auf. Diese ergeben sich insbesondere daraus, dass unterschiedliche Anteile der Ultraschallsignale bei verschiedenen Strö- mungsgeschwindigkeiten des fluiden Mediums auf unterschiedliche Weise transmittiert werden. So beruht beispielsweise das in DE 10 2006 023 479 A1 beschriebene Verfahren auf einer Fokussierung und gleichzeitig einer Kompensation einer Verwehung der Ultraschallwellen. Diese Kompensation gestaltet sich in der Praxis jedoch schwierig, da sich in der Regel je nach Strömungsrate im Strömungsrohr unterschiedliche Turbu- lenzgrade und Geschwindigkeitsprofile ausbilden, so dass eine echte Kompensation der Verwehung nur unvollständig möglich ist. Außerdem enthält das Empfangssignal selbst bei einer vollständigen Kompensation je nach Strömungsrate Ultraschallanteile aus unterschiedlichen Emissions- bzw. Detektionswinkeln, die bei üblichen Ultraschallwandlern immer leicht unterschiedliche Übertragungsfunktionen aufweisen. Diese Unterschiede können zu Signalverzerrungen führen, die gerade bei höheren Strömungsraten eine eindeutige Laufzeitmessung erheblich erschweren. Dem kann bisher nur entgegengewirkt werden, indem aus mehreren Strömungsmessungen aus der Vergangenheit zumindest im Prinzip Prognosen für die Zukunft erstellt werden. Diese Prognosen sind einerseits sehr aufwendig und können andererseits bei Störungen oder schnellen Änderungen der Strömungsrate versagen.
Offenbarung der Erfindung
Es wird daher ein Ultraschallströmungssensor vorgeschlagen, welcher die Nachteile bekannter Ultraschallströmungssensoren zumindest weitgehend vermeidet. Der Ultra- schallströmungssensor dient zur Erfassung einer Strömung eines fluiden Mediums in einem Strömungsrohr. Der Ultraschallsensor kann beispielsweise in einem Ultraschall- Luftmassenmesser (ultrasonic flow meter, Ultraschallströmungsmesser, UFM) eingesetzt werden, beispielsweise im Kraftfahrzeugbereich oder in anderen Bereichen der Technik, der Naturwissenschaften oder der Medizintechnik. Bei dem fluiden Medium kann es sich beispielsweise um eine Flüssigkeit oder ein Gas handeln, beispielsweise
Luft. Dementsprechend kann es sich bei dem Strömungsrohr beispielsweise um ein Strömungsrohr einer Luftansaugung und/oder eines Abgastrakts einer Brennkraftmaschine handeln. Der Ultraschallströmungssensor umfasst mindestens einen ersten Ultraschallwandler und mindestens einen zweiten Ultraschallwandler sowie mindestens einen Hohlleiter, wobei der Hohlleiter ausgestaltet ist, um Ultraschallwellen zwischen dem mindestens einen ersten Ultraschallwandler und dem mindestens einen zweiten Ultraschallwandler (o- der umgekehrt, was hiervon impliziert sein soll) durch Reflexion an den Wänden des Hohlleiters, vorzugsweise zumindest teilweise durch Mehrfachreflexion, zu leiten. Dabei ist der Hohlleiter ausgestaltet, um von dem fluiden Medium durchströmt zu werden.
Unter einem Hohleiter wird dabei allgemein im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein zumindest teilweise geschlossener, röhrenförmiger Abschnitt oder Kanal verstanden, welcher mindestens eine Reflexionsfläche aufweist, an welcher die Reflexionen, vorzugsweise die Mehrfachreflexionen, stattfinden können. Der Hohlleiter kann dementsprechend auch als kanalartige Reflexions- und/oder Leitvorrichtung bezeichnet werden oder ausgestaltet sein. Der Hohlleiter kann insbesondere ganz oder teilweise kanalartig ausgestaltet sein. Unter einer Mehrfachreflexion ist dabei eine Reflexion zu verstehen, bei der ein überwiegender Anteil der zwischen den Ultraschallwandlern übertragenen
Schallenergie Ausbreitungspfaden folgt, bei denen die Ultraschallwellen mindestens zweimal, vorzugsweise mindestens dreimal und besonders bevorzugt mindestens viermal an mindestens einer, vorzugsweise mindestens zwei Reflexionsflächen des Hohlleiters reflektiert werden. Zusätzlich zu den über Reflexion, insbesondere Mehrfachreflexi- on, übertragenen Schallanteilen können auch Schallanteile der Ultraschallwellen ohne
Reflexion übertragen werden, ohne an der mindestens einen Reflexionsfläche reflektiert
zu werden. Einem entsprechenden Ultraschallweg, in welchem keine Reflexion stattfindet, wird entsprechend eine Anzahl an Null Reflexionen zugewiesen.
Der Ultraschallströmungssensor ist erfindungsgemäß derart eingerichtet, dass sich die Ultraschallwellen zwischen dem ersten Ultraschallwandler und dem zweiten Ultraschallwandler auf mindestens zwei Ultraschallwegen ausbreiten können. Die Ultraschallwellen werden auf den unterschiedlichen Ultraschallwegen unterschiedlich oft reflektiert. Beispielsweise kann ein Ultraschallweg ohne Reflexion vorliegen (Zahl der Reflexionen = Null), ein Ultraschallweg mit einer Reflexion, ein Ultraschallweg mit zwei Reflexionen, ein Ultraschallweg mit drei Reflexionen, ein Ultraschallweg mit vier Reflexionen, usw., oder eine Anordnung mit einer beliebigen Auswahl von mindestens zwei dieser Ultraschallwege, vorzugsweise drei, vier oder mehr.
Dies bedeutet, dass die Ultraschallwandler von ihrer Emissionscharakteristik und/oder ihrer Empfangscharakteristik her derart eingerichtet sind, dass zumindest Anteile der emittierten bzw. empfangenen Ultraschallwellen sich auf geometrisch unterschiedlichen Ultraschallwegen ausbreiten. Unter einem Ultraschallweg wird dabei eine geometrische Verbindung zwischen dem ersten Ultraschallwandler und dem zweiten Ultraschallwandler oder eine Gruppe derartiger Verbindungen verstanden, welche eine ge- meinsame Anzahl an Reflexionen an der mindestens einen Reflexionsfläche aufweisen und entlang derer sich zumindest ein Anteil des Ultraschalls ausbreiten kann.
Es können zwei, drei, vier oder mehr Ultraschallwege vorgesehen sein, die jeweils unterschiedliche Reflexionen aufweisen. Dabei sollen mindestens zwei dieser verschie- denen Ultraschallwege, vorzugsweise drei, vier oder mehr oder alle dieser verschiedenen Ultraschallwege im Wesentlichen gleichberechtigt sein hinsichtlich ihres Anteils an der Übertragung der Schallenergie zwischen den Ultraschallwandlern. Dies bedeutet, dass sich Schallenergien der auf den mindestens zwei verschiedenen Ultraschallwegen übertragenen Ultraschallwellen um nicht mehr als einen Faktor 100 unterscheiden, vorzugsweise um nicht mehr als einen Faktor 25 und besonders bevorzugt um nicht mehr als einen Faktor 4. Sind mehr als zwei verschiedene Ultraschallwege vorgesehen, so kann diese Bedingung für mindestens zwei dieser Ultraschallwege gelten, für mehr als zwei dieser Ultraschallwege oder sogar für alle dieser verschiedenen Ultraschallwege, jeweils paarweise. Diese Bedingung sorgt allgemein dafür, dass bei dem Ultraschallströmungssensor eine Übertragung von Schallenergie über mehr als einen
Ultraschallweg erfolgen kann, wobei die verschiedenen Ultraschallwege im Wesentli-
chen gleichberechtigt sind. Der Ultraschallströmungssensor kann also insbesondere derart eingerichtet sein, dass unterschiedliche Ultraschallwege mit unterschiedlichen Anzahlen an Reflexionen zusammengefasst werden, zumindest teilweise hinsichtlich ihrer Übertragung gleichberechtigt sind und im Wesentlichen gleichberechtigt zu einer Signalbildung des Ultraschallströmungssensors beitragen können. Dies verdeutlicht den Wellenleitereffekt des Hohlleiters, welcher also einen„Sammeleffekt" hinsichtlich unterschiedlicher Emissionsanteile der Ultraschallwellen, beispielsweise hinsichtlich unterschiedlicher Raumwinkelbereiche der Emission bzw. des Empfangs der Ultraschallwandler aufweisen kann. Damit unterscheidet sich der vorgeschlagene Ultra- schallströmungssensor beispielsweise hinsichtlich der in DE 40 10 148 A1 vorgeschlagenen Anordnung, bei welcher ein Anteil eines V-förmigen Ultraschallwegs zwischen zwei Ultraschallwandlern gegenüber einem W-förmigen Ultraschallweg als„parasitärer" Ultraschallweg betrachtet und stark unterdrückt wird. Weiterhin soll der Ultraschallwandler vorzugsweise derart eingerichtet sein, dass es sich bei den unterschiedlichen Ultraschallwegen nicht um lediglich untergeordnete Ultraschallwege handelt, sondern es soll vorzugsweise ein wesentlicher Anteil der gesamten Schallenergie über diese mindestens zwei verschiedenen Ultraschallwege oder über zumindest zwei oder mehr dieser unterschiedlichen Ultraschallwege übertragen werden. In anderen Worten sollte die Schallenergien der über die mindestens zwei verschiedenen Ultraschallwege übertragenen Ultraschallwellen zusammen mindestens 50%, vorzugsweise mindestens 60% oder sogar mindestens 70% einer gesamten zwischen dem ersten Ultraschallwandler und dem zweiten Ultraschallwandler übertragenen Schallenergie betragen. Damit kann sichergestellt werden, dass der oben beschriebe- ne Sammeleffekt sich nicht nur auf untergeordnete Ultraschallwege bezieht, sondern dass die wesentlichen Ultraschallwege mit unterschiedlichen Anzahlen an Reflexionen erfasst werden.
Beispielsweise können mindestens zwei verschiedene Ultraschallwege existieren, wo- bei bei einem ersten Ultraschallweg eine Anzahl an n1 Reflexionen auftritt und bei einem zweiten Ultraschallweg eine Anzahl an n2 Reflexionen und vorzugsweise bei einem dritten Ultraschallweg eine Anzahl an n3 Reflexionen usw. Dabei sind n1 , n2 und optional n3, n4 usw. verschiedene nicht-negative ganze Zahlen, d. h. n1 , n2 usw. sind ausgewählt aus der Menge {0, 1 , 2, 3, ...} und n1 n2 usw. Die Schallenergien der über die mindestens zwei Ultraschallwege zwischen den Ultraschallwandlern übertragenen
Ultraschallanteile summieren sich vorzugsweise auf mindestens 50% der Schallenergie.
Beispielsweise kann es sich bei den verschiedenen Ultraschallwegen um die Haupt- Ultraschallwege handeln, also um die Ultraschallwege, über die die stärksten Ultraschallanteile übertragen werden.
Die Ultraschallwandler können insbesondere eingerichtet sein, um Wellenpakete im Wesentlichen innerhalb eines Winkelbereichs von Hauptschallkeulen zu emittieren und/oder zu detektieren. Unter„im Wesentlichen" ist dabei eine Ausgestaltung zu verstehen, bei welcher mindestens 90% der Schallenergie innerhalb des Winkelbereichs der Hauptschallkeulen emittiert werden, vorzugsweise mehr als 95%. Der Ultraschallströmungssensor ist vorzugsweise derart eingerichtet, dass Schallanteilen innerhalb der Hauptschallkeulen abhängig von einem Emissionswinkel unterschiedliche Übertragungsfunktionen zugeordnet werden können. Der Hohlleiter ist vorzugsweise derart eingerichtet, dass die Schallanteile jeweils eines der Ultraschallwandler auf den jeweils anderen der Ultraschallwandler gelenkt werden und umgekehrt, wobei vorzugsweise die Schallanteile erfasst werden, die sich hinsichtlich des Emissionswinkels und der Übertragungsfunktion unterscheiden.
Der erste Ultraschallwandler und der zweite Ultraschallwandler können dabei im Wesentlichen symmetrisch zu dem Hohlleiter angeordnet sein. Dies bedeutet, dass sich vorzugsweise die Ausbreitungsstrecken der Ultraschallsignale, abgesehen von der Strö- mung des fluiden Mediums, in einer Emissionsrichtung vom ersten Ultraschallwandler hin zum zweiten Ultraschallwandler und umgekehrt nicht oder nur unwesentlich unterscheiden. Im Gegensatz hierzu wird, wie oben bereits ausgeführt, in DE 10 2006 041 530 A1 röhrenförmige Abschirmung eines Ultraschallpfades offenbart, welche bewusst asymmetrisch gewählt wird, so dass durch möglicherweise in diesem Rohr stattfindende Reflexionen keine gleichartige Integration über die Nebenkeulen oder außerzentrische
Abstrahlungsanteile beider Ultraschallwandler erfolgen kann. Zudem wird die in DE 10 2006 041 530 A1 beschriebe röhrenförmige Abschirmung nicht von dem fluiden Medium durchströmt. Der Hohlleiter kann insbesondere mindestens einen Kanalabschnitt umfassen, welcher im Wesentlichen parallel zu einer Hauptströmungsrichtung des fluiden Mediums ausgerichtet ist. Unter einer Hauptströmungsrichtung ist dabei eine lokale Vorzugsrichtung des hauptsächlichen Massen- oder Volumentransports des fluiden Mediums am Ort des Ultraschallsensors zu verstehen, wobei beispielsweise lokale Wirbelbildungen oder lokale Abweichungen vernachlässigt werden können.„Im Wesentlichen parallel" kann dabei auch eine leichte Abweichung von einer perfekten Parallelität verstanden werden, vor-
zugsweise einer Abweichung um nicht mehr als 20°, insbesondere um nicht mehr als 10° oder sogar nicht mehr als 5°.
Die Einkopplung der Ultraschallwellen in den Hohlleiter kann grundsätzlich parallel oder auch schräg zu einer Achse des Hohlleiters erfolgen. Erfolgt die Einkopplung schräg zu einer Achse des Hohlleiters, so ist es besonders bevorzugt, wenn der Hohlleiter mindestens zwei seitliche Öffnungen zum Einkoppeln von Ultraschallwellen in den Kanalabschnitt schräg zur Achse des Hohlleiters umfasst. Diese Öffnungen können beispielsweise runde, polygonale oder grundsätzlich beliebige Öffnungsquerschnitte umfassen oder auch nicht vollständig vom Material des Hohlleiters umschlossene Öffnungen, also beispielsweise Einfräsungen oder Aussparungen in Wänden des Hohlleiters. Weiterhin können die Öffnungen auch einen oder mehrere Stützen umfassen, welche beispielsweise eine Montage der Ultraschallwandler relativ zu den Öffnungen vereinfachen. Der Hohlleiter kann weiterhin im Bereich der Öffnungen Koppelelemente zum Umlenken von Ultraschallwellen aufweisen, insbesondere gekrümmte Koppelflächen. Der Hohlleiter kann grundsätzlich eine oder mehrere Reflexionsflächen umfassen. Diese Reflexionsflächen können gerade oder auch gekrümmt ausgestaltet sein. So kann der Hohlleiter insbesondere mindestens eine gekrümmte Reflexionsfläche umfassen. Wie oben darstellt, findet in dem Hohlleiter eine Reflexion, beispielsweise eine Mehrfachreflexion, der eingekoppelten Ultraschallwellen statt. Vorzugsweise wird der überwiegende Anteil der in den Hohlleiter eingekoppelten Ultraschallwellen in dem Hohlleiter reflektiert, wobei jedoch auch Anteile ohne Reflexion verbleiben können. Vorzugsweise ist der Ultraschallströmungssensor derart eingerichtet, dass in den Hohlleiter eingekoppelte Ult- raschallwellen auf mindestens einem der möglichen Ultraschallwege mindestens 3 mal und vorzugsweise mindestens 4 mal oder sogar mindestens 5 mal oder öfters, beispielsweise mindestens 10 mal, an der mindestens einen Reflexionsfläche reflektiert werden. Der Ultraschallströmungssensor kann insbesondere derart eingerichtet sein, dass der
Hohlleiter nicht von dem gesamten fluiden Medium durchströmt wird. So kann der Ultraschallströmungssensor insbesondere derart eingerichtet sein, dass ein erster Teil des fluiden Mediums den Hohlleiter durchströmt und mindestens ein zweiter Teil des fluiden Mediums außerhalb des Hohlleiters strömt. Diese Anordnung hat insbesondere den Vorteil, dass der Hohlleiter im Bereich des Ultraschallströmungssensors zumindest nicht vollständig bauteilidentisch mit dem Strömungsrohr ausgestaltet sein muss. Auf
diese Weise kann beispielsweise die Geometrie des Ultraschallströmungssensors, des Hohlleiters und/oder der mindestens einen Reflexionsfläche zumindest weitgehend unabhängig von der Geometrie und/oder der Dimension des Strömungsrohrs gewählt werden. Dies ist beispielsweise bei den aus DE 43 36 370 C1 oder DE 40 10 148 A1 bekannten Anordnungen nicht der Fall, denn bei diesen wird das Strömungsrohr selbst als Reflektor eingesetzt. Damit kann erfindungsgemäß der Ultraschallströmungssensor beispielsweise in unterschiedlichen Geometrien an Strömungsrohren eingesetzt werden. Beispielsweise können Strömungsrohre mit Durchmessern von mindestens 600 mm verwendet werden. Bei Strömungsrohren mit derartig hohen Durchmessern sind Anordnungen, bei denen das Strömungsrohr selbst als Reflektor verwendet wird, aufgrund der Streuung der Ultraschallwellen in der Regel kaum mehr zu realisieren. Das Strömungsrohr kann einen kreisförmigen, einen runden, einen polygonalen oder grundsätzlich einen beliebigen Querschnitt aufweisen.
Der Ultraschallströmungssensor kann insbesondere ganz oder teilweise als Steckfühler ausgestaltet sein, also als Bauteil, welches in das Strömungsrohr einsteckbar sein kann. Dabei kann die Einsteckbarkeit reversibel ausgestaltet werden, so dass der Steckfühler auch wieder aus dem Strömungsrohr entfernbar ist. Der Steckfühler kann beispielsweise mit dem Strömungsrohr durch eine kraftschlüssige und/oder formschlüssige und/oder eine stoffschlüssige Verbindung verbunden sein. Alternativ kann der Ultraschallströmungssensor auch permanent mit dem Strömungsrohr verbunden sein.
Der Hohlleiter kann, wie oben ausgeführt, selbst eine oder mehrere Reflexionsflächen umfassen, welche gerade oder auch gekrümmt ausgestaltet sein können. Der Hohlleiter kann insbesondere einen Querschnitt aufweisen, welcher ausgewählt ist aus den folgenden Querschnitten: ein polygonaler Querschnitt, insbesondere ein dreieckiger oder rechteckiger Querschnitt; ein U-Querschnitt; ein wannenförmiger Querschnitt; ein rinnen- förmiger Querschnitt. Verschiedene Ausgestaltungen und Ausführungsbeispiele dieser Querschnitte werden unten noch näher beschrieben.
Der Hohlleiter ist vorzugsweise zumindest teilweise verschieden von dem Strömungsrohr ausgestaltet, also zumindest nicht vollständig bauteilidentisch mit dem Strömungsrohr. Insbesondere kann mindestens eine Reflexionsfläche von einer Wand des Strömungsrohrs verschieden sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Hohlleiter jedoch auch zumindest teilweise identisch mit dem Strömungsrohr ausgestaltet sein, so dass beispiels-
weise eine Wand des Strömungsrohrs als Wandfläche, beispielsweise als Reflexionsfläche des Hohlleiters mitgenutzt wird.
Die Ultraschallwandler können insbesondere in einer als Hohlleiter wirkenden oder den Hohlleiter umfassenden Messstrecke des Strömungsrohrs angeordnet sein. Insbesondere kann es sich dabei um eine gerade Messstrecke handeln. Die Messstrecke kann Bestandteil des Haupt-Strömungsrohrs sein oder kann auch ganz oder teilweise in einem Bypass angeordnet sein. Die Strömung des fluiden Mediums kann in diesem Fall beispielsweise seitlich in die Messstrecke eingekoppelt werden, beispielsweise mit auf je- weils der gleichen Seite der Messstrecke angeordneten Ein- bzw. Auslässen oder mit auf gegenüberliegenden Seiten angeordneten Ein- und Auslässen.
Wie oben dargestellt, kann der Hohlleiter insbesondere ganz oder teilweise in einem Haupt-Strömungsrohr angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Hohlleiter jedoch auch zumindest teilweise in einem Bypass des Strömungsrohrs aufgenommen sein, also einer Strecke, innerhalb derer ein Teil des durch des Strömungsrohr strömenden fluiden Mediums aus dem Haupt-Strömungsrohr ausgeleitet und durch mindestens einen Nebenkanal geleitet wird. Beispielsweise kann eine Messstrecke in diesen Nebenkanal, also dem Bypass, angeordnet sein.
Der vorgeschlagene Ultraschallströmungssensor weist gegenüber bekannten Ultraschallströmungssensoren und Messprinzipien eine Vielzahl von Vorteilen auf. So wird in der vorliegenden Erfindung, im Gegensatz zum Stand der Technik, nicht notwendigerweise eine direkte Fokussierung oder gezielte Kompensation von Verwehungen umgesetzt, sondern es werden bereits ohne Strömung bewusst die unterschiedlichen
Winkelanteile der Ultraschallkeule mit berücksichtigt und je nach gewählter Ausführungsform durch mehrfache Reflexionen quasi statistisch überlagert. Dadurch trägt eine deutlich größere Vielfalt unterschiedliche Übertragungsfunktionen zum Gesamtsignal bei, die den Strahlverwehungseffekt überwiegt. Auf diese Weise ergibt sich insgesamt eine konstantere Signalform über die zu erwartenden Quereinflüsse wie beispielsweise Einflüsse von Temperatur, Druck, Luftfeuchte, Kontamination, Alterung oder Strömungsrate. Damit lässt sich der Strömungsmessbereich, innerhalb dessen eine genaue und eindeutige Laufzeitmessung möglich ist, deutlich vergrößern.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 ein Beispiel eines Ultraschallwellenpakets für eine Laufzeitmessung;
Figur 2 ein bekannter Ultraschallströmungssensor mit einer gekrümmten Reflexionsfläche;
eine Ausbreitung von Ultraschallwellen bei gekrümmten Reflexionsflächen bei unterschiedlichen Strömungsverhältnissen;
Figur 4 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Ultraschallströmungssensors;
Figur 5 eine perspektivische Darstellung eines Hohlleiters; Figur 6 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Ultraschallströmungssensors;
Figur 7 ein Ausführungsbeispiel eines als Steckfühler ausgestalteten Ultraschallströmungssensors;
Figur 8 ein Ultraschallströmungssensor mit einer geraden Einkopplung der Ultraschallsignale in den Hohlleiter;
Figuren
9 und 10 verschiedene Längsquerschnitte von Hohlleitern; ein Ausführungsbeispiel eines Ultraschallströmungssensors mit einem wannenförmigen Hohlleiter;
Figuren
12A und 12B verschiedene Darstellungen des wannenförmigen Hohlleiters in Figur
1 1 ;
Figuren
13A bis 13D verschiedene Querschnitte möglicher Hohlleiter; Figuren
14 und 15 verschiedene Ausführungsbeispiele mit in das Strömungsrohr integrierten Hohlleitern; und
Figur 16 ein Ausführungsbeispiel eines Ultraschallströmungssensors in einem
Bypass des Strömungsrohrs.
Ausführungsbeispiele
In Figur 1 ist ein typisches Ultraschallwellenpaket dargestellt, wie es zur Laufzeitmessung verwendet werden kann. Die Darstellung ist übernommen aus DE 10 2004 013 249 A1 , so dass für mögliche Details des Ultraschallwellenpakets auf dieses Dokument ver- wiesen werden kann. Durch die begrenzte Bandbreite üblicher Ultraschallwandler erstreckt sich der Einschwingvorgang des Ultraschallwellenpakets über mehrere Ultraschalloszillationen hinweg, so dass es in der Regel keinen natürlichen, eindeutigen Empfangszeitpunkt gibt. Es muss vielmehr erst ein Merkmal definiert werden, welches dann als Empfangszeitpunkt zu detektieren ist. Um eine hohe Zeitauflösung zu erzielen, reicht hierzu der Informationsgehalt der langsam ansteigenden Hüllkurve des Ultraschallsignals gemäß Figur 1 in der Regel jedoch nicht aus. Stattdessen kann z. B. ein bestimmter Nulldurchgang des Ultraschallsignals mit der entsprechenden größeren Steigung ausgewertet werden. Um ein eindeutiges Ergebnis zu erzielen, kann beispielsweise ein Nulldurchgangszeitpunkt t0 nach Überschreiten eines Schwellwerts SW verwendet wer- den. Um ein von Schwankungen der Signalamplitude unabhängiges Ergebnis zu erzielen, kann der Schwellwert von einer zur nächsten Messung nachgeführt werden.
Alternativ kann die Laufzeit auch mit anderen Verfahren erfasst werden, die aber letztendlich immer auf der Erkennung von Merkmalen im Empfangssignal-Verlauf beruhen sollten und damit mehr oder weniger empfindlich auf Änderungen der Signalform reagieren. Solche Änderungen können zumindest teilweise kompensiert werden durch Anwen-
dung von Regelverfahren, bei denen zumindest langsame Änderungen der Form des Empfangssignal-Verlaufs erkannt und gespeichert werden und bei der Erkennung von Merkmalen in den Empfangssignalen nachfolgender Messungen berücksichtigt werden. Eine Grundschwierigkeit besteht jedoch dabei in der Regel darin, dass für solche Nachführungen zunächst ein Initialwert festgelegt werden muss. Ändert sich z.B. die Amplitude der Empfangssignale und damit auch die nachgeführte Triggerschwelle in Fig. 1 um mehr als den Amplitudenunterschied zwischen zwei aufeinanderfolgenden Ultraschallwellen innerhalb der Einschwingflanke, dann wird in der Regel nach einem erneuten Ein- schalten des Ultraschallströmungssensors ein korrekter Wert nicht mehr erreicht. Abhilfe könnte hier zwar ein nichtflüchtiger RAM-Speicher schaffen. Allerdings kann dann immer noch der Fall eintreten, dass sich die Nachführung mit zunehmender Strömungsrate maximal weit vom Initialwert wegbewegt, der Ultraschallströmungssensor abgeschaltet und danach bei ruhendem Medium wieder eingeschaltet wird. In diesem Fall wäre die Nachführung immer noch auf dem nun falschen Wert für hohe Strömungsraten.
Im Gegensatz zu einer Nachführung wäre es also vorteilhaft, wenn von vorneherein apparativ dafür gesorgt würde, dass die Signalform über alle Betriebszustände und über die Lebensdauer hinweg einschließlich aller Belastungen möglichst stabil bleibt, so dass Nachregelungen auf einen entsprechend kleinen Bereich beschränkt werden können.
Der Ultraschallströmungssensor sollte also vorteilhafterweise derart ausgestaltet sein, dass die Strömung das gesamte Signal als Ganzes verschiebt und dessen Form an sich aber stabil bleibt. Eine mögliche Ursache von Änderungen der Signalform ist die Abstrahlcharakteristik der
Ultraschallwandler. Insbesondere weisen die höheren Frequenzen innerhalb der Wandlerbandbreite eine höhere Richtwirkung auf, so dass mit zunehmendem Winkel zur Wandlersymmetrieachse das Spektrum tendenziell niederfrequenter wird. Durch die Strahlverwehung in Folge der zu messenden Strömung tragen, abhängig von der Strö- mungsrate, unterschiedliche Winkelanteile der Abstrahl- und Empfangskeule der Ultraschallwandler mit entsprechend unterschiedlichen Übertragungsfunktionen mehr oder weniger zum Gesamtsignal bei. Selbst wenn berücksichtigt wird, dass sich die Signalform sowohl in der Sende-Empfangsrichtung mit der Strömung als auch in der Sende- Empfangsrichtung entgegen der Strömung verändert, und dies ausgenutzt wird, um die entsprechenden Änderungen zu kompensieren, indem z.B. die Laufzeitdifferenz durch eine Kreuzkorrelation beider Empfangssignale ermittelt wird, ist zu berücksichtigen, dass
sich die Signalform in beiden Übertragungen unterschiedlich ändert. Der allgemeine Grund hierfür liegt darin, dass eine streng reziproke Mess-Situation nur bei einem isotropen Übertragungsmedium vorliegt. Durch die Strömung wirkt das Medium aber nicht mehr isotrop, so dass die entsprechende Symmetrie gebrochen wird.
Die Änderung der Signalform kann auch durch eine fokussierende Reflexionsfläche nicht vollständig kompensiert werden, wie anhand eines Ultraschallströmungssensors 1 10 gemäß dem Stand der Technik erläutert werden soll, der in Figur 2 dargestellt ist. Der Ultraschallströmungssensor 1 10 kann beispielsweise ganz oder teilweise in einem Strö- mungsrohr 1 12 eingesetzt werden, welches in Figur 2 lediglich gestrichelt angedeutet ist und welches in einer Hauptströmungsrichtung 1 14 von einem fluiden Medium durchströmt wird. Der Ultraschallströmungssensor 1 10 umfasst einen ersten Ultraschallwandler 1 16 und einen zweiten Ultraschallwandler 1 18 sowie eine gekrümmte Reflexionsfläche 120. Für derartige Ultraschallströmungssensoren 110 kann beispielsweise auf die oben bereits zitierte 10 2006 023 479 A1 verwiesen werden.
Dabei sind in Figur 2 verschiedene Ultraschallwege exemplarisch dargestellt, welche von Ultraschallsignalen zwischen dem ersten Ultraschallwandler 1 16 und dem zweiten Ultraschallwandler 1 18 zurückgelegt werden können. Diese drei verschiedenen Ultraschall- wege sind mit den Buchstaben A, B und C bezeichnet. Im Falle einer symmetrischen
Ausrichtung der Ultraschallwandler 1 16, 1 18 relativ zur Reflexionsfläche 120 und ruhendem Medium tragen alle Ultraschallwege A, B, C gleich stark zum Gesamtsignal bei. Bei Strömung dominieren dagegen tendenziell eher die Ultraschallwege B und C, wohingegen A weniger zum Tragen kommt. Der vom ersten Ultraschallwandler 1 16 ausgehende zentrale Hauptanteil B trifft zwar weiterhin auf den zweiten Ultraschallwandler 1 18, aber in einem anderen Winkel, so dass eher die außermittigen Übertragungsfunktionen des zweiten Ultraschallwandlers 1 18 beitragen. Die Amplitude wird zwar stabiler über den Strömungsmessbereich, die Signalform hingegen nicht zwingend. Auch ein Vorhalt durch Einbau der Ultraschallwandler 1 16, 1 18 in einem gewissen Winkel abweichend von der symmetrischen Anordnung ändert nichts daran, dass einige Winkelbereiche, abhängig von der Strömungsrate, mehr und andere weniger zum Gesamtsignal beitragen.
Das Verhalten der Wellenfronten der Ultraschallsignale und der Schallfokussierung ist in den Figuren 3A bis 3D in einer Prinzipdarstellung gezeigt. In Figur 3A ist eine Situation dargestellt, bei der die Krümmung der Reflexionsfläche 120 so gewählt wurde, dass bei ruhender Strömung die Ultraschallwellen von einem Ultraschallwandler 1 16, 1 18 auf den
anderen fokussiert werden. Kommt nun eine Strömung hinzu, die ein gewisses Geschwindigkeitsprofil im Strömungsrohr 1 12 aufweist, dann wandert der Fokus nicht nur in Strömungsrichtung, sondern auch mit einer dazu querliegenden Komponente (siehe Figur 3B). In Figur 3D hingegen wurde die Krümmung der Reflexionsfläche 120 so weit re- duziert, dass die Ultraschallsignale bei gleicher Strömungsrate und gleichem Strömungsprofil wie in Figur 3B zumindest auf die Wand des Strömungsrohrs 1 12 fokussiert werden, wenn auch zu weit stromabwärts des zweiten Ultraschallwandlers 1 18. Kommt die Strömung nun wieder zur Ruhe, was in Figur 3C dargestellt ist, dann reicht die Krümmung der Reflexionsfläche 120 nicht mehr zu einer vollständigen Fokussierung aus.
In Figur 4 ist hingegen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Ultraschallströmungssensors 1 10 dargestellt. Dieser Ultraschallströmungssensor 1 10 ist wieder ganz oder teilweise in einem Strömungsrohr 1 2, welches in Figur 4 wiederum nur gestrichelt angedeutet ist, eingesetzt. Der Ultraschallströmungssensor 1 10 kann dabei auch ganz oder teilweise in eine Rohrwand des Strömungsrohrs 1 10 integriert sein oder die Rohrwand mit einbeziehen. Im Unterschied zu bekannten Ultraschallströmungssensoren umfasst der Ultraschallströmungssensor 1 10 gemäß Figur 1 einen Hohlleiter 122, welcher als kanalartige Reflexions- und/oder Leitvorrichtung ausgestaltet ist. Der Hohlleiter 122 ist eingerichtet, um über eine Vielzahl von Reflexionen die Ultraschallsignale von einem der Ultraschallwandler 1 16, 1 18 zum jeweils anderen zu leiten. Ein Öffnungsquerschnitt des Hohlleiters 122 und ein Abstand zu den Ultraschallwandlern 1 16, 1 18 kann derart ausgelegt werden, dass derjenige Winkelbereich der Ultraschallwandler 1 16, 1 18 erfasst wird, der aufgrund des erwarteten Strömungsmessbereichs zum Gesamtsignal beiträgt und innerhalb dessen sich die Übertragungsfunktion signifikant ändert. Je nach Strömungsrate bzw. Strahlverwehung tragen unterschiedliche Winkelanteile mit unterschiedlichen Anzahlen von Reflexionen zum Gesamtsignal bei. Dementsprechend ist der Ultraschallströmungssensor derart eingerichtet, dass die Ultraschallwellen zwischen den Ultraschallwandlern 1 16, 1 18 auf mindestens zwei verschiedenen Ultraschallwegen 124 übertragen werden können, wobei diese Ultraschallwege sich hinsichtlich der Anzahl ihrer Reflexionen unterscheiden. In dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind exemplarisch zwei Ultraschallwege 124 dargestellt, einer mit 25 Reflexionen und einer mit 17 Reflexionen. Dabei soll keiner der Ultraschallwege 124 gegenüber den anderen Ultraschallwegen 124 erheblich dominieren. Es sollen also mindestens zwei unterschiedliche Ultraschallwege 124 existieren, deren Schallenergieanteile sich um maximal einen Faktor 10 unterscheiden, vorzugsweise um maximal einen Faktor 5 oder weniger. Die
Schallenergie dieser Ultraschallwege 124, für die die genannte Bedingung der Schallenergien gilt, vorzugsweise aller dieser Ultraschallwege, für die diese Bedingung gilt, summiert sich vorzugsweise auf mindestens 50% der gesamten übertragenen Schallenergie.
Die Energieanteile dieser verschiedenen Ultraschallwege 124 können beispielsweise experimentell erfasst werden, indem beispielsweise andere Ultraschallwege 124 ausgeblendet werden, beispielsweise durch entsprechende Filter, Masken oder ähnliche Elemente und indem dann die übertragene Energie gemessen wird. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine empirische oder semiempirische Ermittlung der Energieanteile erfolgen. Dies kann beispielsweise derart erfolgen, dass aus einer bekannten Abstrahlcharakteristik der Ultraschallwandler 1 16 und/oder 1 18 die auf die jeweiligen Ultraschallwege 124 entfallenden Anteile berechnet oder beispielsweise durch Simulation ermittelt werden.
Insgesamt können die Ultraschallwellen der Ultraschallwege 124 je nach Schallweg konstruktiv oder destruktiv miteinander interferieren, so dass sich unterschiedliche Moden ausbilden können, ähnlich zu einer optischen Multimode-Faser. Insgesamt wirkt diese komplexe Überlagerung unterschiedlicher Anteile der Abstrahl- und Empfangskeulen dahingehend, dass sich der Wandlereinfluss verringert und insgesamt eine stabilere und eindeutigere Laufzeitmessung möglich wird. Die Wände 126 des Hohlleiters 122 wirken somit als Reflexionsflächen 120, an welchen Reflexion, vorzugsweise Mehrfachreflexion, stattfinden kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Hohlleiter 122 vorzugsweise symmetrisch zu den Ultraschallströmungssensoren 1 10 ausgestaltet. Der Hohlleiter 122 wird von dem fluiden Medium durchströmt.
In Figur 5 ist in einer perspektivischen Darstellung eine mögliche Ausgestaltung des Hohlleiters 122 gezeigt. Der Hohlleiter 122 weißt dabei für eine schräge Einkopplung der Ultraschallsignale, schräg zur Hauptströmungsrichtung 1 14, Öffnungen 128 auf. Diese Öffnungen 128 können beispielsweise in Form von Aussparungen aus Teilöffnungen zum Ein- und Auskoppeln der Ultraschallsignale ausgestaltet sein. Insgesamt kann der Hohlleiter 122 einen kanalartigen, rohrförmigen Aufbau aufweisen.
In Figur 6 ist eine zur Figur 4 alternative Ausgestaltung des Ultraschallströmungssensors 1 10 gezeigt. In diesem Fall sind exemplarisch wiederum zwei Ultraschallwege 124 dar-
gestellt, nämlich einer mit 5 Reflexionen und einer mit 9 Reflexionen. Daneben können weitere Ultraschallwege 124 existieren, welche in Figur 6 nicht dargestellt sind.
Bei dem Ausführungsbeispiel in Figur 6 können im Bereich der Einkopplung, beispiels- weise im Bereich von Öffnungen 128, Koppelelemente 130 zur Verbesserung der Einkopplung bzw. Auskopplung der Ultraschallsignale vorgesehen sein. Beispielsweise kann es sich bei diesen Koppelelementen 130, wie in Figur 6 gezeigt, um gekrümmte Koppelflächen handeln. Diese bilden unterstützende Reflexionsgeometrien am Ein- und Austritt des Hohlleiters 122, welche, wie in Figur 6 gezeigt, beispielsweise gekrümmt ausgestaltet sein können. Auch eine andere Ausgestaltung ist jedoch grundsätzlich möglich, beispielsweise eine Ausgestaltung mit geraden Koppelflächen als Koppelelemente 130. Durch die gekrümmte Ausgestaltung und Einkopplung wird beispielsweise auch eine wandbündige Montage der Ultraschallwandler 1 16, 1 18 möglich oder erleichtert. In Figur 7 ist eine Konfiguration eines Hohlleiters 122 gezeigt, welche beispielsweise als
Alternative in den Ultraschallströmungssensoren 1 10 gemäß den Figuren 4 oder 6 eingesetzt werden kann. In diesem Fall ist der Ultraschallströmungssensor 1 10 oder der Hohlleiter 122 als Steckfühler 132 ausgestaltet, welcher in das Strömungsrohr 1 12 eingebracht und/oder in diesem angebracht werden kann. Alternativ kann der Hohlleiter 122, also die Reflexions- bzw. Leit-Vorrichtung, Teile des Strömungsrohrs 1 12 sein oder identisch mit diesem ausgestaltet sein. Der Hohlleiter 122 kann insbesondere durchströmt sein von der gesamten Strömung oder von einem gewissen Anteil derselben. Der Hohlleiter 122 kann verwendet werden, um außer dem Ultraschall auch die Strömung des fluiden Mediums aerodynamisch zu leiten und kann beispielsweise rechteckig, drei- eckig, mehreckig, rund, oval in ähnlicher Weise geformt sein.
In Figur 8 ist wiederum ein Ausführungsbeispiel eines Ultraschallströmungssensors 1 10 gezeigt. Dabei sind die Ultraschallwandler 1 16, 1 18 nicht schräg zu einer Achse des Hohlleiters 122 angeordnet, sondern in axialer Symmetrie zum Hohlleiter 122 bzw. des- sen Längserstreckungsachse. Der Hohlleiter 122 kann, wie auch in den anderen Ausführungsbeispielen, ganz oder teilweise in das Strömungsrohr integriert sein, kann jedoch auch ganz oder teilweise von dem Strömungsrohr verschieden ausgestaltet sein, wie in Figur 8 gezeigt.
Wiederum sind in Figur 8 verschiedene Ultraschallwege 124 exemplarisch dargestellt, nämlich ein Ultraschallweg mit zwei Reflexionen, ein Ultraschallweg mit einer Reflexion und ein Ultraschallweg, in welchem keine Reflexion stattfindet. . Der Hohlleiter 122 kann in diesem und in anderen Ausführungsbeispielen an seinen Ein- und Auslassöffnungen gerundet sein und/oder konisch ausgebildet sein und/oder sich konisch oder gerundet verjüngen und dann wieder erweitern. Derartige möglichen Geometrien sind in den Figuren 9 und 10 dargestellt, welche jeweils Längsschnitte parallel zu einer Hauptströmungsrichtung 1 14 zeigen. Darüber hinaus kann der Hohlleiter 122 ka- nalartig, U-förmig, röhrenförmig, wannenförmig oder rinnenartig ausgebildet sein. So zeigt Figur 1 1 ein Ausführungsbeispiel eines wannenförmig ausgestalteten Hohlleiters 122, welcher in ein Strömungsrohr 1 12 eingebracht ist und über Ein- und Auslassöffnungen 134 für das fluide Medium sowie über Stutzen 136 mit Öffnungen 128 für die Ein- und Auskopplung von Ultraschallsignalen verfügt. Der Hohlleiter 122 ist dabei als Kanal ausgestaltet, welcher insgesamt eine Wannenform aufweist. In Figur 12A ist der Hohlleiter 122 in einer perspektivischen Darstellung gezeigt, wohingegen Figur 12B einen Querschnitt in einer Ebene senkrecht zur Hauptströmungsrichtung 1 14 zeigt, aus welchem die Wanneform klar hervorgeht. In den Figuren 13A bis 13D sind verschiedene alternative Querschnitte des Hohlleiters
122 gezeigt. Die Darstellung gemäß Figur 13A entspricht dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 12B und zeigt eine Wannenform. Die Ausführungsbeispiele in den Figuren 13B und 13C zeigen U-Formen verschiedener Breite und das Ausführungsbeispiel in Figur 13D zeigt eine Rinnenform.
In den Figuren 14 und 15 sind Ausführungsbeispiele eines Ultraschallströmungssensors 1 10 gezeigt, bei welchem der Hohlleiter 122 zumindest teilweise identisch mit dem Strömungsrohr 1 12 ausgestaltet ist. Eine derartige Ausgestaltung kann insbesondere derart erfolgen, dass die Ultraschallwandler 1 16, 1 18 derart angeordnet werden, dass deren Symmetrie- bzw. Hauptabstrahlachsen in Hauptströmungsrichtung 1 14 verlaufen. Die
Wände 126 des Strömungsrohr 12 können optional gekrümmt ausgestaltet sein und, wie in den Figuren 14 und 15 optional gezeigt, gekrümmte Reflexionsflächen 120 bilden. Die Strömung des fluiden Mediums kann, wie in Figur 14 gezeigt, auf einer Seite des Strömungsrohrs 1 12 in dieses eingekoppelt werden oder, wie in Figur 15 gezeigt, auf einander gegenüberliegenden Seiten des Strömungsrohrs 1 12, wobei ein Abschnitt des
Strömungsrohrs zwischen den Ultraschallwandlern 1 16, 1 18 eine Messstrecke 138 bil-
det. Alternativ zu der in den Figuren 14 und 15 gezeigten Ausgestaltung, bei welcher der Hohlleiter 122 ganz oder teilweise identisch mit dem Strömungsrohr 1 12 ist, kann der Hohlleiter 122 jedoch auch als separates Rohr innerhalb des äußeren Strömungsrohrs 1 12 angeordnet werden oder lediglich teilweise in das Strömungsrohr 1 12 integriert werden. Wiederum alternativ oder zusätzlich kann der als Reflexions- bzw. Leit-Vorrichtung wirkende Hohlleiter 122 auch ganz oder teilweise in einem Bypass 140 des Strömungsrohrs 1 12 angeordnet sein. Dies ist in einem in Figur 16 gezeigten Ausführungsbeispiel eines Ultraschallströmungssensors 1 10 verwirklicht. Prinzipiell entspricht diese Anordnung der Anordnung gemäß Figur 14, wobei jedoch der Hohlleiter 122 nicht identisch ist mit dem Strömungsrohr 1 12, sondern mit einem Bypass 140. Dieser Bypass ist über Ein- und Auslassöffnungen 134, welche auch ganz oder teilweise in das Strömungsrohr 1 12 hineinragen und eine Strömungsleitung bilden können, mit dem Strömungsrohr 1 12 verbunden.
Der als Reflexions- bzw. Leit-Vorrichtung wirkende Hohlleiter 122 kann auch aus Teilen einer Reflexionsfläche 120, kombiniert mit Teilen des Strömungsrohrs 1 12 bestehen, so dass beispielsweise Reflexionen sowohl an der Reflexionsfläche 120 als auch an der Rohrwandung des Strömungsrohrs 1 12 erfindungsgemäß genutzt werden können.