Beschreibung
Flüssige oder fließfähige proteosomenbildende Bade- und Dusch- Konzentrate, galenische Anwendungsprodukte hiervon und deren Verwendung
Gegenstand der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft balneologische Zubereitungen, insbesondere
Bade- und Duschzubereitungen, die als fließfähiges oder flüssiges Prämix-Kon- zentrat neben natürlichen und/oder synthetischen Lipiden liposomenbildende Komponenten wie Phospholipide, aufweisen und weiterhin als Mischungen mit vorwiegend pflanzlichen Proteinen, Tensiden und gegebenenfalls Zusatzstoffen vorliegen. Diese stabilen Systeme bilden bei Kontakt mit einem Überschuss von Wasser unmittelbar hautaktive Proteoliposomen mit katalytischer Aktivität für ei- nen verbesserten Wirkstofftransport in die Haut. Sie können direkt oder in verdünnten oder festen Anwendungsformen (wie Lipidhaltige Proteosomen- Duschzubereitung, Proteosomen- Badepulver u.a.) eingesetzt werden.
Stand der Technik
Balneologische Zubereitungen, wie z.B. Seifen, Öle etc., sind dem Fachmann in vielfältigen Zusammensetzungen und Darreichungsformen seit dem Altertum bzw. dem Mittelalter als Bestandteile einer in vielen Ländern hochentwickelten Bäderkultur bestens bekannt. Grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse und systematische Untersuchungen zu spezifischen Wirkungen balneologischer Zuberei- tungen, wie z.B. Reinigung oder Pflege oder Behandlung der Haut, sind allerdings erst in den letzten Jahrzehnten verfügbar geworden. Im Unterschied zu kosmetischen Zubereitungen wie z.B. Cremes oder Lotionen, die in konzentrierter Form auf die Haut aufgebracht werden können und dort über längere Zeiträume verbleiben, kommen balneologische Zubereitungen durch das Bade- oder Dusch- wasser in stark verdünnter Form zur Anwendung und die Kontaktzeit auf der Haut ist beim Bade- oder Duschvorgang vergleichsweise kurz. Der Fachmann trägt
dieser Tatsache dadurch Rechnung, dass er zwischen kosmetischen 'leave-on' Zubereitungen und balneologischen 'rinse-off Zubereitungen unterscheidet. Um diesem Verdünnungseffekt Rechnung zu tragen werden im Stand der Technik die balneologischen Zubereitungen meist in der Form von Konzentraten angeboten. Eine besondere Form balneologischer Zubereitungen stellen Prämix-Konzentrate dar, die so gestaltet sind, dass erst nach dem Einbringen in einen Überschuss an Wasser das aktive balneologische System gebildet wird. DE 42 05 548 A1 beschreibt beispielsweise bestimmte stabilisierende wasserdispergierbare öllösliche polyoxyethylierte Tenside mit einem HLB-Wert von 6 bis 13 zusammen mit Vesi- kelbildnern wie z.B. Phospholipiden in einer ölgrundlage als eine derartige balneologische Zubereitung, die nach Einbringen in einen Überschuss von Wasser Badeliposomen bildet, die günstige hautaktive balneologische Wirkungen haben. Dem Fachmann bekannt sind auch Lipoproteine, die in der Lage sind, Lipide zu binden und zu transportieren. In der DE 103 24 256 A1 sind beispielsweise Prote- ine als Vehikel für Lipide offenbart, die auf katalytischem Wege einen effektiven Lipidtransport bewerkstelligen. Dabei werden Energiebarrieren des Lipidaus- tauschs abgesenkt und der Transfer lipophiler Wirkstoffe in wässrigen Medien ermöglicht bzw. gesteigert. Kritik des Standes der Technik
Im Stand der Technik sind keine balneologischen Zubereitungen bekannt, die einerseits die günstigen Eigenschaften liposomaler Systeme aus Prämixen beinhalten und andererseits den Vorteil des katalytischen Wirkstofftransportes durch Lipoproteine bieten.
Aufgabe der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es daher, stabile balneologische Zubereitungen, insbesondere Bade- und Duschzubereitungen bereitzustellen, die nach Kontakt mit einem Überschuss von Wasser hautaktive proteinhaltige liposomale Systeme (Na- no- Proteosomen) aus Prämixen entwickeln, die einen zusätzlichen katalytischen Wirkstofftransport ermöglichen.
Lösung der Aufgabe
Diese Aufgabe lösen die erfindungsgemäßen balneologischen Prämix- Grundlagen- Konzentrate zur Bildung von Proteo(lipo)somen mit lipophilen Komponenten, umfassend 25 bis 95 Gewichtsprozente an Lipiden, ausgewählt aus pflanzlichen, tierischen, oder synthetischen Lipiden oder Mischungen hiervon, 0,1 bis 15 Gewichtsprozente einer oder mehrerer Liposomen bildender Substanzen, ausgewählt aus Phospholipiden, Sphingolipiden oder Mischungen hiervon, 0,5 bis 70 Gewichtsprozente eines oder mehrerer Tenside, wie z.B. ethoxylierte Fettalkohole, ethoxylierte Fettsäuren, ethoxylierte Zuckerester oder Zuckerether von Fett- säuren bzw. Fettalkoholen, Fettalkoholsulfate oder deren ethoxylierte Derivate, 0,05 bis 15 Gewichtsprozente eines oder mehrerer Proteine ausgewählt aus Pflanzenproteinen mit einer mittleren Molekülmasse von 4 kD bis 30 kD, Milchproteinen mit einer mittleren Molekülmasse von 2,5 kD bis 18 kD, quaternisierten Milchproteinen mit einer mittleren Molekülmasse von 2.5 kD bis 12 kD und gege- benenfalls weitere Zusatzstoffe, ausgewählt aus Wirkstoffen, Pflegestoffen, Farbstoffen, Konsistenzreglern, Konservierungsstoffen. Diese Konzentrate umfassen bevorzugt weniger als 5 Gew.%, insbesondere weniger als 3% und vor allem weniger als 1 Gew.% Wasser.
Mit derartigen Grundlagen- Konzentraten aus dem beschriebenen Prämix- Kon- zentrat (aus Lipid, Liposomenbildner, Protein, +ggf. lipophilem Wirkstoff) und Ten- sid und ggf. Zusatzstoff werden bei Anwendung mit oder in einem Überschuss (wie z. B. mehr als die 6-fache Menge an Wasser, wie z. B. in der Badeflotte oder beim Duschen) proteinhaltige liposomale Strukturen (Nano- Proteo(lipo)somen) mit lipophilen Komponenten erhalten, die zusätzlich zu dem liposomalen Vehikel- effekt die durch die Proteine bedingte katalytische Transporteigenschaft für lipohi- Ie / amphiphile Wirkstoffe aulweisen. Dies ist überraschend, da einerseits Lipide in diesen Systemen erforderlich sind, andererseits Tenside im Hinblick auf den liposomalen Effekt als nachteilig hätten angesehen werden können. Überraschenderweise kann jedoch bei einem Verhältnis der Liposomen bildenden Komponent- (en) wie z.B. Phospholipide, zu der oder den Proteinkomponenten von 10 zu 1 bis 1 zu 1 , vor allem 3 zu 1 bis 1 zu 1 ein Gleichgewicht erreicht werden, sodass einerseits die liposomale Vehikelstruktur und andererseits der proteinkatalysierte
Wirkstofftransport genutzt werden können. Überraschenderweise ist es auch bei hohen Tensidgehalten in der /im erfindungsgemäßen Prämix - Grundlagen-Konzentrat) der balneologischen Zubereitungen möglich, nach der Verdünnung in der Badeflotte bzw. während des Duschvorgangs die proteoliposomalen Strukturen zu erhalten. Dies begünstigt auch bei den 'rinse-off Anwendungen einen gesteigeten Wirkstofftransport in die Haut wie dies bei kosmetischen 'leave-on' Anwendungen die Regel ist.
Abbildungen
Die Abbildungen 1a,b, und 2a, b zeigen die Verbesserung der epidermalen Sauerstoffversorgung und der kutanen Mikrozirkulation nach dem Baden bzw. Duschen mit erfindungsgemäßen balneologischen Zubereitungen einer entsprechenden Basisrezeptur wie in Beispiel 1 bzw. 4 beschrieben. Abbildung 3 stellt eine elektronenmikroskopische Aufnahme der gebildeten proteoliposomalen Strukturen nach Eintrag einer erfindungsgemäßen balneologischen Zubereitung gemäß Beispiel 2 in einen Überschuss von Wasser dar.
Erläuterung erfindungsgemäßer Ausführungsformen
Lipide:
Die erfindungsgemäßen balneologischen Zubereitungen enthalten als ersten wirksamen Bestandteil ein oder mehrere Lipide, die insbesondere aus Pflanzenölen oder Mischungen von Pflanzenölen mit Glyceriden oder Fettsäureestern, Fettalkoholen, Fettsäuren oder gegebenenfalls auch mit Kohlenwasserstoffen wie Paraffinen ausgewählt werden. Hierzu zählen vor allem Olivenöl, Sonnenblumenöl, So- jaöl, Rapsöl, Pfirsichkernöl, Aprikosenkernöl, Traubenkernöl, Rizinusöl, Erdnuss- öl, Mandelöl, Weizenkeimöl, Sesamöl, Distelöl, Avocadoöl, Shea-Butter, Illipe- Butter, Kokosnussöl, Borretschöl, Maiskeimöl, Walnussöl, Palmöl, Macadamia- nussöl, Palmkernöl, Haselnussöl, Hagebuttenkernöl, Baumwollsamenöl, Papaya- öl, Rosenholzöl, Rosmarinöl, Eukalyptusöl, Thymianöl, Kiefernadelöl, Kardamom- öl, Terpentinöl, Jojobaöl oder dessen Substitut Oleylerucat.
Besonders bevorzugte Pflanzenöle sind Sojaöl, Sonnenblumenöl, Weizenkeimöl, Mandelöl, Olivenöl oder Mischungen hiervon.
Liposomen bildende Komponente:
Als Liposomen bildende Komponenten eignen sich insbesondere Phospholipide, z.B. aus Ei, Soja, Raps, Baumwollsamen, wie Phosphatidylcholin aus Soja oder Eigelb, Gemische mit Phosphatidylcholin in unterschiedlichen Verhältnissen wie NAT-Produkte, Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylserin, Phosphatidylinositol aus Soja, Eigelb, Raps, Baumwollsamen, weiterhin Lecithine aus Soja, Eigelb, Raps, Baumwollsamen.
Weitere geeignete Komponenten zur Bildung von Liposomen bzw. vesikulären Strukturen sind Sphingolipide wie Ceramide, Cerebroside, Spingomyeline, etc. Der Gesamtanteil an Liposomen bildenden Komponenten beträgt vor allem 0,2 bis 10 Gewichtsprozent, insbesondere 0,4 bis 5 Gewichtsprozent vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtsprozent.
Proteine:
Als Protein/e bzw. je nach Molekülmasse Proteinhydrolysate werden erfindungsgemäß insbesondere Pflanzenproteine wie solche aus Getreide, Meeresfrüchten, Milch, eingesetzt. Als Getreide werden bevorzugt Weizen, Hafer, Soja, Buchweizen, Tapioka, Mais, Gerste, Reis, Bohnen, Hirse, Dinkel, oder Mischungen hiervon. Die Proteine bzw. Hydrolysate weisen vor allem eine durchschnittliche MoIe- külmasse von 4000 bis 30000 D1 vorzugsweise > 10000 D bis 30000 D, vor allem 11000 D bis 25000 D auf. In besonderen Ausführungsformen kann die mittlere Molekülmasse der Pflanzen- insbesondere Getreideproteine, z. B. Hafer, Weizen, Gerste, Soja, zwischen 4000 und 9900 D, in anderen Ausführungsformen zwischen > 10000 D bis 25000 D, vorzugsweise bis 19000 D liegen. Besonders be- vorzugt sind Proteine / bzw. -hydrolysate aus Buchweizen, Tapioka, Bohnen, Reis- Proteine mit einer mittleren Molekülmasse von 11000 bis 25000 D, vor allem bis 11000 D bis 19000 D. Weiterhin vorteilhaft sind Reis-, Bohnen- oder auch Mais, Hirse, Soja- Weizen- Haferprotein, oder Mischungen hiervon, oder auch Reis-, Bohnen- oder Mais, Hirse, Soja- Weizen- Haferprotein mit einer mittleren Molekülmasse von 12500 bis 18000 D insbesondere auch Mischungen aus Soja- und Haferprotein, Soja- und Maisprotein, Gerste- und Hirseprotein, im Verhältnis 1 :1 bis 1:5.
Als Meeresfrüchte eignen sich solche mit einer mittleren Molekülmasse von 25000 bis 45000 D vor allem 41000 D bis 45000 D.
Weiterhin geeignet sind tierische Proteine bzw. Proteinhydrolysate, wie solche aus Milch mit einer mittleren Molekülmasse von 2500 D bis 18000 D, vor allem 2500 bis 8500 D, oder auch 2500 bis 3500 D, oder in anderen Ausführungsformen auch vor allem 9000 bis 15000 D, insbesondere 9000 bis 12000 D. Ebenfalls geeignet sind quaternisierte Milchproteine bzw. Hydrolysate hiervon wie Cocodi- moium hydroxypropyl-Milchprotein.
Bevorzugte Proteine sind Pflanzenproteine, insbesondere ausgewählt aus den oben genannten Getreideproteinen oder Mischungen hiervon.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Proteine bzw. Hydrolysate können aus den Ausgangsmaterialien durch Aufschlämmung in Wasser, ggf. Umsetzen mit Säuren oder Basen, weitere Aufarbeitung wie Zentrifugation, ggf. Abtrennung von Begleitstoffen durch Fällung z. B. mit Säure, Salzen (wie Ammoniumsulfat), Entfet- tung mit organischen Lösungsmitteln, Reinigung durch Dialyse, Gelfiltration, Chromatographie etc. gewonnen werden. Verfahren dazu sind im Stand der Technik bekannt und beispielsweise in der DE 38 15 473 C1 beschrieben, siehe auch US A 5 776470, US A 6 077 529.
Die Menge an Protein/en beträgt vorzugsweise 0,2 bis 15 Gew.%, insbesondere 0,2 bis 4 Gew.%, vor allem 0,3 bis 1 ,1 Gew.%.
Besonders bevorzugte Proteine bzw. Proteinhydrolysate können ausgewählt werden aus Pflanzenproteinen (mittlere Molekülmasse z. B. 4500 bis 9000 D, oder auch besonders 11000 bis 23000 D),vor allem aus Hafer, Soja, Buchweizen, Reis, Hirse; oder deren Mischungen; Milchprotein (mittlere Molekülmasse 2500 bis 3500, insbesondere 9500 bis 15000 D), quaternisiertem Milchprotein oder Mischungen hiervon wie Mischungen aus Pflanzen- oder Mischungen aus Pflanzen- und Milchproteinen wie genannt wie: Buchweizen / Hafer; Hafer/ Hirse; Reis / Milch; Buchweizen / Milch; Hafer/ Milch, Hafer / quatemisiertes Milchprotein mit den jeweils angegebenen, insbesondere den besonders bevorzugten Molekül- massen.
Tenside:
Als Tenside werden insbesondere Zuckerester oder Zuckerether von Glucose, Saccharose, Methylglukose von Ci2-Ci8 gesättigten, ungesättigten, partial gesättigten Fettsäuren; oder von polyoxyethylierten und / oder polyoxypropylierten mit- telkettigen und höherkettigen (Ci2 -C22 -)Fettsäuren (Ester) ; bzw. von C8-C20 gesättigten, ungesättigten, partial gesättigten oder derartigen polyoxyethylierten und / oder polyoxypropylierten Fettalkoholen (Ether) gewählt. Bei polyoxyethylierten oder polyoxypropylierten Produkten kann der EO (PEG- Produkte) bzw. PO (PPG- Produkte)- Grad zwischen liegen 8 und 40, vorzugsweise 8-25 liegen. Es können auch gemischt polyoxylierte Produkte eingesetzt werden.
Als Zucker eignen sich insbesondere Glukose, Saccharose, Methylglukose.
Als Fettsäuren bzw. Fettalkohole sind vor allem organische aliphatische Ci2-Ci8. Carbonsäuren bzw. derartige Alkohole geeignet. Hierzu gehören insbesondere Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäu- re, Ölsäure bzw. derartige Alkohole wie Laurylalkohol, Stearylalkohol und auch Mischungen dieser geeignet.
Bekannte oxylierte (ethoxylierte, propoxylierte, gemischtoxylierte) Zuckertenside sind z. B. PEG-20 Methylglucose-Sesquistearat, PEG-120-Methlyglucosedioleat bzw. Methyl-Gluceth-10, Methyl-Gluceth-20, PPG-10-Methylglucoseether, PPG- 20-Methylglucoseether.
Besonders geeignet sind auch Saccharose- Palmitat/ -stearat, Methylglucose- stearat, Decylglucosid und Mischungen hiervon.
Alternativ oder zusätzlich können auch nichtionische Tenside auf Fettsäure- oder Fettalkoholbasis wie nicht ionische ethoxylierte und / oder propoxylierte Fettalko- hole (Fettalkoholether), nichtionische ethoxylierte und / oder propoxylierte Fettsäuren (Ester) oder deren Amide wie z. B. Mono- oder Diethanolamide eingesetzt werden, wobei der Fettalkohol bzw. die Fettsäure eine Kettenlänge C8 bis C20, bzw. Ci2 bis C22; vor allem Ci2 bis Ci8 aufweist. Hierzu gehören vor allem Ci-C8- Alkyl-Cio-Ci8-Fettalkoholethoxylate wie Polyoxyethylenlaurylether (1 bis 4 EO, Laureth 1-4), Polyoxyethylen (5)- Oleylether, Polyoxyethylen(7) palmitylether, Po- lyoxyethylen(15) stearylether. Bevorzugt sind ethoxylierte Produkte.
Ferner geeignet sind Amide der Fettsäuren, oder ethoxylieten Fettsäuren, einer Kettenlänge Cs bis C2o, vor allem Ci2 bis Ci8, wie Ethanolamide oder Diethanola- mide wie z. B. Kokosfettsäurediethanolamid.
Derartige Tenside weisen vorzugsweise einen HLB- Wert von 6 bis 16; vorzugs- weise 7-13 auf (allein oder im Gemisch).
Alternativ können auch anionische Fettalkoholtensiderivate eingesetzt werden, insbesondere in Kombination mit nichtionischen Tensiden, wie vorgenannte Fettsäure- bzw. Fettalkoholderivate (ethoxylierte bzw. propoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte Derivate) oder nichtionische Fettsäureamide. Zu den geeigneten Ani- ontensid- Fettalkoholdrivaten gehören vor allem Ce bis C20, vor allem C10 bis Ci8, Fettalkohole- Sulfate bzw. Sulfatsalze wie Aminsalze, insbesondere Monoisopro- panolamin- sulfatsalze, ggf. ethoxylierte Derivate hiervon mit einem EO Grad von 0 bis 4, vor allem 1-4. Hierzu gehören z. B. MIPA Laurethsulfat (Monoisopropano- lamine- (E01-4)- laurylsulfat.
Besonders bevorzugt sind Tenside, ausgewählt aus ethoxylierten C10 bis C20- Fettalkoholen, ethoxylierten C12 bis C20- Fettsäuren mit einem EO bzw. PO Grad von jeweils 1 bis 5, vor allem 1 bis 4 beträgt; oder Ci2 bis C20- Fettsäure- Amide, insbesondere Mono- oder Diethanolamide, , oder Mischungen hiervon oder Mischungen hiervon mit anionischen Fettalkoholsulfatsalzen, z. B. im Verhältnis 3:1 bis 1 :1 (nicht ionisch : anionisch). Die nichtionischen Tenside können dabei Mischungen sein aus genannten Fettalkohol- bzw. Fettsäurederivaten (insbesondere den vorgenannten ethoxylierten) und den vorgenannten Fettsäureamiden, insbesondere ethoxylierten Produkten, z. B. im Verhältnis 2:1 bis 1:2.
Es ist auch bevorzugt, wenn als Tensid mindestens ein Tensid, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend ethoxylierte und / oder propoxylierte C10 bis C2o- Fettalkohole, ethoxylierte und / oder propoxylierte C12 bis C2o- Fettsäuren mit einem EP oder PO oder EO_PO- Grad von 1-5, Ci0 bis C20-(ggf. ethoxylierte) Fettalkohol- (ether) sulfatsalze -Sulfatmonoisopropanolamine mit einem EO- Grad von 0.4; oder Mischungen vorliegt.
Die Tenside können in Mengen von vorzugsweise 4 bis 65 %, vor allem 8 bis 65 Gew.%, vor allem 10-65 Gew.% enthalten sein. Je nach Anwendungszweck kann es von Vorteil sein, eine höhere oder eine geringere Tensidmenge einzusetzen
wie z. B. 8- 20 Gew. % zum Erreichen eines Proteoliposomalen ölbadeeffektes, oder z. B. 40 bis 65 Gew. %, insbesondere 57 bis 63 Gew% Tensidgehalt, zum Erreichen eines proteoliposomalen Schaumbadeeffektes. Weder der hohe Gehalt an Lipid einerseits noch der hohe Tensidgehalt andererseits, welcher dann jeweils in der Umgebungs-Badeflotte vorhanden ist, verhindert überraschender Weise die gewünschte Ausbildung proteoliposomaler Strukturen, wie aus den beigefügten Abbildungen ersichtlich ist.
Zusatzstoffe:
Als Zusatzstoffe (insgesamt z. B. in einer Menge von 0 bis 30%, vor allem 0,01-30 %, vor allem 0,01 bis 20%, vor allem auch 0,1 bis 15 Gew% oder 1 bis 10 Gew.% eignen sich für kosmetische oder ggf. medizinische Badezusätze gebräuchliche Wirkstoffe wie insbesondere etherische öle / Extrakte vorzugsweise ausgewählt aus Khakiblättern, Mango, Feigen, Lavendelöl, Zedernholz, Lotusblüten, Kamil- lenblüten, Ylang Ylang, Gingko, Kiefernnadel, Zypresse, Birkenblätterextrakt, Aloe-Vera-Extrakt, Ringelblumen-, Hibiskus-, Klettenwurzel-Hamamelis-, Wassernabelkraut-, Algen-, Quitten-, Wasserlilien-, Zimtextrakt, Extrakte aus Thymian, Minze, Limetten, Orangen, Grapefruit, Mandarine, Wacholder, Baldrian, Zitronenmelisse, Eukalyptus, Thymian, Palmarosa, Rosmarin, Lavendel, Rosenholz, Lemongras, Wildrose, Fichtennadel, Kiefernnadel, Ingwer-, Johannisbeer-, Lindenblüten-, Ringelblumen-, Magnolien-, Ananas-, Guave-, Echinacea-, Efeublätterextrakt oder Mischungen hiervon.
Diese Extrakte werden auf bekannte Weise wie durch Wasserdampfdestillation hergestellt. Hierdurch werden z.B. ätherische öle aus den genannten Pflanzen erhalten, welche besonders bevorzugt sind. Die Extrakte können auch z.B. durch Lösungsmittelextraktion (mit Alkoholen, Triglyceriden oder Kohlenwasserstoffen, Wasser, Gemischen hiervon) erhalten und als solche dann eingesetzt werden. Analoge synthetisch hergestellte Substanzen sind beispielsweise Terpene und Terpenoide wie Campher, Menthol, Cineol oder Mischungen hiervon.
Weiterhin geeignete Wirkstoffe können z. B. Vitamine wie Vitamin A1 E, oder andere bzw. geeignete Derivate hiervon wie Ester z.B. Palmitat, Acetat oder Phosphat sein.
Weitere Wirkstoffe sind z. B. antimykotische, durchblutungsfördernde, hautentzündungshemmende Substanzen. Hierzu gehören z.B. Clotrimazol, Ciclopiro- xolamin oder Ketoconazol, Antiseptika, Antibiotika, z.B. Gentamicin, Hormone bzw. Corticoide z.B. Betamethason sowie deren Ester (propionat, acetat, valerat), Hydrocortison, Methylprednisolon und deren Abkömmlinge, Triamcinolonaceta- mid, Benzalkoniumchlorid, Chlorhexidin, Dexpanthenol; Allantoin, Bisabolol, adstringierende und sebumregulierende Substanzen wie Acnacidol 101 (Propyle- ne Glycol, Hydroxydecanoic Acid), Pyridoxine, Niacinamide, Methylglycine, Sac- charomyces Cerevisiae Extrakt inkorporiert werden.
Darüber hinaus sind als Wirkstoffe durchblutungsfördernde Stoffe, z. B. Nikotinsäurederivate wie Methyl- oder Tocopherylnikotinat, Alpha- und Betahydroxysäu- ren und deren Derivate, z. B. Glykol-, Äpfel-, Zitronen-, Wein-, Milchsäure, SaIi- cylsäure, Isopropylbenzylsalicylate, C12-13 Alkyl Lactate (Cosmacol® ELI) oder auch antiphlogistische und antibakterielle Substanzen wie Triterpene, z. B. Ursol- säure, Glycyrrhizinsäure oder Glycyrrhetinsäure und deren Derivate, z. B. Stearyl Glycyrrhetinate, Kaliumglycyrrhinat; Pantothensäurederivate, z. B. D-Panthenol, Panthenyltriacetat oder auch Polyphenole, Flavonoide, z. B. Rutin, Ferulasäure und deren Ester oder Isoflavone wie Soja-Isoflavone oder Coenzym Q 10 einsetzbar.
Bevorzugte Wirkstoffe sind ausgewählt aus etherischen ölen, Pflanzenextrakten, Vitaminen oder Mischungen hiervon, insbesondere auch Mischungen hiervon mit Glycerin oder Lösungsmittel wie Ethanol.
Weitere geeignete Zusatzstoffe können gewählt werden aus Konditioniermitteln, Konservierungsmitteln, Farbstoffen, Parfümstoffen, Pflegestoffen oder Mischun- gen hiervon. Diese können insbesondere in Mengen von jeweils 0,01 bis 8%, bevorzugt 0,1 bis 5%, vorliegen.
Zu üblichen Konditioniermitteln in geeigneten Mengen gehören beispielsweise Acrylamide (Polyacrylamid, oder Polyacrylamidhaltige Gemische), Stärke, wie beispielsweise Hypromellose oder Stärkeglycola, Reis-, Weizen-, Mais- und Kartof- feistärke, ferner auch hydrophobisch modifizierte Stärken, und ähnliches. Ferner sind hier auch Polysaccharide (z. B. Xanthan Gum), oder Silikate wie Magnesium Aluminium Silikat zu nennen. Als Konditioniermittel können weiterhin auch Korn-
plexbildner wie EDTA Na-SaIz, Mittel zur pH- Einstellung, z.B. Zitronensäure, Natronlauge, Lösungsmittel wie Propylenglykol, Ethanol, Glycerol, Polyethylenglykol wie z. B. PEG 400 u. ä., Polypropylenglykol, Salze wie NaCI, oder Mischungen hiervon enthalten sein. Weitere Konditioniermittel sind insbesondere Mono- und Dialkylphosphate oder Glycerylstearat, ggf. Kolloide.
Besonders geeignete Pflegestoffe sind Feuchthaltemittel wie Glycerin, Propylenglykol oder Polyethylenglykole, Polypropylenglykol, Butylenglykol, Sorbitol oder Polymere, z.B. Polyquaternium-Typen wie Polyquaternium -39, Collagen oder dessen Hydrolysate, Aminosäuren, Harnstoff, Polysaccharide, oder handelsübli- che Feuchthaltemittel wie Inositol, Natriumlactat, DL-2-Pyrrolidon-5-Carbonsäure, Na-SaIz.
Färb- und Konservierungsmittel sind dem Fachmann für derartige Produkte bekannt und werden insbesondere aus wasserlöslichen Produkten ausgewählt.
Als Parfümstoffe dienen insbesondere ätherische öle wie oben genannt oder be- kannte analoge / synthetische Substanzen.
Galenische Formulierungsmittel:
Die oben beschriebenen Prämix- Grundlagen können als solche (Prämix-
Konzentrate wie Badeöle, Duschkonzentrate mit Lipid- oder hohem Lipidanteil, auch als Indikationsprodukte wie Sportduschkonzentrat, Entspannungsölbad, Erfrischungsdusche- / Bad u.a.) eingesetzt werden. Alternativ können aus den Prämix- Konzentraten unter Einsatz geeigneter Formulierungsmittel Feststoffbäder wie z.. B. Badetabletten, Badeperlen bereitet werden. Durch Umsetzung mit geeigneten Lösungsmitteln, insbesondere Wasser, werden verdünnte Produkte wie Cremebäder, Cremeschaumbäder, Cremeduschen oder Schaumduschen erhalten. Insbesondere können aus den vorbeschriebenen Konzentraten z. B. in einer Menge 5- 84 % eines Konzentrats und 95 bis 16 Gew.% einer oder mehrerer ga- lenischer Hilfsstoffe, ausgewählt aus festen Aufbaustoffen, Tablettierungsstoffen, festen Gas/Schaum-Generatoren, Salzkristallen, organischen Pellets oder flüssi- gen Lösungsmitteln, insbesondere Wasser, galenische Zubereitungen gewonnen werden. Eine Zusammenstellung möglicher Produkte ist in den nachfolgenden Tabellen 2 bis 4 angegeben.
Geeignete galenische Formulierungsmittel sind dabei z. B. Salze, wie Natriumchlorid, Natriumcarbonat / -bicarbonat, Calcium- Magnesiumcarbonat / -bicar- bonat (sog. CO2- Generatoren für Sprudeltabletten - oder -Pulver) bzw. Kolloide, vor allem organische, für Perlen; weiterhin auch Tablettierungsmittel, Sprengmit- tel, kolloidale Hilfsstoffe für feste Formen. Derartige Hilfsmittel sind dem Fachmann bekannt. Lösungsmittel sind insbesondere ausgewählt aus Wasser oder Wasser im Gemisch mit verträglichen organischen Lösungsmitteln.
Es ergeben sich somit folgende Ausführungsformen (siehe auch Tabelle 2 bis 4): Lipidreiche Cremebäder oder Lipidhaltige Schaumbäder:
16 bis 34 % Wasser als galenische Hilfsmittel sowie 66 bis 84 % Proteosomenen- Prämix- Konzentrat, umfassend:
14-65%; vor allem 25-67% (lipidreich) oder 5-25 %(lipidhaltig) Lipide; 0,2 bis 11% Transferproteineproteine; 0,2 bis 11 % Liposomenbildenede Substanz; 15 bis 68 %, vor allem 15 bis 34% (lipidreich) bzw. 25 bis 65% (lipidhaltig) Tenside; Rest, wenn vorhanden, Zusatzstoffe.
Für Duschbäder ergeben sich folgende bevorzugte Ausführungsformen:
40 bis 58 % Wasser als galenisches Hilfsmittel sowie 42 bis 60 % Proteosome- nen- Prämix- Konzentrat, umfassend:
8-35% Lipid (Cremedusche), 25-62% Lipid (Lipidreiche Schaumdusche), 5-25 % Lipide (lipidhaltige Schaumdusche); 0,2 bis 8% Transferproteineproteine; 0,2 bis 8 % Liposomenbildende Substanz; 15 bis 59 % Tenside; Rest wenn vorhanden Zusatzstoffe (vor allem Wirkstoffe).
Feststoffprodukte:
80 bis 95% Feststoffe (z. B. NaCI, Na-Mg/ CaCO2 als Salzträger für Pulver oder Tabletten oder 90 bis 95 % Kolloide (organische Pellets) und ggf. 0,1 bis 8% Tablettierungshilfsmittel wie o. g. zusammen mit 5 bis 20% Proteosomen- Prämix- Konzentrat. Bevorzugte Ausführungsformen
Bevorzugte Konzentrat- Zubereitungen umfassen folgende Kombinationen:
Balneologische Zubereitungen, umfassend 25 bis 95% Lipide, vor allem 25 bis 50 Gew. %, insbesondere 25 bis 30 Gew.%; oder auch 70 bis 90 Gew. % bzw. ausgewählt aus pflanzlichen Lipiden, C12-22 Fettsäure-Glyceriden, C2-β-Alkohol C12-22- Fettsäureestern, Cβ-22-Fettalkoholen oder Mischungen hiervon; 0,1 bis 5 Gew.% eines oder mehrerer liposomenbildender Substanzen, ausgewählt aus Phospholi- piden, vor allem Lecithinen, und Sphingolipiden, vor allem, Sphingosin; oder Mischungen hiervon; 5 bis 65 Gew. %, vor allem 5 bis 65 Gew. % oder auch 57 bis 65 Gew. bzw. 5 bis 15 Gew.% (jeweils in Korrelation mit o.g. entsprechendem Li- pidgehalt) eines oder mehrerer Tenside, ausgewählt aus polyoxyethylierten und / oder polyoxyproylierten Ce -C∑oFett-alkoholen, polyoxyethylierten und / oder po- lyoxyproylierten C12 -C^Fettsäuren mit einem EO/PO- Grad von 1-4, ggf. ethoxy- lierten C8 -C22Fettsäuren Amiden; anionischen ggf. ethoxylierten C8 -C2oFett- säurealkohol-sulfatsalzen, oder Gemischen hiervon; 0,5 bis 3 Gew.% eines oder mehrerer Proteine, aus Pflanzen mit einer mittleren Molekülmasse von > 10000 D bis 30000 D oder Milchprotein mit einer mittleren Molekülmasse von 2500 bis 18000 D, 2500 D bis 18000 D; quaternisiertem Milchprotein mit einer mittleren Molekülmasse oder Mischungen hiervon; und vor allem 0,1 bis 20 Gew.% Zusatzstoffen, ausgewählt aus Wirkstoffen, Pflegestoffen, Konsistenzreglern, Konservierungsstoffen, Parfümstoffen, Farbstoffen oder Mischungen hiervon.
Insbesondere beträgt die Menge an Wasser weniger 5 Gew.%, insbesondere weniger als 1 Gew.%.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist / sind als Protein(e) Getreide- protein(e), ausgewählt aus Reis-, Bohnen- oder auch Mais, Hirse, Soja- Weizen- Haferprotein- bzw. -Hydrolysate mit einer mittleren Molekülmasse von 11000 - 19000 D oder Mischungen hiervon; oder Milchprotein mit einer mittleren Molekülmasse von 8500 bis 15000 D; oder eine Mischung von genanntem Milchprotein mit einem oder mehreren der genannten Getreideprotein(en), z. B. in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 3 Gew. %, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gew.%„ vorhanden. Es sind auch Zubereitungen geeignet, worin ein oder mehrere Pflanzenproteine, insbesondere ein oder mehrere Getreideproteine (z. B. Reis-, Bohnen- oder auch Mais, Hirse, Soja- Weizen- Haferprotein- bzw. -Hydrolysate), mit einer mittleren Molekülmasse von 11000 D bis 25000 D im Gemisch mit quaternisiertem Milch-
protein mit einer mittleren Molekülmasse von 2500, vor allem 4000 bis 12000 D, z. B. in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 3 Gew. %, vorzugsweise 0,5 bis 1 ,5 Gew.%, enthalten ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung umfasst Zubereitungen, worin als Prote- in(e) ein oder mehrere Pflanzenproteine, insbesondere Reis-, Bohnen- oder auch Mais, Hirse, Soja- Weizen- Haferprotein- bzw. Hydrolysate mit einer mittleren Molekülmasse von 4000 bis 9500 D, oder Mischungen hiervon, oder Milchprotein oder quaternisiertes Milchprotein, mit einer mittleren Molekülmasse von 2500 bis 3500 oder 8500 bis 15000 D, oder Mischungen aus genanntem Milchprotein oder quaternisiertem Milchprotein, mit einem oder mehreren genannten Getreideproteinen vorhanden sind.
Weiterhin bevorzugt sind derartige Zubereitungen, worin als Lipide Pflanzenöle oder Pflanzenöle im Gemisch mit C12-22 -Fettsäure-Glyceriden, und / oder Cβ-22- Fettalkoholenenthalten sind.
Als pflanzliche Lipide eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen vor allem auch Jojobaöl, Mandelöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl, oder Mischungen hiervon oder mit Caprylic-Capric Triglycerid, Glycerylstearat.
Von besonderem Vorteil sind Zubereitungen, welche als Protein ein Reis-Bohnenoder auch Mais, Hirse, Soja- Weizen- Haferprotein- bzw. Hydrolysate hiervon mit einer mittleren Molekülmasse von 11000 D bis 19000 D oder Mischungen hiervon oder mit Milchprotein mit einer mittleren Molekülmasse von 2500 bis 18000 D, insbesondere 9000 bis 15000 D aufweisen.
Bevorzugt liegen das oder die Proteine hier in einer (Gesamt-)Menge von 0,5 bis 3, vor allem bis 1 ,5 Gew. % vor.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung betrifft Zubereitungen, worin das oder die Tenside ausgewählt sind aus Zuckerestern von polyoxyethylierten und / oder polyoxypropylierten (Ce -C18 -)Fettsäuren (Ester); Zuckerethern von polyoxyethylierten und / oder polyoxypropylierten C8-C20 -Fettalkoholen mit einem PO bzw. EO Grad 3 und 16, insbesondere 4-8.
Besonders bevorzugt sind ethoxylierte Ciobis Ciβ- Fettalkohole, ethoxylierte und / oder propoxylierte C12 bis Ciβ- Fettsäuren, mit jeweils einem EO bzw. PO Grad
von 1 bis 5, vor allem 2 bis 4; Ci2 bis Ci8- Fettsäure- Amide, oder Mischungen hiervon.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden anionische ggf. ethoxy- lierte C8 bis C2o- Fettalkohole - Sulfatsalze, wie Aminsalze, vor allem substituierte Aminsalze wie Mono-/ diethanolamin/ vor allem Monoisopropylamin- salze; insbesondere in Kombination mit nichtionischen ethoxylierten C8 bis C20- Fettalkoho- lethern, (ethoxylierten) oder C12 bis C20- Fettsäure- Amiden, oder Gemischen letzterer beiden eingesetzt.
Es ist weiterhin von Vorteil, wenn dass das Gewichtsverhältnis von liposomenbil- dender Substanz(en) zu Protein(en) 1 :1 bis 5:1 , insbesondere 2,5:1 bis 1 ,3:1 beträgt.
In weiteren Ausgestaltungen der Erfindung sind 0,1 bis 20, vor allem bis 18, Gew. %, insbesondere 0,1 bis 10 Gew. % Zusatzstoffe, ausgewählt aus Wirkstoffen, Konsistenzreglern, Pflegestoffen, Konservierungsmitteln, Farbstoffen, Parfümstof- fen oder Mischungen hiervon enthalten. Besonders bevorzugte Wirkstoffe sind etherische öle, Pflanzenextrakte, Vitamine oder Mischungen hiervon.
In einer weiteren Ausführungsform umfassen die erfindungsgemäßen balneologi- schen Zubereitungen 75 bis 90 Gew. % Lipide, ausgewählt aus pflanzlichen Lipi- den, C12-22 Fettsäure-Glyceriden, C2-6-Alkohol C^^-Fettsäureestern, Cβ-22 -Fett- alkoholen oder Mischungen hiervon, vor allem ausgewählt aus Jojobaöl, Caprylic- Capric Triglycerid, Glycerylstearat, Sojaöl, Sonnenblumenlinolensäure, Olivenöl, oder Mischungen hiervon, weiterhin 5-10 Gew. % Tenside, ausgewählt aus ethoxylierten und / oder propoxylierten C8 bis C20- Fettalkoholen oder Sulfatsalzen hiervon, ethoxylierten und / oder propoxylierten C12 bis C22- Fettsäuren, mit ei- nem EO bzw. PO oder EO-PO-Grad von jeweils 1 bis 5, vor allem 1 bis 4; oder Mischungen hiervon, C12 bis C22- Fettsäure- Amiden, oder Mischungen hiervon; 2 bis 4 Gew. eines oder mehrerer Phospholipide, insbesondere Lecithine wie Ei- Soja. Baumwollsamen- Rapslecithin; , Sphingolipide; oder Mischungen hiervon; 0,5 bis 4 Gew. % eines oder mehrerer Proteine bzw. Proteinhydrolysate, ausge- wählt aus Reis-, Bohnen- oder auch Mais, Hirse, Soja- Weizen- Haferprotein mit einer mittleren Molekülmasse von jeweils 11000 bis 19000 D, Milchprotein mit einer mittleren Molekülmasse von 2500 D bis 18000 D; quaternisiertem Milchpro-
tein mit einer mittleren Molekülmasse wie angegeben, sowie 1 bis 10 Gew. % Zusatzstoffe, ausgewählt aus ätherischen Ölen, Pflanzenextrakten, Vitaminen, Pflegestoffen, Farbstoffen, Konsistenzreglern, Konservierungsmitteln.
Besonders geeignet können in dieser Ausführungsform auch Getreideproteine wie Hafer, Soja, Weizen, Buchweizen (mittlere Molekülmasse z. B.4000-9500 D), Milchprotein (2500-8000 D), oder Gemische hiervon (Hafer / Soja; Buchweizen / Soja /Hafer; Buchweizen / Milch; Hafer / Weizen / Milch) sein.
Ebenfalls bevorzugt sind balneologische Zubereitungen, welche folgende Komponenten aufweisen:
75-88 % Pflanzenöle, vorzugsweise ausgewählt aus Sojaöl, Weizenkeimöl, vor allem auch im Gemisch mit C12-22 -Triglyceriden,
0,5 bis 2,5 % Lecithin (Soja- Eilecithin); Sphingosin; oder Mischungen hiervon. 0,5 bis 1 ,5 % Proteinkomponente, insbesondere ausgewählt aus Weizenprote- in(hydrolysat), MW 11000-19000 D, Haferprotein(hydrolysat) (MW 11500-20000 D), Gersteprotein(hydrolysat) (MW 11000 bis 21000 D), Milchprotein(hydrolysat) (MW 9000 bis 15000 D), quaternisiertes Milchprotein (Z: b: 4000 bis 12000 D), MW oder Mischungen derartiger Proteine, wie Weizen- Milch; Gerste + Hafer; Milch +Hafer;
0,5 bis 8 Gew.% % Zusatzstoffe ausgewählt aus Konsistenzreglern; Pflegestoffen, Farbstoffen, Parfümstoffen, Konservierungsmitteln; Wirkstoffen, wie z. B. etherische öle, Pflanzenextrakte, Vitamine.
In einer anderen Ausführungsform werden balneologische Prämix- Zubereitungen bereitgestellt mit folgenden Komponenten:
25 bis 27 Gew. % Lipide, ausgewählt aus pflanzlichen Lipiden, C12-22 Fettsäure- Glyceriden, C2-6-Alkohol C12-22 -Fettsäureestern, Cβ-22-Fettalkoholen oder Mischungen hiervon, weiterhin
57 bis 65 Gew. % Tenside, ausgewählt aus ethoxylierten und / oder propoxylier- ten C8 bis C2o- Fettalkoholen oder deren Sulfatsalzen, ethoxylierten und / oder propoxylierten C12 bis C22- Fettsäuren mit einem EO bzw. PO Grad von jeweils 1 bis 5, vor allem 1 bis 4 (wobei EO- Derivate bevorzugt sind), C12 bis C22- Fettsäure Amiden, anionischen ggf. ethoxylierten (0-4 EO) C8 bis C2o— Fettalkoholsulfatsalzen, insbesondere Sulfatmonoisopropanolaminen; oder Mischungen derartiger
Tenside; 1 bis 4 Gew.% eines oder mehrerer Phospholipide wie Lecithine; Sphin- golipide oder Mischungen hiervon; 0,05 bis 3 Gew. % eines oder mehrere Proteine bzw. Proteinhydrolysate, ausgewählt aus Reis-, Bohnen- oder auch Mais, Hirse, Soja- Weizen- Haferprotein mit einer mittleren Molekülmasse von (jeweils) 11000 bis 19000 D, Milchprotein mit einer mittleren Molekülmasse von 8500 bis 18000 D, quaternisiertem Milchprotein; oder Mischungen derartiger Proteine / Proteinhydrolysate; sowie 1 bis 10 Gew. % Zusatzstoffe, ausgewählt aus Wirkstoffen wie z. B: etherischen Ölen, Pflanzenextrakten, Vitaminen, Konsistenzreglern, Pflegestoffen, Farbstoffen, Parfümstoffen, Konservierungsmitteln oder Mi- schungen hiervon.
Bevorzugt werden in derartigen Zubereitungen als Tensid ein oder mehrere etho- xylierte C10 bis Ci8- Fettalkohole, ein oder mehrere Ci2 bis C18- Fettsäure- Amide, ein oder mehrere Ci0 bis Ci8-(ggf. ethoxylierte) Fettalkohol-(ether) sulfatsalze, insbesondere -Sulfatmonoisopropanolamine; oder Mischungen aus genannten oxyliertem(n) Fettalkohol(en), Fettsäureamid(en) und genanntem Fettalkoholsul- fatsalz(en).
Diese beschriebenen bevorzugten Konzentratzubereitungen können auch vor allem eingesetzt werden in den mit den beschriebenen galenischen Formulie- rungsmitteln verarbeiteten Anwendungsformen wie Salze, Tabletten, Cremeduschen oder Crembäder, Schaumbäder, Schaumduschen, Badeperlen wie beschrieben.
Verabreichungsformen und Herstellung der Zubereitungen
Die Zubereitungskonzentrate werden hergestellt, indem man das oder die Lipide mit dem oder den Tensiden, durch Rühren mischt und nachfolgend die liposo- menbildende Substanz zusammen mit ggf. vorhandenen (temperaturstabilen) Zusatzstoffen ggf. bei erhöhter Temperatur, z. B. bis 56° C mischt und nachfolgend bei Raumtemperatur das oder die Proteine sowie sofern vorhanden temperaturla- bile Zusatzstoffe durch Rühren u. ä. einarbeitet.
Es liegen insbesondere fließfähige bis flüssige Produkte vor, welche als solche angewendet werden können, vorzugsweise in der Wanne: beim Eingießen in das
warme Wasser werden spontan Proteoliposomen gebildet, wie anhand der beigefügten TEM- Aufnahme gemäß Abb.3. ersichtlich.
Analog werden entsprechende Proteosomale Wirkungen erhalten, wenn die Konzentrate mit galenischen Mitteln wie flüssige Lösungsmittel (insbesondere Was- ser) oder feste Mittel wie Salze, Tablettierungsmittel, Kolloide umgesetzt sind. Die Herstellung dieser Produkte durch Vermengen der Konzentrate mit den galenischen Formulierungsmitteln wie oben genannt in hierfür geeigneten Misch- bzw. Pressvorrichtungen ist dem Fachmann bekannt und erfolgt auf an sich bekannte Weise.
Anwendung
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen werden vor allem für die balneologisch- kosmetische Anwendung konzipiert, z. B. als Entspannungs- Aroma- Erfri- schungs- Hautpflegebad (Ölbad), Fußbad, ölschaumbad, oder auch Duschbad u. ä. Dabei können die entsprechenden Wirkstoffe besonders effektiv transportiert werden, wie sich auch aus den Abbildungen 1a,b und 2a, b ergibt.
Sie können auch als Indikationsbäder formuliert sein, wie Rheumabad, Entmü- dungsbad, Erkältungsbad und, Entspannungsbad, Erfrischungsbad / Dusche. Hierfür geeignet sind insbesondere die Konzentrate oder die festen Zubereitun- gen wie Salze. Für Duschanwendungen können auch mit Lösungsmittel verdünnte Zubereitungen eingesetzt werden.
Beispielhafte Ausführungsformen
Die folgenden balneologischen Konzentrate (Beispiele 1 bis 4, Tabelle 1) sowie galenische Zubereitungen hiervon (Tabelle 2 bis 4, Beispiele 5-22) wurden wie oben beschrieben hergestellt und weisen die angegebenen Mengen an Substanzen (bezogen auf das Gesamtgewicht in Gew.%) auf. Die epidermal und kutan verbesserte Wirksamkeit bzw. die Ausbildung der proteosomalen Struktur ergibt sich aus den Beispielen 23-25.
Tabelle 1 Flüssige Bade- Konzentrate mit Proteosomen
Tabelle 2
Tabelle 4
Beispiel 23:
Ein Badekonzentrat (Verum 2, Beispiel 23) (Hautstraffungs- Badekonzentrat) analog Beispiel 12, umfassend umfassend 25 % Wasser und 75% des Konzentrates gemäß Beispiel 1 mit folgenden Abwandlungen* bzgl. der Lipide bzw. Ersatz der Wirk- und Zusatzstoffe wie folgt: Paraffinöl: 25%, Sojaöl: 24%; 5% Rosmarinöl, 6% Kiefernadelöl, 1 ,5% Efeublätter- Extrakt, 1 ,5% Niacin, 0,5% Tocopherylacetat, 1 ,5% Methylnicotinat wurde gestestet. Nach dem Verfahren gemäß E. Nürnberg, T. Gassenmeier, H. P. Albrecht und O.P. Hornstein, Deutsche Apothekerzeitung, 133. Jahrgang, Nummer 41 /1993, Seite 3715 bis 3722, insbesondere Seite 3721 , wurde mittels der Laser Doppler Fluxmetrie (LDF) die kutane Mikrozirkulation
(dermale Durchblutung) über die intravasale Blutzellbewegung mittels Fequenz- verschiebung des Laserlichts über entsprechend an den Armen angebrachte Sonden ermittelt. Ermittelt wurde die epidermale Sauerstoffversorgung (über Messung des Sauerstoffpartialdruckes) sowie die kutane Mikrozirkulation (Erythrozyten- Fluxmetrie) vor und nach vor und nach einem 15- minütigen Badeanwendung (T=38° C, n= 3) wie oben bzw. a.a.O. beschrieben im Vergleich zu Wasser und zu einer analogen Zubereitung (Verum 1), ohne Protein gemessen. Die Ergebnisse sind in den Abb. 1 a/b dargestellt. Es erfolgt wie ersichtlich, eine überraschende Verbesserung mit der anmeldungsgemäßen Zubereitung.
Beispiel 24
Eine Zubereitung (Hautstraffungs-Dusch-Konzentrat) (Verum 2, Beispiel 24) gemäß Beispiel 18, mit 46 % Wasser und 54% Konzentrat gemäß Beispiel 4 mit folgenden Abwandlungen* bzgl. der Lipide, Proteine bzw. Ersatz der Zusatz / Wirkstoffen wie angegeben: 22% Glycerolmonostearat, 0,5% Weizenprotein- hydrolysat wie angegeben; 30% Laureth-3; 3% Rosmarinöϊ, 1 % Tocopherylnico- tinat, 1 ,5% Efeublätterextrakt, 3 % Kiefemadelöl, 1 % Niacin, 1 ,5% Methylnicoti- nat, 3 % Peeling-Körper (ohne Parfüm-Farbstoff) wurde gestestet. Ermittelt wurde die kutane Mikrozirkulation (Erythrozyten- Fluxmetrie) vor und nach vor und nach einer 5-minütigen Anwendung in der Dusche (T= 38° C, n=3) wie oben bzw. a.a.O. beschrieben im Vergleich zu Wasser und zu einer analogen Zubereitung (Verum 1), ohne Protein. Darüber hinaus wurde die epidermale Sauerstoffversorgung wie beschrieben a.a.O. durch polarographische Messung des Sauerstoffpartialdruckes (Platinelektrode) und Ermittlung des infolge der dermalen O2- Diffusion durch die an der Elektrode erfolgte O2- Reduktion hervorgerufenen Messstromes. In Abb. 2,a,b ist das jeweilige Ergebnis (Verum 2) im Vergleich zu Wasser und der analogen Zubereitung, ohne Protein (Verum 1) aufgezeigt. Wie ersichtlich, erfolgt mit der anmeldungsgemäßen Zubereitung Verum 2 eine unerwartete Verbesserung gegenüber Verum 1.
* Abwandlungen bedeutet: Änderung der Menge der angegebenen Komponente unter Beibehaltung der übrigen (nicht wieder aufgeführten) Komponenten der jeweiligen Substanzgruppe - im Gegendsatz zum Ersatz. Aus diesen Beispielen ergibt sich Folgendes: die signifikante Steigerung der kutanen Mikro- Zirkulation und der epidermalen Sauerstoff- Versorgung ist ein Beleg für den intensiven Wirkstoff - Transport durch Proteosomen in tiefere Hautschichten. Bei balneologischen Proteosomen -haltigen Zubereitungen mit„rinse-off" - Anwendung ist dies eine besonders überraschende Wirkungssteigerung gegen- über balneologischen Zubereitungen, hergestellt nach dem Stand der Technik.
Beispiel 25:
Eine Zubereitung gemäß Beispiel 2 wurde in eine Badeflotte (in einer Menge von mehr als 100 mal soviel Wasser) eingetragen und im Elektronenmikroskop die sich ausbildende Struktur (TEM- Aufnahme) ermittelt. Die Aufnahme gemäß Abb. 3 zeigt die dabei überraschender Weise ausgebildeten Multi-Layer- Strukturen.