Dosiervorrichtung und -verfahren für rieselfähiges Schüttgut
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Dosiervorrichtung für ein rieselfähiges Schüttgut ge- mäss Oberbegriff von Anspruch 1, eine Dosiervorrichtung für ein rieselfähiges Schüttgut gemäss Oberbegriff von Anspruch 7, ein Dosierverfahren gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 8 und ein Dosierverfahren gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
Stand der Technik
Zum Dosieren von rieselfähigem Schüttgut werden Dosiervorrichtungen eingesetzt, die am unteren Ende eines Vorratsbehälters eine verschliessbare Rieselöffnung aufweisen. Eine bestimmte Menge des rieselfähigen Schüttguts wird abgemessen, indem die Rieselöffnung für eine bestimmte Zeitdauer geöffnet und dann wieder verschlossen wird. Da die Rieselgeschwindigkeit bei unterschiedlichen Schüttgütern grosse Unterschiede aufweist, lässt sich der Öffnungsquerschnitt durch die Verschlussvorrichtung regulieren.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass eine mit der Verschlussvorrichtung regulierte Öff- nungsweite jedoch ungenau ist bezüglich der damit erreichten Rieselgeschwindigkeit des Schüttguts. Insbesondere sind die auf diese Weise dosierten Mengen sehr oft ungenau, da die Schüttdichte der Schüttgüter oftmals auch variieren. Dies bedeutet, dass die Dosiermengen entweder zu gross oder zu klein sind. Dies hat jedoch den Nachteil, dass die Mengen der Komponenten in den Formulierungen der Kunststoffmischungen variieren, was zulasten der Reproduzierbarkeit und Qualität der daraus hergestellten Kunststoffe geht.
Aus der US 5,024,352 ist ein Gerät für die automatische Bestimmung einer kontinuierlichen Durchlaufmenge eines Schüttgutes mittels einer Wägevorrichtung be- kannt. Die Wägevorrichtung für Schüttgut hat eine automatisch verstellbare Öffnungsweite einer Auslassöffnung und eine Verschlusseinrichtung vor der Wägevorrichtung. Die Durchlaufmenge wird aufgrund von Messungen der Wägevorrichtung errechnet und durch Regulierung der Öffnungsweite eingestellt.
Aus der US 4,342,383 ist eine Vorrichtung zur Begrenzung der Fliessgeschwindigkeit von Getreide bekannt. Diese Vorrichtung besitzt eine Öffnung mit regulierbarem Querschnitt, deren Öffnungsweite die Fliessgeschwindigkeit unter 1600 Fuss pro Minute halten soll. Der Querschnitt wird aufgrund des auf die Vorrichtung wirkenden Gewichts des Getreides reguliert.
Die US 5,353,966 zeigt eine Vorrichtung zur Dosierung von Schüttgut, welche eine Einrichtung zur Auflockerung des Schüttgutes und eine Dosiervorrichtung aufweist. Die Dosiervorrichtung hat einen Schieber zum Öffnen, Regulieren und Schliessen einer Ausflussöffnung. Ein Nachteil dieser Dosiervorrichtung ist, dass eine Dosierung nur durch Zwischenstellungen des Schiebers möglich ist, welche sich zwischen der Verschlussstellung und der vollen Freigabe der Ausflussöffnung befinden.
Aufgabe der Erfindung
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Dosiervorrichtung und ein Dosierverfahren vorzuschlagen, die eine hohe Dosiergenauigkeit ermöglichen. Insbesondere ist ein Ziel, eine Dosiervorrichtung vorzuschlagen, dies es erlaubt, eine hohe Dosier- genauigkeit über einen grossen Bereich zu erreichen und auch für Feinstdosierungen geeignet ist. Insbesondere ist es ein Ziel, dass Chargen zusammengesetzt aus verschiedenen Komponenten einer Formulierung verschiedener Kunststoffe und Additive möglichst schnell und präzise, was die Gewichtsmenge angeht, bereitgestellt werden können.
Beschreibung
Diese Aufgabe wird gemäss des Oberbegriffs des Anspruchs 1 dadurch gelöst; dass der Schieber wenigstens zwei Stellungen einnehmen kann, eine erste Stellung als Verschlussstellung, in welcher die Auslassöffnung verschlossen ist, und eine zweite Stellung als Dosierstellung, in welcher ein Dosierelement, welches auswechselbar an dem Schieber oder auswechselbar zwischen dem Schieber und der Auslassöffnung angeordnet ist, vom Schieber freigegeben ist, sodass Schüttgut aus dem Vorratsbehälter austreten kann. Dadurch, dass das Dosierelement auswech- seibar ist, ist die Dosiervorrichtung sehr rasch an die Eigenschaften des jeweiligen zu dosierenden Schüttguts anpassbar. Diese Flexibilität in der Wahl der Dosierelemente führt zu einer sehr hohen Dosiergenauigkeit.
Gemäss einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Schliesselement zwei Stel- lungen einnehmen. In einer ersten Verschlussstellung wird die Auslassöffnung verschlossen. In einer zweiten Dosierstellung ist in der Auslassöffnung ein Dosierelement angeordnet. Eine solche Dosiervorrichtung ist nachfolgend auch als Dosiervorrichtung der ersten Art bezeichnet. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass bei der erfindungsgemässen Dosiervorrichtung die Auslassöffnung entweder frei
gegeben oder verschlossen ist. Dadurch ergeben sich definierte Verhältnisse, die in der Art einer Sanduhr lediglich vom gewählten Durchflussquerschnitt, der Art des zu bemessenden Schüttgutes und der Zeit abhängig sind. Die Öffnungszeit kann daher mittels einfachen Formeln berechnet werden, da für das Schüttgut und die gewählte Blende eine gemeinsame oder zwei individuelle Konstanten eingesetzt werden können. Zur Erreichung einer hohen Dosiergenauigkeit wird vorzugsweise zuerst eine kurze Zeit (z.B. 1 - 5 sec, vorzugsweise ca. 1 sec.) geöffnet und ver- wogen, danach wird die fehlende Menge nachdosiert. Sollte die Menge zu groß sein, wird nach Möglichkeit eine kleinere Blende verwendet. Ist diese Menge zu klein wird nach Möglichkeit eine größere Blende verwendet. Beim nächsten Dosiervorgang wird die abweichende Menge nachdosiert. Das Ziel ist es durch Anpassung der Blende und deren fließtechnischen Gestaltung eine möglichst kurze und gut reproduzierbare Dosiergenauigkeit pro Zyklus zu erreichen, damit die Regelung nur geringfügig korrigieren muss. Alternativ kann eine bestimmte Menge des zu dosierenden Schüttguts, die ein Mehrfaches ist als der zu dosierende Menge ist, durch die Dosiervorrichtung, in der ein Dosierelement oder Blende eines bestimmten Durchmesser eingesetzt ist, dosiert werden. Die während einer bestimmten Zeit durchgelassene Menge wird gewogen und die Zeit festgehalten, sodass die Menge pro Zeiteinheit eruiert werden kann. Sofern die zur Dosierung eines bestimmten Dosiervolumens erforderliche Zeit deutlich grösser als der Schliessvorgang des Dosierelements ist, kann eine hohe Dosiergenauigkeit erzielt werden.
Zeckmässigerweise besitzt das Schliesselement eine Aufnahme für auswechselba- re Dosierelemente mit unterschiedlichen Dosieröffnungen. Diese Anordnung ist besonders vorteilhaft, da ein Dosierelement in die Aufnahme des Schliesselemen- tes eingesetzt werden kann, während sich das Schliesselement in der Verschlussstellung befindet und Dosierelemente gewechselt werden können, während der Vorratsbehälter befüllt ist. Die Dosieröffnungen der verschiedenen Dosierelemen- te haben verschiedene Abmessungen. So kann mit Vorteil ein Dosierelement gewählt werden, das optimal auf die zu dosierende Dosiermenge abgestimmt ist. Denkbar ist es auch, dass der gesamte Schieber mit dem Dosierelement gegen einen zweiten Schieber mit einem anderen Dosierelement auswechselbar ist.
Dadurch, dass das Dosierelement eine zylindrische Form besitzt, rieselt das Schüttgut gleichmässig aus dem Vorratsbehälter.
Damit die Dosiervorrichtung an die gewünschten Dosiermengen und Rieselfähigkeiten der verschiedenen Schüttgüter angepasst werden kann, unterscheiden sich
die auswechselbaren Dosierelemente zweckmässigerweise in ihren Öffnungsdurchmessern.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsvariante ist das Schliesselement als ein Schieber ausgeführt Dies hat den Vorteil, dass der Wechsel von der Verschlussstellung in die Dosierstellung durch einfaches Verschieben des Schiebers ermöglicht wird. Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsvariante ist, dass mehrere Blenden mit unterschiedlichen Öffnungsdurchmessern in Serie am Schieber angeordnet werden können.
Es ist denkbar, dass das Schliesselement in Form einer Drehscheibe ausgeführt ist. Diese Ausführungsvariante hat den Vorteil, dass verschiedene Öffnungsdurchmesser auf einer Kreisbahn der Kreisscheibe angeordnet sein können.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Dosiervorrichtung zeigt das Dosierelement zweckmässigerweise als ein auswechselbares Rohrstück mit einem sich konisch verjüngenden Innenteil, dessen erstes der Auslassöffnung des Vorratsbehälters oder Trichters zugewandtes Ende denselben Durchmesser wie die Auslassöffnung besitzt und dessen zweites Ende einen kleineren Durchmesser oder maximal den Durchmesser des ersten Rohrendes besitzt. Die Konizität der inneren konischen Form des Rohrstückes wird vorteilhaft von der jeweiligen Rieselfähigkeit des Schüttgutes bestimmt.
Dadurch, dass das Rohrstück an seinem zweiten Ende eine Wandaussparung hat, welche sich in axialer Richtung verjüngt, wird Schüttgut, das beim Schliessvor- gang in Richtung der Wandaussparung verdrängt wird, mit Vorteil von der Wandaussparung aufgenommen. Schüttgut, das ohne die Wandaussparung zwischen dem Rohrstück und dem Schieber verklemmen würde, wird von der Wandaussparung aufgenommen.
Vorzugsweise ist über das zweite Ende des Rohrstückes ein Gummischlauch gestülpt, der das zweite Ende des Rohrstückes geringfügig überragt. Dadurch, dass der Übergang zwischen dem Rohrstück und dem Schieber durch den Überstand des Gummischlauches flexibel gehalten wird, wird die Neigung des Schüttgutes sich während des Schliessvorganges zu verklemmen, reduziert.
Vorteilhaft besitzt die Stirnseite des Schiebers, welche dem Gummischlauch zugewandt ist, eine halbkreisförmige Ausnehmung. Durch dieses konstruktive Merkmal wird während des Schliessvorganges das Schüttgut von den Rändern
des Rohrstückes zur Wandaussparung hin verdrängt, wo es rückstauen kann. Eine Verklemmung von Schüttgut wird dadurch zuverlässig verhindert und die Dosiergenauigkeit erhöht.
Die Schliessrichtung des Schiebers ist so orientiert, dass der Schieber den Teil des Auslasses zuletzt verschliesst, an dem sich die Wandaussparung befindet. Schüttgut, das in Schliessrichtung des Schiebers mitgezogen wird, ist dadurch in einem Aufnahmeraum aufgenommen. Eine Verklemmung von Schüttgut zwischen dem Gummischlauch und dem Rohrstück ist so verhindert.
Damit die Vorrichtung nicht manuell bedient werden muss, sind vorteilhaft eine Antriebseinheit zum Öffnen und Schliessen des Verschlusses und eine Zeitschaltung zum Ansteuern der Antriebseinheit vorhanden. Zudem ist zweckmässiger- weise eine programmierbare Recheneinheit vorhanden. In dieser können Werte und/ oder zur rechnerischen Ermittlung programmierte Formeln gespeichert sein, um abhängig von der verwendeten Blende eine benötigte Öffnungsdauer der Rieselöffnung zur Dosierung einer bestimmten Menge an Schüttgut zu bestimmen. Dazu berechnet das Programm aus der im Kalibriervorgang gewogenen Dosiermenge und dem gemessenen Zeitintervall einen Faktor (g/s), der in einem Spei- eher abgelegt wird. Durch Eingabe der gewünschten Dosiermenge wählt die Steuerung dann automatisch die richtige Öffnungszeit des Schiebers. Weiter sind solche Berechnungen oder Bemessungswerte gegebenenfalls abhängig von der Beschaffenheit des Schüttguts. Mit der Wählbarkeit des Öffnungsdurchmessers der Blende macht es daher Sinn, eine Eingabemöglichkeit vorzusehen, um die Art des - Schüttguts oder einen Wert für dessen Rieselfähigkeit, wie auch für die zu dosierende Menge, und die gewählte Blende vorzusehen. Sodann ist es möglich, die Bemessung von bekannten Schüttgütern rasch mit hoher Präzision zu erhalten.
Gemäss einem weiteren unabhängigen Aspekt der Erfindung ist mit Vorteil in einer ersten Stellung (Verschlussstellung) die Auslassöffnung durch den Schieber verschlossen. In einer zweiten Stellung (Offenstellung) ist ein sich in dem Schieber befindendliches Dosierelement in Form einer Ausnehmung zur Aufnahme von Schüttgut in der Auslassöffnung angeordnet. Diese Dosiervorrichtung ist nachfolgend auch als Dosiervorrichtung der zweiten Art bezeichnet. Die Ausnehmung hat eine der Auslassöffnung des Vorratsbehälters zugewandte Eintrittsöffnung und eine der Auslassöffnung abgewandte Austrittsöffnung. Unterhalb des Schiebers ist vorzugsweise ein Bodenblech angeordnet, welches die Austrittsöffnung verschliesst, wenn sich die Eintrittsöffnung in der Auslassöffnung befindet und welches dimensionsmässig die Auslassöffnung um eine bestimmte Abmessung über-
ragt. Die erfindungsgemässe Dosiereinrichtung erlaubt es, die zu dosierende Kleinstmenge in mehrere Dosierzyklen zu unterteilen. Dabei wird während jedem Dosierzyklus das Volumen an Schüttgut dosiert, welches in der Ausnehmung Platz findet. Dadurch wird die Möglichkeit einer sehr genauen Dosierung für Kleinstmengen bereitgestellt, wobei die Dosiergenauigkeit durch das Volumen der Ausnehmung bestimmbar ist.
Um die Dosiervorrichtung rasch in die Variante umbauen zu können, in der das Dosierelement in seiner Stellung unterhalb der Auslassöffnung vom Bodenblech nicht verschlossen ist, ist das Bodenblech mit Vorteil auswechselbar unterhalb des Schiebers an der Dosiervorrichtung angeordnet ist.
Vorteilhaft hat der Schieber eine Stärke von 0,5 - 6 mm, bevorzugt von 1 - 5 mm und ganz besonders bevorzugt von 1 - 4 mm hat. Dadurch, dass der Schieber eine definierte Stärke besitzt, ist das Volumen eines Dosierzyklus genau bestimmbar.
In einer bevorzugten Ausführungsvariante besitzt die Ausnehmung die Form eines Kreiszylinders. Die runde Form lässt sich genau an die Auslassöffnung des Vorratsbehälters anpassen. Toträume und Bereiche, in denen sich Klemmkörner ansammeln, können vermieden werden. So kann die Dosiergenauigkeit der Dosiereinrichtung weiter verbessert werden.
Reduzierstücke, welche in der kreiszylindrischen Ausnehmung des Dosierelements aufnehmbar sind und deren Aussendurchmesser nahezu dem Innen- durchmesser der Ausnehmung entsprechen, haben den Effekt, dass das Volumen der Ausnehmung genau an das vorliegende Schüttgut angepasst werden kann.
Mit Vorteil ist eine Antriebseinheit zum Öffnen und Schliessen des Schiebers und einer Zeitschaltung zum Ansteuern der Antriebseinheit vorgesehen. Die An- triebseinheit zusammen mit einer entsprechenden Steuerung erlaubt eine vollautomatische Dosierung.
Zweckmässigerweise ist eine programmierbare Recheneinheit vorhanden. In dieser können Werte und / oder zur rechnerischen Ermittlung programmierte For- mein gespeichert sein, um abhängig von dem Volumen der Ausnehmung eine benötigte Anzahl von Dosierzyklen zur Dosierung einer bestimmten Menge an Schüttgut zu bestimmen. Vorteilhaft wird das Dosiervolumen des Dosierelements so gewählt, dass dieses lediglich einem Bruchteil des zu dosierenden Volumens entspricht. Anhand der bekannten bzw. der zu ermittelnden Schüttdichte wird
vorzugsweise ein Volumen (g/cm3) gewählt, das der gewünschten Genauigkeit entspricht.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch eine Anordnung mit einer Mehr- zahl von, insbesondere mehr als zwei, Dosiervorrichtungen gemäss einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass in den Dosiervorrichtungen auf die zu dosierenden Mengen angepasste Dosieröffnungen eingesetzt sind. Dabei kann die Anordnung Dosiervorrichtungen der ersten und/ oder der zweiten Art aufweisen.
Vorteilhaft ist unter den Dosiervorrichtungen ein Wiegebehälter mit einer Waage angeordnet zur Bestimmung der von den Dosiervorrichtungen stammenden Dosiermengen. Des weiteren ist vorzugsweise eine programmierbare Rechnereinheit vorhanden, welche mit den Dosiervorrichtungen und dem Wägebehälter in Ver- bindung steht, und ein Softwareprogramm beinhaltet, welches bei Differenzen zwischen den berechneten und den tatsächlichen Dosiermengen, die Öffnungszeiten für die Dosieröffnungen anpasst. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass Dosiermengen schnell, präzis und reproduzierbar dosiert werden können. Vorteilhaft sind in einer Anordnung Dosiervorrichtungen der ersten und zweiten Art vor- handen, d.h. es können damit Komponenten im hohen Prozentbereich und im Promillbereich (< 1 %) genau dosiert werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Dosieren einer Menge eines rieselfähigen Schüttguts aus einem Vorratsbehälter gemäss Anspruch 18, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass zur Dosierung einer bestimmten Menge des Schüttgutes ein beweglicher Schieber, an welchem ein Dosierelement mit einem fixen Öffnungsdurchmesser angeordnet ist, für eine bestimmte Zeit in die Auslassöffnung eingeschoben wird oder das Dosierelement zwischen der Aus- lassöffnung und dem Schieber angeordnet wird und zur Dosierung einer bestimmten Menge an Schüttgut die Austrittsöffnung des Dosierelements von dem Schieber für eine bestimmte Zeit freigegeben wird. Dieses Dosierverfahren hat den Vorteil, dass es erlaubt, kleinste Dosiermenge zu dosieren.
Gemäss einer Ausführungsvariante des erfindungsgemässen Dosierverfahrens, wird zur Dosierung einer bestimmten Menge des Schüttgutes ein Dosierelement mit einem bestimmten, fixen Öffnungsdurchmesser für eine bestimmte Zeit in die Rieselöffnung eingeschoben. Die Auswahl des Dosierelements ermöglicht die o- ben angeführten Vorteile bezüglich Genauigkeit der Bemessung von verschieden
rieselfähigen Schüttgütern mit äusserst einfachen Mitteln zu erreichen. Dabei ist ein teilweiser Verschluss der Rieselöffnung durch die Verschlusseinrichtung nicht erwünscht, sondern es wird der Öffnungsdurchmesser komplett freigegeben und nach einen bestimmten Zeitdauer wieder komplett verschlossen. Somit herrschen in der Rieselöffnung jederzeit bekannte Bedingungen. Eine Berechnung der Zeitdauer und eine konstant gleichbleibende Dosierung werden dadurch nach dem Prinzip der Sanduhr ermöglicht.
Gemäss einem weiteren unabhängigen Aspekt des erfindungsgemässen Dosier- Verfahrens wird zur Dosierung von Kleinstmengen in einem ersten Schritt ein einem bestimmten Dosiervolumen entsprechendes Dosierelement unterhalb der Austrittsöffnung einer Dosiervorrichtung positioniert und mit Schüttgut gefüllt, und in einem zweiten Schritt das Dosierelement aus dem Öffnungsbereich der Austrittsöffnung verschoben und entleert, wobei die ersten und zweiten Schritte so oft wiederholt werden, bis das gewünschte Dosiervolumen erreicht ist. Auf diese Weise können mit der oben beschriebenen Vorrichtung auch Kleinstmengen sehr genau abgemessen werden. Mit Vorteil wird unterhalb der Dosiervorrichtung ein Bodenblech derart angeordnet, dass der Schieber zwischen der Austrittsöffnung und dem Bodenblech zu liegen kommt und der Schieber zwischen einer Offenstellung, in der das Dosierelement mit Schüttgut aus dem Vorratsbehälter befüllt wird und einer Verschlussstellung, in der das Dosierelement entleert wird, verschoben. Die Genauigkeit des Dosierverfahrens ergibt sich aus dem Volumen der Ausnehmung, welches vorzugsweise lediglich ein Bruchteil des zu dosierenden Volumens ist.
Zweckmässigerweise wird der Schieber zwischen der Offenstellung und der Verschlussstellung sooft hin und her verschoben, bis eine erforderliche Dosiermenge erreicht wird. Eine Feindosierung ist dadurch ermöglicht.
Je nach der erforderlichen Genauigkeit der durchzuführenden Dosierung werden in die Ausnehmung Reduzierstücke eingeschoben, welche das Volumen der Ausnehmung verringern. Die Reduzierstücke haben den Effekt, dass das Volumen der Ausnehmung durch Verkleinerung desselbigen optimal auf die zu dosierende Menge anpassbar ist.
Um das Dosierverfahren an die Korngrösse des zu dosierenden Schüttguts anpassen zu können, wird mit Vorteil das Dosierelement, welches an dem Schieber angeordnet ist, mit grosserem oder kleinerem Öffnungsdurchmesser und/ oder mit grosserer oder kleinerer Stärke gewählt.
Es zeigt schematisch:
Figur 1 schematisch eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsvariante einer Dosiervorrichtung (l.Art) mit einem Schieber in Offenposition und darunter der Schieber in Draufsicht;
Figur 2 schematisch eine Seitenansicht einer modifizierten Dosiervorrichtung mit einer Drehscheibe als Schieber, welcher unten auch in Draufsicht gezeigt ist; Figur 3 schematisch eine zweite Ausführungsvariante einer Dosiervorrichtung in einer Seitenansicht;
Figur 4 die Blende aus Figur 3 in einer detailierten Seitenansicht;
Figur 5 die Dosiervorrichtung aus Figur 3 in einer Unteransicht;
Figur 6 die Dosiervorrichtung aus Figur 3 in einer Draufsicht; Figur 7 ein Gewichts-Zeitdiagramm für verschiedene Schüttgüter;
Figur 8 eine dritte Ausführungsvariante einer Dosiervorrichtung (2. Art) in schematischer Seitenansicht und in Offenstellung eines Schiebers;
Figur 9 die Dosiervorrichtung aus Figur 8 in einer Zwischenstellung des
Schiebers; Figur 10 die Dosiervorrichtung aus Figur 8 in Verschlussstellung des Schiebers; und
Figur 11 eine vierte Ausführungsvariante einer Dosiervorrichtung mit einem Pufferbehälter in schematischer Seitenansicht.
In der Figur 1 ist eine Dosiervorrichtung 11 gezeigt. Die Dosiervorrichtung 11 besteht aus einem Vorratsbehälter 13, der vorzugsweise die Form eines Trichters hat und eine kreisrunde Auslassöffnung 15 am unteren Ende des Vorratsbehälters besitzt. An der Auslassöffnung 15 ist ein beweglicher Schieber angeordnet. In Figur 1 ist der Schieber mit der Bezugsziffer 17 bezeichnet. Er ist beispielsweise durch zwei U-förmige Schienen (in Figur 1 nicht dargestellt) verschiebbar am Vorratsbehälter 13 befestigt.
Der Schieber weist die Form eines Rechteckes auf, wobei eine erste Hälfte des Schiebers 17 vollflächig geschlossen ist. Diese Hälfte dient dem Verschluss der Auslassöffnung 15. Eine zweite Hälfte des Schiebers dient der Aufnahme einer Blende 19. Diese zweite Hälfte kann zum Beispiel als Rahmen 18 ausgebildet sein, in den die Blende 19 passgenau eingelegt wird. Die Blende 19 ist als ein quadratisches Teil ausgeführt und besitzt mittig angeordnet eine kreisförmige Dosieröffnung 20, welche als ein Dosierelement 20 dient. Die Blende 19 kann gegen andere
Blenden 19 ausgetauscht werden. Andere Blenden 19 haben genau dieselben Aus- senabmessungen wie Blende 19, unterscheiden sich jedoch im Durchmesser ihrer kreisförmigen Dosieröffnung 20. Verschiedene Blenden 19 können daher durch einfache Entnahme einer ersten Blende 19 und Einlegen einer zweiten Blende 19 in den Schieber 17 gewechselt werden. Die beschriebene Anordnung der Blende 19 am Schieber 17 ermöglicht zweckmässigerweise einen Blendenwechsel nur in der Stellung, in der der Schieber 17 den Vorratsbehälter 13 verschliesst (Verschlussstellung) und die Blende ausserhalb der Auslassöffnung 15 angeordnet ist.
Denkbar ist auch ein Schieber 17, der mehrere Blenden 19 mit Aussparungen mit verschiedenen Dosieröffnungen nebeneinander aufnimmt. Für einen Blendenwechsel braucht der Schieber 17 deshalb lediglich so weit verschoben werden, bis die gewünschte Blende mittig unter der Auslassöffnung 15 positioniert ist. Diese Ausführungsvariante ist vor allem dann sinnvoll, wenn ein Blendenwechsel häu- f ig notwendig ist.
Der Schieber kann auch als Drehscheibe 21 ausgeführt ist (Figur 2). Die Drehscheibe 21 besitzt die Form eines teilkreisförmigen, vorzugsweise halbkreisförmigen Kreissegments. Die Drehscheibe 21 ist um einen Achsstift 23 drehbar unter- halb der Auslassöffnung 15 angeordnet. Die Befestigung kann beispielsweise durch ein Lager 25 und den Achsstift 23 realisiert sein. Das Lager 25 ist an einer beliebigen Stelle am äusseren Rand der Auslassöffnung 15 befestigt. Der Achsstift 23 ist am Mittelpunkt der Drehscheibe 21 befestigt. Das Lager 25 ist schwenkbar in der Achse 27 aufgenommen.
Ein erstes Viertelkreissegment 22 der Drehscheibe 21 dient dem Verschluss der Auslassöffnung 15. Ein zweites Viertelkreissegment, das beispielsweise aus einem viertelkreisförmigen Rahmen 26 besteht, dient der Aufnahme einer Blende 27. Die Blende 27 ist als ein viertelkreisförmiges Teil ausgeführt, das passgenau in der Drehscheibe 21 aufgenommen wird. Die Blende besitzt eine kreisförmige, mittig angeordnete Dosieröffnung 20. Wie oben beschrieben unterscheiden sich verschiedene Blenden 27 nicht in ihren Aussenabmessungen, sondern im Durchmesser ihrer kreisförmigen Dosieröffnungen 20. Es ist denkbar, anstatt der halbkreisförmigen Drehscheibe 21 eine kreisförmige Drehscheibe zu verwenden, an der mehrere Blenden 27 mit Dosieröffnungen 20 mit verschiedenen Durchmessern angeordnet sind. Bei einem Blendenwechsel wird die Drehscheibe 21 solange verdreht, bis die gewünschte Blende 27 mittig unter der Auslassöffnung 15 positioniert ist.
In einer zweiten, in den Figuren 3 bis 6 gezeigten Ausführungsvariante, ist das Dosierelement 20 in Form eines Rohrstückes 31 zwischen der Auslassöffnung des Vorratsbehälters (nicht gezeigt) und dem Schieber 17 angeordnet. Figur 4 zeigt das Rohrstück 31 in einer Ausführungsvariante im Detail. Das Rohrstück 31 kann entweder eine kreiszylindrische Durchtrittsöffnung aufweisen, oder einen sich von oben nach unten verjüngenden Innendurchmesser besitzen. Das Rohrstück 31 hat an seinem ersten der Auslassöffnung 15 zugewandten Ende denselben Durchmesser wie die Auslassöffnung 15. Die Konizität des Rohrstückes 31 wird in Abhängigkeit von der Rieselfähigkeit des Schüttgutes gewählt. Das Rohrstück 31 hat an seinem zweiten Ende eine Aussparung 33, welche an der Stelle des zweiten Endes des Rohrstücks 31 vorgesehen ist, die vom Schieber 17 in Schliessrichtung 32 zuletzt verschlossen wird. Über das zweite Ende des Rohrstückes ist ein Gummischlauch 35 gestülpt, welcher gegenüber dem zweiten Ende des Rohrstücks 31 einen geringen Überstand 37 aufweist. Der Gummischlauch 35 schliesst mit dem Schieber 17 bündig ab.
Gemäss Figur 5 sind vier Dosiervorrichtungen 11 auf einem gemeinsamen Support 39 angeordnet. Der Schieber 17 besitzt eine erste halbkreisförmige Stirnseite 41. Verschliesst der Schieber 17 das Rohrstück 31, wird durch die spezielle distale Ausführung der Stirnseite 41 das im Rohrstück 31 frei fliessende Schüttgut zum Mittelpunkt des Rohrstückes 31 hin verdrängt. Dadurch, dass der Schieber 17 keinen direkten Kontakt mit dem Rohrstück 31, sondern nur mit dem flexiblen Schlauchstück 35 hat, wird die Gefahr von Schüttgutverklemmungen vermieden und der Schieber 17 ist gegenüber dem zweiten Ende des Rohrstücks 31 abgedich- tet. Das Schlauchstück 35 bekommt durch die Aussparung 33 des Rohrstückes 31 zusätzliche Flexibilität an der Stelle des Schlauchstückes 35, die zuletzt vom Schieber 17 verschlossen wird und deshalb die grösste Neigung zum Einklemmen von Schüttgut zeigt. Zusätzlich dient die Aussparung 33 als Aufnahme für Schüttgut, welches während des Schliessvorganges vom Schieber 17 in Richtung der Aussparung 33 verdrängt wird. Dabei ist die Schliessrichtung 32 des Schiebers 17 so orientiert, dass der Schieber 17 den Teil des Auslasses 34 zuletzt verschliesst, an dem sich die Aussparung 33 befindet. Dieses konstruktive Merkmal dient ebenfalls der Reduzierung der Verklemmungsneigung und der Erhöhung der Dosiergenauigkeit. Die Aussparung 33 ist vorzugsweise eine U-förmige Ausnehmung von wenigen Millimetern Höhe und Breite (weniger als 10 mm, vorzugweise weniger als 5 mm) in der Wand des Rohrstücks.
An der zweiten Stirnseite 43 des Schiebers 17 ist eine Verschubstange 45 befestigt, über die der Schieber 17 mit einer Antriebseinheit angesteuert werden kann. Das
Rohrstück 31 kann gegen ein zweites Rohrstück mit anderer Konizität getauscht werden (Figur 3). Dazu ist eine Knebelschraube 47 zu lösen, und das Rohrstück 31 wird auf einem Schlitten 49 aus dem Support 39 gezogen. Ein Befestigungsrahmen 55, der der Halterung des Schlittens dient, besitzt rechteckige Durchführungen 57, durch die sich die Rohrstücke 31 erstrecken. Während des Verschiebens des Schlittens 49 bewegt sich das Rohrstück 31 innerhalb der rechteckigen Durchführung 57. Das Rohrstück 31 ist an dem Schlitten 49 über eine Platte 51 und eine Knebelschraube 53 befestigt. Durch Lösen der Knebelschraube 53 kann das Rohrstück mitsamt der Platte 51 dem Schlitten 49 entnommen werden und gegen ein anderes Rohrstück getauscht werden.
Der Schieber wird vorzugsweise durch eine motorisch betriebene Antriebseinheit angesteuert (In den Figuren nicht dargestellt). Die Antriebseinheit bewegt den Schieber entweder in eine Verschlussstellung oder in eine Dosierstellung. Die Zeit- intervalle Δt in denen zwischen den beiden Stellungen gewechselt wird, werden an einer Zeitschaltung 29 eingestellt.
Das Dosiersystem funktioniert wie folgt: In einem ersten Verfahrensschritt wird eine Blendenvorauswahl getroffen. Dabei wird das zu dosierende Schüttgut je- weils durch Blenden 19 bzw. 27 mit verschiedenen Öffnungsdurchmessern gerieselt. Im ersten Verfahrensschritt wird diejenige Blende 19 bzw. 27 gefunden, deren Öffnungsdurchmesser optimal mit der Rieselfähigkeit des Schüttgutes und der zur Verfügung stehenden Dosierzeit korreliert. Eine programmierbare Rechnereinheit berechnet für die gewünschte Dosiermenge und gegebener Blende 19 bzw. 27 das Zeitintervall, in der die Auslassöffnung 15 durch die Blende 19 bzw. 27 freizugeben ist. Die Zeitberechnung kann aufgrund von bekannten Daten über die Rieselfähigkeit des Schüttguts oder mittels eines vorgängigen Kalibriervorgangs berechnet werden.
Im zweiten Verfahrensschritt wird die erforderliche Dosiermenge dadurch erreicht, dass der Schieber 17 für ein genau berechnetes Zeitintervall die Auslassöffnung 15 freigibt, indem die Blende 19 bzw. 27 unter die Auslassöffnung 15 bewegt wird (Dosierstellung). Nach Ablauf des Zeitintervalls Δt verschiebt die Antriebseinheit den Schieber in die Position in der die Auslassöffnung verschlossen ist (Verschlussstellung).
Figur 3 zeigt ein Gewichts-Zeit-Diagramm für verschiedene Schüttgüter. Bei der Versuchsdurchführung wurde eine Blende 19 bzw. 27 mit einem bestimmten Öffnungsdurchmesser verwendet. Aus Figur 3 ist zu erkennen, dass unabhängig vom
verwendeten Schüttgut und der verstrichenen Zeit die Gewichtsdurchsätze pro Zeiteinheit streng linear sind.
In den Figuren 8 - 10 ist eine dritte Ausführungsvariante gezeigt, welche für die Dosierung von Kleinstmengen geeignet ist. Durch diese vorgeschlagene Ausführungsvariante sind Dosiergenauigkeiten von 0,5 Gewichtsprozent erzielbar. Die Stärke des Schiebers 17 beträgt bei dieser Dosiervorrichtung 0,5 - 6 mm, bevorzugt 1 - 5 mm und ganz besonders bevorzugt 1 - 4 mm. Im Schieber 17 ist das Dosier- element 20 in Form einer Ausnehmung 59 vorgesehen, welche der Aufnahme von zu dosierendem Schüttgut dient. Vorliegend besitzt die Ausnehmung 59 die Form eines Kreiszylinders, die Ausnehmung könnte jedoch auch andere Formen, wie z. B. die eines beliebigen anderen Zylinders, eines Konus oder eines Prismas haben. Die Ausnehmung 59 hat im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Eintrittsöffnung 61, die der Auslassöffnung 15 zugewandt ist und den gleichen Durchmesser wie die Auslassöffnung 15. Es ist aber auch denkbar, dass der Durchmesser der Eintrittsöffnung 61 kleiner als der Durchmesser der Auslassöffnung 15 ist. Eine Austrittsöffnung 63 befindet sich auf der der Eintrittsöffnung 61 gegenüberliegenden Seite des Schiebers 17. Ein Schliesselement oder Bodenblech 65 verschliesst die Austrittsöffnung 23, wenn die Ausnehmung 59 unterhalb der Auslassöffnung 15 angeordnet ist. Das Bodenblech 65 ist z. B. von nicht näher definierten Befestigungsmittel gehalten. In der beschriebenen Position (Figur 8) ist die Ausnehmung 59 mit Schüttgut eines definierten Volumens gefüllt, welches Volumen durch das Volumen der Ausnehmung 59 vorgegeben ist. Das Volumen der Aus- nehmung 59 wird durch den Durchmesser und die Stärke der Ausnehmung 59 bestimmt. Ist beispielsweise ein Granulat mit verhältnismässig grossen Körnern zu dosieren, so ist darauf zu achten, dass die Dimensionen der Ausnehmung ein Mehrfaches der Korngrösse des Schüttgutes sind, damit die gewünschte Dosiergenauigkeit erreicht wird und um Klemmkörner zu vermeiden. Die Anpassung der Ausnehmung 59 an die Beschaffenheit eines Granulats erfolgt demzufolge durch die entsprechende Wahl des Verhältnisses der Parameter Durchmesser und Stärke.
Denkbar ist es auch, dass in die Ausnehmung 59 kreisringförmige Reduzierstücke eingelegt werden können, um das Volumen der Ausnehmung 59 zu verringern. Auch wäre es möglich, dass die Aufnahme 18, welche der Aufnahme von Blenden 19 dient, so adaptiert ist, dass sie stärkere Blenden aufnehmen kann, die die Ausnehmung 59 bilden.
Die Abmessungen des Bodenblechs 25 überragen die Auslassöffnung 15 um ein bestimmtes Mass in Verschieberichtung 69. Von Bedeutung ist, dass ein Überstand 67 des Bodenbleches 65 so dimensioniert ist, dass in einer Zwischenstellung zwischen der Offen- und der Verschlussstellung Schüttgut nicht gleichzeitig in die Ausnehmung 59 über die Eintrittsöffnung 61 eintreten und über die Austrittsöffnung 63 austreten kann.
Als Übergang zwischen der Auslassöffnung 15 und der Ausnehmung 59 kann ü- ber die Auslassöffnung ein in den Figuren 8 bis 11 nicht dargestellter Gummi- schlauch gestülpt sein. In diesem Fall müssen der Schieber 17 und die Auslassöffnung 15 vertikal geringfügig voneinander beabstandet sein. Dieser Gummischlauch übernimmt, wie in der zweiten Ausführungsvariante ausführlich beschrieben, ebenfalls die Aufgabe der Vermeidung von Schüttgutverklemmungen und der Herstellung einer Abdichtung zwischen dem Vorratsbehälter 13 und dem Schieber 17.
Der Dosiervorgang läuft nach den Figuren 8 - 10 wie folgt ab: Wird der Schieber 17 entlang der Verschieberichtung 69 von der Offenstellung, in welcher die Auslassöffnung 15 freigegeben ist, in die Verschlussstellung, in welcher die Auslass- Öffnung 15 verschlossen ist, verschoben, so wandert das in der Ausnehmung 19 aufgenommene Schüttgut zunächst entlang des Bodenblechs 25. Durch den ausreichend dimensionierten Überstand des Bodenbleches 25 gegenüber der Auslassöffnung 15, wird die Austrittsöffnung 23 vom Bodenblech vorzugsweise erst dann freigegeben, wenn der Schieber 17 die Auslassöffnung 15 vollständig verschliesst. Bei weniger rieselfähigen Schüttgütern muss die Eintrittsöffnung 61 nicht zwangsläufig völlig verschlossen sein, wenn die Austrittsöffnung 63 vom Bodenblech 65 freigegeben ist. Es ist auf jeden Fall zweckmässig, wenn das Bodenblech eine Ü- berstand von wenigstens des halben Durchmessers, vorzugsweise wenigstens 70 % des Durchmessers der Auslassöffnung 15 besitzt. Ein Dosierzyklus ist beendet, wenn sich der Schieber 17 in der Verschlussstellung befindet und die Austrittsöffnung 63 vom Bodenblech 65 vollständig freigegeben wird. Die Ausnehmung 59 wird vollständig entleert und wird entlang der Verschieberichtung 69 erneut in die Offenstellung bewegt, in welcher die Ausnehmung 59 wieder befüllt wird.
Die Dosierzyklen werden solange wiederholt, bis die zu dosierende Menge erreicht wird. Das Merkmal, mehrere Dosierzyklen aneinanderzureihen, erlaubt eine sehr genaue Dosierung.
Um den diskontinuierlichen Dosiervorgang zu beschleunigen, können mehrere Ausnehmungen 59 in dem Schieber 17 hintereinander angeordnet sein. Möglich ist es auch, dass Ausnehmungen 59 unterschiedlicher Volumen in dem Schieber 17 hintereinander angeordnet sind. In einer ersten Dosierphase kann die Ausneh- mung 59 mit dem grosseren Volumen während einer Mehrzahl von Dosierzyklen befüllt werden. In einer zweiten Dosierphase wird dann die Ausnehmung mit dem kleineren Volumen befüllt. So ist es möglich, eine vordefinierte Dosiermenge genau zu erreichen.
Eine nicht näher dargestellte Antriebseinheit zum Öffnen und Schliessen des Schiebers und eine Zeitschaltung zum Ansteuern der Antriebseinheit können vorgesehen sein, um das Dosierverfahren zu automatisieren. Die Zeitschaltung erlaubt eine möglichst rasche Dosierung zu Beginn der Dosierung, gefolgt von einer immer langsameren Bewegung des Schiebers, gegen Ende der Dosierung, um eine möglichst hohe Genauigkeit zu erzielen.
Zur weiteren Kontrolle der geforderten Dosiermenge können die einzelnen von der Ausnehmung 59 abgemessenen Volumina auf einer Waage abgewogen werden. Denkbar ist, dass über eine Steuereinheit, welche mit der Waage in Verbin- düng steht, die Antriebseinheit der Dosiervorrichtung derartig angesteuert wird, dass der Schieber gestoppt wird, wenn sich die geforderte Dosiermenge auf der Waage befindet. Dies ist von Vorteil, wenn die geforderte Dosiermenge nicht ganzzahlig durch das Volumen der Ausnehmung 59 teilbar ist. In diesem Fall wird der Dosiervorgang gestoppt, bevor die Ausnehmung 59 im letzten Dosier- zyklus vollständig entleert wird. Der Schieber erreicht im letzten Zyklus demnach nicht mehr die Verschlussstellung.
Denkbar ist auch, dass der Schieber 17 durch eine Kreisscheibe ersetzt ist. Mehrere Ausnehmungen 59 können auf einer Kreisscheibe entlang einer Kreislinie ange- ordnet sein. Die Abstände zwischen den einzelnen Ausnehmungen 59 sind so zu wählen, dass die Flächen zwischen den Ausnehmungen 59 die Auslassöffnung 15 vollständig abdecken. Durch Rotation der Kreisscheibe um ihren Mittelpunkt, können die einzelnen Dosierzyklen beschleunigt werden, da Leerbewegungen, wie diese bei einer Dosierung mit dem Schieber 17 auftreten, vermieden werden können.
Der Schieber 17 bzw. die Kreisscheibe können einfach über einen Stellmotor angesteuert werden. Eine hinterlegte Steuerungssoftware berechnet die Anzahl der benötigten Dosierzyklen, um eine geforderte Dosiermenge abzumessen. An-
schliessend wird der Schieber 17 sooft hin und her bewegt bzw. rotiert die Kreisscheibe sooft, bis die benötigte Menge Schüttgut abgemessen ist.
Figur 11 zeigt eine Weiterentwicklung der Dosiervorrichtung aus Figur 8 bis 10, welche der Beschleunigung des Dosiervorgangs dient. Eine geforderte Dosiermenge, deren Volumen ein Vielfaches des Volumens der Ausnehmung 59 ist, wird in einem Pufferbehälter 71 vordosiert. Der Pufferbehälter 71 ist direkt neben dem Bodenblech 67 und unterhalb der Austrittsöffnung 63 angeordnet, wenn sich der Schieber 17 in der Verschlussstellung befindet. Der Schieber 17 wird sooft zwi- sehen der Verschluss- und der Offenstellung hin und her verschoben, bis im Pufferbehälter 71 die geforderte Dosiermenge vorgelegt ist.
Zur Entleerung des Pufferbehälters 71 wird ein Schieber 73 geöffnet. Wird die vordosierte Komponente dann abgerufen, so wird nur noch die Zeit benötigt, um den Pufferbehälter 71 zu entleeren.
Der Pufferbehälter 71 dient insbesondere dazu, eine Dosiermenge auf Basis einer Dosiervorrichtung der 2. Art - unabhängig von den Dosierzyklen der Dosiervorrichtung 1. Art - vorzubereiten, sodass die gewünschte im Pufferbehälter vordo- sierte Menge dann wie alle nach Art 1 zudosierten Mengen in einem Zyklus abgerufen werden kann. Dadurch erhöht sich die Geschwindigkeit des Dosiervorgangs. Da bei Formulierungen in der Regel eine Mehrzahl von Komponenten zudosiert und zu einer Charge vereinigt werden müssen, können die Kleinstmengen, die mittels mehrerer Hübe zudosiert werden müssen, simultan während der Do- sierung einer anderen Komponente bereitgestellt werden, d.h. bevor die erwähnte Kleinstmenge benötigt wird. Das heisst, dass es durch das Erfordernis von mehreren Hüben zu keiner zeitlichen Verzögerung durch das an sich langsame portionenweise Zudosieren kommt.
Durch zusätzliche gravimetrische Bestimmung der zudosierten Menge, kann zudem die Genauigkeit der Dosierung für die nächste Charge erhöht werden, indem ein Steuerprogramm Differenzen zwischen theoretisch (d.h. vorgängig) berechneter und tatsächlicher Dosiermenge korrigiert, indem entweder das Zeitintervall, während dessen die Dosieröffnung geöffnet ist, oder die Anzahl, welche für die Dosierung einer bestimmten Kleinstdosiermenge nötig sind, angepasst werden. Dies wird vorzugsweise selbsttätig durch das Steuerprogramm vorgenommen. Die einzelnen Komponenten der gewünschten Formulierung werden also im Wägebehälter vorgelegt. Aus dem Wägebehälter gelangen die Komponenten in einen Mischer und von da direkt in die Stranggiessvorrichtung.,
Werden pro Hub des Schiebers beispielsweise theoretisch 2 g Granulat gefördert so sind zur Erreichung einer Charge von 6 g im Pufferbehälter theoretisch drei Hübe notwendig. Liegt die tatsächliche Fördermenge pro Hub, welche durch die Waage gravimetrisch bestimmt wird, jedoch lediglich bei 1.5 g, so wird beim nächsten Dosierzyklus ein weiterer vierter Hub gemacht, um die Messungenauig- keit der vorangegangenen Dosierzyklus zu kompensieren. Je größer die Anzahl der Hübe um so genauer die Dosiergenauigkeit .
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die vorliegende erfindungs- gemässe Dosiervorrichtung 11 einen modularen Aufbau besitzt. Das Dosierelement 20 kann entweder mittels einer Wechselplatte 19 an dem Schieber 17 aufgenommen sein. Dosierelemente 20 mit verschiedenen Durchmessern sind durch das Wechselplattensystem am Schieber 17 rasch gegeneinander austauschbar. Durch die Möglichkeit der Verwendung von Dosierelementen mit verschiedenen Durchmessern kann die Dosiervorrichtung 11 an die Eigenschaften des zu dosierenden Schüttguts angepasst werden. Der Schieber 17 nimmt daher ausschliesslich die Position der Verschlussstellung oder der Offenstellung ein, d.h. die Steuerung ist so ausgelegt, dass der verschiebbare Schieber lediglich eine Offen- oder Schliessstellung einnehmen kann. Dadurch, dass zur Schüttgutsosierung keine Zwischenstellungen, in denen die Auslassöffnung 15 vom Schieber 17 nur teilweise geöffnet ist, eingestellt werden, steigt die Dosiergenauigkeit auf wenigstens 1 Gewichtsprozent Dosiergenauigkeit.
Das Dosierelement 20 kann auch als ein unverschiebliches und auswechselbares Rohrstück 31 zwischen der Auslassöffnung 15 und dem Schieber 17 ausgeführt sein. Um Verklemmungen und Undichtigkeiten zwischen dem Auslass 34 des Rohrstücks 31 und dem Schieber 17 zu vermeiden, ist ein Gummischlauch über das Rohrstück 31 gestülpt, welcher bündig mit dem Schieber 17 abschliesst.
Das Dosierelement 20 kann auch eine Ausnehmung 59 mit einem bestimmten Volumen sein. Unterhalb der Ausnehmung 59 ist ein Bodenblech 65 so angeordnet, dass dieses die Ausnehmung 59 verschliesst, wenn sich diese unterhalb der Auslassöffnung 15 befindet. Durch diesen Aufbau der Dosiervorrichtung können kleinste Mengen an Schüttgut aus dem Vorratsbehälter 13 dosiert werden. Das Volumen der Ausnehmung 59 kann durch die Wahl eines optimierten Verhältnisses von Stärke zu Durchmesser an die Eigenschaften des zu dosierenden Schüttguts angepasst werden. Auf diese Weise sind Dosiergenauigkeiten von bis zu 0,5 Gewichtsprozent Dosiergenauigkeit zu erreichen.
Die beschriebene Dosiervorrichtung und das beschriebene Verfahren dienen generell für rieselfähige Schüttgüter. Insbesondere dienen die Vorrichtung und das Verfahren der Dosierung von rieselfähigen Kunststoffen und Additiven in einem Verfahren zur Herstellung eines extrudierten Produktes in einem Spritzgusswerkzeug resp. Spritzgiessverfahren. Dabei kann je nach Dosiermenge gemäss einer ersten Variante die Dosiermenge durch Öffnen einer fixen Blende (Dosieröffnung) bei grossen Dossiermengen und/ oder gemäss einer zweiten Variante ein bestimmtes Dosiervolumen resp. Dosiermenge zudosiert werden, indem ein kleines Do- siervolumen wiederholt dem Vorratsbehälter entnommen wird.
Legende
11 Dosiervorrichtung
13 Vorratsbehälter
15 Auslassöffnung
17 Schieber
18 Aufnahme, Rahmen
19 Blende, Wechselplatte
20 Dosierelement, Dosieröffnung
21 Drehscheibe
23 Achse
25 Lager
26 Aufnahme, viertelkreisförmiger Rahmen
27 Blende
29 Zeitschaltung
31 Rohrstück
32 Schliessrichtung
33 Aussparung
34 Auslass
35 Gummischlauch
37 Überstand
39 Support
41 Halbkreisförmige Stirnseite
43 Stirnseite
45 Verschubstange
47 Knebelschraube
49 Schlitten
51 Platte
53 Knebelschraube
55 Befestigungsrahmen
57 Durchführung
59 Ausnehmung
61 Eintrittsöffnung
63 Austrittsöffnung
65 Bodenblech
67 Überstand
69 Verschieberichtung
71 Pufferbehälter
73 Schieber