Hydac Filtertechnik GmbH, Industriegebiet, 66280 Sulzbach/Saar
Filtervorrichtung und Filterelement
Die Erfindung betrifft eine Filtervorrichtung mit einem Filterelement, das in einem Gehäuse aufnehmbar ist, das mittels eines Deckelteiles, das Fluidfüh- rungen aufweist, verschließbar ist, wobei eine Anschlußeinrichtung zur Bildung einer fluidführenden Verbindung zwischen Filterelement und einer zugeordneten Fluidführung des Deckelteiles vorgesehen ist. Die Erfindung betrifft des weiteren ein für die Filtervorrichtung vorgesehenes Filterelement.
Filtervorrichtungen zur Aufnahme von Filterelementen sind in einer Viel- zahl von Ausführungsformen auf dem Markt frei erhältlich, vergleiche beispielsweise EP 1 287 871 A1 oder EP 0 891 214 B1. Ein nicht unbedeutender Anteil der Herstellungskosten entfällt bei derartigen Filtervorrichtungen auf die Ausbildung der Anschlußeinrichtung, die im Funktionszustand, bei dem der Filtrationsvorgang stattfinden kann, eine geeignete Verbindung zwischen Filterelement und der jeweils zugeordneten Fluidführung im Deckelteil herstellt. Die Anschlußeinrichtung muß einerseits so gestaltet sein, dass sich die Montagevorgänge für das Auswechseln von Filterelementen einfach und unkompliziert gestalten, dass andererseits jedoch eine sichere Abdichtung, selbst bei hohem Druckniveau, zustande kommt. Dar-
über hinaus ist die Anschlußeinrichtung möglichst so zu gestalten, dass beim Betrieb der Filtervorrichtung „Verwechslungssicherheit" besteht. Mit anderen Worten gesagt, ist eine Bauweise anzustreben, bei der angesichts der Vielzahl von Bauformen, in denen Filterelemente auf dem Markt sind, gewährleistet ist, dass lediglich bei Einsätzen solcher Filterelemente, die an das Gehäuse und das Deckelteil speziell angepaßt sind, der Funktionszustand erreichbar ist, so dass die Gefahr vermieden ist, dass versehentlich Filterelemente eines nicht vorgesehenen Typs mit ungeeigneten Filtereigenschaften in Betrieb genommen werden.
Im Hinblick auf diese Problematik stellt sich die Erfindung die Aufgabe, eine Filtervorrichtung zur Verfügung zu stellen, bei der die Anschlußeinrichtung den zu stellenden Anforderungen in besonderem Maße gerecht wird.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch eine Filtervorrichtung gelöst, die die Merkmale des Patentanspruches 1 in seiner Gesamtheit aufweist.
Demgemäß besteht eine Besonderheit der Erfindung darin, dass die An- Schlußeinrichtung durch eine Art Kupplung gebildet ist, wobei ein bewegliches Kupplungsteil im Funktionszustand der Vorrichtung die fluidführende Verbindung zwischen Filterelement und zugeordneter Fluidführung des Deckelteiles herstellt, d. h. im Funktionszustand eine Kupplungsposition einnimmt. Dadurch läßt sich nicht nur eine Fluidverbindung realisieren, die eine einwandfreie Abdichtung bildet, sondern es eröffnet sich auch die
Möglichkeit, durch entsprechende konstruktive Gestaltung des Filtergehäuses, insbesondere dessen Deckelteiles, sicherzustellen, dass die Vorrichtung nur in den Funktionszustand gebracht werden kann, wenn ein Filterelement benutzt wird, bei dessen Einbau in das Gehäuse das bewegbare Kupplungs-
teil der Anschlußeinrichtung seine Funktions- oder Kupplungsposition einnehmen kann.
Vorzugsweise ist die Anordnung so getroffen, dass das Kupplungsteil axial bewegbar ist und im Funktionszustand durch Federvorspannung unter Bildung einer Abdichtung an einem feststehend angeordneten Kupplungsteil der Anschlußeinrichtung anliegt. Dadurch eröffnet sich die besonders vorteilhafte Möglichkeit die Anschlußeinrichtung sozusagen „selbststeuernd" auszulegen, nämlich in der Weise, dass das Anbringen des Deckelteiles am Gehäuse unmittelbar zur federnden Anlage des axial bewegbaren Kupplungsteiles am zugeordneten, feststehenden Kupplungsteil führt.
In besonders vorteilhafter Weise ist die Anordnung so getroffen, dass das bewegbare Kupplungsteil am Filterelement vorgesehen ist und das festste- hende Kupplungsteil am Deckelteil vorgesehen und durch den Mündungsrand der zugeordneten Fluidführung gebildet ist. Das unmittelbare Zusammenwirken zwischen bewegbarem Kupplungsteil und Mündungsrand der Fluidführung führt zu einer besonders einfachen und kompakten Bauweise.
Das elementseitige, bewegbare Kupplungsteil kann in vorteilhafter Weise durch einen Hülsenkörper gebildet sein, der einen Fluiddurchgang von einem zur Längsachse koaxialen, von einem Filtermedium umgebenen Filterhohlraum her zur zugeordneten Fluidführung des Deckelteiles hin bildet.
Hierbei kann der Hülsenkörper außenumfangsseitig unter Bildung einer Abdichtung in einer mit einer Endkappe des Filterelementes verbundenen Führung verschiebbar geführt sein, so dass der Hülsenkörper sowohl die Kupplungsfunktion erfüllt als auch einen unmittelbaren Fluiddurchgang zwischen Fluidführung des Deckelteiles und dem inneren Filterhohlraum
des Filterelementes bildet, der in üblicher weise von einem rohrartigen, fluiddurchlässigen Stützkörper begrenzt ist, der wiederum von einem Filtermedium umgeben ist. Hierbei kann die Führung des Hülsenkörpers einen Fortsatz des der Endkappe benachbarten Endes des Stützkörpers bilden, so dass der Hülsenkörper einen koaxialen Fortsatz des Filterhohlraumes bildet.
In vorteilhafter Weise kann die Kupplung hierbei so ausgebildet sein, dass der das feststehende, deckelseitige Kupplungsteil bildende Mündungsrand der zugeordneten Fluidführung eine Dichtungsebene definiert, an die der Hülsenendrand des das bewegbare Kupplungsteil bildenden Hülsenkörpers zur Bildung einer Axialdichtung durch die Federvorspannung anpreßbar ist, wodurch sich eine besonders kompakte Bauweise der Kupplung ergibt.
Bei solcher Gestaltung können am Mündungsrand der deckelseitigen Fluidführung und am Hülsenendrand des Hülsenkörpers miteinander zusammenwirkende Dichtkanten und/oder Dichtflächen die Axialdichtung bilden.
Bei besonders vorteilhaften Ausführungsbeispielen kann die Axialdichtung derart gestaltet sein, dass Hülsenendrand und Mündungsrand jeweils eine Ringfläche bilden, wobei die eine Ringfläche als eine durchgehende Radialebene und die jeweils andere Ringfläche als eine Radialebene mit einer aus dieser geringfügig vorstehenden Dichtkante gestaltet sind. Dies führt zu einer besonders guten Abdichtung, so dass Betriebssicherheit auch bei ho- hem Druckniveau gewährleistet ist.
In besonders vorteilhafter weise kann die Anordnung hierbei so getroffen sein, dass die Dichtkante ringförmig am Außenumfang der einen Ringfläche so angeordnet ist, dass sie den Außenumfang der anderen Ringfläche als
Zentrierelement einfaßt. Dadurch ist sichergestellt, dass beim Anbringen des Deckelteiles eine äußerst präzise, fluchtende Ausrichtung der Kupplungsteile zustande kommt, selbst wenn Bauteile seitens des Filterelementes, wie Endkappe, Stützkörper und dergleichen, als Spritzformteile aus Kunststoffmaterial mit Toleranzen behaftet sind, da die an den Dichtflächen gebildete Zentrierung auch in einem solchen Fall die genaue Ausrichtung und damit die gewünschten Dichtungseigenschaften sicherstellt.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Filterelement für eine Filtervorrich- tung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 1 1, wobei das Filterelement die Merkmale des Patentanspruches 12 in seiner Gesamtheit aufweist.
Nachstehend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen im Einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematisch vereinfacht und gegenüber einer praktischen Ausführungsform in leicht verkleinertem Maßstab gezeichneten Längsschnitt eines Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen Filtervorrichtung; - Fig. 2 einen der Fig. 1 entsprechenden Längsschnitt, jedoch entsprechend der in Fig. 1 mit M-Il angegebenen Schnittebene; Fig. 3 eine demgegenüber stark vergrößert gezeichnete Teil sehn ittdar- stellung, die lediglich den Kopfteil von Fig. 2 zeigt, und Fig. 4 eine gegenüber Fig. 3 noch stärker vergrößerte, perspektivische, abgebrochen und aufgeschnitten gezeichnete Teillängsschnittdarstellung nur des in Fig. 3 gezeigten oberen Bereiches eines abgewandelten Ausführungsbeispieles der Filtervorrichtung.
Ein topfartiges, am Boden geschlossenes, im großen Ganzen kreiszylinder- förmiges Filtergehäuse 1 ist an seinem oberen Ende durch ein Deckelteil 3 verschließbar, das mit dem Gehäuse 1 über eine Verschraubung 5 lösbar verbindbar ist. Das Deckelteil 3 weist im Kopfbereich Taschen 7 als vorge- gossene Bohrungsansätze für eine Verschmutzungsanzeige (nicht dargestellt) auf. Im Gehäuse 1 ist ein Filterelement 9 aufnehmbar, das in üblicher Bauweise ein hohlzylinderförmiges Filtermedium 1 1, beispielsweise in Form von Filtermattenlagen oder eines mehrlagigen, gefalteten oder plissierten Filterkörpers aufweist, das einen rohrförmigen Stützkörper 13 umgibt, der aus Kunststoffmaterial spritzgeformt ist. Dieser weist, wie am deutlichsten aus Fig. 4 ersichtlich ist, eine Aufeinanderfolge von im Abstand voneinander angeordneten, umfänglichen Kreisringen 15 auf, von denen in den Fig. lediglich einige beziffert sind und die in der bei derartigen Stützkörpern 13 üblichen Weise mit einem im Inneren befindlichen Träger verbunden sind, der als im Querschnitt dreiflügeliger Stern mit drei Flügeln 17 gestaltet ist. An dem dem Topfboden des Gehäuses 1 zugeordneten Ende ist das Filterelement 9 durch eine Bodenkappe 19 aus Kunststoffmaterial abgeschlossen, die eine Einfassung 21 für das Filtermedium 11 bildet. An dem entgegengesetzten Ende bildet eine ebenfalls aus Kunststoffmaterial geformte Endkappe 23 den dem Deckelteil 3 zugewandten Abschluß des Filterelementes 9, wobei die Endkappe 23 in ähnlicher Weise wie die Bodenkappe 19 eine Einfassung 25 für das betreffende Ende des Filtermediums 1 1 bildet.
Wie am deutlichsten den Fig. 3 und 4 entnehmbar ist, befindet sich am ra- dial innenliegenden Bereich der Einfassung 25 ein Hohlkörper 27, der zusammen mit einem Fortsatz 29, der am radial innenliegenden Ende der Endkappe 23 axial in Richtung auf das Deckelteil 3 hin vorsteht, eine kreiszylindrische Führung 31 bildet, in der ein Hülsenkörper 33 axial verschiebbar geführt ist, wobei zwischen dem Hohlkörper 27 und dem Fortsatz 29
ein Sitz für ein Dichtelement 32 gebildet ist, das den Hülsenkörper 33 gegenüber der Führung 31 abdichtet. Der Hülsenkörper 33 dient als bewegbares Kupplungsteil der Anschlußeinrichtung zur Herstellung einer Fluid- verbindung zwischen Filterelement 9 und einer Fluidführung 35 im Deckel- teil 3.
Wie aus Fig. 1 entnehmbar ist, ist die Fluidführung 35 im Deckelteil 3 mit einem Fluidauslass 37 für abgereinigtes Fluid in Verbindung. Ein im Deckelteil 3 hierzu gegenüberliegend angeordneter Fluideinlass 39 für abzureini- gendes Fluid steht im Deckelteil 3 mit einer zweiten Fluidführung 41 in
Verbindung, von der aus das abzureinigende Fluid über in der Endkappe 23 ausgebildete Einströmöffnungen 43 in den Ringraum 45 einströmbar ist, der an der Außenseite des Filtermediums 1 1 die Schmutzseite der Filtervorrichtung bildet, von wo aus das zu reinigende Fluid das Filtermedium 11 von außen nach innen passiert und zu dem die Reinseite bildenden inneren Filterhohlraum 47 gelangt. Aus dem inneren Filterhohlraum 47 gelangt das abgereinigte Fluid durch den das Kupplungsteil der Anschlußeinrichtung bildenden Hülsenkörper 33 hindurch zur Fluidführung 35 des Deckelteils 3 und damit zum Fluidauslass 37.
Die Endkappe 23, die außenumfangsseitig über eine Dichtungsanordnung 49 sowohl mit dem topfartigen Gehäuse 1 als auch mit dem Deckelteil 3 in Dichtverbindung ist, wird beim Aufschrauben des letzteren auf das Gehäuse 1 mittels eines Innenbundes 51 des Deckelteiles 3 gegen das Gehäuse 1 gedrückt. Während die Dichtungsanordnung bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 1 bis 3 durch eine Ringdichtung in der Art eines O-Ringes 53 ausgebildet ist, ist bei dem in Fig. 4 gezeigten Beispiel stattdessen am Außenumfang der Endkappe 23 ein schwalbenschwanzartig geformter Flanschring 55 ausgebildet, auf dem eine Profildichtung 57 gesichert ist, die zwei in
Axialrichtung einander entgegengesetzte Lippen 59 aufweist, die je einen eigenen Abdichtbereich gegenüber dem Deckelteil 3 und gegenüber dem Gehäuse 1 bilden. Im übrigen entspricht das Ausführungsbeispiel von Fig. 4 dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 3, so dass für die Beschreibung der Einzelheiten der Anschlußeinrichtung sowohl auf Fig. 1 bis 3 als auch auf Fig. 4 Bezug genommen werden kann.
Wie bereits erwähnt, ist als bewegliches Kupplungsteil der Hülsenkörper 33 innerhalb der Führung 31 axial verschiebbar geführt. Der Hohlkörper 27, der mit der Endkappe 23 verbunden ist und ein Teil der Führung 31 bildet, weist an seinem inneren Endbereich eine radial nach einwärts vorstehende Gestaltung auf, die eine Anschlagschulter 61 bildet, an der ein Ende einer Schrauben-Druckfeder 63 abgestützt ist, die sich irn Inneren des Hülsenkörpers 33, an dessen Innenrippen 65 (lediglich in Fig. 4 einige beziffert) anliegend, mit ihrem anderen Ende an einer inneren Ringschulter 67 des Hülsenkörpers 33 abstützt. Dadurch ergibt sich für den Hülsenkörper 33 eine Federvorspannung für eine in Richtung auf das Deckelteil 3 verlaufende Axialbewegung. Zur Begrenzung dieser Bewegung in einer Endlage befindet sich an dem Fortsatz 29, der Teil der Führung 31 bildet, eine die Füh- rung verengende Stufe 69, die mit einer Stufe 70 am Außenumfang des
Hülsenkörpers 33 zur Endlagenbegrenzung zusammenwirkt. Sämtliche Fig., die den Funktionszustand der Filtervorrichtung darstellen, zeigen, dass bei aufgeschraubtem Deckelteil 3 der Hülsenkörper 33 aus der Endlage gegen die Federvorspannung der Druckfeder 63 axial in das Filterelement 9 hinein verschoben ist. Dies rührt davon her, dass der Mündungsrand 71 der dek- kelseitigen Fluidführung 35 als das feststehende Kupplungsteil der Anschlußeinrichtung zur Bildung der Kupplungsverbindung beim Festschrauben des Deckelteiles 3 auf den Hülsenendrand 73 des Hülsenkörpers 33 drückt und diesen aus der Endlage zurückschiebt, so dass die Federvor-
Spannung der Druckfeder 63 als Dichtkraft zwischen Mündungsrand 71 der Fluidführung 35 und Hülsenendrand 73 des Hülsenkörpers 33 wirksam ist. Mit anderen Worten gesagt wird die Kupplungsverbindung der Anschlußeinrichtung selbsttätig hergestellt, wenn die Vorrichtung durch Aufschrau- ben des Deckelteiles 3 auf das ein zugehöriges Filterelement 9 enthaltendes Gehäuse 1 in den Funktionszustand gebracht wird.
Die miteinander zusammenwirkenden Bereiche von Hülsenkörper 33 und Fluidführung 35, die im Kupplungszustand die Dichtungsanordnung bilden, sind in der Weise gestaltet, dass eine der durch die Federvorspannung aneinander gepreßten Ringflächen eine durchgehende Radialebene bildet, während die andere Ringfläche eine Radialebene mit aus dieser vorspringender Dichtkante bildet. Bei den vorliegenden Ausführungsbeispielen ist die Ringfläche 75 an der Fluidführung 35 durchgehend eben, während die Ringfläche 77 längs ihres Umfangsrandes eine geringfügig vorstehende
Dichtkante 79 bildet. Diese bildet mit dem radial außen liegenden Rand der Ringfläche 75 nicht nur in Zusammenwirkung mit deren Flächenrand eine Abdichtung, sondern durch die Randeinfassung des Mündungsrandes 71 der Fluidführung 35 auch eine Zentrierung, durch die beim Aufschrauben des Deckelteiles 3 sichergestellt ist, dass eine äußerst präzise Fluchtung der Kupplungsverbindung der Anschlußeinrichtung zwangsweise erfolgt. In Anbetracht dessen, dass das Filterelement 9, von der Druckfeder 63 abgesehen, metallfrei aufgebaut sein kann, so dass mechanische oder thermische Einflüsse zu geringfügigen Verformungen führen könnten, stellt diese Zen- trierung einen äußerst vorteilhaften Beitrag zur Betriebssicherheit der Vorrichtung dar.