Füamentfaserschlichtemittel und Verwendung desselben Fibrous fiber sizing agent and use thereof
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Filamentfaserschlichtemittel und die Verwendung desselben.The present invention relates to a filament fiber sizing agent and the use thereof.
Beim sogenannten Schlichten von Textilfasern handelt es sich analog zum sonstigen Sprachgebrauch um einen Glättvorgang, wenngleich das Glätten nicht der einzige und auch nicht der wesentliche Aspekt ist. Weitere Aspekte sind das Verkleben und Verfestigen der Fasern.The so-called sizing of textile fibers is analogous to the other usage a smoothing process, although the smoothing is not the only and not the essential aspect. Other aspects are the bonding and solidification of the fibers.
Geschlichtet werden Garne, die beim Weben als Kettgarn eingesetzt werden. Da die Garne ursprünglich offen strukturiert sind, können sie den verschiedenartigen und teilweise intensiven Beanspruchungen des Webens nicht standhalten. Sie würden, insbesondere aufgrund von Scheuerbeanspruchungen, aufrauhen, wobei sich Faseraufschiebungen ausbilden, die das Weben unmöglich machen. Garnschädigungen dieser und anderer Art sind deshalb unbedingt zu vermeiden. Aus diesem Grund werden die Garne geschützt. Dieser Schutz wird durch das Aufbringen eines aushärtbaren Klebers erreicht, der, vereinfacht dargestellt, einen Schutzfilm um das Garn herum ausbildet. Den Kleber nennt man „Schlichte". Zur Applikation auf die Fasern wird die Schlichte in Wasser gelöst und als „Schlichteflotte" auf das Kettgarn aufgebracht. Nach dem Webprozeß wird die Schlichte in den meisten Fällen aus dem Gewebe entfernt, d.h. ausgewaschen, da sie die nachfolgenden Veredelungsprozesse behindern kann.The yarns which are used as warp yarn during weaving are treated. Since the yarns are originally open-structured, they can not withstand the varied and sometimes intense strains of weaving. They would roughen, especially due to abrasion, forming fiber suspensions that make weaving impossible. Yarn damages of this and other kind are therefore absolutely to be avoided. For this reason, the yarns are protected. This protection is achieved by the application of a curable adhesive, which, in simplified terms, forms a protective film around the yarn. The adhesive is called "sizing." For application to the fibers, the sizing is dissolved in water and applied to the warp yarn as a "sizing liquor". After the weaving process, the sizing is in most cases removed from the fabric, i. washed out as it can hinder the subsequent refining processes.
Generelle Anforderungen an ein Schlichtemittel sind unter anderem, daß das Schlichtemittel einen Film ausbilden soll, der zudem über eine gewisse Elastizität verfügt. Das Schlichtemittel muß ferner über eine gute Adhäsion zu jenen Fasern verfügen, aus denen das Garn besteht. Die Viskosität der Schlichteflotte darf bei jener Konzentration, die aus technologischen Gründen erforderlich ist, nicht zu hoch oder zu niedrig sein. Ebenfalls sollte die Schlichte in Wasser löslich sein oder durch Kochung in Lösung gebracht werden. Die Schlichte sollte scherstabil sein. Darüber hinaus sollte die Schlichte möglichst leicht auswaschbar bzw. entfernbar sein. Andererseits darf die Schlichte bei hoher Luftfeuchtigkeit nicht erweichen bzw. klebrig werden, wobei die beiden letztgenannten Forderungen widersprüchlich sind und ein entsprechender Kompromiß gefunden werden muß. Ferner darf die Schlichteflotte nicht retrogradie-
ren, keine Haut bilden oder zur Schaumbildung neigen. Außerdem soll sie die Garne leicht benetzen. Da oft Mischrezepturen für Schlichten verwendet werden, sollte das Schlichtemittel mit anderen auf dem Markt erhältlichen Produkten verträglich und ebenfalls mit den erforderlichen Hilfsmitteln, wie Fetten, Netzmitteln, etc., kompatibel sein. Insgesamt ist es vorteilhaft, wenn das Schlichtemittel als solches umweltfreundlich ist.One of the general requirements of a sizing agent is that the sizing agent should form a film which also has a certain elasticity. The sizing agent must also have good adhesion to those fibers making up the yarn. The viscosity of the sizing liquor must not be too high or too low at the concentration required for technological reasons. Also, the sizing should be soluble in water or solubilized by boiling. The sizing should be shear stable. In addition, the sizing should be as easy as possible washable or removable. On the other hand, the sizing must not soften or sticky at high humidity, the two latter requirements are contradictory and a compromise must be found. Furthermore, the sizing liquor must not be retrograded. ren, do not form skin or tend to foam. She should also slightly wet the yarns. Since compounding formulations are often used, the sizing agent should be compatible with other products available on the market and should also be compatible with the necessary auxiliaries such as fats, wetting agents, etc. Overall, it is advantageous if the sizing agent as such is environmentally friendly.
In der Textilindustrie wird zwischen gesponnenen Fasern und Filamentfasern unterschieden. Bei Filamentfasern handelt es sich um Endlosfäden, die durch Ausspinnen einer Spinnmasse bestehend meist aus synthetischen oder auch natürlichen Polymeren gewonnen werden. Allen Filamenten ist gemein, daß beim Spinnverfahren das Ausgangsmaterial, welches als Granulat vorliegt, entweder durch Schmelzen oder Auflösen verflüssigt wird. Anschließend wird die Spinnmasse durch Düsen gepumpt. Nach dem Erstarren der Fibrillen, welches durch unterschiedliche Verfahren bewirkt werden kann, werden die Filamentgarne auf einer Rolle gesammelt.In the textile industry, a distinction is made between spun fibers and filament fibers. Filament fibers are continuous filaments which are obtained by spinning out a spinning composition consisting mostly of synthetic or even natural polymers. All filaments have in common that in the spinning process, the starting material, which is present as granules, is liquefied either by melting or dissolving. Subsequently, the spinning mass is pumped through nozzles. After solidification of the fibrils, which can be effected by different methods, the filament yarns are collected on a roll.
Gesponnene Fasern werden durch Verziehen und Verdrehen von Fasern endlicher Länge meist natürlichen Ursprungs, wie Baumwolle, hergestellt.Spun fibers are made by warping and twisting finite length fibers of mostly natural origin, such as cotton.
Beide Fasertypen, sowohl gesponnene Fasern als auch Filamentfasern, unterscheiden sich in ihren Eigenschaften oder stellen spezielle Anforderungen an das zu verwendende Schlichteprodukt dar. Beispielsweise zeigen Filamente eine glattere Oberfläche, während gesponnene Garne häufig sehr offen strukturiert sind. Daher kommen je nach Faserart unterschiedliche Schlichtemittel zum Einsatz. Schlichtemittel auf Stärkebasis finden größtenteils im Spinnfaserbereich Verwendung, wohingegen im Filamentfaserbereich überwiegend synthetische Produkte, wie Polyvinylalkohol, Acrylate oder Polyester, zum Einsatz kommen.Both fiber types, both spun fibers and filament fibers, differ in their properties or have special requirements for the size product to be used. For example, filaments have a smoother surface, while spun yarns are often very open-structured. Therefore, depending on the fiber type different sizing agents are used. For the most part, starch-based sizing agents are used in the spun-fiber sector, whereas in the filament-fiber sector predominantly synthetic products such as polyvinyl alcohol, acrylates or polyesters are used.
Spezielle Anforderungen an ein Filamenfaserschlichtemittel sind unter anderem eine niedrige Viskosität, d.h. eine Viskosität von kleiner als 100 mPa.s (Brookfield- Viskosität, gemessen für eine 10%-ige Lösung in Wasser bei 5O0C). Ferner soll das Filamentschlichtemittel eine gute Klebkraft auf Filamentfasern, wie Polyester und Polyamid, aber auch auf Mineralfila- mentfasern zeigen. Ferner ist eine hohe Stabilität auch bei niedrigen Temperaturen ge-
wünscht. Bei Mineralfaserfilamenten ist femer ein niedriger Aschegehalt erforderlich. Das Filamentschlichtemittel soll eine sehr gute Filmbildung auf glatten Oberflächen zeigen und bevorzugt ein Auswaschen ausschließlich mit Wasser ermöglichen.Specific requirements for a Filamenfaserschlichtemittel include a low viscosity, that is a viscosity of less than 100 mPa.s (Brookfield viscosity, measured for a 10% solution in water at 5O 0 C). Furthermore, the filament sizing should show good adhesion to filament fibers, such as polyester and polyamide, but also on mineral filament fibers. Furthermore, high stability is achieved even at low temperatures. wishes. Mineral fiber filaments also require a low ash content. The filament sizing agent should show a very good film formation on smooth surfaces and preferably allow washing out exclusively with water.
Zu den drei wichtigsten Stoffklassen der synthetischen Filamentfasern gehören Polyester (beispielsweise Dacron® von DuPont, Trevira® von Hoechst und Diolen® von Akzo), Polyamid (beispielsweise Perlon® von Bayer/Akzo, Nylon® von DuPont/Akzo und Kevlar von DuPont) sowie Polyacrylnitril (beispielsweise Dolan® von Hoechst, Dralon® von Bayer und Orion® von DuPont).The three most important classes of synthetic filament fibers are polyesters (for example Dacron® from DuPont, Trevira® from Hoechst and Diolen® from Akzo), polyamide (for example Perlon® from Bayer / Akzo, Nylon® from DuPont / Akzo and Kevlar from DuPont) and others polyacrylonitrile (for example, Dolan ® from Hoechst, Dralon ® from Bayer and Orion ® from DuPont).
Der chemische Grundbaustein aller synthetischen Fasern wird aus Erdöl gewonnen. Die Einzelmoleküle werden durch Polymerisation, Polykondensation oder Polyaddition zu verschiedenen Polymeren aufgebaut. Chemiefasern (synthetische Fasern) haben weniger Struktur als Naturfasern und daher eine glattere Oberfläche.The basic chemical component of all synthetic fibers is derived from petroleum. The individual molecules are built up by polymerization, polycondensation or polyaddition to different polymers. Man-made fibers (synthetic fibers) have less structure than natural fibers and therefore a smoother surface.
Eine weitere wichtige Klasse an Filamentfasern besteht aus Mineralien, wie SiO2 (Quarz). Diese Glasfllamente zeichnen sich durch besondere Festigkeit aus und werden in verschiedenen Industriezweigen, beispielsweise der Elektronik-, Auto- und Bauindustrie eingesetzt.Another important class of filament fibers consists of minerals, such as SiO 2 (quartz). These glass lattices are characterized by particular strength and are used in various industries, such as the electronics, automotive and construction industries.
Die Anforderungen an ein Filamentschlichtemittel werden derzeit nur von synthetischen Schlichtemitteln in vollem Umfang erfüllt. Synthetische Schlichtemittel werden überwiegend aus Erdöl gewonnen. Bislang haben vorhandene Schlichtemittelprodukte auf Stärkebasis für den Einsatz bei Filamentfasern nicht die erforderliche Affinität zu den Filamenten gezeigt, wobei unter der Affinität die Haftung, Klebkraft bzw. Adhäsion des Schlichtemittels an den Faser verstanden werden soll. Schlichtemittelprodukte auf natürlicher Basis, wie auf Stärkebasis, würden jedoch im Gegensatz zu den synthetischen Produkten aus einem nachwachsenden Rohstoff bestehen, der in großen Mengen verfügbar und biologisch abbaubar ist.The requirements for a filament sizing agent are currently fully met only by synthetic sizing agents. Synthetic sizing agents are mainly derived from petroleum. To date, existing starch based sizing products for use with filament fibers have not shown the required affinity for the filaments, the affinity being understood to mean the adhesion, adhesion, or adhesion of the sizing agent to the fiber. On a natural basis, such as starch-based sizing products, however, unlike the synthetic products, would consist of a renewable raw material that is available and biodegradable in large quantities.
Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Filamentfaserschlichtemittel bereitzustellen, das die Nachteile aus dem Stand der Technik überwindet, insbesondere eine verbesserte Affinität
zu den Filamentfasern zeigt und umweltfreundlich ist, so daß synthetische Produkte teilweise oder vollständig ersetzt werden können.It is therefore an object of the invention to provide a filament fiber sizing agent which overcomes the disadvantages of the prior art, in particular an improved affinity to the filament fibers and is environmentally friendly, so that synthetic products can be partially or completely replaced.
Ebenfalls soll eine Verwendung des Filamentfaserschlichtemittels bereitgestellt werden.It is also intended to provide use of the filament sizing agent.
Die erste Aufgabe wird gelöst durch ein Filamentfaserschlichtemittel, das zumindest 50 Gew.-% zumindest einer Leguminosenstärke mit einem Amylosegehalt von mindestens 60 Gew.-% umfaßt.The first object is achieved by a filament fiber sizing agent comprising at least 50% by weight of at least one legume starch having an amylose content of at least 60% by weight.
Dabei ist bevorzugt, daß die Filamentfaser ausgewählt ist aus synthetischen, natürlichen oder Mineralfasern.It is preferred that the filament fiber is selected from synthetic, natural or mineral fibers.
Besonders bevorzugt ist die Filamentfaser ausgewählt aus Polyester, Polyamid, Polyacrylnitril und Glas.The filament fiber is particularly preferably selected from polyester, polyamide, polyacrylonitrile and glass.
Auch wird vorgeschlagen, daß die Leguminosenstärke ausgewählt ist aus Erbse, Bohne, Linse, Sojabohne, Erdnuß, Lupine und Mischungen derselben.It is also proposed that the legume starch is selected from pea, bean, lentil, soybean, peanut, lupine and mixtures thereof.
In einer Ausführungsform ist die Leguminosenstärke chemisch und/oder physikalisch modifiziert.In one embodiment, the legume starch is chemically and / or physically modified.
Dabei ist bevorzugt, daß die Leguminosenstärke verestert ist.It is preferred that the legume starch is esterified.
Besonders bevorzugt ist, daß die Leguminosenstärke acetyliert ist, vorzugsweise mit einem Acetylgehalt von 1 bis 5%. Der Acetylgehalt bezieht sich hier auf den Anteil aller möglichen acetylierbaren funktionellen Gruppen der Stärke.
Ebenfalls kann vorgesehen sein, daß die Leguminosenstärke extrudiert ist. Beim Extrudieren wird die Stärke unter Einfluß hoher Temperaturen (beispielsweise etwa 130°C), Druck und Scherung in ein in kaltem Wasser lösliches, sehr stabiles und niederviskoses Produkt überfuhrt. Das Extrudieren ist auf dem Fachgebiet allgemein bekannt.It is particularly preferred that the legume starch is acetylated, preferably with an acetyl content of 1 to 5%. The acetyl content here refers to the proportion of all possible acetylatable functional groups of the starch. It can also be provided that the legume starch is extruded. During extrusion, the starch is converted under the influence of high temperatures (for example about 130 ° C.), pressure and shear into a product which is soluble in cold water and very stable and low in viscosity. Extrusion is well known in the art.
Die Leguminosenstärke weist bevorzugt einen Amylosegehalt von 60 bis 90 Gew.-%, vor- zugsweise65 - 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 70 bis 80 Gew.-% auf.The legume starch preferably has an amylose content of from 60 to 90% by weight, preferably from 65 to 90% by weight, particularly preferably from 70 to 80% by weight.
Das Schlichtemittel kann mit zumindest einem weiteren natürlichen und/oder synthetischen Schlichtemittel vermischt sein.The sizing agent may be mixed with at least one other natural and / or synthetic sizing agent.
Dabei ist bevorzugt, daß die Mischung einen Stärkeanteil von mindestens 50 Gew.-% aufweist.It is preferred that the mixture has a starch content of at least 50 wt .-%.
Die Leguminosenstärke kann gentechnisch modifiziert sein.The legume starch may be genetically modified.
Das erfindungsgemäße Schlichtemittel kann also zur Applikation auf Filamentfasern verwendet werden. Das erfϊndungsgemäße Schlichtemittel wird dabei zunächst auf die Faser appliziert und nach dem Verweben der Faser aus dem so hergestellten Gewebe entfernt, vorzugsweise durch Auswaschen lediglich mit Wasser.The sizing agent according to the invention can therefore be used for application to filament fibers. The sizing agent according to the invention is first applied to the fiber and, after the weaving of the fiber, removed from the fabric thus produced, preferably by washing only with water.
Überraschend wurde gefunden, daß ein ausgezeichnetes Filamentfaserschlichtemittel bereitgestellt werden kann, wenn dieses zumindest 50 Gew.-% zumindest einer Leguminosenstärke mit einem Amylosegehalt von mindestens 60 Gew.-% umfaßt. Mit einem solchen Filamentfaserschlichtemittel können bezüglich der Affinität, Klebkraft und Dehnung vergleichbare Werte wie für synthetisch hergestellte Filamentfaserschlichtemittel erzielt werden, wie sich unten aus dem Beispielsabschnitt ergibt.
Es ist bekannt, daß der Grundbaustein von Stärke aus alpha-D-Glucose besteht. Bei einer Verknüpfung der Glucoseeinheiten in 1,4-Stellung wird das geradlinige Molekül Amylose gebildet, während bei Vorliegen einer gleichzeitigen 1,6-Verknüpfung das Amylopektin gebildet wird. Übliche Stärken bestehen also aus zwei unterschiedlichen Molekülen. Seit langem ist bekannt, daß diese beiden Moleküle, Amylose und Amylopektin, unterschiedliche Eigenschaften besitzen.It has surprisingly been found that an excellent filament fiber sizing agent can be provided if it comprises at least 50% by weight of at least one legume starch having an amylose content of at least 60% by weight. With such a filamentary fiber sizing agent, comparable values can be obtained in terms of affinity, bond strength and elongation as for synthetically prepared filamentary fiber sizing agents, as will be understood from the example section below. It is known that the basic building block of starch consists of alpha-D-glucose. Linkage of the glucose units in the 1,4-position forms the straight-chain molecule amylose, while in the presence of a simultaneous 1,6-linkage, the amylopectin is formed. Usual strengths therefore consist of two different molecules. It has long been known that these two molecules, amylose and amylopectin, have different properties.
Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung ist somit auch die Verwendung einer Leguminosenstärke mit einem Amylosegehalt von mindestens 60 Gew.-% in der Herstellung eines Fi- lamentfaserschlichtemittels, das dann mindestens 50 Gew.-% dieser Leguminosenstärke um- fasst.An essential aspect of the invention is therefore also the use of a legume starch having an amylose content of at least 60% by weight in the production of a fiber-type fiber sizing agent which then comprises at least 50% by weight of this leguminous starch.
Weitere Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Filamentfaserschlichtemittel ergeben sich aus der folgenden detaillierten Beschreibung in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung, in der Fig. 1 einen Graph für die Brookfield- Viskosität eines erfindungsgemäßen FiIa- mentfaserschlichtemittels in Abhängigkeit der Konzentration zeigt.Further features and advantages of the inventive filament fiber sizing agents will become apparent from the following detailed description taken in conjunction with the accompanying drawings in which: Figure 1 shows a graph of the Brookfield viscosity of a fiber sizing agent according to the invention versus concentration.
Die Eigenschaften eines Schlichtemittels werden üblicherweise in Kombination mit dem jeweiligen Substrat, d.h. dem Substrat, auf das das Schlichtemittel appliziert werden soll, definiert. Um Schlichtemittel daher direkt miteinander vergleichen zu können, müssen alle anderen Parameter identisch sein, was in der Praxis kaum durchführbar ist. Um jedoch dennoch Vergleichsmessungen durchführen zu können, beispielsweise bezüglich der Klebkraft, wurde im Folgenden die Rotor-Ring-Methode eingesetzt, die in „Neue Untersuchungen zur Klebkraft von Schlichtemitteln", Textil Praxis Int., Dezember 1989, beschrieben wird. Bei dieser Methode wird ein Faserbändchen in einem Rotoraggregat hergestellt, und durch Einspritzen von Schlichteflotte unterschiedlicher Konzentrationen benetzt. Rotoraggregat und Schlichteflotte haben hierbei eine Temperatur von 85 °C, welches der Praxistemperatur entspricht. Das so hergestellte Faserbändchen wird einem Zugversuch unterworfen, hierbei werden Zugfestigkeit und Dehnung gemessen. Es werden mehrere Versuche mit unterschiedlichen Konzentrationen durchgeführt, so dass eine lineare Kurve entsteht. Als Kenngröße wurde der
Wert bei 1 % Beschlichtung gewählt. Die Ergebnisse der Rotor-Ring-Methode sind vollständig mit der Praxis kompatibel.The properties of a sizing agent are usually defined in combination with the particular substrate, ie the substrate to which the sizing agent is to be applied. Therefore, in order to be able to compare sizing directly with each other, all other parameters must be identical, which is hardly feasible in practice. However, in order to still be able to carry out comparative measurements, for example with regard to the bond strength, the rotor-ring method was used in the following, which is described in "New Investigations on the Adhesion of Sizing Agents", Textil Praxis Int., December 1989. In this method The rotor assembly and sizing liquor have a temperature of 85 ° C., which corresponds to the practical temperature, and the fiber ribbon thus produced is subjected to a tensile test, in which tensile strength and elongation are measured If several tests are carried out with different concentrations, a linear curve is created Value selected at 1% trim. The results of the rotor-ring method are fully compatible with the practice.
Die im Folgenden gezeigten Ausfuhrungsbeispiele sollen in keiner Weise für den Gegenstand der vorliegenden Erfindung einschränkend sein.The exemplary embodiments shown below are in no way intended to limit the subject matter of the present invention.
Beispiel 1example 1
Herstellung einer acetylierten Erbsenstärke mit hohem AmylosegehaltPreparation of an acetylated high amylose pea starch
4,7 kg Erbsenstärke mit hohem Amylosegehalt von etwa 70 Gew.-% werden in 7,3 1 Leitungswasser suspendiert. Bei Raumtemperatur wird die Suspension unter Rühren mit 380 ml Essigsäureanhydrid bei einem pH-Wert von 8-8,3 verestert. Nach dem Verestern wird das Produkt neutralisiert, abfϊltriert und getrocknet. Der Acetylgehalt liegt bei etwa 2,4%. Die acetylierte Erbsenstärke wird anschließend extrudiert. Der so hergestellte Erbsenstärkeester entspricht dem unten in Tabelle 1 dargestellten Markerbsenstärkeester F8125.4.7 kg pea starch with high amylose content of about 70% by weight are suspended in 7.3 l of tap water. At room temperature, the suspension is esterified with stirring 380 ml of acetic anhydride at a pH of 8-8.3. After esterification, the product is neutralized, filtered off and dried. The acetyl content is about 2.4%. The acetylated pea starch is then extruded. The pea starch ester thus prepared corresponds to the marker pea starch ester F8125 shown in Table 1 below.
Tabelle 1 unten zeigt eine Reihe von Stärkeprodukten mit unterschiedlichem Gehalt an Amy- lose und Amylopektin sowie die nach der Rotor-Ring-Methode ermittelten Werte für Klebkraft und Dehnung auf Polyesterfasern.Table 1 below shows a range of starch products with different levels of amylose and amylopectin and the values for bond strength and elongation on polyester fibers determined by the rotor-ring method.
Alle folgenden Ergebnisse werden gemäß dem in Textil Praxis Int., Dezember 1998, beschriebenen Artikel ermittelt.All of the following results are determined according to the article described in Textil Praxis Int., December 1998.
Tabelle 1 - Klebkraft- und Dehnungswerte unterschiedlicher Stärkerohstoffe und Modifizierungen auf Polyesterfasern
Table 1 - Adhesion and elongation values of different starch raw materials and modifications on polyester fibers
Für die Herstellung des Palerbsenstärkeesters F8124 wurde ein anderer Stärkerohstoff verwendet, so daß ein unterschiedlicher Amylose- bzw. Amylopektingehalt im Vergleich zum Markerbsenstärkeester F8125 resultierte. Die Ermittlung der Dehnungswerte kann ebenfalls dem Aufsatz "Neue Untersuchungen zur Klebkraft von Schlichtemitteln", Textil Praxis Int. Dezember 1989 entnommen werden.For the production of the Palerbsen starch ester F8124 another starch raw material was used, so that a different amylose or amylopectin content compared to the marker pea starch ester F8125 resulted. The determination of the elongation values can also be found in the article "New investigations on the bond strength of sizing agents", Textil Praxis Int. Taken December 1989.
In Tabelle 2 unten sind Klebkraftwerte und Dehnungswerte synthetischer Schlichtemittelprodukte auf Polyesterfasern gezeigt.Table 2 below shows bond values and elongation values of synthetic sizing products on polyester fibers.
Tabelle 2 - Klebkraft- und Dehnungswerte synthetischer Produkte auf PolyesterfasernTable 2 - Adhesion and elongation values of synthetic products on polyester fibers
Schließlich zeigt Tabelle 3 einen Vergleich eines erfmdungs gemäßen Filamentfaserschlich- temittels, dem Erbsenstärkeester F 8125, mit einem Polyacrylsäureschlichtemittel in bezug auf Klebkraft und Dehnung auf Polyamidfasern.
Tabelle 3 - Klebkraft- und Dehnungswerte auf Polyamidfasern PA 6.6Finally, Table 3 shows a comparison of a erfmdungsbeschäßen Filamentfaserschlich- temittels, the pea starch ester F 8125, with a Polyacrylsäureschlichtemittel in terms of adhesion and elongation on polyamide fibers. Table 3 - Adhesion and elongation values on polyamide fibers PA 6.6
Wie aus den Tabellen 1 bis 3 ersichtlich ist, wird mit dem Erbsenstärkeester F 8125, einem Erbsenstärkeester mit hohem Amylosegehalt, die Klebkraft auf Polyester und Polyamid deutlich gesteigert, so daß teilweise die Werte der synthetischen Produkte erreicht werden.As can be seen from Tables 1 to 3, the pea starch ester F 8125, a pea starch ester with a high amylose content, significantly increases the bond strength to polyester and polyamide, so that in some cases the values of the synthetic products are achieved.
Im Gegensatz zu den synthetischen Produkten zeigt der Erbsenstärkeester jedoch die oben beschriebenen Vorteile.However, unlike the synthetic products, the pea starch ester shows the advantages described above.
Insbesondere zeigt die Viskosität des Erbsenstärkeesters F8125 ausgezeichnete Werte, wie sich beispielsweise aus Fig. 1 ergibt, wonach in einer 10%-igen Lösung des Esters in Wasser bei 50°C eine Viskosität von unter 100 mPa.s erhalten wird.In particular, the viscosity of the pea starch ester F8125 shows excellent values, as shown for example in FIG. 1, after which a viscosity of less than 100 mPa.s is obtained in a 10% solution of the ester in water at 50 ° C.
Ebenfalls wurde für den Erbsenstärkeester F 8125 die S eher Stabilität nach einer dreiminütigen Scherung bei 2.800 Upm gemessen. Die Werte sind in Tabelle 4 gezeigt.Also, for the pea starch ester F 8125, the S rather stability was measured after 3 minutes of shear at 2,800 rpm. The values are shown in Table 4.
Tabelle 4 - Scherstabilität von F 8125Table 4 - Shear stability of F 8125
Wie aus Tabelle 4 ersichtlich ist, verändert sich die Viskosität des Produktes F 8125 auch nach intensiver Scherung nicht, da der Unterschied von 5 mPa.s innerhalb der Meßgenauigkeit liegt. As can be seen from Table 4, the viscosity of the product F 8125 does not change even after intensive shearing, since the difference of 5 mPa.s lies within the measuring accuracy.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen sowie in der Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
The features of the invention disclosed in the foregoing description, in the claims and in the drawings may be essential both individually and in any combination for the realization of the invention in its various embodiments.