Druckbehälter mit Polyethylenglykolen und Kohlendioxid als Treibmittel
Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft Druckbehälter, ins- besondere Aerosolbehälter, bei denen das Treibmittel und das unter Druck stehende Gut in voneinander getrennten Kammern vorliegen.
Hintergrund der Erfindung
Die oben erwähnten Druckbehälter mit getrennten Kammern weisen gegenüber gewöhnlichen, einkammerigen Druck- oder Aerosolbehältern den Vorteil auf, dass sie in jeder räumlichen Orientierung zur Abgabe des- Gutes befähigt sind, ohne dass der Behälter zunächst geschüttelt werden muss. Ein weiterer Vorteil dieser zweikammerigen Behälter ist, dass keine Rücksicht genommen werden muss auf allfällige chemische Unverträglichkeiten zwischen Treibmittel und dem Gut.
Beispiele für solche Behälter sind einerseits .-die
Sprühbehälter, die im Inneren einen flexiblen Beutel mit dem zu versprühenden Gut enthalten, und wobei das Treibmittel den Zwischenraum zwischen diesem Beutel und dem eigentlichen Behälter ausfüllt. Mit zunehmender Leerung des Behälters von zu versprühendem Gut wird der Beutel durch die Einwirkung des Treibmittels zusammengedrückt und sorgt so dafür, dass der noch vorhandene Rest des zu versprühenden Gutes weiterhin unter Druck steht. Für solche Behälter wird in der Technik oft der Begriff "bag in a can" verwendet. Beispiele für am Anmel-
detag der vorliegenden Anmeldung auf dem Markt erhältliche Zweikammerbehälter dieses ersten Typs sind die von der Anmelderin der vorliegenden Anmeldung unter den Handelsbezeichnungen LamiPACK, COMPACK, MicroCOMPACK, und AluCOMPACK vertrie- benen Behälter. Weitere Beispiele sind die Behälter der Marke BiCan® von der Crown Aerosols (England) , die von der Firma EP Spray Systems SA (Schweiz) unter der Handelsbezeichnung "EP Spray" vertriebenen Behälter, sowie die von der United States Can Company unter der Marke Sepro® erhältlichen Behälter.
Einw weitere Kategorie solcher Behälter sind diejenigen, die in der Technik unter dem Begriff "can-in-a-can" bekannt sind. Hier ist anstelle des flexiblen Beutels eine zweite, innere Dose vorgesehen, die sich unter der Einwirkung des Treibmittels und mit zunehmender Entleerung allmählich zusammenfaltet .
Eine weitere Kategorie von Zweikammerbehältern sind die Behälter, bei denen das Treibmittel von unten auf einen sich im Behälter befindenden, beweglichen Kolben drückt. Die- ser Kolben ist typischerweise zunächst in der Nähe des Behälterbodens angebracht; das Treibmittel .befindet sich im Hohlraum zwischen Behälterboden und Kolben. Das zu versprühende Gut befindet sich oberhalb des Kolbens im restlichen Hohlraum des Behälters. Mit zunehmender Leerung des Behälters vom zu versprühenden Gut gleitet der Kolben durch die Einwirkung des Treibmittels innerhalb des Behälters nach oben und sorgt so dafür, dass der noch verbleibende Anteil des zu versprühenden Guts weiterhin unter Druck steht. Solche kolbenhaltigen Druckbehälter werden etwa von der United States Can Company vertrieben.
Die in den vorstehend beschriebenen Zweikammerbehäl- tern eingesetzten Treibmittel sind typisch gasförmiges Kohlendioxid, Luft, Stickstoff, Flüssiggase wie etwa Propan und Butan, Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe oder Fluorkohlenwasser- Stoffe.
In einem Artikel ("ACS Symposium Series, 2002, Seiten 166-180) wurde im Hinblick auf die Bereitstellung von Lösungsmitteln für die katalytische Reduktion von Kohlendioxid (im Hinblick auf die Verringerung von Treibhausgasen) die Löslichkeit von Kohlendioxid in PEG 400 bestimmt.
In einem anderen Artikel ("Canadian Journal of Chemical Engineering" 83(2), 2005, Seiten 358-361) wurde, ebenfalls im Hinblick auf die Verringerung des Treibhausgases Kohlendioxid, die Löslichkeit von Kohlendioxid in verschiede- nen Ethern von verschiedenen Polyethylenglykolen untersucht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines verbesserten Druckbehälters der eingangs erwähnten Art.
Zusammenfassung der Erfindung
Die Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch einen Druckbehälter zur Aufnahme eines unter Druck stehendes gasförmigen, flüssigen oder feinteiligen Gutes, umfassend eine Wand mit einer Wandinnenseite, die einen Innenraum des Druckbehälters definiert; ein sich in dem Innenraum befindendes Trennteil, das den Innenraum in eine Vorratskammer und in eine Treibmittelkammer unterteilt, wobei die Vorratskammer das Gut umfasst und die Treibmittelkammer ein Treibmittel um-
fasst, wobei das Trennteil zur flüssigkeitsdichten Unterteilung in Vorratskammer und Treibmittelkammer und, unter Einwirkung des Treibmittels, zur Variierung des Volumenverhältnisses zwischen Vorratskammer und Treibmittelkammer zugunsten der Treibmittelkammer befähigt ist; wobei der Druckbehälter dadurch gekennzeichnet ist, dass das Treibmittel besteht aus: a) einer Gasphase, die Kohlendioxid umfasst, und b) einer flüssigen Phase, die eine aus den Polyethylenglyko- len und ihren ihren (Ci-C4) Monoethern und (Ci-C4) Diethern ausgewählte Verbindung und darin gelöstes Kohlendioxid umfasst.
Bevorzugte Ausführungsformen des Druckbehälters und weitere Gegenstände der Erfindung ergeben sich aus den An- Sprüchen.
Kurze Beschreibung der Figuren
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemässen Druckbehälter mit beweglichem Kolben in zwei unterschiedlichen Füllzuständen.
Fig. 2,3 zeigen zwei weitere erfindungsgemässe
Druckbehälter mit Innenbeutel in jeweils zwei unterschiedlichen Füllzuständen.
Fig. 4,5,6 zeigen bei erfindungsgemässen Druckbehältern die Abhängigkeit des Drucks in der Treibmittel- kammer von der Temperatur, wenn von drei verschiedene Ausgangsdrücken bei 250C ausgegangen wird.
Fig. 7,8 zeigen bei erfindungsgemässen Druckbehältern die Abhängigkeit des Drucks in der Treibmittel- kammer vom versprühten Volumen des zu versprühenden Gutes.
Beschreibung der Erfindung
Die erfindungsgemässen Druckbehälter umfassen ein Treibmittel mit einer flüssigen Phase, die ein Polyethylen- glykol und/oder einen (Ci-C4) Monoether und/oder einen Ci- C4)Diether eines Polyethylenglykols umfasst. Die Polyethylen- glykole oder ihre Ether können als Reinsubstanzen vorliegen; in der Regel sind die Polyethylenglykole oder ihre Ether jedoch, herstellungsbedingt, Gemische von Verbindungen mit unterschiedlichen, etwa normalverteilten Molekulargewichten.
Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung werden die MoIe- kulargewichte von Gemischen von Polyethylenglykolen oder ihren Ethern als Massen-Mittelgewichte Mw:
M*=-^
YNiMi ι=l
verstanden, wobei i ein über alle Molekülarten des Polyethylenglykols und/oder Polyethylenglykolmonoethers und/oder Polyethylenglykoldiethers laufender Index ist, und Ni bzw. Mi die Anzahl der Moleküle in der i-ten Molekülspezies bzw. das Molekulargewicht der i-ten Molekülspezies sind. Dieses mittlere Molekulargewicht Mw kann, wie in der Technik üblich, über Lichtstreuungsmessungen nach dem Prinzip des "Multi Angle Light Scattering" (MALS) mit Laserlicht an ver-
dünnten Lösungen des Polyethylenglykols oder Polyethylengly- kolethers bestimmt werden. Die hierzu erforderlichen Messgeräte sind bekannt und im Handel erhältlich. Die Bestimmung des Mw aus den erhaltenen Streuungsmessungen kann über die Zimm-Gleichung und das zugehörige Zimm-Diagramm erfolgen.
Das Mw des Polyethylenglykols und/oder des Ethers davon kann in Abhängigkeit von den Umgebungstemperaturen, bei denen der erfindungsgemässe Druckbehälter eingesetzt werden soll, gewählt werden: Bei höheren Umgebungstemperaturen kann ein höhermolekulares Polyethylenglykol und/oder ein höhermolekularer Polyethylenglykolether eingesetzt werden; wobei das Polyethylenglykol bei der gewünschten Umgebungstemperatur flüssig sein sollte. In der folgenden Tabelle sind die typischen Schmelzintervalle einiger repräsentativen, erfindungsgemäss einsetzbaren Polyethylenglykole in Abhängigkeit von ihrem Molekulargewicht aufgeführt:
Wenn die Umgebungstemperatur, bei denen der erfin- dungsgemässe Druckbehälter eingesetzt werden soll, im Bereich etwa der Raumtemperatur ist, also von etwa 00C bis etwa 40 °C, kann das Mw des Polyethylenglycols und/oder Polyethylengly- colmonoethers und/oder Polyethylenglycoldiethers bevorzugt im Bereich von 200 bis 600 Dalton, eher bevorzugt im Bereich von etwa 250 bis etwa 390 Dalton liegen; besonders bevorzugt ist es etwa 300 Dalton.
Beispiele für Polyethylenglycolmonoether und Polyethy- lenglycoldiether sind etwa die in der eingangs erwähnten Referenz von "Canadian Journal of Chemical Engineering" in Ta- belle 1 aufgeführten Verbindungen. Bevorzugt werden Diether verwendet.
Die flüssige Phase des Treibmittels kann gewünschten-- falls ein Cosolvens enthalten. Solche Cosolventien können etwa Frostschutzmittel wie etwa Dipropylenglycol oder Ethy- lenglycol sein; es können auch viskositätsverändernde Zusätze wie etwa Wasser sein; es können auch Schaumhemmer wie etwa N- Octanol sein. Diese Cosolventien werden, wenn sie vorhanden sein sollen, bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 5 Gewichtspro- zenten, bezogen auf die flüssige, noch kohlendioxidfreie Phase, zugegeben.
In einer ersten bevorzugten Ausführungsform enthält die flüssige Phase nur gerade ein Polyethylenglycol mit Mw in den oben angegebenen Bereichen, gewünschtenfalls in Kombination mit einem der oben erwähnten Cosolventien.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die flüssige Phase nur gerade ein Polyethy- lenglycoldiether mit Mw in den oben angegebenen Bereichen, gewünschtenfalls in Kombination mit einem der oben erwähnten Cosolventien. Der Polyethylenglycoldiether ist besonders bevorzugt ein Polyethylenglykol-1, 4-dibutylether, etwa das von der Clariant vertriebene "Polyglycol BB 300".
Der summierte Gehalt an Polyethylenglykol und Polye- thylenglykolmono- und -diethern und darin gelöstem Kohlendi-
oxid beträgt in der flüssigen Phase des Treibmittels bevorzugt mindestens 90 Gewichtsprozente, bezogen auf die flüssige Phase, eher bevorzugt mindestens 95 Gewichtsprozente.
In der Gasphase des erfindungsgemässen Treibmittels beträgt das Verhältnis von Partialdruck des Kohlendioxids zum Gesamtdruck bevorzugt mindestens 0,9, eher bevorzugt mindestens 0,95 und besonders bevorzugt mindestens 0,98.
Das Treibmittel wird bevorzugt vorgängig, vor dem Einfüllen in den erfindungsgemässen Druckbehälter hergestellt. Dabei kann in einem Druckreaktor mit Manometer eine flüssige Phase, die eine aus den Polyethylenglykolen und ihren (C1- C4) Monoethern ihren (Ci-C4) Diethern ausgewählte Verbindung um- fasst, mit Kohlendioxid beaufschlagt werden (gewünschtenfalls kann der Druckreaktor vor dem Beaufschlagen mit Kohlendioxid evakuiert werden, um Luftreste zu entfernen) . Vorzugsweise unter Rühren oder Schütteln lässt man das Treibmittel äqui- librieren, was anhand des Einstellens der Druckkonstanz über- prüft werden kann.
Für den Anfangsdruck im erfindungsgemässen Druckbehälter spielt es keine Rolle, in welchem Verhältnis flüssige Phase zu Gasphase das Treibmittel in die Treibmittelkammer eingefüllt wird; der Anfangsdruck in der Kammer ist gleich dem Druck, mit dem das Treibmittel in die Kammer eingefüllt wird. Der Druckabfall in der Treibmittelkammer mit zunehmendem versprühten Volumen ΔV ist aber vom Anfangsvolumen der flüssigen Phase und vom gesamten Treibmittel (d.h. vom An- fangsvolumen der Treibmittelkammer) , von den Molzahlen aller Bestandteile des Treibmittels (diese bestimmen auch das Ver-
hältnis flüssige Phase zu Gasphase) und von der Temperatur abhängig :
worin
Vτ0 das Anfangsvolumen des gesamten Treibmittels, d.h. das Anfangsvolumen der Treibmittelkammer ist;
- Ng die gesamte, über die flüssige Phase und die Gasphase des Treibmittels summierte Molzahl des Kohlendioxids ist
(bleibt konstant, da bei den erfindungsgemässen Druckbehältern kein Kohlendioxid abgegeben wird) ; Ni die Summe der Molzahlen aller flüssigen Bestandteile
(Polyethylenglycol, Polyethylenglycolmonoether, Polye- thylenglycoldiether und Cosolventien) der flüssigen
Phase des Treibmittels ist (bleibt konstant, da bei den erfindungsgemässen Druckbehältern keine flüssige Phase abgegeben wird) ; und
- T die absolute Temperatur ist.
Die Funktion (Ia) lässt sich anhand einer einfachen Messapparatur für jeden erfindungsgemässen Druckbehälter und jedes Treibmittel experimentell bestimmen (siehe unten bei der Beschreibung der Figuren 7 und 8).
Wenn das im Treibmittel vorhandene Gas als reines Kohlendioxid angenommen wird und die flüssigen Bestandteile des Treibmittels als nichtflüchtig angenommen werden, lässt sich die Umkehrfunktion (Ib) :
(Ib)
berechnen, woraus dann wiederum (Ia) erhalten werden kann. Hierzu werden zunächst einige Formeln benötigt, die im Folgenden erläutert werden:
a) Bei den in den erfindungsgemässen Druckbehältern typischerweise vorkommenden Drücken und Temperaturen lässt sich die Gleichgewichtsverteilung des Kohlendioxides zwischen Gasphase und flüssiger Phase anhand der folgenden Formel abschätzen:
worin
PQ0 der Partialdruck des Kohlendioxids in der Gasphase des Treibmittels ist,
- XQO2 ^er Molenbruch des Kohlendioxids in der flüssigen Phase des Treibmittels ist, und
- H und H0 für die jeweilige flüssige Phase und Temperatur charakteristische Konstanten sind. Die Konstanten H und H0 lassen sich nach dem Verfahren der eingangs erwähnten Publikation von "ACS Symposium Series", (Seite 168, Abschnitte "Baten Unit" und "Solubility Studies") bestimmen. In dieser Arbeit Wurde für PEG mit Mw 400 bei 250C H ~ 9,4 MPa gefunden (H0 ist gemäss der dortigen Figur 3 etwa -0,5 MPa) . In den zur vorliegenden Anmeldung führenden Arbeiten wurde bei 25°C für PEG mit Mw 300 für H = 32,8 MPa und für H0 = -0,39 MPa gefunden.
b) Der in (2) verwendete Molenbruch XQO2 ist definiert als:
worin χτi
g die Molzahl des Kohlendioxids in der flüssigen Phase des Treibmittels ist; qti
g die Molzahl Kohlendioxid in der Gasphase des Treibmittels ist; und - N
9 und N
1 die oben angegebene Bedeutung haben .
c) Wenn man (2) und (3b) kombiniert und nach gng auflöst erhält man:
d) Die Van-der-Waals-Gleichung lautet:
gng\fgV_
(P+ax^)(~-b) = RT (5)
worin P und σnσ wie oben definiert sind; gV das Volumen der Gasphase ist;
- J? die universelle Gaskonstante ist; und
- a und b die Van-der-Waals-Koeffizienten des Kohlendioxids sind; d.h. 3,96 x 10"1 Pa m3 und 42,69 x 10"6 mVmol.
e) Das Volumen xV der flüssigen Phase des Treibmittels wird approximiert als:
iV = χV0 + ifig x b (6a)
= 2V0 + (Ng ~ gΩg) X b (6b)
worin iVo das Volumen der noch kohlendioxidfreien flüssigen Phase des Treibmittels ist (dieser Wert ist eine Konstante) ; und - Ng, giig, xng und b die oben angegebene Bedeutung haben.
Bei Formeln (6a) und (6b) ist angenommen, dass die flüssige Phase inkompressibel ist, d.h. dass die Volumenänderung der flüssigen Phase nur durch Aufnahme oder Abgabe von Kohlendi- oxid erfolgt. Des Weiteren ist angenommen, dass zwischen gelöstem Kohlendioxid und den Molekülen der flüssigen Phase keine Interaktionen stattfinden, die zu einer zusätzlichen Volumenänderung führen würden.
f) Das gesamte versprühte Volumen ΔV, das in (Ia) und (Ib) vorkommt, ist:
ZlV = ZV + gV - VTO (7)
worin 2V, gV und Vτ0 die oben angegebene Bedeutung haben.
g) Die in den Formeln (Ia), (Ib), (3a), (3b) und (4) vorkommende Gesamtzahl der Mole Wi in der flüssigen Phase (noch ohne Kohlendioxid, konstant) lässt sich nach der folgenden Formel (8) :
_ m(PEG) m(PEGMonoether) mjPEGDiether) ^ Mw(PEG) + Mw(PEGMonoether) + Mw(PEGDiether)
berechnen, worin - m(PEG), m(PEGMonoether) bzw. m (PEGDiether) die frei wählbaren Massen des Polyethylenglykols bzw. Polyethy- lenglykolmonoethers bzw. Polyethylenglykoldiethers sind;
- MW(PEG) r Mv(PEGMonoether) bzw. Mw(PEGDiether) die Massen-Mittelgewichte des Polyethylenglykols, Polyethylen- glykolmonoethers bzw. Polyethylenglykoldiethers sind (die sich wie vorstehend beschrieben bestimmen lassen) ; und iii die Molzahl der optionalen weiteren Cosolventien sind.
h) Die in den Formeln (Ia), (Ib), (3b), (4) und (6b) vorkom- mende gesamte, über die flüssige Phase und die Gasphase des Treibmittels summierte Molzahl N9- des Kohlendioxids (konstant) lässt sich dabei gemäss der folgenden Formel (9) :
berechnen, worin r die einzige reelle und positive Lösung der kubischen
Gleichung (Po +axr2)(—V) = RT ist, wobei in Formel (9) r und der besagten kubischen Gleichung P0 der frei wähl- bare Anfangsdruck in der Treibmittelkammer ist; und
Vτo, IVO, a, b, H und Ho die oben angegebene Bedeutung • haben.
Zur Bestimmung einer Kurve gemäss Formel (Ib) werden vorgängig mittels der Formeln (8) bzw. (9) das N1 bzw. das N9- bestimmt. Dann wird für jedes^ zu bestimmende Wertepaar P, ΔV dieser Kurve wie folgt vorgegangen:
a) Es wird ein Druck P gewählt, der in einem für den erfin- dungsgemässen Druckbehälter typischen Bereich liegt; . dieser Druck sollte nicht grösser sein als der für Formel (9) gewählte Anfangsdruck P0;
b) mit diesem P wird mittels Formel (4) gng berechnet; c) mit P und gng wird mittels Formel (5) gV bestimmt, indem Formel (5) zu einer kubischen Gleichung in gV umgewandelt und gV als die einzige reelle und positive Lösung dieser ungewandelten Gleichung bestimmt wird; d) mit gng wird mittels Formel (6b) jV bestimmt; e) mit gV und iV wird mittels Formel (7) das zu P gehörige AV bestimmt.
Die so erhaltenen Wertepaare P, ΔV können als P (y-
Achse) gegen ΔV (x-Achse) aufgetragen werden, was eine Kurve gemäss Formel (Ib) ergibt; sie können auch als ΔV (y-Achse) gegen P (x-Achse) aufgetragen werden, was eine Kurve gemäss Formel (Ia) ergibt.
Die Temperaturabhängigkeit des Druckes in der Treibmittelkammer des erfindungsgemässen Druckbehälters ist überraschenderweise relativ gering. Dies wird darauf zurückgeführt, dass der mit steigender Temperatur zunehmende Druck in der Gasphase durch die ebenfalls mit der Temperatur ansteigende Absorption des Kohlendioxids in der flüssigen Phase, die zu einer Verringerung der Kohlendioxidmenge in der Gasphase führt, teilweise kompensiert wird. Figuren 4 bis 6 zeigen dies beispielhaft für PEG 300 (Fig. 4 und 5) und PEG-Di- butylether (Fig. 6) . Bei T~25°C gibt es eine Druckänderung von ~ 2bar. Unterhalb und oberhalb dieses Temperatursprungs ist der Druck als Funktion der Temperatur relativ konstant. Der Sprung des Druckes bei T~25°C findet unabhängig von der Menge des gelösten Kohlendioxids und demzufolge unabhängig vom absoluten Wert des Drucks bei T~25°C statt.
Die erfindungsgemässen Druckbehälter weisen ein Trennteil auf, das zur variablen Unterteilung des Innenraums des Druckbehälters in eine Treibmittelkammer und eine Vorratskammer befähigt ist. Als solches Trennteil eignen sich sämtliche Mittel, die in vorbekannten Druckbehältern mit unterteiltem Innenraum, etwa in Druckbehältern des eingangs erwähnten Typs "bag-in-a-can", "can-in-a-can" oder des Typs mit beweglichem Kolben eingesetzt werden. Die Materialien für das Trennteil sind unkritisch, soweit sie sich nicht in dem jeweiligen Polyethylenglykol und/oder Mono- oder Diether des Polyethy- lenglykols lösen. Materialien für membranartige Trennteile sind etwa flexible, durch Vernetzung unlöslich gemachte Kunststoffe, etwa vulkanisierte Gummis oder Latex, oder quervernetzte Polyester oder Polyetherpolyester . Geeignet sind auch Laminatfolien oder reine Metallfolien, etwa aus Aluminium. Das Trennteil sollte, wegen der Verwendung der flüssigen Phase beim Treibmittel, zur flüssigkeitdichten Unterteilung zwischen Vorratskammer und Treibmittelkammer befähigt sein. Bevorzugt bildet das Trennteil auch eine gasdichte Bar- riere zwischen Vorratskammer und Treibmittelkammer, Bevorzugt ist bei den erfindungsgemässen Druckbehältern das Trennteil, als ein beweglicher Kolben oder als ein dehnbarer und/oder faltbarer Innenbeutel ausgebildet .
Der erfindungsgemässe Druckbehälter kann auch ein Ven- til und einen Sprühkopf aufweisen, so dass das Gut durch Betätigen des Sprühkopfs und des Ventils kontrolliert an die Umgebung abgegeben werden kann. Der erfindungsgemässe Druckbehälter ist dann bevorzugt ein Aerosolbehälter oder eine Sprühdose. Als Alternative kann er auch eine Kartusche sein, die noch kein Auslassventil aufweist und bei der erst durch
Einspannen in eine Entnahmevorrichtung ein Loch in die Behäl-
terwand gestochen und dieses gleichzeitig mit einem Entnahmeventil verschlossen wird.
Der Begriff "mindestens ein Teil der Länge der Mit- telachse", wie er in den Ansprüchen verwendet wird, bedeutet bevorzugt mindestens 50 Längenprozent, bezogen auf die Gesamtlänge der Mittelachse des Innenraums. Als "Mittelachse" wird im Fall eines nicht rotationssymmetrischen Innenraums die längstmögliche gerade Linie verstanden, die innerhalb des Innenraums gelegt werden kann und die durch die beiden geometrischen Durchstosspunkte dieser Linie durch die Innenseite der Wand des Innenraums definiert ist; bei rotationsymmetrischen Innenräumen ist die Mittelachse die Rotationsachse. Die Gesamtlänge der Mittelachse ist in allen Fällen durch die beiden geometrischen Durchstosspunkte der Mittelachse durch die Innenseite der Wand des Innenraums definiert. Der Begriff "mindestens ein Teil des Innenraums", wie er in den Ansprüchen verwendet wird, bedeutet bevorzugt mindestens 70 Volumenprozent, bezogen auf das Gesamtvolumen des Innenraums.
Der Innenraum weist bei allen Ausführungsformen des erfindungsgemässen Druckbehälters bevorzugt über mindestens einen Teil der Länge der Mittelachse des Innenraums rotationssymmetrische, insbesondere zylindrische Form auf.
Das Gut, das in die erfindungsgemässen Druckbehälter eingefüllt werden kann, ist ein bei der Temperatur, bei dem der erfindungsgemässe Druckbehälter eingesetzt wird, gasförmiges, flüssiges Gut oder ein feinteiliges trockenes oder in einer Flüssigkeit suspendiertes Gut, wie es auch in den vorbekannten Druckbehältern, insbesondere vorbekannten Aerosolbehältern, verwendet wird. Als "feinteilig" wird im Rahmen
der vorliegenden Anmeldung verstanden, dass das feinteilige Gut über eine übliche Sprühdüse versprüht werden kann. Bevorzugt wird unter "feinteilig" eine Partikelgrösse verstanden, die von etwa 0.1 μm bis etwa 100 μm Teilchendurchmesser (ge- messen als "Mass Median Aerodynamic Diameter" MMAD) verstanden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird unter "feinteilig" auch eine Partikelgrösse in einem inhalierbaren Grössenbereich von etwa 1 bis etwa 6 μm verstanden.
Die erfindungsgemässen Druckbehälter können in Analogie zu vorbekannten Druckbehältern hergestellt und befüllt werden. Insbesondere können die Ausgestaltungen für Ventile und Sprühköpfe, die für die erfindungsgemässen Druckbehälter verwendet werden, analog zu den vorbekannten Druckbehältern, etwa des eingangs erwähnten Typs "bag-in-a-can", sein.
In der Regel geht man von einem aus einem geeigneten Material vorgeformten Behälterrohling aus. Der Rohling kann aus einem druckfesten thermoplastischen Kunststoff, etwa aus Acrylnitril/Butadien/Styrol-Copolymer, Polycarbonat oder einem Polyester wie Polyethylenterephthalat, oder bevorzugt aus einem Metallblech wie etwa rostfreiem Stahlblech oder Aluminiumblech bestehen. Der Rohling weist bevorzugt die Form eines Zylinders auf, der in Richtung zu seiner oberen Deckflä- che hin unter Verrundung verjüngt sein kann. Die Herstellung dieses Rohlings kann in an sich bekannter Weise durch Spritz- guss (bei Kunststoffbehältern) oder durch Kalt- oder wahlweise Warmfliesspressen (bei Metallbehältern) erfolgen.
Im Folgenden werden einige beispielhafte Abfüllverfahren beschrieben:
1) Ein Druckbehälter, bei dem die Unterteilung zwischen Vorratskammer und Treibmittelkammer durch einen Kolben, eine Membran oder einen Beutel erfolgt, kann befüllt werden, indem ein Behälterrohling, der an seinem oberen Ende noch of- fen ist und der eine vorzugsweise nach innen gewölbte Bodenfläche mit einer verschliessbaren Öffnung aufweist, verwendet wird (dieses Verfahren ist analog zu dem in der EP-A-O 017 147 beschriebenen Verfahren) . Der Kolben wird durch das noch offene obere Ende des Rohlings bis zu einer gewünschten Tiefe im Behälterrohling, die weitgehend das Volumenverhältnis zwischen Vorratskammer (oberhalb des Kolbens) und Treibmittelkammer (unterhalb des Kolbens) bestimmen wird, eingeführt. Bei dieser Ausführungsform wird der Behälterrohling erst nach dem Einführen des Kolbens verjüngend verrundet, sofern dies erwünscht ist. Anschliessend wird das Gut von oben eingefüllt, so dass es auf den Kolben zu liegen kommt, und die obere Öffnung mit einem Teller, der gewünschtenfalls ein Auslassventil aufwiesen kann, unter Umbördelung mit dem Rand der Öffnung verschlossen. Als letzter Schritt wird durch die Öff- nung im Boden des Rohlings das Treibmittel bis zum gewünschten Druck eingefüllt und die Öffnung mit einem geeigneten Stopfen verschlossen.
2) Ein Druckbehälter, der zur Unterteilung ein Innen- beutel oder eine Membran aufweist, kann wie folgt befüllt werden: Der Innenbeutel oder die Membran wird durch die obere Öffnung eines Behälterrohlings wie bei 1) beschrieben (der aber hier oben bereits verjüngt sein kann) eingeführt und auf dem Rand der Öffnung ringsum dicht festgehalten. Anschlies- send wird das Gut von oben durch die obere Öffnung eingefüllt. Dabei wird im Rohling der Innenbeutel durch die Füllung entfaltet oder die Membran gedehnt und so im oberen Teil
des Rohlings eine mit dem Gut ausgefüllte Vorratskammer ausgebildet. Anschliessend wird die Öffnung mit dem auf ihrem Rand dicht aufliegenden Teil des Beutels oder der Membran mittels eines Tellers, der wahlweise ein Ventil aufweisen kann, unter Umbördelung gasdicht verschlossen. Zum Schluss wird wiederum durch die Öffnung im Boden des Rohlings das Treibmittel bis zum gewünschten Druck eingefüllt und die Öffnung mit einem geeigneten Stopfen verschlossen.
3) Ein Druckbehälter mit Innenbeutel als Trennteil und mit Ventil kann auch ausgehend von einem Behälterrohling hergestellt werden, der einen Boden ohne Öffnung aufweist. Als erster Schritt wird in den Rohling von oben eine vorbestimmte Menge Treibmittel eingefüllt. Dann wird ein Teller, der ein Ventil aufweist und an dem der Innenbeutel oder die Membran bereits gasdicht befestigt ist, auf den Rand des vorgängig mit Treibmittel befüllten Rohlings aufgeflanscht oder aufgebördelt. Der Innenbeutel oder die Membran sind hier noch frei von dem zu versprühenden Gut. Vorzugsweise weist hier der Teller ein mit dem Ventil verbundenes hohles und mit Löchern versehenes Steigrohr auf, auf das der Innenbeutel oder die Membran zunächst aufgelegt oder aufgewickelt ist. Dieses Steigrohr kommt beim Anflanschen oder Anbördeln des Deckels in den Innenraum des Behälterrohlings hinein. Nach dem An- flanschen oder Anbördeln des Tellers wird das Gut durch den Ventilstem mit einem Druck, der grösser ist als der in dem Behälterrohling herrschende Innendruck des Treibmittels, in den Innenbeutel oder die Membran eingefüllt. Wenn das besagte Steigrohr verwendet wird, fliesst das Gut durch den Ven- tilstem in das Steigrohr und bläht über die in dem Steigrohr vorhandenen Löcher den Innenbeutel auf.
4) Ein Druckbehälter mit Innenbeutel oder des Typs "can-in-a-can", mit Ventil, kann wie folgt befüllt werden: Zunächst wird der Innnenbeutel oder die Innendose, die noch unbefüllt oder schon befüllt sein können, in den Innenraum des Behälterrohlings eingebracht. Ein Ventil wird mit seinem Ventilteller allenfalls nur lose, jedenfalls aber nicht flüssigkeitsdicht, auf den Rand des Behälterrohlings aufgesetzt, oder wird in sehr geringem Abstand über dem Rand des Behälterrohlings gehalten. Über den Behälterrohling und den allen- falls lose aufsitzenden Ventilteller wird von oben her eine Füllvorrichtung nach dem Prinzip einer Glocke gestülpt, welche von aussen her fluiddicht an der Aussenwand des Behälterrohlings anliegt, was durch eine entsprechende Dichtung erreicht werden kann. Da der Ventilteller nicht dicht auf dem Rand des Behälterrohlings aufliegt, kann dann mit Hilfe der Füllvorrichtung durch den nicht fluiddichten Spalt zwischen Ventilteller und Rand des Behälterrohlings das unter Druck stehende Treibmittel in den Innenraum des Behälterrohlings eingebracht werden. Nach dem Befüllen des Innenraums mit dem Treibmittel muss der Ventilteller mit dem Rand des Behälterrohlings gasdicht verbunden werden, was typischerweise mit Hilfe einer im Ventilteller angeordneten Dichtung und wiederum durch Umbördeln des Rands des Ventiltellers erfolgt. Ist dies erfolgt, kann, wenn der Innenbeutel oder die Innen- dose nicht bereits mit dem zu versprühenden Gut befüllt war, das Befüllen mit dem Gut durch den Ventilstem hindurch erfolgen.
5) Wenn ein Behälter mit Kolben als Trennteil verwen- det wird, kann auch ein zylindrischer Behälterrohling, der oben zu ist und wahlweise bereits ein Ventil aufweist, dessen Boden aber noch offen ist, verwendet werden. Hier wird zu-
nächst in den umgekehrten Behälterrohling eine vorbestimmte Menge des Gutes eingefüllt, dann wird der Kolben bis zu einer gewünschten Tiefe in den Rohling heruntergestossen. Dann wird eine geeignete Menge des Treibmittels eingefüllt und auf das untere Ende des Behälterrohlings unter Druck ein Behälterboden aufgeflanscht .
Einige der in den erfindungsgemässen Druckbehältern einsetzbaren Treibmittel sind selber neu und sind daher auch Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Es handelt sich um
Treibmittel, die bestehen aus: a) einer Gasphase, die Kohlendioxid umfasst, und b) einer flüssigen Phase, die mehr als 90 Gewichtsprozente, bezogen auf die flüssige Phase, eines PoIy- ethylenglykols und gelöstes Kohlendioxid umfasst, mit der Massgabe, dass die Verbindung nicht Polyethylenglykol 400 ist.
Die oben gemachten Aussagen betreffend bevorzugte Molekulargewichtsbereiche und die Gehalte an Polyethylenglykol in der flüssigen Phase sind auch für die erfindungsgemässen Treibmittel anwendbar.
Unter Bezugnahme auf die Figuren werden nun konkrete Ausgestaltungsformen des erfindungsgemässen Druckbehälters beschrieben.
Figur 1 zeigt einen zylindrischen Aerosolbehälter mit einer Aussenwand 1 aus Aluminiumblech, der in seinem Innen- • räum einen Innenbeutel 2 aufweist, der den Innenraum in eine Vorratskammer 3 und eine Treibmittelkammer 4 unterteilt. Die Treibmittelkammer 4 enthält ein erfindungsgemässes Treibmittel. Dieses besteht aus einer gasförmigen Phase 5 mit einem
Gesamtdruck in der Gasphase von typisch etwa 5 bar, wobei das Verhältnis Partialdruck Kohlendioxid zu Gesamtdruck etwa 0,98 betragen kann, und aus einer flüssigen Phase 6, die im Wesentlichen aus Polyethylenglykol mit Mw 300 und darin gelös- tem Kohlendioxid besteht. Die Vorratskammer 3 ist mit einem flüssigen Gut 7 gefüllt, das mittels eines üblichen Ventils (in der Figur nicht gezeigt) und mittels eines üblichen Sprühkopfs 8 aus dem Aerosolbehälter versprüht werden kann. Links ist der gefüllte Aerosolbehälter gezeigt, rechts der Aerosolbehälter nach weitgehender Entleerung, wobei sich die Membran 2 nach oben zusammengezogen hat.
Figur 2 zeigt einen erfindungsgemässen Aerosolbehälter mit einer Aussenwand 1 aus nichtrostendem Stahlblech. Sein Innenraum ist mittels eines Innenbeutels 2 in eine Vorratskammer 3 und eine Treibmittelkammer 4 unterteilt. Die Vorratskammer 3 ist mit einem feinteiligen Gut 9 gefüllt (etwa einem Trockenpulver von inhalierbarer Teilchengrösse) . Die Treibmittelkammer 4 enthält ein Treibmittel, das aus einer Gasphase 5 und einer flüssigen Phase 6 besteht. Die Gasphase weist einen Gesamtdruck von typisch etwa 4 bar auf, wobei das Verhältnis Partialdruck Kohlendioxid zu Gesamtdruck etwa 0,99 betragen kann. Die flüssige Phase 6 besteht im Wesentlichen aus PEG mit Mw 250 und darin gelöstem Kohlendioxid. Bei die- ser Ausführungsform weist der Innenbeutel 2 in seinem Inneren ein hohles Steigrohr 10 mit Durchtrittsöffnungen 11 auf. Beim Komprimieren und/oder Zusammenfalten des Innenbeutels 2 (rechte Seite der Figur 2) wird das zu versprühende Gut 9 durch die Öffnungen 11 in das Steigrohr 10 gedrückt; das Steigrohr 10 führt zu dem im Inneren des Sprühkopfs 8 angeordneten nicht sichtbaren Ventil.
Figur 3 zeigt einen erfindungsgemässen Aerosolbehälter mit einer Aussenwand 1 aus nichtrostendem Stahlblech. Der Innenraum des Aerosolbehälters ist mittels eines Kolbens 12, der etwa aus PVC bestehen kann, in eine Vorratskammer 3 und eine Treibmittelkammer 4 unterteilt. Diese Ausführungsform des Aerosolbehälters weist über mindestens einen Teil der Länge der Mittelachse einen konstant geformten, vorzugsweise zylindrischen Querschnitt auf. In der Figur ist die Mittelachse als gestrichelte Linie gezeigt. Der Kolben 12 ist passgenau zum Querschnitt des Innenraums. Die Vorratskammer enthält ein flüssiges zu versprühendes Gut 7. Die Treibmittelkammer 4 enthält ein Treibmittel, das aus einer Gasphase 5 und einer flüssigen Phase 6 besteht. Die Gasphase weist einen Gesamtdruck von typisch etwa 4 bar auf, wobei das Verhältnis Partialdruck Kohlendioxid zu Gesamtdruck etwa 0,95 betragen kann. Die flüssige Phase 6 besteht im Wesentlichen aus dem Dibutylether eines Polyethylenglykols, der ein MM von etwa 350 aufweist, und darin gelöstem Kohlendioxid. Auf dem Kopf des Aerosolbehälters ist ein Sprühkopf 8 angebracht, der in seinem Inneren ein Auslassventil aufweist (in der Figur nicht gezeigt) . Rechts ist in Figur 3 gezeigt, wie das Volumen der Vorratskammer 3 sich durch Heraufschieben des Kolbens 12 sich verringert hat.
Figuren 4 bis 6 zeigen die Abhängigkeit des Drucks in der Treibmittelkammer von der Temperatur, wenn die flüssige Phase PEG mit Mw 300 oder PEG-Dibutylether enthält. Für diese Messungen wurden als simulierte Treibmittelkammer plastifi- zierte Glasflaschen von 100 ml Volumen verwendet. Diese wur- den zunächst geclincht und evakuiert, in die evakuierten
Glasflaschen wurde die flüssige, noch kohlendioxidfreie Phase des Treibmittels (etwa 10 g) mit einer Spritze injiziert. An-
schliessend wurde unter Schütteln die gewünschte Menge CO2 von der Gasflasche in die Glasflaschen gegeben, bis nach Äquilibrierung bei 25 °C der gewünschte Ausgangsdruck erzielt war. Es wurden drei verschiedene Ausgangsdrücke gewählt (Figur 4: 2,5 bar; Figur 5: ca. 5 bar; Figur 6: 7 bar) . Der Druck wurde bei verschiedenen Temperaturen gemessen. -150C wurde in einer Salzlösung, die zuvor im Tiefkühler gekühlt wurde, erreicht. 80C wurden durch Äquilibrierenlassen im Kühlschrank erzielt. Auf die Temperaturen von 200C, 25 °C, 300C, 4O0C und 500C wurden die Glasflaschen jeweils in einem Wasserbad temperiert. Der nach Äquilibrierung vorhandene Druck wurde mittels eines Handmanometers gemessen.
Derselbe experimentelle Versuchsaufbau wie für die Fi- guren 4 bis 6 verwendet erlaubt es auch, bei gegebener, konstanter Temperatur die Abhängigkeit des Drucks in der Gasphase von der Gesamtmenge des zugeführten Kohlendioxids zu bestimmen. So wurde etwa für PEG 300 bei 250C gefunden:
P (T=25 ° C) [bar] 3 4 , 75 7
Wt % ( CO2) 1 , 6 2 , 8 4 , 0
Xco 0 , 0998 0 , 1641 0 , 2212
Mit den P / xCo2~ Werten aus der obigen Tabelle lässt sich für PEG 300 mittels linearer Regression das H und H0 für die oben erwähnte Formel (2) bestimmen.
Figuren 7 und 8 zeigen die gemessene Abhängigkeit des Drucks P in der Treibmittelkammer von erfindungsgemässen Aerosolbehältern (Sprühdosen) in Abhängigkeit von versprühten
Volumen ΔV. Die jeweilige noch kohlendioxidfreie flüssige Phase wurde in einem Mischzylinder, der einem Maximaldruck von 10 bar standhält, vorgelegt und verschlossen. Über ein Steckventil mit integriertem Hahn wurde die flüssige Phase mit CO2 versetzt. Um die flüssige Phase vollständig mit CO2 zu sättigen, wurde CO2 eingelassen, bis ein Druck von 10 bar im Mischzylinder war. Das Ventil wurde verschlossen und der Messzylinder kräftig geschüttelt bis der Druck auch unter Schütteln konstant blieb. Anschliessend wurde wieder CO2 ein- gelassen. Dieser Vorgang wurde wiederholt, bis der gewünschte Druck im Mischzylinder auch nach dem Schütteln nicht unterschritten wurde. Anschliessend wurde das so vorgängig hergestellte Treibmittel, das etwa 5 Gewichtsprozent Kohlendioxid enthielt, ohne Gasphase mit einer Pumpe in die Abfüllmaschine ("Pamasol" Produktfüller) gepumpt und in handelsübliche Dosen mit Innenbeutel abgefüllt. Das Nennvolumen der Dosen betrug je 118 ml, das Volumen ihres Innenbeutels betrug 60 ml, und die abgefüllte Menge Treibmittel war 12 g pro Dose. Zur Simulierung eines zu versprühenden Doseninhalts wurde mit dem Produktfüller Wasser in den Innenbeutel gefüllt. Der schlussendliche Anfangsdruck in den Dosen ist in den Figuren 7 und 8 als y-Achsenabschnitt sichtbar. Anschliessend wurde das Wasser aus der Dose versprüht und der Druck als Funktion des Massenverlusts der Spraydose gemessen (1 g Massenverlust = 1 ml versprühtes Volumen) und grafisch aufgetragen.