VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR BLASFORMUNG VON BEHÄLTERN UNTER VERWENDUNG VON WANDDICKENMESSUNG DES GEFORMTEN GEGENSTANDES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Blasformung von Behältern, bei dem ein Vorformling aus einem thermoplastischen Material nach einer thermischen Konditionierung entlang eines Transportweges im Bereich einer Heizstrecke innerhalb einer Blasform durch Blasdruckeinwirkung in den Behälter umgeformt wird, sowie bei der die thermische Konditionierung von mehreren übereinander positionierten Heizstrahlern durchgeführt wird.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Vorrichtung zur Blasformung von Behältern aus einem thermoplastischen Material, die mindestens eine entlang eines Transportweges eines Vorformlings angeordnete Heiz- strecke und eine mit einer Blasform versehene Blasstation aufweist, sowie bei der die Heizstrecke mindestens ein Heizelement mit mindestens zwei übereinander angeordneten Heizstrahlern aufweist.
Bei einer Behälterformung durch Blasdruckeinwirkung werden Vorformlinge aus einem thermoplastischen Material, beispielsweise Vorformlinge aus PET (Polyethylente- rephthalat) , innerhalb einer Blasmaschine unterschiedlichen BearbeitungsStationen zugeführt. Typischerweise weist eine derartige Blasmaschine eine Heizeinrichtung sowie eine Blaseinrichtung auf, in deren Bereich der zuvor temperierte Vorformling durch biaxiale Orientierung zu einem Behälter expandiert wird. Die Expansion erfolgt mit Hilfe von Druckluft, die in den zu expandierenden Vorformling eingeleitet wird. Der verfahrenstechnische Ablauf bei einer derartigen Expansion des Vorformlings wird in der DE-OS 43 40 291 erläutert. Die einleitend erwähnte Einleitung des unter Druck stehenden Gases umfaßt auch die Druckgaseinleitung in die sich entwickelnde Behälterblase sowie die Druckgaseinleitung in den Vorformling zu Beginn des Blasvorganges.
Der grundsätzliche Aufbau einer Blasstation zur Behälterformung wird in der DE-OS 42 12 583 beschrieben. Möglichkeiten zur Temperierung der Vorformlinge werden in der DE-OS 23 52 926 erläutert.
Innerhalb der Vorrichtung zur Blasformung können die Vorformlinge sowie die geblasenen Behälter mit Hilfe unterschiedlicher Handhabungseinrichtungen transportiert werden. Bewährt hat sich insbesondere die Verwendung von Transportdornen, auf die die Vorformlinge aufgesteckt werden. Die Vorformlinge können aber auch mit anderen Trageinrichtungen gehandhabt werden. Die Verwendung von Greifzangen zur Handhabung von Vorformlin- gen und die Verwendung von Spreizdornen, die zur Halte- rung in einen Mündungsbereich des Vorformlings einführbar sind, gehören ebenfalls zu den verfügbaren Konstruktionen.
Eine Handhabung von Behältern unter Verwendung von Übergaberädern wird beispielsweise in der DE-OS 199 06 438 bei einer Anordnung des Übergaberades zwischen einem Blasrad und einer Ausgabestrecke beschrieben.
Die bereits erläuterte Handhabung der Vorformlinge erfolgt zum einen bei den sogenannten Zweistufenverfahren, bei denen die Vorformlinge zunächst in einem Spritzgußverfahren hergestellt, anschließend zwischengelagert und erst später hinsichtlich ihrer Temperatur konditioniert und zu einem Behälter aufgeblasen werden. Zum anderen erfolgt eine Anwendung bei den sogenannten Einstufenverfahren, bei denen die Vorformlinge unmittelbar nach ihrer spritzgußtechnischen Herstellung und einer ausreichenden Verfestigung geeignet temperiert und anschließend aufgeblasen werden.
Im Hinblick auf die verwendeten Blasstationen sind unterschiedliche Ausführungsformen bekannt. Bei Blasstationen, die auf rotierenden Transporträdern angeordnet sind, ist eine buchartige Aufklappbarkeit der Formträ- ger häufig anzutreffen. Es ist aber auch möglich, relativ zueinander verschiebliche oder andersartig geführte Formträger einzusetzen. Bei ortsfesten Blasstationen, die insbesondere dafür geeignet sind, mehrere Kavitäten zur Behälterformung aufzunehmen, werden typischerweise parallel zueinander angeordnete Platten als Formträger verwendet .
Vor einer Durchführung der Beheizung werden die Vorformlinge typischerweise auf Transportdorne aufgesteckt, die den Vorformling entweder durch die gesamte Blasmaschine transportieren oder die lediglich im Bereich der Heizeinrichtung umlaufen. Bei einer stehenden
Beheizung der Vorformlinge derart, daß die Mündungen der Vorformlinge in lotrechter Richtung nach unten orientiert sind, werden die Vorformlinge üblicherweise auf ein hülsenförmiges Halterungselement des Transportdor- nes aufgesteckt. Bei einer hängenden Beheizung der Vorformlinge, bei der diese mit ihren Mündungen in lotrechter Richtung nach oben orientiert sind, werden in der Regel Spreizdorne in die Mündungen der Vorformlinge eingeführt, die die Vorformlinge festklemmen.
Bei der Durchführung einer blastechnischen Behälterformung besteht eine wesentliche Aufgabe darin, in der Behälterwandung eine vorgegebene Materialverteilung zu erreichen. Ein wesentlicher Parameter zur Vorgabe der sich ergebenden Materialverteilung stellt die Verteilung der vor der Blasformung in den Vorformlingen realisierten Wärmeverteilung dar.
Die Wärmeverteilung wird typischerweise derart realisiert, daß in einer Umfangsrichtung der Vorformlinge ein gleiches Temperaturniveau und in einer Längsrichtung der Vorformlinge ein Temperaturprofil erzeugt wird. Darüber hinaus erfolgt auch durch die Wand des Vorformlings hindurch von außen nach innen die Vorgabe eines geeigneten Temperaturprofils. Grundsätzlich ist davon auszugehen, daß Bereiche des Vorformlings mit einer geringeren Temperatur zu dickeren Wandungsbereichen des geblasenen Behälters führen und daß die wärmeren Bereiche des Vorformlings bei der Durchführung der Blasverformung stärker verstreckt werden und hierdurch zu dünneren Wandungsbereichen des geblasenen Behälters führen.
Die Temperatur im Bereich der Vorformlinge kann mit sogenannten Pyrometern gemessen werden. Eine meßtechni-
sehe Erfassung einer konkreten Wanddicke im Bereich der geblasenen Behälter kann mit sogenannten Wanddickensensoren erfolgen, die beispielsweise optisch oder unter Verwendung von Schallwellen arbeiten.
Eine konkrete Einstellung der für die Beheizung der Vorformlinge verwendeten Heizelemente sowie der einzelnen Heizstrahler erfolgt überwiegend manuell nach einer Auswertung der Wanddickenverteilung im Bereich der geblasenen Behälter. Aufgrund der Mehrzahl der in einer Transportrichtung der Vorformlinge hintereinander angeordneten Heizelemente sowie auftretender thermischer Ausgleichsvorgänge erfolgt die Einstellung adaptiv und manuell in einem umfangreichen Testbetrieb, in dem empirisch Einstellungen der Heizelemente verändert und die Auswirkungen auf die geblasenen Behälter erfaßt werden. Ein derartiges Vorgehen erweist sich in der Regel als sehr zeitaufwendig. Bei erheblichen Temperaturschwankungen der Umgebungstemperatur oder der Luftfeuchtigkeit sind darüber hinaus häufig Nacheinstellungen erforderlich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der einleitend genannten Art derart zu verbessern, daß mit geringem maschinenbaulichen Aufwand eine qualitativ hochwertige Beheizung bei gleichzeitig hohen Durchsatzraten unterstützt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Anschluß an die Blasformung des Behälters auf mindestens einem Höhenniveau des Behälters eine Wanddicke gemessen wird, daß ein diesem Höhenniveau zugeordnete Heizstrahler hinsichtlich seiner Heizleistung geregelt wird und daß der Regelung als Sollwert ein Vorgabewert
für die Wandstärke und als Istwert die gemessene Wanddicke zugeführt wird.
Weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der einleitend genannten Art derart zu konstruieren, daß hohe Durchsatzraten bei einfachem konstruktiven Aufbau und guter Produktqualität unterstützt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Heizstrahler an eine Regelung angeschlossen sind, die mit mindestens einem Sensor zur Erfassung einer Wanddicke des Behälters verbunden ist und daß der Sensor auf einem Höhenniveau angeordnet ist, das einem Höhenniveau des Heizstrahlers unter Einbeziehung eines Reckfaktors entspricht, der durch das Verhältnis der Länge des verstreckten Bereiches des Behälters zur Länge des zugehörigen Bereiches des Vorformlinges gebildet ist.
Durch die Anordnung des Wanddickensensors auf einem Höhenniveau des Behälters, das direkt einem Höhenniveau eines korrespondierenden Heizstrahlers zugeordnet ist, ist es im Rahmen einer automatischen Regelung möglich, die Wärmeemission des Heizstrahlers derart einzustellen, daß exakt die vorgesehene Wanddicke des Behälters erreicht wird. Die Regelung ermöglicht einen weitgehenden automatischen Betrieb ohne die Notwendigkeit von manuellen Einstellungen der Heizparameter. Insbesondere werden automatisch Störungen ausgeregelt, die sich aus der Veränderung von Umgebungsparametern ergeben. Die Regelung wirkt darüber hinaus nicht auf Parameter ein, die lediglich indirekt die sich ergebenden Wanddicken beeinflussen, sondern es wird direkt der wesentliche
Ausgangsparameter als Istwert für die Regelung berücksichtigt.
Eine hohe Konturtreue der geblasenen Behälter läßt sich dadurch erreichen, daß die Wanddickenmessung des Behälters auf mehreren unterschiedlichen Höhenniveaus durchgeführt wird.
Eine gezielte Beeinflussung der Wanddickenverhältnisse auf unterschiedlichen Höhenniveaus kann dadurch realisiert werden, daß mindestens zwei Paare von Meßeinrichtungen für die Wanddicke des Behälters und Wanddickenreglern, die jeweils auf einander entsprechenden Höhenniveaus angeordnet sind, in jeweils einen Regelkreis zur Durchführung einer niveauspezifischen Wanddickenregelung integriert werden.
Eine weitere Qualitätsverbesserung der geblasenen Behälter läßt sich dadurch erreichen, daß eine Temperaturmessung der Vorformlinge durchgeführt wird.
Zur Bereitstellung einer einfachen Regelungsstruktur wird vorgeschlagen, daß eine Temperaturregelung und eine Wanddickenregelung in einer Kaskadenregelung durch- geführt werden.
Eine direkte Regelung der Wanddickenverteilung wird dadurch unterstützt, daß die Temperaturregelung in einem inneren Regelkreis der Kaskadenregelung und die Wanddickenregelung in einem äußeren Regelkreis der Kaskadenregelung durchgeführt werden.
Eine thermische Beeinflussung der Vorformlinge durch alle verwendeten Heizelemente kann dadurch berücksich-
tigt werden, daß eine Temperaturmessung der Vorformlin- ge hinter der Heizstrecke durchgeführt wird.
Zur Berücksichtigung thermischer Ausgleichsvorgänge im Material der Vorformlinge wird vorgeschlagen, daß die Temperaturmessung der Vorformlinge in Transportrichtung der Vorformlinge zwischen der Heizstrecke und einem Blasrad durchgeführt wird.
Ein einfacher Vorrichtungsaufbau läßt sich dadurch erreichen, daß eine Wanddickenmessung in Transportrichtung hinter dem Blasrad durchgeführt wird.
Eine schnelle Durchführung von Regelungsvorgängen wird dadurch unterstützt, daß lediglich ein Teil der Heizelemente der Heizstrecke vom Wanddickenregler gesteuert werden.
Geringe Verzögerungszeiten bei einer Durchführung der Regelung werden dadurch erreicht, daß mindestens das in Transportrichtung der Vorformlinge letzte Heizelement vom Wanddickenregler gesteuert wird.
Ein vereinfachter Aufbau wird dadurch bereitgestellt, daß mindestens zwei Heizelemente parallel vom Wanddik- kenregler angesteuert werden.
Ebenfalls trägt es zu einem vereinfachten Grundaufbau bei, daß mindestens das in Transportrichtung der Vorformlinge erste Heizelement ungeregelt eine Grundtemperatur der Vorformlinge erzeugt.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 Eine perspektivische Darstellung einer Blasstation zur Herstellung von Behältern aus Vor- formlingen,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Blasform, in der ein Vorformling gereckt und expandiert wird,
Fig. 3 eine Skizze zur Veranschaulichung eines grundsätzlichen Aufbaus einer Vorrichtung zur Blasformung von Behältern,
Fig. 4 eine modifizierte Heizstrecke mit vergrößerter Heizkapazität,
Fig. 5 einen Querschnitt durch ein Heizelement mit einer Mehrzahl übereinander angeordneter Heizstrahler sowie einen zugeordneten Vorformling,
Fig. 6 einen Querschnitt durch eine Sensoranordnung zur Messung von Wanddicken eines geblasenen Behälters ,
Fig. 7 eine Prinzipdarstellung einer Blasmaschine mit Heizstrecke, Blasrad, Pyrometer und Wanddik- kensensor und
Fig. 8 eine schematische Darstellung eines Regelungskonzepts zur Regelung der Temperatur der Vor- formlinge sowie zur Regelung der Wanddicke der geblasenen Behälter.
Der prinzipielle Aufbau einer Vorrichtung zur Umformung von Vorformlingen (1) in Behälter (2) ist in Fig. 1 und in Fig. 2 dargestellt.
Die Vorrichtung zur Formung des Behälters (2) besteht im wesentlichen aus einer Blasstation (3), die mit einer Blasform (4) versehen ist, in die ein Vorformling (1) einsetzbar ist. Der Vorformling (1) kann ein spritzgegossenes Teil aus Polyethylenterephthalat sein. Zur Ermöglichung eines Einsetzens des Vorformlings (1) in die Blasform (4) und zur Ermöglichung eines Herausnehmens des fertigen Behälters (2) besteht die Blasform (4) aus Formhälften (5, 6) und einem Bodenteil (7) , das von einer Hubvorrichtung (8) positionierbar ist. Der Vorformling (1) kann im Bereich der Blasstation (3) von einem Transportdorn (9) gehalten sein, der gemeinsam mit dem Vorformling (1) eine Mehrzahl von Behandlungsstationen innerhalb der Vorrichtung durchläuft. Es ist aber auch möglich, den Vorformling (1) beispielsweise über Zangen oder andere Handhabungsmittel direkt in die Blasform (4) einzusetzen.
Zur Ermöglichung einer Druckluftzuleitung ist unterhalb des Transportdornes (9) ein Anschlußkolben (10) angeordnet, der dem Vorformling (1) Druckluft zuführt und gleichzeitig eine Abdichtung relativ zum Transportdorn (9) vornimmt. Bei einer abgewandelten Konstruktion ist es grundsätzlich aber auch denkbar, feste Druckluftzuleitungen zu verwenden.
Eine Reckung des Vorformlings (1) erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel mit Hilfe einer Reckstange (11) , die von einem Zylinder (12) positioniert wird. Gemäß einer anderen Ausführungsform wird eine mechanische Positionierung der Reckstange (11) über Kurvensegmente durchgeführt, die von Abgriffrollen beaufschlagt sind. Die Verwendung von Kurvensegmenten ist insbesondere
dann zweckmäßig, wenn eine Mehrzahl von Blasstationen (3) auf einem rotierenden Blasrad angeordnet sind
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist das Recksystem derart ausgebildet, daß eine Tandem- Anordnung von zwei Zylindern (12) bereitgestellt ist. Von einem Primärzylinder (13) wird die Reckstange (11) zunächst vor Beginn des eigentlichen Reckvorganges bis in den Bereich eines Bodens (14) des Vorformlings (1) gefahren. Während des eigentlichen Reckvorganges wird der Primärzylinder (13) mit ausgefahrener Reckstange gemeinsam mit einem den Primärzylinder (13) tragenden Schlitten (15) von einem Sekundärzylinder (16) oder über eine Kurvensteuerung positioniert. Insbesondere ist daran gedacht, den Sekundärzylinder (16) derart kurvengesteuert einzusetzen, daß von einer Führungsrolle (17) , die während der Durchführung des Reckvorganges an einer Kurvenbahn entlang gleitet, eine aktuelle Reckposition vorgegeben wird. Die Führungsrolle (17) wird vom Sekundärzylinder (16) gegen die Führungsbahn gedrückt. Der Schlitten (15) gleitet entlang von zwei Führungselernenten (18) .
Nach einem Schließen der im Bereich von Trägern (19, 20) angeordneten Formhälften (5, 6) erfolgt eine Verriegelung der Träger (19, 20) relativ zueinander mit Hilfe einer Verriegelungseinrichtung (20) .
Zur Anpassung an unterschiedliche Formen eines Mündungsabschnittes (21) des Vorformlings (1) ist gemäß Fig. 2 die Verwendung separater Gewindeeinsätze (22) im Bereich der Blasform (4) vorgesehen.
Fig. 2 zeigt zusätzlich zum geblasenen Behälter (2) auch gestrichelt eingezeichnet den Vorformling (1) und schematisch eine sich entwickelnde Behälterblase (23) .
Fig. 3 zeigt den grundsätzlichen Aufbau einer Blasmaschine, die mit einer Heizstrecke (24) sowie einem rotierenden Blasrad (25) versehen ist. Ausgehend von einer Vorformlingseingäbe (26) werden die Vorformlinge (1) von übergaberädern (27, 28, 29) in den Bereich der Heizstrecke (24) transportiert. Entlang der Heizstrecke (24) sind Heizelement (30) sowie Gebläse (31) angeordnet, um die Vorformlinge (1) zu temperieren. Nach einer ausreichenden Temperierung der Vorformlinge (1) werden diese an das Blasrad (25) übergeben, in dessen Bereich die Blasstationen (3) angeordnet sind. Die fertig geblasenen Behälter (2) werden von weiteren Übergaberädern einer Ausgabestrecke (32) zugeführt.
Um einen Vorformling (1) derart in einen Behälter (2) umformen zu können, daß der Behälter (2) Materialeigenschaften aufweist, die eine lange Verwendungsfähigkeit von innerhalb des Behälters (2) abgefüllten Lebensmitteln, insbesondere von Getränken, gewährleisten, müssen spezielle Verfahrensschritte bei der Beheizung und Orientierung der Vorformlinge (1) eingehalten werden. Darüber hinaus können vorteilhafte Wirkungen durch Einhaltung spezieller Dimensionierungsvorschriften erzielt werden.
Als thermoplastisches Material können unterschiedliche Kunststoffe verwendet werden. Einsatzfähig sind beispielsweise PET, PEN oder PP.
Die Expansion des Vorformlings (1) während des Orientierungsvorganges erfolgt durch Druckluftzuführung. Die
Druckluftzuführung ist in eine Vorblasphase, in der Gas, zum Beispiel Preßluft, mit einem niedrigen Druckniveau zugeführt wird und in eine sich anschließende Hauptblasphase unterteilt, in der Gas mit einem höheren Druckniveau zugeführt wird. Während der Vorblasphase wird typischerweise Druckluft mit einem Druck im Intervall von 10 bar bis 25 bar verwendet und während der Hauptblasphase wird Druckluft mit einem Druck im Intervall von 25 bar bis 40 bar zugeführt.
Aus Fig. 3 ist ebenfalls erkennbar, daß bei der dargestellten Ausführungsform die Heizstrecke (24) aus einer Vielzahl umlaufender Transportelemente (33) ausgebildet ist, die kettenartig aneinandergereiht und entlang von Umlenkrädern (34) geführt sind. Insbesondere ist daran gedacht, durch die kettenartige Anordnung eine im wesentlichen rechteckförmige Grundkontur aufzuspannen. Bei der dargestellten Ausführungsform werden im Bereich der dem Übergaberad (29) und einem Eingaberad (35) zugewandten Ausdehnung der Heizstrecke (24) ein einzelnes relativ groß dimensioniertes Umlenkrad (34) und im Bereich von benachbarten Umlenkungen zwei vergleichsweise kleiner dimensionierte Umlenkräder (36) verwendet. Grundsätzlich sind aber auch beliebige andere Führungen denkbar.
Zur Ermöglichung einer möglichst dichten Anordnung des Übergaberades (29) und des Eingaberades (35) relativ zueinander erweist sich die dargestellte Anordnung als besonders zweckmäßig, da im Bereich der entsprechenden Ausdehnung der Heizstrecke (24) drei Umlenkräder (34, 36) positioniert sind, und zwar jeweils die kleineren Umlenkräder (36) im Bereich der Überleitung zu den linearen Verläufen der Heizstrecke (24) und das größere Umlenkrad (34) im unmittelbaren Übergabebereich zum
Übergaberad (29) und zum Eingaberad (35) . Alternativ zur Verwendung von kettenartigen Transportelementen (33) ist es beispielsweise auch möglich, ein rotierendes Heizrad zu verwenden.
Nach einem fertigen Blasen der Behälter (2) werden diese von einem Entnahmerad (37) aus dem Bereich der Blasstationen (3) herausgeführt und über das ϋbergaberad (28) und ein Ausgaberad (38) zur Ausgabestrecke (32) transportiert .
In der in Fig. 4 dargestellten modifizierten Heizstrek- ke (24) können durch die größere Anzahl von Heizelementen (30) eine größere Menge von Vorformlingen (1) je Zeiteinheit temperiert werden. Die Gebläse (31) leiten hier Kühlluft in den Bereich von Kühlluftkanälen (39) ein, die den zugeordneten Heizelementen (30) jeweils gegenüberliegen und über Ausströmöffnungen die Kühlluft abgeben. Durch die Anordnung der Ausströmrichtungen wird eine Strömungsrichtung für die Kühlluft im wesentlichen quer zu einer Transportrichtung der Vorformlinge (1) realisiert. Die Kühlluftkanäle (39) können im Bereich von den Heizelementen (30) gegenüberliegenden Oberflächen Reflektoren für die Heizstrahlung bereitstellen, ebenfalls ist es möglich, über die abgegebene Kühlluft auch eine Kühlung der Heizelemente (30) zu realisieren.
Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Heizelementes (30) , das mit einer Mehrzahl übereinander angeordneter Heizstrahler (41) versehen ist. Unter Verwendung der Heizstrahler (41) ist es möglich, in Richtung einer Längsachse (42) des Vorformlings (1) ein vorgegebenes Temperaturprofil zu erzeugen. Bei der Durchführung eines Reckvorganges wird im wesentlichen
ein Streckbereich (43) des Vorformlings (1) einer biaxialen Orientierung unterworfen.
Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung einer Meßeinrichtung (44) mit einer Mehrzahl übereinander angeordneter Sensoren (45) zur Erfassung einer Wanddicke des Behälters (2) . Der Streckbereich (43) des Vorformlings (1) wurde als Folge des Reck- und Blasvorganges in einen Orientierungsbereich (46) des Behälters (2) umgeformt. Der Streckbereich (43) des Vorformlinges (1) weist eine Ausgangslänge (47) auf und der Orientierungsbereich (46) des Behälters (2) ist mit einer Produktlänge (48) versehen. Der Quotient aus der Produktlänge (48) und der Ausgangslänge (47) ergibt den realisierten Reckfaktor.
Der Behälter (2) weist eine Behälterlängsachse (49) auf, in deren Richtung hintereinander die Sensoren (45) angeordnet sind. Ein Sensorabstand (50) ergibt sich aus einem Heizstrahlerabstand (51) multipliziert mit dem Reckfaktor.
Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung einer Blas- maschine (52) in einer gegenüber der Darstellung in Fig. 3 stark vereinfachten und schematisierten Struktur. Es ist zu erkennen, daß ein Temperatursensor (53) zur Erfassung einer Temperatur der Vorformlinge (1) in einer Transportrichtung der Vorformlinge (1) im Bereich der Heizstrecke (24) hinter den Heizelementen (30) angeordnet ist. Vorteilhafterweise ist der Temperatursensor (53) möglichst dicht am Blasrad (25) angeordnet, um eine Temperaturerfassung nach einer Durchführung von thermischen Ausgleichsvorgängen innerhalb der Wandung der Vorformlinge (1) zu ermöglichen. Als Temperatursensor (53) kann beispielsweise ein Pyrometer verwendet
werden. Insbesondere ist es möglich, mehrere Temperatursensoren (53) in Richtung der Längsachse (42) der Vorformlinge (1) übereinander anzuordnen, um ein Temperaturprofil der Vorformlinge (1) zu erfassen. Als besonders vorteilhaft erweist es sich, eine Mehrzahl von Temperatursensoren (53) jeweils auf einem Höhenniveau der Heizstrahler (41) zu positionieren, um eine direkte Regelung der einzelnen Heizstrahler (41) durchführen zu können.
Dargestellt ist in Fig. 7 ebenfalls die Anordnung der Meßeinrichtung (44) zur Wanddickenerfassung der Behälter (2) . Die Meßeinrichtung (44) kann beispielsweise im Bereich einer Entnahmeeinrichtung (54) angeordnet werden, die die geblasenen Behälter (2) aus dem Bereich des Blasrades (25) wegführt.
Fig. 8 zeigt eine schematische Darstellung eines Regelungssystems für die Heizelemente (30) bzw. die Heizstrahler (41) . Das Regelungssystem ist in Form einer Kaskadenregelung ausgebildet. Ein äußerer Regelkreis erfaßt hinter der Blasstation (3) über die Meßeinrichtung (44) die Wanddicke (2) des Behälters (2) auf einem vorgegebenen Höhenniveau und führt diesen Istwert dem Eingang eines Wanddickenreglers (55) zu. Unmittelbarer Eingangswert für den Wanddickenregler (55) ist die Regeldifferenz zwischen einer vorgegebenen Wanddicke sowie der meßtechnisch erfaßten Wanddicke. Ein Ausgangs- wert des Wanddickenreglers (55) stellt den Sollwert für einen inneren Temperaturregelkreis bereit.
Einem Temperaturregler (56) wird als unmittelbarer Steuerwert die Differenz zwischen dem Ausgangswert des Wanddickenreglers (55) und einem vom Temperatursensor (53) erfaßten Temperaturwert des Vorformlings (1) auf
einem vorgegebenen Höhenniveau zugeführt. Typischerweise wird jedem der Heizstrahler (41) eine in Fig. 8 dargestellte Regelungsstruktur zugeordnet.
Gemäß einer vereinfachten Regelung wird der innere Regelkreis weggelassen und es erfolgt ausschließlich eine Regelung im Hinblick auf die Wanddicke ohne meßtechnische Erfassung und Regelung der Temperatur. Vorteilhafterweise ist mindestens einer der Regler (55, 56) mit einem Integralverhalten ausgebildet, um Regeldifferenzen zu vermeiden. Gemäß einer weiteren Regelungsvariante berücksichtigt die Regelung ein Totzeitverhalten des Regelungssystems aufgrund der Transportweglängen der Vorformlinge (1) bzw. der Behälter (2) . Es wird hierbei berücksichtigt, daß eine in Abhängigkeit von der Transportgeschwindigkeit bekannte Verzögerung zwischen einer Stellgrößenveränderung und einer Veränderung der Ausgangsgröße vorliegt.