Beschreibung
Dieselelektrisches Antriebssystem mit einem permanent erreg¬ ten Synchrongenerator
Die Erfindung bezieht sich auf ein dieselelektrisches An¬ triebssystem gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein gattungsgemäßes Antriebssystem ist der Veröffentlichung mit dem Titel "Energy Efficient Drive System for a Diesel E- lectric Shunting Locomotive", von Olaf Koerner, Jens Brand und Karsten Rechenberg, abgedruckt im Konferenzband "EPE'2005", der EPE-Konferenz in Dresden vom 11.-14.09.2005 zu entnehmen. In dieser Veröffentlichung werden zwei diesel- elektrische Antriebssysteme mit einem permanent erregten Syn¬ chrongenerator einander gegenüber gestellt. Diese beiden Antriebssysteme unterscheiden sich nur darin, dass der genera- torseitige Stromrichter des Spannungszwischenkreis-Umrichters einmal ein Diodengleichrichter und das andere Mal ein selbst- geführter Pulsstromrichter ist. In dieser Veröffentlichung wird der selbstgeführte Pulsstromrichter als IGBT-Gleich- richter bezeichnet. Bei beiden Antriebssystemen ist ein Bremswiderstand mit dem Zwischenkreis des Spannungszwischen¬ kreis-Umrichters verbindbar. Dazu ist ein abschaltbarer Thy- ristor vorgesehen, der auch als Gate Turn Off-Thyristor (GTO- Thyristor) bezeichnet wird. Mittels diesem Pulswiderstand wird die Gleichspannung im Zwischenkreis des Spannungszwischenkreis-Umrichters im Bremsbetrieb, das heißt, die Last, insbesondere eine Drehfeldmaschine, liefert Energie in den Zwischenkreis, dafür gesorgt, dass eine maximal zulässige Zwischenkreis-Spannung nicht überschritten wird. Ein Teil dieser Bremsleistung wird dazu verwendet, das Schleppmoment des leer laufenden Dieselmotors auszugleichen. Nachteilig wirkt sich aus, dass für den Bremssteiler ein weiterer Strom- richter-Brückenzweig verwendet werden muss und die zusätzli¬ che Verschienung dieses Bremsstellers mit der Zwischenkreis- Verschienung erfolgen muss. Dabei ist darauf zu achten, dass der Bremssteiler niederinduktiv angeschlossen werden sollte.
In Abhängigkeit des Bremsmoments kann es vorkommen, dass weitere Stromrichter-Brückenzweige für den Bremssteiler verwendet werden müssen, die elektrisch parallel geschaltet werden. Außerdem wird eine Steuervorrichtung für den abschaltbaren Thyristor benötigt. Ferner weist der als Bremssteiler verwendete abschaltbare Thyristor ein aufwändiges Beschaltungsnetz- werk auf, das entsprechend Platz benötigt.
Aus der DE 102 10 164 Al ist eine Vorrichtung zur mehrfachen Gleichrichtereinspeisung eines permanent erregten Synchronmotors in einer Kraftanlage bekannt. Dieser permanent erregte Synchrongenerator weist zwei mehrphasige Ständerwicklungssysteme auf, die in ihrer Windungszahl unterschiedlich ausge¬ führt sind. Das eine Wicklungssystem ist an einem gesteuerten Gleichrichter, z.B. einem IGBT-Gleichrichter, angeschlossen. Dieser gesteuerte Gleichrichter hat die Aufgabe, den permanent erregten Synchrongenerator bezüglich Leistungsabgabe und somit Drehzahl zu regeln. Dazu fließt im Bereich kleiner Drehzahlen Strom und somit die elektrische Leistung aus- schließlich über dieses Wicklungssystem und damit über den gesteuerten Gleichrichter, der an einem Gleichspannungszwischenkreis angeschlossen ist. Das zweite Wicklungssystem ist an einem ungesteuerten Gleichrichter, beispielsweise einer mehrpulsigen Diodenbrücke, angeschlossen, der ebenfalls an den gleichen Gleichspannungszwischenkreis wie der gesteuerte Gleichrichter angeschlossen ist. Ist die verkettete (d.h. Phase zu Phase) Rotationsspannung (auch als Polradspannung bezeichnet) größer als die Zwischenkreisspannung des Gleichspannungszwischenkreises, kann im zweiten Wicklungssystem ein Strom fließen, der über den ungesteuerten Gleichrichter auf den Gleichspannungszwischenkreis gleichgerichtet wird. Dabei kann durch die magnetische Kopplung zwischen dem ersten und zweiten Wicklungssystem der Strom im zweiten Wicklungssystem durch den Strom im ersten Wicklungssystem, der durch den ak- tiven Gleichrichter (gesteuerter Gleichrichter) geregelt wird, in Amplitude und Phasenlage beeinflusst werden. Dies bedeutet, dass mit Hilfe des gesteuerten Gleichrichters auch der Strom in dem Wicklungssystem des ungesteuerten Gleich-
richters zu einem gewissen Grad geregelt werden kann. Die Wirkleistungsübertragung dieser Vorrichtung wird hauptsäch¬ lich vom ungesteuerten Gleichrichter übernommen, damit der gesteuerte Gleichrichter in seiner Leistung klein dimensio- niert und damit kostengünstig wird. Mit Hilfe dieses gesteuerten Gleichrichters, der allgemein auch als selbstgeführter Pulsstromrichter bezeichnet wird, wird der stark übererregte Betrieb des permanent erregten Synchrongenerators vermieden. Außerdem werden Harmonische im Generatormoment, die durch den ungesteuerten Gleichrichter verursacht werden, kompensiert.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße dieselelektrische Antriebssystem dahingehend zu verbessern, dass auf einen zusätzlichen Bremssteiler verzichtet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 in Verbindung mit den Merkmalen seines Oberbegriffs gelöst.
Dadurch, dass an jedem generatorseitigen Anschluss des gene- ratorseitigen selbstgeführten Pulsstromrichters des Span¬ nungszwischenkreis-Umrichters mittels einer Schaltvorrichtung ein Bremswiderstand elektrisch leitend verbindbar ist, über- nimmt dieser selbstgeführte Pulsstromrichter zusätzlich die
Aufgabe der Bremsstromregelung. Somit entfällt der Bremssteiler am Zwischenkreis des Spannungszwischenkreis-Umrichters.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform dieses elektrischen Antriebssystems weist der Spannungszwischenkreis-Umrichter generatorseitig einen weiteren selbstgeführten Pulsstromrichter auf, der gleichspannungsseitig zum Gleichspannungs- Zwischenkreis des Spannungszwischenkreis-Umrichters geschaltet ist, wobei diese beiden generatorseitigen selbstgeführten Pulsstromrichter wechselspannungsseitig jeweils mit einem Anschluss einer ersten und zweiten Drossel verknüpft sind, wobei ein zweiter Anschluss einer jeden ersten Drossel mittels der Schaltvorrichtung mit dem Bremswiderstand und mittels ei-
ner weiteren Schaltvorrichtung und einem ständerseitigen An- schluss des permanent erregten Synchrongenerators verknüpft sind, und wobei ein zweiter Anschluss einer jeden zweiten Drossel mit einem ständerseitigen Anschluss der permanent er- regten Synchrongenerators verbunden ist. Durch die Verwendung eines weiteren generatorseitigen Pulsstromrichters und von ersten und zweiten Drosseln bei dem dieselelektrischen Antriebssystem ist im Bremsbetrieb eine Motorbremse beim Die¬ selmotor wie bei einem Nutzfahrzeug möglich, wodurch ein Teil der Leistung im elektrischen Bremsen über den Dieselmotor dissipiert wird. Dadurch kann bei gleicher Leistung der Bremswiderstand entsprechend verkleinert werden. Im Genera¬ torbetrieb sind die beiden generatorseitig parallel geschalteten mehrphasigen selbstgeführten Pulsstromrichter durch diese ersten und zweiten Drosseln eingangsseitig entkoppelt.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des dieselelektrischen Antriebssystems weisen der permanent erregte Synchrongenerator zwei getrennte Ständerwicklungssysteme und der Spannungszwischenkreis-Umrichter generatorseitig zwei selbstgeführte Pulsstromrichter auf, deren wechselspannungs- seitige Anschlüsse jeweils mit einem ständerseitigen An¬ schluss eines der beiden Ständerwicklungssysteme verknüpft sind. Dadurch sind die Ständerwicklungen der beiden Wick- lungssysteme des permanent erregten Synchrongenerators je¬ weils mit einem generatorseitigen selbstgeführten Pulsstromrichter des Spannungszwischenkreis-Umrichters verbunden, die gleichspannungsseitig gemeinsam mit einem Zwischenkreis des Spannungszwischenkreis-Umrichters verbunden sind. Wechsel- spannungsseitig ist einer von diesen beiden generatorseitigen selbstgeführten Pulsstromrichtern des Spannungszwischenkreis- Umrichters mittels einer Schaltvorrichtung mit einem Bremswiderstand verknüpft. Auch mit dieser erfindungsgemäßen Ausführung des dieselelektrischen Antriebssystems ist eine Motor- bremse beim Dieselmotor wie bei Nutzfahrzeugen möglich, so dass ein Teil der Leistung in elektrischen Bremsen über den Dieselmotor dissipiert werden kann. Dadurch kann der Bremswiderstand entsprechend verkleinert werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des dieselelektrischen Antriebssystems sind den Unteransprüchen 4 bis 8 zu entnehmen .
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in der mehrere Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen dieselelektrischen Antriebssystems schematisch veranschaulicht sind.
Figur 1 zeigt ein Ersatzschaltbild eines gattungsgemäßen dieselelektrischen Antriebssystems, in der
Figur 2 ist ein Ersatzschaltbild einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen dieselelektrischen An- triebssystems dargestellt, die
Figur 3 zeigt ein Ersatzschaltbild eines Stromrichter-
Brückenzweigmoduls eines generatorseitigen selbstgeführten Pulsstromrichters eines Spannungszwi¬ schenkreis-Umrichters nach Figur 2, die Figur 4 zeigt ein Ersatzschaltbild einer zweiten Ausführungsform eines dieselelektrischen Antriebssystems nach der Erfindung, in der
Figur 5 ist ein Ersatzschaltbild eines Doppelstromrichter- Brückenzweigmoduls eines generatorseitigen selbst- geführten Pulsstromrichters eines Spannungszwi¬ schenkreis-Umrichters nach Figur 4 und in der
Figur 6 ist ein Ersatzschaltbild einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen dieselelektrischen Antriebssystems dargestellt.
In der Figur 1, die ein Ersatzschaltbild eines gattungsgemäßen dieselelektrischen Antriebssystems zeigt, sind mit 2 ein Dieselmotor, mit 4 ein permanent erregter Synchrongenerator, mit 6 ein Spannungszwischenkreis-Umrichter, mit 8 mehrere Drehfeldmaschinen, insbesondere Drehstrom-Asynchronmotoren, und mit 10 einen Bremschopper versehen. Der Spannungszwischenkreis-Umrichter weist einen generator- und lastseitigen selbstgeführten Pulsstromrichter 12 und 14 auf, die mittels
eines eine Zwischenkreis-Kondensatorbatterie 16 aufweisenden Zwischenkreises 18 gleichspannungsseitig miteinander elekt¬ risch leitend verbunden sind. Elektrisch parallel zu diesem Zwischenkreis 18 ist der Bremschopper 10 geschaltet, der ei- nen Bremswiderstand 20 und einen Bremssteiler 22, beispielsweise einen abschaltbaren Thyristor, aufweist, die elektrisch in Reihe geschaltet sind. Außerdem sind in diesem Ersatz¬ schaltbild eine Kondensatorbatterie 24, insbesondere aus Su- percaps, aufgebaut, ein DC/DC-Wandler 26 und ein Hilfswech- selrichter 28 dargestellt. Eingangsseitig ist dieser DC/DC- Wandler 26 mit der Kondensatorbatterie 24 und ausgangsseitig mit den gleichspannungsseitigen Anschlüssen des Hilfswechsel- richters 28 verknüpft. Außerdem ist der DC/DC-Wandler 26 ausgangsseitig elektrisch zum Zwischenkreis 18 des Spannungszwi- schenkreis-Umrichters 6 geschaltet. An den wechselspannungs- seitigen Anschlüssen des Hilfswechselrichters 28 sind Hilfs- antriebe angeschlossen, die hier nicht explizit dargestellt sind. Der Dieselmotor 2 und der permanent erregte Synchrongenerator 4 sind läuferseitig mechanisch miteinander gekoppelt, wobei dieser permanent erregte Synchrongenerator 4 ständer- seitig mit wechselspannungsseitigen Anschlüssen des genera- torseitigen selbstgeführten Pulsstromrichters 12 des Spannungszwischenkreis-Umrichters 6 verknüpft ist.
Da dieses Ersatzschaltbild ein Ersatzschaltbild einer dieselelektrischen Rangierlokomotive ist, ist mit 30 ein Traktionscontainer bezeichnet, der die Stromrichterelektronik auf¬ nimmt. Außerhalb dieses Traktionscontainers 30 sind der Bremswiderstand und der dieselangetriebene permanent erregte Synchrongenerator 4 angeordnet. Die vier Drehstrom-Asynchronmotoren 8 sind die Motoren der beiden Drehgestelle einer dieselelektrischen Rangierlokomotive .
Der Bremswiderstand 20, der in diesem Ersatzschaltbild als ein Widerstand ausgeführt ist, kann auch aus in Reihe ge¬ schalteten Widerständen aufgebaut sein. Der abschaltbare Thyristor 22 ist in der Realisierung ein Stromrichter-Brücken- zweigmodul, bei dem an Stelle eines zweiten abschaltbaren
Thyristors nur die zugehörige Freilaufdiode verwendet wird. Zu diesem Stromrichter-Brückenzweigmodul gehört außerdem ein Beschaltungsnetzwerk für den abschaltbaren Thyristor und eine so genannte Gate-Unit .
In der Figur 2 ist ein Ersatzschaltbild einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen dieselelektrischen Antriebssystems schematisch dargestellt. Wegen der Übersicht¬ lichkeit sind der lastseitige selbstgeführte Pulsstromrichter 14 des Spannungszwischenkreis-Umrichters 6 und die Drehstrom- Asynchronmotoren 8, wie in der Figur 1 gezeigt, nicht mehr dargestellt. Die wechselspannungsseitigen Anschlüsse R, S und T des generatorseitigen selbstgeführten Pulsstromrichters 12 des Spannungszwischenkreis-Umrichters 6 sind jeweils einer- seits mittels einer Schaltvorrichtung 32 mit einem Bremswiderstand 34, 36 und 38 und andererseits mittels eines Leis¬ tungsschalters 40 mit einem ständerseitigen Anschluss 42, 44 und 46 des permanent erregten Synchrongenerators 4 verbind¬ bar. In dieser Darstellung sind von diesem permanent erregten Synchrongenerator 4 außerdem sein Ständerwicklungssystem dargestellt. In dieser Darstellung sind die Schaltvorrichtungen einer jeden Phase des Antriebssystems durch eine Schaltvor¬ richtung 32 symbolisiert. Das gleiche gilt für den Leistungsschalter 40. Bremswiderstände 34, 36 und 38 sind in dieser Darstellung elektrisch in Stern geschaltet, und entsprechen wertmäßig dem Bremswiderstand 20 der Ausführungsform gemäß Figur 1. Diese Bremswiderstände 34, 36 und 38 können auch e- lektrisch in Dreieck geschaltet werden. Als Schaltvorrichtung 32 ist ein dreiphasiger Trenner vorgesehen. Ein derartiger Trenner wird stromlos geöffnet. Der Leistungsschalter 40 ist zum Schutz des selbstgeführten Pulsstromrichters 12 vorgesehen. An Stelle einer elektrisch mechanischen Schaltvorrichtung 32 kann auch eine rein elektrische Schaltvorrichtung 32 vorgesehen sein. Dazu werden Thyristoren verwendet, die e- lektrisch in Dreieck geschaltet sind und wobei die Bremswi¬ derstände 34, 36 und 38 jeweils mit zwei elektrisch in Reihe geschalteten Thyristoren elektrisch leitend verbunden sind.
Der generatorseitige selbstgeführte Pulsstromrichter 12 des Spannungszwischenkreis-Umrichters 6 wird in dieser Ausfüh¬ rungsform des dieselelektrischen Antriebssystems mittels Stromrichter-Brückenzweigmodule 48 realisiert. Ein Ersatz- Schaltbild dieser Stromrichter-Brückenzweigmodule 48 ist in der Figur 3 näher dargestellt. Die gleichspannungsseitigen Anschlüsse 50 und 52 eines jeden Stromrichter-Brückenzweig- moduls 48 des generatorseitigen selbstgeführten Pulsstromrichters 12 sind jeweils mit einem Potential des Zwischen- kreises 18 des Spannungszwischenkreis-Umrichters 6 elektrisch leitend verbunden. Dabei sind die gleichspannungsseitigen Anschlüsse 50 der drei Stromrichter-Brückenzweigmodule 48 des selbstgeführten Pulsstromrichters 12 jeweils mit einem positiven Potential P des Zwischenkreises 18 verbunden, wogegen die gleichspannungsseitigen Anschlüsse 52 dieser drei Strom- richter-Brückenzweigmodule 48 jeweils mit einem negativen Potential N des Zwischenkreises 18 verknüpft sind.
Gemäß diesem Ersatzschaltbild nach Figur 3 weist das Strom- richter-Brückenzweigmodul 48 zwei Brückenzweigmodule 54 auf, die elektrisch parallel geschaltet sind. Jedes Brückenzweig- modul 54 weist zwei elektrisch in Reihe geschaltete abschaltbare Halbleiterschalter 56 und 58, insbesondere zwei Insula- ted Gate Bipolar Transistoren (IGBT), auf, die jeweils mit einer korrespondierenden Freilaufdiode 60 bzw. 62 versehen sind. In der Traktionstechnik werden Traktionsumrichter möglichst modular aufgebaut, wobei als kleinste Einheit ein Brü- ckenzweigmodul 54 verwendet wird. In der Darstellung gemäß Figur 3 erhält man durch die Parallelschaltung zweier Brü- ckenzweigmodule 54 ein Stromrichter-Brückenzweigmodul 48 für eine hohe Leistung.
Die Figur 4 zeigt ein Ersatzschaltbild einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen dieselelektrischen Antriebs- Systems. Gegenüber der Ausführungsform gemäß Figur 2 weist diese Ausführungsform einen aus zwei selbstgeführten Puls¬ stromrichtern aufgebauten generatorseitigen selbstgeführten Pulsstromrichter 12 auf. In dieser Darstellung ist dieser
selbstgeführte Pulsstromrichter 12 durch seine einzelnen Dop- pelstromrichter-Brückenzweigmodule 64 realisiert. Ein Ersatzschaltbild eines derartigen Doppelstromrichter-Brückenzweig- moduls 64 ist in der Figur 5 näher dargestellt. Auch bei die- ser Ausgestaltung des selbstgeführten Pulsstromrichters 12 sind die gleichspannungsseitigen Anschlüsse 50 der drei Dop- pelstromrichter-Brückenzweigmodule 64 jeweils mit dem positiven Potential P des Zwischenkreises 18 des Spannungszwischenkreis-Umrichters 6 elektrisch leitend verbunden, wogegen die gleichspannungsseitigen Anschlüsse 52 dieser Doppelstromrich- ter-Brückenzweigmodule 64 jeweils mit dem negativen Potential N des Zwischenkreises 18 des Spannungszwischenkreis-Umrichters 6 verbunden sind.
Die wechselspannungsseitigen Anschlüsse R, S, und T bzw. R', S' und T' der beiden generatorseitigen selbstgeführten Pulsstromrichter sind jeweils mit einer Drossel 66 bzw. 68 ver¬ knüpft. Mittels der Drosseln 68 sind die wechselspannungsseitigen Anschlüsse R' , S' und T' des einen selbstgeführten Pulsstromrichters mittels des Leistungsschalters 40 mit den ständerseitigen Anschlüssen 42, 44 und 46 des Ständerwicklungssystems des permanent erregten Synchrongenerators 4 verknüpft. Mittels der Drosseln 66 sind die wechselspannungsseitigen Anschlüsse R, S und T des anderen selbstgeführten PuIs- Stromrichters einerseits mittels der Schaltvorrichtung 32 mit den Bremswiderständen 34, 36 und 38 und andererseits mittels einer weiteren Schaltvorrichtung 70 mit den ständerseitigen Anschlüssen 42, 44 und 46 des Ständerwicklungssystems des permanent erregten Synchronmotors 4 verknüpft. Durch die Ver- wendung von zwei selbstgeführten Pulsstromrichtern, die gleichspannungsseitig mit demselben Zwischenkreis 18 ver¬ knüpft sind, als generatorseitigen selbstgeführten Pulsstromrichter 12 des Spannungszwischenkreis-Umrichters 6 und den zugeordneten Drosseln 66 und 68 ist eine Motorbremse beim Dieselmotor 2 wie bei einem Nutzfahrzeug möglich. Dadurch wird ein Teil der Leistung im elektrischen Bremsen über den Dieselmotor 2 dissipiert. Dadurch können die Bremswiderstände 34, 36 und 38 entsprechend verkleinert werden.
Das Doppelstromrichter-Brückenzweigmodul 64 gemäß Figur 5 weist ebenfalls wie das Stromrichter-Brückenzweigmodul 48 ge¬ mäß Figur 3 zwei Brückenzweigmodule 54 auf, die gleichspan- nungsseitig elektrisch parallel geschaltet sind. Wechselspan- nungsseitig bleiben die Anschlüsse, beispielsweise R und R' , voneinander getrennt. Somit bilden drei Doppelstromrichter- Brückenzweigmodule 64 gemäß Figur 5 zwei dreiphasige selbstgeführte Pulsstromrichter mit den wechselspannungsseitigen Anschlüssen R, S, T und R' , S' , T' . Gleichspannungsseitig speisen diese beiden selbstgeführten Pulsstromrichter einen Zwischenkreis 18 des Spannungszwischenkreis-Umrichters 6.
In der Figur 6 ist ein Ersatzschaltbild einer dritten Ausfüh- rungsform eines dieselelektrischen Antriebssystems nach der Erfindung schematisch dargestellt. Diese dritte Ausführungsform unterscheidet sich von der zweiten Ausführungsform des dieselelektrischen Antriebssystems gemäß Figur 4 dadurch, dass als permanent erregter Synchrongenerator 4 ein permanent erregter Synchrongenerator 72 mit zwei Wicklungssystemen 74 und 76 vorgesehen ist. Die ständerseitigen Anschlüsse 78, 80, 82 des Wicklungssystems 74 sind mittels eines Leistungsschalters 40 mit wechselspannungsseitigen Anschlüssen R, S und T des einen selbstgeführten Pulsstromrichters verbindbar, woge- gen die ständerseitigen Anschlüsse 84, 86 und 88 des zweiten Ständerwicklungssystems 76 mittels eines weiteren Leistungsschalters 90 mit wechselspannungsseitigen Anschlüssen R' , S' und T' des anderen selbstgeführten Pulsstromrichters des ge- neratorseitigen selbstgeführten Pulsstromrichters 12 des Spannungszwischenkreis-Umrichters 6 des dieselelektrischen
Antriebssystems verbindbar sind. Die wechselspannungsseitigen Anschlüsse R, S und T des einen selbstgeführten Pulsstromrichters des generatorseitigen selbstgeführten Pulsstromrichters 12 des Spannungszwischenkreis-Umrichters 6 sind außerdem mittels der Schaltvorrichtung 32 mit den Bremswiderständen 34, 36 und 38 elektrisch leitend verbindbar. Durch die Ver¬ wendung eines permanent erregten Synchrongenerators 72 mit zwei Ständerwicklungssystemen 74 und 76 an Stelle eines per-
manent erregten Synchrongenerators 4 mit einem Ständerwick¬ lungssystem werden gegenüber der Ausführungsform des dieselelektrischen Antriebssystems nach Figur 4 die sechs Drosseln 66 und 68 und deren Verschaltung eingespart. Demgegenüber un- terscheiden sich diese beiden Ausführungsformen nicht in ihrer Funktion. Das heißt, auch bei dieser dritten Ausführungsform ist eine Motorbremse beim Dieselmotor 2 wie bei einem Nutzfahrzeug möglich. Dadurch wird ein Teil der Bremsleistung über den Dieselmotor 2 dissipiert, wodurch bei unveränderter Bremsleistung des dieselelektrischen Antriebssystems die
Bremswiderstände 34, 36 und 38 entsprechend verkleinert werden können. Dadurch beanspruchen diese Bremswiderstände 34, 36 und 38 einen entsprechend geringeren Einbauplatz.