Verfahren und System zur Nachbehandlung von Vorformlingen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nachbehandlung von in einer Spritzgießform hergestellten Vorformlingen sowie ein System hierfür.
Das Spritzgießen ist eines der wichtigsten Verfahren zur Herstellung von Formungen bzw. Formteilen. Hierbei wird die im allgemeinen ursprünglich als Pulver oder Granulat vorliegende Formmasse erhitzt, plastifiziert und unter hohem Druck in ein entsprechendes Formwerkzeug gedrückt. Die Formmasse erstarrt in dem Formwerkzeug und wird anschließend dem geöffneten Werkzeug entnommen.
Handelsübliche PET-Flaschen werden im allgemeinen durch Streckblasformen eines Hohlkörper- Preforms bzw. Hohlkörpervorformlings hergestellt. Dabei wird der Hohlkörpervorformling in einem ersten Schritt mittels Spritzgießen erstellt. Das sich an den Spritzgießvorgang anschließende Streckblasformen kann entweder unmittelbar nach Herstellung des Hohlkörpervorformlings oder zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Bei der Herstellung der entsprechenden Spritzgießformen ist ein hoher Aufwand von Nöten, da die Spritzgießform einerseits für sehr hohe Drücke ausgelegt sein muß und andererseits auch entsprechend beheizte und/oder gekühlte Kanäle aufweisen muß.
Üblicherweise besteht ein Spritzgießwerkzeug zur Herstellung von PET-Vorformlingen aus einer Vielzahl, z. B. 96, Kavitäten, in die entsprechend ausgebildete Werkzeugkerne eingeführt werden. Bei geschlossenem Werkzeug, d.h., wenn der Kern in die entsprechende Kavität eingesetzt ist, wird zwischen dem Kern einerseits und der Kavität andererseits ein Raum, der sogenannte Formraum, gebildet. In diesem Raum wird dann der plastifizierte Kunststoff, z. B. PET, unter hohem Druck eingespritzt. Sobald der PET-Vorformling genügend abgekühlt ist, kann die Form geöffnet und der Vor- formling entnommen werden.
Um die Zykluszeiten, d.h. die Zeit von einem Spritzvorgang bis zu dem nächsten Spritzvorgang, zu reduzieren, ist es bereits üblich, den Preform zu einem sehr frühen Zeitpunkt aus der Form zu entnehmen, zu dem der Preform an seinen Außenflächen bereits fest ist, dessen innerer Bereich, die sogenannte Seele, jedoch noch flüssig ist. In diesem Zustand wird der Vorformling im allgemeinen in eine sogenannte Aufnahmeplatte übergeben, die aus einer Gruppe von Aufnahmekavitäten besteht. So ist es beispielsweise bei den sogenannten Vertikalwerkzeugen, d.h. denjenigen Spritzgießwerk-
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zeugen, die sich durch eine vertikale Bewegung des einen Werkzeugteils gegenüber dem anderen öffnen, üblich, die Werkzeugform bereits nach z. B. 10 Sekunden zu öffnen, eine Aufnahmeplatte mit entsprechenden Aufnah mekavitäten in die Form einzufahren, die einzelnen Preforms in die Aufnah- mekavitäten mittels Schwerkraft hineinfallen zu lassen, die Aufnahmeplatte mit den Preforms aus dem Werkzeug herauszufahren, die Form wieder zu schließen und den nächsten Spritzgießvorgang zu beginnen. Während des nächsten Spritzgießvorgangs verbleiben die vorherigen Preforms in der Aufnahmekavität, die üblicherweise gekühlt wird.
Es sind auch Ausführungsformen bekannt, bei denen die einzelnen Preforms mittels einer Greifer- einheit aus der Form entnommen und in die außerhalb der Werkzeugform angeordnete Aufnahmeplatte übergeben werden.
Da der Vorformling zur Abkühlung in der Aufnahmekavität des Standes der Technik eine verhältnismäßig lange Zeit verweilen muß, so daß in der Regel bereits der nächste Vorformling aus dem Spritzgießwerkzeug entnommen werden kann, bevor der Vorformling in der Aufnahmekavität soweit abgekühlt ist, daß er ohne die Gefahr einer Beschädigung entnommen werden kann, ist es bereits üblich, Aufnahmeplatten zu verwenden, die mehrere Gruppen von Aufnahmekavitäten besitzen, wobei jede Gruppe so viele Aufnahmekavitäten aufweist, wie das Spritzgießwerkzeug Vorformlinge pro Spritzzyklus bereitstellt. Die einzelnen Aufnahmekavitätengruppen werden dann nacheinander mit Vorformlingen bestückt, so daß der einzelne Vorformling länger als einen Spritzgießzyklus in der Aufnahmekavität verbleiben kann.
Solche Aufnahmeplatten sind jedoch entsprechend groß und nur sehr aufwendig zu steuern.
Um die Zykluszeit weiter zu verkürzen, wurden in den letzten Jahren etliche Anstrengungen unternommen, den Preform bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt aus der Spritzgussform zu entnehmen. Da der Preform zu solch einem frühen Zeitpunkt noch relativ weich ist, werden höhere Anforderungen an die Nachbehandlung gestellt. So ist vereinzelt bereits vorgeschlagen worden, den in der Aufnahmekavität gehaltenen Vorformling zusätzlich mit einem Nachbehandlungsstift, der in den Vorformling eingebracht wird, zu kühlen bzw. nachzubehandeln. Bei den bekannten Vorrichtungen mit Nachbehandlungsstift, wird dieser jedoch nur kurzzeitig in den Vorformling eingetaucht.
Aus der WO 03/097326 ist bereits eine Vorrichtung zur Nachbehandlung von in einer Spritzgießform hergestellten Vorformlingen bekannt. Diese Maschine weist einen Werkzeugblock mit zwei unter- schiedlichen Gruppen von Werkzeugkernen auf. Weiterhin sind vier auf einem Würfel angeordnete Aufnahmeplatten vorgesehen sowie zwei Stiftplatten. Nachdem die Vorformlinge in der Spritzgießmaschine erstellt worden sind, wird diese geöffnet und der Werkzeugblock derart gedreht, daß die andere Gruppe von Werkzeugkernen mit den Werkzeugkavitäten zusammenarbeiten kann. Die mittels Spritzguss hergestellten Vorformlinge befinden sich nun auf den freien Werkzeugkernen. Von
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dort werden sie nun in eine Aufnahmeplatte mit entsprechenden Aufnahmekavitäten übergeben. Der Aufnahmewürfel mit den einzelnen Aufnahmeplatten wird dann um 90° gedreht und eine Stiftplatte wird kurzzeitig in die Vorformlinge hineingefahren. Danach wird die Stiftplatte wieder herausgefahren und der Aufnahmewürfel um weitere 90° gedreht und eine andere Stiftplatte wird wieder in die Vor- formlinge hineingefahren.
Das häufige Herein- und Herausfahren von Nachbehandlungsstiften gewährleistet jedoch keine zuverlässige Nachbehandlung des Inneren der Vorformlinge.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und ein System zur Nachbehandlung von in einer Spritzgießform hergestellten Vorformlingen bereitzustellen, das zum einen eine frühe Entnahme des Vorformlings aus dem Spritzgießwerkzeug erlaubt und zum anderen eine zuverlässige Nachbehandlung insbesondere des Inneren des Vorformlings nach der Entnahme aus der Spritzgießform erlaubt.
Hinsichtlich des Verfahrens wird die genannte Aufgabe dadurch gelöst, daß der Vorformling aus der Spritzgießform in eine Aufnahmekavität überführt wird, deren innere Form im wesentlichen der äußeren Form des Vorformlings entspricht, und ein Nachbehandlungsstift, dessen äußere Form im wesentlichen der inneren Form des Preforms entspricht, in den Vorformling eingeführt wird und dort während eines Zeitintervalls verbleibt, das länger als die Zykluszeit der Spritzgießform ist. Wesentlich ist somit, daß die Nachbehandlung des Vorformlings in einer Aufnahmekavität erfolgt, in die ein entsprechender Nachbehandlungsstift eingeführt worden ist, wobei der Stift für eine geraume Zeit, die deutlich länger als die Formstandzeit der Spritzgießmaschine ist, in dem Vorformling verbleibt.
Die Aufnahmekavität kann entweder ein offenes und ein geschlossenes Ende oder zwei offene Enden aufweisen. Die Ausführungsform mit einem offenen und einem geschlossenen Ende hat den Vorteil, daß die Aufnahmekavität auch im Bodenbereich des Vorformlings dessen äußerer Form folgt.
Die Ausführungsform mit zwei offenen Enden erlaubt es, speziell angepaßte Kühlfluidströme innerhalb der Aufnahmekavität zu erzeugen.
Die Formstandzeit ist die Dauer der Zeitspanne zwischen dem Schließen und Öffnen des Werkzeugs. Mit anderen Worten ist die Formstandzeit die Zeit, während der das Werkzeug im geschlos- senen Zustand nicht bewegt wird. Die Zykluszeit, d.h. die Dauer der Zeitspanne zwischen Beginn des Spritzgießvorgangs für einen Vorformling und Beginn des Spritzgießvorgangs für einen nachfolgenden Vorformling, ist im allgemeinen etwas länger als die Formstandzeit. Die Zykluszeit setzt sich zusammen aus der Schließzeit, d.h. der Zeit, die die Spritzgießform benötigt um sich zu schließen, der Formstandzeit, der Öffnungszeit, d.h. der Zeit, die die Spritzgießform benötigt, um sich zu öff-
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nen, und einer Pausenzeit zusammen. Die Pausenzeit wird im allgemeinen durch die Zeit bestimmt, die benötigt wird, den Vorformling aus der geöffneten Form zu entnehmen.
Bei Versuchen hat sich gezeigt, daß der Nachbehandlungsstift wenn möglich mindestens die dop- pelte Formstandzeit, vorzugsweise mindestens die dreifache Formstandzeit und besonders bevorzugt mindestens die vierfache Formstandzeit in dem Vorformling verbleibt.
In der Spritzgießtechnik werden häufig alle Bewegungsabläufe an der Zykluszeit orientiert. Daher ist in einer alternativen Ausführungsform des Verfahrens vorgesehen, daß der Nachbehandlungsstift mindestens die doppelte Zykluszeit, vorzugsweise mindestens die dreifache Zykluszeit und besonders bevorzugt mindestens die vierfache Zykluszeit in dem Vorformling verbleibt.
Weiterhin ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß der Vorformling mittels eines Fluids, vorzugsweise eines gasförmigen Fluids, das durch eine Öffnung vorzugsweise in der Nähe eines geschlossenen Endes der Aufnah mekavität in diese eingebracht wird, daran gehindert wird, mit der Innenfläche der Aufnahmekavität in Berührung zu treten. Bei der Übergabe des Vorformlings in die Aufnahmekavität ist unter Umständen der Vorformling noch derart weich, daß jede Berührung zwischen Vorformling einerseits und Innenfläche der Aufnahmekavität andererseits zu irreversiblen Verformungen bzw. Beschädigungen des Vorformlings führen würde. Daher wird mit Vorteil der Vorformling auf einem Luftpolster, das einen direkten Kontakt verhindert, gehalten. In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß durch eine Öffnung in dem Nachbehandlungsstift zumindest zeitweise ein Fluid, vorzugsweise ein gasförmiges Fluid, in den Vorformling eingebracht wird, wobei in einer besonders bevorzugten Ausführungsform das Fluid derart in den Vorformling eingebracht wird, daß der Vorformling durch das ausströmende Fluid und im wesentlichen ohne direkten Kontakt zwischen Nachbehandlungsstift und Vorformling weiter in die Aufnahmekavität hineingedrückt wird.
Es besteht somit ein Zustand, in dem der Vorformling im wesentlichen weder die Aufnahmekavität noch den Nachbehandlungsstift berührt, sondern lediglich auf den Luftpolstern, die von der Aufnah- mekavität einerseits und dem Nachbehandlungsstift andererseits bereitgestellt werden, gehalten wird. Zur endgültigen Formgebung des Vorformlings kann dann der Nachbehandlungsstift noch weiter in die Aufnahmekavität eingeführt werden, so daß, wenn für einen kurzen Moment die Fluidzu- führung durch die Aufnahmekavität abgestellt wird, die äußere Wand des Vorformlings an die Innenwand der Aufnahmekavität gedrückt wird. In gleicher Weise könnte auch eine Berührung zwi- sehen der Innenwand des Vorformlings und der äußeren Fläche des Nachbehandlungsstifts erfolgen. Versuche haben jedoch gezeigt, daß die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn eine Berührung lediglich an der Aufnahmekavität, nicht jedoch am Nachbehandlungsstift erfolgt.
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Alternativ dazu ist es auch möglich, den Nachbehandlungsstift derart zu dimensionieren, daß der Vorformling beim Abkühlen auf den Nachbehandlungsstift schrumpft. Dabei ist es zweckmäßig, wenn der Außendurchmesser des Aufnahmefingers im wesentlichen gleich dem Innendurchmesser des zu entnehmenden Formlings im abgekühlten Zustand ist. Auf diese Weise beeinflußt der Auf- nahmefinger die Schwindung des Materials beim Abkühlen nur geringfügig, und der Formung läßt sich nach dem Abkühlen mit verhältnismäßig geringer Kraft vom Aufnahmefinger abnehmen.
Außerdem ist es selbstverständlich möglich, den Vorformling zunächst auf einen Nachbehandlungsstift zu überführen, dessen äußere Form im wesentlichen der inneren Form des Vorformlings ent- spricht, und eine Aufnahmekavität vorzusehen, welche relativ zu dem Nachbehandlungsstift so bewegbar ist, daß sie den Nachbehandlungsfinger sowie den darauf angeordneten Vorformling umschließt. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Aufnahmekavität eine innere Wandung hat, die in etwa der äußeren Form des Vorformlings entspricht.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Aufnahmekavität mit zwei offenen Enden verwendet. Kühlfluid wird derart in die Aufnahmekavität eingebracht, daß das Fluid an der Außenseite des Vorformlings entlang strömt und aus beiden Enden der Aufnahmekavität heraustritt. Dadurch ist eine sehr gezielte Abkühlung des Vorformlings zu verwirklichen.
Hinsichtlich des Systems wird die eingangs genannte Aufgabe gelöst durch ein System zur Nachbehandlung von in einer Spritzgießform hergestellten Vorformlingen, mit mindestens zwei Nachbehandlungswerkzeugen, die jeweils eine Aufnahmeplatte, die eine Gruppe von Aufnahmekavitäten aufweist, und eine Stiftplatte, die eine Gruppe von Nachbehandlungsstiften aufweist, aufweisen und einer Einrichtung zum Überführen der Vorformlinge aus der Spritzgießform abwechselnd in die min- destens zwei Nachbehandlungswerkzeuge, wobei die Stiftplatte und die Aufnahmeplatte jedes Nachbehandlungswerkzeuges relativ zueinander zwischen einer offenen Position, in der die Nachbehandlungsstifte außerhalb der Aufnahmekavitäten angeordnet sind, und einer Nachbehandlungsposition, in der die Nachbehandlungsstifte zumindest teilweise in den Aufnahmekavitäten angeordnet sind, hin und her bewegbar sind.
Im Gegensatz zum Stand der Technik ist somit nicht vorgesehen, daß eine Aufnahmeplatte nacheinander mit verschiedenen Stiftplatten zusammenwirkt, sondern jede Aufnahmeplatte hat ihre eigene Stiftplatte, mit der sie ausschließlich zusammenarbeitet. Die mindestens zwei Nachbehandlungswerkzeuge werden abwechselnd mit Vorformlingen bestückt.
Dadurch ist gewährleistet, daß die Stiftplatte über einen Zeitraum, der deutlich länger als die Zykluszeit des Spritzgießwerkzeuges ist, mit der Aufnahmeplatte zusammenwirkt, was eine effektive Nachbehandlung der Vorformlinge ermöglicht.
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Weiterhin ist in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß die Überführungseinrichtung eine Greiferplatte mit Greiferelementen ist für das Greifen der Vorformlinge in der Spritzgießform und das Transportieren der Vorformlinge zu dem Nachbehandlungswerkzeug. Mit anderen Worten fährt die Greiferplatte, sobald die Spritzgießform geöffnet wird, in diese ein und greift sich die Vor- formlinge und überführt sie aus der Spritzgießform abwechselnd in die einzelnen Nachbehandlungswerkzeuge.
Alternativ dazu kann auch die Aufnahmeplatte eines Nachbehandlungswerkzeuges in die geöffnete Werkzeugform eingefahren werden, wobei ein Auswurfsystem mit Auswurfelementen vorgesehen ist, mit denen die Vorformlinge aus der Spritzgießform gelöst und in die Aufnahmeplatte überführt werden können, so daß sie aufgrund der Schwerkraft übergeben werden können.
In einer weiteren alternativen Ausführungsform sind in der offenen Position des Nachbehandlungswerkzeuges Stiftplatte oder Aufnahmeplatte seitlich zwischen der offenen Position, in der die Stifte den Aufnahmekavitäten gegenüberstehen, und einer Übergabeposition, in denen die Stifte und die Aufnah mekavitäten sich nicht gegenüberstehen hin- und her bewegbar. Bei dieser Bewegung bleiben Stiftplatte und Aufnahmeplatte im wesentlichen parallel zueinander und verändern ihren Abstand nicht. Die Bewegung erfolgt im wesentlichen ausschließlich in seitlicher Richtung. Ist beispielsweise die Aufnahmeplatte seitlich bewegbar, so erfolgt die Bewegung innerhalb der Aufnah- meplattenebene. Mit anderen Worten kann in einem ersten Schritt das Nachbehandlungswerkzeug bestehend aus Aufnahmeplatte und zugeordneter Stiftplatte, in die geöffnete Position gebracht werden, indem beispielsweise die Stiftplatte relativ zu der Aufnahmeplatte in einer Richtung senkrecht zu den Plattenebenen bewegt wird. Sobald das Nachbehandlungswerkzeug in der geöffneten Position ist, kann beispielsweise die Aufnahmeplatte seitlich, d.h. ohne daß sich der Abstand zwischen Stiftplatte und Aufnahmeplatte verändert, neben die Stiftplatte bewegt werden, so daß eine Aufnahme der Vorformlinge oder eine Entnahme der Vorformlinge möglich ist.
Weiterhin ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform eine Robotereinheit vorgesehen, mit der jedes Nachbehandlungswerkzeug in eine Bereitschaftsstellung, in der das Behandlungswerk- zeug in die offene Position bringbar und mit den Vorformlingen bestückbar ist, und in eine Entnahmestellung, in der es in die offene Position bringbar und die Vorformlinge entnehmbar sind, bringbar ist.
Dabei kann die Robotereinheit beispielsweise derart ausgebildet sein, daß jedes Nachbehand- lungswerkzeug in eine Wartestellung bringbar ist. Mit anderen Worten gibt es mindestens drei Stellungen bzw. Positionen, in denen die einzelnen Nachbehandlungswerkzeuge durch die Robotereinheit gebracht werden können, die Bereitschaftsstellung, die Wartestellung und die Entnahmestellung. Während das Nachbehandlungswerkzeug in der Wartestellung ist, erfolgt die Nachbehandlung der Vorformlinge innerhalb des Werkzeuges.
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Die Robotereinheit kann beispielsweise eine Rotationseinheit sein, die um eine Drehachse drehbar ist, wobei die Aufnahmeplatten an der Rotationseinheit befestigt sind, so daß sie durch Drehen der Rotationseinheit von der Bereitschaftsstellung in die Entnahmestellung bringbar sind. Dabei ist in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß in der Entnahmestellung das entsprechende Nachbehandlungswerkzeug in die offene Position bringbar ist, wobei Aufnahmeplatte und Stiftplatte in der geöffneten Position relativ zueinander seitlich in eine Auswurfposition bewegbar sind, in der die Vorformlinge aus der Aufnahmeplatte ausgeworfen werden können. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform, sind in der Auswurfposition die offenen Enden der Aufnahmekavitäten derart angeordnet, daß die Vorformlinge aufgrund ihres Eigengewichtes aus den Aufnahmekavitäten auswerfbar sind.
Die Übergabeposition kann entweder innerhalb der Spritzgießform oder außerhalb der Spritzgießform angeordnet sein.
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Stiftplatte Durchgangsöffnungen auf, durch die die Formlinge in die Aufnahmekavitäten einbringbar und/oder auswerfbar sind. Dies hat den Vorteil, daß zum Aufnehmen bzw. Entnehmen der Vorformlinge, Aufnahmeplatte und Stiftplatte nur ein geringes Stück seitlich zueinander verschoben werden müssen, da dann die Zu- bzw. Entnahme der Vorformlinge über die Durchgangsöffnungen erfolgt.
In einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Stiftplatte Greiferelemente aufweist, wobei jeder Aufnahmekavität bzw. jedem Stift ein Greiferelement zugeordnet ist und die Stiftplatte und die Aufnahmeplatte relativ zueinander seitlich zwischen zwei Positionen bewegbar sind und in beiden Positionen aufeinander zu und voneinander wegbewegbar sind, so daß in der einen Position die Nachbehandlungsstifte in die Aufnahmekavitäten eingebracht und wieder entnommen werden können, und in der anderen Position mit Hilfe der Greiferelemente die Vorformlinge aus den Aufnahmekavitäten entnommen werden können.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform weist eine Positioniervorrichtung zur Positionierung des ersten Nachbehandlungswerkzeuges in mindestens einer Positionierungsrichtung auf, wobei die mindestens zwei Nachbehandlungswerkzeuge miteinander verbunden sind, so daß mit der Positioniervorrichtung zur Positionierung des ersten Nachbehandlungswerkzeug zumindest ein weiteres Nachbehandlungswerkzeug durch entsprechendes Positionieren des ersten Nachbehandlungswerk- zeugs positioniert werden kann.
Dadurch wird der Positioniermechanismus deutlich vereinfacht. Es ist nicht notwendig, jedem Nachbehandlungswerkzeug einen eigenen Positioniermechanismus zuzuordnen. Vielmehr bewegt der Positioniermechanismus alle Nachbehandlungswerkzeuge als Ganzes. Da immer nur ein Nachbe-
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handlungswerkzeug mit einem weiteren Satz von nachzubehandelnden Vorformlingen bestückt wird, ist die Lage der anderen Nachbehandlungswerkzeuge, in denen vorherige Gruppen von Vorformlingen nachbehandelt werden, nicht von Bedeutung.
Weiterhin ist es von Vorteil, wenn jedes Nachbehandlungswerkzeug eine Öffnungs- und Schließvorrichtung zum Bewegen der Stiftplatte und der Aufnahmeplatte zwischen der offenen Position und der Nachbehandlungsposition aufweist.
Dabei ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß die Positionierungsrich- tung und die Öffnungs- und Schließrichtung kollinear zueinander ausgerichtet sind.
So ist es beispielsweise möglich, daß die mindestens zwei Nachbehandlungswerkzeuge in Positionierrichtung nebeneinander angeordnet sind, wobei die Aufnahmeplatte eines Nachbehandlungswerkzeuges mit der Stiftplatte eines anderen Nachbehandlungswerkzeuges verbunden ist. Wird nun die Öffnungs- und Schließvorrichtung eines Nachbehandlungswerkzeuges betätigt, so führt dies dazu, daß sich die Aufnahmeplatte und alle an dieser montierten weiteren Nachbehandlungswerkzeuge relativ zu der Stiftplatte und allen an dieser montierten weiteren Nachbehandlungswerkzeuge bewegt.
Beispielsweise kann die Positioniervorrichtung aus einem Linearantrieb vorzugsweise aus einem Servomotor bestehen. Die mindestens zwei Nachbehandlungswerkzeuge können auf Schienen verschiebbar angeordnet sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Öffnungs- und Schließvorrichtung eine Hubeinrichtung. Beispielsweise kann hier ein Pneumatikzylinder oder ein elektrischer Antrieb zum Einsatz kommen.
Alternativ dazu kann auch nur eine Öffnungs- und Schließvorrichtung vorgesehen sein. In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn die Öffnungsrichtung aller Nachbehandlungswerkzeuge in Positionierungsrichtung ausgerichtet sind, alle Nachbehandlungswerkzeuge in Positionierungsrichtung neben- einander in einer Reihe angeordnet sind, die Positioniervorrichtung mit dem ersten Nachbehandlungswerkzeug der Reihe verbunden ist und die Öffnungs- und Schließvorrichtung mit dem letzten Nachbehandlungswerkzeug der Reihe verbunden ist. Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn alle Nachbehandlungswerkzeug eine Verriegelungseinrichtung aufweisen, die in der verriegelten Position ein Öffnen des Nachbehandlungswerkzeug verhindert. Je nachdem welches Nachbehandlungswerk- zeug geöffnet werden soll, kann dann die betreffende Verriegelungsvorrichtung gelöst werden. Wird nun die Öffnungs- und Schließvorrichtung betätigt, so „zieht" diese am einen Ende der Reihe der Nachbehandlungswerkzeuge, während die Positioniervorrichtung das andere Ende der Reihe „festhält". In der Folge wird sich das nicht entriegelte Nachbehandlungswerkzeug öffnen. Es ist daher
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möglich, mit nur einer Positioniervorrichtung und nur einer Öffnungs- und Schließvorrichtung eine Vielzahl von Nachbehandlungswerkzeuge zu Positionieren und zu Öffnen.
Weiterhin kann ein Führungselement zum Führen des Formlings aus dem Nachbehandlungswerk- zeug, welches bei geöffnetem Nachbehandlungswerkzeug zwischen Aufnahmeplatte und Stiftplatte des Nachbehandlungswerkzeuges bewegt werden kann, vorgesehen sein. Das Führungselement stellt sicher, daß die Vorformlinge beim Auswerfen aus dem Nachbehandlungswerkzeug geführt werden.
Dabei kann das Führungselement eine im wesentlichen U-förmige Schiene sein. Gegebenenfalls kann das Abführen der Vorformlinge noch durch Bereitstellen einer Druckluftquelle oder einer Vakuumquelle beschleunigt werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Führungselement an der Einrichtung zum Überführen der Vorformlinge aus der Spritzgießform in die Nachbehandlungswerkzeuge vorgesehen.
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist zumindest eine Aufnahmeplatte zugleich als Stiftplatte ausgebildet. Mit anderen Worten, weist dieser Platte sowohl eine Gruppe von Aufnahmekavitäten als auch eine Gruppe von Nachbehandlungsstiften auf. Dabei gehört die Gruppe von Aufnahmekavitäten zu einem anderen Nachbehandlungswerkzeug als die Gruppe von Nachbehandlungsstiften. Durch eine solche Ausführungsform kann bei der Herstellung der Nachbehandlungswerkzeuge Material und damit Gewicht eingespart werden.
Mit Vorteil sind die Nachbehandlungswerkzeuge in Öffnungsrichtung hintereinander angeordnet, wobei vorzugsweise die Nachbehandlungsstifte und die Aufnahmekavitäten zweier benachbart angeordneter Nachbehandlungswerkzeuge um etwa den halben Abstand zweier benachbarter Aufnahmekavitäten einer Aufnahmeplatte zueinander verschoben sind. Für den Fall, daß eine Platte vorgesehen ist, die sowohl Aufnahmekavitäten als auch Nachbehandlungsstifte aufweist, bedeutet dies, daß ein Nachbehandlungsstift in etwa in der Mitte zwischen zwei Aufnahmekavitäten angeordnet ist.
Weiterhin ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß die mindestens zwei Nachbehandlungswerkzeuge jeweils zusätzlich eine Bodenplatte mit einer Gruppe von Boden- nachbehandlungseinrichtungen aufweisen, wobei die Aufnahmekavitäten auf beiden Seiten offen sind. Wird in eine solche Aufnahmekavität ein Vorformling eingebracht, so ist aufgrund des offenen Endes der Aufnahmekavität der Boden des Vorformlings frei zugänglich. Um eine effektive Nachbehandlung auch des Bodens des Vorformlings zu gewährleisten, wird daher eine Bodennachbehand-
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lungseinrichtung vorgesehen. Diese kann beispielsweise aus einer Düse bestehen, mit der Kühlfluid auf den Boden des Vorformlings gerichtet werden kann.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der zumindest eine Platte gleichzeitig Boden- platte eines ersten Nachbehandlungswerkzeuges, Aufnahmeplatte eines zweiten Nachbehandlungswerkzeuges und Stiftplatte eines dritten Nachbehandlungswerkzeuges ist. Durch diese Multifunktion kann Material für die Herstellung von Nachbehandlungswerkzeugen eingespart werden.
In einer anderen besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Aufnahmeplatte eine Zuführung für ein Kühlfluid aufweist, wobei die Zuführung für Kühlfluid derart angeordnet ist, daß Kühlfluid in jede Aufnahmekavität geleitet werden kann.
Dabei ist in einer zweckmäßigen Ausführungsform vorgesehen, daß die Aufnahmekavitäten zwei offene Seiten haben und die Zuführung für Kühlfluid derart angeordnet ist, daß sich das Kühlfluid teilt und an beiden offenen Seiten die Aufnahmekavität verläßt. Der Kühlfluidstrom wird somit geteilt und dient zur Kühlung unterschiedlicher Abschnitte des Vorformlings. Durch geeignete Wahl der Strömungsquerschnitte, d.h. des Abstandes zwischen Aufnahmekavität einerseits und Vorformling andererseits kann die Menge an Kühlfluid, die für die Nachbehandlung verschiedener Abschnitte des Vorformlings vorgesehen ist, eingestellt werden. Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme kann somit jeder Abschnitt des Vorformlings gezielt gekühlt bzw. nachbehandelt werden.
Dabei weist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform die Zuführung für Kühlfluid ein Drallelement auf, welches derart ausgebildet ist, daß es dem Kühlfluid eine kreisförmige Drehbewegung versetzt. Dies hat zur Folge, daß das Kühlfluid nicht nur in Längsrichtung des Vorformlings an die- sem vorbeiströmt, sondern den Vorformling in einer schraubenförmigen Bahn umströmt.
Das Drallelement kann beispielsweise eine Hülse mit mehreren in Längsrichtung angeordneten Schlitzen sein, wobei die Schlitze in einer Schnittansicht senkrecht zur Hülsenachse zur Radialrichtung geneigt sind.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie der dazugehörigen Figuren. Es zeigen
Figur 1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems,
Figur 2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems,
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Figur 3 bis Figur 9 verschiedene Verarbeitungsschritte einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems, Figur 10 bis Figur 18 mehrere Schritte einer vierten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Systems, Figur 19 bis Figur 22 mehrere Arbeitsschritte einer fünften Ausführungsform, Figur 23 bis Figur 31 mehrere Arbeitsschritte einer sechsten Ausführungsform, Figuren 32 bis 34 mehrere Arbeitsschritte einer siebten Ausführungsform,
Figur 35 eine Querschnittsansicht eines Nachbehandlungsstiftes der siebten Ausführungsform, Figur 36 eine Schnittansicht durch eine Aufnahmekavität und einer Bodennachbehandlungseinrichtung der siebten Ausführungsform,
Figur 37 eine Seitenansicht sowie eine Seite von oben auf das Drallelement der siebten Ausführungsform sowie eine schematische Darstellung des Kühl- fluidstroms und Figur 38 eine Schnittansicht durch einen Teil eines Nachbehandlungswerkzeuges mit schematisch dargestelltem Kühlfluidstrom.
In Figur 1 ist eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems zur Nachbehandlung von in einer Spritzgießform 9 hergestellten Vorformlingen 7 gezeigt. Die Form 9 ist hier nur schema- tisch dargestellt.
Das erfindungsgemäße Nachbehandlungssystem besteht hier aus vier Nachbehandlungswerkzeugen, die jeweils aus einer Aufnahmeplatte 4, 4', 4", 4'" und einer Stiftplatte 6, 6', 6", 6'" bestehen. Die vier Nachbehandlungswerkzeuge sind an einer drehbaren Welle 5 befestigt, so daß die vier Nachbehandlungswerkzeuge durch schrittweises Drehen der Welle 5 um 90° in vier verschiedene Positionen gebracht werden können.
Die in Figur 1 oben gezeigte Position ist die sogenannte Bereitschaftsstellung. Hier ist das Nachbehandlungswerkzeug bereit, die von der Spritzgießform 9 bereitgestellten Vorformlinge 7 aufzuneh- men. Zum Aufnehmen wird zunächst das Nachbehandlungswerkzeug in die offene Position gebracht, d.h. die Stiftplatte 6 wird mit ihren Nachbehandlungsstiften 3 aus den entsprechenden Auf- nahmekavitäten 2 der Aufnahmeplatte 4 herausgefahren. Diese Öffnungsbewegung erfolgt im wesentlichen senkrecht zu den Plattenebenen. Dann kann die Aufnahmeplatte 4 mit den einzelnen Aufnah mekavitäten 2 seitlich, d.h. parallel zu den Plattenebenen in Richtung der Spritzgießform 9 bewegt werden. In dieser Position kann nun eine Greiferplatte 1 in die geöffnete Spritzgießform 9 einfahren, die an ihrer Außenseite erstarrten Vorformlinge 7 greifen, diese aus der Spritzgießform 9 herausfahren und in die bereitstehende Aufnahmeplatte 4 übergeben.
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Die Aufnahmeplatte 4 fährt nun mit den aufgenommenen Preforms wieder nach links, so daß die Preforms bzw. die Aufnahmekavitäten 2 exakt gegenüber den Nachbehandlungsstiften 3 der Stiftplatte 6 angeordnet sind. Nun kann die Stiftplatte 6 wieder senkrecht zu der Plattenebene in die Aufnahmekavitäten hineinbewegt werden. In diesem Zustand erfolgt die eigentliche Nachbehandlung der Vorformlinge. Während nun in der Spritzgießform 9 die nächste Gruppe von Vorformlingen erstellt wird, wird die Robotereinheit die Welle 5 drehen, so daß ein anderes der vier Nachbehandlungswerkzeuge bestehend aus Stiftplatte 6 und Aufnahmeplatte 4 in der in Figur 1 oben gezeigten Position zu liegen kommt.
Auch hier wird die Stiftplatte aus der Form in die offene Position gefahren, die Aufnahmeplatte 4 wieder nach rechts in die Überführungsposition gebracht, so daß sie für die Aufnahme der nächsten Gruppe von Vorformlingen bereitsteht, während die vorherige Gruppe von Vorformlingen noch in dem entsprechenden Nachbehandlungswerkzeug verbleibt. Nach wiederholt erfolgter Übernahme der nächsten Gruppe von Vorformlingen und Einfahren der entsprechenden Stiftplatte in die Auf- nahmeplatte 4 und weiterdrehen der Welle 5, kommt das Aufnahmewerkzug mit der ersten Gruppe von Vorformlingen 7 irgendwann in der in Figur 1 unten gezeigten Position zu liegen. Die einzelnen Aufnahmekavitäten 2 sind nun so angeordnet, daß ihr offenes Ende nach unten zeigt. In dieser Position kann die Stiftplatte 6" aus der Aufnahmeplatte 4" herausgefahren werden, die Aufnahmeplatte 4" nach rechts seitlich zur Stiftplatte 6" verschoben werden, wobei sich die Vorformlinge 7 noch in den Aufnahmekavitäten der Aufnahmeplatte 4" befinden und ggf. mit Hilfe von entsprechenden Haltevorrichtungen oder beispielsweise mit Hilfe von Vakuum in den Kavitäten festgehalten werden, bis die Aufnahmeplatte 4" in der in Figur 1 gestrichelt dargestellten Position angekommen ist. Dann wird die Halteeinrichtung gelöst, bzw. statt Vakuum nun Druckluft an die Aufnahmekavitäten angelegt, so daß die Vorformlinge 7 aufgrund ihres Eigengewichts aus der Aufnahmeplatte 4" herausfallen kön- nen.
Die Drehung der Welle muß nicht immer um 90° erfolgen. Vielmehr kann das Drehen auch um Vielfache von 90° erfolgen und zwar vorzugsweise derart, daß nach dreimaligem Drehen der Welle das zunächst in der Bereitschaftsposition angeordnete Aufnahmewerkzeug in der Entnahmeposition angeordnet ist.
Es versteht sich, daß das Herausfahren der Aufnahmeplatte in seitlicher Richtung synchron zu dem seitlichen Herausfahren derjenigen Aufnahmeplatte erfolgen kann, die gerade in der Bereitschaftsstellung ist, so daß hierfür ein- und derselbe Antrieb verwendet werden kann.
Deutlich wird, daß bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform jeder Aufnahmeplatte genau eine Stiftplatte zugeordnet ist, deren Nachbehandlungsstifte während des gesamten Nachbehandlungsprozesses innerhalb der Aufnahmekavitäten der Aufnahmeplatte bleiben.
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In Figur 2 ist eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Nachbehandlungssystems dargestellt. Auch hier ist die Spritzgießform 9 nur schematisch zu erkennen. Wie bei der ersten Ausführungsform sind hier insgesamt vier Nachbehandlungswerkzeuge bestehend aus Stiftplatten 6, 6' ,6", 6'" und Aufnahmeplatten 2, 2', 2", 2'". Erneut sind die vier Nachbehandlungswerkzeuge an einer drehbaren Welle 3 befestigt, die mit Hilfe einer Robotereinheit angetrieben wird. Im Unterschied zu der Ausführungsform von Figur 1 ist die Spritzgießform 9 hier ein Horizontalwerkzeug, d.h. die beiden Hälften der Spritzgießform öffnen sich in horizontaler Richtung, die in Figur 2 als Z-Richtung (zur Verdeutlichung ist in der Figur ein Koordinatenkreuz eingetragen) gekennzeichnet ist, so daß sich ein Teil der Form 9 auf den Betrachter zu oder von diesem bewegt, während sich der andere Teil der Form 9 nicht bewegt. In den sich durch den Öffnungsvorgang der Spritzgießform bildenden Spalt zwischen den Formkernen und den entsprechenden Kavitäten kann die in Figur 2 in Richtung des Betrachters ausgerichtete Aufnahmeplatte 4 mit den Aufnahmekavitäten 2 hineinbewegt werden. Dazu wird zunächst die entsprechenden Stiftplatte 6 senkrecht zu der Plattenebene in die geöffnete Position bewegt, so daß die Nachbehandlungsstifte 3 vollständig aus den Aufnahmekavitä- ten 2 der Aufnahmeplatte 4 heraustreten. Dann erfolgt eine seitliche Bewegung der Aufnahmeplatte 4 in x-Richtung in die geöffnete Spritzgießform 9 hinein.
Sobald die Aufnahmeplatte 4 innerhalb der Spritzgießform 9 ist, erfolgt die Übergabe der an der Außenseite bereits erstarrten Preforms 7 in die Aufnahmekavitäten 2 der Aufnahmeplatte 4. Dann wird die Aufnahmeplatte 4 wieder in x-Richtung, diesmal nach links, bewegt. Die einzelnen Preforms 7 sind nun in den Aufnahmekavitäten 2 enthalten. Sobald die Aufnahmekavitäten 2 wieder gegenüber den Nachbehandlungsstiften 3 der zugeordneten Stiftplatte 6 angeordnet sind, wird die Stiftplatte 6 in Richtung der Aufnahmeplatte 4 bewegt, so daß das Nachbehandlungswerkzeug geschlossen wird. Es erfolgt nun eine Drehung der Welle 3 um 90°, so daß das nächste Nachbehand- lungswerkzeug bestehend aus Stiftplatte 6 und Aufnahmeplatte 4 in der entsprechenden Bereitschaftsstellung zu liegen kommt, um die nächste Gruppe von Vorformlingen bei geöffnetem Spritzgießwerkzeug 9 entgegen zu nehmen. Während dessen erfolgt die Nachbehandlung der vorherigen Gruppe von Vorformlingen. Sobald die Welle 3 um insgesamt dreimal 90° gedreht worden ist, ist das erste Nachbehandlungswerkzeug in der in Figur 2 unten gezeigten Position angekommen. Man er- kennt hier, daß im Unterschied zu der Ausführungsform von Figur 1 die Stiftplatte 6" mehrere Durchgangsöffnungen 8 aufweist, die im wesentlichen neben den Nachbehandlungsstiften 3 angeordnet sind. Zur Entnahme der Vorformlinge 7 muß nun die Stiftplatte und/oder die Aufnahmeplatte 4 nicht vollständig herausbewegt werden, sondern nur ein kleines Stück, wie in Figur 2 unten dargestellt ist. Hier wird die Aufnahmeplatte 4 in x-Richtung lediglich bis zum dem Punkt x' bewegt, so daß die Vorformlinge 7 durch die Durchgangsöffnungen 8 der Stiftplatte 6 ausgeworfen werden können.
In Figur 3 ist eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Nachbehandlungssystems dargestellt. Auch hier weist das Nachbehandlungssystem insgesamt vier Nachbehandlungswerkzeuge (I,
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II, III, IV) auf, die jeweils aus einer Stiftplatte 6 und einer Aufnahmeplatte 2 bestehen. Hier sind die vier Nachbehandlungswerkzeuge regalartig übereinander positioniert und ein Robotereinheit (nicht gezeigt) kann den gesamten Aufbau bestehend aus allen vier Nachbehandlungswerkzeugen nach oben bzw. unten bewegen, so daß das gewünschte Nachbehandlungswerkzeug in die entsprechen- de Bereitschaftsposition gebracht werden kann. In dem in Figur 3 dargestellten Zustand ist das zweitunterste Nachbehandlungswerkzeug (III) in der Bereitschaftsposition. In dieser Position wird die entsprechende Stiftplatte 6 mit den einzelnen Nachbehandlungsstiften 3 nach oben bewegt, so daß die Nachbehandlungsstifte 3 aus den Aufnahmekavitäten 2 der Aufnahmeplatte 4 heraustreten. Dann kann die Aufnahmeplatte 4 in x-Richtung, d.h. in Figur 3 nach rechts in die geöffnete Form 9 bewegt werden. Hier ist die Werkzeugform 9 wieder ein sogenanntes Vertikalsystem, d.h. die bewegliche Werkzeughälfte bewegt sich in vertikaler Richtung, um die Form zu öffnen. Die Werkzeugform 9 weist mehrere Kerne 12 auf, auf denen die an ihrer Außenseite bereits erstarrten Vorformlin- ge 7 gehalten werden. Sobald die Aufnahmeplatte 4 in der in Figur 3 gezeigten Position ist, werden die Vorformlinge 7 von den Kernen der Form 9 ausgeworfen, so daß sie in den Aufnahmekavitäten 2 der Aufnahmeplatte 4 landen. An dieser Stelle sei bemerkt, daß das in den Figuren 3 bis 9 gezeigte System auch für ein Horizontalwerkzeug, bei dem sich die Spritzgießform in horizontaler Richtung öffnet, verwendet werden kann. Dann müßten die Aufnahmewerkzeuge nicht übereinander, sondern nebeneinander angeordnet werden. Betrachtet man die Figuren 3 bis 9 als Ansichten von oben, so verdeutlichen sie die Anordnung für ein Horizontalwerkzeug.
Dann wird, wie in Figur 4 gezeigt ist, die Aufnahmeplatte 4 wieder an ihre Position gegenüber der entsprechenden Stiftplatte 6 bewegt. Das Nachbehandlungswerkzeug wird nun geschlossen, indem die Nachbehandlungsstifte 3 wieder in die Aufnahmekavitäten 2 eingeführt werden.
Im nächsten Schritt, der in Figur 5 gezeigt ist, ist die Form 9 geschlossen, um eine nächste Gruppe von Vorformlingen zu produzieren. Jetzt befinden sich in dem Nachbehandlungssystem in allen vier Nachbehandlungswerkzeugen entsprechende Vorformlinge. Das gesamte Nachbehandlungssystem wird mit Hilfe der Robotereinheit nach unten bewegt (durch den großen Pfeil angedeutet), so daß das zweitoberste Nachbehandlungswerkzeug (II) in die Bereitschaftsstellung kommt. Gleichzeitig öffnet sich das entsprechende Nachbehandlungssystem, wie durch den kleinen Pfeil angedeutet ist, so daß die entsprechende Stiftplatte 6' aus der Aufnahmeplatte 4' herausgefahren wird. Dieser Zustand ist in Figur 6 dargestellt. Als nächstes wird die entsprechende Aufnahmeplatte 4' ein Stück nach rechts verschoben, wie ebenfalls bereits in Figur 6 dargestellt ist. Deutlich zu erkennen ist, daß die Stiftplatte 6' dieser Ausführungsform entsprechende Greiferelemente 1 1 hat, die neben den Nachbehandlungsstiften 3 angeordnet sind. Die Aufnahmeplatte 4' wird soweit in x-Richtung, d.h. parallel zu der Plattenebene verschoben, so daß die Aufnahmekavitäten bzw. die darin gehaltenen Vorformlinge 7 gegenüber den entsprechenden Greiferelementen 1 1 zu liegen kommen. Jetzt wird die Stiftplatte 6' wieder in Richtung der Aufnahmeplatte 4' bewegt, so daß, wie in Figur 7 zu erkennen ist, die Greiferelemente 1 1 mit den Vorformlingen 7 in Eingriff treten und diese festhalten. Im
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nächsten Schritt wird dann die Stiftplatte 6' wieder aus der Aufnahmeplatte 4' herausbewegt. Gleichzeitig öffnet sich, wie in Figur 8 gezeigt ist, die Form 9. Die Vorformlinge 7 werden jetzt von den Greiferelementen 1 1 der Stiftplatte 6' gehalten, so daß die Aufnahmeplatte 4' wieder freie Aufnah- mekavitäten 2 aufweist. Die Aufnahmeplatte 4' wird nun wieder nach rechts bewegt, wie in Figur 8 durch den Pfeil dargestellt ist. Die Greiferelemente können beispielsweise die Vorformlinge mit Hilfe von Vakuum greifen. So könnten die Greiferelemente als Kappe ausgebildet sein, die an die Öffnung der Vorformlinge herangefahren und mit Vakuum beaufschlagt werden, um die Vorformlinge zu greifen. Alternativ dazu könnten auch die Nachbehandlungsstifte als Greiferelemente ausgebildet sein, so daß diese zum Entnehmen der Vorformlinge mit einer Vakuumquelle verbunden werden.
In Figur 9 erfolgt bereits die Übergabe der nächsten Vorformlinge auf die Aufnahmeplatte 4', während dessen lassen die Greiferelemente 1 1 die Preforms 7 aufgrund ihrer Schwerkraft fallen, so daß diese der weiteren Verarbeitung zugeführt werden können.
Das beschriebene Verfahren wiederholt sich nun nacheinander für alle vier Nachbehandlungswerkzeuge. Es versteht sich, daß, obgleich bislang jeweils Ausführungsformen mit vier Nachbehandlungswerkzeugen beschrieben worden sind, daß auch Ausführungsformen mit einer anderen Anzahl von Nachbehandlungswerkzeugen verwendet werden können. Wesentlich ist lediglich, daß mindestens zwei Nachbehandlungswerkzeuge vorgesehen sind, so daß die Vorformlinge 7 über einen längeren Zeitraum, der deutlich größer ist als die Zykluszeit in der Spritzgießform 9, in diesen verbleiben können.
In Figur 10 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Nachbehandlungssystems gezeigt. Auch hier besteht das Aufnahmewerkzeug aus einer Aufnahmeplatte 4 und einer Stiftplatte 6. Die Aufnahmeplatte 4 kann hier mit Hilfe eines Antriebs 10 auf die Stiftplatte 6 zu- bzw. von ihr wegbewegt werden. In den folgenden Figuren wird die Bewegungsabfolge der einzelnen Platten bei dieser Ausführungsform beschrieben. Zunächst wird das Nachbehandlungswerkzeug geöffnet, indem die Aufnahmeplatte 4 nach unten, d.h. von der Stiftplatte 6 wegbewegt wird, so daß die einzelnen Stifte 3 nicht mehr in die Aufnahmekavitäten 2 eingreifen. Dann wird die Stiftplatte 6, die Aus- nehmungen 8 aufweist, etwas nach rechts bewegt und zwar um etwa den halben Abstand zwischen den einzelnen Nachbehandlungsstiften 3. Dieser Zustand ist in Figur 1 1 dargestellt. Nun wird die Aufnahmeplatte 4 wieder in Richtung der Stiftplatte 6 bewegt. Diese Position ist in Figur 12 gezeigt. In Figur 13 ist nun eine Greifereinheit 1 dargestellt, die die einzelnen Vorformlinge 7 hält. Mit Hilfe der Greifereinheit 1 werden die Vorformlinge oberhalb der Aufnahmekavitäten 2 der Aufnahmeplatte 4 positioniert. Die Greifereinheit 1 läßt dann die Vorformlinge 7 los, so daß diese, wie durch die gestrichelten Pfeile angedeutet ist, in die Aufnahmekavitäten 2 hineinfallen können. Dieser Zustand ist in Figur 14 gezeigt. Bei dieser Ausführungsform ist zu erkennen, daß die einzelnen Preforms 7 nicht vollständig in die Aufnahmekavitäten 2 eintauchen. Dies liegt daran, daß die Aufnahmekavitäten 2 einen porösen Einsatz 1 1 aufweisen, durch den ein Fluid, z. B. Druckluft zugeführt wird. Es bildet
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sich somit zwischen dem Vorformling 7 einerseits und der Aufnah mekavität 2 andererseits ein Luftpolster aus, so daß der Vorformling 7 die Aufnahmekavität 2 nicht berührt. Nun wird, wie in Figur 14 durch die Pfeile angedeutet ist, die Aufnahmeplatte 4 wieder von der Stiftplatte 6 wegbewegt.
Dieser Zustand ist in Figur 15 gezeigt. Nun wird die Stiftplatte 6 wieder nach links bewegt, bis die einzelnen Nachbehandlungsstifte 3 wieder direkt oberhalb der Aufnahmekavität 3 bzw. der darin befindlichen Vorformlinge 7 zu liegen kommt. Dieser Zustand ist in Figur 16 gezeigt. Die Nachbehandlungsstifte 3 sind, wie hier zu erkennen ist, bei dieser Ausführungsform aus einem porösen Material hergestellt. Durch das poröse Material wird Druckluft zugeführt, so daß, wenn, wie in Figur 16 bereits durch die Pfeile angedeutet worden ist, die Aufnahmeplatte 4 wieder in Richtung der Stiftplatte 6 bewegt wird, die Vorformlinge 7 aufgrund des sich zwischen Nachbehandlungsstift 3 und Vorformling ausbildenden Luftpolsters im wesentlichen berührungsfrei vollständig in die Aufnahmekavität 2 gedrückt werden. Dieser Zustand ist in Figur 17 gezeigt. In diesem Zustand verbleibt das Nachbehandlungswerkzeug für eine relativ lange Zeit, die deutlich länger ist als die Zykluszeit des Spritzgießwerkzeuges.
Schließlich ist in Figur 18 das gesamte Nachbehandlungssystem gezeigt. Man erkennt, daß vier Nachbehandlungswerkzeuge bestehend aus Stiftplatten 6, 6', 6", 6'" und Aufnahmeplatten 4, 4', 4", 4'" vorgesehen sind, die an einer Rotationseinheit befestigt sind, die um die Welle 5 drehbar ist. Mit Hilfe der Rotationseinheit können nacheinander die einzelnen Nachbehandlungswerkzeuge mit Vor- formlingen bestückt werden.
In Figur 19 ist schematisch eine Ansicht von oben auf eine fünfte Ausführungsform dargestellt. Hier besteht das Nachbehandlungssystem aus mehreren Nachbehandlungswerkzeugen (dargestellt sind vier), die jeweils eine Stiftplatte 6 und eine Aufnahmeplatte 4 aufweisen. Alle Nachbehandlungswerkzeuge sind nebeneinander angeordnet, wobei immer eine Aufnahmeplatte 4 über Verbindungseinheiten 13 mit einer Stiftplatte 6 des benachbarten Nachbehandlungswerkzeugs verbunden ist.
Ein Nachbehandlungswerkzeug (im dargestellten Beispiel das oberste Nachbehandlungswerkzeug) ist mit einem Linearantrieb 15 verbunden. Mit Hilfe des Linearantriebs kann der gesamte Block aus allen Nachbehandlungswerkzeugen in einer Richtung (im dargestellten Beispiel in horizontaler Richtung) bewegt werden. Der gestrichelt dargestellte Doppelpfeil soll die Bewegungslinie einer Überführungseinrichtung, mit deren Hilfe die Vorformlinge aus der Spritzgießform in die Nachbehandlungswerkzeuge übertragen wird. Da die Vorformlinge nacheinander in die jeweiligen Nachbehandlungs- Werkzeuge überführt werden sollen, kann mit Hilfe des Linearantriebes 15 der Block aus Nachbehandlungswerkzeugen derart verschoben werden, daß das betreffende Nachbehandlungswerkzeug direkt vor der Bewegungslinie der Übertragungseinrichtung zum Liegen kommt. Alle Nachbehandlungswerkzeuge sind auf schienen 14 gehalten.
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Weiterhin weist jedes Nachbehandlungswerkzeug eine Hubeinrichtung 16 auf, mit deren Hilfe das jeweilige Nachbehandlungswerkzeug von der Nachbehandlungsposition in die geöffnete Position gebracht werden kann.
Der Bewegungsablauf wird nun schematisch anhand der Figuren 19 bis 22 beschrieben. In Figur 19 ist der Block aus Nachbehandlungswerkzeugen derart mit Hilfe des Linearantriebes verschoben worden, daß die Bewegungslinie der Überführungseinrichtung vor dem zweiten Nachbehandlungswerkzeug (in der Figur das zweite von oben) zu liegen kommt. Mit Hilfe der Hubeinrichtung 16 kann nun das zweite Nachbehandlungswerkzeug geöffnet werden. Dieser Zustand ist in Figur 20 darge- stellt. Nun können eventuell im Nachbehandlungswerkzeug vorhandene Preform entnommen und ein neuer Satz mit Preforms eingesetzt werden. Das Nachbehandlungswerkzeug wird dann wieder geschlossen und der Block aus Nachbehandlungswerkzeugen derart mit Hilfe des Linearantriebes verschoben, daß nun die Bewegungslinie der Überführungseinrichtung vor dem dritten Nachbehandlungswerkzeug (in der Figur das zweite von unten) zu liegen kommt. Diese Situation ist in Figur 21 dargestellt.
Schließlich ist in Figur 22 die Situation gezeigt, die sich nach Betätigung der entsprechenden Hubeinrichtung 16 zum Öffnen des dritten Nachbehandlungswerkzeugs ergibt.
In den Figuren 23 bis 31 ist eine fünfte Ausführungsform dargestellt. Auch hier ist wieder eine Ansicht von oben gezeigt, d.h. das Spritzgießwerkzeug ist ein Horizontalwerkzeug, bei dem sich das Werkzeug durch eine horizontale Relativbewegung der Werkzeugteile zueinander öffnet.
In Figur 23 ist wieder ein Block bestehend aus vier Nachbehandlungswerkzeugen jeweils mit Kavitä- tenplatte 4 und Stiftplatte 6. Das zweite Nachbehandlungswerkzeug Il ist gerade geöffnet und die Vorformlinge 7 sind (gehalten beispielsweise mit Hilfe einer Vakuumeinrichtung) an den Stiften 3 der Stiftplatte 6 angeordnet.
Eine Greifereinrichtung 1 1 , die hier eine Reihe von Übertragungskavitäten 18 sowie dazwischen angeordnete Führungsschienen aufweist, kann sowohl in die geöffnete Werkzeugform 9 als auch in ein geöffnetes Nachbehandlungswerkzeug bewegt werden.
In Figur 24 ist eine Situation gezeigt, in der sich die Greifereinrichtung 1 1 innerhalb des geöffneten Nachbehandlungswerkzeugs Il befindet. Die Greifereinrichtung 1 1 ist derart angeordnet, daß die Führungsschienen 17 direkt gegenüber den zu entnehmenden Vorformlingen 7 angeordnet sind.
Die Preforms 7 können nun, wie in den Figuren 25 und 26 dargestellt ist, beispielsweise mit Hilfe von Druckluft von den Stiften abgestoßen werden und fallen die Führungsschienen 17 entlang. Ge-
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gebenenfalls kann die Führungsschiene noch mit Druckluft beaufschlagt werden, um eine zügige Entfernung der Preforms 7 aus den Führungsschienen 17 zu gewährleisten.
Die Greifereinheit 11 wird dann aus dem Nachbehandlungswerkzeug heraus- und in die geöffnete Werkzeugform 9 hineinbewegt, so daß eine neue Gruppe von Vorformlingen 7 in die Übertragungs- kavitäten 18 übernommen werden kann, wie in Figur 27 und 28 dargestellt.
Die Greifereinheit 1 1 fährt dann wieder in das Nachbehandlungswerkzeug, wobei diesmal die Über- tragungskavitäten 18 gegenüber den Stiften zu liegen kommen (Figur 29). Die Vorformlinge werden auf die Stifte übergeben (Figur 30) und die Greifereinheit 1 1 fährt aus dem Nachbehandlungswerkzeug, so daß sich das Werkzeug schließen kann und die Nachbehandlung im Nachbehandlungswerkzeug beginnen kann (Figur 31 ).
In Figur 32 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems gezeigt. Dargestellt sind hier insgesamt vier Nachbehandlungswerkzeuge 19-1 , 19-2, 19-3 und 19-4. Jedes Nachbehandlungswerkzeug besteht aus einer Gruppe von Nachbehandlungsstiften 3 und einer Gruppe von Aufnah mekavitäten 2. Die vier Nachbehandlungswerkzeuge 19-1 , 19-2, 19-3, 19-4 sind in Figur 32 nebeneinander angeordnet. Das erste Nachbehandlungswerkzeug 19-1 weist eine Stiftplatte 6 auf, die eine Gruppe von Nachbehandlungsstiften 3 trägt. Weiterhin ist dem ersten Nachbehandlungs- Werkzeug 19-1 eine Platte 20 zugeordnet, die eine Gruppe von Aufnahmekavitäten 2 trägt. Die Platte 20 weist zusätzlich eine Gruppe von Nachbehandlungsstiften 3 auf. Diese Gruppe von Nachbehandlungsstiften gehörte bereits zum zweiten Nachbehandlungswerkzeug 19-2. Die Platte 20 ist somit einerseits Teil des ersten Nachbehandlungswerkzeuges 19-1 , da sie die entsprechenden Aufnahmekavitäten 2 zur Verfügung stellt, und andererseits Teil des zweiten Nachbehandlungswerk- zeuges 19-2, da sie die entsprechenden Nachbehandlungsstifte 3 zur Verfügung stellt.
Die sich in Figur 32 rechts anschließende Platte 21 hat sogar eine Dreifachfunktion, da sie zusätzlich zu den Aufnahmekavitäten 2 und den Nachbehandlungsstiften 3 noch eine Gruppe von Bodendüsen 25 aufweist. Die Aufnahmekavitäten haben in der hier gezeigten Ausführungsform zwei offe- ne Enden. Eines dient der Zuführung des nachzubehandelnden Vorformlings 7. Wie in der Figur deutlich zu erkennen ist, steht der eingesetzte Vorformling am anderen Ende der Aufnahmekavität etwas vor. Dem Boden des Vorformlings gegenüber sind Bodendüsen 25 angeordnet, durch die ein Kühlfluid auf den Bodenbereich des Vorformlings 7 gerichtet werden kann. Die Bodendüsen 25 der mittleren Platte 21 bilden somit zusammen mit der Aufnahmekavität der Platte mit der Bezugszahl 20 und dem Nachbehandlungsstift der Platte mit der Bezugszahl 6 das erste Nachbehandlungswerkzeug 19-1. Die in der Figur 32 von links aus gesehen an dritter Stelle gezeigte Platte stellt somit Bodendüsen 25 für ein erstes Nachbehandlungswerkzeug 19-1 , Aufnahmekavitäten für ein zweites Nachbehandlungswerkzeug 19-2 und Nachbehandlungsstifte für ein drittes Nachbehandlungswerkzeug 19-3 zur Verfügung.
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Um Platz zu sparen, sind die Nachbehandlungsstifte immer zwischen den Aufnahmekavitäten derselben Platten angeordnet. Die in Figur 32 am rechten Ende dargestellte Platte mit der Bezugszahl 22 weist lediglich Bodendüsen 25 auf.
Jedes der im Beispiel gezeigten vier Nachbehandlungswerkzeuge 19-1 , 19-2, 19-3 und 19-4 dient dazu, einen Satz von Vorformlingen aufzunehmen und nachzubehandeln, während das Spritzgießwerkzeug bereits den nächsten Satz von Vorformlingen erstellt.
Die Funktion der einzelnen Nachbehandlungswerkzeuge bzw. die wechselseitige Bestückung und Entnahme der Vorformlinge ist in den Figuren 33 und 34 gezeigt. Das erste Nachbehandlungswerkzeug 19-1 kann geöffnet werden, indem sich die Platte mit den Nachbehandlungsstiften relativ zu der Platte mit den Aufnahmekavitäten bewegt. Eine Situation, in der das erste Nachbehandlungswerkzeug 9-1 geöffnet ist, ist in Figur 33 gezeigt. Hier kann nun eine Greiferplatte 23 mit entspre- chenden Greiferelementen 18 sowie gegebenenfalls mit Führungsschienen 17 in das offene Nachbehandlungswerkzeug 19-1 eingeschoben werden. Die Greiferelement 18 dienen der Zuführung von Vorformlingen, während die Führungsschiene 17 zur Entnahme der Vorformlinge verwendet wird, wie bereits im Zusammenhang mit den vorherigen Ausführungsformen beschrieben wurde.
Nachdem aus dem ersten Nachbehandlungswerkzeug die nachbehandelten Vorformlinge entfernt worden sind und der neue Satz von Vorformlingen auf den Nachbehandlungsstift aufgeschoben worden ist, wird das erste Nachbehandlungswerkzeug 19-1 geschlossen und das zweite Nachbehandlungswerkzeug 19-2 geöffnet. Die Greiferplatte 23 wird nun in eine Position gebracht, so daß die Führungselemente 17 gegenüber den Nachbehandlungsstiften 3 zu liegen kommen. Die Vor- formlinge werden entnommen und gleiten entlang der Führungselemente 17 aus dem Nachbehandlungswerkzeug. Diese Situation ist in Figur 34 dargestellt.
Auf die beschriebene Art und Weise können nacheinander alle Nachbehandlungswerkzeuge mit Vorformlingen bestückt werden. Sind alle Nachbehandlungswerkzeuge bestückt, so wird, beginnend mit dem ersten Nachbehandlungswerkzeug, die nachbehandelten Vorformlinge entnommen und durch einen neuen Satz von Vorformlingen ersetzt.
In Figur 35 ist beispielhaft eine Schnittansicht eines Nachbehandlungsstifts 3, der an der Stiftplatte 6 befestigt ist, dargestellt. Der Nachbehandlungsstift 3 hat eine Außenkontur, die in etwa der Innen- kontur des Vorformlings 7 entspricht. Der Nachbehandlungsstift 3 ist mit der Stiftplatte 6 verschraubt, wobei die Verschraubung mit Hilfe eines Abdeckelements 24 abgedeckt ist. Deutlich zu erkennen ist, daß bei der hier gezeigten Ausführungsform der Vorformling 7 stirnseitig das Abdeckelement 24 nicht berührt.
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In Figur 36 ist eine Schnittansicht einer Aufnahmekavität 2 gezeigt. Die Aufnahmekavität 2 ist in der Aufnahmeplatte 21 angeordnet. Die Aufnahmeplatte 21 hat hierzu eine Durchgangsbohrung, die beidseitig jeweils durch eine Bohrung mit größerem Bohrdurchmesser erweitert worden ist. In die Durchgangsbohrung ist auf der einen Seite eine Kopfhülse 27 eingesetzt. Auf der anderen Seite ist in die Durchgangsbohrung eine Mantelhülse 28 eingeschoben. Die Mantelhülse 28 hat, wie in Figur 37 besser zu erkennen ist, ein Mantelhülsenhauptteil 29 und ein Drallelement 30. Das Drallelement 30 hat einen gegenüber dem Mantelhülsenhauptteil verringerten Außendurchmesser. Dies hat zur Folge, daß sich bei in die Durchgangsbohrung der Aufnahmeplatte 21 eingesetzter Mantelhülse im Bereich des Drallelements 30 ein ringförmiger Spalt zwischen Drallelement 30 einerseits und Auf- nahmeplatte 21 andererseits ausbildet. Genau in diesem Bereich sind in der Aufnahmeplatte 26 Zuführungen für ein Kühlfluid 26 vorgesehen. Somit kann Kühlfluid über die Zuführung 26 in den Ringraum gebracht werden. Das Drallelement 30 weist eine Reihe von Schlitzen 31 auf, durch die das Kühlfluid in die Aufnahmekavität eindringen kann.
Wie ebenfalls in Figur 37 zu erkennen, sind die Schlitze 31 gegenüber der Radialrichtung gewinkelt, so daß das Kühlfluid aufgrund des Drallelements 30 in eine kreisförmige Bewegung versetzt wird, wie in Figur 37 schematisch durch Pfeile angedeutet wird.
In Figur 36 ist zusätzlich eine Bodendüse 25 dargestellt, mit deren Hilfe der Bodenbereich des Vor- formlings mit einem Kühlfluid beaufschlagt werden kann. Der Strömungsverlauf des Kühlfluids ist in Figur 38 schematisch dargestellt. Hier ist in einer Schnittansicht ein Ausschnitt eines geschlossenen Nachbehandlungswerkzeugs gezeigt. Der Vorformling 7 sitzt auf dem Nachbehandlungsstift 3, welcher innerhalb der Aufnahmekavität 3 steckt. Das Kühlfluid wird durch die Kühlfluidzuführungen 26 einerseits über die Bodendüse 25 und andererseits über die Aufnahmeplatte 4 zugeführt. Der Vor- formling besteht im wesentlichen aus drei unterschiedlichen Abschnitten, die um eine optimale Kühlung zu erreichen, unterschiedlich stark mit Kühlfluid beaufschlagt werden müssen. Das ist zum einen der Bodenbereich 35, des weiteren der dickwandige Körperabschnitt 34 sowie der dünnwandige Gewindeabschnitt 33. Die Zuführung von Kühlfluid für den Bodenbereich 35 wird mit Hilfe der Bodendüse 25 gesteuert. Der dickwandige Körperabschnitt 34 sowie der dünnwandige Gewindeab- schnitt 33 werden über die Kühlfluidzuführung 26 der Aufnahmeplatte 4 mit Kühlfluid versorgt. Dieses Kühlfluid tritt zunächst in den Ringraum, der zwischen Drallelement 30 einerseits und Aufnahmeplatte 4 andererseits ausgebildet wird. Dort tritt er durch die winkelig ausgeführten Schlitze 31 in die Aufnahmekavität ein, d.h. er tritt durch die Mantelhülse 28 hindurch. Da die Aufnahmekavität beiderseits offen ist, teilt sich der Kühlfluidstrom und tritt zum Teil im Kopfbereich des Vorformlings 7 aus der Ausnahmekavität aus und zu einem anderen Teil im Bodenbereich aus der Aufnahmekavität aus. Aufgrund des Drallelements erhält das Kühlfluid eine kreisförmige Bewegung, so daß es in einer Art Spiralbewegung um den Vorformling geführt wird. Der Anteil des Kühlfluids, der am Kopfbereich austritt und der Anteil der am Bodenbereich austritt, kann durch entsprechende Ausbildung des Strömungswiderstands eingestellt werden. Der Strömungswiderstand wird im wesentlichen durch die
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Größe des Spalts zwischen Vorformling 7 einerseits und umgebende Kopfhülse 27 bzw. Mantelhülse 28 bestimmt. Durch geeignete Wahl der Hülsen kann somit der Anteil des Kühlfluids genau eingestellt werden.
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Bezugszeichenliste:
1 Greiferplatte
2 Aufnahmekavität
3 Nachbehandlungsstift
4, 4', 4", 4'" Aufnahmeplatte
5 Welle
6, 6', 6", 6"' Stiftplatte
7 Vorformling
8 Ausnehmung
9 Werkzeugform
10 Antrieb
11 Greiferelemente
12 Kerne der Spritzgießform
13 Verbindungseinheit
14 Schiene
15 Linearantrieb
16 Hubvorrichtung
17 Führungsschiene
18 Ü bertragu ngskavität
19-1 bis 19-' \ Nachbehandlungswerkzeug
20 Doppelfunktionsplatte
21 Dreifachfunktionsplatte
22 Bodennachbehandlungsplatte
23 Greiferplatte
24 Abdeckelement
25 Bodendüse
26 Fluidzuführung
27 Kopfhülse
28 Mantelhülse
29 Mantelhülsenhauptteil
30 Drallelement
31 Schlitze
32 O-Ring
33 dünnwandiger Abschnitt
34 dickwandiger Abschnitt
35 Bodenabschnitt