-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Nachbehandlung von
in einer Spritzgießform hergestellten Vorformlingen mit
einer Auswurfvorrichtung sowie ein Verfahren zum Auswerfen nachbehandelter
Vorformlinge.
-
Das
Spritzgießen ist eines der wichtigsten Verfahren zur Herstellung
von Formlingen. Hierbei wird die im Allgemeinen ursprünglich
als Pulver oder Granulat vorliegende Formmasse erhitzt, plastifiziert und
unter hohem Druck in ein entsprechendes Formwerkzeug gedrückt.
Die Formmasse erstarrt in dem Formwerkzeug und wird anschließend
dem geöffneten Werkzeug entnommen.
-
Handelsübliche
PET-Flaschen werden im Allgemeinen durch Streckblasformen eines
Hohlkörperpreforms bzw. Hohlkörpervorformlings
hergestellt. Dabei wird der Hohlkörpervorformling in einem
ersten Schritt mittels Spritzgießen erstellt Dass sich
an den Spritzgießvorgang anschließende Streckblasformen kann
entweder unmittelbar nach Herstellung des Hohlkörpervorformlings
oder zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
-
Bei
der Herstellung der entsprechenden Spritzgießformen ist
ein hoher Aufwand notwendig, da die Spritzgießform einerseits
für sehr hohe Drücke ausgelegt sein muss und andererseits
auch entsprechend beheizte und/oder gekühlte Kanäle
aufweisen muss.
-
Üblicherweise
besteht ein Spritzgießwerkzeug zur Herstellung von PET-Vorformlingen
aus einer Vielzahl, z. B. 96, Kavitäten, in die entsprechend ausgebildete
Werkzeugkerne eingeführt werden. Bei geschlossenem Werkzeug,
d. h., wenn der Kern in die entsprechende Kavität eingesetzt
ist, wird zwischen dem Kern einerseits und der Kavität
andererseits ein Raum, der sogenannte Formraum gebildet. In diesem
Raum wird dann der plastifizierte Kunststoff, z. B. PET, unter hohem
Druck eingespritzt. Sobald der PET-Vorformling genügend
abgekühlt ist, kann die Form geöffnet und der
Vorformling entnommen werden.
-
Um
die Zykluszeiten, d. h. die Zeit von einem Spritzvorgang bis zu
dem nächsten Spritzvorgang, zu reduzieren, ist es bereits üblich,
den Preform zu einem sehr frühen Zeitpunkt aus der Form
zu entnehmen, zu dem der Preform an seinen Außenflächen bereits
fest ist, dessen innerer Bereich, die sogenannte Seele, jedoch noch
flüssig ist. In diesem Zustand wird der Vorformling im
Allgemeinen in eine sogenannte Aufnahmeplatte übergeben,
wie aus einer Gruppe von Aufnahmekavitäten besteht. So
ist es beispielsweise bei den sogenannten Vertikalwerkzeugen, d.
h. denjenigen Spritzgießwerkzeugen, die sich durch eine
vertikale Bewegung des einen Werkzeugteils gegenüber dem
anderen öffnen, üblich, die Werkzeugform bereits
nach z. B. 10 Sekunden zu öffnen, eine Aufnahmeplatte mit
entsprechenden Aufnahmekavitäten in die Form einzufahren,
die einzelnen Preforms in die Aufnahmekavitäten mittels Schwerkraft
hineinfallen zu lassen, die Aufnahmeplatte mit den Preforms aus
dem Werkzeug herauszufahren, die Form wieder zu schließen
und den nächsten Spritzgießvorgang zu beginnen.
Während des nächsten Spritzgießvorgangs
verbleiben die vorherigen Preforms in der Aufnahmekavität,
die üblicherweise gekühlt wird.
-
Es
sind auch Ausführungsformen bekannt, bei denen die einzelnen
Preforms mittels einer Greifereinheit aus der Form entnommen und
in die außerhalb der Werkzeugform angeordnete Aufnahmeplatte übergeben
werden.
-
Da
der Vorformling zur Abkühlung in der Aufnahmekavität
des Standes der Technik eine verhältnismäßig
lange Zeit verweilen muss, so dass in der Regel bereits der nächste
Vorformling aus dem Spritzgießwerkzeug entnommen werden
kann, bevor der Vorformling in der Aufnahmekavität soweit
abgekühlt ist, dass er ohne die Gefahr einer Beschädigung entnommen
wer den kann, ist es üblich, Aufnahmeplatten zu verwenden,
die mehrere Gruppen von Aufnahmekavitäten besitzen, wobei
jede Gruppe so viele Aufnahmekavitäten aufweist, wie das
Spritzgießwerkzeug Vorformlinge pro Spritzzyklus bereitstellt. Die
einzelnen Aufnahmekavitätengruppen werden dann nacheinander
mit Vorformlingen bestückt, so dass der einzelne Vorformling
länger als einen Spritzgießzyklus in der Aufnahmekavität
verbleiben kann.
-
Um
die Zykluszeit weiter zu verkürzen, wurden in den letzten
Jahren etliche Anstrengungen unternommen, den Preform bereits zu
einem sehr frühen Zeitpunkt aus der Spritzgießform
zu entnehmen. Da der Preform zu solch einem frühen Zeitpunkt
noch relativ weich ist, werden höhere Anforderungen an die
Nachbehandlung gestellt. So ist vereinzelt bereits vorgeschlagen
worden, den in der Aufnahmekavität gehaltenen Vorformling
zusätzlich mit einem Nachbehandlungsstift, der in den Vorformling
eingebracht wird, zu kühlen bzw. nachzubehandeln. Bei den
bekannten Vorrichtungen mit Nachbehandlungsstift, wird dieser jedoch
nur kurzzeitig in den Vorformling eingetaucht.
-
Aus
der
WO 2007/062973 ist
bereits eine Vorrichtung zur Nachbehandlung von in einer Spritzgießform
hergestellten Vorformlingen bekannt. Diese Maschine weist mehrere
Nachbehandlungswerkzeuge auf, die jeweils eine Aufnahmeplatte mit
einer Gruppe von Aufnahmekavitäten und eine Stiftplatte mit
einer Gruppe von Nachbehandlungsstiften aufweisen. Weiterhin ist
eine Einrichtung zum Überführen der Vorformlingen
aus der Spritzgießform einander in die mindestens zwei
Nachbehandlungswerkzeuge vorgesehen. Zum Auswerfen der nachbehandelten
Vorformlingen aus den Nachbehandlungswerkzeugen wird im Allgemeinen
Druckluft verwendet. Bei der in der
WO 2007/062973 gezeigten Einrichtung
in die Nachbehandlungswerkzeuge nach erfolgter Nachbehandlung geöffnet,
so dass die Vorformlinge auf den Nachbehandlungsstiften verbleiben.
Zum Auswerfen der Vorformlinge weisen die Nachbehandlungsstifte
einen Fluidauslass auf, der mit Druckluft beaufschlagt werden kann.
Durch das Beaufschlagen mit Druckluft werden die Vorformlinge von
den Nachbehandlungsstiften geblasen und damit ausgeworfen.
-
Üblicherweise
sind die Fluidauslässe der einzelnen Nachbehandlungsstifte
eines Nachbehandlungswerkzeuges mit ein und der selben Druckluftleitung
verbunden, so dass die Druckluftapplizierung für alle Nachbehandlungsstifte
nur gemeinsam ein- oder ausgeschaltet werden kann. Grundsätzlich wäre
es zwar möglich, jeden Nachbehandlungsstift mit einem eigenen
gesteuerten Ventil auszustatten, was jedoch die Herstellungskosten
und den Platzbedarf der Nachbehandlungswerkzeuge in die Höhe treiben
würde.
-
Bei
dem bekannten Werkzeug hat sich jedoch gezeigt, dass es bei manchen
Anwendungsfällen vorkommen kann, dass sich einzelne Preforms früher
von den Nachbehandlungsstiften lösen als andere Preforms.
Sobald jedoch ein Preform den Nachbehandlungsstift verlassen hat,
ist der Fluidauslass dieses Nachbehandlungsstiftes direkt mit Umgebungsdruck
verbunden, was zu einem signifikanten Druckabfall in der Druckluftleitung
führt. Insbesondere dann, wenn ein Großteil der
Vorformlinge von den Stiften entfernt worden ist, ist es in der
Regel nicht mehr möglich, einen ausreichend hohen Druck über die
Druckluftleitung zu applizieren, um auch die restlichen Vorformlinge
von den Nachbehandlungsstiften zu entfernen.
-
Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Nachbehandlungssystem der eingangs genannten Art
bereitzustellen, bei dem die Vorformlinge zuverlässig aus
dem Nachbehandlungswerkzeug ausgeworfen werden können.
-
Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe gelöst durch ein System zur Nachbehandlung
von in einer Spritzgießform hergestellten Vorformlingen
mit einem Nachbehandlungswerkzeug, dass eine Aufnahmeplatte mit
einer Mehrzahl von Nachbehandlungskavitäten und/oder eine
Stiftplatte mit einer Mehrzahl von Nachbehandlungsstiften aufweist,
wobei ein Stoppelement vorgesehen ist, das für jede Nachbehandlungskavität
der Aufnahmeplatte oder für jeden Nachbehandlungsstift
der Stiftplatte einen Anschlag bereitstellt, welcher von einem in
der Nachbehandlungskavität oder auf dem Nachbehandlungsstift
angeordnetem Vorformling beabstandet derart positioniert werden
kann, dass eine vollständige Entnahme des Vorformlings
aus der Nachbehandlungskavität oder von dem Nachbehandlungsstift
verhindert wird.
-
Durch
diese Maßnahmen können in einem ersten Schritt
die Vorformlinge von dem Nachbehandlungsstift oder aus der Nachbehandlungskavität gelöst
werden, so dass sie bereits ein Stück weit den Nachbehandlungsstift
oder die Nachbehandlungskavität verlassen. An diesem Punkt
treffen die Vorformlinge auf den vom Stoppelement bereitgestellten
Anschlag, so dass sie in dieser Situation verharren. Die Position
ist so ausgewählt, dass jeder Vorformling Druckluft, die
aus dem Nachbehandlungsstift oder der Nachbehandlungskavität
ausströmt, noch einen ausreichend großen Widerstand
entgegensetzt, so dass kein (oder nur ein geringer) Druckabfall
in der Druckluftleitung auftritt. Erst nach dem es gelungen ist,
alle Vorformlinge soweit von den Nachbehandlungsstiften oder den
Nachbehandlungskavitäten zu lösen, dass sie den
Anschlag berühren, kann das Stoppelement entfernt werden,
so dass dann die bereits vorgelösten Vorformlinge einfach
ausgeworfen werden können. Es hat sich gezeigt, dass durch
diese Maßnahme verhindert werden kann, dass gelegentlich
einzelne Vorformlinge in den Nachbehand lungswerkzeugen verbleiben,
die sonst nach einer Unterbrechung des Herstellungsverfahrens manuell entfernt
werden müssten.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform ist das Stoppelement
als Stopperplatte ausgebildet, die in das geöffnete Nachbehandlungswerkzeug
zwischen Aufnahmeplatte und Stiftplatte positioniert werden kann.
Es ist somit möglich, zum Auswerfen der Vorformlinge aus
dem Nachbehandlungswerkzeug, dieses zunächst zu öffnen,
so dass die Vorformlinge – je nach Ausführungsform – entweder
auf den Nachbehandlungsstiften oder – vorzugsweise – in
den Nachbehandlungskavitäten verbleiben. Im nächsten
Schritt wird die Stopperplatte zwischen die Aufnahmeplatte und Stiftplatte
bewegt, so dass für jeden Vorformling ein Anschlag bereitgestellt
wird. Danach können die Nachbehandlungsstifte oder die Nachbehandlungskavitäten
mit Druckluft beaufschlagt werden, so dass sich die Vorformlinge
ein Stück weit von den Nachbehandlungskavitäten
oder den Nachbehandlungsstift lösen und auf den bereitgestellten
Anschlag treffen. Erst nachdem alle Vorformlinge derart gelöst
wurden, wird das Stoppelement entfernt, so dass die Vorformlinge
vollständig ausgeworfen werden können.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Führungselement
zum Führen der Vorformlinge aus dem Nachbehandlungswerkzeug
vorgesehen, welches bei geöffnetem Nachbehandlungswerkzeug
zwischen Aufnahmeplatte und Stiftplatte des Nachbehandlungswerkzeuges
bewegt werden kann. Ein solches Führungselement kann beispielsweise
an der Stopperplatte angeordnet sein. Das Führungselement
ist vorzugsweise als im Wesentlichen U-förmige Schiene
ausgebildet, in der nach vollständigem Auswerfen die Vorformlinge
allein durch die Schwerkraft aus dem Nachbehandlungswerkzeug geleitet
werden. Grundsätzlich ist es möglich, den Auswerfervorgang
noch weiter zu beschleunigen, in dem innerhalb des Führungselementes
eine Luftströmung erzeugt wird.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform hat das Führungselement
eine Aufprallfläche, die gegenüber der Auswurfrichtung
des Vorformlings geneigt ist. Es kann nämlich vorkommen,
dass die ausgeworfenen Vorformlinge auf die Aufprallfläche treffen
und von dieser zurückgestoßen werden. Dabei muss
verhindert werden, dass die bereits ausgeworfenen Vorformlinge wieder
in die Stiftplatte oder Kavitätenplatte gelangen. Durch
die Neigung der Aufprallfläche wird sichergestellt, dass
der Vorformling nicht wieder zurück in die Nachbehandlungskavität
oder zurück auf den Nachbehandlungsstift gelangen kann.
Prinzipiell ist jegliche Neigung von Vorteil, wobei jedoch ein Winkel
zwischen Aufprallfläche und Auswurfrichtung zwischen 25
und 65°, vorzugsweise zwischen 40° und 50° und
besonders bevorzugt von etwa 45° vorteilhaft ist.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist zusätzlich
eine Auffangfläche vorgesehen, die im Wesentlichen parallel
zur Aufprallfläche angeordnet ist, wobei die Auffangfläche
vorzugsweise kleiner als die Aufprallfläche ist. Die Auffangfläche dient
lediglich dazu, Vorformlinge, die mal von der Aufprallfläche
reflektiert wurden, aufzufangen. Wenn die Auffangfläche
kleiner als die Aufprallfläche ist, kann die Öffnung
des Führungselementes, durch die die Vorformlinge in das
Führungselement geleitet werden, größer
ausgebildet werden.
-
Weiterhin
ist es möglich, dass Aufprallfläche und/oder Auffangfläche
aus einem Material bestehen, dass nicht elastische Eigenschaften
aufweist. Grundsätzlich wäre es auch möglich,
die besagten Flächen mit einem solchen Material zu beschichten. Beispielsweise
könnte Gummi verwendet werden. Wesentlich ist, dass ein
Teil der kinetischen Energie von dem Material mit nicht elastischen
Eigenschaften absorbiert wird, so dass der auf die Aufprallfläche oder
Auffangfläche auftreffende Vorformling nicht soweit zurückgestoßen
wird.
-
In
gleicher Weise kann alternativ oder in Kombination die Anschlagsflächen
nichtelastisch auszubilden, so dass ein Zurückstoßen
des Preforms von der Anschlagsfläche vermieden wird.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein äußerer
Abschnitt eines Schenkels der U-förmigen Schiene nach außen
oder innen umgebogen, so dass der umgebogene Abschnitt das Stopperelement
bildet. Diese Ausführungsform kann sehr kostengünstig
hergestellt werden. Zudem ist dadurch sichergestellt, dass Stoppelement
und Führungselement direkt nebeneinander angeordnet sind, so
dass die Platte, auf der das Führungselement befestigt
ist, nachdem die Vorformlinge soweit aus der Nachbehandlungskavität
oder von dem Nachbehandlungsstift gelöst gelöst
wurden, dass sie an dem Anschlag des Führungselementes
anliegen, nur einen geringen Abstand seitlich bewegt werden muss, um
eine Entnahme der Vorformlinge zu ermöglichen.
-
Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform weist eine Einrichtung
zum Überführen der Vorformlinge aus der Spritzgießform
in das Nachbehandlungswerkzeug auf, wobei vorzugsweise Stoppelement
und/oder Führungselement an dieser Überführungseinrichtung
angeordnet sind. Dabei kann die Überführungseinrichtung
eine Entnahmeplatte mit einer Mehrzahl von Entnahmekavitäten
sein, deren offenen Enden auf einer Seite der Platte angeordnet sind.
Bevorzugt ist in dieser Ausführungsform, dass das Stoppelement
und/oder Führungselement an der den offenen Enden der Entnahmekavitäten
gegenüberliegenden Seite der Entnahmeplatte angeordnet sind.
So kann beispielsweise nach Öffnen des Nachbehandlungswerkzeuges
die Überführungseinrichtung bereits die nächste
Gruppe von Vorformlingen in den Zwischenraum zwischen Stiftplatte
einerseits und Aufwärmelatte andererseits bewegen, während die
vorherige Gruppe noch auf den Nachbehandlungsstiften sitzt. Die Überführungseinrichtung
stellt dann vorzugsweise sowohl Stoppelement als auch Führungselement
bereit, so dass zunächst die Vorformlinge vorgelöst,
dann endgültig ausgeworfen werden und anschließend
der Satz neuer Vorformlinge auf die Nachbehandlungsstifte übergeben
werden kann.
-
In
Bezug auf das Verfahren wird die eingangsgenannte Aufgabe gelöst
durch ein Verfahren zur Nachbehandlung von in einer Spritzgießform
hergestellten Vorformlingen, bei dem die Vorformlinge aus der Spritzgießform
in Nachbehandlungskavitäten oder auch Nachbehandlungsstifte überführt
werden, wobei der Vorgang des Auswerfens der Vorformlinge von den
Nachbehandlungskavitäten nach der Nachbehandlung in zwei
Schritten erfolgt, wobei im ersten Schritt alle Vorformlinge um
eine erste Strecke aus der Nachbehandlungskavität oder
von dem Nachbehandlungsstift bewegt werden und im zweiten Schritt die
Vorformlinge vollständig von den Nachbehandlungsstiften
oder aus den Nachbehandlungskavitäten entnommen werden.
-
Vorzugsweise
wird die Bewegung der Vorformlinge von den Nachbehandlungsstiften
oder aus den Nachbehandlungskavitäten nach Schritt 1 zunächst
für eine bestimmte Zeitperiode, z. B. ungefähr 0,5
Sekunden, gestoppt, so dass alle Vorformlinge in ihrer vorgelösten
Position gehalten werden, bevor sie komplett ausgeworfen werden.
-
Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform sowie der zugehörigen
Figuren. Es zeigen:
-
1 eine
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer ersten
Position,
-
2 die
Ausführungsform von 1 in einer
zweiten Position,
-
3 die
Ausführungsform von 1 in einer
dritten Position,
-
4 die
Ausführungsform von 1 in einer
vierten Position und
-
5 die
Ausführungsform von 1 in einer
fünften Position.
-
In
1 ist
ein Nachbehandlungswerkzeug dargestellt, das eine Aufnahmeplatte
(
1) mit Nachbehandlungskavitäten (
2)
und eine Stiftplatte (
3) mit Nachbehandlungsstiften (
4)
aufweist. Das Nachbehandlungswerkzeug entspricht im Wesentlichen
dem in der
WO 2007/062973 beschriebenen
Werkzeug. Das Nachbehandlungswerkzeug ist in seiner geöffneten
Position gezeigt, d. h. die Nachbehandlungsstifte (
4) greifen
nicht in die Nachbehandlungskavitäten (
2) ein.
In dieser Position kann eine als Entnahmeplatte (
5) ausgebildete Überführungsvorrichtung in das
geöffnete Nachbehandlungswerkzeug in Pfeilrichtung in die
in
1 gezeigte Position bewegt werden. Die Entnahmeplatte
(
5) weist Entnahmekavitäten (
6) auf,
in denen eine Gruppe von Vorformlingen (
7) aufgenommen
sind. Die Vorformlinge (
7) in den Entnahmekavitäten
(
6) stammen aus einer Spritzgießform (nicht gezeigt).
Die Vorformlinge (
7) werden zu einem derart frühen
Zeitpunkt aus der Spritzgießform entnommen, dass sie noch
nicht vollständig abgekühlt sind. Zwar sind die äußeren
und inneren Oberflächen des Vorformlings bereits im festen
Zustand, der innere Bereich, die sogenannte Seele, ist jedoch noch
flüssig. Dieser Vorformling muss nachbehandelt werden,
um ein erneutes Aufweichen der Außenflächen zu
verhindern. Zu diesem Zweck werden die Vorformlinge (
7)
auf die Nachbehandlungsstifte (
4) aufgebracht, die zur
Nachbehandlung dann in die Aufnahmekavitäten (
2)
eingreifen, so dass die Vorformlinge von außen und innen
gekühlt werden.
-
Das
Nachbehandlungsverfahren als solches ist nicht Teil der vorliegenden
Erfindung.
-
Nach
der erfolgten Nachbehandlung kann das Nachbehandlungswerkzeug wieder
geöffnet werden, wie in 1 gezeigt.
In den Aufnahmekavitäten (2) der Aufnahmeplatte
(1) befinden sich dann die nachbehandelten Vorformlinge
(8). Diese sind nun soweit abgekühlt, dass auch
ihr innerer Bereich fest ist. In 1 erkennt
man somit, dass die Entnahmeplatte (5) mit dem noch nachzubehandelnden
Vorformlingen (7) bereits in das geöffnete Nachbehandlungswerkzeug
einfährt, während die bereits nachbehandelten
Vorformlinge (8) noch in den Aufnahmekavitäten
(2) sind. Auf der den offenen Enden der Entnahmekavitäten
(6) abgewandten Seite der Entnahmeplatte (5) sind
Stopp- und Führungselemente (9) angeordnet. Diese
Stopp- und Führungselemente haben die Form einer im Wesentlichen
U-förmigen Schiene. Einer der Schenkel der U-förmigen
Schiene ist nach außen abgewinkelt und stellt eine Anschlagsfläche
(10) zur Verfügung. Die U-förmige Schiene
ist gewinkelt angeordnet, so dass der dem umgebogenen Schenkel gegenüberliegende
Schenkel mit der Auswurfsrichtung einen Winkel von etwa 45° einschließt.
-
Im
ersten Schritt, der in 1 gezeigt ist, wird die Entnahmeplatte 5 derart
positioniert, dass die von den Stopp- und Führungselementen
(9) bereit gestellten Anschläge (10)
jeweils gegenüber den bereits nachbehandelten Preforms
positioniert werden. Man erkennt, dass zwischen dem Halsbereich des
bereits nachbehandelten Preforms und dem Anschlagelement (10)
ein Abstand verbleibt.
-
Im
nächsten Schritt, der in 2 gezeigt
ist, werden die Nachbehandlungskavitäten (2) mit
Druckluft beaufschlagt, so dass sich die Vorformlinge (8) soweit
aus den Nachbehandlungskavi täten (2) herausbewegen,
dass der Vorformling (8) auf den Anschlag (10)
trifft. Um dies zu bewirken ist jede Nachbehandlungskavität
(2) mit einem Fluidauslass (11) ausgestattet,
durch den Druckluft in den Bodenbereich der Nachbehandlungskavität
(2) eingelassen werden kann. Man erkennt, dass in der in 2 gezeigten
Position nur ein sehr geringer Anteil der in die Nachbehandlungskavitäten
(2) eingebrachte Druckluft zwischen der Außenseite
des bereits nachbehandelten Vorformlings (8) und der Innenfläche
der Nachbehandlungskavität (2) vorbeiströmen
kann, so dass nahezu kein Druckabfall auf der Druckleitungsseite
auftritt.
-
Das
Nachbehandlungswerkzeug verbleibt für ein kurzes Zeitintervall,
z. B. 0,5 Sekunden, in der in 2 gezeigten
Position, um sicherzustellen, dass tatsächlich alle bereits
nachbehandelten Vorformlinge (8) mit dem Anschlag (10)
in Kontakt treten. Im nächsten Schritt wird die Entnahmeplatte
(5) in Pfeilrichtung verschoben, was zur Folge hat, dass
die Preforms bzw. Vorformlinge (8) nicht mehr an den Anschlägen
(10) liegen, sondern im Aufnahmebereich des Führungselementes.
Da die Nachbehandlungskavitäten (2) nach wie vor
mit Druckluft beaufschlagt werden, hat dies zur Folge, dass die
nachbehandelten Vorformlinge vollends aus den Nachbehandlungskavitäten
(2) herausgedrückt werden. Die Vorformlinge (8)
treffen dann auf die Aufprallfläche (12), die
mit der Auswurfvorrichtung einen Winkel von 45° einschließt.
Der Aufprallfläche gegenüber ist die Auffangfläche
(13) angeordnet. Aufprallfläche (12) und
Auffangfläche (13) verlaufen im Wesentlichen parallel
zueinander, wobei die Auffangfläche (13) deutlich
kürzer als die Aufprallfläche ist, was durch die
gebogene Anschlagsfläche (10) bedingt ist. Die verkürzte
Auffangfläche hat zudem den Vorteil, dass der Öffnungsbereich
des Führungselementes (9) vergrößert
wird.
-
Sowohl
Aufprall- als auch Auffangfläche können mit einem
nicht elastischen Material belegt sein, so dass der Vorformling
möglichst bis zur Bodenfläche des als U-förmige
Schiene ausgebildeten Führungselementes (9) vordringt,
wie in 4 gezeigt ist. Aufgrund der Schwerkraft, die in
den Figuren gezeigten Situation in die Zeichenebene hineinzeigt, fallen
die nachbehandelten Vorformlinge (8) entlang des Führungselementes
(9) auf ein möglicherweise bereitgestelltes Förderband
(nicht gezeigt).
-
Für
manche Anwendungsfälle kann es von Vorteil sein, wenn die
Anschlagsfläche nichtelastische Eigenschaften aufweist,
um zu verhindern, dass der Vorformling einige Male von der Anschlagsfläche zurückgestoßen
wird, bevor er an der Anschlagsfläche zu liegen kommt.
-
Im
nächsten Schritt wird die Entnahmeplatte (5) noch
ein weiteres Stück in Pfeilrichtung bewegt, so dass die
noch nicht nachbehandelten Vorformlinge (7) mit den Nachbehandlungsstiften
(4)
-
- 1
- Aufnahmeplatte
- 2
- Nachbehandlungskavitäten
- 3
- Stiftplatte
- 4
- Nachbehandlungsstifte
- 5
- Entnahmeplatte
- 6
- Entnahmekavitäten
- 7
- nachzubehandelnde
Vorformlinge
- 8
- nachbehandelte
Vorformlinge
- 9
- Stopp-
und Führungselemente
- 10
- Anschlagelement,
Anschläge
- 11
- Fluidauslass
- 12
- Aufprallfläche
- 13
- Auffangfläche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 2007/062973 [0010, 0010, 0032]