Beschreibung
Freischalten von IRPs (Integration Reference Points)
Die Erfindung betrifft Verfahren zum Betreiben eines zumindest einen Manager und einen Agenten umfassenden Managementsystems eines Kommunikationssystems. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Manager und einen Agenten zur Durchführung der Verfahren.
Gemäß den Prinzipien eines Managementnetzes, auch als TMN- Prinzipien (TMN: Telecommunications Management Network) bezeichnet, existieren mehrere Managementschichten für das Management eines Kommunikationssystems - wie beispielsweise ei- nes Mobilfunkkommunikationssystems -, wobei jede Schicht mit Ausnahme der obersten und untersten Schicht eine doppelte Funktion, nämlich eine Manager- und eine Agentenfunktion besitzt. Im managenden System ("managing system") übt jede Ebene außer der untersten eine Manager-Funktion für die darun- terliegende Ebene aus. Im gemanagten System ("managed System") kommt jeder Ebene außer der obersten eine Agenten- Funktion für die nächsthöhere Schicht zu.
Manager starten zur Netzüberwachung und -kontrolle Operatio- nen, indem sie sogenannte „requests" versenden, die von Agenten ausgeführt werden, und erhalten entsprechende Rückmeldungen, sogenannte „responses", von den Agenten. Elemente des Telekommunikationsnetzes, auch als Ressourcen des Telekommunikationsnetzes bezeichnet, die in einer TMN-Hierarchie die Rolle eines Agenten ausüben, erkennen relevante Ereignisse, sogenannte „events", wie z.B. Alarme, generieren entsprechende Mitteilungen, sogenannte „notifications", und übertragen sie in Form von Ereignismeldungen, sogenannten „event re- ports", an Manager, um ein effizientes Netzmanagement zu er- möglichen.
Das Netzwerkmanagement kann unter anderem das Fehlermanagement (Fault-Management) und/oder das Konfigurationsmanagement (Configuration Management) und/oder das Sicherheitsmanagement (Security-Management) und/oder das des Abrechnungsmanagement (Accounting-Management) und/oder das Leistungsmanagement
(Performance-Management) umfassen. Durch das Netzwerkmanagement sollen geeignete Mechanismen zur Informationsverteilung und -Verwaltung bereitgestellt werden, so dass bei Bedarf ein umfassendes Bild über den Netzzustand zur Verfügung steht und die einzelnen Objekte des Telekommunikationsnetzes effizient überwacht und konfiguriert werden können.
Die Manager-Agent-Kommunikation erfolgt über sogenannte Management-Schnittstellen bzw. Manager-Agent-Schnittstellen, die in einer objekt-orientierten Umgebung durch ein Kommunikationsprotokoll, wie z.B. CMIP (Common Management Information Protocol) nach ITU-T X.711 oder CORBA (Common Object Request Broker Architecture) , und durch ein Objektmodell gekennzeichnet sind. Objektmodelle dienen der Modellierung von Ressour- cen des Telekommunikationsnetzes, wobei diese Ressourcen bei der Modellierung in Objektklassen eingeteilt werden.
Solche Schnittstellen gibt es beispielsweise zwischen einerseits der Netzwerkelementmanagement-Ebene (Network Element Management Level) und andererseits der Netzwerkelement-Ebene (Network Element Level) . Ein Beispiel für Netzeinrichtungen dieser Manager-Agent-Schnittstelle stellen die Betriebs- und Wartungszentren (OMC: Operation and Maintenance Center) auf der Seite der Netzwerkelementmanagement-Ebene dar, sowie auf der Seite der Netzwerkelement-Ebene Einrichtungen wie z.B. Basisstationen des Basisstationssystems (BSS: Base Station System) eines GSM Mobilfunknetzes, oder Basisstationen anderer Kommunikationsnetze, beispielsweise NodeBΛs eines UMTS Mobilfunknetzes (UMTS: Universal Mobile Telecommunication System), oder Funkzugangspunkte eines WLAN-Systems (WLAN: Wi- reless Local Area Network) beispielsweise gemäß einem der IEEE 802.11-Standards.
Management-Schnittstellen bzw. Manager-Agent-Schnittstellen existieren auch zwischen einerseits der Netzwerkmanagement- Ebene (Network Management Level) und andererseits der Netz- werkelementmanagement-Ebene . Ein Beispiel für Netzeinrichtungen zu dieser Manager-Agent-Schnittstelle stellen die Netzwerkmanagementzentren (NMC: Network Management Center) auf der Seite der Netzwerkmanagement-Ebene und die Betriebs- und Wartungszentren (OMC: Operation and Maintenance Center) auf der Seite der Netzwerkelementmanagement-Ebene z.B. im genannten GSM oder einem anderen Mobilfunk- oder Telekommunikationsnetz dar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, effiziente Verfah- ren zum Betreiben eines Managementnetzes aufzuzeigen. Weiterhin sollen ein geeigneter Manager und ein ebensolcher Agent zur Durchführung der Verfahren vorgestellt werden.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch Verfahren mit den Merkmalen von nebengeordneten Ansprüchen, und durch Vorrichtungen mit Merkmalen weiterer nebengeordneter Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines zumindest einen Manager und einen Agenten umfassenden Managementsystems eines Kommunikationssystems speichert der Agent Informationen über eine Mehrzahl von zwischen dem Manager und dem Agenten durchführbaren Managementfunktionen. Der Manager fordert mit einer Anforderungsnachricht Informationen von dem Agenten an über zwischen dem Manager und dem Agenten durchführbare Managementfunktionen. Die Anforderungsnachricht um- fasst verschlüsselt Identifikationsinformationen sowohl des Managers oder des Kommunikationssystems als auch einer oder mehrerer Managementfunktionen der Mehrzahl von Managementfunktionen. Der Agent entschlüsselt die Identifikationsinfor-
mationen des Managers oder des KommunikationsSystems und sendet dem Manager in einer Antwortnachricht die mit der Anforderungsnachricht angeforderten Informationen, wobei sich diese Informationen ausschließlich auf die in der Anforderungs- nachricht durch die Identifikationsinformationen indizierte Managementfunktion oder Managementfunktionen beziehen.
Es existieren mehrere Managementfunktionen, welche zwischen einem Manager und einem Agent durchgeführt werden können. Bei einer Managementfunktion kann es sich zum Beispiel um ein Managementverfahren handeln, wie die Behandlung von Alarmen o- der Tests . Insbesondere kann eine Managementfunktion einem IRP (Integration Reference Point) entsprechen. Der Agent speichert Informationen über eine Mehrzahl von Management- funktionen, wobei diese Informationen dem Agenten vorzugsweise ermöglichen, die agentenseitigen Bestandteile der jeweiligen Managementfunktion durchzuführen.
Der Manager fragt Informationen über Managementfunktionen von dem Agenten ab; hierbei handelt es sich insbesondere um eine Anfrage, welche Managementfunktionen der Agent grundsätzlich oder in Bezug auf den Manager durchführen kann. Die Anforderungsnachricht des Managers enthält eine oder mehrere verschlüsselte Größen, wobei in diese Größe oder Größen zumin- dest Identifikationsinformationen des Managers oder des Kommunikationssystems und Identifikationsinformationen einer o- der mehrerer Managementfunktionen eingehen. Vor der Versendung einer Antwortnachricht entschlüsselt der Agent die verschlüsselten Identifikationsinformationen des Managers oder des Kommunikationssystems. Vorzugsweise erfolgt auch eine
Entschlüsselung der Identifikationsinformationen der Managementfunktion oder Managementfunktionen durch den Agenten.
Die Antwortnachricht des Agenten enthält die von dem Manager angeforderten Informationen, jedoch ausschließlich betreffend diejenigen Managementfunktionen, welche in der Anforderungsnachricht durch die verschlüsselten Identifikationsinformati-
onen angezeigt werden. Dies bedeutet, dass die geforderten Informationen von dem Agenten in Bezug auf jede Managementfunktion, welches in der Anforderungsnachricht durch die I- dentifikationsinformationen indiziert wird, geliefert werden. In Bezug auf andere Managementfunktionen werden weder mit der Antwortnachricht noch mit einer anderen als Antwort auf die Anforderungsnachricht des Managers gesendeten Nachricht derartige Informationen von dem Agenten an den Manager gesendet. Neben den angeforderten Informationen betreffend die Manage- mentfunktionen der Anforderungsnachricht können weitere Inhalte Bestandteil der Antwortnachricht des Agenten sein.
In Weiterbildung der Erfindung werden im Anschluss an den Empfang der Antwortnachricht durch den Manager die Manage- mentfunktion oder Managementfunktionen, welche von der Antwortnachricht betroffen sind, zwischen dem Manager und dem Agenten durchgeführt. In diesem Fall dient der Austausch von Anforderungs- und Antwortnachricht zwischen dem Manager und dem Agenten der Vorbereitung der Durchführung der jeweiligen Managementfunktion. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Durchführung der Managementfunktionen der Anforderungsnachricht nicht möglich ist, ohne dass der Agent die Antwortnachricht mit den angeforderten Informationen an den Manager sendet.
Vorteilhaft ist es insbesondere, wenn der Schlüssel zur Entschlüsselung der Identifikationsinformationen des Managers oder des Kommunikationssystems und der einen oder der mehreren Managementfunktionen dem Agenten bekannt und dem Manager unbekannt ist. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass der Manager vor Versendung der Anforderungsnachricht die verschlüsselten Informationen verändert oder manipuliert.
In Ausgestaltung der Erfindung empfängt der Manager vor Versendung der Anforderungsnachricht die verschlüsselten I- dentifikationsinformationen von einer Einrichtung, welche zuvor ein dem Manager unbekanntes Verschlüsselungsverfahren be-
züglich der Identifikationsinformationen durchgeführt hat. In diesem Fall hat der Manager keinen Einfluss auf die Verschlüsselung der Identifikationsinformationen, er kann somit vor Versendung der Anforderungsnachricht keine Veränderung der verschlüsselten Identifikationsinformationen durchführen.
In Weiterbildung der Erfindung prüft der Agent vor Versendung der Antwortnachricht die entschlüsselten Identifikationsinformationen des Managers oder des Kommunikationssystems auf Übereinstimmung mit dem Agenten bekannten Identifikationsinformationen des Managers oder des Kommunikationssystems. Auf diese Weise kann durch den Agenten sichergestellt werden, dass die verschlüsselten Informationen von einem bestimmten Manager bzw. von einem Manager eines bestimmten Kommunikati- onssystems stammen. Dies entspricht einer Überprüfung der Berechtigung des Managers zur Versendung der Anforderungsnachricht. Vorteilhaft ist es ferner, wenn der Agent bei mangelnder Übereinstimmung anstelle der Antwortnachricht eine Fehlermeldung an den Manager sendet, und bei vorhandener Über- einstimmung die Antwortnachricht an den Manager sendet. Eine Fehlermeldung liegt insofern vor, als die anstelle der Antwortnachricht gesendete Nachricht nicht die von dem Manager angeforderten Informationen enthält.
In Weiterbildung der Erfindung wird im Anschluss an den Empfang der Antwortnachricht durch den Manager eine weitere Anforderungsnachricht von dem Manager an den Agenten gesendet mit einer Anforderung nach für den Manager zur Durchführung von Managementfunktionen zwischen dem Manager und dem Agenten nötigen Informationen betreffend die oder eine Teilmenge der Managementfunktionen, welche von der Antwortnachricht betroffen sind. Der Manager kann aus denjenigen Managementfunktionen, bezüglich welcher er in der Antwortnachricht von ihm angeforderte Informationen empfangen hat, eine oder mehrere Ma- nagementfunktionen auswählen, und durch die weitere Anforderungsnachricht zusätzliche Informationen bezüglich dieser ausgewählten Managementfunktionen anfordern. Bei den weiteren
Informationen handelt es sich in Bezug auf eine bestimmte Managementfunktion um Informationen, ohne welche der Manager die jeweilige Managementfunktion nicht durchführen kann.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Agent nach Empfang der weiteren Anforderungsnachricht überprüft, ob die in der weiteren Anforderungsnachricht indizierten Managementfunktionen mit Managementfunktionen, welche von der zuvor gesendeten Antwortnachricht betroffen sind, übereinstimmen, und bei man- gelnder Übereinstimmung eine Fehlermeldung an den Manager sendet, und bei vorhandener Übereinstimmung eine weitere Antwortnachricht mit den mit der weiteren Anforderungsnachricht angeforderten Informationen an den Manager sendet. Es findet somit eine Überprüfung statt, ob sich die Anforderung nach weiteren Informationen durch den Manager auf solche Managementfunktionen bezieht, bezüglich welcher der Agent bereits Informationen in der zuvor gesendeten Antwortnachricht gesendet hat. Trifft dies nicht zu, wird eine Fehlermeldung gesendet, wobei es sich insofern um eine Fehlermeldung handelt, als die Nachricht nicht die von dem Manager geforderten Informationen enthält.
Einem zweiten erfindungsgemäßen Verfahren gemäß speichert der Agent Informationen über eine Mehrzahl von zwischen dem Mana- ger und dem Agenten durchführbaren Managementfunktionen. Der Agent empfängt eine Anforderungsnachricht von dem Manager mit einer Anforderung nach Informationen über zwischen dem Manager und dem Agenten durchführbare Managementfunktionen, wobei die Anforderungsnachricht verschlüsselt Identifikationsinfor- mationen sowohl des Managers oder des Kommunikationssystems als auch einer oder mehrerer Managementfunktionen der Mehrzahl von Managementfunktionen umfasst. Der Agent entschlüsselt die Identifikationsinformationen des Managers oder des Kommunikationssystems und sendet dem Manager in einer Ant- wortnachricht die mit der Anforderungsnachricht angeforderten Informationen, wobei sich diese Informationen ausschließlich auf die in der Anforderungsnachricht durch die Identifikati-
onsinformationen indizierte Managementfunktion oder Managementfunktionen beziehen.
Das zweite erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet die agenten- seitigen Verfahrensschritte des zuerst beschriebenen Verfahrens. Weitere agentenseitige Verfahrensschritte gemäß den o- bigen Erläuterungen, Ausgestaltungen und Weiterbildungen des zuerst beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens können Bestandteil des zweiten erfindungsgemäßen Verfahrens sein.
Einem dritten erfindungsgemäßen Verfahren gemäß fordert der Manager mit einer Anforderungsnachricht Informationen über zwischen dem Manager und dem Agenten durchführbare Managementfunktionen von dem Agenten an, wobei die Anforderungs- nachricht verschlüsselt Identifikationsinformationen sowohl des Managers oder des Kommunikationssystems als auch einer oder mehrerer Managementfunktionen umfasst. Der Manager empfängt eine Antwortnachricht von dem Agenten mit den mit der Anforderungsnachricht angeforderten Informationen, wobei sich diese Informationen ausschließlich auf die in der Anforderungsnachricht durch die Identifikationsinformationen indizierte Managementfunktion oder Managementfunktionen beziehen.
Das dritte erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet die manager- seitigen Verfahrensschritte des zuerst beschriebenen Verfahrens. Weitere managerseitige Verfahrensschritte gemäß den o- bigen Erläuterungen, Ausgestaltungen und Weiterbildungen des zuerst beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens können Bestandteil des dritten erfindungsgemäßen Verfahrens sein.
Der erfindungsgemäße Agent weist Mittel auf zum Speichern von Informationen über eine Mehrzahl von zwischen dem Manager und dem Agenten durchführbaren Managementfunktionen, sowie Mittel zum Empfangen und Verarbeiten einer Anforderungsnachricht von dem Manager mit einer Anforderung nach Informationen über zwischen dem Manager und dem Agenten durchführbare Managementfunktionen, wobei die Anforderungsnachricht verschlüsselt
Identifikationsinformationen sowohl des Managers oder des KommunikationsSystems als auch einer oder mehrerer Managementfunktionen der Mehrzahl von Managementfunktionen umfasst. Weiterhin weist der erfindungsgemäße Agent Mittel auf zum Entschlüsseln der Identifikationsinformationen des Managers oder des Kommunikationssystems, und Mittel zum Erstellen und Versenden einer Antwortnachricht an den Manager mit den durch die Anforderungsnachricht angeforderten Informationen, wobei sich diese Informationen ausschließlich auf die in der Anfor- derungsnachricht durch die Identifikationsinformationen indizierte Managementfunktion oder Managementfunktionen beziehen.
Der erfindungsgemäße Manager weist Mittel auf zum Erstellen und Versenden einer Anforderungsnachricht an den Agenten mit einer Anforderung nach Informationen über zwischen dem Manager und dem Agenten durchführbare Managementfunktionen, wobei die Anforderungsnachricht verschlüsselt Identifikationsinformationen sowohl des Managers oder des Kommunikationssystems als auch einer oder mehrerer Managementfunktionen umfasst. Weiterhin umfasst der erfindungsgemäße Manager Mittel zum
Empfangen und Verarbeiten einer Antwortnachricht von dem A- genten mit den mit der Anforderungsnachricht angeforderten Informationen, wobei sich diese Informationen ausschließlich auf die in der Anforderungsnachricht durch die Identifikati- onsinformationen indizierte Managementfunktion oder Managementfunktionen beziehen.
Der erfindungsgemäße Agent eignet sich insbesondere zur Durchführung der agentenseitigen Schritte der erfindungsgemä- ßen Verfahren, wobei dies auch auf die Ausgestaltungen und
Weiterbildungen zutreffen kann. Der erfindungsgemäße Manager eignet sich insbesondere zur Durchführung der managerseitigen Verfahrensschritte der erfindungsgemäßen Verfahren, wobei dies auch auf die Ausgestaltungen und Weiterbildungen zutref- fen kann. Hierzu können sowohl der erfindungsgemäße Manager als auch der erfindungsgemäße Agent weitere Mittel umfassen. Sowohl der erfindungsgemäße Manager als auch der erfindungs-
gemäße Agent können durch mehrere miteinander verbundene Einrichtungen mit den jeweiligen Mitteln realisiert werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei- spiels näher erläutert. Dabei zeigen:
Figur 1 : ein erstes Ablaufdiagramm zum erfindungsgemäßen Verfahren,
Figur 2: ein zweites Ablaufdiagramm zum erfindungsgemäßen
Verfahren .
Im folgenden wird die Erfindung beispielhaft anhand eines Managementsystems eines Mobilfunkkommunikationssystems nach dem Standard UMTS näher erläutert. Betrachtet wird ein NMC (Network Management Center) und ein OMC (Operation and Maintenan- ce Center) , wobei das NMC gegenüber dem OMC als Manager bzw. das OMC gegenüber dem NMC als Agent fungiert. Die Schnittstelle zwischen dem NMC und dem OMC wird gemäß UMTS als Itf-N Schnittstelle bezeichnet. Weitere Bestandteile des Managementsystems werden zur Vereinfachung nicht betrachtet.
Ein IRP (Integration Reference Point) stellt eine Managementfunktionalität der Itf-N Schnittstelle dar, wie beschrieben z.B. in der Standardspezifikation 3GPP TS 32.101 (Principles and high level requirements) Demnach wird die jeweilige Managementfunktionalität von einer Reihe von Standardspezifikationen definiert. Die IRPs können sowohl bestimmte Dienste definieren, wie z.B. Alarm IRP, Notification IRP, Basic Confi- guration Management IRP, als auch das Verhalten von Netzressourcen, welche diese Dienste unterstützen, wie z.B. Generic IRP NRM (NRM: Network Resource Model) , Core IRP NRM, UTRAN IRP NRM. Durch Verwendung von IRPs soll das Zusammenwirken verschiedener NMCs und OMCs, insbesondere von NMCs und OMCs verschiedener Hersteller, in einem Mobilfunkkommunikations- system ermöglicht werden.
Der Standard TS 32.362 (3GPP TS 32.362, 3rd Partnership Pro- ject; Technical Specification Group Services and System Aspects; Telecommunication management; Entry Point (EP) Integration Reference Point (IRP) ; Information Service (IS) ) definiert einen Mechanismus, welcher einem NMC ermöglicht, die von einem OMC zur Verfügung gestellten IRPs ausfindig zu machen. Hierzu sendet das NMC eine getIRPOutline genannte Anforderungsnachricht an das OMC. Das OMC antwortet daraufhin mit der Angabe aller von ihm implementierten IRPs und der je- weiligen Versionen dieser IRPs. Durch die Antwort des OMC auf die Anforderungsnachricht ist dem NMC somit bekannt, zu welchen IRPs das OMC die zur Durchführung des jeweiligen IRPs nötigen Informationen gespeichert hat. Mit einer weiteren ge- tlRPReference genannten Anforderungsnachricht kann das NMC weitere Informationen zu denjenigen IPRs, welche das OMC durchführen kann, anfordern. Diese weiteren Informationen ermöglichen es dem NMC, den jeweiligen IRP mit dem OMC durchzuführen. Somit ist der NMC gemäß dem Stand der Technik in der Lage, ohne Einschränkung alle auf dem OMC implementierten IRP durchzuführen.
Die beschriebene dem Stand der Technik entsprechende Vorgehensweise ist insofern nicht von Vorteil, als es möglich sein sollte, dass ein Betreiber eines Mobilfunkkommunikationssys- tems eine Einschränkung hinsichtlich der Durchführung der auf dem OMC implementierten IRPs erfährt. Alle IRPs, welche der Hersteller eines OMC der Software des OMC beifügt, können gemäß dem Stand der Technik von dem Betreiber des Mobilfunkkom- munikationssystems verwendet werden, selbst wenn dieser Betreiber einige IRPs nicht benötigt oder diese nicht gekauft hat. Somit muss für den Fall, dass verschiedene Betreiber von Mobilfunkkommunikationssystemen, welche verschiedene IRPs verwenden und somit für verschiedenen IRPs bezahlen möchten, für die OMCs dieser verschiedenen Systeme jeweils ein eigenes Softwarepaket erstellt und implementiert werden. Bei Hinzufügen eines neuen IRPs müsste in diesem Fall der betreiberspezifischen Softwarelösung die Software für den neuen IRP auf
den OMC aufgespielt werden, wodurch dieser zeitweise in seiner normalen Funktion gestört wird.
Die Erfindung umgeht dieses aufwendige Vorgehen, indem die OMCs unabhängig von dem Betreiber des Mobilfunkkommunikati- onssystems, d.h. unabhängig von dem eingesetzten NMC, mit welchem sie kommunizieren, die Software zur Durchführung aller standardisierten IRPs aufweisen. Dies bedeutet, dass die OMCs aufgrund ihrer Software in der Lage sind, jeden IRP durchzuführen. Da ein NMC jedoch gemäß der Vereinbarung mit dem Hersteller des OMC lediglich bestimmte IRPs verwenden darf, wird anhand des im folgenden beschriebenen Verfahrens eine Einschränkung hinsichtlich der von einem NMC in Bezug auf ein OMC verwendbaren IRPs eingeführt.
Figur 1 zeigt ein Ablaufdiagramm zum erfindungsgemäßen Verfahren. Auf der linken Seite ist der Manager MANAGER, d.h. das NMC, angeordnet, und auf der rechten Seite der Agent AGENT, d.h. das OMC. Die zwischen dem Manager MANAGER und dem Agenten AGENT übertragenen Nachrichten sind durch horizontale Pfeile symbolisiert, wobei die Bezeichnung der Nachricht über dem Pfeil steht, während unter dem Pfeil in Klammern in der jeweiligen Nachricht enthaltene Informationen angegeben sind. Neben den in den Klammern angegebenen Bestandteilen der Nach- richten können die Nachrichten weitere Bestandteile aufweisen, insbesondere Bestandteile der jeweiligen standardisierten Nachrichten, welche für das Verständnis der Erfindung nicht wesentlich sind.
Zu Beginn sendet der Manager MANAGER die Anforderungsnachricht request : getIRPOutline an den Agenten AGENT. Diese enthält eine Größe CODE, welche durch Verschlüsselung aus einer Liste IRPs der IRPs, zu deren Nutzung der Manager MANAGER befugt ist, und der Identifikationsinformation managerAccessCo- de des Mobilfunkkommunikationssystems ermittelt wurde. Hat der Betreiber beispielsweise ein OMC in Kombination mit der Berechtigung zur Durchführung dreier bestimmter IRPs gekauft,
so gehen in die Größe CODE der Anforderungsnachricht re- quest : getIRPOutline Identifikationsinformationen dieser drei IRPs ein. Die Identifikationsinformation managerAccessCode besteht aus dem mobilfunkkommunikationsspezifischen Kennungs- paar MCC (Mobile Country Code) und MNC (Mobile Network Code) . Die Größe MCC identifiziert eindeutig das Land des Mobilfunknetzes, in welchem sich der Manager MANAGER und der Agent AGENT befinden, beschrieben z.B. in dem Standard TS 23.003 (3GPP TS 23.003, 3rd Partnership Project; Technical Specifi- cation Group Core Network; Numbering, addressing and identi- fication) . Die Größe MNC identifiziert eindeutig das Mobilfunknetz, dessen Bestandteile der Manager MANAGER und der A- gent AGENT sind, beschrieben z.B. in dem Standard TS 23.003.
Die Größe CODE erhält der Betreiber des Mobilfunkkommunikati- onssystems von dem Hersteller des OMC. Hierbei kann für verschiedene Betreiber das gleiche oder ein unterschiedliches Verschlüsselungsverfahren eingesetzt werden. Anstelle der verschlüsselten Größe CODE können auch mehrere Größen einge- setzt werden, so z.B. eine Größe, welche verschlüsselt die für den Betreiber freigegebenen IRPs angibt, und eine zweite Größe, welche verschlüsselt die Identifikationsinformation managerAccessCode enthält.
Dem Agenten AGENT ist der Schlüssel zur Entschlüsselung der Größe CODE bekannt. In dem Verfahrensschritt DECODE entschlüsselt der Agent AGENT die Größe CODE und erhält als Ergebnis die Angabe aller IRPs, zu deren Nutzung der Manager MANAGER bzw. der Betreiber des Mobilfunkkommunikationssystems berechtigt ist, sowie die Größen MCC und MNC. Da dem Agenten AGENT die Größen MCC und MNC des Managers MANAGER bekannt sind, kann er in dem Verfahrensschritt managerAccessCode CORRECT? ermitteln, ob es sich bei der verschlüsselten Information managerAccessCode der Anforderungsnachricht re- quest : getIRPOutline um die korrekten Größen MCC und MNC handelt. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass ein erster Betreiber eine ihm von dem OMC-Hersteller übergebene ver-
schlüsselte Größe CODE an einen zweiten Betreiber weitergibt, so dass der zweite Betreiber diejenigen IRPs nutzen kann, deren Nutzung dem ersten Betreiber erlaubt ist.
Stellt der Agent AGENT fest, dass die Information managerAc- cessCode der Anforderungsnachricht request : getIRPOutline nicht mit den ihm bekannten Kennungsgrößen des Managers MANAGER übereinstimmen, entsprechend dem Verfahrensschritt NO der Figur 1, sendet er die Antwortnachricht respon- se: getIRPOutline an den Manager MANAGER. Diese enthält die Information status=OperationFailed, welche angibt, dass die mit der Anforderungsnachricht request : getIRPOutline von dem Manager MANAGER gestartete Operation fehlgeschlagen ist. Bei mangelnder Übereinstimmung der tatsächlichen Größen MCC und MNC des Managers MANAGER mit der Information managerAccessCo- de der Anforderungsnachricht request : getIRPOutline übermittelt der Agent AGENT dem Manager MANAGER somit keine Informationen darüber, welche IRPs er unterstützt.
Stellt der Agent AGENT fest, dass die Information managerAc- cessCode der Anforderungsnachricht request : getIRPOutline mit den ihm bekannten Kennungsgrößen des Managers MANAGER übereinstimmt, entsprechend dem Verfahrensschritt YES der Figur 1, wertet er in dem Verfahrensschritt EVALUATE die Liste IRPs der IRPs der Anforderungsnachricht request : getIRPOutline aus, so dass ihm bekannt ist, welche IRPs der Manager MANAGER benutzen darf. In dem Verfahrensschritt SEARCH ermittelt der Agent AGENT die jeweilige Kennung IRPID dieser freigegebenen IRPs, sowie die jeweils dazugehörige Version oder Versionen IRPVersionSet . Der Agent AGENT antwortet dem Manager MANAGER mit der Antwortnachricht response : getIRPOutline . Für jeden IRP der Liste IRPs der Anforderungsnachricht request : getIRPOutline enthält die Antwortnachricht response : getIRPOutline die Kennung IRPID und die Version bzw. Ver- sionen IRPVersionSet, welche der Agent AGENT unterstützt. In Bezug auf einen IRP können mehrere Versionen angegeben werden. Weiterhin umfasst die Antwortnachricht respon-
se : getIRPOutline die Angabe status=OperationSucceeded, welche anzeigt, dass die von dem Manager MANAGER mit der Anforderungsnachricht request : getIRPOutline gestartete Operation erfolgreich ausgeführt wurde.
Figur 2 zeigt den Ablauf des Verfahrens, nachdem der Manager MANAGER die Antwortnachricht response : getIRPOutline von dem Agenten AGENT empfangen hat. Der Manager MANAGER entscheidet, welche IRPs der in der Antwortnachricht respon- se : getIRPOutline angegebenen IRPs er nutzen möchte, bzw. welche Version er jeweils nutzen möchte, falls mehrere Versionen von dem Agenten AGENT unterstützt werden. Bezüglich dieser IRPs sendet der Manager MANAGER die Anforderungsnachricht request : getIRPReference . Für jeden IRP, welchen der Manager MANAGER nutzen möchte, enthält die Anforderungsnachricht request : getIRPReference die Identifikationsinformation IRPID und die dazugehörige, vom Manager MANAGER ausgewählte Version IRPVersion.
Der Agent AGENT prüft nach Empfang der Anforderungsnachricht request : getIRPReference in dem Verfahrensschritt CHECK, ob die Größen IRPID und IRPVersion der Anforderungsnachricht request : getIRPReference sich auf freigegebene IRPs beziehen, d.h. auf IRPs, welche der Agent AGENT in der Antwortnachricht response : getIRPOutline genannt hat. Hierdurch wird vermieden, dass der Manager MANAGER versucht, mit der Anforderungsnachricht request : getIRPReference durch Abfrage von IRPs, welche nicht in der Liste der freigegebenen IRPs enthalten sind, dennoch die Nutzung dieser ihm nicht zustehenden IRPs zu er- möglichen.
Stellt der Agent AGENT gemäß dem Verfahrensschritt NO der Figur 2 fest, dass die Anforderungsnachricht request : getIRPReference die Angabe von IRPs enthält, welche nicht der Liste der freigegebenen IRP angehören, so sendet er die Antwortnachricht response : getIRPReference mit der Information Status :OperationFailed, welche indiziert, dass die von
dem Manager MANAGER mit der Anforderungsnachricht re- quest : getIRPReference gestartete Operation fehlgeschlagen ist. Stellt der Agent AGENT hingegen gemäß dem Verfahrensschritt YES der Figur 2 fest, dass die Anforderungsnachricht request : getIRPReference ausschließlich freigegebene IRPs enthält, so sendet er die Antwortnachricht response : getIRPReference mit der Information sta- tus :OperationSucceeded, welche indiziert, dass die von dem Manager MANAGER mit der Anforderungsnachricht re- quest : getIRPReference gestartete Operation erfolgreich ausgeführt wurde. Die Antwortnachricht response : getIRPReference enthält für jeden IRP der Anforderungsnachricht request : getIRPReference von dem Manager MANAGER zur Durchführung des IRP benötigte Referenzinformationen IRPReference . Nach Empfang der Antwortnachricht response : getIRPReference durch den Manager MANAGER können gemäß dem Verfahrensschritt USE IRP die IRPs, bezüglich welcher der Agent AGENT dem Manager MANAGER die Informationen IRPReference gesendet hat, zwischen dem Manager MANAGER und dem Agenten AGENT verwendet werden.
Als Erweiterung des beschriebenen Verfahrens ist es möglich, dass der Agent AGENT die Verwendung der verschlüsselten Größe CODE nicht unterstützt. In diesem Fall kann der Agent AGENT, entsprechend dem Stand der Technik, in der Antwortnachricht response : getIRPOutline alle von ihm unterstützten IRPs in Kombination mit den jeweiligen Versionen nennen.
Weiterhin ist es möglich, dass die Größe CODE nur als optio- naler Parameter der Anforderungsnachricht request : getIRPOutline verwendet wird. Der Manager MANAGER kann sich in diesem Fall entscheiden, die Anforderungsnachricht request : getIRPOutline ohne die Größe CODE zu versenden. Für diesen Fall ist es vorteilhaft, dass ein „IRP-Basispaket" e- xistiert, sowie ein „IRP-Wahlpaket", welches über die IRPs des IRP-Basispaketes hinaus zusätzliche IRPs enthält, welche für den Betreiber kostenpflichtig sind. Empfängt der Agent
AGENT eine Anforderungsnachricht request : getIRPOutline ohne die Größe CODE, so enthält die Antwortnachricht response : getIRPOutline lediglich die Angabe der IRPs des IRP- Basispakets. IRPs des IRP-Wahlpakets werden nur genannt, wenn der Manager MANAGER die Größe CODE verwendet und somit anzeigt, dass er für die IRPs des IRP-Wahlpakets bezahlt hat.
Ein Vorteil des beschriebenen Verfahrens ist, dass neue IRPs im laufenden Betrieb des Managementsystems integriert werden können, ohne die Netzüberwachung zu unterbrechen oder zu stören. Zur Erläuterung wird der Fall betrachtet, dass ein Betreiber eines Mobilfunkkommunikationssystems dieses unter Verwendung des NMCl und bisher freigegebener IRPs überwacht. Nach Kauf neuer IRPs erhält der Betreiber eine neue ver- schlüsselte Größe, welche aus den Informationen managerAc- cessCode und der Liste der neuen IRPs bestimmt wurde. Es wird zeitweilig das NMC2 eingesetzt, um das anhand der Figuren 1 und 2 beschriebene Verfahren in Bezug auf die neuen IRPs durchzuführen. Parallel zur normalen, von dem NMCl durchge- führten Überwachung kann das NMC2 die neuen Managementfunktionell testen. Fällt dieser Test erfolgreich aus, kann das NMCl die neuen IRPs mit dem OMC im Rahmen der normalen Überwachung durchführen .
Das beschriebene Verfahren ist unabhängig von dem für die Kommunikation zwischen dem Manager MANAGER und dem Agenten AGENT verwendeten Kommunikationsprotokoll.