System zur Desinfektion von Flüssigkeiten mit einer geringen Leitfähigkeit
Die Erfindung betrifft ein System zur Desinfektion von Flüssigkeiten mit einer geringen Leitfähigkeit, insbesondere Wasser, mit einer elektrochemischen Zelle, in der Elektroden von der Flüssigkeit durchspült oder umspült angeordnet sind und in der durch Anlegen von Strom Oxydationsmittel aus der Flüssigkeit erzeugt werden.
Zur Desinfektion von geringen Flüssigkeitsmengen, also Mengen von kleiner als 1000 l/h, gibt es vielfältige Verfahren. Diese Verfahren werden insbesondere für die Trinkwasseraufbereitung, Reinstwassererzeugung oder Bereitstellung von Prozesswassern angewendet. Eine Desinfektion kann beispielsweise durch eine Zudosierung von Chemikalien erfolgen, die jedoch nach Ausübung der Desinfektionswirkung aus dem Wasserstrom herausgefiltert werden müssen.
Alternativ dazu kann eine Desinfektion durch UV-Lampen erfolgen und zu einer unerwünschten Erhitzung der Wassers führen, was jedoch einen hohen energetischen Aufwand erfordert. Darüber hinaus ist die Desinfektionswirkung von der Trübung und Partikelfracht des Wassers abhängig.
Bei einem Einsatz von Ozongeneratoren mit stiller Entladung ist es notwendig, die eingesetzte Luft zu entfeuchten, ebenso besteht die Gefahr von Stickoxydbildung.
Alternativ zum Einsatz von Luft kann reiner Sauerstoff zur Desinfektion verwen- det werden, was jedoch aufwendig bei der Handhabung und Beschaffung der Gase ist.
Bei elektrolytischen Ozonisatoren mit Pbθ2-Eletroden besteht die Gefahr einer Bleiverunreinigung des Wassers; ebenso ist ein großer aparativer und mechanischer Aufwand zu betreiben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein System bereitzustellen, das als eigenständige Aufbereitungsanlage auch bei geringen Flüssigkeitsmengen arbeiten kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben. Das erfindungsgemäße System sieht vor, dass der elektrochemischen Zelle eine Mischeinheit in Strömungsrichtung nachgeschaltet ist, in der die in den Elektroden erzeugten Oxydationsmittel mit der Flüssigkeit durchmischt werden. Dadurch wird ein Maximum der Oxydationsmittel, vorzugsweise Ozon oder Hydroxylradikale, in der Flüssigkeit gelöst, was zu einer schnellen und vollständigen Desinfizierung oder Dekonterminie- rung der Flüssigkeit, insbesondere Wasser führt. Bei kleinen elektrochemischen Zellen mit einer Durchsatzmenge von weniger als 1000 l/h ist eine sichere Ent- keimung mit einem erheblichen apparativen Aufwand verbunden. Die erfindungsgemäße Desinfektionseinheit kann als eigenständiges System ausgebildet sein, in der eine Durchmischung der Flüssigkeit mit dem Oxidationsmittel und dadurch eine verbesserte Entkeimung stattfindet. Dies gilt besonders bei der Verwendung von elektrochemischen Zellen mit Elektroden, zwischen denen ein polymerer Festelektrolyt in Membrantechnologie angeordnet ist. Durch den Einsatz von Elektrodenanordnungen ist die Desinfektion von Regenwasser, die Desinfektion von Reinstwasserkreisläufen in der Halbleiter- und Pharmaindustrie oder bei der Beseitigung organischer Belastungen in Spülwässern, bei der Aufbereitung von Wasser für die Lebensmittelindustrie und Kosmetikindustrie möglich, mit denen über die erzeugten Oxydationsmittel Algen- oder Bakterienwachstum verhindert oder bei hohen Kontaminationen einen Abbau erreicht
werden. Die Keime werden durch die Oxydationsmittel oxydiert und damit abgetötet und inaktiviert. Auch eine Reinigung eines verkeimten Systems ist durch nachträglichen Einbau einer Desinfektionseinheit möglich.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Mischeinheit ein Reaktionsraum mit gegenüber der elektrochemischen Zelle oder der Mischeinheit vergrößerten Strömungsquerschnitt in Strömungsrichtung nachgeschaltet ist, um die Einwirkzeit der Oxydationsmittel zu vergrößern und Verkeimungen besser beseitigen zu können. Die Ausbildung des Reaktionsraumes als ein separater Raum hat den Vorteil, dass sich die Strömungsgeschwindigkeit verringert und eine separate Nachbehandlung des Gemisches aus Flüssigkeit und Oxydationsmittel stattfinden kann.
Darüber hinaus kann es vorgesehen sein, dass der Mischeinheit oder auch dem Reaktionsraum eine Trenneinheit zur Entfernung des Oxydationsmittels aus der Flüssigkeit in Strömungsrichtung nachgeschaltet ist, was insbesondere bei dem Einsatz von Trinkwasserdesinfektion vorteilhaft ist, um sicherzustellen, dass keine Oxydationsmittel mehr innerhalb des Trinkwassers vorhanden sind.
In der Trenneinheit können UV-Lampen angeordnet sein, die das Gemisch aus Flüssigkeit und Oxydationsmittel durchstrahlen. Hier können auch preisgünstige UV-Lampen mit einem Strahlungsmaximum bei 254 nm eingesetzt werden, die eine relativ geringe Leistungsaufnahme aufweisen und effektiv arbeiten.
Alternativ oder ergänzend können eine oder mehrere Aktivkohlefiltereinheiten in der Trenneinheit angeordnet sein, die das entstandene Ozon oder andere Stoffe, beispielsweise Hypochlorid, auf den gesetzlich vorgeschriebenen Wert reduzieren. Sofern der Aktivkohlefilter zumindest zweistufig mit unterschiedlicher Porosität aufgebaut ist, kann in dem Aktivkohlefilter selbst zunächst die Durch- mischung der Oxydationsmittel mit der Flüssigkeit und anschließend deren Entfernung vorgenommen werden. Beginnend mit einer grobkörnigen Aktivkohle in
Flussrichtung wird zunächst eine Durchmischung vorgenommen, anschließend wird das Oxydationsmittel mit feinkörniger Aktivkohle entfernt. Bei einem Aktivkohlefilter mit einer in Strömungsrichtung zunehmenden, also feineren Körnung, kann die Zunahme in den Stufen oder kontinuierlich erfolgen.
Die Aktivkohlefilter können als auswechselbare Filterpatrone ausgebildet sein, was einen modularen Aufbau des Systems unterstützt.
Ebenfalls ist es möglich, dass in der Trenneinheit ein Katalysator vorhanden ist, an dem das oder die Oxydationsmittel umgewandelt werden. Denkbar ist der Einsatz eines katalytisch wirkenden Platinschwammes.
Das gesamte System ist vorteilhafterweise aus einem Ozon-beständigen Kunststoff gefertigt, wobei jede Komponente, also die elektrochemische Zelle, die Mischeinheit, der Reaktionsraum oder die Trenneinheit mit entsprechenden Anschlussstücken versehen sind. Ein einteiliges Gehäuse zur Aufnahme der Komponenten ist bevorzugt aus einem Spritzgussteil hergestellt, was produktionstechnische und Kostenvorteile hat. Die Komponenten werden in das Gehäuse eingesetzt.
Da bei sinkenden Temperaturen in Wasser die Löslichkeit von Ozon vergrößert ist, ist ein Kühlaggregat vorgesehen, dass die Flüssigkeit oder die Systemkomponenten kühlt.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass den Elektroden ein umpolbares Netzgerät zugeordnet ist, um durch eine regelmäßige Umpolung Kalk von den Elektroden abzusprengen und damit die Wirksamkeit der Elektroden aufrechtzuerhalten. Da sich die Löslichkeit des Ozons auch bei steigendem Druck erhöht, ist in ei- ner Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass am Ausgang der elektrochemischen Zelle eine Drossel mit einem verengtem Strömungsquerschnitt an-
geordnet ist, um den Druck innerhalb der elektrochemischen Zelle zu erhöhen. Die Drossel oder Verjüngung direkt hinter der elektrochemischen Zelle hat darüber hinaus den Vorteil, dass dort eine erste Durchmischung stattfindet.
Eine vertikale Anordnung sämtlicher Komponenten und eine Strömungsführung der Flüssigkeit von unten nach oben hat den Vorteil, dass die Durchmischung der Flüssigkeit mit dem Oxydationsmittel, insbesondere Ozon, durch das Bestreben der Gasblasen unterstützt wird, von unten nach oben aufzusteigen.
Für die Behandlung von Flüssigkeiten mit einer geringen Leitfähigkeit, beispielsweise Reinstwasser, ist es erforderlich, aufgrund des hohen Widerstands des Wassers hohe Spannungen einsetzen zu müssen, um die benötigten Stromdichten für die Produktion der Oxidationsmittel zu erzeugen. Eine Teillösung dieses Problems gelingt durch die Verwendung von polymeren Festelekt- rolyten, die, vorzugsweise in Form einer Membran, mit einer Stärke von einigen Zehntel Millimetern bis zu einigen Millimetern, den Abstand zwischen den Elektroden aufgrund ihrer lonenleitfähigkeit überbrücken und als Zwischenlage zwischen den Elektroden zur Vermeidung eines Kurzschlusses geeignet sind. Aufgrund der relativ guten lonenleitfähigkeit des polymeren Festelektrolyten wird das elektrische Potential der einen Elektrode sehr nahe an die andere Elektrode herangeführt, wobei sich zwischen der Oberfläche des polymeren Festelektrolyten und der unmittelbar benachbarten Elektrode ein Wasserfilm befindet, der somit hohen Stromdichten ausgesetzt ist.
Eine vorteilhafte Elektrodenanordnung sieht zwischen den Elektroden ein poly- meres Festelektrolyt vor, wobei die Elektroden mittels einer Andruckeinrichtung gegeneinander gepresst werden und so ausgebildet sind, dass sie von der Flüssigkeit durchströmbar sind, wobei sich die Andruckeinrichtung auf den E- lektroden abstützt. Eine solche Elektrodenanordnung benötigt somit für den An- druck der Elektroden gegen den zwischen den Elektroden eingesetzten polymeren Festelektrolyten keine besondere Gehäuseanordnung mit aufwendigen An-
druckplatten, sondern lediglich eine Andruckeinrichtung, die mit den Elektroden unmittelbar verbunden ist und die Andruckkraft aus der eher relativ geringen mechanischen Stabilität der Elektroden bezieht. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine effektive Elektrodenanordnung - im Gegensatz zu der seit Jahrzehnten bestehenden Vorstellung der Fachwelt - auch ohne eine sehr hohe Anpresskraft der Elektroden gegen den polymeren Festelektrolyten realisierbar ist. Für geeignete Elektroden ist es ausreichend, wenn nur eine gewisse, relativ niedrige Andruckkraft der Elektroden auf den polymeren Festelektrolyten ausgeübt wird, sodass die entsprechende Andruckkraft nicht aufwändig mit speziell konstruierten Gehäuseteilen erzeugt werden muss, sondern in einfacher Weise unmittelbar an den Elektroden selbst ausgeübt werden kann.
So ist es beispielsweise möglich, als Trägermaterial einer Elektrode ein Streckmetallgitter zu verwenden, das beispielsweise mit einer dotierten Diamantschicht beschichtet ist. Durch die Gitteröffnungen des Streckmetallgitters kann eine Kunststoffschraube hindurch gesteckt werden, bis der Kopf der Kunststoffschraube an der Elektrode anliegt. Die Verspannung der beiden E- lektroden in Richtung auf den polymeren Festelektrolyten kann dann durch Auf- schrauben einer Mutter auf den Schraubenbolzen erfolgen, der durch die beiden Elektroden und den dazwischen liegenden Festelektrolyten hindurch ragt.
Dabei kann eine intensive Durchströmung der Elektrodenanordnung dadurch sichergestellt werden, dass auch der vorzugsweise in Form einer Membran ausgebildete polymere Festelektrolyt Durchströmungsöffnungen aufweist. Möglich ist ferner, die Durchströmung des Zwischenraumes zwischen den Elektroden dadurch zu gewährleisten, dass der polymere Festelektrolyt in voneinander beabstandeten Streifen in dem Zwischenraum zwischen den Elektroden angeordnet ist. In einer Weiterbildung dieses Gedankens kann der polymere Fest- elektrolyt auch in allseitig voneinander beabstandeten Flächenstücken in dem
Zwischenraum angeordnet sein, sodass eine Durchströmbarkeit des Zwischenraums in unterschiedlichen Richtungen gewährleistet ist.
Der polymere Festelektrolyt kann in Form einer Membran zwischen den Elekt- roden eingelegt sein. Insbesondere bei der Ausbildung in Form von allseitig voneinander beabstandeten Flächenstücken wird es jedoch zweckmäßig sein, wenn der polymere Festelektrolyt auf eine der Elektroden als Oberflächenschicht aufgebracht ist.
Da die erfindungsgemäße Elektrodenanordnung keine aufwändige Anpressdruckerzeugung benötigt, ist es ohne weiteres möglich, mit der Elektrodenanordnung einen Stapel aufzubauen, der eine wirksame Elektrolyseeinrichtung auch für höhere Durchflussraten ermöglicht. Da sich die Andruckeinrichtung an den Elektroden selbst abstützt, ist es ohne weiteres möglich, zahlreiche Elektroden mit einem zwischen ihnen angeordneten polymeren Festelektrolyt zu einem Stapel anzuordnen. Dabei ist es besonders zweckmäßig, wenn die Elektroden mit Hilfe über ihre gemeinsame Fläche hinausragenden Kontaktfahnen zur e- lektrischen Kontaktierung versehen sind. Dabei können die Kontaktfahnen der Anoden in dem Stapel einerseits und der Katoden in dem Stapel andererseits miteinander fluchtend ausgebildet sein, um eine gemeinsame Kontaktierung, beispielsweise durch eine durch Öffnungen der Kontaktfahnen hindurch gesteckten Kontaktstab, zu vereinfachen.
Die erfindungsgemäße Elektrodenanordnung erlaubt in überraschend einfacher Weise auch die Abkehr von den bisher üblichen flächigen Elektroden. So ist es beispielsweise möglich, zwei Elektroden stabförmig auszubilden und den polymeren Festelektrolyten zwischen den Elektroden dadurch zu realisieren, dass der Festelektrolyt in Form eines Streifens unter Vorspannung abwechselnd die Elektroden umschlingt. Der Streifen kann dabei um die beiden Elektroden je- weils in Form einer Acht umschlingend angebracht werden, wobei die Umschlingung mit einer gewissen Vorspannung erfolgt, um den innigen Kontakt zu
gewährleisten. Das Andrücken der beiden Elektroden gegen die zwischen den Elektroden befindlichen Streifenabschnitte des polymeren Festelektrolyten kann beispielsweise durch ein um die Elektroden geschlungenes drahtförmiges Material mit zur Erzeugung des Andrucks miteinander verdrillten Enden erfolgen. Das drahtförmige Material kann dabei vorzugsweise ein isolierendes Material sein oder über eine isolierende Schicht an den Elektroden anliegen.
Die Erfindung soll im Folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigen:
Figur 1 - eine schematische Darstellung des Systemaufbaus,
Figur 2- eine Gesamtansicht einer Desinfektionseinheit;
Figur 3 - eine schematische Darstellung zweier Elektroden und einer dazwischen angeordneten Membran aus einem Festelektrolyten;
Figur 4 - einen mit der Anordnung gemäß Figur 3 gebildeten Stapel;
Figur 5 - eine perspektivische Darstellung des Stapels gemäß Figur 4;
Figur 6 - eine weitere Ausführungsform zweier Elektroden mit einem Festelektrolyten in Form von parallel zueinander angeordneten Steifen;
Figur 7 - eine Draufsicht auf einen mit der Anordnung gemäß Figur gebildeten Stapel, in dem jede Elektrode kontaktiert ist;
Figur 8 - einen mit der Anordnung gemäß Figur 6 gebildeten Stapel mit einer Kontaktierung nur der äußeren Elektroden;
Figur 9 - eine Variante der Anordnung gemäß Figur 6, bei der die Elektro- denplatten mit schlitzförmigen Durchlassöffnungen versehen sind;
Figur 10 - einen mit der Anordnung gemäß Figur 9 gebildeten Stapel;
Figur 11 - eine Anordnung aus zwei Elektroden, von denen die eine auf ihrer zur anderen Elektrode zeigenden Oberfläche mit aufgebrachten
Flächenabschnitten des polymeren Festelektrolyten beschichtet ist;
Figur 12 - einen mit der Anordnung gemäß Figur 11 gebildeten Stapel;
Figur 13 - eine perspektivische Darstellung ähnlich der Figur 5 mit Kontaktfahnen an den unterschiedlich gepolten Elektroden;
Figur 14 - eine schematische Darstellung einer mit einem Elektrodenstapel beschickten Behandlungszelle; sowie
Figur 15 - eine Ansicht einer Elektrodenanordnung mit zwei stabförmigen Elektroden.
Figur 1 zeigt einen prinzipiellen Systemaufbau einer Desinfektionseinheit 10 mit einem Einlass 1 , durch den die zu desinfizierende Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, in einen Elektrodenaufnahmeraum 2 eingeleitet wird. Der Elektroden- aufnahmeraum 2 weist stirnseitig eine Dichtfläche 3 zur Aufnahme eines Elektrodensockels 3a auf, wie er in der Figur 2 dargestellt ist. Die Figur 2 zeigt die Desinfektionseinheit 10 von außen in einer Gesamtansicht. An einem Elektrodensockel 3a sind Buchsen 3b für die elektrische Verbindung von außen vorgesehen. Bohrungen 3c in dem einteilig ausgebildeten Gehäuse 10', vorzugsweise aus ozonbeständigem Kunststoff gefertigt, sind für eine Halterung des Gesamtsystems 10 an dem vorgesehenen Einsatzort vorgesehen.
Die Elektroden innerhalb des in dem Gehäuse 10' ausgebildeten oder angeordneten Elektrodenaufnahmeraumes 2 werden von der Flüssigkeit umspült, und aus der Flüssigkeit wird ein Oxydationsmittel, vorzugsweise Ozon, erzeugt. Dieses Ozon wird in Verbindung mit der eingeleiteten Flüssigkeit durch eine Drosselstelle 4 in Gestalt einer Querschnittsverjüngung in eine Mischeinheit 5 geleitet, wodurch eine erste Vermischung stattfindet. Die Mischeinheit 5, als ein
statischer Mischer ausgebildet, dient zur intensiven Durchmischung von dem Oxydationsmittel mit der Flüssigkeit und mündet in einen in Strömungsrichtung nachgeordneten Verweil- oder Reaktionsraum 6, der im Vergleich zur Mischeinheit 5 einen vergrößerten Strömungsquerschnitt aufweist, wodurch sich die Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit mit dem darin gelösten oder gehaltenen Oxidationsmittel verringert.
Die erhöhte Strömungsgeschwindigkeit in der Mischeinheit 5 hat den Vorteil, dass sich das Ozon im Wasser besser löst. Die Absenkung der Strömungsge- schwindigkeit in dem Verweil- und Reaktionsraum 6 bietet dem Oxydationsmittel die Möglichkeit, innerhalb der Flüssigkeit wirksam zu werden und Keime abzutöten oder Konterminationen zu beseitigen.
Dem Verweil- und Reaktionsraum 6 nachgeordnet ist ein Aufnahmeraum 7 für eine Trenneinheit, in der das zugeführte und in der Flüssigkeit gelöste Oxydationsmittel aus der Flüssigkeit entfernt wird. Dies kann beispielsweise durch Aktivkohlefilter, UV-Bestrahlung oder katalytische Elemente oder eine Kombination davon erfolgen.
An dem stirnseitigen Ende der Trenneinheit 7 ist eine Dichtfläche 8 für einen Deckel ausgebildet. In dem Deckel 8 ist ein Auslass 9 ausgebildet, durch den die desinfizierte Flüssigkeit, bevorzugt Wasser, abgelassen werden kann. Die Komponenten 2, 4, 5, 6, 7 können je nach Bedarf in dem Gehäuse 10' angeordnet und zu einer kompakten Desinfektionseinheit 10 zusammengestellt wer- den. Die nachfolgenden Figuren zeigen den speziellen Aufbau der verwendeten Elektroden.
Figur 3 zeigt zwei Elektroden 11 , 12 in Form von Streckmetallgittern 111 , 121.
Eine erste Elektrode 11 dient als Katode, während die zweite Elektrode 12 als Anode fungiert. Beide Elektroden 11 , 12 sind flächig mit einem rechteckigen
Querschnitt ausgebildet und weisen die gleiche Flächenform auf. Zwischen den
beiden Elektroden 11 , 12 befindet sich ein polymerer Festelektrolyt 1'3 in Form einer Membran 131 , deren Fläche der Fläche der Elektroden 11 , 12 entspricht. Die Membran 131 ist in ihren vier Eckbereichen mit jeweils einer Durchgangsöffnung 14 versehen. Die Membran weist beispielsweise eine Stärke zwischen 0,4 und 0,8 mm auf.
Die Elektroden 11 , 12 sind außerhalb der rechteckigen Fläche der Streckmetallgitter 111 , 121 mit jeweils einer aus der Fläche herausragenden Kontaktfahne 15, 16 versehen. Beide Kontaktfahnen weisen eine Durchgangsöffnung 17, 18 auf.
Figur 4 verdeutlicht, dass die aus den Streckmetallgittern 111 , 121 gebildeten Elektroden 11 , 12 mit jeweils einem dazwischen liegenden Festelektrolyten 13 mittels einer Spanneinrichtung 19 gegeneinander gedrückt werden, wobei die Spanneinrichtung 19 sich über vier zu einem Stapel zusammengefügte Elektrodenanordnungen 11 , 12, 13 erstreckt. Die Verspannung erfolgt mittels Muttern 110, die auf dem Gewindebolzen 19 gegen die Elektroden 11 , 12 spannbar sind. Gemäß Figur 5 sind vier Gewindebolzen 19 vorgesehen, die durch Zwischenräume der Streckmetallgitter 11 , 21 und durch die Durchgangsöffnungen 4 des polymeren Festelektrolyten 13 hindurch gesteckt sind.
Figur 5 verdeutlicht in einer perspektivischen Darstellung, dass die Elektroden 11 , 12 jeweils an unterschiedliche Pole der Versorgungsspannungen angeschlossen werden. Die Elektroden 11, 12 sind bei dem in den Figuren 3 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel mit einem Träger in Form eines Streckmetallgitters 111 , 121 gebildet und mit einer dotierten Diamantschicht beschichtet. Es ist auch möglich, an die Elektroden 11 , 12 unterschiedlich große Versorgungsspannungen anzulegen.
Figur 6 zeigt ein modifiziertes Ausführungsbeispiel, bei dem die Elektroden 11 , 12 mit Metallplatten 112, 122 gebildet sind, die mit einer dotierten Diamant-
schicht beschichtet sind. Die Elektroden weisen Durchgangsöffnungen 141 in ihren Eckbereichen auf, durch die Gewindebolzen 19 in der anhand der Figuren 4 und 5 beschriebenen Weise hindurchsteckbar sind.
Der polymere Elektrolyt 13 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch vertikal stehende, parallel mit Abstand zueinander angeordnete Streifen 132 gebildet. Die Draufsicht der Figur 7 verdeutlicht, dass die Elektrodenanordnungen in dem gebildeten Stapel senkrecht zur Zeichenebene aufgrund der Streifen 132 durchströmbar sind.
Die in Figur 8 dargestellte Stapelanordnung besteht aus vier gleichen Elektroden 11 , die durch jeweils einen Festelektrolyten 13, hier in Form der Streifen 132 voneinander getrennt sind. Die Kontaktierung erfolgt hierbei mit unterschiedlichen Polaritäten lediglich an den beiden äußeren Elektroden 11 , wo- durch die mittleren Elektroden entsprechend abgestufte Potentiale einnehmen. Eine derartige Anordnung, bei der die mittleren Elektroden sowohl als Anode (zu der einen Seite) als auch als Katode wirken, wird auch als bipolare Anordnung bezeichnet.
Das in Figur 9 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 6 nur dadurch, dass als Träger der Elektroden 11 , 12 mit metallische Platten 113, 123 verwendet sind, die mit horizontalen schlitzförmigen Durchgangsöffnungen 142 versehen sind, die ein Durchströmen der Elektroden 11 , 12 ermöglichen. Demgemäß zeigen die Pfeile in Figur 10, dass neben der vertikalen Durchströmung (senkrecht zur Zeichenebene) eine Durchströmung der Elektrodenanordnungen in Stapelrichtung möglich ist.
Bei dem in Figur 11 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der polymere Festelektrolyt 13 in Form von kreisrunden Flächenabschnitten 133 auf die Oberflä- che der zweiten Elektrode 12 aufgebracht, die zur ersten Elektrode 11 zeigt. Der polymere Elektrolyt 13 ist somit unmittelbar auf die Elektrode 12 auflami-
niert. Die Draufsicht einer mehrfachen Elektrodenanordnung in Figur 12 zeigt, dass der Zwischenraum zwischen den Elektroden 11 , 12 horizontal und vertikal durchströmbar ist, da die Flächenabschnitte 133 allseitig voneinander beabstandet sind, wodurch sich Durchströmbereiche in den Abständen erge- ben.
Figur 13 verdeutlicht in einer vergrößerten schematischen Darstellung die Kon- taktierung der Elektroden 11 , 12 mit Hilfe der Kontaktfahnen 15, 16 und der darin befindlichen Durchgangsöffnungen 17, 18. Die Kontaktfahnen 15, 16 der je- weils gleichgepolten Elektroden 11 , 12, sind miteinander fluchtend ausgerichtet (in Figur 13 sind Kontaktfahnen 15, 16 nur für die beiden hinteren Elektroden 11 , 12 des Stapels eingezeichnet). Die Kontaktfahnen 15 der ersten Elektroden 11 sind durch einen durch die miteinander fluchtenden Durchgangsöffnungen 17 hindurch gesteckten (nicht dargestellten) Kontaktbolzen miteinander kontak- tierbar und daher gemeinsam mit einem Pol der Versorgungsspannung verbindbar. In gleicher weise erfolgt die Kontaktierung der anderen Elektroden 12 über die Kontaktfahnen 16 und die darin befindlichen, miteinander fluchtenden Durchgangsöffnungen 18.
Figur 14 verdeutlicht den Aufbau einer Behandlungszelle 1100, wobei der LJ- bersichtlichkeit halber nur die Anoden 12 der Elektrodenanordnungen dargestellt sind, die über ihre miteinander fluchtenden Kontaktfahnen 15 kontaktiert sind. Die Zelle 1100 weist ein Gehäuse 1101 auf, das eine Einlassöffnung 1102 für das zu reinigende Wasser aufweist. Das zu reinigende Wasser strömt in dem Gehäuse 1101 von unten nach oben in den Bereich der Elektroden 12 hinein und tritt aus dem Bereich der Elektroden 12 seitlich aus, um über die Auslassöffnungen 1103 das Gehäuse 1101 in gereinigter Form zu verlassen. Im oberen Bereich des Gehäuses 1101 befinden sich Lüftungsschlitze 1104.
Figur 15 zeigt eine andersartige Anordnung der Elektroden 11 , 12, die in diesem Ausführungsbeispiel als stabförmige Elektroden 114, 124 ausgebildet sind.
Als Abstandshalter zwischen den Elektroden 11 , 12 dient der Festelektrolyt 13, der in Form eines langen Streifens 34 mäanderförmig die Form einer „Acht" ausbilden, um die Elektroden 11 , 12 mit einer Vorspannung gewickelt ist, so- dass der Streifen 134 die Elektroden 11 , 12 bereits gegeneinander zieht. Das Andrücken der Elektroden gegeneinander bzw. gegen die zwischen ihnen liegenden Abschnitte des Festelektrolyten 13 erfolgt durch zwei um die Elektroden 11 , 12 gelegten Schlingen 191 aus einem drahtförmigen, isolierenden Material, die mittels verdrillter Enden zusammenziehbar sind, um so die Elektroden 11 , 12 gegeneinander zu ziehen.
Die Kontaktierung der Elektroden 11 , 12 erfolgt an stirnseitigen Enden mit Kontaktstücken 151 , 161. Eine derartige Ausbildung der Elektrodenanordnung ist besonders für eine Wasserreinigung in Rohrsystemen geeignet.