Vorrichtung und Verfahren zum optischen Abtasten eines länglichen textilen Materials
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum optischen Abtasten eines länglichen textilen Materials wie Garn, Vorgarn oder Kardenband, gemäss den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche. Sie eignet sich insbesondere zur Erkennung von Fremdstoffen im länglichen textilen Material.
Fremdstoffe sind in Garnen wie Baumwoll- oder Wollgarnen höchst unerwünscht. Sie können die mechanischen Eigenschaften des Garns verändern und beim Weben Fadenbrüche verursachen. Beim Färben nehmen sie eine andere Farbe als das übrige Garn an und fallen im fertigen Gewebe auf, was zu einer Qualitätsminderung führt. Ein Beispiel für derartige Fremdstoffverunreinigungen sind Reste von Polypropylenfolien, die zur Verpackung von Rohbaumwolle verwendet werden. Vorrichtungen zur optischen Erkennung derartiger Verunreinigungen sind bekannt und werden vorzugsweise in Kombination mit Garnreinigern eingesetzt, die Fehlstellen wie
Dick- oder Dünnstellen oder eben Verunreinigungen aus dem Garn entfernen.
Eine gattungsgemässe Vorrichtung ist in der EP-O '761 '585 offenbart. Das abzutastende Garn wird durch einen Messspalt in Längsrichtung bewegt und von einer Lichtquelle beleuchtet. Ein erster Lichtempfänger detektiert durch das Garn transmittiertes Licht, ein zweiter Lichtempfänger detektiert vom Garn reflektiertes Licht. Eine geeignete Verarbeitung des Transmissions- und des Reflexionssignals erlaubt nicht nur die Erkennung von Fehlstellen, sondern auch ihre Einteilung in Kategorien wie Dickstelle, Dünnstelle oder Verunreinigung. Dieselbe Aufgabe löst auch die EP-O ' 553' 446, die zwei Lichtquellen und einen Lichtempfänger aufweist, so dass bei entsprechender zeitlicher Ansteuerung auch Transmissions- und Reflexionsmessungen möglich sind.
Eine Weiterentwicklung der in der EP-O '761 '585 offenbarten Vorrichtung zeigt die WO-2004/044579. Darin wird eine mehrfarbige Lichtquelle verwendet. Eine geeignete Verarbeitung der empfangenen Lichtsignale verschiedener Farben erlaubt es, verschiedene im Garn vorhandene Fremdstoffe voneinander zu unterscheiden. So können gegebenenfalls störende Fremdstoffe entfernt, nicht störende Fremdstoffe hingegen im Garn belassen werden.
Eine gleichzeitige optische Abtastung eines textilen Materials mit verschiedenen Wellenlängen ist auch aus der CH-674'379 oder aus der DE-198' 59 ' 274 bekannt.
In Figur 1 ist ein Ausgangssignal eines optischen Detektors dargestellt, der in einer Vorrichtung gemäss dem Stand der Technik eingebaut ist, etwa in der Vorrichtung gemäss der DE- 198' 59' 274. Das Ausgangssignal ist als Funktion einer Länge eines durch die Vorrichtung in Längsrichtung bewegten hellen Garns dargestellt, welches vier verschiedenfarbige Fehlstellen oder Markierungen S, W, R, G aufweist, nämlich eine breitbandig stark absorbierende (schwarze, S) , eine breitbandig stark reflektierende (weisse, W) , eine rote (R) und eine grüne (G) . Es wird angenommen, dass die Beleuchtung mit einer breitbandigen weissen Lichtquelle erfolge, und dass der Hintergrund breitbandig reflektiere, d. h. weiss oder hell sei.
Der Hintergrund spielt bei derartigen Messungen insofern eine Rolle, als dass Licht direkt und/oder mittels Streuung auf den Hintergrund gelangt und von diesem zumindest teilweise in
Richtung des Detektors reflektiert und/oder gestreut wird.
Wie Figur 1 illustriert, ist vor dem weissen Hintergrund die schwarze Fehlstelle gut detektierbar . Die weisse, rote und grüne Fehlstelle verursacht jedoch nur schwache Abweichungen vom Grundniveau des Detektorsignals und werden daher nicht immer zuverlässig detektiert. Mit dem Einfluss des
Hintergrunds auf das Resultat einer optischen Abtastung eines
Garns befasst sich die EP-O ' 197 ' 763. Gemäss der letzgenannten Schrift wird das Garn und sein Hintergrund diffus beleuchtet und das reflektierte Licht detektiert. Dabei wird der Hintergrund so gewählt, dass er eine ähnliche Reflektivität (z. B. eine ähnliche Farbe) aufweist wie das Garn, so dass die reflektierte Lichtintensität nur durch Fremdstoffe, nicht aber durch die Garndicke beeinflusst wird.
Eine zur Figur 1 analoge Situation liegt vor, wenn statt eines reflektierenden ein absorbierender (schwarzer oder dunkler) Hintergrund verwendet wird. Auch solche
Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt, und
Figur 2 zeigt für ein dunkles Garn ein typisches
Ausgangssignal eines darin eingebauten Detektors. In diesem Fall hat die weisse Fehlstelle W als einzige eine grosse
Signaländerung zur Folge, während die schwarze S, rote R bzw. grüne G Fehlstelle schwer zu detektieren ist.
Ein Vergleich der in Figuren 1 und 2 aufgezeichneten Signale könnte den Wunsch aufkommen lassen, einerseits eine Messung mit weissem Hintergrund und andererseits eine Messung mit schwarzem Hintergrund durchzuführen. So könnten zumindest schwarze und weisse Fehlstellen zuverlässig detektiert und voneinander unterschieden werden. Dies wäre mit einer seriellen Anordnung von zwei Detektoren gemäss dem Stand der
Technik machbar, wobei ein erster Detektor mit einem weissen
Hintergrund und ein zweiter Detektor mit einem schwarzen
Hintergrund ausgestattet wäre. Eine solche serielle Anordnung
hätte jedoch die Nachteile, dass sie gegenüber einer einfachen Anordnung doppelt so viel Platz brauchen würde und ihre Herstellungskosten doppelt so hoch wären. Dies wäre inakzeptabel. Eine andere Lösung sähe der Fachmann nicht - schliesslich können ja die völlig gegensätzlichen, d. h. weissen und schwarzen, Hintergründe nicht miteinander „verschmolzen" werden.
Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur optischen Abtastung von länglichem textilen Material anzugeben, welche eine noch empfindlichere und zuverlässigere Erkennung und Unterscheidung von Fremdstoffen im textilen Material ermöglichen. Wenn möglich, sollen verschiedene Fremdstoffe auch voneinander unterschieden werden können. Diese und andere Aufgaben werden gelöst durch die Vorrichtung und das Verfahren, wie sie in den unabhängigen Patentansprüchen definiert sind. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Die vorliegende Erfindung hebt den scheinbar unlösbaren Widerspruch bei der gewünschten Verschmelzung von weissem und schwarzem Hintergrund auf. Die Grundidee der erfindungsgemässen Lösung besteht darin, zwei optische Abtastungen des textilen Materials mit verschiedenfarbigem Licht vorzunehmen und die Farben des verwendeten Lichts und des Hintergrunds so aufeinander abzustimmen, dass der
Hintergrund die eine Lichtfarbe reflektiert und die andere
absorbiert. Die eine optische Abtastung erfolgt also vor einem „hellen" Hintergrund, die andere vor einem „dunklen'" . So vereinigt die Erfindung die Vorteile der Messung mit hellem (oder weissem) und dunklem (oder schwarzem) Hintergrund.
Die Erfindung ermöglicht insbesondere eine zuverlässige Erkennung von sowohl hellen als auch dunklen Fremdstoffe'n. Ausserdem kann sie auch wertvolle Information zur Farbe des textilen Materials und der Fremdstoffe liefern. Die Erfindung erlaubt also die Unterscheidung von verschiedenen im textilen Material vorhandenen Fremdstoffen. Gegebenenfalls störende Fremdstoffe können entfernt, nicht störende Fremdstoffe hingegen im textilen Material belassen werden. Dadurch wird die Leistung der Produktionsmaschinen gesteigert.
Dementsprechend beinhaltet die erfindungsgemässe Vorrichtung zum optischen Abtasten eines länglichen textilen Materials erste optische Abtastmittel zum optischen Abtasten des textilen Materials in einem ersten Spektralbereich und zweite optische Abtastmittel zum optischen Abtasten des textilen Materials in einem zweiten Spektralbereich, der vom ersten Spektralbereich verschieden ist. Die ersten und zweiten optischen Abtastmittel sind vor einem Hintergrund angeordnet, welcher in einem Hintergrundspektralbereich reflektiert, dessen Schnittmenge mit dem ersten Spektralbereich nicht leer ist und dessen Schnittmenge mit dem zweiten Spektralbereich im Wesentlichen leer ist.
Im erfindungsgemässen Verfahren zum optischen Abtasten eines länglichen textilen Materials wird das textile Material in einem ersten Spektralbereich und in einem zweiten Spektralbereich, der vom ersten Spektralbereich verschieden ist, optisch abgetastet. Für die optische Abtastung wird ein Hintergrund gewählt, welcher in einem Hintergrundspektralbereich reflektiert, dessen Schnittmenge mit dem ersten Spektralbereich nicht leer ist und dessen Schnittmenge mit dem zweiten Spektralbereich im Wesentlichen leer ist.
Wenn in dieser Schrift von „Hintergrund" die Rede ist, so ist damit eine Umgebung des textilen Materials und/oder der für die optische Abtastung verwendeten optischen Komponenten gemeint, von der Licht in die verwendeten Lichtempfänger gelangt - sei es durch Reflexion, sei es durch Streuung. In typischen Vorrichtungen, wie sie etwa aus der EP-O '761 '585 oder der WO-2004/044579 bekannt sind, ist dies z. B. ein Messspalt, durch den das textile Material bewegt wird, und Lichtschächte, durch die das Abtastlicht geführt wird, oder zumindest Teile davon.
Begriffe wie „Licht", „optisch" etc. sind in dieser Schrift weit auszulegen, in dem Sinn, dass darunter nicht nur etwa sichtbares Licht zu verstehen ist, sondern elektromagnetische
Strahlung auch im ultravioletten (ÜV) und im infraroten (IR)
Spektralbereich.
Nachfolgend werden einige vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnungen detailliert erläutert. Dabei zeigen schematisch: Figuren 1 und 2 Ausgangssignale von Detektoren von zwei
Vorrichtungen gemäss dem Stand der Technik für verschiedenfarbige Fehlstellen, Figur 3 und 5 Spektralverteilungen von emittiertem
Abtastlicht und eine Reflektivität eines Hintergrunds der erfindungsgemässen
Vorrichtung als Funktion der
Lichtwellenlänge, Figur 4 und 6 Ausgangssignale von zwei bzw. drei Detektoren einer erfindungsgemässen Vorrichtung für verschiedenfarbige Fehlstellen, und
Figuren 7-12 verschiedene Ausführungsformen der erfindungsgemässen Vorrichtung.
Die Grundidee der vorliegenden Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in Figur 3 schematisch illustriert.
Darin ist als Funktion der Lichtwellenlänge einerseits eine
Spektralverteilung von Abtastlicht aufgetragen, das zur optischen Abtastung von textilern Material verwendet wird. Es wird Abtastlicht in mindestens zwei voneinander verschiedenen Spektralbereichen 61, 62 verwendet, z. B. grünes Licht und rotes Licht. Andererseits ist in Figur 3 auch eine wellenlängenabhängige Reflektivität eines Hintergrunds der erfindungsgemässen Vorrichtung eingezeichnet. Wie schon
weiter oben erwähnt, beeinflusst der Hintergrund die Messungen, weil nebst dem mit dem textilen Material wechselwirkenden Licht immer auch vom Hintergrund reflektiertes und/oder gestreutes Licht detektiert wird. Gemäss der Erfindung reflektiert nun der Hintergrund in einem Hintergrundspektralbereich 64, dessen Schnittmenge mit dem ersten Spektralbereich 61 nicht leer ist und dessen Schnittmenge mit dem zweiten Spektralbereich 62 im Wesentlichen leer ist. Im hier diskutierten Beispiel ist der Hintergrund grün, und der Hintergrundspektralbereich 64 enthält vollständig den ersten Spektralbereich 61. Die erfindungsgemässe Wahl der Spektralbereiche 61, 62, 64 hat zur Folge, dass die optische Abtastung mit dem grünen Licht vor einem hellen Hintergrund erfolgt, während die optische Abtastung mit dem roten Licht vor einem dunklen Hintergrund erfolgt. Deshalb ist die Abtastung mit grünem Licht besonders geeignet zur Erkennung von dunklen (oder nicht-grünen) Fremdstoffen und diejenige mit rotem Licht zur Erkennung von hellen (oder roten) Fremdstoffen. So vereinigt die Erfindung die Vorteile der Messung mit weissem (oder hellem) und schwarzem (oder dunklem) Hintergrund.
Figur 4 zeigt schematisch Ausgangssignale der optischen Abtastungen mit den in Figur 3 diskutierten Spektralbereichen 61, 62, 64. Dargestellt ist in Figur 4 (a) ein Ausgangssignal SG der optischen Abtastung mit grünem Licht vor grünem Hintergrund und in Figur 4 (b) ein Ausgangssignal SR der optischen Abtastung mit rotem Licht vor grünem Hintergrund.
Die Ausgangssignale SG, SR sind jeweils als Funktionen einer Länge t des in Längsrichtung durch die erfindungsgemässe Vorrichtung bewegten textilen Materials aufgezeichnet, das vier verschiedenfarbige Fehlstellen aufweist, nämlich eine schwarze S, eine weisse W, eine rote R und eine grüne G. Die schwarze Fehlstelle S ergibt mit grünem Abtastlicht eine grosse Signaländerung, die weisse W mit rotem Abtastlicht. Die rote Fehlstelle R führt bei beiden Ausgangssignalen SG, SR ZU einer grossen Signaländerung, während die grüne Fehlstelle G bei beiden Signalen SG, SR eine eher kleine Signaländerung bewirkt. Jedenfalls ist aus dieser Grafik ersichtlich, dass dank der gezielten Abstimmung von Beleuchtung und Hintergrund zumindest schwarze S und weisse W Fehlstellen mit derselben Vorrichtung zuverlässig erkannt und voneinander unterschieden werden können.
Aus den Detektorsignalen lässt sich auch Information über die Farbe des textilen Materials und/oder der Fehlstellen S, W, R, G gewinnen. Dies gilt insbesondere dann, wenn mehr als zwei Spektralbereiche 61, 62 zur optischen Abtastung verwendet werden. Die Figuren 5 und 6 zeigen, in analogen Darstellungen wie die Figuren 3 und 4, ein entsprechendes Beispiel, in dem drei Spektralbereiche 61-63, die im Wesentlichen den Grundfarben grün (G) , rot (R) bzw. blau (B) entsprechen, zum Abtasten verwendet werden. In diesem Beispiel wird ein im dritten, blauen Spektralbereich 63 und im ersten, grünen Spektralbereich 61 reflektierender
Hintergrund angenommen. Wie aus Figur 6 ersichtlich, liefert
diese Ausführungsform für jede der Fehlstellenfarben R, G, B mindestens eine deutliche Änderung eines der Ausgangssignale SB, SG, SR. Dies im Gegensatz zur Ausführungsform der Figuren 3 und 4, wo Grün G für beide Abtastlichtfarben 61, 62 nur eine schwache Signaländerung ergab und so gewissermassen eine „blinde Farbe" darstellte.
Wie schon weiter oben erwähnt, ist die vorliegende Erfindung keineswegs auf sichtbares Licht beschränkt, sondern kann auch elektromagnetische Strahlung im IR oder UV verwenden. Geeignete Algorithmen zur Auswertung der den einzelnen Abtastspektralbereichen 61-63 entsprechenden Lichtempfängersignale SB, SG, SR sind bekannt.
Die Figuren 7-10 zeigen schematisch wichtige Elemente von verschiedenen Ausführungsformen der erfindungsgemässen Vorrichtung 1.
In der Ausführungsform von Figur 7 sind zwei verschiedene Lichtquellen 21, 22, eine erste Lichtquelle 21 zum Aussenden von grünem Licht 51 und eine zweite Lichtquelle 22 zum
Aussenden von rotem Licht 52, und ein einziger Lichtempfänger
3 vorhanden, der sowohl grünes Licht 51 als auch rotes Licht
52 Licht empfangen kann. Die Lichtquellen 21, 22 können z. B. Leuchtdioden (light-emitting diodes, LEDs) sein. Ein (nur sehr schematisch eingezeichneter) Hintergrund 4 ist grün, wie das Licht 51 der ersten Lichtquelle 21. Ein abzutastendes längliches textiles Material 9 steht zumindest annähernd
senkrecht zur Zeichenebene und wird entlang seiner Längsachse durch die Vorrichtung 1 hindurch bewegt. Sowohl die optische Abtastung mit dem grünen Licht 51 als auch die optische Abtastung mit dem roten Licht 52 erfolgt hier im Auflicht, d. h. es wird hauptsächlich am textilen Material 9 reflektiertes und/oder gestreutes Licht detektiert. Um die Messungen mit dem grünen Licht 51 von denjenigen mit dem roten Licht 52 voneinander unterscheiden zu können, ist es vorteilhaft, die Messungen nacheinander durchzuführen. Zu diesem Zweck können die Lichtquellen 21, 22 periodisch abwechslungsweise ein- und ausgeschaltet werden. Die Zeitperiode muss dabei derart kurz gewählt werden, dass praktisch dieselbe Stelle (in Längsrichtung) des textilen Materials 9 sowohl mit dem grünen Licht 51 als auch mit dem roten Licht 52 abgetastet wird, d. h. das textile Material 9 sollte sich innerhalb der Zeitperiode höchstens um Bruchteile eines Millimeters fortbewegen. Selbstverständlich kann das Umschalten vom einen Spektralbereich 61 zum anderen 62 auch mit anderen Mitteln erfolgen. Statt die Lichtquellen 21, 22 selbst ein- und auszuschalten, können ihnen (nicht eingezeichnete) miteinander synchronisierte Modulatoren (z. B. so genannte Messzerhacker oder Chopper) nachgeschaltet werden. In einer anderen (nicht dargestellten) Ausführungsform ist dem Lichtempfänger ein Farbfilter vorgeschaltet, dessen Durchlassbereich zeitlich von grün zu rot und umgekehrt verändert wird.
Im Unterschied zur Ausführungsform von Figur 7 weist diejenige von Figur 8 eine einzige Lichtquelle 2 auf, die breitbandig Licht emittiert, z. B. eine weisse Leuchtdiode. Dafür sind zwei Lichtempfänger 31, 32 vorhanden, die geeignet sind, verschiedenfarbiges Licht zu detektieren. Dies kann auf einfache Weise z. B. durch Vorschalten eines ersten, grünen Farbfilters 33 vor einen ersten Lichtempfänger 31 und eines zweiten, roten Farbfilters 34 vor einen zweiten Lichtempfänger 32 bewerkstelligt werden. Das von der Lichtquelle 2 emittierte Licht, das sowohl eine grüne Komponente 51 als auch eine rote Komponente 52 enthält, fällt auf das textile Material 9 und wird von diesem zumindest teilweise in die Lichtempfänger 31, 32 reflektiert und/oder gestreut. Der Hintergrund 4 ist wiederum grün. Diese Ausführungsform hat gegenüber derjenigen von Figur 7 den Vorteil, dass beide Lichtempfänger 31, 32 kontinuierlich das jeweilige Licht 51, 52 empfangen und ihre Ausgangssignale abgeben können; eine Modulation des Abtastlichtes ist nicht nötig. Als Nachteil dieser Ausführungsform ist dagegen zu nennen, dass die beiden Lichtempfänger 31, 32 auf verschiedene Stellen entlang des Umfangs des textilen Materials 9 gerichtet sind. Je nach Anwendung wird man die Ausführungsform von Fig. 7 oder Fig. 8 bevorzugen, wobei die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 jeweils auf die anvisierte Anwendung konstruktiv optimiert werden sollte.
Selbstverständlich ist es möglich, weitere Elemente zu den hier schematisch dargestellten Ausführungsformen
hinzuzufügen. So kann es vorteilhaft sein, Dickenabtastmittel für die Erfassung der Dicke des textilen Materials 9 vorzusehen, um Dickstellen, Dünnstellen und Verunreinigungen voneinander unterscheiden zu können. Figur 9 zeigt eine Weiterentwicklung der Ausführungsform, von Fig. 7, in welcher zu diesem Zweck eine zusätzliche, weitere Lichtquelle 29 vorgesehen ist. Die weitere Lichtquelle 29 ist jenseits des textilen Materials 9 angeordnet, so dass ihr Licht 59 teilweise vom textilen Material 9 absorbiert wird und teilweise auf den Lichtempfänger 3 auftrifft, analog zur Lehre der EP-O ' 553' 446. In der Ausführungsform von Figur 10 ist, als Weiterentwicklung der Ausführungsform von Fig. 8, ein zusätzlicher, weiterer Lichtempfänger 39 vorgesehen. Der weitere Lichtempfänger 39 ist jenseits des textilen Materials 9 angeordnet, so dass von der Lichtquelle 2 emittiertes Licht teilweise vom textilen Material 9 absorbiert wird und teilweise auf den weiteren Lichtempfänger 39 auftrifft, analog zur Lehre der EP-O ' 761' 585. Die spektralen Eigenschaften der weiteren Lichtquelle 29 bzw. des weiteren Lichtempfängers 39 sind dabei von geringerer Bedeutung, solange das Licht vom entsprechenden Lichtempfänger 3 bzw. 39 detektiert werden kann; es können also zu diesem Zweck einfache monochromatische Leuchtdioden 29 bzw. einfache breitbandige Silizium-Lichtempfänger 39 verwendet werden/
Während die Messungen in den Ausführungsformen der Figuren 7 und 8 im Auflicht erfolgen, werden in den Figuren 11 und 12
zwei Ausführungsformen vorgestellt, die eine Kombination von Auflicht- und Durchlichtmessung verwenden.
Die Ausführungsform von Figur 11 ist analog zu derjenigen von Fig. 7. Es sind wiederum zwei verschiedenfarbige, vorzugsweise synchron modulierte Lichtquellen 21, 22 und ein einziger Lichtempfänger 3 vorhanden. Die grüne Lichtquelle 21 durchleuchtet aber das textile Material 9, so dass die
Abtastung mit grünem Licht 51 im Durchlicht erfolgt. Die Abtastung mit rotem Licht 52 wird hingegen, wie in Figur 7, im Auflicht vorgenommen. Der Hintergrund 4 ist grün.
Schliesslich zeigt Figur 12 eine Ausführungsform, welche in Analogie zur . Figur 8 eine einzige breitbandige Lichtquelle 2 und zwei selektiv detektierende Lichtempfänger 31, 32 verwendet. Der grünes Licht 51 detektierende erste Lichtempfänger 31 misst transmittiertes, der rotes Licht 52 detektierende zweite Lichtempfänger 32 misst reflektiertes Licht. Da die Lichtempfänger 31, 32 beidseitig des textilen Materials 9 angeordnet sind, muss der grüne Hintergrund 4 entsprechend angeordnet sein.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die oben diskutierten Ausführungsbeispiele beschränkt. Bei Kenntnis der Erfindung wird der Fachmann weitere Varianten herleiten können, die auch zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung gehören. Insbesondere können für die optischen Abtastungen und den Hintergrund 4 andere Wellenlängenbereiche gewählt
werden. Es können mehr als zwei Spektralbereiche zum optischen Abtasten verwendet werden.
Bezugszeichenliste :
1 Vorrichtung
2 Lichtquelle
21 erste Lichtquelle
22 zweite Lichtquelle 29 weitere Lichtquelle
3 Lichtempfänger
31 erster Lichtempfänger
32 zweiter Lichtempfänger
33 erstes Farbfilter
34 zweites Farbfilter 39 weiterer Lichtempfänger
4 Hintergrund
51 Licht im ersten Spektralbereich 52 Licht im zweiten Spektralbereich
59 Licht zum Abtasten der Dicke
61 erster Spektralbereich
62 zweiter Spektralbereich 63 dritter Spektralbereich
64 Hintergrundspektralbereich
9 textiles Material