Beschreibung
Trapezentzerrung bei Laserprojektionssystemen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Mobile Laserprojektionssysteme werden in Zukunft beispiels¬ weise bei Mobiltelefonen beziehungsweise Handys und bei PDAs (Personal Digital Assistant) eingesetzt.
In Folge der allgemeinen Miniaturisierung von mobilen Geräten einerseits und der ständig wachsenden darzustellenden Daten¬ menge andererseits wird es zukünftig immer schwieriger, die- sen beiden Entwicklungen beispielsweise in einem Mobiltelefon gerecht zu werden. Die Miniaturisierung von Projektionsgerä¬ ten zu deren Verwendung im Zusammenspiel mit Mobiltelefonen kann einen Ausweg aus diesem Gegensatz bedeuten. Eine viel versprechende Ausführung von Mini-Projektoren ist die Projek- tion mit Hilfe eines über 2D-Mikrospiegel abgelenkten Laser¬ strahls. Dabei scannt der Laserstrahl die Projektionsfläche zeilenweise ab, ähnlich wie der Elektrodenstrahl in einer Ka¬ thodenstrahlröhre. Ein Bild entsteht, indem die Bilddaten auf den Laserstrahl moduliert werden.
Ein Problem bei der Projektion mit mobilen Projektionssyste¬ men ist, dass sich der Winkel zwischen der Projektionsrich¬ tung, beziehungsweise zwischen dem Mittelstrahl des Projekti¬ onsbündels, und der Normalen der Projektionsfläche während der Projektion ändern kann. Wenn dieser Winkel nicht null ist treten Bildverzerrungen auf, die sogenannte Trapezverzeich¬ nung beziehungsweise Trapezverzerrung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur elektronischen Entzerrung der Trapezverzeichnung anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentan¬ spruch 1 angegebenem Merkmale gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Kompensation der Trapezverzerrung mit Hilfe einer Gegenverzerrung des Bildinhaltes.
Im Folgenden wird die Erfindung an Hand eines in der Zeich¬ nung dargestellten Ausführungsbeispieles beschrieben. Dabei zeigen:
Figur 1 ein Grundkonzept des erfindungsgemäßen Verfahrens, Figur 2 eine Prinzipdarstellung zur Durchführung des erfin¬ dungsgemäßen Verfahrens, und Figur 3 und 4 eine Anwendung des erfindungsgemäßen Verfah¬ rens.
Das erfindungsgemäße Verfahren kompensiert die Trapezver¬ zeichnung, indem der Bildinhalt vor der Projektion auf elekt- ronischen Wege sozusagen gegenverzerrt wird.
Wie in Figur 1 schematisch dargestellt, wird die auf opti¬ schen Weg entstandene Trapezverzeichnung, beispielsweise be¬ wirkt durch einen schrägen Einfallswinkel des Projektions- Strahles auf eine Projektionsfläche, kompensiert durch eine auf elektronischem Weg erzeugte entgegengesetzte Verzeichnung beziehungsweise Verzerrung. Durch die Überlagerung der beiden Verzerrungen entsteht wie erwünscht ein zumindest nahezu ver¬ zerrungsfreies Projektionsbild mit parallelen Kanten.
Die optische Trapezverzeichnung erzeugt hierbei am oberen Bildrand eine vergleichsweise breitere Bildzeile wie am unte¬ ren Rand. Bewirkt wird eine solche Verzeichnung beispielswei¬ se durch einen schräg nach oben gerichteten Projektor auf ei- nem Tisch.
Zur Durchführung der Bildentzerrung ist die Orientierung zwi¬ schen Projektionsachse und Projektionsfläche zu ermitteln. Zu diesem Zweck gibt es bereits entwickelte Verfahren, bei¬ spielsweise über Neigungssensoren, oder Methoden, die auf Ab- Standsmessungen basieren. Diese Verfahren sind nicht Gegens¬ tand der Erfindung und werden daher nicht näher ausgeführt.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Gegenver¬ zerrung des Bildinhaltes durch eine Anpassung der Spiegelaus- lenkung.
Wie in Figur 2 dargestellt werden, beispielsweise durch einen Algorithmus, bei der Projektion einer Zeile die Pixel an der oberen Bildkante etwas gestaucht. Hierdurch entstehen am obe- ren Rand der Bildprojektion schmalere und am unteren Rand breitere Zeilen. Dies geschieht, wie schon bei der Prinzip- Beschreibung ausgeführt, im entgegengesetztem Verhältnis zur vorhandenen beziehungsweise auf optischen Weg entstandenen Trapezverzerrung.
Erreicht wird dies durch Veränderung der Schwingungsamplitude des Projektionsspiegels (nicht explizit dargestellt) . Die Schwingungsamplitude nimmt zu mit der Amplitude eines Anre¬ gungssignales. Durch eine Modulation der Amplitude des Ansteuersignales wird daher die horizontale Schwingungsampli¬ tude beginnend vom oberen Bildrand zum entgegengesetzten un¬ teren Bildrand entsprechend der gewünschten Gegenverzerrung verändert.
Im dargestellten Fall nimmt die Schwingungsamplitude von oben nach unten beispielsweise linear mit der fortschreitenden Zeilennummer ab.
Die maximale Zeilenlänge ist im dargestellten Beispiel die Länge der Zeile am unteren Bildrand. Diese Zeilenlänge ent¬ spricht der Maximalamplitude des Ansteuersignales.
Bei einer in umgekehrter Richtung wirkenden Verzerrung wird die Schwingungsamplitude und damit auch die Zeilenlänge von unten nach oben abnehmen.
Die Anzahl der Pixel pro Zeile ist vorzugsweise im ganzen
Bild konstant. Durch dieses Verfahren wird eine Stauchung der Pixeldarstellung in horizontaler Richtung erreicht, wobei die Stauchung in horizontaler Richtung von oben nach unten ab¬ nimmt.
Vorstehend wurde eine künstliche Trapezverzeichnung zur Kom¬ pensation einer Projektion beschrieben, wobei die Projektion durch eine Trapezverzerrung am oberen Rand verbreitert wurde. Selbstverständlich ist das erfindungsgemäße Verfahren auch in umgekehrter Richtung anwendbar, wenn die Projektion am unte¬ ren Rand durch Verzerrung verbreitert ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in allen Laserprojekti¬ onsgeräten eingesetzt werden, in denen der Projektionsstrahl über Mikrospiegel abgelenkt wird. Einer der Vorteile ist, dass keine zusätzlichen mechanischen oder optischen Komponen¬ ten benötigt werden, sondern lediglich die Ansteuerung des Lasers erweitert wird. Das Verfahren kann beispielsweise als elektronische Schaltung, FPGA(ASIC) Modul oder als Software in einem MikroController oder DSP implementiert werden.
An Hand von Figur 3 wird das Verfahren am Beispiel eines in einen Stift eingebauten Projektionssystems verdeutlicht. Die Einzelheiten sind der Figur entnehmbar. Die Projektion ist in diesem Beispiel auf einen Winkel α von vorzugsweise 60 Grad zwischen Stiftachse und Projektionsfläche ausgelegt. Wird während der Benutzung des Stifts dieser Winkel durch die Handhaltung des Benutzers verändert, kann diese Veränderung beispielsweise über einen Neigungssensor erfasst und in Echt- zeit über das erfindungsgemäße Verfahren korrigiert werden.
Wie in Figur 4 dargestellt eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren grundsätzlich nicht nur zum Ausgleich einer Trapez¬ verzeichnung in einer Richtung, sondern kann auch Verzerrun¬ gen ausgleichen, die durch Neigung der Projektionseinheit in mehrere Richtungen oder durch Drehung entstehen.