Beschreibung
Sensor zur Messung einer auf eine Oberfläche einwirkenden Kraft und Messverfahren dazu
Die Erfindung betrifft einen Sensor, mit dem eine auf eine nachgebende Oberfläche einwirkende Kraft, beispielsweise eine Gewichtskraft bestimmt werden kann. Eine solche Bestimmung kann beispielsweise in einer Waage erfolgen. Es sind jedoch auch technische Anwendungen bekannt, bei denen ein Messsignal geringerer Genauigkeit erforderlich ist, welches mit tech¬ nisch einfachen Mitteln beziehungsweise mit einem einfachen Sensor zur Verfügung gestellt werden kann.
Ein bekannter Anwendungsfall für einen solchen Gewichtssensor sind zum Beispiel Anwesenheitssensoren in den Sitzen von Kraftfahrzeugen, die ab dem Jahr 2006 in den Vereinigten Staaten von Amerika für neu zugelassene Fahrzeuge verpflich¬ tend vorgeschrieben sind. Mit Hilfe dieser Sensoren wird die Auslösung des Airbags unterdrückt, wenn Säuglinge, Kleinkin¬ der oder generell zu kleine Personen sich auf den Vordersit¬ zen befinden. Solche allgemein als „passenger occupant detec- tion (POD) "-Systeme bezeichneten Vorrichtungen können auch solche Gewichts- oder Belastungsdetektoren in den Fahrzeug¬ sitzen umfassen.
Bekannte Sensoren, welche als POD-Systeme bereits Anwendung finden, sind druckempfindliche Matten, die mit resistiv oder kapazitiv wirkenden Sensoren ausgestattet sind. Bekannt sind auch Druck- oder Zugsensoren, die in die Aufhängung der Sitze eingebaut sind. Für solche Sensoren wurden beispielweise schon Dehnstreifen und magnetostriktive beziehungsweise pie¬ zoelektrische Materialien eingesetzt. Nachteilig an den be-
kannten Lösungen ist, dass sie entweder nur aufwendig zu rea¬ lisieren sind oder unzuverlässig oder zu ungenau arbeiten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Sensor zur Bestimmung einer auf eine Oberfläche einwirkenden Kraft anzugeben, der einfach aufgebaut ist und dabei zuverlässig ein ausreichend genaues Messsignal liefert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Sensor mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sowie ein Messverfahren, das mit dem erfin¬ dungsgemäßen Sensor durchgeführt werden kann, sind weiteren Ansprüchen zu entnehmen.
Grundlegende Idee der Erfindung ist es, der auf die Oberflä¬ che einwirkenden Kraft eine Federung als Rückstellkraft ent¬ gegenzusetzen und die Auslenkung der Oberfläche infolge der Einwirkung der Kraft zu bestimmen. Ein weiterer prinzipieller Aspekt der Erfindung ist es, die Auslenkung in der vertikal zur Oberfläche ausgerichteten Z-Richtung in eine Auslenkung in eine quer dazu verlaufende Richtung, beispielsweise in X- Richtung zu überführen. Dies gelingt mit Hilfe eines an einem Ende fixierten Federstabs, der mit der Oberfläche oder der Federung mechanisch verbunden ist. Eine Auslenkung der nach¬ gebenden Oberfläche führt dann zu einer Auslenkung des Feder¬ stabs, die am freien Ende des Federstabs maximal ist. Das freie Ende des Federstabs ist Teil eines Sensorsystems, wel¬ ches ein Sensorelement umfasst . Bei Auslenkung des Federstabs ändert sich die Position seines freien Endes relativ zum Sen¬ sorelement .
Der erfindungsgemäße Sensor hat den Vorteil, dass er im we¬ sentlichen parallel zur Oberfläche ausgerichtet ist und so
mit geringer Bauhöhe verwirklicht werden kann. Durch den an einem Ende befestigten Federstab wird eine verstärkte Ausle¬ gung des Endes des Federstabs erhalten. Weiterhin ist vor¬ teilhaft, dass der Sensor eine relativ einfache „Mechanik" aufweist, die die einwirkende Kraft in eine für das Sensor¬ element detektierbare Auslenkung oder Bewegung umsetzt, wobei die Umsetzung mit oder ohne Übersetzung in ein kleineres oder größeres Signal (Auslenkung) erfolgen kann. Das Sensorelement ist so ausgebildet, dass es einen Messwert ausgibt, der ab¬ hängig von der Relativposition des freien Endes des Feder¬ stabs relativ zum Sensorelement ist.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das Sensor¬ element als induktives Sensorelement ausgebildet. Es umfasst z.B. eine Spule, in der das Ende des Federstab entlang der Hauptachse der Spule beweglich angeordnet ist. In diesem Fall umfasst zumindest das freie Ende des Federstabs ein magneti¬ sches Material. Möglich ist es auch, den gesamten Federstab aus magnetischem Material auszubilden, beispielsweise aus Volleisen. Das Ende des Federstabs stellt dann beispielsweise den magnetischen Kern der Spule dar. Möglich ist es dabei, die Spule zusätzlich mit einem das Sensorelement umschließen¬ den Schalenkern zu versehen.
Vorteilhaft ist es auch, wenn das Sensorelement ebenso wie das fixierte Ende des Federstabs relativ zueinander fixiert sind, nach Möglichkeit so, dass die Auslenkung der Oberfläche ohne Einfluss auf die Position des Sensorelements ist.
Indem sich das freie Ende des Federstabs entlang der Haupt¬ achse der Spule als magnetischer Kern zumindest teilweise in die Spule hinein- und herausbewegt, wird die Induktivität der Spule beeinflusst . Einem an die Spulenwicklung angelegten
Strom, beispielsweise einem Wechselstrom setzt die Spule dann einen von der Position des Federstab-Endes abhängigen Wider¬ stand entgegen.
Die Ansteuerung des Sensorelements beziehungsweise die Beauf¬ schlagung der magnetischen Spule mit einem Messstrom erfolgt mit einer elektrischen Schaltung, die mit dem Sensorelement elektrisch verbunden ist. Diese Schaltung ist beispielsweise als Signalprozessor ausgebildet und liefert ein Messsignal, das vom Wert der Induktivität des Sensorelements abhängig ist. Dabei ist es möglich, die elektrische Schaltung so aus¬ zuführen, dass das erhaltene Messsignal in einer linearen Ab¬ hängigkeit von der Auslenkung der Oberfläche steht, die e- lektrische Schaltung also eine Linearisierung des insgesamt nicht-linearen Sensorsystems bewerkstelligt.
Zur weiteren Auswertung des Messsignals kann die elektrische Schaltung mit einem Mikroprozessor verbunden sein. Dieser kann das Messsignal alleine oder gegebenenfalls in mathemati¬ scher Verknüpfung mit anderen Messwerten bearbeiten. Dieser kann beispielsweise in einen Istwert überführt werden und mit einem vorgegebenen Sollwert verglichen werden. Dieser Soll¬ wert kann beispielsweise einen Schwellwert darstellen, bei dessen Überschreiten ein Schaltvorgang in einer elektrischen Einrichtung ausgelöst wird.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Sen¬ sor mit einer Diagnoseeinrichtung verbunden. Eine solche ist beispielsweise in all den Fällen erforderlich, in denen der Sensor sicherheitsrelevante Daten erfasst, bei denen ein Feh¬ ler in der Erfassung der Daten zu gefährlichen Situationen führen könnte .
Eine einfache Diagnoseeinrichtung für einen induktiven Sensor kann erfindungsgemäß einen magnetischen Diagnosekern umfas¬ sen, der mit einem elektromechanischen Aktor bewegt wird und auf die Induktivität des Sensorelements in Abhängigkeit von der relativen Position zwischen Sensorelement und Diagnose¬ kern einwirkt. Vorzugsweise wird für den Diagnosekern eine lineare Führung mit zwei Anschlägen vorgesehen, die zwei de¬ finierte Relativpositionen des Diagnosekerns relativ zum Sen¬ sorelement darstellen. In der linearen Führung ist der Diag¬ nosekern zumindest teilweise in die Spule des Sensorelements hinein und hinaus bewegbar. Die beiden definierten Relativpo¬ sitionen sind dann definierten Induktionswerten des Sensor¬ elements beziehungsweise definierten Induktivitätsänderungen zugeordnet. In einem z.B. regelmäßig durchgeführten Diagnose¬ zyklus kann daher die Induktivität des Sensorelements für die beiden definierten Relativpositionen des Diagnosekerns be¬ stimmt werden. Vorzugsweise wird der Diagnosezyklus bei defi¬ nierter Relativposition zwischen dem Ende des Federstabs und dem Sensorelement durchgeführt. Es kann dann z.B. von einem definierten Induktivitätswert ausgegangen werden, bei dem keine Kraft auf die Oberfläche einwirkt und dementsprechend keine Auslenkung des Federstabs stattfindet.
Möglich ist es aber auch, den Diagnosezyklus bei einer belie¬ bigen Auslenkung und daher bei einem beliebigen durch das En¬ de des Federstabs bestimmten Induktivitätswert der Spule den Diagnosezyklus zu starten. Da sich die Induktivität nicht li¬ near mit der Relativposition ändert, ist die durch den Diag¬ nosezyklus erreichte Diagnoseänderung in einer nicht-linearen Funktion vom Ausgangswert abhängig. Diese nicht-lineare Funk¬ tion kann in einer Zuordnungstabelle festgelegt sein, die Ab¬ hängig vom induktiven Ausgangswert den Endwert vorgibt, der der Induktivitätsänderung durch den bewegten Diagnosekern
entspricht. Die Diagnoseeinrichtung prüft dann, ob die mit dem Diagnosekern erreichte Induktivitätsänderung im Rahmen einer gewünschten bzw. tolerierbaren Wertebereichs liegt. Er¬ gibt der Diagnosezyklus, dass die Induktivitätsänderung au¬ ßerhalb des Toleranzbereiches liegt, können sicherheitsrele¬ vante Schaltfunktionen gestoppt werden beziehungsweise ein Schaltzustand eingestellt werden, der auch bei Nicht-Funktion des Sensors eine maximale Sicherheit gewährleistet. Wird der Sensor beispielsweise dazu benutzt, eine auf einem Kfz-Sitz sitzende Person zu detektieren, um die Auslösung des Airbags bei einem Unfall freizugeben, so kann die eine Fehlfunktion des Sensors detektierende Diagnoseeinrichtung die Auslösung des Airbags unterdrücken, um eine Gefährdung von Kindern zu vermeiden, die möglicherweise als solche unerkannt auf dem entsprechenden Fahrzeugsitz Platz genommen haben.
Der Einsatz des erfindungsgemäßen Sensors in einem Kfz- Fahrzeugsitz hat den Vorteil, dass er besonders einfach mit der dort vorhandenen Federung des Fahrzeugsitzes mechanisch verbunden werden kann. Die Verbindung mit der Federung kann für einen einzigen Federstab an mehreren unterschiedlichen Orten erfolgen. Dazu kann ein mehrarmiges Verbindungselement verwendet werden. Auf diese Weise gelingt es, mit einem ein¬ zigen Federstab und damit mit einem einzigen Sensorelement die Auslenkung der Oberfläche an unterschiedlichen Punkten zu erfassen. Ist das Verbindungselement geeignet starr, so kann über unterschiedliche Auslenkungen gemittelt werden und so auf eine mittlere Belastung beziehungsweise eine mittlere auf die Oberfläche einwirkende Kraft geschlossen werden. Dies hat auch den Vorteil, dass zu starke Auslenkungen des Endes des Federstabs vermieden werden, da stets eine Mittelung über die Auslenkungen der Oberfläche beziehungsweise der Federung an allen mit dem Federstab verbundenen Punkten gemittelt wird.
Die Verbindungspunkte des Verbindungselements mit der Fede¬ rung können so über die Oberfläche verteilt sein, dass aus¬ schließlich an den Punkten detektiert wird, die einer norma¬ len Belastung durch eine auf dem Sitz sitzende Person ent¬ spricht. Auf diese Weise wird vermieden, dass ein personen- untypisches Gewichtsprofil, wie es beispielsweise einer schweren flachen Last entspricht, die den Sitz beispielsweise nur in Randbereichen belastet, zu einer fälschlichen Detekti- on einer Person führt .
Möglich ist es jedoch auch, im Fahrzeugsitz mehrere mit je einem Federstab verbundene Sensorelemente vorzusehen, die an unterschiedlichen Stellen mit der Federung oder der Oberflä¬ che des Sitzes verbunden sind, wobei die Summe aller Sensor¬ elemente ein von der zweidimensionalen Kraftverteilung und damit vom Ort der Belastung abhängiges Messsignal liefern.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei¬ spielen und der dazugehörigen Figuren näher erläutert . Die Figuren dienen allein der Veranschaulichung der Erfindung und sind daher nur schematisch und nicht maßstabsgetreu ausge¬ führt. Gleiche oder gleichwirkende Teile sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Figur 1 zeigt im Querschnitt die Wechselwirkung einer ausge¬ lenkten Oberfläche mit einem erfindungsgemäßen Sensor,
Figur 2 zeigt eine Variante des Sensors mit Kraftumlenkung,
Figur 3 zeigt ein erstes Anwendungsbeispiel des Sensors in einem Fahrzeugsitz,
Figur 4 zeigt eine Anwendung im Fahrzeugsitz mit Kraftmitte¬ lung,
Figur 5 zeigt die Verbindung des Federstabs mit der Federung über ein mehrarmiges Verbindungselement in der Draufsicht,
Figur 6 zeigt die Kraftmittelung mit Hilfe eines Verbindungs¬ elements,
Figur 7 zeigt ein Sensorelement samt Diagnoseeinrichtung im Querschnitt,
Figur 8 zeigt schematisch einen Funktionsblock zum Betreiben und Auswerten des Sensors.
Figur 1 zeigt anhand einer schematischen Skizze die Funktion des erfindungsgemäßen Sensors. Auf die Oberfläche OF, die starr oder verformbar sein kann, wirkt eine Kraft EK ein, die mit dem erfindungsgemäßen Sensor bestimmt werden soll. Der einwirkenden Kraft EK wirkt eine Federung F mit einer Rück¬ stellkraft RK entgegen. Ein Federstab FS ist an einem Ende relativ zu einem äußeren Bezugssystem fixiert. Das freie Ende des Federstabs ist beweglich. In einer von beiden Enden des Federstabs FS entfernten Position ist der Federstab mit der Oberfläche OF oder alternativ mit der Federung F so verbun¬ den, dass eine Auslenkung der Oberfläche OF zu einer Auslen¬ kung AL des Federstabs führt. Die Verbindung kann direkt oder mit Hilfe eines Verbindungselements VE erfolgen.
Die einseitige Befestigung des Federstabs führt bei einwir¬ kender Kraft EK zu einer Auslenkung des freien Ende des Fe¬ derstabs, der eine Relativbewegung RB entlang des dargestell¬ ten Doppelpfeils durchführt. Ebenfalls mit dem Bezugssystem
BS fest verbunden ist ein Sensorelement SE, welches durch die Relativbewegung RB des Federstab-Endes seine Relativposition zu diesem ändert . Die Verbindung des Federstabs FS mit der Oberfläche OF oder der Federung F kann mit Hilfe eines Ver¬ bindungselements VE erfolgen.
Während in Figur 1 eine Relativbewegung parallel zur Auslen¬ kung AL des Federstabs FS führt, ist in Figur 2 eine weitere Ausführungsmöglichkeit für den Sensor angegeben. Hier wird die Auslenkung AL des Federstabs an einer mittleren Position in eine quer dazu verlaufende Relativbewegung RB des freien Endes des Federstabs umgewandelt. Dies wird dadurch ermög¬ licht, dass das freie Ende des Federstabs FS in einer Füh¬ rung, vorzugsweise innerhalb des Sensorelements SE beweglich ist, die nur eine Relativbewegung RB quer zur Auslenkung er¬ möglicht. Diese Variante hat den Vorteil, dass auch Auslen¬ kungen AL mit ihrer vertikalen Komponente erfasst werden, die nicht ausschließlich vertikal gegen die Ausrichtung des Fe¬ derstabs FS wirken.
Figur 3 zeigt eine vorteilhafte Anwendung eines erfindungsge¬ mäßen Sensors im gepolsterten Sitz eines Kraftfahrzeugs. Un¬ terhalb der Oberfläche OF des Sitzes findet sich eine Fede¬ rung F, die beispielsweise in Form flacher Zick-Zack-Federn ausgebildet ist, die parallel zur Oberfläche OF verlaufen und mit einem starren äußeren Bezugssystem BS, beispielsweise mit dem Gestänge des Sitzes verbunden sind. Mit diesem Bezugssys¬ tem BS ist auch ein Federstab FS einseitig verbunden. Das an¬ dere „freie" Ende des Federstabs steckt in der Führung eines Sensorelements SE, die ebenfalls mit dem Bezugssystem BS be¬ ziehungsweise dem Gestänge des Sitzes verbunden ist. In einem mittleren Bereich ist der Federstab FS über ein Verbindungs¬ element VE mit der Federung F verbunden. Eine einwirkende
Kraft EK führt zu einer Auslenkung der Federung F und damit zu einer Auslenkung des Federstabs FS. Das in der Führung des Sensorelements SE befindliche freie Ende des Federstabs macht dabei gemäß des in Figur 2 dargestellten Prinzips eine Rela¬ tivbewegung RB quer zur einwirkenden Kraft mit und verändert dabei seine Relativposition zum Sensorelement SE.
Figur 4 zeigt eine Variante der Ausführung von Figur 3, wobei der Federstab FS mit Hilfe eines mehrarmigen Verbindungsele¬ mentes VE an mehreren über die Oberfläche OF des Sitzes ver¬ teilten Punkten mit dieser oder hier vorzugsweise mit der Fe¬ derung F verbunden ist. Das Verbindungselement ist starr aus¬ gebildet und liefert eine Auslenkung des Federstabs, die eine Mittelung der Auslenkung der beiden Befestigungspunkte BPl und BP2 darstellt.
In Figur 6 ist die Mittelung dieser Auslenkungen anhand eines einfachen Diagramms verdeutlicht. Dargestellt ist eine erste Auslenkung ALI und eine zweite Auslenkung AL2, die wesentlich geringer ist. Eine Mittelung zwischen diesen beiden Auslen¬ kungen führt zu einer mittleren Auslenkung ALM, die ungefähr der Auslenkung des Mittelpunktes zwischen den beiden durch Pfeile dargestellten Auslenkungen ALI und AL2 entspricht. Die Mittelung erfolgt, indem die Endpunkte der beiden Auslenkun¬ gen über das starre Verbindungselement VE verbunden sind, wo¬ bei die Verbindung mit dem Federstab am Punkt M erfolgt.
Figur 5 zeigt eine mögliche Ausführung einer solchen Befesti¬ gung anhand einer schematischen Draufsicht. Das starre Be¬ zugssystem BS ist durch den Rahmen des Sitzes dargestellt, an dem auch die hier in Form von flachen Zick-Zack-Federn ausge¬ bildete Federung F befestigt ist. Auch der Federstab FS ist einseitig (links) mit dem Bezugssystem beziehungsweise dem
Gestänge des Sitzes verbunden. Am anderen Ende des Federstabs ist das Sensorelement SE ebenfalls mit dem Bezugssystem BS verbunden.
Das Verbindungselement VE ist hier als vierarmige Spinne aus¬ gebildet, die in der Mitte mit dem Federstab verbunden ist. An den Enden der Arme des Verbindungselementes VE ist dieses an vier Punkten mit der Federung F verbunden. Das Verbin¬ dungselement VE kann beispielsweise aus Kunststoff gefertigt sein. Es weist eine möglichst hohe Steifigkeit gegen ein Ver¬ biegen aus der Ebene der Federn bzw. Arme heraus auf sowie eine geringe Steifigkeit innerhalb dieser Ebene auf. Vorzugs¬ weise ist das Verbindungselement VE so ausgeführt, dass es sowohl am Ende der Arme in einfacher Weise mit der Federung verbunden werden kann als auch in der Mitte mit dem Feder¬ stab, beispielsweise durch Clip-Elemente, die den Federstab umschließen und gegenseitig ineinander einrasten können.
Figur 7 zeigt ein Sensorelement SE mit angeschlossener Diag¬ noseeinrichtung DE im schematischen Querschnitt . Das Sensor¬ element SE ist als elektromagnetische Spule ausgebildet. Sie umfasst eine Wicklung W, die auf einem Wickelkörper WK aufge¬ wickelt ist. Im Inneren des Wickelkörpers WK beziehungsweise der Wicklung ist das Ende des Federstabs FS frei beweglich und kann dort eine erste Relativbewegung RBl parallel zur magnetischen Hauptachse der Spule durchführen. Vorzugsweise ist die Spule in einen magnetischen Schalenkern SK eingebet¬ tet, beispielsweise in einen zweiteiligen Ferrit-Schalenkern, um die magnetischen Eigenschaften der Spule zu verbessern und zu stabilisieren.
Die Diagnoseeinrichtung DE ist an das Sensorelement SE ange¬ schlossen. Sie umfasst einen Aktor AK, der einen Diagnosekern
DK relativ zum Sensorelement SE bewegen kann, wobei diese ei¬ ne Relativbewegung RB2 entlang des eingezeichneten Doppel¬ pfeils durchführen kann. Der Diagnosekern DK ist ebenfalls aus einem ferromagnetischen Material ausgebildet.
Im Inneren der Spule des Sensorelements SE ist ein erster An¬ schlag vorgesehen, der die Bewegung des Diagnosekerns DK in die Spule hinein begrenzt. Ein zweiter Anschlag kann für den Diagnosekern DK im Inneren des Aktors vorgesehen sein, um ei¬ ne zweite Relativposition zu definieren. Es ist aber auch möglich, dass sich der Diagnosekern im Inneren des Aktors bzw. im Manetfeld der Diagnosespule selbst zentrieren und so eine definierte Position außerhalb der Messspule einnehmen kann bzw. so einen definierten Beitrag zur Induktivität des Sensorelements liefert, vorzugsweise einen Beitrag 0.
Vorzugsweise ist der Aktor ein elektromechanischer Aktor, beispielsweise eine weitere Spule, die bei Beaufschlagung mit einem Gleichstrom den magnetischen Diagnosekern DK in das In¬ nere der Spule zu ziehen vermag. Dabei kann vorgesehen sein, dass eine der beiden Relativpositionen, in denen sich der Di¬ agnosekern an den beiden Anschlägen befindet, die Ausgangs¬ position darstellt, in der Kern mit Hilfe einer nicht magne¬ tischen Spiralfeder gehalten werden kann. Vorzugsweise wird der Diagnosekern durch die Spiralfeder, die im Inneren des hohl ausgebildeten Diagnosekerns verläuft, am linken Anschlag gehalten und so in dieser Relativposition fixiert. Ist der elektromechanische Aktor AK als magnetische Spule ausgebil¬ det, so ist er vorzugsweise ebenfalls in einem magnetischen Schalenkern eingebettet.
In der Figur 7 nicht dargestellt ist ein nicht magnetisches Gehäuse, in dem Sensorelement und Aktor gemeinsam angeordnet sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Federstab insge¬ samt aus einem ferromagnetischen Material ausgebildet, bei¬ spielsweise aus einer Volleisenblattfeder. Vorzugsweise ist der Federstab FS mit einer KunstStoffUmhüllung versehen, die im Querschnitt eine Profilierung, beispielsweise ein I- förmiges Profil aufweisen kann. Dieses Profil kann die Beweg¬ lichkeit beziehungsweise Flexibilität des Federstabs FS defi¬ nieren und außerdem das Verbinden mit dem Verbindungselement erleichtern. Am Verbindungspunkt mit dem Verbindungselement VE kann der Federstab dazu eine entsprechende für die Verbin¬ dung geeignete Ausformung aufweisen, beispielsweise eine Aus¬ nehmung innerhalb der Kunststoffummantelung.
Figur 8 zeigt einen Funktionsblock, in dem die Ansteuerungen des Sensorelements SE und die Auswertung der Sensorsignale und die Verbindung mit elektrischen Einrichtungen schematisch dargestellt ist. Das beispielsweise als Spule ausgebildete Sensorelement SE wird über eine elektrische Schaltung ES, die in einem Signalprozessor realisiert ist, mit einem Strom be¬ aufschlagt, um ein Magnetfeld innerhalb der Spule zu erzeu¬ gen. Die Induktivität der Spule wird innerhalb der elektri¬ schen Schaltung ES bestimmt und in ein elektrisches Messsig¬ nal überführt, welches einen Mikro-Controller MC zugeführt wird. Vorzugsweise ist die elektrische Schaltung ES bezie¬ hungsweise der Signalprozessor thermisch mit dem Sensorele¬ ment SE gekoppelt, so dass eine thermische Kompensation der temperaturabhängigen Induktivitätsveränderung des Sensorele¬ ments SE vorgenommen werden kann. Dies ermöglicht die Integ¬ ration eines Thermosensors, der thermisch an das Sensorele-
W
ment gekoppelt ist. Mit Hilfe der Signale des Thermosensors kann dann die Auswirkung der Temperatur auf das Messsignal in der elektrischen Schaltung ES oder im Micro-Controller MC kompensiert werden.
Das erhaltene Messsignal kann außerdem innerhalb der elektri¬ schen Schaltung ES linearisiert werden, sodass das Messsignal linear von der zu bestimmenden einwirkenden Kraft EK bezie¬ hungsweise von der durch sie bewirkten Auslenkung AL abhängig ist.
Der Mikro-Controller MC kann das Messsignal mit von anderen Quellen herrührenden Messwerten verknüpfen, einen Vergleich mit einem vorgegebenen Sollwert durchführen und als Ergebnis des Vergleichs einen logischen Parameter „wahr" oder „falsch" liefern. In Abhängigkeit vom Wert dieses logischen Parameters kann in einer elektrischen Einrichtung EE eine Schaltung durchgeführt werden oder nicht. Die elektrische Einrichtung kann beispielsweise einen Airbag steuern. Mit dem Schaltvor¬ gang kann das Auslösen des Airbags verhindert werden für den Fall, dass der Fahrzeugsitz entweder überhaupt nicht belastet ist, sodass der Airbag nicht auslösen muss. Im Fall einer ge¬ ringen Belastung, beispielsweise durch ein Kind, ist das Aus¬ lösen des Airbags aus Sicherheitsgründen zu unterbinden. Im Falle einer nicht personentypischen Belastung der Oberfläche und damit einer nicht typischen Auslenkung der Oberfläche, kann ebenfalls auf das Auslösen des Airbags im Falle eines Crashs verzichtet werden.
Der Mikro-Controller MC kann außerdem die Diagnoseeinrichtung DE steuern. Die Steuerung gibt den Diagnosezyklus vor, in dem eine Diagnose des Sensorelements SE durchgeführt wird. Die Diagnosezyklen können innerhalb festgelegter Zeitintervalle
erfolgen. Möglich ist es jedoch auch, die Diagnosezyklen an weitere Betriebsparameter des Fahrzeuges anzupassen, da eine einmal detektierte Person auf dem Kfz-Sitz zu einer über die ganze Fahrdauer beziehungsweise -Strecke gültigen Einstellung der Airbag-Einstellungen führt. Der Mikro-Controller betätigt die Diagnoseeinrichtung beziehungsweise die Bewegung des Di¬ agnosekerns, ermittelt die dadurch ausgelöste Induktivitäts¬ veränderung, vergleicht diese mit dem Sollwert und erzeugt Informationen über den gewünschten Schaltvorgang der elektri¬ schen Einrichtung EE. Der Mikro-Controller MC kann zusätzlich auch einen Look-up-Table beinhalten, indem jedem möglichen, vom Sensorelement SE gelieferten Induktivitätswert eine davon abhängige Induktivitätsänderung aufgrund des Diagnosezyklus zugeordnet wird. Damit ist es möglich, die Diagnose auch bei Auslenkung des Federstabs und damit bei einem vom Ausgangs¬ punkt unterschiedlichen Induktivitätswert zu ermitteln.
Figur 8 verdeutlicht nur die Verknüpfungen zwischen den Ele¬ menten. In einem Fahrzeug sind die Elemente vorzugsweise an ein Bus-System angeschlossen, über den der gesamte Informati¬ onsaustausch und der Datenfluss erfolgt .
Obwohl die Erfindung nur anhand weniger Ausführungsbeispiele dargestellt werden konnte, ist sie nicht auf diese be¬ schränkt. Im Rahmen der Erfindung liegen beliebige andere An¬ wendungen, die zur Ermittlung einer einwirkenden Kraft auf eine gegebenenfalls auch starre Oberfläche eingesetzt werden können. Daher kann die Erfindung auch in Waagen angewendet werden. Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, die Höhe der auf die Oberfläche einwirkenden Kraft ohne Umlenkung der Aus- lenkung von einer vertikalen Auslenkung in eine horizontale Auslenkung direkt mit einem induktiven Sensorelement zuzufüh¬ ren.
Die Umlenkung der Auslenkung von einer vertikalen in eine ho¬ rizontale Relativbewegung kann dagegen mit einem beliebigen Sensorelement SE detektiert werden und hat den Vorteil, dass die Höhe des Gesamtsystems durch das Sensorelement nicht ver¬ größert wird und die horizontale Relativbewegung entlang der Achse durchgeführt werden kann, entlang der ausreichend Platz zur Verfügung steht. Über die Umlenkung kann außerdem der ef¬ fektive Betrag der Auslenkung verändert und typischerweise verkleinert werden. Gleichzeitig kann über die Umlenkung eine zumindest teilweise Linearisierung erfolgen.
Eine Veränderung der Messgenauigkeit bzw. des Bereichs der erhaltenen Messwerte gelingt auch über eine Bemessung der An¬ zahl von Wicklungen, wenn ein induktives Sensorelement ver¬ wendet wird. Wird der erfindungsgemäße Sensor für Anwendungen eingesetzt, in denen stark unterschiedlich einwirkende Kräfte zu bestimmen sind, so kann ein Umschalten des Messbereichs durch Beaufschlagung zusätzlicher Wicklungen der Spule erfol¬ gen. Es ist daher vorteilhaft, die Spule mit mehreren Wick¬ lungen zu versehen, die einzeln oder in beliebigen Kombinati¬ on parallel geschaltet mit Strom beaufschlagt werden können und so die Induktivität der Spule beeinflussen. Ein indukti¬ ver erfindungsgemäßer Sensor kann ein temperaturkompensiertes und damit temperaturunabhängiges Messsignal liefern, ist räumlich klein ausführbar, liefert einen zu bestimmenden Kraft lineares Messsignal mit einstellbaren Messbereich.