Sensorvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Sensorvorrichtung, die z. B. ei¬ nen Temperaturfühler aufweist.
Sensorvorrichtungen mit oberflächenmontierbaren Temperatur- sensoren sind z. B. aus den Druckschriften US 6,588,931 B2 und US 6,431,750 Bl bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sensorvorrichtung an¬ zugeben, die einen platzsparenden Fühlkopf aufweist.
Diese Aufgabe wird durch eine Sensorvorrichtung gemäß An¬ spruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind aus weiteren Ansprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung gibt eine Sensorvorrichtung mit einer flexiblen ersten Folie an, deren erste Oberfläche strukturierte Leiter¬ bahnen (elektrische Zuleitungen) aufweist. Die Leiterbahnen sind elektrisch mit einem Fühler verbunden, der auf der ers¬ ten Oberfläche der ersten Folie liegend angeordnet und darauf befestigt ist. Liegend bedeutet hier, dass eine der größten Flächen des Fühlers zur Oberfläche der ersten Folie gewandt ist, wobei der Fühler auf der ersten Folie flach aufliegt. Der Fühler weist vorzugsweise oberflächenmontierbare Außen¬ kontakte auf, die jeweils mit einer Leiterbahn oder einer diese Leiterbahn kontaktierenden, auf der Oberfläche der ers¬ ten Folie angeordneten Anschlussfläche fest verbunden, vor¬ zugsweise verlötet sind.
Auf die Oberseite der ersten Folie ist eine flexible zweite Folie aufgebracht, die den Fühler von oben formschlüssig um¬ hüllt und dicht gegen die erste Oberfläche der ersten Folie abschließt. Damit ist der Fühler in dem zwischen der ersten und der zweiten Folie gebildeten Hohlraum verkapselt und ge¬ gen Umwelteinflüsse wie z. B. Feuchtigkeit und Verschmutzung geschützt. Die Erfindung hat den Vorteil, dass auf eine zu¬ sätzliche Häusung des so gebildeten Fühlkopfes verzichtet werden kann.
Der Fühler kann z. B. aus einer PTC- oder NTC-Keramik beste¬ hen (PTC = positive temperature coefficient, NTC = negative temperature coefficient) . Der Fühler stellt vorzugsweise ein flaches oberflächenmontierbares Bauelement mit einer geringen Höhe und SMD-Kontakten (SMD = surface mounted device) dar. Der Fühler kann aber auch ein bedrahtetes Bauelement oder ein Bauelement mit einer krimpbaren Kontaktierung sein. Die Höhe des Fühlers ist vorzugsweise kleiner als 1 mm und kann z. B. 100 μm betragen. Die SMD-Kontakte des Fühlers sind vorzugs¬ weise auf seiner zur ersten Folie gewandten Unterseite ange¬ ordnet.
Die Leiterbahnen sind in einer strukturierten Metallschicht ausgebildet. Dafür ist insbesondere ein thermisch gut leiten¬ des Metall wie Kupfer geeignet.
Die erste und/oder zweite Folie können z. B. Polyimidfolien, Polyesterimid- (PEI) oder andere flexible dielektrische Fo¬ lien sein. Es ist vorteilhaft, die erste und die zweite Folie bzw. ihre dielektrischen Teilschichten aus dem gleichen Mate¬ rial zu wählen.
Die erste wie die zweite Folie weisen vorzugsweise mehrere Teilschichten auf, die zusammen einen flexiblen Schichtver¬ bund bilden. Mindestens eine der Teilschichten ist dabei die¬ lektrisch. Vorteilhaft ist zur Verbindung der ersten und der zweiten Folie eine Klebeschicht, die z. B. im Verbund der zweiten Folie als die unterste Teilschicht enthalten sein kann. Eine der - vorzugsweise äußeren - Teilschichten der ersten bzw. der zweiten Folie kann elektrisch leitend sein und gegen elektromagnetische Felder abschirmend wirken. Die elektromagnetische Abschirmung des Fühlers und der zu ihm führenden Leiterbahnen ist insbesondere bei Hochfrequenzan¬ wendungen der Sensorvorrichtung von Vorteil, da die metalli¬ schen Bestandteile der Sensorvorrichtung als Antenne wirken und bei Integration in ein HF-Gerät unerwünschte HF-Störungen einfangen können.
Die erste Folie umfasst in einer Variante eine dielektrische Teilschicht, die mittels einer Klebeschicht mit der struktu¬ rierten Metallschicht fest verbunden ist, wobei der Verbund der Metallschicht, der Klebeschicht und der dielektrischen Teilschicht flexibel ist.
Die bei Raumtemperatur vorzugsweise zähfließende Klebeschicht wird zwischen der dielektrischen Teilschicht der zweiten Fo¬ lie und der Oberfläche der ersten Folie aufgetragen und dann bei einer hohen Temperatur, z. B. 200°C ausgehärtet, wobei sie auch nach dem Aushärten flexibel bleibt.
Die Dicke der ersten bzw. zweiten Folie kann z. B. ca. 25 bis 50 μm betragen.
Die Sensorvorrichtung kann in einer Variante ein kompaktes, flexibles Sensorbauelement darstellen. Möglich ist es auch,
die Sensorvorrichtung in einem weiteren Gerät, z. B. einer Klimaanlage zu integrieren.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei¬ spielen und der dazugehörigen Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen anhand schematischer und nicht maßstabsge¬ treuer Darstellungen verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung. Gleiche oder gleich wirkende Teile sind mit glei¬ chen Bezugszeichen bezeichnet. Es zeigen schematisch aus¬ schnittsweise
Figur 1 den Querschnitt einer beispielhaften Sensorvorrich¬ tung;
Figur 2 die Ansicht der Sensorvorrichtung gemäß Figur 1 von oben;
Figur 3 den Querschnitt einer weiteren Sensorvorrichtung, bei der die erste und die zweite Folie mehrere Schichten auf¬ weist;
Figur 4 den Querschnitt einer weiteren Sensorvorrichtung mit in der ersten Folie verborgenen Leiterbahnen und abschirmen¬ den Teilschichten;
Figur 5 die Ansicht der Sensorvorrichtung gemäß Figur 4 von oben.
Figuren 1, 2 zeigen verschiedene Ansichten einer ersten Sen¬ sorvorrichtung, die eine erste Folie 1, eine darauf angeord¬ nete Metallschicht mit darin strukturierten Leiterbahnen 21, 22 und einen Fühler 3 mit auf seiner Unterseite angeordneten oberflächenmontierbaren Anschlüssen 31, 32 aufweist. Auf der
Rückseite des Fühlers 3 ist eine zweite Folie 4 auflaminiert, die auch an den Seitenflächen des Fühlers anliegt und allsei¬ tig dicht mit der Oberseite der ersten Folie 1 abschließt. Die zweite Folie 4 überdeckt außerdem die elektrisch mit dem Fühler 3 verbundenen Leiterbahnen 21, 22.
Die erste Folie 1 umfasst eine dielektrische Schicht, z. B. die Teilschicht 11 in Figur 3, und ist z. B. eine Cu-ka- schierte Polyimidfolie, wobei die geätzte Kupferschicht mit der Polyimidfolie z. B. mittels einer' in Figur 3 dargestell¬ ten Klebeschicht 12 fest verbunden ist. Die Teilschichten 11, 12 bilden zusammen einen flexiblen Verbund.
Die zweite Folie 4 umfasst eine dielektrische Schicht, z. B. die Teilschicht 41 in Figur 3. Auf der Unterseite der Teil¬ schicht 41 ist eine Klebeschicht 42 angeordnet, die die Haf¬ tung zwischen der Teilschicht 41 und der Oberseite der ersten Folie 1 bzw. der zur zweiten Folie 4 gewandten Oberfläche des Fühlers 3 gewährleistet. Die Teilschichten 41, 42 bilden zu¬ sammen einen flexiblen Verbund.
In Figuren 1 und 3 ist die strukturierte Metallschicht mit den Leiterbahnen 21, 22 auf der Oberseite der ersten Folie 1 angeordnet. In Figur 4 ist eine Variante vorgestellt, in der die strukturierte Metallschicht zwischen zwei dielektrischen Teilschichten 11 und 13 angeordnet ist. Damit sind die zu dem Fühler führenden elektrischen Zuleitungen 21, 22 im Inneren der ersten Folie 1 verborgen. Die verborgenen Leiterbahnen 21, 22 sind von außen über vertikale elektrische Verbindungen - die Durchkontaktierungen 5 - kontaktierbar. Die Durchkon- taktierungen 5 sind fest mit den Außenanschlüssen 31, 32 des Fühlers 3 verbunden.
In der in Figur 4 gezeigten Variante ist die oberste bzw. nach außen gewandte Teilschicht der zweiten Folie 4 durch ei¬ ne elektromagnetisch abschirmende Teilschicht 43, beispiels¬ weise eine Kupferschicht gebildet. Die unterste bzw. nach au¬ ßen gewandte Teilschicht der ersten Folie 1 ist durch eine elektromagnetisch abschirmende Teilschicht 14, beispielsweise eine Kupferschicht gebildet.
Die Draufsicht auf die in Figur 4 gezeigte Sensorvorrichtung ist in Figur 5 zu sehen. Die verborgenen Leiterbahnen 21, 22 sowie die Außenanschlüsse 31, 32 des Fühlers 3 sind durch ge¬ strichelte Linien dargestellt.
Obwohl die Erfindung anhand nur weniger Ausführungsbeispiele dargestellt werden konnte, ist sie auf diese nicht be¬ schränkt. Die Elemente verschiedener Ausführungen können be¬ liebig miteinander kombiniert werden. Es können grundsätzlich beliebige geeignete Materialien bzw. Materialverbunde sowie beliebige Schichtdicken einzelner Teilschichten des Gesamt¬ aufbaus verwendet werden.
Bezugszeichenliste
I erste Folie
II dielektrische Teilschicht der ersten Folie 1
12 Klebeschicht
13 dielektrische Teilschicht der ersten Folie 1
14 abschirmende Teilschicht der ersten Folie 1 21, 22 strukturierte Leiterbahnen
3 Fühler
31, 32 elektrische Anschlüsse des Fühlers 3
4 zweite Folie
41 dielektrische Teilschicht der zweiten Folie 4
42 Klebeschicht
43 abschirmende Teilschicht der zweiten Folie 4
5 Durchkontaktierung