Beschreibung
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung des Massedurchflusses
[001] Die Erfindung bezieht sich auf ein thermisches bzw. kalorimetrisches Verfahren und eine thermische bzw. kalorimetrische Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung des Durchflusses bzw. des Masse-durchflusses eines durch eine Rohrleitung strömenden Messmediums. Bei dem Messmedium handelt es sich um ein fließfähiges Medium, insbesondere um ein flüssiges, ein dampfförmiges oder ein gasförmiges Medium.
[002] Herkömmliche thermische Durchflussmessgeräte verwenden meist zwei Tempera¬ tursensoren. Für industrielle Anwendung sind beide Temperatur-sensoren übli¬ cherweise in ein Messrohr eingebaut, in dem der Durchfluss eines Messmediums gemessen wird. Einer der beiden Temperatursensoren ist ein sog. passiver Tempera¬ tursensor; er erfasst die aktuelle Temperatur des Messmediums. Bei dem zweiten Tem¬ peratursensor handelt es sich um einen sog. aktiven Temperatursensor, der über eine Heizeinheit beheizt wird. Als Heizeinheit ist entweder eine zusätzliche Wider¬ standsheizung vorgesehen, oder bei dem Temperatursensor selbst handelt es sich um ein Widerstands-element, z.B. um einen RTD (Resistance Temperature Detector) Temperatur-sensor, der selbst durch Umsetzung einer elektrischen Leistung (z.B. durch erhöhten Messstrom) erwärmt wird. Entsprechende Temperatursensoren werden bei¬ spielsweise von der Firma Honey well angeboten und vertrieben.
[003] Gemäß einer bekannten Ausführungsform wird der beheizbare Temperatur-sensor so beheizt, dass sich eine feste Temperaturdifferenz zwischen den beiden Tempera¬ tursensoren einstellt. Alternativ ist es auch bekannt gewor-den, über eine Regel- /Steuereinheit eine zeitkonstante Heizleistung einzuspeisen.
[004] Tritt in dem Messrohr kein Durchfluss auf, so erfolgt die Ableitung der Wärme von dem beheizten Temperatursensor über Wärmeleitung, Wärmestrahlung und ggf. auch freie Konvektion innerhalb des Messmediums. Ist das zu messende Medium in Bewegung, kommt eine zusätzliche Abkühlung des beheizten Temperatursensors durch das vorbeiströmende kältere Medium hinzu. Durch das vorbeiströmende Messmedium tritt hier zusätzlich ein Wärmetransport infolge einer erzwungenen Konvektion auf. Um unter diesen Umständen die feste Temperaturdifferenz zwischen den beiden Temperatur-sensoren aufrecht zu erhalten, ist folglich eine höhere Heizleistung für den beheizten Temperatursensor erforderlich. Im Falle der Einspeisung einer zeitkonstanten Heizleistung verringert sich infolge des Durchflusses des Messmediums die Temperaturdifferenz zwischen den beiden Temperatur-sensoren.
[005] Es besteht ein funktionaler Zusammenhang zwischen der zum Beheizen des Tempe¬ ratursensors notwendigen Heizenergie und dem Massedurchfluss eines vorgegebenen Messmediums durch eine Rohrleitung bzw. durch das Messrohr. Parameter sind - wie bereits angedeutet - die thermophysika-lischen Eigenschaften des Messmediums selbst und der im Messmedium herrschende Druck. Sind die entsprechenden vom Durchfluss abhängigen Kennlinien für diese Parameter erstellt bzw. sind die entsprechenden Parameter in den Funktionsgleichungen bekannt, lässt sich der Massedurch-fluss des Messmediums exakt bestimmen. Thermische Messgeräte, die auf dem zuvor be¬ schriebenen Prinzip beruhen, werden von Endress+Hauser unter der Bezeichnung 't-mass' angeboten und vertrieben.
[006] Wenig vorteilhaft ist es bei den bekannten thermischen Durchflussmess-geräten, dass stets zwei Temperatursensoren notwendig sind, was abgesehen von den Kosten für den zusätzlichen Temperatursensor auch einen entsprechenden Platzbedarf und eine relativ große Anzahl von elektronischen Bauelementen für die Auswertung der Temperaturmesssignale erforderlich macht. Darüber hinaus ist die Messgenauigkeit der bekannten Vorrichtung mit zwei Temperatursensoren dadurch eingeschränkt, dass sich hier relativ große Querempfindlichkeiten gegenüber Störgrößen, insbesondere von Temperatur- und Druckschwankungen im Messmediums zeigen und der unbeheizte Temperatursensor sich oftmals konstruktiv nur aufwendig von der Heizeinheit thermisch entkoppeln lässt.
[007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine konstruktiv verbesserte Vorrichtung zur thermischen bzw. kalorimetrischen Bestimmung und/oder Überwachung eines in einer Rohrleitung strömenden Messmediums vorzuschlagen, das/die sich durch eine vergleichbare Messgenauigkeit auszeichnet, aber konstruktiv einfacher, preiswerter und fertigungstechnisch reproduzierbarer realisieren lässt.
[008] Die Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens durch die nachfolgend genannten Ver¬ fahrensschritte gelöst:
- ein beheizbarer Temperatursensor wird mit dem Messmedium in thermischen Kontakt gebracht;
- eine dem Temperatursensor zugeordnete Heizeinheit bzw. der beheizbare Temperatursensor, z.B. ein RTD-Temperatursensor, wird mit einem alter¬ nierenden Spannungs- oder Stromsignal beaufschlagt; der Massedurchfluss des Messmediums durch die Rohrleitung wird anhand der Amplitude und/oder anhand der Phase des Temperatur-messsignals bestimmt, wobei das Temperaturmesssignal dem Antwortsignal des Tempera¬ tursensors auf die von der Heizeinheit zugeführte alternierende Heizleistung entspricht. [009] Das wesentliche Merkmal der Erfindung - und zwar sowohl der Vorrichtung als
auch des Verfahrens - ist, dass nur ein beheizbarer Temperatursensor benötigt wird. Auf eine separate Messung der Temperatur des Messmediums kann gänzlich verzichtet werden, wobei zu erwähnen ist, dass die Messung der Temperatur des Messmediums in der Praxis meist recht schwierig und aufwändig zu realisieren ist. Der zweite Tem¬ peratursensor, der die Temperatur des Messmediums bestimmt, ist erfindungsgemäß überflüssig. Durch die Einsparung eines Temperatursensors sowie der entsprechenden Elektronik kommt es natürlich zu einer Kosteneinsparung. Darüber hinaus sind zu¬ sätzliche und u.U. sehr aufwändige konstruktive Maßnahmen zur Entkopplung des Temperatursensors, der die Temperatur des Messmediums misst, von der Heizeinheit bzw. von dem beheizten Temperatursensor hinfällig. Vorteilhaft ist auch, dass nur ein Temperatursensor in Kontakt mit dem Messmedium ist; daher besteht eine verringerte Verschmutzungsgefahr und - da weniger Einbauten im Messrohr angeordnet sind - ist der Druckverlust im strömenden Messmedium geringer als bei der Verwendung von zwei Temperatursensoren. Da nur ein Temperatursensor erforderlich ist, ist darüber hinaus der Platzbedarf ebenfalls geringer als bei der bekannten Lösung, wodurch möglich ist, das thermische Durchflussmessgerät auch für Rohrleitungen mit ent¬ sprechend kleineren Durchmessern zu konzipieren.
[010] Wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass die Heizeinheit mit einem periodischen Spannungs- oder Stromsignal mit wechselnder Amplitude betrieben wird. Bevorzugt handelt es sich um ein Sinussignal, jedoch sind auch andere periodische Signalverläufe im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Lösung anwendbar. Die Frequenz des Spannungs- oder Stromsignals ist dabei bevorzugt so gewählt, dass sich ein äquivalenter periodischer Verlauf des Temperaturmesssignals des Temperatursensors einstellt. Eine Änderung der Strömungsgeschwindig-keit des Messmediums und damit des thermischen Widerstands (also des Temperatursensors) wirkt sich daher primär auf die Amplitude (oder die Phase) des über die Zeit gemessenen Temperaturmesssignals aus. Bei der sich ändernden Amplitude handelt es sich um die maßgebliche Messgröße, da sie die Information über den Massedurchfluss in der Rohrleitung bzw. in dem Messrohr liefert. Störgrößen, wie Temperatur- oder Druckschwankungen des Messmediums, haben auf den Wechselanteil des Temperatur¬ messsignals keinen großen bzw. einen vernachlässigbaren Einfluss.
[011] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden bzw. wird die Frequenz und/oder die Amplitude des alternierenden Spannungs¬ oder Stromsignals in Abhängigkeit von der verwendeten Heizeinheit und/oder in Ab¬ hängigkeit von dem jeweiligen Messmedium bestimmt und/oder ausgewählt. Diese Maßnahme wird ergriffen, um einen äquivalenten Verlauf von Spannungs- oder Stromsignal und Temperaturmess-signal zu erreichen - das Temperaturmesssignal kann dem Spannungs- oder Stromsignal folgen.
[012] Wie bereits gesagt, beeinflussen Störgrößen wie Temperatur- und Druck¬ schwankungen des Messmediums nicht den Wechselanteil des Temperatur¬ messsignals. Sie haben lediglich Einfluss auf den Gleichanteil (Offset) des Tempera¬ turmesssignals. Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungs-gemäßen Verfahrens schlägt daher vor, dass aus dem Wechselanteil des Temperaturmesssignals der Masse- durchfluss des Messmediums durch die Rohrleitung ermittelt wird, während anhand des Geichanteils des Temperatur-messsignals die Temperatur des Messmediums bestimmt wird. Es ist daher mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, In¬ formation über die Temperatur des Messmediums quasi als Nebenprodukt zu erhalten.
[013] Dem kalorimetrischen Durchflussmessverfahren mit nur einem Temperatursensor fehlt, im Gegensatz zur Lösung mit mehreren Sensoren, eine Möglichkeit zur kontinu¬ ierlichen Kompensation von Schwankungen der Prozess- bzw. der Medium¬ stemperatur. Es besteht nur zu bestimmten Zeitpunkten, bei quasi abgeschalteter Heizeinheit, die Möglichkeit, die Mediumstemperatur mit dem einen vorhandenen Temperatursensor zu messen. Die Messung der maximalen Temperatur des Tempera¬ tursensors bei eingeschalter Heizeinheit bzw. bei einer maximalen Heizleistung erfolgt daher prinzipbedingt zu einem anderen Zeitpunkt. Zwischenzeitliche Änderungen der Mediumstemperatur werden somit nicht berücksichtigt und können so eine Ver¬ fälschung des ermittelten Durchflussmesswerts zur Folge haben. Eine sichere Durch¬ flussmessung ist nur bei einer während des Heiz-/Kühlzyklus' nahezu konstanten Me¬ diumstemperatur möglich. Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, Änderungen der Mediums- bzw. Prozesstemperatur rechnerisch zu kompensieren. Somit ist auch im Falle von Temperatur-änderungen des Messmediums eine genaue Durchflussmessung sichergestellt.
[014] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird daher vorgeschlagen, eine numerische Kompensation der Temperatur-änderungen des Messmediums mittels einer linearen Interpolation anzuwenden. Innerhalb eines Messzyklus', beispielsweise bei gepulster Heizleistung, wird zweimal die Temperatur im abgekühlten Zustand (Messwerte T und T in Fig. 8) und dazwischen die Maxi¬ maltemperatur im aufgeheizten Zustand (Messwert T in Fig. 8) des Tempera-
2 tursensors gemessen. Für die Bestimmung des Durchflusses wird dann die Differenz aus dem Maximalwert T und dem Mittelwert T der Temperaturen T und T
2 M 1 3 berechnet.
[015] Für eine verbesserte Kompensation, insbesondere bei nichtlinearen Tempera¬ turdriften des Messmediums, ist es vorteilhaft, mehr als nur zwei Temperaturwerte heranziehen. So lässt sich der Verlauf der Temperatur-änderung des Messmediums durch eine quadratische Funktion oder durch ein Polynom höherer Ordnung rechnerisch interpolieren, was den tatsächlichen Temperaturverlauf ggf. besser
beschreibt und somit zu einer höheren Messgenauigkeit bei der Bestimmung des Durchflusses führt.
[016] Eine praktische Einsatzmöglichkeit für das erfindungsgemäße Durchfluss- messverfahren liegt im Bereich der Durchflussschalter, die Durchflussraten von Medien in einem Prozess überwachen und bei Über- oder Unterschreiten von zuvor de¬ finierten Grenzwerten Signale ausgeben oder integrierte Schaltausgänge aktivieren bzw. deaktivieren. Für diesen Anwendungsfall ist es in der Regel nicht notwendig, die Durchflussgeschwindigkeiten absolut genau zu messen, sondern meist ist es ausreichend, die relativen Änderungen von Durchflussraten reproduzierbar zu erfassen. Auf eine aufwendige Kalibrierung des Durchflussmessgeräts kann somit meist verzichtet werden.
[017] Stand der Technik ist, dass solche Durchflussschalter relativ variabel für unter¬ schiedliche Messmedien einsetzbar sind und sich weitgehend automatisch den thermischen Übergangsbedingungen der verschiedenen Messmedien und Durch¬ flussraten anpassen lassen. Dies betrifft insbesondere die Verwendung einer an- gepassten Heizleistung, so dass einerseits ausreichend große, vom Durchfluss abhängige Temperaturänderungen im Temperatursensor generiert werden und dass andererseits das System nicht mehr als nötig aufgeheizt wird.
[018] Im Falle der Verwendung von nur einem Temperatursensor mit periodischer oder gepulster Heizleistung bedarf es eines speziell ausgestalteten Verfahrens zur auto¬ matischen Anpassung an die im System bzw. im Mess-medium herrschenden Be¬ dingungen. Neben der Ermittlung der erforderlichen Heiz-leistung ist die Frequenz bzw. die Pulsbreite der alternierenden Heizleistung abhängig vom gewählten Messbereich der Durchflussrate und von dem jeweiligen Messmedium. Beispielsweise transportiert Luft bei gleicher Durchflussrate bzw. bei gleicher Strömungsge¬ schwindigkeit um Größenordnungen weniger Wärme als beispielsweise Wasser. In Luft wird die für eine kalorimetrische Durchflussmessung nach dem vorgestellten Verfahren erforderliche Heizleistung somit deutlich kleiner sein als in Wasser oder in einem anderen flüssigen Messmedium. Darüber hinaus bedarf es einer deutlich geringeren Frequenz bzw. Pulsrate bei der alternierenden Heizleistung, da bis zum Erreichen eines thermodynamischen Gleichwichts zwischen der Heizeinheit, dem Temperatursensor und dem Messmedium eine längere Zeit vergeht. Die Temperatur des Temperatursensors wird in Luft deutlich langsamer der zeitlich variierenden Heizleistung der Heizeinheit folgen als beispielsweise in Wasser.
[019] Bevorzugt finden solche quasi-automatischen Einstellungen und Anpassungen an das Messmedium und an den Messbereich bei möglichst konstanter Temperatur und bei möglichst konstanter Durchflussrate des Messmediums statt, da nur dann das Erreichen des erforderlichen statisch-thermischen Gleichwichts zwischen Heizeinheit,
Temperatursensor und Messmedium realisierbar ist. Bevorzugt und falls möglich wird eine Durchflussrate an der unteren Messbereichsgrenze gewählt.
[020] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das erfindungsgemäße Verfahren zur automatischen Anpassung an unterschiedliche Messmedien und Messbereiche mindestens die folgenden Schritte:
• Detektion, ob die Temperatur T des Messmediums innerhalb vorgegebener Grenzen hinreichend konstant ist;
• Messung der Temperatur T des Messmediums bei deaktivierter Heizung über den Temperatursensor bzw. über das temperaturempfindliche Sensorelement;
• Langsame, schrittweise Erhöhung der Heizleistung, bis eine hinreichend große Temperaturerhöhung (Übertemperatur AT = max(T ) -T ) am
Mess F
Temperatursensor detektiert wird;
• Abschalten der Heizung;
• kontinuierliche Erfassung der Temperatur T Mess des Temperatursensors und
Messung des Zeitintervalls At bis zum Erreichen der ursprünglichen Temperatur T des Messmediums bzw. eines Temperaturwertes innerhalb vorgegebener Grenzen;
• der reziproke Wert dieses Intervalls At ist gleich der Maximalfrequenz/ max , mit der die Heizleistung bei diesen Einsatzbedingungen periodisch alternieren bzw. geschaltet wird.
[021] Weiterhin ist vorgesehen, dass bei einem Durchflussschalter der Schaltpunkt eingestellt wird. In der Regel kann ein Benutzer den Messbereich mittels einer „Lern"- Funktion einstellen. Dabei gibt der Anwender die gewünschten Durchflussraten für einen möglichen Minimal- und Maximalwert im Durchflussmesser vor. Diese Werte müssen nicht zwangsläufig dem Minimal- bzw. Maximalwert des gewünschten Messbereichs entsprechen, da sich diese bei bekannter Übertragungskennlinie des Durchflussmessgeräts auch anhand von mindestens zwei anderen bekannten Durch- flussmess werten im gewählten Bereich extrapolieren lassen.
[022] Durch das Aufrufen der implementierten „Lernfunktion" erfasst das Gerät die j eweils anliegenden Durchflussraten und speichert die zugehörigen Messwerte in einen internen Speicher
[023] Beim hier vorgestellten Messverfahren sind weiterhin zu jedem eingestellten
Durchflussmesswert die zugehörigen Temperaturdifferenzwerte
[024] Übertemperaturwerte AT = max(T ) - min(T ) = max(T ) - T
SP Mess Mess Mess F
[025] zu bestimmen oder ggf. rechnerisch zu extrapolieren sowie intern zu speichern.
[026] Bevorzugt ist gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass die Heizleistung der Heizeinheit bzw. des Temperatursensors auf
einen näherungsweise konstanten Amplitudenwert geregelt wird. Aus einer Amplitu¬ denänderung und/oder aus einer Phasenänderung des resultierenden Temperatur¬ messsignals lässt sich folglich auf den Massedurchfluss des Messmediums durch die Rohrleitung bzw. durch das Messrohr schließen.
[027] Die Aufgabe wird bezüglich der erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch gelöst, dass eine dem Temperatursensor zugeordnete Heizeinheit und eine Regel- /Auswerteeinheit vorgesehen ist, dass der Temperatursensor so in dem Gehäuse angeordnet ist, dass er im Messbetrieb im thermischen Kontakt mit dem Messmedium ist, dass die Heizeinheit mit dem Temperatursensor thermisch in Verbindung steht, dass die Heizeinheit und/oder das Gehäuse so ausgestaltet sind/ist, dass die Heizeinheit definiert thermisch an das Mess-medium gekoppelt ist, und dass die Regel- /Auswerteeinheit die Heizeinheit mit einem alternierenden Spannungs- oder Stromsignal beaufschlagt und anhand des Antwortsignals bzw. des Temperatur¬ messsignals des Temperatursensors den Massedurchfluss des Messmediums durch die Rohrleitung ermittelt. Wie bereits erwähnt, ist dem beheizbaren Temperatursensor (PtIOO, PtIOOO, usw.) eine zusätzlich angebrachte Widerstandsheizung zugeordnet, oder aber es handelt sich bei dem Temperatursensor um ein Widerstandselement, z. B. um einen RTD Temperatursensor.
[028] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass ein möglichst konstanter und definierter Wärmetransport zwischen der Heizeinheit und dem Tempe¬ ratursensor nahezu ausschließlich über Wärmeleitung erfolgt. Während der Tempera¬ tursensor in gutem thermischem Kontakt mit dem Messmedium steht, ist die Heizeinheit idealer Weise in sehr gutem thermischem Kontakt mit dem Tempera¬ tursensor, aber ansonsten von der Umgebung weitgehend thermisch entkoppelt. Das heißt, die einzige Verbindung, die die Heizeinheit zur Umgebung hat, ist über den Temperatur-sensor realisiert.
[029] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Heizeinheit in einem von dem Messmedium abgewandten Teilbereich des Gehäuses angeordnet ist. Zwischen der Innenwand des Gehäuses und der korrespon¬ dierenden Außenfläche der Heizeinheit ist ein Füllmaterial mit einer geringen thermischen Leitfähigkeit angeordnet. Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass der Temperatursensor in einem dem Messmedium zugewandten Teilbereich des Gehäuses angeordnet ist, wobei zwischen der Innenwand des Gehäuses und der korrespon¬ dierenden Außenfläche des Temperatursensors ein Füllmaterial mit einer hohen thermischen Leitfähigkeit vorgesehen ist. Der Temperatursensor selbst ist an der Stirnfläche des Gehäuses vorgesehen.
[030] Nach einer alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Temperatur-sensors bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind der Temperatursensor und die
Heizeinheit ringförmig ausgebildet, wobei der Temperatursensor und die Heizeinheit in dem dem Messmedium zugewandten Teilbereich des Gehäuses konzentrisch angeordnet sind. Hierbei findet sich die Heizeinheit im Innenbereich des Gehäuses, während der Temperatursensor im Außen-bereich des Gehäuses angeordnet ist. Diese Art der Ausgestaltung bietet zudem den Vorteil einer Richtungsunabhängigkeit bei der Durchflussmessung. Herkömmliche thermische Durchflussmessgeräte oder Sensoran¬ ordnungen setzen dagegen oftmals eine definierte Einbaurichtung bzw. Einbaulage in Bezug zur Strömungsrichtung voraus. Die thermische Isolation der Heizeinheit von der Umgebung - mit Ausnahme des Temperatursensors - wird über das Einbringen eines Füllmaterials mit einer geringen thermischen Leitfähigkeit erreicht. Der Tempera¬ tursensor ist bevorzugt in direktem Kontakt mit der thermisch gut leitenden Innenwand des Gehäuses. Möglich ist selbstverständlich auch das Einbringen eines thermisch gut leitenden Füllmaterials zwischen dem Temperatursensor und der Innenwand des Gehäuses, falls zwischen dem Temperatursensor und dem Gehäuse ein Spalt frei bleibt.
[031] Bevorzugt handelt es sich bei dem Füllmaterial mit der geringen thermischen Leit¬ fähigkeit und/oder bei dem Füllmaterial mit der vergleichsweise hohen thermischen Leitfähigkeit um ein Vergussmaterial wie Polyurethan, Silikonkautschuk o.a. Denkbar ist auch die Verwendung von Keramikpulver aus Al O , Magnesiumoxid oder ver¬ gleichbaren Substanzen. Für die Realisierung einer vergleichsweise schlechten Tempe¬ raturleitfähigkeit ist es auch möglich, die entsprechenden Bereiche einfach luftgefüllt zu belassen.
[032] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnete sich auch dadurch aus, dass definierte und möglichst nur eindimensionale Wärmeströme von der Heizeinheit zum Tempera¬ tursensor und zum Messmedium realisiert werden. Einige prinzipielle Anordnungen dazu wurden bereits zuvor vorgestellt. Mit Hinblick auf gewünschte kurze An¬ sprechzeiten bei Änderungen des Durchflusses oder der Mediumstemperatur ist es praktisch sinnvoll, dass die Heizeinheit und der Temperatursensor kleine Volumina und eine geringe Wärmekapazität aufweisen.
[033] Als vorteilhaft wird es in diesem Zusammenhang angesehen, wenn Widerstands¬ strukturen verwendet werden, die auf Trägermaterialien, z.B. auf Keramikschichten oder Metalloberflächen in Dünnschichttechnik aufgebracht und in geeigneter Weise räumlich angeordnet sind. Beispielsweise sind die Heizeinheit und der Tempera¬ tursensor in Schichten übereinander angeordnet, beispielsweise zu beiden Seiten desselben Trägermaterials. Möglich ist auch eine Positionierung von Heizeinheit und Temperatursensor in der gleichen Ebene auf dem Trägermaterial; beispielsweise ist die rotationssymmetrische, flächig ausgebildete Heizeinheit zentrisch angeordnet, während der Temperatursensor in einer ringförmigen Struktur die Heizeinheit umgibt.
Prinzipiell ist auch der umgekehrte Aufbau möglich.
[034] Wie bereits an vorhergehender Stelle erwähnt, wird als alternierendes Spannungs¬ oder Stromsignal vorteilhafter Weise ein periodisches Spannungs- oder Stromsignal genutzt. Bevorzugt ist das Spannungs- oder Stromsignal sinusförmig. Im Prinzip kann es jedoch jede beliebige periodische Form aufweisen; so kann es sich natürlich auch um ein Dreiecks- oder ein Rechtecksignal handeln. Im einfachsten Fall handelt es sich um ein getaktetes Ein- und Ausschalten der Heizung; d.h. um ein Pulsen der Heizleistung mit fester oder ggf. auch mit variabler Schaltfrequenz.
[035] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine Eingabeeinheit vorgesehen, über die die Frequenz des alternierenden Spannungs- oder Stromsignals für die Heizeinheit so wählbar und einstellbar ist, dass das alternierende Antwort- bzw. Temperaturmessignal näherungsweise die gleiche Frequenz aufweist wie das alternierende Spannungs- bzw. Stromsignal. Hierdurch wird sichergestellt, dass zwischen dem Spannungs- oder Stromsignal und dem Temperatur¬ messsignal eine Äquivalenz besteht, wodurch die Auswertung erheblich vereinfacht wird. Eine Änderung der Strömungsgeschwindigkeit des Messmediums lässt sich dann anhand der Änderung von Amplitude und/oder der Phase des über die Zeit gemessenen Temperaturmesssignals ermitteln. Möglich ist es darüber hinaus, die zeitliche Verzögerung zwischen dem Heizsignal und dem entsprechenden Temperatur¬ messsignal für die Auswertung heranzuziehen. Im einfachsten Fall ist es ausreichend, für die Durchflussmessung direkt die Differenz zwischen dem Minimum bei quasi ab¬ geschalteter Heizung und dem Maximum des Temperaturmesssignals während eines Heizzyklus' zu ermitteln.
[036] Wie bereits zuvor erwähnt, ermittelt die Regel-/Auswerteeinheit anhand der
Amplitude und/oder der Phase (also anhand des Wechselteils) des perio-dischen Ant¬ wortsignals bzw. des Temperaturmesssignals den Masse-durchfluss des Messmediums durch die Rohrleitung.
[037] Als besonders vorteilhaft wird die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erachtet, nach der die Regel-/Auswerteeinheit anhand des Gleichanteils des Antwortsignals bzw. des Temperaturmesssignals zumindest eine weitere Zu- standsvariable des in der Rohrleitung bzw. in dem Messrohr strömenden Messmediums ermittelt. Bei der Zustandsvariablen handelt es sich beispielsweise um die Temperatur des Messmediums.
[038] Bevorzugt versorgt die Regel-/Auswerteeinheit die Heizeinheit mit einer konstanten
Heizleistung.
[039] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist darüber hinaus so ausgestaltet, dass sie den
Massedurchfluss entweder kontinuierlich misst, und/oder dass sie erkennt, ob der Mas- sedurchfluss einen vorgegebenen Grenzwert unter- oder überschreitet. Im zweiten Fall
wird die Vorrichtung also als Durchflussschalter verwendet, die erkennt, ob das Messmedium in Ruhe oder in Bewegung ist.
[040] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es zeigt:
[041] Fig. 1: einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform der erfindungs¬ gemäßen Vorrichtung,
[042] Fig. Ia: eine schematische Darstellung des in Fig. 1 gezeigten ersten erfin¬ dungsgemäßen beheizbaren Temperatursensors,
[043] Fig. 2: eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des erfin¬ dungsgemäßen beheizbaren Temperatursensors,
[044] Fig. 3: eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform des erfin¬ dungsgemäßen beheizbaren Temperatursensors,
[045]
[046] Fig. 4: eine graphische Darstellung des zeitlichen Verlaufs der Heizleistung, wenn das Messmedium in Ruhe ist,
[047] Fig. 5: eine graphische Darstellung des zeitlichen Verlaufs des korrespon-dierenden
Temperaturmesssignals bei zunehmendem Massedurchfluss und bei konstanter Temperatur des Messmediums,
[048] Fig. 6: eine graphische Darstellung des zeitlichen Verlaufs des korrespon-dierenden
Temperaturmesssignals bei konstantem Massedurchfluss und bei steigender Temperatur des Messmediums,
[049] Fig. 7: eine graphische Darstellung des zeitlichen Verlaufs des korrespon-dierenden
Temperaturmesssignals bei abnehmendem Massedurchfluss und bei steigender Temperatur des Messmediums und
[050] Fig. 8: eine graphische Darstellung des zeitlichen Verlaufs des Messsignals des
Temperatursensors bei einer Temperaturänderung des Messmediums.
[051] Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform der erfin¬ dungsgemäßen Vorrichtung. Bei dieser Ausführungsform sind die Heizeinheit 4 und der Temperatursensor 3 in Richtung der Längsachse 17 des Gehäuses 7 versetzt voneinander angeordnet. Die Heizeinheit 4 ist im mediumsabgewandten Bereich 8 des Gehäuses 7 angeordnet, während der Temperatursensor 3 im mediumszugewandten Bereich 9 des Gehäuses 7 positioniert ist. Im Bereich zwischen der Heizeinheit 4 und dem Temperatur-sensor 3 herrscht ein optimierter Wärmestrom, da in diesem Bereich ein Material 11 mit einer sehr guten Wärmeleitung angeordnet ist. Insbesondere handelt es sich bei dem Material 11 um Kupfer. Mit Ausnahme dieser direkten Verbindung zu dem Temperatursensor 3 ist der Wärmestrom der Heizeinheit 4 in alle anderen Richtung wirkungsvoll unterbunden, indem die entsprechen-den Bereiche mit einem Material 12 mit einer geringen thermischen Leitfähigkeit aufgefüllt sind. Bevorzugt handelt es sich übrigens bei dem Material 12 mit der geringen thermischen
Leitfähigkeit um einen Verguss.
[052] Der mediumszugewandte Bereich 9 des Gehäuses 7, in dem der Temperatur-sensor
3 angeordnet ist, ist gleichfalls mit einem Verguss aufgefüllt. Allerdings handelt es sich herbei um einen Verguss aus einem Material 13 mit einer hohen thermischen Leit¬ fähigkeit. Hierdurch wird eine gute thermische Ankopplung des Temperatursensors 3 an das im Außenraum des mediums-zugewandten Bereichs 9 des Gehäuses 7 be¬ findliche Messmedium 2 erzielt.
[053] Über die Regel-/Auswerteeinheit 6 wird die Heizeinheit 4 mit einem periodischen
Spannungs- oder Stromsignal bespeist, wobei die Heizleistung, die der Heizeinheit 4 zugeführt wird, bevorzugt über die Zeit konstant ist. Ein entsprechendes Spannungs¬ oder Stromsignal ist in der Fig. 3 dargestellt. Die Amplitude und/oder Frequenz des Spannungs- oder Stromsignals sind/ist über die Eingabeeinheit 16 vorgebbar bzw. einstellbar. Hierdurch lässt sich eine optimale Anpassung der Heizleistung an das in der Rohrleitung 1 bzw. in dem Messrohr strömende Messmedium 2 erreichen. Die Frequenz des Spannungs- oder Stromsignals ist so gewählt, dass das resultierende und die Information über den Massedurchfluss des Messmediums durch die Rohr-leitung 1 tragende Temperatur- bzw. Antwortsignal dem Spannungs- oder Stromsignal folgen kann. Beide Signalformen sind daher zueinander äquivalent, was die Auswertung erheblich vereinfacht.
[054] Über Verbindungsleitungen 18 leitet die Regel-/Auswerteeinheit 6 die Information über den Massedurchfluss und/oder über andere Parameter, wie die Temperatur des Messmediums 2, an eine entfernte in der Fig. 1 nicht gesondert dargestellt Leitstelle weiter. Möglich ist es natürlich auch, die Information vor Ort auf einem Display auszugeben.
[055] In Fig. Ia ist eine stark schematisierte Darstellung des in Fig. 1 gezeigten ersten er¬ findungsgemäßen beheizbaren Temperatursensors 3 zu sehen.
[056] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des er¬ findungsgemäßen beheizbaren Temperatursensors 3. Der wesentliche Unterschied zur ersten Ausführungsform besteht darin, dass die Heizeinheit 4 und der Tempera¬ tursensor 3 ringförmig ausgebildet sind und sich im mediumszugewandten Bereich 9 des Gehäuses 7 befinden. Wiederum besteht eine gute thermische Ankopplung zwischen der Heizeinheit 4 und dem Temperatursensor 3 über ein entsprechend an¬ geordnetes thermisch gut leitfähiges Material 15. In allen anderen Bereichen ist die Heizeinheit 4 von ihrer Umgebung durch ein Material 12 mit geringer thermischer Leitfähigkeit thermisch entkoppelt. Vorteilhaft bei dieser Ausgestaltung ist die relativ große Kontaktfläche zwischen Temperatursensor 3 und Messmedium 2.
[057] In Fig. 3 ist eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform des erfin¬ dungsgemäßen beheizbaren Temperatursensors 3 zu sehen. Bei dieser Ausfüh-
rungsform übernimmt der Temperatursensor 3 gleichzeitig auch noch die Funktion des Heizelements 4, indem er durch Umsetzung einer elektrischen Leistung erwärmt wird. Bei dem Temperatursensor 3 handelt es sich um ein sog. Widerstandselement, z.B. um einen RTD (Resistance Temperature Detector) Temperatursensor, der selbst durch Umsetzung einer elektrischen Leistung (z.B. durch erhöhten Messstrom) auf einen vorge-gebenen Temperaturwert erwärmt wird. Die Ansteuerung des Widerstands¬ elements erfolgt mittels des zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei - in diesem Fall - der Temperatursensor 3 selbst mit einem alternierenden Spannungs- oder Stromsignal beaufschlagt wird, und wobei der Massedurchfluss bzw. der Durchfluss des Messmediums 2 durch die Rohrleitung 1 anhand der Amplitude und/oder anhand der Phase des Temperaturmesssignals bestimmt wird, wobei das Temperaturmessignal dem Antwortsignal des Temperatursensors 3 auf die dem Tem¬ peratursensor 3 zugeführte alternierende Heizleistung entspricht.
[058] Der als Widerstandselement ausgebildete Temperatursensor 3 kann beispielsweise radial an der Innenwand des üblicherweise zylindrischen Gehäuses 7 positioniert sein. Er kann aber auch axial im Bereich der Stirnseite des Gehäuses aufgebracht bzw. angebracht sein. Bevorzugt ist der Temperatursensor 3 übrigens in Dünnfilmtechnik ausgeführt, allerdings sind auch andere Ausgestaltungen des Temperatursensors 3 in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich. Bei der zuvor genannten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es vorteilhaft, das Ant¬ wortsignal des Temperatursensors auf das periodische, z.B. sinusförmige, säge- zahnförmige oder auch gepulste Spannungs- oder Stromsignal jeweils im Bereich der Minima oder der Maxima zu bestimmen. Dies ist aufgrund der thermischen Verzögerung sinnvoll, aber auch leicht realisierbar, da das Antwortsignal des Tempera¬ tursensors sowieso periodisch bestimmt werden muss, um eine Regelung der Heizleistung auf einen annähernd konstanten Wert realisieren zu können.
[059] Wie bereits zuvor erwähnt, ist in Fig. 4 eine graphische Darstellung des zeitlichen
Verlaufs der Heizleistung mit einer über die Zeit nahezu konstanten Amplitude gezeigt. Mit dieser Heizleistung wird die Heizeinheit 4 bzw. der Temperatursensor 3 beaufschlagt. In den Figuren Fig. 5 - Fig. 7 sind die entsprechenden Verläufe des Ant¬ wortsignals bzw. des Temperaturmess-signals des Temperatursensor 3 in Abhängigkeit von verschiedenen Messgrößen oder von verschiedenen Parametern des Messmediums 2 zu sehen.
[060] In Fig. 5 ist der zeitliche Verlauf des korrespondierenden Temperatur-messsignals bei zunehmendem Massedurchfluss und bei konstanter Temperatur des Messmediums 2 dargestellt. Während der Offset, also der Gleichanteil des Temperaturmesssignals, zumindest näherungsweise konstant bleibt, nimmt die Amplitude des Temperatur¬ messsignals über die Zeit ab. Im Wechselanteil des Temperaturmesssignals kommt die
Abhängigkeit der Amplitude von dem Massedurchfluss zum Ausdruck: Je höher der Massedurchfluss, um so mehr Wärme gibt der Temperatursensor 3 pro Zeiteinheit an das strömende Medium 2 ab. Da die Amplitude eine funktionale Abhängigkeit zum Massedurchfluss besitzt, lässt sich der Massedurchfluss aus der Amplitude des Tempe¬ raturmesssignals bestimmen.
[061] Fig. 6 zeigt eine graphische Darstellung des zeitlichen Verlaufs des korrespon¬ dierenden Temperaturmesssignals bei konstantem Massedurchfluss und bei steigender Temperatur des Messmediums 2. Da der Massedurchfluss konstant ist, ist die Amplitude des Temperaturmesssignals konstant; allerdings ändert sich nunmehr der Gleichanteil des Temperaturmesssignals. Da die Temperatur ansteigt, ändert das Tem¬ peraturmessignal seine Lage in Richtung der positiven Y-Achse.
[062] In Fig. 7 ist der zeitliche Verlauf des korrespondierenden Temperatur-messsignals bei abnehmendem Massedurchfluss und bei steigender Temperatur des Messmediums 2 dargestellt. Hier ändern sich also die eigentliche Messgröße 'Massedurchfluss' und ein Parameter 'Temperatur' des Messmediums 2. Die steigende Temperatur des Messmediums 2 drückt sich wiederum in einer Verschiebung des Gleichanteils des Temperatur-messsignals in Richtung der positiven Y-Achse aus; der abnehmende Masse-durchfluss des Messmediums zeigt sich in einem Ansteigen der Amplitude des Wechselanteils des Temperaturmesssignals.
[063] Gemäß einer vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vor¬ geschlagen, eine numerische Kompensation der Temperaturänderungen des Messmediums 2 mittels einer linearen Interpolation anzuwenden. Fig. 8 zeigt eine ent¬ sprechende graphische Darstellung des zeitlichen Verlaufs des Messsignals des Tem¬ peratursensors 3 bei einer Temperaturänderung des Messmediums 2. Innerhalb eines Messzyklus', hier bei gepulster Heizleistung, wird zweimal die Temperatur im ab¬ gekühlten Zustand - dies entspricht den Messwerten T und T - und dazwischen die Maximaltemperatur im aufgeheizten Zustand - dies entspricht dem Messwert T - des Temperatursensors 3 gemessen. Für die Bestimmung des Durchflusses wird dann die Differenz aus dem Maximalwert T 2 und dem Mittelwert T M der Temperaturen Tl und
T berechnet.
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