Standortabhängige Bilddatenübertragung für Sprachtelefonie
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur automati¬ sierten Erstellung einer Bilddatenverbindung. Die Erfindung betrifft insbeson¬ dere ein Verfahren und ein System zur automatisierten Erstellung einer BiId- datenverbinduπg, wobei Standortdaten von einem Mobilendgerät bestimmt werden und entsprechend dieser Standortdaten dem Mobilendgerät ein verfüg¬ bares Videoterminal zugeordnet wird, und wobei für eine Sprachdatenverbin¬ dung zum oder vom Mobilendgerät über das Videoterminal eine der Sprach¬ datenverbindung zugeordnete Bilddatenverbindung erstellt wird.
Videotelefonie ist im Stand der Technik bekannt. Kommunikations¬ systeme, welche die Videotelefonie unterstützen, ermöglichen die gleichzeitige Übermittlung von Sprach- als auch von Bilddaten zwischen zwei Kommunika¬ tionsendgeräten. Kommunikationsendgeräte, welche die Videotelefonie unter¬ stützen, werden auch als Videotelefone bezeichnet. Die Aufnahme und die Wiedergabe von Sprachdaten bzw. von Bilddaten erfolgt beispielsweise durch Mikrofone und Lautsprecher bzw. durch Videokameras und Displays. Mikrofon und Lautsprecher sind oft in einem Telefonhörer angeordnet, während Video¬ kamera und Display im Videotelefongehäuse angebracht sein können. Video¬ telefone können beispielsweise nach dem ITU (International Telecommuni- cation Union) H.320 Standard über ein ISDN (Integrated Services Digital Net¬ work) Kommunikationssystem betrieben werden. Videotelefone können aber auch über ein internet-basiertes Kommunikationssystem betrieben werden. Internet-basierte Videotelefone sind häufig als Softwareprogramm eines PCs (Personal Computers) ausgeführt, wobei der PC neben dem üblichen Display auch ein Mikrofon, einen Lautsprecher und eine Videokamera zur Erfassung und Wiedergabe von Sprach- und Bilddaten umfasst, und wobei Sprach- und Bilddaten beispielsweise gemäss dem ITU H.323 Standard mittels IP (Internet Protocol) Paketen übermittelt werden. Videotelefonie kann aber auch wie folgt durch die gleichzeitige Verwendung von Telefonen und Videoterminals reali- siert werden. Mittels Telefonen, wie beispielsweise Telefonen des POTS (Piain Old Telephone Service) oder beispielsweise Mobilendgeräten eines Mobilfunk¬ netzwerks, wird eine Sprachdatenverbindung aufgebaut und mittels Videoter¬ minals, wie beispielsweise PCs, welche neben dem üblichen Display auch eine
Videokamera sowie einen Netzwerkanschluss wie beispielsweise einen Inter- net-Anschluss umfassen, wird eine Bilddatenverbindung aufgebaut. Die Nut¬ zung dieser Art von Videotelefonie wird insbesondere wegen der hohen gleich¬ zeitigen Verfügbarkeit eines Telefons und eines PCs, wie beispielsweise an Büroarbeitsplätzen oder in privaten Haushalten, zunehmend attraktiver. Zudem nehmen auch die Verfügbarkeit von Mobilendgeräten und von Videoterminals an öffentlichen Standorten wie Bahnhöfen oder Flughäfen ständig zu, wodurch die gleichzeitige Nutzung eines Mobilendgeräts und eines Videoterminals an einem öffentlichen Standort auch zunehmend attraktiver wird. Ein Benutzer, der beispielsweise sein persönliches Mobilendgerät mit sich führt und dieses wie gewohnt für Sprachdatenverbindungen nutzt, kann im Prinzip gleichzeitig auch eine Bilddatenverbindung mittels einem öffentlichen Videoterminal aufbauen. Es ist jedoch ein Nachteil, dass eine einer Sprachdatenverbindung zugeord¬ nete Bilddatenverbindung nicht automatisiert hergestellt werden kann. Es ist weiter ein Nachteil, dass es oft schwierig ist, ein verfügbares Videoterminal zu finden, beispielsweise weil der Standort des Videoterminals unbekannt ist oder beispielsweise weil ein geeignetes Videoterminal schon besetzt ist. Es ist wei¬ ter ein Nachteil, dass ein Benutzer eines Videoterminals keine Informationen darüber erhält, mit welchen weiteren Benutzem eine Bilddatenverbindung her- stellbar ist.
In der Patentanmeldung GB 2 381 692 A wird ein Videotelefonie- System mit einer Vielzahl von Telefonen, Kameras und Displays beschrieben. Ein erster Benutzer eines Telefons kann eine geeignete Kamera zur Übertra¬ gung von Videosignalen einsetzen, wobei als Telefon bevorzugt ein Mobil- funktelefon verwendet wird. Die Auswahl einer geeigneten Kamera kann auto¬ matisiert durch Aussenden von Broadcast Signalen des Telefons erfolgen. So¬ bald der erste Benutzer einen zweiten Benutzer anruft, wird sowohl eine Sprachverbindung als auch eine Videoverbindung zwischen den beiden Benut¬ zern aufgebaut, wobei das Videosignal des ersten Benutzers auf einem Display des zweiten Benutzers dargestellt wird und wobei das Videosignal über geeig¬ nete Netzwerkverbindungen wie beispielsweise ein Public Switched Telephone Network (PSTN) erfolgen kann. Es ist ein Nachteil dieses Systems, dass nur Kameras innerhalb der Reichweite eines Broadcast Signals ausgewählt werden können. Es ist weiter ein Nachteil dieses Systems, dass die Benutzer keine
Informationen über den Standort von verfügbaren Kameras und/oder Displays erhalten. Es ist weiter ein Nachteil dieses Systems, dass die Benutzer keine Informationen über Benutzer mit verfügbaren Kameras und/oder Displays er¬ halten.
Es ist eine Aufgabe dieser Erfindung, ein neues Verfahren und eine
Vorrichtung zur automatisierten Erstellung einer Bilddatenverbindung zu schaffen, welche nicht die Nachteile des Standes der Technik aufweisen und welche es insbesondere ermöglichen, einem Mobilendgerät ein verfügbares Videoterminal zuzuordnen und für Sprachdatenverbindungen zu oder vom Mo- bilendgerät automatisiert eine der Sprachdatenverbindung zugeordnete Bild¬ datenverbindung zu erstellen.
Gemäss der vorliegenden Erfindung wird dieses Ziel insbesondere durch die Elemente der unabhängigen Ansprüche erreicht. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen ausserdem aus den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung hervor.
An dieser Stelle soll festgehalten werden, dass sich die vorliegende Erfindung neben dem erfindungsgemässen Verfahren auch auf eine entspre¬ chende Vorrichtung bezieht.
Insbesondere werden die Ziele durch die Erfindung dadurch erreicht, dass Standortdaten eines Mobilendgeräts bestimmt werden, dass entspre¬ chend dieser Standortdaten dem Mobilendgerät ein verfügbares Videoterminal zugeordnet wird und dass für eine Sprachdatenverbindung zu oder vom Mobil¬ endgerät (bzw. für ankommende oder für abgehende Sprachdatenverbindun¬ gen des Mobilendgeräts) über das dem Mobilendgerät zugeordnete Videoter- minal eine der Sprachdatenverbindung zugeordnete Bilddatenverbindung er¬ stellt wird. Ein solches Verfahren hat insbesondere den Vorteil, dass für an¬ kommende oder für abgehende Sprachdatenverbindungen des Mobilendgeräts über ein dem Mobilendgerät zugeordnetes Videoterminal automatisiert eine dieser Sprachdatenverbindung zugeordnete Bilddatenverbindung erstellt wer- den kann.
In einer Ausführungsvariante werden Standortdaten eines Mobilend¬ geräts von einem Mobilendgerät-Erfassungsmodul bestimmt. Ein Mobilendge¬ rät-Erfassungsmodul kann beispielsweise in einer Zentrale eines Mobilfunk¬ netzwerks angeordnet sein. Die Standortbestimmung kann sich beispielsweise auf eine Zelleninformation des Mobilfunknetzwerks beziehen. Die Standort¬ bestimmung kann sich aber auch beispielsweise aus einer Peilmessung erge¬ ben. Ein Mobilendgerät-Erfassungsmodul kann aber beispielsweise auch in einem Videoterminal angebracht sein und die von diesem Mobilendgerät- Erfassungsmodul bestimmten Standortdaten eines Mobilendgeräts können sich beispielsweise nur auf Mobilgeräte beziehen, welche sich in einer lokalen Um¬ gebung des Videoterminals befinden. Ein solches Verfahren hat insbesondere den Vorteil, dass bestehende Infrastrukturen für die Standortbestimmung des Mobilendgeräts verwendet werden können.
In einer Ausführungsvariante werden Standortdaten eines Videoter- minals von einem Videoterminal-Erfassungsmodul bestimmt. Ein Videoterminal- Erfassungsmodul kann beispielsweise in einer Zentrale eines Festnetzwerks angeordnet sein. Das Videoterminal-Erfassungsmodul kann beispielsweise eine Videoterminal-Standortdatenbank umfassen. Daten einer solchen Video¬ terminal-Standortdatenbank können beispielsweise bei der Installation eines Videoterminals aktualisiert und/oder ergänzt werden. Ein Videoterminal-Erfas¬ sungsmodul kann aber beispielsweise auch in einem Mobilendgerät ange¬ bracht sein und die von diesem Videoterminal-Erfassungsmodul bestimmten Standortdaten eines Videoterminals können sich beispielsweise nur auf Videoterminals beziehen, welche sich in einer lokalen Umgebung des Mobil- endgeräts befinden. Ein solches Verfahren hat insbesondere den Vorteil, dass der Standort eines Videoterminals mit einer hohen Genauigkeit bestimmt wer¬ den kann.
In einer Ausführungsvariante werden Standortdaten eines Mobilend¬ geräts von einem Videoterminal und/oder Standortdaten eines Videoterminals von einem Mobilendgerät bestimmt. Ein Videoterminal umfasst beispielsweise eine Vorrichtung zur Detektion und Standortbestimmung von Mobilendgeräten, beispielsweise unter Verwendung von Funksignalen und/oder von Funkdaten des Mobilfunknetzwerks. Oder das Videoterminal und das Mobilendgerät ver-
fügen beispielsweise über eine gemeinsame kontaktlose Schnittstelle zur Detektion und zur Bestimmung von Standortdaten, beispielsweise eine funk¬ basierte Schnittstelle, beispielsweise eine Bluetooth-Schnittstelle, eine RFID- Schnittstelle (Radio frequency identification) oder irgendeine andere funk- basierte oder kontaktlose Schnittstelle. Ein solches Verfahren hat insbeson¬ dere den Vorteil, dass ein Mobilendgerät den Standort eines Videoterminals selbständig ermitteln kann und/oder dass ein Videoterminal den Standort eines Mobilendgeräts selbständig ermitteln kann.
In einer Ausführungsvariante basiert der Entscheid, ob ein Video- terminal verfügbar ist, auf einer Distanzberechnung. Eine Distanzberechnung kann beispielsweise die Bestimmung der Entfernung zwischen dem Video¬ terminal und dem Mobilendgerät umfassen, beispielsweise durch eine Diffe¬ renzberechnung zwischen den Koordinaten des Standorts des Videoterminals und den Koordinaten des Standorts des Mobilendgeräts oder beispielsweise durch eine Entfernungsberechnung in Bezug auf den Standort des Mobilendge¬ räts oder in Bezug auf den Standort des Videoterminals. Eine Distanzberech¬ nung kann aber auch eine Schätzung der zeit umfassen, um das Mobilendge¬ rät zum Videoterminal zu transportieren, beispielsweise durch einen Benutzer, welcher sich mit seinem Mobilendgerät zum Videoterminal bewegt. Eine Schät- zung der Zeit kann auch Parameter in Bezug auf Hindernisse wie beispiels¬ weise Treppen oder in Bezug auf Hilfsmittel wie beispielsweise Rolltreppen umfassen. Ein solches Verfahren hat insbesondere den Vorteil, dass dem Mobilendgerät automatisch das nächstliegende verfügbare Videoterminal zu¬ geordnet werden kann.
In einer Ausführungsvariante werden Standortdaten eines Videoter¬ minals an ein Mobilendgerät und/oder Standortdaten eines Mobilendgeräts an ein Videoterminal übermittelt. Eine Übermittlung von Standortdaten kann bei¬ spielsweise über das Mobilfunknetzwerk des Mobilendgeräts erfolgen. Eine Übermittlung von Standortdaten kann aber auch beispielsweise über eine kontaktlose Schnittstelle zwischen dem Videoterminal und dem Mobilendgerät erfolgen. Ein solches Verfahren hat insbesondere den Vorteil, dass Standorte von Videoterminals bzw. Standorte von Mobilendgeräten auf einem Display des Mobilendgeräts bzw. auf einem Display des Videoterminals darstellbar sind.
In einer Ausführungsvariante werden Standortdaten mittels einer funk-basierten Peilmessung ermittelt. Eine funk-basierte Peilmessung kann beispielsweise mittels Basisstationen des Mobilfunknetzwerks erfolgen, wobei beispielsweise von mehreren Basisstationen die Richtung der maximalen Sig- nalstärke eines Mobilendgeräts bestimmt wird. Eine funk-basierte Peilmessung kann aber auch mittels eines Mobilendgerät erfolgen, wobei von einem Mobil¬ endgerät an mehreren Standorten die Richtung der maximalen Signalstärke einer funk-basierten Schnittstelle eines Videoterminals bestimmt wird. Diese Ausführungsvariante hat insbesondere den Vorteil, dass der Standort eines Mobilendgeräts und/oder eines Videoterminals mit einer höheren Genauigkeit bestimmt werden kann.
In einer Ausführungsvariante werden Standortdaten mittels eines satelliten-basierten Positionsbestimmungssystems bestimmt. Eine satelliten¬ basierte Positionsbestimmung kann beispielsweise mittels handelsüblicher GPS (Global Positioning System) Geräte erfolgen. Diese Ausführungsvariante hat insbesondere den Vorteil, dass der Standort eines Mobilendgeräts und/oder eines Videoterminals unabhängig von anderen Methoden mit einer noch höheren Genauigkeit bestimmt werden kann.
Nachfolgend wird eine Ausführung der vorliegenden Erfindung an- hand eines Beispiels beschrieben. Das Beispiel der Ausführung wird durch die folgende beigelegte Figur beschrieben:
Figur 1 zeigt ein Blockdiagram, welches schematisch das erfin- dungsgemässe Verfahren und System zur automatisierten Erstellung einer Bilddatenverbindung illustriert.
In Figur 1 bezieht sich das Bezugszeichen 1 auf irgendein Mobil¬ funknetzwerk zur Verbindung von Mobilendgeräten, beispielsweise auf ein Mo¬ bilfunknetzwerk gemäss dem GSM Standard, dem UMTS Standard oder auf ein satelliten-basiertes Mobilfunknetzwerk. Das Bezugszeichen 2 bezieht sich auf ein Festnetzwerk zur Verbindung von Festnetzendgeräten, beispielsweise auf ein POTS (Piain Old Telephone System) Netzwerk oder auf ein ISDN (Integra- ted Digital Services Network) Netzwerk. Das Bezugszeichen 3 bezieht sich auf
ein intemet-basiertes Netzwerk zur Verbindung von Intemet-Endgeräten, bei¬ spielsweise auf das weltweite Internet.
In Figur 1 beziehen sich die Bezugszeichen 11 und 12 auf Mobil¬ endgeräte, beispielsweise auf Mobilendgeräte eines GSM Netzwerks, eines UMTS Netzwerks oder auf Mobilendgeräte irgendeines anderen Mobilfunk¬ netzwerks. Mobilendgeräte sind beispielsweise als Mobilfunktelefone oder als mit Mobilfunkmodulen ausgerüstete Laptop- oder PDA (Personal Digital Assis¬ tent) Computer ausgeführt.
In Figur 1 beziehen sich die Bezugszeichen 21 bis 24 sowie 31 bis 32 auf Beispiele für verschiedene Anordnungen von Festnetztelefonen und/oder Videoterminals. Das Bezugszeichen 21 bezieht sich auf eine Video¬ kamera, beispielsweise eine handelsübliche Videokamera, welche über irgendeine Verbindung, beispielsweise eine ISDN Verbindung, mit dem Fest¬ netz 2 verbindbar ist. Das Bezugszeichen 22 bezieht sich auf einen Display, beispielsweise einen handelsüblichen Computer-Display, welcher über irgend¬ eine Verbindung, beispielsweise über eine DSL (Digital Subscriber Line) Ver¬ bindung eines Computers, mit dem Festnetz 2 verbindbar ist. Die Videokamera 21 und der Display 22 können beispielsweise so angeordnet sein, dass ein Benutzer der den Display 22 betrachtet von der Videokamera 21 erfasst wird. Die Videokamera 21 und der Display 22 können aber beispielsweise auch un¬ abhängig voneinander angeordnet sein und beispielsweise nur zur Erfassung bzw. nur zur Wiedergabe oder Betrachtung von Bilddaten verwendet werden. Die Verbindung zwischen dem Display 22 und dem Festnetz 2 ist beispiels¬ weise so eingerichtet, dass Bilddaten gemäss einem Standard des Festnetzes 2 auf das Display 22 übertragbar sind. Das Bezugszeichen 23 bezieht sich auf ein Videotelefon, beispielsweise ein handelsübliches Videotelefon, welches über irgendeine Verbindung, beispielsweise eine ISDN Verbindung, mit dem Festnetz 2 verbindbar ist, wobei Sprachdaten und Bilddaten gemäss einem Standard des Festnetzes 2, beispielsweise gemäss dem ITU H.320 Standard, zwischen dem Videotelefon 23 und dem Festnetz 2 übertragbar sind. Das Be¬ zugszeichen 31 bezieht sich auf einen Display mit integrierter oder aufge¬ steckter Videokamera, beispielsweise einen PC mit einer so genannten Web- Kamera, wobei sowohl der Display als auch die Videokamera über irgendeine
Verbindung, beispielsweise über eine ADSL (Asynchronous Digital Subscriber Line) Verbindung des PCs und über das Internet 3, mit dem Festnetz 2 ver¬ bindbar sind, wobei dazu zwischen dem Festnetz 2 und dem Internet 3 eine Verbindung 2030 besteht, und wobei Daten- und/oder Protokollstandards des Internet 3 und des Festnetz 2 über die Verbindung 2030 anpassbar sind. Das Bezugszeichen 24 bezieht sich auch auf ein Telefon, wobei das Telefon über irgendeine Festnetzverbindung, beispielsweise eine POTS Verbindung, mit dem Festnetz 2 verbindbar ist. Das Bezugszeicheπ 32 bezieht sich auf ein Videoterminal, beispielsweise ein öffentliches Videoterminal in einem Bahnhof oder Flughafen, wobei das Videoterminal 32 über irgendeine Verbindung, bei¬ spielsweise über eine Internet-Standleitung und über das Internet, mit dem Festnetz 2 verbindbar ist. Neben den hier aufgeführten Beispielen zur Verbin¬ dung eines Videoterminals oder eines Festnetztelefons mit dem Festnetz 2 ist auch irgendeine andere Verbindung, beispielsweise eine Modem-Verbindung oder eine Verbindung über eine WLAN (Wireless Local Area Network), denk¬ bar.
In Figur 1 bezieht sich das Bezugszeichen 1232 auf eine Verbin¬ dung über kontaktlose Schnittstellen des Mobilendgeräts 12 und des Video¬ terminals 32. Die kontaktlosen Schnittstellen basieren beispielsweise auf Bluetooth-Schnittstellen, auf RFID (Radio frequency identification)-Schnittstel- len, auf IR (Infrared)-Schnittstellen oder auf irgendwelchen anderen kontakt¬ losen Schnittstellen zur Übertragung von Daten zwischen einem Videoterminal und einem Mobilendgerät.
In Figur 1 bezieht sich das Bezugszeichen 1020 auf eine Verbin- düng zwischen dem Mobilfunknetz 1 und dem Festnetz 2. Die Verbindung 1020 ist irgendeine Verbindung zur Übermittlung von Daten, wie beispielsweise von Sprachdaten und/oder von Bilddaten. Die Verbindung 1020 ist insbesondere auch dazu geeignet, Daten zwischen Zentraleinheiten des Mobilfunknetzwerks und des Festnetzwerks auszutauschen.
In Figur 1 bezieht sich das Bezugszeichen 101 auf ein Mobilgerät-
Erfassungsmodul zur Erfassung von Standortdaten von Mobilfunkgeräten. Das Mobilgerät-Erfassungsmodul 101 kann an irgendeiner Stelle angeordnet sein.
Es können auch gleichzeitig mehrere Mobilgerät-Erfassungsmodule angeord¬ net sein, wobei Mobil gerät-Erfassungsmodule beispielsweise untereinander verbindbar und beispielsweise auch untereinander synchronisierbar sind. In Figur 1 ist das Mobilgerät-Erfassungsmodul 101 dem Mobilfunknetzwerk 1 zu- geordnet und ist beispielsweise in einer Zentrale des Mobilfunknetzwerks 1 angebracht. Das Mobilgerät-Erfassungsmodul 101 kann Standortdaten von Mobilendgeräten beispielsweise durch den Zugriff auf ein so genanntes HLR (Home Location Register) bestimmen. Das Mobilgerät-Erfassungsmodul 101 kann aber auch eine Peilmessung zur genaueren Bestimmung von Standort- daten auslösen. Das Mobilgerät-Erfassungsmodul 101 kann aber auch Stand¬ ortdaten bestimmen, welche gemäss einer GPS (Global Positioning System) Messung, beispielsweise durch ein dem Mobilendgerät zugeordnetes GPS-Ge- rät, beispielsweise durch ein in das Mobilendgerät integriertes GPS-Gerät, be¬ stimmbar sind und beispielsweise mittels dem Mobilendgerät an das Mobilge- rät-Erfassungsmodul 101 , beispielsweise über eine GPRS (General Packet Radio Services) Verbindung, übertragbar sind.
In Figur 1 bezieht sich das Bezugszeichen 201 auf ein Videotermi¬ nal-Erfassungsmodul zur Erfassung von Standortdaten von Videoterminals. Das Videoterminal-Erfassungsmodul 201 kann an irgendeiner Stelle angeord- net sein. Es können auch gleichzeitig mehrere Videoterminal-Erfassungsmo¬ dule angeordnet sein, wobei Videoterminal-Erfassungsmodule beispielsweise untereinander verbindbar sind und beispielsweise auch untereinander synchronisierbar sind. In Figur 1 ist das Videoterminal-Erfassungsmodul 201 dem Festnetzwerk 2 zugeordnet und ist beispielsweise in einer Zentrale des Festnetzwerks 2 angebracht. Das Videoterminal-Erfassungsmodul 201 kann Standortdaten von Videoterminals beispielsweise durch den Zugriff auf eine im Videoterminal-Erfassungsmodul 201 gespeicherte Standortdatenbank bestim¬ men. Dateneinträge in diese Standortdatenbank können beispielsweise bei der Installation eines Videoterminals eingefügt bzw. aktualisiert werden, beispiels- weise durch Senden einer SMS (Short Message Service) Meldung an ein
Aktualisierungsmodul des Videoterminal-Erfassungsmoduls 201. Dateneinträge der Standortdatenbank können beispielsweise auch durch eine Standortab¬ frage des Videoterminal -Erfassungsmoduls 201 aktualisiert werden, wobei das Videoterminal-Erfassungsmodul eine Standortabfrage an ein Videoterminal
übermittelt, beispielsweise über das Festnetz 2 und das Internet 3, und das Videoterminal seine Standortdaten, beispielsweise mittels einer GPS Messung, bestimmt und anschliessend an das Videoterminal-Erfassungsmodul 201 übermittelt. Das Videoterminal-Erfassungsmodul 201 kann beispielsweise auch eine Benutzungsdatenbank umfassen, wobei in der Benutzungsdatenbank bei¬ spielsweise abspeicherbar ist, ob ein bestimmtes Videoterminal gerade für die Erfassung und/oder die Wiedergabe von Bilddaten verwendet wird. Daten der Benutzungsdatenbank können beispielsweise beim Aufbau einer Bilddatenver¬ bindung aktualisiert werden oder beispielsweise zu bestimmten Zeitpunkten oder nach Ablauf von bestimmten Zeitintervallen durch eine Statusabfrage des Videoterminal-Erfassungsmodul 201 aktualisiert werden.
In Figur 1 bezieht sich das Bezugszeichen 202 auf ein Bilddaten- Verbindungsmodul zur Verbindung eines ersten Videoterminals mit einem zweiten Videoterminal. Das Bilddaten-Verbindungsmodul 202 übermittelt bei- spielsweise die Adresse, beispielsweise eine Internet-Adresse, des zweiten Videoterminals an das erste Videoterminal und umgekehrt. Das Bilddaten-Ver¬ bindungsmodul 202 verfügt beispielsweise auch über ein Modul zur Anpassung von Bilddaten-Formaten zwischen verschiedenen Daten- und/oder Protokoll- Standards. Das Bilddaten-Vermittlungsmodul 202 verfügt zudem über mindes- tens ein Modul zur Abfrage von Standortdaten von Mobilendgeräten und Videoterminals, über mindestens ein Modul zur Abfrage der Verfügbarkeit und Reservierung von Videoterminals, über mindestens ein Modul zur Distanzbe¬ rechnung sowie bevorzugt über ein Modul zur festen Zuordnung eines Video¬ terminals zu einem Festnetzendgerät oder Mobilendgerät. Standortdaten von Mobilendgeräten können beispielsweise über das Mobilgerät-Erfassungsmodul 101 abgefragt werden. Standortdaten von Videoterminals und die Verfügbar¬ keit sowie die Reservierung von Videoterminals können beispielsweise über das Videoterminal-Erfassungsmodul 201 abgefragt sowie gesetzt werden. Die Distanzberechnung kann beispielsweise eine Differenzberechnung zwischen den geografischen Koordinaten eines Mobilendgeräts und den geografischen Koordinaten eines Videoterminals umfassen. Die Distanzberechnung kann aber auch eine Schätzung der Zeit, um das Mobilendgerät zu einem Videoter¬ minal zu transportieren, umfassen. Eine Schätzung der Zeit kann beispiels¬ weise auch eine Transport-Simulation anhand von Gebäude- und/oder Orts-
planen umfassen und/oder die Berücksichtigung von speziellen Hindernissen wie Treppen oder speziellen Hilfsmittel wie Rolltreppen umfassen und/oder das Alter bzw. die physische Leistungsfähigkeit des Benutzers umfassen.
Für ankommende oder für abgehende Anrufe eines Mobilendgeräts kann beispielsweise ein MSC (Mobile Switching Center) des Mobilfunknetz¬ werks eine Aufforderung zur Erstellung einer der Sprachdatenverbindung zu¬ geordneten Bilddatenverbindung an das Bilddaten-Vermittlungsmodul 202 übermitteln, wobei beispielsweise Identifikationsdaten des Mobilendgeräts und Identifikationsdaten des zweiten Kommunikationsendgeräts, welches an dem Anruf beteiligt ist, übertragen werden, beispielsweise über die Verbindung 1020. Das Bilddaten-Vermittlungsmodul 202 ordnet anschliessend, mittels den beschriebenen Abfragen auf ein Mobilgerät-Standortmodul 101 sowie auf ein Videoterminal-Standortmodul 201 und einer Distanzberechnung, dem Mobil¬ endgerät beispielsweise das nächstliegende verfügbare Videoterminal zu und erstellt eine Bilddatenverbindung zwischen diesem Videogerät und einem Videoterminal des zweiten Kommunikationsgeräts. Die Bestimmung des Videoterminals des zweiten Kommunikationsendgeräts erfolgt beispielsweise über dasselbe Bilddaten-Vermittlungsmodul 202 oder über eine Anfrage an das zweite Kommunikationsendgerät.
Das Bilddaten-Vermittlungsmodul 202 kann den Benutzer eines
Mobilendgeräts beispielsweise mittels einer Sprachmitteilung auffordern, durch eine Bestätigung wie beispielsweise dem Drücken einer bestimmten Taste dem Aufbau einer Bilddatenverbindung zuzustimmen.
Das Bilddaten-Vermittlungsmodul 202 kann beispielsweise auch ein Modul umfassen, um zu bestimmten Zeiten und unabhängig von Anrufen aktualisierte Standortdaten von Mobilendgeräten an ein Videoterminal und/oder aktualisierte Standortdaten von Videogeräten an Mobilendgeräte zu übermitteln. Standortdaten von Mobilendgeräten können beispielsweise auch anonymisiert unter der Verwendung einer anonymisierten Identifikation über- mittelt werden, wobei das Bilddaten-Vermittlungsmodul 202 beispielsweise mittels einer SMS Meldung den Benutzer eines Mobilendgeräts zur Eingabe einer anonymisierten Identifikation auffordert. Eine anonymisierte Identifikation
kann beispielsweise ein Namenspseudonym und/oder einen Beschrieb von persönlichen Interessen umfassen. Anonymisierte Identifikationen können bei¬ spielsweise auf einem Videoterminal aufgelistet werden und/oder an Mobilend¬ geräte übermittelt werden. Anrufe zu anonymisierten Identifikationen können beispielsweise mittels einer SMS Meldung an das Bilddaten-Vermittlungsmodul 202 ausgelöst werden, wobei das Bilddaten-Vermittlungsmodul 202 beispiels¬ weise eine Sprachdatenverbindung und eine Bilddatenverbindung zwischen dem Sender der SMS Meldung und dem der anonymisierten Identifikation ent¬ sprechenden Kommunikationsendgerät erstellt.
Die Standortbestimmung eines Videoterminals und/oder eines Mo¬ bilendgeräts kann beispielsweise auch über eine drahtlose Verbindung 1232 erfolgen. Dabei sind sowohl am Videoterminal als auch am Mobilendgerät eine drahtlose Schnittstelle angebracht, beispielsweise eine Bluetooth-Schnittstelle, eine RFID-Schnittstelle oder eine IR-Schnittstelle. Sobald das Mobilendgerät mittels der angebrachten drahtlosen Schnittstelle die entsprechende drahtlose Schnittstelle des Videoterminals detektiert, kann beispielsweise das Mobilend- gerät das Videoterminal auffordern, seine genauen Standortdaten über die drahtlose Schnittstelle an das Mobilendgerät zu übermitteln.