ReinigungsSystem zur Herstellung dauerhaft naturnaher Wässer
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Reinigungssystem zur Herstellung dauerhaft naturnaher Wässer in einem Wasserbecken, enthaltend einen beckenzugeordneten Umwälzkreislauf für das in dem Was¬ serbecken vorhandene Wasser zur Filterung von Begleitstoffen, wobei im Umwälzkreislauf mindestens ein spülbarer Sandfilter und mindestens eine UV-Bestrahlungseinrichtung vorhanden sind, die in Reihenfolge miteinander verbunden sind.
Ein gattungsgemäßes Reinigungssystem von Wasser, insbesondere von chloriertem Badewasser in einem Schwimmbecken ist in der Druckschrift EP 1 042 237 Bl beschrieben. Das Reinigungssy¬ stem umfasst einen Umwälzkreislauf, in dem eine Sandfil- teranordnung und Mittel zur Aufrechterhaltung einer Zirkula¬ tion des Wassers entlang eines Rohrstranges vorhanden sind. Es sind ventilgesteuerte Mittel zum Abzweigen eines ersten
Teilstromes aus dem Strom des durch die Sandfilteranordnung hindurch filtrierten Wassers und zum Hindurchleiten des er¬ sten Teilstromes entlang eines ersten Teilstranges durch eine UV-Bestrahlungseinrichtung zur fotochemischen Behandlung vor- gesehen. Es sind auch ventilgesteuerte Mittel zum Abzweigen eines zweiten Teilstromes des fotochemisch behandelten Was¬ sers aus dem ersten Teilstrom sowie zum Hindurchleiten des vorgereinigten Wassers entlang eines zweiten Teilstranges des zweiten Teilstroms und darin eine Membranfilteranordnung vor- handen, in der im Wasser gelöste Verbindungen, wie z.B. Chlorverbindungen entfernt werden und deren chlorhaltiges Spülungskonzentrat in einen Auslass abgelassen wird.
Ein Problem besteht darin, dass infolge des hohen Anteils an Chlorverbindungen relativ viele Spülungen der Sandfilterein¬ richtung und der Membranfilteranordnung infolge der jeweils direkten Entnahme von Wasser aus dem Schwimmbecken durchge¬ führt werden müssen sowie das chlorhaltige Spülungskonzentrat der Membranfilteranordnung keine zweckmäßige Verwendung zur weiteren direkten oder indirekten Ausbildung von Filtervor¬ gängen findet.
So besteht ein weiteres Problem, dass bei einer Verbindung des Reinigungssystems mit biologischen Reinigungssystemen, die auf Pflanzen und Mikroorganismen basieren, durch das ein- geleitete chlorhaltige Spülungskonzentrat die Wurzeln der Pflanzen und somit das gesamte biologische Reinigungssystem zerstört werden.
In herkömmlichen Reinigungssystemen für Schwimmbecken wird in einem fotochemisch-mechanischen Umwälzkreislauf, der das Schwimmbecken einschließt, das im Schwimmbecken befindliche Wasser mit einer Umwälzpumpe über einen Skimmer in eine Lei¬ tung abgesaugt und nach der fotochemischen UV-Bestrahlung
über eine weitere Leitung in . einen. Sandfilter gedrückt... Im, Sandfilter wird das Wass.er mechanisch von Trübstoffen gerei¬ nigt und anschließend über eine andere Leitung wieder in das Schwimmbecken mittels Einströmdüsen zurückgeführt.
Ein Nachteil der herkömmlichen Reinigung besteht darin, dass dabei in der Regel chemische- Substanzen (z.B. Chlorverbindun¬ gen) zur Beckenreinigung eingesetzt werden.
Ein Problem besteht auch darin, dass zwar optisch klares Was¬ ser erzeugt wird, aber eine Reduktion von Parametern wie co- liforme Bakterien, Pflanzennährstoffe wie Phosphor und Nitrat hierbei nur begrenzt stattfindet. Dadurch kann die Qualität des Wassers im Hinblick auf diese Parameter nicht dauerhaft gewährleistet werden.
Andere Reinigungssysteme auf der Basis von Repositionsprozes- sen in einem Regenerationsbecken insbesondere bei Schwimm¬ teichanlagen beschränken sich auf die Reinigung und den Nähr- stoffentzug des Badewassers ausschließlich dadurch, dass bio¬ logisch, mechanisch und/oder fotochemisch aufbereitetes Was¬ ser aus dem Regenerationsbereich direkt wieder dem Schwimmbe- reich zugeführt wird oder überhaupt keine Trennung zwischen Schwimm- und Regenerationszone erfolgt.
Z.B-. ist ein Verfahren- zum Reinigen von Abwassern mit Hilfe von Pflanzen in der Druckschrift DE 3 244 787 Al beschrieben, wobei die Wurzeln der Pflanzen im Zusammenwirken mit Boden¬ substraten und Mikroorganismen im Abwasser enthaltene Schmutzsubstanzen binden und abbauen. Bei dem Verfahren wird das Abwasser aus einem sich unterhalb der Wurzeln hindurch .in einen oberhalb der Wurzeln liegenden Bereich eingeleitet. Das Abwasser wird gleichmäßig durch die Wurzeln hindurch gelei-
tet. Die Wurzeln bilden mit dem Kies eine vom Abwasser in lotrechter Richtung von unten nach oben durchströmten Filter- und Absorptionsschicht. Der Kies liegt auf einem Gitter, das vom Abwasser in Aufwärtsrichtung durchflössen ist. Für eine vollständige Reinigung des Abwassers sind mindestens ein Vorreinigungsbecken, ein Hauptreinigungsbecken und minde¬ stens ein Nachreinigungsbecken erforderlich, was einen hohen Material- und Platzaufwand darstellt.
Auch wenn das gereinigte finale Wasser des biologischen Rei¬ nigungssystems in das vordem beschriebene, Chlorverbindungen herausfilternde Reinigungssystem einbezogen wird, so wird sich innerhalb kurzer Zeit ein Algenwachstum einstellen, das zu einer erheblichen optischen Beeinträchtigung des Wassers führen kann. Auch kann durch den Verzicht auf die Zugabe che¬ mischer Substanzen eine gesundheitliche Schädigung des menschlichen Organismus insbesondere beim Baden nicht ausge¬ schlossen werden. Ein Problem besteht darin, dass ein derartiges biologisches Reinigungssystem dauerhaft keine ausreichende Wasserklarheit und Reinheit des Schwimmbereiches gewährleistet, da das her¬ kömmliche Reinigungssystem wechselnden Umweltbedingungen nicht standhält bzw. nur durch eine großflächige Dimensionie¬ rung der einzelnen Elemente, die bei einer durchschnittlichen Grundstücksgröße nicht realisierbar ist, annähernd erreicht werden kann. Der Nähr- und Schadstoffgehalt im Wasser ent¬ spricht nach herkömmlicher Bauart von naturnahen Wasserbecken annähernd dem Begleitstoffgehalt im Wasser des Regenerations¬ bereiches.
Des Weiteren ist eine Wasserbeckenanlage für Schwimm- und/oder Badezwecke und ein Mess- und Regelgerät für die Si¬ cherstellung der Wasserqualität für die Wasserbeckenanlage in
der Druckschrift 100 29 568 Äl beschrieben, wobei die Wasser¬ beckenanlage mindestens ein Schwimmbecken enthält, der einen Wasserumwälzkreis, eine Wasserentnahmeeinrichtung mit einer angeschlossenen Mess- und Regeleinrichtung sowie Dosierein- richtungen zur Zugabe von Desinfektionsmitteln, wie z.B. Chlor, zugeordnet sind. Der Umwälzkreis enthält im Wesentli¬ chen ein dem Wasserbecken nachgeordnetes Schwallwasserbecken sowie einen Sandfilter, durch den das Beckenwasser geführt und gereinigt und dem Becken wieder zugeführt wird. Auf dem Weg zum Becken wird der Zuleitung durch zwischengeschaltete Dosiereinrichtungen chemische Substanzen zur Desinfektion des Wassers zugeführt.
Für jedes Wasserbecken ist eine Beckendurchströmung vorgese¬ hen, die einen Abzug verschmutzten Wassers aus dem Wasserbek- ken durch einen Überlauf in den Zwischenspeicher für das Schwallwasser vorsieht sowie mit der eine Umwälzung des Bek- kenwassers mittels einer Wasserumwälzanlage erreicht wird. Die Wasserumwälzanlage enthält eine Wasserumwälzpumpe, die das überlaufende, aufgefangene Wasser durch eine Wasseraufbe- reitungsanlage, die im Wesentlichen mindestens einen spülba¬ ren Sandfilter enthält, drückt und das aufbereitete Wasser in das Wasserbecken zurückströmt. Zur Nachregelung werden ent¬ sprechende Mengen von Chemikalien dosiert in den Wasserum¬ wälzkreis gegeben.
Ein Problem besteht darin, dass die Wasseraufbereitungsein¬ richtung vorzugsweise Dosiereinrichtungen für Chemikalien enthält, die entsprechend den Messergebnissen geregelt und/oder entsprechend von Vorgaben mit Festwerten vorab ge- steuert und eingeleitet werden.
Für solche Wiederaufbereitungsanlagen können die fotoche¬ misch-mechanischen Filteranlagen für Wasser eingesetzt wer-
den, die in der Druckschrift DE 199 50 064 C2 beschrieben sind. Die Filteranlagen enthalten einen Filterbehälter, in denen als Filtersubstanz ebenfalls Sand eingebracht ist, ei¬ nen Einlass und einen Auslass, durch die das zu reinigende Schmutzwasser des Wasserbeckens hindurchgeleitet wird, sowie eine UV-Bestrahlungseinrichtung zur Beseitigung von Krank¬ heitskeimen, in/an der das Wasser vorbeigeleitet wird.
Ein Problem besteht darin, dass die Wasseraufbereitung nur bis zu einem gewissen Grade erfolgen kann. Eine Wasserquali¬ tät mit einem relativ niedrigeren Minimum an Begleitstoffen ist nicht erreichbar.
Es ist des Weiteren eine primäre Wasserumwälzanlage einer Teichanlage zugeordnet, die in der Druckschrift DE 101 28 930 B4 beschrieben ist. Die Teichanlage enthält einen Hauptteich zum Schwimmen und Baden sowie einen Nebenteich, der zur Rei¬ nigung des Hauptteiches vorgesehen ist. Der Wasserspiegel des Nebenteiches liegt unter dem Wasserspiegel des Hauptteiches, so dass Wasser vom Hauptteich als Überlauf zum Nebenteich fließen kann. Der Nebenteich enthält einen betoneingefassten Sickergrundfilter mit einer Filterschicht, die aus einer Grobkiesschicht, einer Feinkiesschicht, einer Vliesschicht und einer Sandschicht in Richtung zur Teichoberfläche be- steht. Das durch die Filterschicht abgesaugte und dabei ge¬ filterte Wasser des Sickergrundfilters wird über eine Pumpe dem Hauptteich wieder zugeführt.
Ein Problem besteht darin, dass hier nur eine Grobreinigung von Begleitstoffen des Wassers aus dem Hauptteich mittels des Sickergrundfilters im Nebenteich durchgeführt werden kann.
Es ist auch ein Verfahren zur biologischen und biochemischen Aufbereitung von Wasser, vorzugsweise von Beckenwasser in der Druckschrift DE 101 29 663 Al beschrieben. Die Filteranlage enthält zumindest auch einen Sandfilter, des Weiteren eine Ionisationseinrichtung, einen nachgeschalteten Aktivkohlefil¬ ter sowie einen Titanoxidgranulat-Reinigungsfilter mit einge¬ bauter UV-Desinfektionseinrichtung. Das Verfahren wird derart durchgeführt, dass in den von schwebenden Verunreinigungen gereinigten Wasserstrom ein ionisierter und mit Ozon angerei- cherter Luftstrom zur Unterstützung der Oxidation im Aktiv¬ kohlefilter zugeführt und anschließend der Wasserstrom einer fotochemischen und fotokatalytischen Oxidation in einem Reak¬ tor unterzogen wird, der mit einem UV-C-Strahler und mit UV- C-strahlendurchlässigen Rohren ausgebildet ist, wobei die Rohre teilweise mit einem Titanoxid-Granulat gefüllt sind. Das Titanoxid-Granulat wird beim Durchströmen des Wassers in Schwebe gehalten. In Verbindung mit der UV-Strahlung wird die katalytische Oxidation ausgelöst. Das im Reaktor prozessbe¬ dingt erzeugte Ozon wird in ein Ionisationsmodul eingeleitet und als Radikale in den Wasserstrom vor dem Aktivkohlefilter dispergiert.
Ein Problem besteht darin, dass die gesamte Reinigungsanlage zu material- und kostenaufwendig ist.
Eine Nano-Filterungseinrichtung und ein Umkehrosmose-System zur Behandlung des Wassers von Wasserbecken in einem semiper¬ meablen Membranfiltersystem für Schwimmbecken ist in der Druckschrift US 5,234,583 beschrieben. Es werden dabei orga- nische und anorganische Teilchen eliminiert.
Das Problem besteht darin, dass durch die vorhandenen schwe¬ benden größeren Begleitstoffe im Wasser die Membrane schnell
verstopft werden und demzufolge sehr oft gereinigt werden müssen. Des Weiteren wird das Konzentrat aus den Spülprozes¬ sen der Membranfilter nicht einem geschlossenen Kreislauf, sondern einem Ablass zugeführt.
Ein andere Anlage zur Aufbereitung von Badewasser aus einem Schwimmbecken im Kreislaufverfahren ist in der Druckschrift DE 202 08 814 Ul beschrieben, wobei die Anlage eine erste Filteranlage zur Filterung des einem Schwimmbecken zugehöri- gen Badewassers, eine zweite Filteranlage in Form eines Mem¬ branfilters zum Filtern von Schlammwasser aus der ersten Fil¬ teranlage sowie eine Rückführung von Filtrat aus der zweiten Filteranlage in den Badewasserkreislauf aufweist, wobei die erste Filteranlage ebenfalls Membranfilter enthält und die zweite Filteranlage so mit der Zuleitung für Badewasser ver¬ bunden ist, dass die zweite Filteranlage zumindest teilweise für die Filtration von Badewasser verwendet werden kann.
Ein Problem besteht darin, dass die Anordnung und Ausbildung der Filteranlagen zu kostenaufwendig ist und lediglich der Reduzierung von toxischen Begleitstoffen dient. Am Ende des Prozesses werden dem Badewasser wieder chemische Desinfekti¬ onsmittel zugesetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Reinigungssy¬ stem zur Herstellung dauerhaft naturnaher Wässer anzugeben, das derart geeignet ausgebildet ist, dass eine Bereitstellung von hochqualitativ reinem Wasser ohne Zugabe von chemischen Substanzen mit relativ geringem Kostenaufwand erfolgen kann.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des Patent¬ anspruchs 1 gelöst.
Das Reinigungssystem zur Herstellung dauerhaft naturnaher Wässer in einem Wasserbecken enthält gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 einen beckenzuge.ordnet.en. Umwälzkrei.s- lauf für das in dem Wasserbecken vorhandene Wasser zur Filte- rung von Begleitstoffen, wobei im Umwälzkreislauf mindestens ein spülbarer Sandfilter und mindestens eine UV-Bestrahlungs¬ einrichtung vorhanden sind, die in Reihenfolge miteinander verbunden sind.
Im Kennzeichenteil des Patentanspruchs 1 ist dem Umwälzkreis- lauf einschließlich dem Wasserbecken ein vom Umwälzkreislauf unabhängiger, feinstofffiltender Selektionsaktivator-Kreis¬ lauf, der einen vom Wasserbecken separat angeordneten Wasservorrats¬ behälter, dem einlaufseitig ein erster Überlauf aus dem Wasserbecken zugeordnet ist, eine Umkehrosmose-Filteranlage, die eingangsseitig mit dem Wasservorratsbehälter zur Wasserentnahme und die ausgangs- seitig einerseits mit dem Wasservorratsbehälter zur Ein- speisung eines abgegebenen Spülungskonzentrats sowie ande- rerseits mit dem Wasserbecken zur Einspeisung eines abgege¬ benen Reinwasserfiltrats in Verbindung steht, und - mindestens eine Pumpe zum- Transport des Wassers aus dem
Wasservorratsbehälter in die Umkehrosmose-Filteranlage umfasst, derart zugeordnet, dass mit dem Wasser aus dem Was- servorratsbehälter die Begleitstoffkonzentration das Wasser des Wasserbeckens ständig und unabhängig von wechselnden Um¬ weltfaktoren minimierbar ist.
Zwischen der Umkehrosmose-Filteranlage und dem Wasservorrats- behälter kann ein biologischer Durchströmungsfilter angeord¬ net sein, dem von der Umkehrosmose-Filteranlage das abgegebe¬ ne Spülungskonzentrat zugeführt ist und von dem aus auslauf-
seitig ein zweiter Überlauf zum Wasservorratsbehälter gerich¬ tet geführt ist.
Die ausgangsseitige Verbindung der Umkehrosmose-Filteranlage mit dem Wasserbecken ist durch einen Zulauf zum Wasserbecken zur Einspeisung des von der Umkehrosmose-Filteranlage abge¬ gebenen Reinwasserfiltrats, das sich mit dem im Wasserbecken befindlichen Wasser vermischt, gegeben.
Zwischen dem Ausgang des Wasservorratsbehälter und der Um¬ kehrosmose-Filteranlage kann mindestens eine zweite UV- Bestrahlungseinrichtung und mindestens ein zweiter spülbarer Sandfilter in Reihenfolge eingebracht sein, wobei vor dem Eingang der Umkehrosmose-Filteranlage wahlweise ein Abzweig einer Leitung zum biologischen Durchströmungsfilter geführt ist.
Der biologische Durchströmungsfilter kann ein vertikales Durchströmungsfiltersystem und/oder ein horizontales Durch- strömungsfiltersystem aufweisen.
Der Durchströmungsfilter weist ein Regenerationsbecken auf, zu dem zumindest der filtratabgebende Endbereich des vertika¬ len Durchströmungsfiltersystems und der konzentratabgebende Endbereich des horizontalen Durchströmungsfiltersystems ge¬ führt sind.
Zum beckenzugeordneten Umwälzkreislauf kann eine erste Um¬ wälzpumpe, mindestens ein erster Skimmer sowie mindestens ei- ne erste UV-Bestrahlungseinrichtung und mindestens ein spül¬ barer erster Sandfilter gehören, wobei vom ersten Skimmer aus eine Leitung an eine erste UV-Bestrahlungseinrichtung geführt ist, wobei die erste Umwälzpumpe zwischen der ersten UV-
Bestrahlungseinrichtung und dem ersten Sandfilter angeordnet und über Leitungen mit den beiden verbunden ist und wobei vom ersten Sandfilter aus eine erste Rückführungsleitung zurück zum Wasserbecken führt, wobei sich im Endbereich der ersten Rückführungsleitung Einströmdüsen befinden.
Der einfache Selektionsaktivator-Kreislauf kann auch durch Teilkreisläufe erweitert sein und zusätzlich zu einem Umkehr¬ osmose-Teilkreislauf einen Durchströmungs-Teilkreislauf ent- halten.
Der Durchströmungs-Teilkreislauf schließt den Wasservorrats¬ behälter und den Durchströmungsfilter ein, zwischen denen ei¬ ne fotochemisch-mechanische Filterstrecke mit einer zweiten Umwälzpumpe, mindestens einer zweiten UV-Bestrahlungseinrich¬ tung und mit mindestens einem spülbaren zweiten Sandfilter vorhanden sind, wobei vom Wasservorratsbehälter aus eine Lei¬ tung an die zweite UV-Bestrahlungseinrichtung geführt ist, wobei die zweite Umwälzpumpe zwischen der zweiten UV- Bestrahlungseinrichtung und dem zweiten Sandfilter angeordnet und über Leitungen mit den beiden verbunden ist und wobei am zweiten Sandfilter eine sich verzweigende Ausgangsleitung ausgebildet ist, deren eine erste Abzweigleitung zum Durch- strömungsfilte-r führt und die andere zweite Abzweigleitung dem Umkehrosmose-Teilkreislauf zugeordnet ist.
Der Umkehrosmose-Teilkreislauf ist zumindest an den Durch¬ strömungsfilter angebunden und weist eine Pumpe - eine Druck¬ pumpe - und die nachfolgende Umkehrosmose-Filteranlage auf, wobei die Druckpumpe an der zweiten Abzweigleitung ange¬ schlossen und mit der Umkehrosmose-Filteranlage verbunden ist, von der aus einerseits die Spülungskonzentratleitung an das horizontale Durchströmungsfiltersystem des Regenerations-
beckens und andererseits eine zweite Rückführungsleitung an das Wasserbecken zur Einspeisung von Reinwasserfiltrat ge¬ führt ist.
Dem horizontalen Durchströmungsfiltersystem kann die Spü¬ lungskonzentratleitung aus der Umkehrosmose-Filteranlage zu¬ geordnet sein, wobei das horizontale Durchströmungsfiltersy¬ stem Quellsteine und einen zweiten Skimmer, der das Wasser des Durchströmungsfilters mittels eines zweiten Überlaufs vom Regenerationsbecken in den Wasservorratsbehälter abführt, aufweist.
Das vertikale Durchströmungsfiltersystem kann endbereichssei- tig aus einem oder mehreren auf dem Boden des Regenerations- beckens angebrachten Verteilern und einem die Verteiler umge¬ benden Filtersubstrat bestehen, wobei in den Verteilern zu¬ mindest ein Teil des vorgereinigten Wassers aus der ersten Abzweigleitung der fotochemisch-mechanischen Filterstrecke gesammelt und gleichmäßig durch seitliche und nach oben ge- richtete Austrittsöffnungen in das die Austrittsöffnungen um¬ gebende Filtersubstrat gedrückt wird.
Das Filtersubstrat kann eine Gesamtschicht aus kornabgestuf¬ tem, gewaschenem Kiesel ohne Feinanteile enthalten, wobei das Fiitersubstrat von unten nach oben in Schichtreihenfolge Grobkies, Kies, Feinkies sowie eine Schicht Abdeckmaterial aufweist.
In dem Regenerationsbecken können in der Feinkiesschicht Re- positionspflanzen eingesetzt sein, an deren Wurzeln sich Bak¬ terien, insbesondere Wurzelraumbakterien bilden, welche einen Großteil der Reinigung und Nährstoffumwandlung insbesondere
des aus der Umkehrosmose-Filteranlage in den Durchströmungs¬ filter eingespeisten Spülungskonzentrats durchführen.
Der Wasservorratsbehälter kann mit einer Wassernachspeisung in Verbindung stehen, die an ein Regelungssystem angeschlos¬ sen ist.
Das Regelungssystem kann eine Messelektronik, die mit Senso¬ ren in Verbindung steht, und eine Steuer-/Regelelektronik zur vorgegebenen und/oder optimalen Einstellung der Kreisläufe und deren Komponenten sowie der Drehzahlen der Pumpen und der vorhandenen und erforderlichen Wasser-, Filtrat- und Konzen¬ tratmengen an die jeweiligen Bedingungen aufweisen.
Die Anzahl der eingesetzten Komponenten, der Kreisläufe und deren Teilkomponenten sind nicht auf die jeweils angegebene Anzahl beschränkt. Es kann die jeweilige Anzahl von Komponen¬ ten je nach Größe der Wasserbecken und der Wassermenge vari¬ iert sein, um eine ständige Minimierung der störenden, her- auszufilternden Begleitstoffe im Wasser des Wasserbeckens zu erreichen.
Die vorgegebene Wirkung des Reinigungssystems wird maximal dadurch erreicht, dass fotochemische, mechanische und biolo- gische Prozesse zusammengeführt und kombiniert werden.
Ein hauptsächlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Reinigungs¬ systems besteht darin, dass komplett auf chemische Zusätze verzichtet werden kann.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels mittels mehrerer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines ersten Teils des erfindungsgemäßen Reinigungssystems, zur Herstellung eines dauerhaft naturnahen Badewassers in einem Schwimmbecken mit einem fotochemisch-mechanischen
Umwälzkeislauf,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines zweiten Teils des erfindungsgemäßen Reinigungssystems nach Fig.l, wobei der zweite Teil mit dem in Fig. 1 dargestell¬ ten ersten Teil über die Anschlusspunkte (1,11,111) in Verbindung steht, mit einem einen Wasservorrats¬ behälter enthaltenden Selektionsaktivator-Kreislauf,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines zweiten Teils des erfindungsgemäßen Reinigungssystems nach Fig.l, wobei der zweite Teil mit dem in Fig. 1 dargestell¬ ten ersten Teil über die Anschlusspunkte (I, II, III) in Verbindung steht, mit einem einen Wasservorrats- behälter enthaltenden, erweiterten Selektionsaktiva¬ tor-Kreislauf nach Fig. 2,
Fig. 4 eine schematische Darstellung des Reinigungssystem nach den Fig. 1,3 mit Teilkreisläufen in Verbindung mit einem Regelungssystem (mit gestrichelten Verbin¬ dungsleitungen) .
Die Fig. 1,2 werden im Folgenden- gemeinsam betrachtet, wobei die Bezugszeichen für Teile mit gleichen Funktionen durchgän- gig beibehalten werden.
Das in Fig. 1 dargestellte Reinigungssystem 1 zur Herstellung dauerhaft naturnaher Wässer 2 in einem Wasserbecken 3 enthält einen dem Wasserbecken 3 zugeordneten Umwälzkreislauf 4 für
das in dem Wasserbecken 3 vorhandene Wasser 2 zur Filterung von Begleitstoffen, wobei im Umwälzkreislauf 4 mindestens ein spülbarer Sandfilter 25 und mindestens eine UV- Bestrahlungseinrichtung 21 vorhanden sind, die in Reihenfolge miteinander verbunden sind.
Erfindungsgemäß ist, wie in Fig. 2 gezeigt ist, dem Umwälz¬ kreislauf 4 ein vom Umwälzkreislauf 4 unabhängiger, fein- stofffiltender Selektionsaktivator-Kreislauf 51, der - einen vom Wasserbecken 3 separat angeordneten Wasser¬ vorratsbehälter 5, dem einlaufseitig ein erster Über¬ lauf 6 aus dem Wasserbecken 3 zugeordnet ist, - eine Umkehrosmose-Filteranlage 14, die eingangsseitig mit dem Wasservorratsbehälter 5 zur Wasserentnahme und die ausgangsseitig einerseits mit dem Wasservorratsbe¬ hälter 5 zur Einspeisung eines abgegebenen Spülungskon¬ zentrats 15 sowie andererseits mit dem Wasserbecken 3 zur Einspeisung eines abgegebenen Reinwasserfiltrats 17 in Verbindung steht, und - mindestens eine Pumpe 43 zum Transport des Wassers 30 aus dem Wasservorratsbehälter 5 in die Umkehrosmose- Filteranlage 14 umfasst, derart zugeordnet, dass mit dem Wasser 30 aus dem Wasservorratsbehälter 5 die Begleitstoffkonzentration das Wasser 2 des Wasserbeckens 3 ständig und unabhängig von wech¬ selnden Umweltfaktoren minimierbar ist.
Zwischen der Umkehrosmose-Filteranlage 14 und dem Wasservor¬ ratsbehälter 5 kann ein biologischer Durchströmungsfilter 7 eingebunden angeordnet sein, dem von der Umkehrosmose-Fil¬ teranlage 14 das abgegebene Spülungskonzentrat 15 zugeführt ist und von dem aus auslaufseitig ein zweiter Überlauf 10 zum
Wasservorratsbehälter 5 gerichtet geführt ist. Die Einbindung des biologischen Durchströmungsfilters 7 ist mit gestrichelt gezeichneter Spülungskonzentratleitung 44 und gestrichelt ge¬ zeichnetem zweiten Überlauf 10 angegeben.
Die ausgangsseitige Verbindung der Umkehrosmose-Filteranlage 14 mit dem Wasserbecken 3 ist durch einen Zulauf 16 zum Was¬ serbecken 3 gegeben.
Wie in Fig. 3 gezeigt ist, kann zwischen dem Ausgang des Was¬ servorratsbehälters 5 und der Umkehrosmose-Filteranlage 14 mindestens eine zweite UV-Bestrahlungseinrichtung 21 und min¬ destens ein zweiter spülbarer Sandfilter 36 - als fotoche¬ misch-mechanischen Filterstrecke 12 nachfolgend bezeichnet - in Reihenfolge eingebracht sein, wobei vor dem Eingang der Umkehrosmose-Filteranlage 14 wahlweise ein Abzweig einer Lei¬ tung 38 zum biologischen Durchströmungsfilter 7 geführt ist.
Der biologische Durchströmungsfilter 7 kann ein vertikales Durchströmungsfiltersystem 8 und ein horizontales Durchströ- mungsfiltersystem 9 aufweisen.
Der dem Wasserbecken 2 zugeordnete Umwälzkreislauf 4 wird nachfolgend durch seine Funktion der fotochemischen Behand- lung des Wassers 2 und der mechanischen Filterung durch den Sandfilter 25 als fotochemisch-mechanischen Umwälzkreislauf 4 bezeichnet.
In Fig. 3 ist ein Umkehrosmose-Teilkreislauf 13 vorgesehen, der nach der fotochemisch-mechanischen Filterstrecke 12 abge¬ zweigt ist und zumindest die Umkehrosmose-Filteranlage 14 enthält sowie mit dem horizontalen Durchströmungsfiltersystem 9 zur Einspeisung des Spülungskonzentrats 15 aus der Umkehr-
osmose-Filteranlage 14 in den Durchströmungsfilter 7 in Ver¬ bindung steht.
Der Zulauf 16 zum Schwimmbecken 3 ist über eine zweite Rück- laufleitung 54 mit der Umkehrosmose-Filteranlage 14 zur Ein- speisung des von der Umkehrosmose-Filteranlage 14 abgegebenen Reinwasserfiltrats 17 verbunden, das sich mit dem im Schwimm¬ becken 3 befindlichen Badewasser 2 vermischt und dessen Be¬ gleitstoffkonzentration ständig minimiert.
Zum dem Schwimmbecken zugeordneten fotochemisch-mechanischen Umwälzkreislauf 4 gehört eine erste Umwälzpumpe 18, ein er¬ ster Skimmer 19 mit einer Leitung 20, die an eine erste UV- Bestrahlungseinrichtung 21 geführt ist. Die Umwälzpumpe 18 ist zwischen der UV-Bestrahlungseinrichtung 21 und dem ersten Sandfilter 25 angeordnet und über die Leitungen 22 und 23 mit den beiden verbunden. Vom ersten Sandfilter 25 aus führt eine erste Rückführungsleitung 26 zum Schwimmbecken 3, wobei sich im Endbereich der ersten Rückführungsleitung 26 vorzugsweise Einströmdüsen 27 für das abzugebende Badewasser 2 befinden. Eine Spülungsleitung 28 des ersten Sandfilters 25 ist zu ei¬ nem Ablauf 29 geführt.
Im Reinigungssystem 1 übernimmt der beckenzugeordnete foto- chemisch-mechanische Umwälzkreislauf 4 die Funktion der Durchströmung des Schwimmbeckens 3, wobei vorhandene Begleit¬ stoffe, insbesondere größere Fremdkörper und Schwebestoffe entfernt werden.
Der Durchströmungsfilter 7 besteht im Wesentlichen aus einem Regenerationsbeσken, zu dem der filtratabgebende Endbereich des bodengebundenen vertikalen Durchströmungsfiltersystems 8 und der konzentratabgebende Endbereich des Wasseroberflächen-
gebundenen horizontalen Durchströmungsfiltersystems 9 gehö¬ ren.
Der Durchströmungs-Teilkreislauf 11 und der Umkehrosmose- Teilkreislauf 13 sind Teile eines erweiterten Selektionsakti¬ vator-Kreislaufs 51, in den der Wasservorratsbehälter 5 und der Durchströmungsfilter 7 integriert sind.
In dem Durchströmungs-Teilkreislauf 11 wird das im Wasservor- ratsbehälter 5 befindliche Wasser 30 mit einer zweiten Um¬ wälzpumpe 31 bei einem Absaugdruck von 0,5 - 1 bar über die Leitung 32 abgesaugt und nach einer fotochemischen UV- Bestrahlung mittels einer zweiten UV-Bestrahlungseinrichtung 33 über die Leitungen 34 und 35 in einen zweiten Sandfilter 36 gedrückt. Im zweiten Sandfilter 36 wird das Wassers 30 des Wasservorratsbehälters 5 mechanisch von begleitenden Trüb¬ stoffen gereinigt. Anschließend wird nach der sich verzwei¬ genden Ausgangsleitung 37 einerseits in einer ersten Ab¬ zweigleitung 38 ein Teil des vorgereinigten Wassers 30 in das vertikale bodengebundene Durchströmungsfiltersystem 8 des Re¬ generationsbeckens 39 des Durchströmungsfilters 7 verteilt, andererseits über eine zweite Abzweigleitung 40 der andere Teil des vorgereinigten Wassers 30 für den Umkehrosmose- Teilkreislauf 13 bereitgestellt.
Das vertikale Durchströmungsfiltersystem 8 besteht aus einem oder mehreren auf dem Boden des Regenerationsbeckens 39 lie¬ genden Verteilern 41, in denen das vorgereinigte Wasser 30 aus der ersten Abzweigleitung 38 gesammelt und gleichmäßig durch seitliche und oben liegende Austrittsöffnungen in das sie ummantelnde Filtersubstrat 42 gedrückt wird. Das Filter¬ substrat 42 ist eine Gesamtschicht aus kornabgestuftem, gewa¬ schenem Kiesel ohne Feinanteile mit einer Stärke von etwa
80cm. Das Filtersubstrat 42 kann In- dem hier beschriebenen vertikalen Durchströmungsfiltersystem 8 von unten nach oben in Schichtreihenfolge wie folgt aufgebaut sein:
- 30cm Grobkies, Körnung 32/56mm - 30cm Kies, Körnung 16,32mm
- 10cm Kies, Körnung 8/16mm
- Feinkies,. Körnung 2/8mm.
In die obere Feinkiesschicht sind Repositionspflanzen einge- setzt, an deren Wurzeln sich Bakterien - Wurzelraumbakterien
- bilden, welche einen Großteil der Reinigung und Nährstoff¬ umwandlung besorgen. Die so aufbereiteten Nährstoffe werde-n von den Pflanzen aufgenommen und in Biomasse umgewandelt. Mit einem Schüttgut nach Wahl wird die oberere Feinkiesschicht abgedeckt. Das Abdeckmaterial hat eine rein optische Funktion und wird im Normalfall der vorgegebenen gestalterischen Wir¬ kung zugeordnet. Weiterhin kann dadurch der maximale Wasser¬ stand des Regenerationsbeckens 39 eingestellt werden.
Das für den Umkehrosmose-Teilkreislauf 13 abgezweigte, be¬ reitgestellte vorgereinigte Wasser aus der Leitung 40 wird über die Pumpe 43 bei einem Druck von 7 - 15 bar in die Um¬ kehrosmose-Filteranlage 14 gedrückt. Das. vαrgereinigte Wasser wird in der Umkehrosmose-Filteranlage 14 durch einen Umkehr- osmose-Prozess intensiv gereinigt und wird über die zweite Rückführungsleitung 54 ausgetragen und über den Zulauf 16 als Reinwasserfiltrat 17 dem Schwimmbecken 3 zugeführt. Das durch eine erforderliche Spülung der Umkehrosmose-Filteranlage 14 entstehende Spülungskonzentrat 15 gelangt über die Spülungs- konzentratleitung 44 in das horizontale wasseroberflächenge¬ bundene Durchströmungsfiltersystem 9 des Regenerationsbeckens 39 des Durchströmungsfilters 7.
Das horizontale wasseroberflächengebundene Durchströmungsfil- tersystem 9 kann einen oder mehrere Quellsteine (Wasserspie¬ le, Bachläufe o.a.) und einen zweiten Skimrαer 45, der das Wasser des Durchströmungsfilters 7 durch die Leitung des Überlaufs 10 in den Wasservorratsbehälter 5 abführt, enthal¬ ten. Zum horizontalen Durchströmungsfiltersystem 9 kann auch die Spülungskonzentratleitung 44 gehören, wobei das austre¬ tende Spülungskonzentrat 15 oberflächenseitig auf das Filter¬ substrat des Durchströmungsfilters 7 verteilt wird.
Das in der Umkehrosmose-Filteranlage 14 entstehende Reinwas- serfiltrat 17 gelangt über die zweite Rückführungsleitung 54 in den Zulauf 16 für das Schwimmbecken 3. Vorzugsweise befin¬ den sich der Zulauf 16 und der Überlauf 6 auf entgegengesetz- ten Seiten des Schwimmbeckens 3 zur besseren Vermischung des eingespeisten Reinwasserfiltrats 17 mit dem vorhandenen, Bade¬ wasser 2 im Schwimmbecken 3. Der daraus resultierende Über- schussaustrag des Badewassers 2 aus dem Schwimmbecken 3 her¬ aus findet über den ersten Überlauf 6 in den Wasservorratsbe- hälter 5 statt.
Mögliche Wasserverluste im Reinigungssystem 1 werden im Was¬ servorratsbehälter 5 über eine Wassernachspeisung 46, die über ein Regelungssystem 47 gesteuert werden kann, ausgegli- chen. Über das in Fig. 4 enthaltene Regelungssystem 47 kann das Zusammenwirken der einzelnen Komponenten in den Kreis¬ läufen mittels einer Messelektronik 52 und einer Steuer- /Regelelektronik 53 (elektrische Versorgungs- und Signallei¬ tungen sind in Fig. 4 mit jeweils gestrichelt gezeichneten Linien versehen) sowohl vorgegeben als auch optimal einge¬ stellt und den jeweiligen Bedingungen angepasst werden.
Der mögliche Wasserüberschuss, der z.B. durch hohe Regenwas¬ ser-Niederschlagsmengen verursacht wird, sammelt sich im Was¬ servorratsbehälter 5 und kann durch die Leitung 48 eines dritten Überlaufs 49 in den Ablauf 29 abgeführt werden. Eben- so kann das Spülwasser der Sandfilter 25,36 über die Leitun¬ gen 28,50 in den Ablauf 29 abgeführt werden.
An Stelle des Ablaufs 29 kann das nährstoffangereicherte Was¬ ser 30 aus dem Wasservorratsbehälter 5 auch an ein Bewässe- rungssystern für Vegetationsflächen abgegeben werden.
Im Folgenden wird die Funktionsweise des Reinigungssystems 1 unter Bezugnahme auf die Fig.1,3 und 4 erläutert.
In dem erststufigen schwimmbeckenzugeordneten fotochemisch- mechanischen Umwälzkreislauf 4 wird das im Schwimmbecken 3 befindliche Badewasser 2 mit einer ersten Umwälzpumpe 18 mit einem Saugdruck von 0,5 - 1 bar über einen ersten Skimmer 19 in eine Leitung 20 abgesaugt und nach einer fotochemischen UV-Bestrahlung mittels einer ersten UV-Bestrahlungseinrich- tung 21 über die Leitungen 22 und 23 in einen ersten Sand¬ filter 25 gedrückt. In dem ersten Sandfilter 25 wird das Ba¬ dewasser 2 mechanisch von Trübstoffen gereinigt und anschlie¬ ßend über die Leitung 26 wieder in das Schwimmbecken 3 mit¬ tels Einströmdüsen 27 zurückgeführt. Die Spülungsleitung 28 des ersten Sandfilters ist zu dem Ablauf 29 geführt.
Das in dem zum zweitstufigen Selektionsaktivator-Kreislauf 51 gehörenden Wasservorratsbehälter 5 befindliche Wasser 30 wird im Durchströmungs-Teilkreislauf 11 vorgefiltert. Ein Teil (ca. 85%) davon wird direkt über das vertikale bodengebundene Durchströmungsfiltersystem 8 in das Filtersubstrat 42 des Re¬ generationsbeckens 39 und somit in den Wurzelraum der Reposi- tionspflanzen geführt. Das Wasser läuft anschließend in den Wasservorratsbehälter 5 über den zweiten Überlauf 10 zurück
und die Umwälzung im Durchströmungs-Teilkreislauf 11 wird fortgesetzt.
Im Regeneratiαnsbecken 39 werden die über den Umkehrosmose- Teilkreislauf 13 zugeführten Begleitstoffe - Nähr- und Schad¬ stoffe - über die Spülungskonzentratleitung 44 durch eine Um¬ wandlung in Biomasse abgebaut. Die verbleibende Wassermenge aus der Ausgangsleitung 37 in Höhe von ca. 15% der Umwälzlei¬ stung des Durchströmungs-Teilkreislaufs 11 werden über die zweite Abzweigleitung 40 dem Umkehrosmose-Teilkreislauf 13 durch die Druckpumpe 43 zugeführt. Ca. 80% der Wassermenge aus der zweiten Abzweigleitung 40 fließen nach der Umkehros¬ mose-Filteranlage 14 über die Spülungskonzentratleitung 44 in das horizontale wasseroberflächengebundene Durchströmungsfil- tersystem 9, wobei das Spülungskonzentrat weitgehend über das Filtersubstrat 42 zur Aufnahme durch die Repositionspflanzen verteilt wird. Die verbleibenden ca. 20% der Wassermenge aus der zweiten Abzweigleitung 40 werden als Reinwasserfiltrat 17 über den Zulauf 16 in das Schwimmbecken 3 geführt und hilft infolge der Vermischung mit dem dort vorhandenen Badewasser 2, dessen Begleitstoffe ständig zu minimieren.
Die Erfindung ermöglicht es, dass die Nähr- und Schadstoffe aus dem Badewasser 2 gezielt durch den ersten Überlauf 6 in den Wasservorratsbehälter 5 abgeführt und von dort aus' dem Regenerationsbecken 39 über den Durchströmungs-Teilkreislauf 11 zugeleitet und steuerbar gegen zulaufendes Reinwasserfil¬ trat 17 aus dem Zulauf 16 ausgetauscht wird. Es findet demzu¬ folge eine Selektion mit dem Ziel statt, die im Badewasser 2 unerwünschten Begleitstoffe aus dem Schwimmbecken 3 herauszu- filtern und gezielt dem biologischen Abbauprozess im Selekti¬ onsaktivator-Kreislauf 51 zuzuführen. Der Vorgang wird da¬ durch verwirklicht, dass im Umkehrosmose-Teilkreislauf 13 ei-
nerseits hochreines Reinwasserfiltrat - Permeatwasser - für das Schwimmbecken 3 und andererseits Spülungskonzentrat 15 mit Zuführung zum horizontalen Durchströmungsfiltersystem 9 hergestellt wird.
Der Selektionsaktivator-Kreislauf 51 bildet die Grundlage da¬ für, dass der Umkehrosmose-Teilkreislauf 13 als Teil eines als Ganzheit vorliegendes Reinigungssystems 1 ohne Ablass des Spülungskonzentrats 15 in den Ablauf 29 durchgeführt werden kann und dem Schwimmbecken 3 das Reinwasserfiltrat 17 als so¬ genanntes Permeatwasser zugeführt wird. Im Gegenteil wird durch die Einspeisung des Spülungskonzentrats 15 in den Durchströmungsfilter 7 dessen Filtereigenschaften angeregt und verbessert und somit die Umweltfreundlichkeit des Reini- gungssystems erhöht.
Die biologisch-mechanische Aufbereitung des Spülungskonzen¬ trats 15 verbunden mit einem permanenten Nähr- und Schad¬ stoffabbau im Regenerationsbecken 39 verhindert auch eine kontinuierliche Erhöhung der Konzentration von unerwünschten Begleitstoffen des Wassers 30 im Wasservorratsbehälter 5.
Die Erfindung eröffnet andererseits auch die Möglichkeit, dass in Gebieten mit relativer Wasserknappheit oder schwan- kender Wasserversorgung mit der einfachen Ausführung, also insbesondere ohne den Durchströmungsfilter, des Selektionsak¬ tivators das Permeatwasser als Trinkwasser permanent zur Ver¬ fügung stehen kann. Da es unerheblich ist, aus welchen Be¬ zugsquellen die Wassernachspeisung 46 in den Wasservorratsbe- hälter 5 erfolgt, kann über das Reinigungssystem 1 demnach auch trinkbares Wasser aus Niederschlagswasser, Brunnenwasser o.a. im Bedarfsfall bereitgestellt werden.
Die Erfindung gewährleistet somit ein dauerhaft klares und sauberes Wasser für Wasserbecken ohne Wasserverlust im gesam¬ ten Reinigungssystem. Ein möglicher Wasserverlust resultiert ausschließlich aus Spritzwasserverlusten beim Baden oder aus natürlicher Verdunstung.
Das Wasserbecken 3 kann wahlweise sowohl als ein fest einge- fasstes Schwimmbecken als auch als eine Schwimmteichanlage mit einem Schwimmbereich sowie als ein Wasserreservoir ausge¬ bildet sein.
Es ist zweckmäßig, die Erstbefüllung des Wasserbeckens be¬ reits mit Permeatwasser vorzunehmen, wobei die zugeordnete Verbindung des Wasserbeckens 3 mit dem Wasservorratsbehälter 5 gegeben ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Reinigungssystem werden die Ursa¬ chen für eine Keim- und Algenbildung sowie Wassertrübung von Anfang an vermieden und unabhängig von wechselnden Umweltfak- toren ein hochgereinigtes Wasser erzeugt.
Die Erfindung ermöglicht es somit auch, hochqualitativ reines Wasser insbesondere ohne Vorgabe und/oder Zugabe von chemi- sehen Substanzen, insbesondere von Chlorverbindungen in einem geschlossenen Reinigungssystem bereitzustellen.
Bezugszeichenliste
1 Reinigungssystem
2 Wasser
3 Wasserbecken 4 fotochemisch-mechanischer Umwälzkreislauf
5 Wasservorratsbehälter
6 Erster Überlauf
7 Durchströmungsfilter
8 Vertikales Durchströmungsfiltersystem 9 Horizontales Durchströmungsfiltersystem
10 Zweiter Überlauf
11 Durchströmungs-Teilkreislauf
12 Fotochemisch-mechanische Filterstrecke
13 Umkehrosmose- Teilkreislauf 14 Umkehrosmose-F.il.teranlage
15 Spülungskonzentrat
16 Zulauf
17 Reinwasserfiltrat
18 Erste Umwälzpumpe 19 Erster Skimmer
20 Leitung
21 Erste UV-Bestrahlungseinrichtung
22 Leitung
23 Leitung 24 Leitung
25 Erster Sandfilter
26 Erste Rückführungsleitung
27 Einströmdüsen
28 Spülungsleitung 29 Ablauf
30 Wasser
31 Zweite Umwälzpumpe
32 Leitung
3,3 Zweite UV-Bestrahlungseinrichtung
34 Leitung
35 Leitung
36 Zweiter Sandfilter 37 Ausgangsleitung
38 Erste Abzweigleitung
39 Regenerationsbecken
40 Zweite Abzweigleitung
41 Verteiler 42 Filtersubstrat
43 Druckpumpe
44 Spülungskonzentratleitung
45 Zweiter Skimraer
46 Wassernachspeisung 47 Regelungssystem
48 Leitung
49 Dritter Überlauf
50 Leitung
51 Selektionsaktivator-Kreislauf 52 Messelektronik
53 Steuer-/Regelelektronik
54 Zweite Rückführungsleitung