Vorrichtung und Verfahren zur Steuerung eines Druckluftausgleiche bei einem luftgefederten Fahrzeug
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Steuern eines Druckluftausgleiches bei einem luftgefederten Fahrzeug, insbesondere bei Bussen, Transportern, Lastwagen, oder dergleichen.
Aktive und passive Sicherheitssysteme im Kraftfahrzeugbereich spielen eine immer größer werdende Rolle bei der Fortentwicklung von Fahrzeugen. Die Erwartungen der Kunden erfordern sowohl Leistungsfähigkeit und Komfort, gerichtet auf eine zunehmende Sicherheit für die Fahrzeuginsassen.
Neben den passiven und aktiven Sicherheitssystemen, wie Air- bag, Aufprallschütz und Gurtstraffer, gewinnt mehr und mehr die aktive Fahrsicherheit mit ihren immer größer werdenden Möglichkeiten an Bedeutung. Ziel der Entwicklung ist dabei ein Kontrollsystem, das die momentane Fahrsituation schnell erfasst und sofort in eine etwaige kritische Lage aktiv eingreifen bzw. dem Fahrer ein entsprechendes Signal für eine manuelle Änderung der Fahrsituation liefern kann. Die ersten Schritte einer aktiven Fahrzeugkontrolle sind dabei bereits mit dem ABS, dem ASR oder dem elektronischen Stabilitätsprogramm ESP gemacht worden.
Es ist schon länger bekannt, dass bei Fahrzeugen mit hochliegendem Schwerpunkt und/oder geringer Spurbreite, z. B. Lastkraftwagen, Lastzügen, Bussen, Kleinbussen und Geländewagen, bei Kurvenfahrt mit großer Wankbewegung eine Kippgefahr besteht . Eine solche Kippgefahr wird durch unsachgemäße Beladung, beispielsweise extrem einseitig oder auf dem Fahrzeugdach, erheblich erhöht, weil die Lage des Massenschwerpunktes des Fahrzeuges nach oben oder zu einer Seite hin verlagert wird. Zudem werden in neuerer Zeit vermehrt Fahrzeuge zugelassen, die als Personenkraftwagen mit relativ hoch liegendem Schwerpunkt konzipiert sind, z. B. die neue Fahrzeugklasse der sogenannten Vans oder Sport Utility Vehicles.
Zur Erläuterung der bei einer Kurvenfahrt zugrunde liegenden Fahrphysik zeigt Fig. 1 eine schematische Rückansicht eines sich auf einer Fahrbahn 200 befindenden Fahrzeugs 210. 103 und 104 bezeichnen demnach die Räder an der Hinterachse. Es wird angenommen, dass das Fahrzeug 210 eine Linkskurve fährt, sich in Projektion auf die Zeichenebene somit nach links bewegen würde. Durch die Kreisfahrt des Fahrzeugs entsteht eine Zentrifugalkraft. Die wirkende Zentrifugalkraft kann man sich am Schwerpunkt S des Fahrzeugs angreifend denken. Der Schwerpunkt S liegt in etwa mittig zwischen den Rädern und in einer Höhe h über der Fahrbahn. Am Schwerpunkt S greift die Gewichtskraft g an. Solange das Fahrzeug auf dem gewünschten Kreis fährt, solange also die Seitenkräfte an den vier Rädern gleich der Zentrifugalkraft sind, werden die genannten Zentrifugalkräfte entstehen. Es kann dann passieren, dass das Fahrzeug aufgrund einer ungünstigen Momentenverteilung über das Außenrad kippt . Wenn das auswärts drehende Moment größer ist als das einwärts drehende Moment, kippt das Fahrzeug nach außen. Diese Gefahr ergibt sich insbesondere bei Fahrzeugen mit geringer Spurbreite und vergleichsweise großer Höhe und
damit hohem Schwerpunkt S, beispielsweise veranlasst auch durch eine Dachlast 220 auf dem Fahrzeug 210.
In luftgefederten Fahrzeugen, insbesondere in luftgefederten Nutzfahrzeugen, befindet sich in aller Regel ein elektronisch geregeltes System zur Steuerung der Rahmenhöhe bzw. des Fahrwerks, welches über Luftfedereinrichtungen auf den zugeordneten Achsen getragen wird. Dabei wird die Luftmenge in zugeordneten Luftfederbälgen, von denen im allgemeinen jeweils ein Balg einer Luftfedereinrichtung einer bestimmten Seite einer Fahrzeuglängsachse zugeordnet ist, derart elektronisch geregelt, dass die Fahrwerkhöhe entsprechend eingestellt wird. Aus regelungstechnischen Gründen wird insbesondere an der Vorderachse nach aktuellem Stand lediglich eine Ein- Punktregelung umgesetzt, d. h. die der rechten Fahrzeugseite zugeordnete Luftfedereinrichtung mit zugeordnetem Balg ist mit der entsprechenden, der linken Fahrzeugseite zugeordneten Luftfedereinrichtung mit zugeordnetem Balg über eine Drossel- einrichtung in einem entsprechenden Ventil miteinander verbunden. Eine derartige Verbindung dient bei einer Regelung der Luftfedereinrichtungen einem Druckluftausgleich zwischen beiden Seiten des Kraftfahrzeuges, so dass insgesamt sowohl auf der rechten als auch auf der linken Fahrzeugseite in etwa dieselbe Radlast vorgebbar ist.
Fig. 2 illustriert ein schematisches Blockdiagramm einer Steuerungsvorrichtung gemäß dem Stand der Technik. Wie in Fig. 2 ersichtlich ist, werden die Luftfederbälge 3 bzw. 4 der Luftfedereinrichtung 1 bzw. 2 über eine Druckluftquelle 5 für eine Anhebung des Fahrwerks mit Luft gefüllt. Dabei ist eine Ventileinrichtung 6 zur Steuerung des Befüllungsvorgangs bzw. für ein Sperren des Befüllungsvorgangs vorgesehen. Ein Bestandteil der Ventileinrichtung 6 ist eine Drosseleinrichtung 7, welche den Luftfederbalg 3 auf der einen Fahrzeugsei-
te mit dem Luftfederbalg 4 auf der gegenüberliegenden Fahrzeuglängsseite derart verbindet, dass bei einer Kurvenfahrt ein Druckluftausgleich zwischen den beiden Luf federbälgen 3 und 4 nachteilig erfolgt.
An diesem Ansatz gemäß dem Stand der Technik hat sich jedoch die Tatsache als nachteilig herausgestellt, dass beispielsweise bei Kurvenfahrten des Fahrzeugs ein Luftausgleich zwischen der auf der rechten Fahrzeugseite angeordneten Luftfedereinrichtung und der auf der linken Fahrzeugseite angeordneten Luftfedereinrichtung erfolgt, wodurch die Stabilität des Fahrzeugs vermindert bzw. erheblich verschlechtert wird.
Wie in Fig. 3 graphisch dargestellt ist, vermindert sich beispielsweise bei einer Kurvenfahrt des Fahrzeugs in einer bestimmten Linkskurve der Luftdruck im linken Luftfederbalg einer Achse von 100 % auf 50 %. Gleichzeitig erhöht sich der Luftdruck im rechten Luftfederbalg dieser Achse von 100 % auf 138 %. Diesen Luftdruck-Veränderungen entspricht eine Gewichtsverlagerung von ΔG vom linken auf den rechten Luftfederbalg. Aufgrund der Verbindung über die Drosseleinrichtung zwischen den beiden Luftfederbälgen auf der linken und der rechten Fahrzeugseite kommt es nun zu einem Luftdruckaus- gleich, so dass ein weiteres Kippen des Fahrzeugs zur rechten Seite hin die Folge ist und eine Wankinstabilität des Fahrzeugs verursacht .
Gemäß einem Ansatz nach dem Stand der Technik wird bei bestimmten Fahrsituation die gesamte Niveau-Regelung unterbunden, so dass bei bestimmten Fahrzuständen die Rahmenhöhe nicht geregelt werden kann und keine Wankinstabilität aufgrund der Niveau-Regelung auftreten kann.
An diesem Ansatz hat sich jedoch die Tatsache als nachteilig herausgestellt, dass eine komplette Abschaltung und Zuschaltung der Niveau-Regelung den Fahrkomfort und die Fahrsicherheit erheblich vermindern können.
Somit ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zu schaffen, mit welchen auf einfache und kostengünstige Weise ein Druckluftausgleich bei einer Kurvenfahrt verhindert werden kann, um ein Maximum an Komfort und Fahrsicherheit bei geringem Regelungsaufwand zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß vorrichtungsseitig durch die Steuerungsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und verfahrensseitig durch das Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst .
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, dass eine intelligente Steuerung einer Schalteinrichtung durch eine zentrale Steuereinheit zum Schalten der Drosseleinrichtung von einer Durchgangsstellung, die auch als Durchlassstellung bezeichnet wird, in eine Sperrstellung und umgekehrt realisiert wird, wobei automatisch der Beginn und das Ende einer Kurvenfahrt durch die zentrale Steuereinheit detektiert wird. Die Steuerungsvorrichtung zum Steuern eines Druckluftausgleiches bei einem luftgefederten Fahrzeug weist dazu eine der Drosseleinrichtung zugeordnete Schalteinrichtung zum Schalten der Drosseleinrichtung zwischen einer Durchgangsstellung und einer Sperrstellung und eine mit der Schalteinrichtung verbundene zentrale Steuereinheit auf, welche aus ihr zugehenden Signalen eine Kurvenfahrt des Fahrzeugs automatisch detektiert und als Reaktion darauf automatisch die Schalteinrichtung für ein Schalten der Drosseleinrichtung in die Sperrstellung während der Kurvenfahrt derart
aktiviert. Dadurch kann kein Druckluftausgleich von dem Luftbalg auf der rechten Seite des Fahrzeugs zu dem Luftbalg auf der linken Seite des Fahrzeugs bei einer Linkskurvenfahrt erfolgen. Somit kann auf einfache Weise bei einer Kurvenfahrt eine Wankinstabilität aufgrund des Druckluftausgleiches durch die Querdrossel bzw. die Drosseleinrichtung verhindert und der Fahrkomfort und die Fahrsicherheit bei geringem Regelungsaufwand erheblich gesteigert werden.
Die vorstehend verwendete Formulierung, nach der die Schalt- einrichtung derart aktiviert wird, dass die Drosseleinrichtung bzw. die Querdrossel während einer Kurvenfahrt in die Sperrstellung geschaltet wird, kann auch so ausgelegt werden bzw. ist auch so zu verstehen, dass die Drosseleinrichtung bereits mit dem Beginn der Kurvenfahrt, d. h. mit einsetzender Kurvenfahrt, bzw. bei Erkennen einer einsetzenden Kurvenfahrt in die Sperrstellung geschaltet wird.
In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Steuerungsvorrichtung sowie des im Anspruch 9 angegebenen Verfahrens .
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung erfasst die zentrale Steuereinheit das Ende der Kurvenfahrt des Fahrzeugs ebenfalls automatisch und aktiviert nach der Kurvenfahrt die Schalteinrichtung für ein Schalten der mindestens einen Drosseleinrichtung in die Durchgangsstellung.
Die vorstehend verwendete Formulierung, nach der die Schalteinrichtung derart aktiviert wird, dass die Drosseleinrichtung bzw. die Querdrossel nach der Kurvenfahrt in die Durchgangsstellung geschaltet wird, kann auch so ausgelegt werden bzw. ist auch so zu verstehen, dass die Drosseleinrichtung
bereits mit Erkennen einer endenden Kurvenfahrt in die Durchgangsstellung geschaltet wird.
Vorzugsweise ist die zentrale Steuereinheit mit einer den Lenkwinkel erfassenden Sensoreinrichtung und/oder einem Gierratensensor und/oder einem Wankratensensor und/oder einem Drehwinkelbeschleunigungssensor und/oder einem Drehwinkelgeschwindigkeitssensor, oder dergleichen zum Erfassen einer Kurvenfahrt des Fahrzeugs verbunden. Die zentrale Steuereinheit empfängt die durch eine oder mehrere Sensoreinrichtungen erfassten Signale, wertet diese aus und steuert im Falle eines Erfassens einer Kurvenfahrt die Schalteinrichtung geeignet an.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel berücksichtigt die zentrale Steuereinheit neben dem Beginn und dem Ende der Kurvenfahrt weitere Zustandsgrößen des Fahrzeugs, wie beispielsweise einen Bremsvorgang, oder dergleichen. Ferner kann nach dem erfassten Ende einer Kurvenfahrt eine vorbestimmte Wartezeit abgewartet werden, bevor die Schalteinrichtung entsprechend zum Schalten der Drosseleinrichtung in die Sperrstellung aktiviert wird.
Vorteilhaft erfasst die zentrale Steuereinheit Gefahrensituationen, wie beispielsweise eine Notbremsung und/oder eine Antriebschlupfregelung (ASR) und/oder eine Anti-Blockiersystem (ABS) -Regelung, oder dergleichen, wobei bei einer derartigen Detektion einer Gefahrensituation die Drosseleinrichtung in die Sperrstellung während der Gefahrensituation durch die zentrale Steuereinheit geschaltet wird.
Beispielsweise kann die zentrale Steuereinheit zusätzlich mit der Stoßdämpferregelung bzw. der Wankregelung des Fahrzeugs verbunden sein und bei einem Schalten der Drosseleinrichtung
in die Sperrstellung die Stoßdämpferregelung bzw. die Wankregelung geeignet aktivieren. Dies kann beispielsweise durch Schalten der Stoßdämpferregelung in eine härtere Einstellung für eine Erhöhung der Fahrstabilität und für eine Verringerung des Wankens des Fahrzeugs realisiert werden.
Vorzugweise ist die Steuerungsvorrichtung an der Vorderachse des Kraftfahrzeuges vorgesehen. Allerdings ist für einen Fachmann offensichtlich, dass gegebenenfalls an sämtlichen Achsen des Kraftfahrzeuges eine derartige Steuerungsvorrichtung ausgebildet werden kann.
Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Schalteinrichtung als ansteuerbares Ventil ausgebildet, welches beispielsweise im Bereich der LuftStrömungsverbindung zwischen dem auf der linken Fahrzeugseite angeordneten Luft- balg und dem auf der rechten Fahrzeugseite angeordneten Luft- balg vorgesehen ist. Im Falle einer Ansteuerung des Ventils für ein Öffnen des Ventils wird die Drosseleinrichtung quasi in die DurchgangsStellung geschaltet, wobei bei einer Ansteuerung des Ventils für ein Schließen des Ventils die Drossel- einrichtung quasi in die Sperrstellung geschaltet wird, da kein Luftausgleich erfolgen kann. Selbstverständlich kann die Schalteinrichtung andersartig ausgebildet werden, solange durch ein Ansteuern derselben ein Druckluftausgleich über die Drosseleinrichtung verhindert werden kann.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren der Zeichnung näher erläutert. Von den Figuren zeigen:
Fig. 1 eine schematische Rückansicht eines sich in einer Linkskurve befindlichen Fahrzeuges;
Fig. 2 ein schematisches Blockdiagramm einer Steuerungsvorrichtung gemäß dem Stand der Technik;
Fig. 3 ein Diagramm, aus welchem die Luftfederbalgdrücke und deren Änderungen bei einer Kurvenfahrt (Linkskurve) hervorgehen; und
Fig. 4 ein schematisches Blockdiagramm einer Steuerungsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
Fig. 4 illustriert ein schematisches Blockdiagramm einer Steuerungsvorrichtung gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Beispielsweise sind bei einer Achse des Fahrzeugs zwei Luftfedereinrichtungen 1 und 2 vorgesehen, wobei beispielsweise die Luftfedereinrichtung 1 an der rechten Fahrzeuglängsseite und die Luftfedereinrichtung 2 an der linken Fahrzeuglängsseite für eine Niveau- Regelung des Fahrwerks über der zugeordneten Achse angeordnet sind.
Wie in Fig. 4 ersichtlich ist, ist jeder Luftfedereinrichtung 1 bzw. 2 ein Luftfederbalg 3 bzw. 4 zugeordnet, welche über eine Druckluftquelle 5 und eine Ventileinrichtung 6 geeignet mit Luft befüllt werden können.
Die Ventileinrichtung 6 weist, wie oben unter Bezugnahme auf den Stand der Technik bereits erläutert, eine Drosseleinrichtung 7 auf, welche den auf der rechten Fahrzeugseite angeordneten Luftfederbalg 3 und den auf der linken Fahrzeugseite
angeordneten Luftfederbalg 4 derart miteinander verbindet, dass ein Druckluftausgleich zwischen den beiden Bälgen 3 und 4 gewährleistet wird. Dies ist erforderlich, um bei beispielsweise einer Geradeausfahrt eine gleichmäßige Niveau- Regelung des Fahrwerks über der zugeordneten Achse zu erreichen und eine ungewünschte Schiefläge zu vermeiden.
Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Drosseleinrichtung 7 ferner mit einer Schalteinrichtung 9 gekoppelt, welche wiederum mit einer zentralen Steuereinheit 10 verbunden ist. Die Schalteinrichtung 9 kann beispielsweise als zusätzliches Schaltventil derart ausgebildet und geeignet der Drosseleinrichtung zugeordnet sein, dass bei einer Aktivierung bzw. einem Öffnen des Schaltventils die Drosseleinrichtung 7 direkt oder indirekt in die Durchgangsstellung geschaltet wird. Vice versa wird bei einer Deaktivierung der Schalteinrichtung 9 bzw. des zusätzlichen Schaltventils 9 die Drosseleinrichtung 7 direkt oder indirekt in die Sperrstellung geschaltet, so dass bei bestimmten Fahrzuständen des Fahrzeugs ein Druckluftausgleich zwischen den beiden Luftfederbälgen 3 und 4 verhindert wird. Dies erhöht insbesondere die Fahrsicherheit bei Kurvenfahrten, da eine Zunahme der Wankinstabilität aufgrund eines Druckverlustes des mehr beanspruchten äußeren Luftfederbalges (beispielsweise bei einer Linkskurve des der rechten Fahrzeugseite zugeordneten Luftfederbalgs) unterdrückt wird.
Es ist für einen Fachmann offensichtlich, dass die Schalteinrichtung 9 lediglich beispielhaft als Schaltventil 9 ausgebildet ist. Selbstverständlich können andere Schalteinrichtungen, wie beispielsweise eine der Drosseleinrichtung zugeordnete elektronische Sperrschaltung, eine Leitungsumleitung, oder dergleichen als Schalteinrichtung eingesetzt werden.
Wie in Fig. 4 ferner ersichtlich ist, ist die Schalteinrichtung 9 mit einer zentralen Steuereinheit 10 signalverbunden. Die zentrale Steuereinheit 10 erfasst vorzugsweise Signale von vorbestimmten Fahrzeugkomponenten oder in dem Fahrzeug vorgesehenen Sensoreinrichtungen, um auf den Beginn oder das Ende einer Kurvenfahrt des Fahrzeugs schließen zu können. Beispielsweise ist die zentrale Steuereinheit 10 für ein Empfangen entsprechender eine Kurvenfahrt charakterisierender Signaldaten mit einer den Lenkwinkel erfassenden Sensoreinrichtung, einem Gierratensensor, einem Wankratensensor, einem Drehwinkelbeschleunigungssensor und/oder einem Drehwinkelgeschwindigkeitssensor, oder dergleichen verbunden. In Fig. 4 sind derartige Einrichtungen zum Liefern von für eine Kurvenfahrt charakteristischen Daten mit dem Bezugszeichen 11 versehen und ebenfalls über Signalleitungen mit der zentralen Steuereinheit 10 signalverbunden.
Ferner kann die zentrale Steuereinheit 10 neben dem Beginn und dem Ende der Kurvenfahrt weitere Zustandsgrößen des Fahrzeugs erfassen und bei der Aktivierung bzw. Deaktivierung der Schalteinrichtung 9 für ein Schalten der Drosseleinrichtung 7 in die Durchgangsstellung oder in die Sperrstellung berücksichtigen. Beispielsweise wird nach dem Ende einer Kurvenfahrt ein vorbestimmter Zeitraum abgewartet, bevor die Drosseleinrichtung 7 durch die Schalteinrichtung 9 in die Durchgangsstellung geschaltet wird. Ferner können bestimmte Bremsvorgänge des Fahrzeugs, bestimmte Aktivitäten einer etwaigen Antriebsschlupfregelung (ASR) , einer etwaigen Anti-Blockiersystem (ABS) -Regelung, oder dergleichen durch die zentrale Steuereinheit 10 erfasst und als Schaltkriterien für eine entsprechende Schaltung der Schalteinrichtung 9 herangezogen werden. Dabei analysiert die zentrale Steuereinheit das Gefahrenpotential der augenblicklichen Fahrt bzw. Kurvenfahrt und aktiviert bzw. deaktiviert entsprechend die angeschlosse-
ne Schalteinrichtung 9, um den Druckluftausgleich über die Drosseleinrichtung in geeigneter Weise zu steuern.
Vorzugsweise ist die zentrale Steuereinheit zusätzlich mit der Stoßdämpferregelung bzw. der Wankregelung des Fahrzeugs signalverbunden (nicht dargestellt) . Beispielsweise wird die Stoßdämpferregelung bzw. die Wankregelung bei einem Schalten der Drosseleinrichtung 7 in die Sperrstellung in eine härtere Einstellung geschaltet, so dass eine zusätzliche Wankstabilisierung erfolgt .
Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar.