Bodenreinigungsgerät
Die Erfindung betrifft ein Bodenreinigungsgerät umfassend mindestens ein Reinigungsaggregat mit zumindest einem Reinigungswerkzeug zum Reinigen einer Bodenfläche und eine Steuereinrichtung zum Steuern des mindestens einen Aggregates, wobei die Steuereinrichtung eine zentrale Steuereinheit mit einem Mikroprozessor aufweist und mit einem Eingabeteil zur Eingabe von Steuerbefehlen gekoppelt ist.
Derartige Bodenreinigungsgeräte können beispielsweise als fahrbare Kehrmaschinen ausgestaltet sein, wobei als Reinigungswerkzeug eine Kehrwalze zum Einsatz kommt, die um eine parallel zur Bodenfläche ausgerichtete Drehachse drehend antreibbar ist. Alternativ und/oder ergänzend kann als Reinigungswerkzeug eine Tellerbürste zum Einsatz kommen, die um eine im wesentlichen senkrecht zur Bodenfläche ausgerichtete Drehachse drehend antreibbar ist und seitlich über die Außenkontur des Bodenreinigungsgerätes vorsteht.
Das Bodenreinigungsgerät kann auch in Form einer Scheuersaugmaschine ausgestaltet sein, wobei als Reinigungswerkzeug zumindest eine elektromotorisch drehbare Scheuerbürste und/oder Scheuerwalze zum Einsatz kommt und das Reinigungsaggregat einen mit Unterdruck beaufschlagbaren Schmutzflüssigkeitstank sowie einen Reinigungsflüssigkeitstank umfaßt. Reinigungsflüssigkeit kann auf die zu reinigende Bodenfläche aufgebracht werden, und der Schmutzflüssigkeitstank kann über eine Schmutzaufnahmeleitung mit einer an der zu reinigenden Bodenfläche angreifenden Sauglippe in Strömungsverbindung stehen, so daß Schmutzflüssigkeit von der Bodenfläche aufgenommen und in den Schmutzflüssigkeitstank überführt werden kann. Ergänzend kann die Scheuersaugmaschine über Tellerbürsten verfügen, die über ungefähr
senkrecht zur Bodenfläche ausgerichtete Drehachsen drehend antreibbar sind und seitlich über die Außenkontur des Bodenreinigungsgerätes vorstehen.
Das Bodenreinigungsgerät kann auch in Form einer Kombination der beiden vorgenannten Geräte als Kehr-Scheuersaugmaschine ausgestaltet sein mit zwei Reinigungswerkzeugen, wobei ein erstes zum Kehren und ein zweites zum Schrubben und/oder Polieren zum Einsatz kommt.
Aus der US-Patentschrift Nr. 5 940 928 ist ein Bodenreinigungsgerät der eingangs genannten Art bekannt, wobei mittels des Eingabeteiles unterschiedliche Reinigungsaggregate angewählt und wahlweise aktiviert und deaktiviert werden können. Eine zentrale Steuereinheit mit einem leistungsfähigen Mikroprozessor steuert sämtliche Aggregate, so daß für unterschiedliche Ausstattungsvarianten des Bodenreinigungsgerätes dieselbe zentrale Steuereinheit eingesetzt werden kann. Diese Steuereinheit weist eine Vielzahl von Funktionen auf, um allen möglichen Ausstattungsvarianten gerecht zu werden. Kommt allerdings eine kostengünstige Ausstattungsvariante mit verhältnismäßig wenigen Bedienungsfunktionen zum Einsatz, so ist der Aufwand an Elektronik für die zentrale Steuereinheit überdimensioniert, da einzelne Funktionen, die von der konkreten Ausstattungsvariante nicht benötigt werden, steuerungstechnisch redundant mitgeführt sind. Dies ist mit beträchtlichen Herstellungskosten verbunden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein fahrbares Bodenreinigungsgerät der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß unterschiedliche Ausstattungsvarianten kostengünstig herstellbar sind.
Diese Aufgabe wird bei einem fahrbaren Bodenreinigungsgerät der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem mindestens einen
Reinigungsaggregat eine modulartige dezentrale Steuereinheit mit einem Mikroprozessor zugeordnet ist, die über ein BUS-System mit der zentralen Steuereinheit verbunden ist.
Erfindungsgemäß weist das Bodenreinigungsgerät zusätzlich zum Mikroprozessor der zentralen Steuereinheit zumindest eine dezentrale Steuereinheit auf, wobei auch jede dezentrale Steuereinheit über einen eigenen Mikroprozessor verfügt. Aggregate mit ähnlicher Funktion können jeweils in einer Gruppe zusammengefaßt und steuerungstechnisch einer dezentralen Steuereinheit zugeordnet werden. Die dezentralen Steuereinheiten sind jeweils als Modul ausgestaltet, d. h. sie bilden jeweils eine separate Baueinheit, und die Module stellen Bausteine eines Baukastensystems dar, um unterschiedliche Bodenreinigungsgeräte steuerungstechnisch nur soweit aufzurüsten, wie es für die tatsächlich zum Einsatz kommenden Ausstattungsmerkmale erforderlich ist. Als Ausstattungsmerkmale können hierbei zum Beispiel unterschiedliche Reinigungsaggregatbestückungen, also beispielsweise unterschiedliche Reinigungswerkzeuge, vorgesehen sein, oder auch unterschiedliche Antriebsaggregate zum Verfahren des Bodenreinigungsgerätes. Jeder Gruppe von Aggregaten mit ähnlicher Funktion - antreiben, reinigen oder auch positionieren von Reinigungswerkzeugen - kann eine die Aggregate unmittelbar steuernde dezentrale Steuereinheit zugeordnet sein, die über eine eigene Rechenkapazität und ein eigenes Speicherglied verfügt. Gleiches gilt für wahlweise verfügbare Gerätefunktionen wie beispielsweise "laden" und/oder "aktivieren von Leuchtmitteln oder sonstigem Zubehör". Die Variantenvielfalt an Steuerungen kann dadurch erheblich reduziert werden und die Programmieranforderungen an die zentrale Steuereinheit können vereinfacht werden. Überwachungsfunktionen der einzelnen Aggregate können von der jeweils zugeordneten dezentralen Steuereinheit übernommen werden, so daß bei Vorliegen einer Fehlfunktion oder einer Überlastung eines einzelnen Aggregates von der zugehörigen de-
zentralen Steuereinheit sehr schnell reagiert werden kann, ohne daß hierzu die zentrale Steuereinheit aktiviert werden muß. Die dezentralen Steuereinheiten transformieren sogenannte "High-Level-Kommandos" der zentralen Steuereinheit in entsprechende Steuerbefehle der zugehörigen Aggregate. Somit kann insgesamt ein transparentes, auf High-Level-Kommandos basierendes Ablaufprogramm für die zentrale Steuereinheit vorgesehen sein, ohne daß dadurch die Möglichkeit, unterschiedliche Ausstattungsvarianten mittels der zentralen Steuereinheit anzusteuern, beeinträchtigt wird.
Sämtliche Steuereinheiten sind über ein drahtloses oder drahtgebundenes BUS-System miteinander verbunden. Dadurch kann auf einfache Weise eine unterschiedliche Anzahl von Steuereinheiten in das BUS-System integriert werden, um somit eine Vielzahl von Ausstattungsvarianten des fahrbaren Bodenreinigungsgerätes kostengünstig herzustellen und gegebenenfalls auch kostengünstig umzurüsten.
Die dezentralen Steuereinheiten übernehmen vorzugsweise jeweils die Funktion eines "slaves", während die zentrale Steuereinheit die Funktion eines "masters" übernimmt, der die dezentralen Steuereinheiten koordiniert. Je nach Buskonzept ist auch eine Ausgestaltung möglich, wonach sich ein "slave" auch zum "master" deklarieren kann. Dieses Prinzip ist beispielsweise bei CAN/CAN- open-Systemen verbreitet. Jede dezentrale Steuereinheit kann einen Satz funktionsspezifischer, verpol- und überlastgeschützter Signaleingänge aufweisen, die wahlweise potentialfrei oder aber zur Analogwerterfassung verfügbar sind. Außerdem kann jede dezentrale Steuereinheit funktionsspezifische Stellausgänge zur Steuerung von elektrischen Verbrauchern aufweisen, wobei über die Stellausgänge vorzugsweise pulsweitenmodulierte elektrische Spannungen ausgegeben werden können. Damit kann eine sehr große Variabilität für jeweils zum Einsatz kommende Drehzahlsteuerungen und Drehzahlrege-
lungen gewährleistet werden. Die Stellausgänge sind vorzugsweise gegen Überlastung und Kurzschluß gesichert.
Von Vorteil ist es, wenn auch die zentrale Steuereinheit modulartig ausgestaltet ist. So können beispielsweise sämtliche Steuereinheiten in Form von Steckplatinen ausgestaltet sein, die beispielsweise im Bereich eines Bedienpanels und/oder einer zentralen Steuerkammer des Bodenreinigungsgerätes positioniert werden können.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Bodenreinigungsgerät fahrbar ausgestaltet und umfaßt zumindest ein Antriebsaggregat zum Verfahren des Bodenreinigungsgerätes, wobei dem mindestens einen Antriebsaggregat eine modulartige dezentrale Steuereinheit mit einem Mikroprozessor zugeordnet ist, die über BUS-System mit der zentralen Steuereinheit verbunden ist. Das mindestens eine Antriebsaggregat kann zumindest einen Antriebsmotor aufweisen.
Zum Positionieren zumindest eines Reinigungswerkzeuges kommt bei einer vorteilhaften Ausführungsform zumindest ein Stellaggregat zum Einsatz, dem eine modulartige dezentrale Steuereinheit mit einem Mikroprozessor zugeordnet ist, die über das BUS-System mit der zentralen Steuereinheit verbunden ist. Somit kann das Stellaggregat von der zugeordneten dezentralen Steuereinheit gesteuert und geprüft werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt das Bodenreinigungsgerät zumindest eine wiederaufladbare Energieversorgungseinheit, der eine modulartige dezentrale Steuereinheit in Form eines Lademoduls zugeordnet ist, die einen Mikroprozessor aufweist und über das BUS-System der zentralen Steuereinheit verbunden ist. Bei einer derartigen Ausführungsform kommt für die Funktion "Energieversorgung" eine intelligente, modulartige dezentrale Steuer-
einheit zum Einsatz. Die Steuerung der Energieversorgungseinheit kann somit mittels der dieser zugeordneten dezentralen Steuereinheit erfolgen, die über das BUS-System mit der zentralen Steuereinheit verbunden ist.
Intelligente, modulartige dezentrale Steuereinheiten können auch zur Steuerung und Überwachung von Beleuchtungselementen zum Einsatz kommen. So ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, daß das Bodenreinigungsgerät Beleuchtungselemente aufweist, denen eine modulartige dezentrale Steuereinheit mit einem Mikroprozessor zugeordnet ist, die über das BUS-System mit der zentralen Steuereinheit gekoppelt ist. Zusätzlich zu dem Beleuchtungselement kann vorgesehen sein, daß die zugeordnete Steuereinheit auch Zubehörelemente des Bodenreinigungsgerätes wie beispielsweise Relais oder Ventile steuert.
Günstig ist es, wenn die dezentralen Steuereinheiten programmierbar sind. So kann beispielsweise vorgesehen sein, daß die dezentralen Steuereinheiten vom Bediener, vom Servicepersonal und/oder bei der Inbetriebnahme des Bodenreinigungsgerätes im Herstellerwerk über die zentrale Steuereinheit programmierbar sind. Dies gibt die Möglichkeit, beispielsweise einzelne Betriebsabläufe der Aggregate den jeweiligen dezentralen Steuereinheiten in Form eines Be- triebsprogrammes vorzugeben. Soll ein bestimmter Betriebsablauf aktiviert werden, so ist es hierzu lediglich erforderlich, daß die zentrale Steuereinheit einen entsprechenden Aktivierungsbefehl an die dezentrale Steuereinheit überträgt, die anschließend die Steuerung des gewünschten Betriebsablaufes übernimmt. So kann beispielsweise vorgesehen sein, daß ein gewünschtes Anfahr- oder Bremsverhalten einer dezentralen Steuereinheit vorgegeben wird, die mindestens einem gegebenenfalls zum Einsatz kommenden Antriebsaggregat zugeordnet ist, so daß Antriebsmotoren zum Verfahren des Bodenreinigungsgerätes von der zugehörigen dezentralen Steuereinheit entspre-
chend dem gewünschten Anfahr- oder Bremsverhalten angesteuert werden können.
Vorzugsweise sind die dezentralen Steuereinheiten von der zentralen Steuereinheit parametrisierbar. Dies gibt die Möglichkeit, den dezentralen Steuereinheiten mittels der zentralen Steuereinheit Parameter zur Ansteuerung der jeweiligen Aggregate vorzugeben, beispielsweise ein bestimmter Beschleunigungswert zum Anfahren oder Abbremsen des Bodenreinigungsgerätes, oder auch eine bestimmte Endgeschwindigkeit des Bodenreinigungsgerätes. Als Parameter können auch Reinigungsparameter vorgegeben werden, beispielsweise eine gewünschte Drehzahl für eine Bürstenwalze. Falls ein Stellaggregat zum Einsatz kommt kann auch ein gewünschter Anpressdruck vorgegeben werden, der vom Reinigungswerkzeug auf die zu reinigende Bodenfläche ausgeübt werden soll. Die Positionierung und Positionsüberwachung des Reinigungswerkzeuges entsprechend dem gewünschten Anpressdruck kann dann von der dem mindestens einen Stellaggregat zugeordneten dezentralen Steuereinheit übernommen werden.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn die von der zentralen Steuereinheit an eine dezentrale Steuereinheit übermittelten Parameter sowohl in der dezentralen Steuereinheit als auch in der zentralen Steuereinheit speicherbar sind. Dies macht es möglich, bei Austausch einer störungsbehafteten dezentralen Steuereinheit die neue dezentrale Steuereinheit selbsttätig von der zentralen Steuereinheit zu parametrisieren, so daß Neueinstellungen kundenspezifischer Parameter durch einen Servicetechniker bei Austausch der dezentralen Steuereinheiten entfallen können. Wird umgekehrt im Falle eines Defektes die zentrale Steuereinheit ausgetauscht, so kann die neue zentrale Steuereinheit selbsttätig kundenspezifische Parameter aus den intakten dezentralen Steuer-
einheiten abrufen und als Sicherungskopie in einem zentralen Parameterspeicher ablegen. Datenverluste werden somit extrem minimiert.
Vorzugsweise sind die Parametersätze der zentralen und dezentralen Steuereinheiten selbsttätig - insbesondere im Servicefall - wechselseitig aktualisierbar.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bodenreinigungsgerätes ist mittels der dezentralen Steuereinheiten jeweils die Funktionsbereitschaft von elektrischen Verbrauchern der zugeordneten Aggregate sowie die Funktionsbereitschaft der jeweiligen dezentralen Steuereinheit selbst prüfbar. Dies gibt die Möglichkeit, beispielsweise beim Start des Bodenreinigungsgerätes zunächst die Funktionsbereitschaft sämtlicher elektrischer Verbraucher, der Verkabelung und der dezentralen Steuereinheiten selbst sowie vorzugsweise auch des BUS-Systems mittels der dezentralen Steuereinheiten zu prüfen, die entsprechend dem Ergebnis der Prüfung der zentralen Steuereinheit ein Prüfsignal bereitstellen können, so daß mittels der zentralen Steuereinheit einer Bedienungsperson die Funktionsbereitschaft des gesamten Bodenreinigungsgerätes angezeigt werden kann. Gegebenenfalls kann eine Fehlfunktion angezeigt werden, wobei der modulartige Aufbau der gesamten Steuereinrichtung des fahrbaren Bodenreinigungsgerätes eine schnelle Diagnose erlaubt, da ein Fehler mittels der dezentralen Steuereinheiten auf einfache Weise klassifizierbar und lokalisierbar ist.
Die einzelnen Aggregate des Bodenreinigungsgerätes weisen jeweils elektrische Verbraucher auf, beispielsweise Antriebs- oder Stellmotoren, Pumpen, Turbinen und/oder Leuchtelemente, eine Hupe und dergleichen, die von der dem jeweiligen Aggregat zugeordneten dezentralen Steuereinheit steuerbar sind. Um bei Vorliegen einer Fehlfunktion eines elektrischen Verbrauchers in-
nerhalb kurzer Zeit reagieren zu können, ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß die elektrischen Verbraucher einer dezentralen Steuereinheit bei Vorliegen einer Fehlfunktion und/oder einer Überlastung von dieser abschaltbar sind. Die Überwachung und der Schutz des jeweiligen Verbrauchers kann somit von der zugeordneten dezentralen Steuereinheit übernommen werden, die bei Vorliegen einer Fehlfunktion unmittelbar reagieren kann, indem der jeweilige Verbraucher abgeschaltet wird. Die dezentrale Steuereinheit ist hierzu nicht auf einen entsprechenden Steuerbefehl der zentralen Steuereinheit angewiesen, die Überwachung wird vielmehr unmittelbar von der zugeordneten dezentralen Steuereinheit übernommen.
Während bei einer bevorzugten Ausführungsform das Abschalten eines elektrischen Verbrauchers bei Vorliegen einer Fehlfunktion oder einer Überlastung unmittelbar von der zugeordneten dezentralen Steuereinheit vorgenommen werden kann, ist es insbesondere im Hinblick auf die Betriebssicherheit von Vorteil, wenn die elektrischen Verbraucher von den dezentralen Steuereinheiten nur einschaltbar sind nach Übertragung eines Freigabekommandos von der zentralen Steuereinheit an die jeweilige dezentrale Steuereinheit. Ein elektrischer Verbraucher des Bodenreinigungsgerätes kann somit nur von der zentralen Steuereinheit aktiviert werden, beispielsweise aufgrund eines entsprechenden Steuerbefehls der Bedienungsperson.
Von Vorteil ist es, wenn die dezentralen Steuereinheiten und die zentrale Steuereinheit in einen Sicherheitskreis eingebunden sind, wobei mittels des Sicherheitskreises die Spannungsversorgung zumindest einiger elektrischer Verbraucher unterbrechbar ist. Dies gibt die Möglichkeit, bei Vorliegen einer Fehlfunktion oder einer Überlastung eines elektrischen Verbrauchers mehrere elektrische Verbraucher - insbesondere Sicherheitsgefährdende Verbraucher - abzuschalten, indem der Sicherheitskreis von der dezentralen Steuereinheit
unterbrochen wird, die die Fehlfunktion bzw. die Überlastung des elektrischen Verbrauchers erkennt. Vorzugsweise sind jedoch nicht alle elektrischen Verbraucher des Bodenreinigungsgerätes mittels des Sicherheitskreises abschaltbar, es kann vielmehr vorgesehen sein, daß sicherheitsrelevante elektrische Verbraucher, beispielsweise Bremsen, Lenkhilfen, Schließventile und/oder Beleuchtungseinrichtungen, vom Sicherheitskreis entkoppelt sind, so daß diese auch dann funktionsbereit sind, wenn bei einem anderen elektrischen Verbraucher eine Fehlfunktion oder eine Überlastung auftritt.
Die Energieversorgung der elektrischen Verbraucher kann über eine elektrische Versorgungsleitung erfolgen, in die ein zentraler Schaltkontakt, beispielsweise ein Schütz-Relais, geschaltet ist. Hierbei ist es günstig, wenn mittels des Sicherheitskreises der zentrale Schaltkontakt öffnenbar ist. Im Sicherheitskreis können die dezentralen Steuereinheiten ebenso wie die zentrale Steuereinheit in Reihe zueinander geschaltet sein. Im Falle einer Fehlfunktion oder einer Überlastung eines elektrischen Verbrauchers kann von der zugeordneten Steuereinheit der Sicherheitskreis unterbrochen werden, und diese Unterbrechung wiederum hat zur Folge, daß der zentrale Schaltkontakt geöffnet wird, über den die Energieversorgung der elektrischen Verbraucher erfolgt.
Das BUS-System ist vorzugsweise als serieller Zweidraht-Kommunikationsbus ausgestaltet mit zwei Datenleitungen. Für den seriellen Zweidraht-BUS kann ein auf differentiellen Signalen basierendes Übertragungsverfahren Verwendung finden. Dadurch kann ein Bezug des elektrischen Signales zu einer Masse vermieden werden, und dies wiederum hat zur Folge, daß Gleichtaktstörungen und elektromagnetische Störimpulse auf die Übertragungsqualität der BUS- Signale ohne Einfluß bleiben. Alternativ kann auch eine drahtlose Kommunikation der Steuereinheiten im Sinne eines Wireless LANs vorgesehen sein. Die Datenübertragung kann paketorientiert beispielsweise nach den Standards von
CAN/CAN-open-Systemen erfolgen oder auch nach eigenen Protokollen, wie sie beispielsweise bei einem RS485-BUS festzulegen sind.
Ergänzend zu intelligenten, modulartigen dezentralen Steuereinheiten, die jeweils einem Aggregat oder einer funktioneilen Gruppe von Aggregaten des Bodenreinigungsgerätes zugeordnet sind, kommt bei einer bevorzugten Ausführungsform zumindest ein Sensormodul zum Einsatz, das einen Mikroprozessor aufweist, welcher mit mindestens einem Sensor oder einer Gruppe verschiedenartiger Sensoren verbunden ist, wobei das Sensormodul über das BUS-System mit der zentralen Steuereinheit in Verbindung steht. Dies ermöglicht den Einsatz sogenannter "intelligenter Sensoren", die beispielsweise zur Füllstandsmessung bei Einsatz eines Reinigungsflüssigkeitstankes oder eines Schmutzflüssigkeitstankes zum Einsatz kommen können. Intelligente Sensoren können auch zur Sitzbelegungserkennung zum Einsatz kommen bei fahrbaren Bodenreinigungsgeräten, die einen Sitz aufweisen, auf dem ein Fahrer Platz nehmen kann. Dies gibt die Möglichkeit, ein Antriebsaggregat nur dann zu aktivieren, wenn der Fahrer auf dem Sitz Platz genommen hat. Die Steuerung derartiger Sensoren erfolgt mittels des Mikroprozessors des Sensormoduls, das über das BUS-System mit der zentralen Steuereinheit verbunden ist.
Wie bereits erläutert, kann der Sensor beispielsweise als Sitzbelegungssensor ausgestaltet sein, der an oder in einem Fahrersitz des Bodenreinigungsgerätes angeordnet ist.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Bodenreinigungsgerät ein Servicemodul umfaßt mit einer Schnittstelle zum Anschluß eines externen Datenverarbeitungsgerätes, wobei das Servicemodul über das BUS-System mit der zentralen Steuereinheit verbunden ist. Mittels des Servicemoduls wird einem Servicetechniker die Möglichkeit gegeben, das Bodenreinigungsgerät zu para-
metrisieren, zu prüfen, und/oder neue Software in die dezentralen Steuereinheiten und/oder die zentrale Steuereinheit zu laden. Der Servicetechniker kann hierbei ein Datenverarbeitungsgerät, beispielsweise ein Notebook, in das BUS- System einschleifen, um mit den am BUS angeschlossenen Steuereinheiten und sonstigen Modulen Kontakt aufzunehmen.
Das BUS-System kann als geschlossene Schleife ausgebildet sein, die von der zentralen Steuereinheit ausgeht, über sämtliche dezentralen Steuereinheiten verläuft und zur zentralen Steuereinheit zurückgeführt ist. Dies ermöglicht es auf einfache Weise, die Signal- und Versorgungsintegrität aller Steuereinheiten auf Plausibilität zu prüfen.
Günstig ist es, wenn das BUS-System eine Sicherheitsleitung aufweist, wobei jede dezentrale Steuereinheit und die zentrale Steuereinheit ein in die Sicherheitsleitung geschaltetes und vom jeweiligen Mikroprozessor steuerbares Schaltelement aufweist und die Schaltelemente aller Steuereinheiten in Reihe zueinander geschaltet sind. Tritt eine Fehlfunktion oder eine Überlastung eines elektrischen Verbrauchers auf, so wird dies von der zugeordneten dezentralen Steuereinheit erkannt und vom Mikroprozessor der Steuereinheit kann das Schaltelement zur Unterbrechung der Sicherheitsleitung angesteuert werden. Die Unterbrechung der Sicherheitsleitung kann dann zur Folge haben, daß entweder unmittelbar oder unter Mitwirkung des Mikroprozessors der zentralen Steuereinheit ein zentrales Schaltelement geöffnet wird, über das die Energieversorgung sämtlicher elektrischer Verbraucher des Bodenreinigungsgerätes erfolgt.
Vorzugsweise ist in die Sicherheitsleitung ein von der Bedienungsperson manuell betätigbares Schaltelement geschaltet, beispielsweise ein Not-Aus- Schalter.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform umfaßt das BUS-System eine Modulstromversorgungsleitung für die dezentralen Steuereinheiten. Die Modulstromversorgungsleitung dient der Bereitstellung elektrischer Energie für die Mikroprozessoren sowie gegebenenfalls zum Einsatz kommende Meß- und Steuerelektronik auf jedem Modul. Sie ist vom Hauptenergiestrang zur Versorgung der elektrischen Verbraucher entkoppelt. Die Energieversorgung kann hierbei preisgünstig unter Mitwirkung der zentralen Steuereinheit sichergestellt werden, die einen Wandler umfassen kann, der an eine Energieversorgungsquelle anschließbar ist.
Günstig ist es, wenn das BUS-System zusätzlich zur Modulstromversorgungsleitung eine Notstromversorgungsleitung umfaßt für zumindest einen elektrischen Verbraucher des Bodenreinigungsgerätes. Dies ermöglicht es, daß sicherheitsrelevante Verbraucher des Bodenreinigungsgerätes auch ohne Verfügbarkeit des Hauptenergiestrangs eine ordnungsgemäße Abschaltung (shutdown) durchführen können. Beispielsweise kann das Leerlaufen eines Frischwassertanks verhindert werden, indem das Stellventϊl des Frischwassertanks zuverlässig schließt, falls der Hauptenergiestrang aus Sicherheitsgründen plötzlich von einer dezentralen Steuereinheit, einem sonstigen Modul oder der zentralen Steuereinheit unterbrochen wurde. Außerdem kann beispielsweise eine wahlweise vorhandene Sicherheitsbeleuchtung des Bodenreinigungsgerätes unabhängig vom Hauptenergiestrang betrieben werden.
Von Vorteil ist es, wenn in die Notstromversorgungsleitung ein vom Bediener manuell betätigbares Schaltelement, beispielsweise ein Schlüsselschalter, geschaltet ist. Das Vorhandensein eines vom Bediener manuell betätigbaren Schaltelements in der Notstromversorgungsleitung erlaubt es, jederzeit und unabhängig von der Verfügbarkeit des Hauptenergiestrangs sicherheitsrele-
vante Verbraucher abzuschalten. Das Schaltelement dient dabei gleichzeitig der Aktivierung der zentralen Steuereinheit, welche nach erfolgreichem Selbsttest die Energieversorgung für die dezentralen Steuereinheiten bereitstellt.
Vorzugsweise weist das BUS-System eine Adressleitung auf zur dynamischen Adressverwaltung und zur automatischen Identifikation der am BUS-System angeschlossenen dezentralen Steuereinheiten durch die zentrale Steuereinheit. Dadurch können spezielle Hardwarecodierungen der zum Einsatz kommenden Module entfallen. Die zentrale Steuereinheit kann somit selbsttätig die Integrität und Konfiguration der Module des Bodenreinigungsgerätes ermitteln.
Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
Figur 1: eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen fahrbaren Bodenreinigungsgerätes;
Figur 2: eine Prinzipdarstellung einer Steuereinrichtung des Bodenreinigungsgerätes;
Figur 3: ein Blockschaltbild der Steuereinrichtung mit der physikalischen Realisierung eines seriellen Zweidraht-Kommunikationsbusses;
Figur 4: ein Blockschaltbild der Steuereinrichtung mit der Implementierung des Hauptenergiestranges für elektrische Verbraucher des Bodenreinigungsgerätes einschließlich einer Sicherheitsleitung zur Unterbrechung der Energieversorgung der Verbraucher;
Figur 5: ein Blockschaltbild der Steuereinrichtung mit der Implementierung einer Modulstromversorgungsleitung;
Figur 6: ein Blockschaltbild der Steuereinrichtung mit der Implementierung einer Notstromversorgungsleitung und
Figur 7: ein Blockschaltbild einer dezentralen Steuereinheit der Steuereinrichtung.
In Figur 1 ist schematisch ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 belegtes fahrbares Bodenreinigungsgerät dargestellt, das als Aufsitz-Scheuer-Saugmaschine ausgestaltet ist und ein Fahrwerk 12 umfaßt, an dem unterseitig zwei Hinterräder 14 gehalten sind sowie ein quer zur Fahrtrichtung mittig angeordnetes, lenkbares Vorderrad 16, das das Antriebsrad des Bodenreinigungsgerätes 10 ausbildet und mit einem als Radnabenmotor ausgebildeten Antriebsmotor 17 in Wirkverbindung steht.
Zwischen den Hinterrädern 14 und dem Vorderrad 16 sind an der Unterseite des Fahrwerks 12 zwei elektromotorisch drehbare Scheuerwalzen 20, 22 gehalten, die von zwei Antriebsmotoren 23, 24 in Drehung versetzt werden. Mittels eines Stellmotors 21 können die Scheuerwalzen 20, 22 von einer zu reinigenden Bodenfläche 26 angehoben und auf diese abgesenkt werden.
Unterseitig ist am Fahrwerk 12 außerdem ein nach vorne weisender Haltebügel 28 verschwenkbar gelagert, der seitlich über die Außenkontur des Fahrwerks 12 übersteht und an seinem freien Ende eine Seitenbürste 29 trägt, die als Tellerbürste ausgestaltet ist und mittels eines Antriebsmotors 31 um eine im wesentlichen vertikal ausgerichtete Drehachse drehbar ist. Der Haltebügel
steht über ein in der Zeichnung nicht dargestelltes, an sich bekanntes Gestänge mit einem Stellmotor 32 in Wirkverbindung, mit dessen Hilfe der Haltebügel 28 auf die zu reinigende Bodenfläche 26 aufgesetzt und von dieser angehoben werden kann.
Oberseitig trägt das Fahrwerk 12 einen Reinigungsflüssigkeitstank 35, in den Reinigungsflüssigkeit, vorzugsweise Wasser, eingefüllt werden kann.
In seinem rückwärtigen Bereich trägt das Fahrwerk 12 einen Schmutzflüssigkeitstank 37, der über einen Saugstutzen 39 von einer Saugeinheit 40 abgesaugt werden kann. Die Saugeinheit 40 weist hierzu einen Antriebsmotor 41 auf.
In Fahrtrichtung hinter den Hinterrädern 14 ist am Fahrgestell 12 eine an der zu reinigenden Bodenfläche 26 angreifende Sauglippe 43 gehalten, die über eine an der Rückseite des Schmutzflüssigkeitstanks 37 verlaufende Schmutzaufnahmeleitung 44 mit dem Innenraum des Schmutzflüssigkeitstanks 37 in Strömungsverbindung steht.
Über eine an sich bekannte und deshalb in der Zeichnung nicht dargestellte Sprüheinrichtung kann Reinigungsflüssigkeit aus dem Reinigungsflüssigkeitstank 35 auf die zu reinigende Bodenfläche 26 gesprüht werden, die Bodenfläche kann dann mittels der Scheuerwalzen 20 und 22 gereinigt und die Schmutzflüssigkeit kann mittels der Sauglippe 43 von der Bodenfläche 26 aufgenommen und über die Schmutzaufnahmeleitung 44 in den Schmutzflüssigkeitstank 37 überführt werden. Hierzu kann der Schmutzflüssigkeitstank 37 mittels der Saugeinheit 40 mit Unterdruck beaufschlagt werden. Die Sauglippe 43 kann mittels eines Stellmotors 45 angehoben und abgesenkt werden.
In Fahrtrichtung mittig trägt das Fahrwerk 12 einen Batteriekasten 48, der eine wiederaufladbare Energieversorgungseinheit in Form einer wiederauflad- baren Batterie 49 aufnimmt und eine Steuerkammer 50 trägt, auf der ein Fahrersitz 52 positioniert ist.
In Fahrtrichtung vor dem Fahrersitz 52 ist ein Lenkrad 54 gehalten zum Lenken des Vorderrades 16, und seitlich neben dem Lenkrad 54 ist ein Eingabeteil in Form eines Bedienpanels 56 positioniert mit einer Tastatur 57. Unterhalb des Bedienpanels 56 ist eine Aufnahmekammer 59 angeordnet.
Der Antriebsmotor 17 bildet in Kombination mit dem Vorderrad 16 ein Antriebsaggregat zum Verfahren des Bodenreinigungsgerätes 10, und die Scheuerwalzen 20 und 22 bilden in Kombination mit den Antriebsmotoren 23, 24 ein erstes Reinigungsaggregat. Ein zweites Reinigungsaggregat wird von der Seitenbürste 29 in Kombination mit deren Antriebsmotor 31 gebildet, und ein drittes Reinigungsaggregat stellt die Saugeinheit 40 mit dem Antriebsmotor 41 dar. Die zur Positionierung der Scheuerwalzen 20, 22, der Seitenbürste 29 und der Sauglippe 43 zum Einsatz kommenden Stellmotoren 21, 32 und 45 bilden jeweils ein Stellaggregat zum Anheben und Absenken der jeweiligen Reinigungswerkzeuge.
Zur Steuerung sämtlicher Aggregate weist das Bodenreinigungsgerät 10 eine in Figur 2 schematisch dargestellte Steuereinrichtung 60 auf, die eine zentrale Steuereinheit 62 umfaßt sowie dezentrale Steuereinheiten 64, 66, 68, 70, 72, die über ein BUS-System 74 miteinander verbunden sind. Sämtliche Steuereinheiten 62 bis 72 sind in Form eines Moduls als separate Baueinheiten ausgestaltet und steuern in ihrer Gesamtheit sämtliche Funktionen des Bodenreinigungsgerätes 10. Die dezentralen Steuereinheiten 64, 66, 68, 70, 72 sind
jeweils einer funktioneilen Gruppe von Aggregaten des Bodenreinigungsgerätes 10 zugeordnet. Die dezentrale Steuereinheit 66 bildet ein Fahrmodul aus, das den Antriebsmotor 17 des Vorderrades 16 sowie eine zugeordnete Magnetbremse 77 steuert und überwacht, wobei an die dezentrale Steuereinheit 66 ein Potentiometer 78 angeschlossen ist, das vom Fahrer des Bodenreinigungsgerätes 10 in üblicher Weise mittels eines in der Zeichnung nicht dargestellten, an sich bekannten Fußpedales betätigt werden kann.
Die dezentrale Steuereinheit 68 bildet ein Reinigungsmodul aus und steuert und überwacht die Antriebsmotoren 23, 24 und 31 der Scheuerwalzen 20, 22 und der Seitenbürste 29. Außerdem steuert und überwacht die dezentrale Steuereinheit 68 den Antriebsmotor 41 der Saugeinheit 40 sowie ein Dosierventil 82 für die in der Zeichnung nicht dargestellte Sprüheinrichtung des Bodenreinigungsgerätes 10. Mittels des Dosierventils 82 kann eine vom Reinigungsflüssigkeitstank 35 ausgehende Flüssigkeitsabgabeleitung wahlweise geöffnet und geschlossen werden.
Die dezentrale Steuereinheit 70 bildet ein Stell- oder Hubmodul aus und steuert und überwacht den Stellmotor 21 der Scheuerbürsten 20, 22 sowie die Stellmotoren 32 und 45 der Seitenbürste 29 bzw. der Sauglippe 43.
Die dezentrale Steuereinheit 72 bildet ein Lademodul aus, das einen Netzanschluß 79 aufweist und die Energieversorgung des Bodenreinigungsgerätes 10 steuert und überwacht, insbesondere den Ladezustand der Batterie 49 optional überwacht, und bei Verbindung des Netzanschlusses 79 mit einem Energieversorgungsnetz die Batterie 49 auflädt.
Die dezentrale Steuereinheit 64 bildet ein Zubehörmodul aus und steuert und überwacht diverse Beleuchtungsmittel, etwa ein Arbeitslicht 81 sowie eine Warnleuchte 80 des Bodenreinigungsgerätes 10.
Die zentrale Steuereinheit 62 koordiniert die Tätigkeit der dezentralen Steuereinheiten und parametrisiert diese. Über das an die zentrale Steuereinheit 62 angeschlossene Bedienpanel 56 kann eine Bedienungsperson Steuerbefehle eingeben.
Die zentrale Steuereinheit 62 ist ebenso wie die dezentrale Steuereinheit 66 (Fahrmodul) in der Aufnahmekammer 59 unterhalb des Bedienpanels 56 positioniert, die darüber hinaus ein Servicemodul 84 aufnimmt, das über das BUS- System 74 mit sämtlichen Steuereinheiten 62 bis 72 in Verbindung steht und an das ein externes Datenverarbeitungsgerät 86 angeschlossen werden kann zur Prüfung der elektrischen Funktion des Bodenreinigungsgerätes 10 sowie zur Programmierung der Steuereinheiten 62 bis 72. Die dezentralen Steuereinheiten 64, 68, 70 und 72 sind in der Steuerkammer 50 angeordnet.
An das BUS-System 74 ist ein Sensormodul 88 angeschlossen, das mit einem in den Fahrersitz 52 integrierten Sitzbelegungssensor 90 in Verbindung steht.
Die zentrale Steuereinheit 62 umfaßt einen Mikroprozessor 92, und auch die dezentralen Steuereinheiten 64 bis 72 weisen jeweils einen Mikroprozessor 94 auf. Entsprechendes gilt auch für das Sensormodul 88, das einen Mikroprozessor 96 umfaßt.
Das Servicemodul 84 weist eine Schnittstelle 98 auf, mit deren Hilfe das Datenverarbeitungsgerät 86 an das BUS-System 74 angeschlossen werden kann.
Die Ausgestaltung des BUS-Systemes 74 wird aus den nachfolgend erläuterten Figuren 3 bis 6 deutlich. Zur Erzielung einer besseren Übersicht sind in diesen Figuren das Servicemodul 84 und das Sensormodul 88 nicht dargestellt. Die zentrale Steuereinheit ist über eine Anschlußleitung 99 an einen mit der Batterie 49 verbundenen Spannungskontakt 61 angeschlossen, und sämtliche Steuereinheiten 62 bis 72 sind mittels Masseleitungen 75 mit einem Massekontakt 73 verbunden. Das BUS-System 74 umfaßt zwei Datenleitungen 100, 101, die eine Schleife ausbilden, indem sie von der zentralen Steuereinheit 62 ausgehen und über die dezentralen Steuereinheiten 64 bis 72 zur zentralen Steuereinheit 62 zurückgeführt sind. An die Datenleitungen 100, 101 ist jeweils eine Eingabe-/Ausgabeeinheit (transceiver) 103 der Steuereinheiten 62 bis 72 angeschlossen, und die Eingabe-/Ausgabeeinheiten 103 stehen wiederum mit dem jeweiligen Mikroprozessor 92 bzw. 94 in elektrischer Verbindung. Die Übertragung der Daten über die Datenleitungen 100, 101 erfolgt über ein Protokoll, das im Rahmen der dem Fachmann bekannten RS485-Kommuni- kation definiert ist. Alternativ könnte das BUS-System 74 auch in Form eines CAN-Buses ausgestaltet sein.
Ergänzend zu den Datenleitungen 100, 101 umfaßt das BUS-System 74 eine in der Zeichnung nicht dargestellte Adressleitung zur dynamischen Adressverwaltung der Steuereinheiten 62 bis 72 sowie eine in Figur 4 dargestellte Sicherheitsleitung 105, in die ein vom Fahrer des Bodenreinigungsgerätes 10 gegebenenfalls betätigbarer Not-Aus-Taster 107 geschaltet ist und in die außerdem von den jeweiligen Mikroprozessoren 92 bzw. 94 steuerbare Schaltelemente 109 geschaltet sind, die jeweils in eine Steuereinheit 62 bis 72 integriert sind. Die Schaltelemente 109 sind in Reihe zueinander geschaltet. Bei Vorliegen einer Fehlfunktion oder einer Überlastung der von den dezentralen Steuereinheiten 64 bis 72 Steuer- und überwachbaren elektrischen Verbrau-
eher, also beispielsweise der Antriebsmotoren 17, 23, 24, 31 oder 41, kann von der jeweiligen zentralen Steuereinheit 64 bis 72 die Sicherheitsleitung 105 unterbrochen werden.
Zur Energieversorgung der elektrischen Verbraucher des Bodenreinigungsgerätes 10 kommt eine Versorgungsleitung 111 zum Einsatz, an die die dezentralen Steuereinheiten 64 bis 72 angeschlossen sind und in die ein Schutzrelais 113 geschaltet ist, das über die Sicherheitsleitung 105 steuerbar ist. Wird die Sicherheitsleitung 105 durch Betätigung des Not-Aus-Tasters 107 oder durch Öffnen eines der elektronisch steuerbaren Schaltelemente 109 unterbrochen, so wird mittels des Schutzrelais 113 die Versorgungsleitung 111 unterbrochen und damit die Energieversorgung der elektrischen Verbraucher des Bodenreinigungsgerätes 10 unterbunden.
Um im Falle einer Unterbrechung der Versorgungsleitung 111 einzelne elektrische Verbraucher dennoch mit Energie versorgen zu können, umfaßt das BUS- System 74 eine Notstromversorgungsleitung 115, beispielsweise für die von der dezentralen Steuereinheit 64 steuerbaren Beleuchtungsmittel, so daß auch im Falle einer Unterbrechung der Versorgungsleitung 111 beispielsweise das Arbeitslicht 81 und/oder die Warnleuchte 82 des Bodenreinigungsgerätes 10 aktiviert werden kann. In die Notstromversorgungsleitung 115, dies wird aus Figur 6 deutlich, ist ein Schlüsselschalter 117 geschaltet, der vom Fahrer des Bodenreinigungsgerätes 10 beim Start betätigt wird. Das Anliegen einer elektrischen Spannung an der Notstromversorgungsleitung 115 wird vom Mikroprozessor 92 der zentralen Steuereinheit 62 erkannt. Dies gibt der zentralen Steuereinheit 62 die Möglichkeit, über eine in Figur 5 dargestellte Modulstromversorgungsleitung 119 des BUS-Systems 74 sämtliche Mikroprozessoren 94 der dezentralen Steuereinheiten 64 bis 72 mit elektrischer Energie zu versorgen. Die dezentralen Steuereinheiten 64 bis 70 weisen jeweils eine Treiber-
einheit 121 auf, die über ein vom jeweiligen Mikroprozessor 94 steuerbares elektrisches Schaltelement 123 an die Modulstromversorgungsleitung 119 anschließbar ist. Die als Lademodul ausgestaltete dezentrale Steuereinheit 72 weist ein Netzteil 125 auf, das ebenfalls über ein vom zugeordneten Mikroprozessor 94 steuerbares Schaltelement 123 an die Modulstromversorgungsleitung 119 anschließbar ist. Die Modulstrom Versorgungsleitung 119 ist über ein vom Mikroprozessor 92 steuerbares Schaltelement 129 an einen DC/DC- Wandler 127 der zentralen Steuereinheit 62 angeschlossen und ebenso wie die voranstehend erläuterten Adress-, Sicherheits- und Notstromversorgungsleitungen 105 bzw. 115 schleifenförmig geführt.
Die Steuereinheiten 62 bis 72 sind herstellerseitig programmiert. Ein Servicetechniker kann über das Servicemodul 84 nachträglich die zentrale Steuereinheit 62 mit einem neuen Ablaufprogramm bespielen. Auch die dezentralen Steuereinheiten 64 bis 72 können nachträglich über das Servicemodul 84 neu bespielt werden. Die dezentralen Steuereinheiten 64 bis 72 arbeiten als Slaves und werden von der als Master fungierenden zentralen Steuereinheit 62 koordiniert. Von der zentralen Steuereinheit 62 sind die dezentralen Steuereinheiten 64 bis 72 parametrisierbar, d. h. der Fahrer des Bodenreinigungsgerätes 10 kann über das Bedienpanel 56 Betriebsparameter eingeben, beispielsweise eine bestimmte maximale Fahrgeschwindigkeit sowie ein bestimmtes Beschleunigungs- und Abbremsvermögen. Diese Parameter werden von der zentralen Steuereinheit 62 an die dezentralen Steuereinheiten 64 bis 72 übertragen und sowohl in der zentralen Steuereinheit 62 als auch der jeweiligen dezentralen Steuereinheit 64 bis 72 gespeichert. Erhält eine dezentrale Steuereinheit 64 bis 72 ein Ein- oder Ausschaltkommando von der zentralen Steuereinheit 62, so führt es autark den zum Kommando inhärent programmierten Betriebsablauf durch.
Jede dezentrale Steuereinheit 64 bis 72 verfügt über ein Prüfprogramm, mit dem beim Starten des Bodenreinigungsgerätes 10 sowohl der Funktionszustand der jeweiligen elektrischen Verbraucher als auch der jeweiligen dezentralen Steuereinheit selbst geprüft werden kann. Liegt eine Fehlfunktion vor, so unterbricht die entsprechende dezentrale Steuereinheit 64 bis 72 die Sicherheitsleitung 105, so daß die Energieversorgung der elektrischen Verbraucher mittels des Schützrelais 113 unterbrochen wird. Auch im laufenden Betrieb des Bodenreinigungsgerätes 10 überwachen die dezentralen Steuereinheiten 64 bis 72 die jeweils zugeordneten elektrischen Verbraucher, und bei Auftreten einer Fehlfunktion oder einer Überlastung wird ebenfalls die Sicherheitsleitung 105 unterbrochen. Aktiviert werden die elektrischen Verbraucher von den dezentralen Steuereinheiten 64 bis 72 jedoch nur dann, wenn diese zuvor von der zentralen Steuereinheit 62 ein entsprechendes Freigabekommando über die Datenleitungen 100, 101 erhalten haben.
In Figur 7 ist am Beispiel des Reinigungsmoduls 68 ein Blockschaltbild einer dezentralen Steuereinheit dargestellt. Diese ist als stapelfähige Platine ausgebildet und umfaßt einen Mikroprozessor 94 sowie einen Satz Ein- und Ausgänge 131, 132, an die das BUS-System 74 angeschlossen ist und die mit dem Mikroprozessor 94 in Verbindung stehen. An Lastausgänge 134, 135, 136, 137 der dezentralen Steuereinheit 68 können elektrische Verbraucher angeschlossen werden, beispielsweise die Antriebsmotoren 41, 23, 24 und 31 und auch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Reinigungsflüssigkeitspumpe, mit der Reinigungsflüssigkeit aus dem Reinigungsflüssigkeitstank 35 auf die zu reinigende Bodenfläche 26 überführt werden kann. Die Antriebsmotoren 23, 24, 31 und 41 sowie die Reinigungsflüssigkeitspumpe sind an einen gemeinsamen Masseanschluß 141 der dezentralen Steuereinheit 68 angeschlossen, der über
die Masseleitung 75 mit dem Massekontakt 73 des Bodenreinigungsgerätes 10 in Verbindung steht.
Die dezentrale Steuereinheit 68 weist außerdem mehrere Schaltkontakte Sl, S2, S3, S4, S5 und S6 auf, an die beispielsweise Mikroschalter angeschlossen werden, mit deren Hilfe beispielsweise der Füllzustand des Schmutzwasserbehälters 37 aber auch wahlweise die Stellung der Reinigungswerkzeuge 20, 22, 29, 43 erfaßt werden kann.
Ergänzend weist die dezentrale Steuereinheit 68 Lastkontakte 145 auf, an die weitere Antriebseinheiten, beispielsweise ein weiterer, in Figur 7 gestrichelt dargestellter Antriebsmotor, angeschlossen werden können oder auch ein elektronischer Kugelhahn 147, mit dessen Hilfe die Abgabe von Reinigungsflüssigkeit gesteuert werden kann.
Die modulartige Ausgestaltung der Steuereinheiten 62 bis 72 gibt die Möglichkeit, Ausstattungsmerkmale des Bodenreinigungsgerätes 10 auf konstruktiv einfache Weise zu ändern, indem die jeweiligen Aggregate zusammen mit den diesen unmittelbar steuernden dezentralen Steuereinheiten ausgetauscht werden.