Beschreibung
Mobiltelefon
Die Erfindung betrifft ein Mobiltelefon insbesondere ein Mobiltelefon mit zwei Klappelementen, die klappbar miteinander verbunden sind.
Die rasante weltweite Verbreitung der Mobilkommunikation führte in den letzten Jahren zur Entwicklung und Bereitstellung einer Vielzahl verschiedener Mobiltelefone. Ein beliebtes Designprinzip für Mobiltelefone liegt darin, ein Mobiltelefon als Klapp-Mobiltelefon auszubilden, das aus zwei Klappelementen besteht, die beispielsweise über ein Scharnier, klappbar miteinander verbunden sind. Solche Mobiltelefone werden auch Clamshell-Handy genannt.
Es ist dabei bekannt, einen am Mobiltelefon ankommenden Ruf dadurch anzunehmen, dass das zugeklappte Mobiltelefon aufge- klappt wird. In der Regel ist aber bei beschriebenen Mobiltelefonen das Display auf der Innenseite eines Klappelementes angeordnet, so dass es im zusammen geklappten Zustand des Mobiltelefons nicht sichtbar ist. Wird nun ein ankommender Ruf signalisiert und befindet sich das klappbare Mobiltelefon im zusammengeklappten Zustand, so kann ein Nutzer des Mobiltelefons auf dem Display dargestellte Informationen nicht sehen. Dies führt dazu, dass er auch die Rufnummer des rufenden Teilnehmers, die mit der Signalisierung des kommenden Rufes am Display angezeigt wird, nicht sehen kann. Um das Display einsehen zu können, muss er das Mobiltelefon aus dem zusammengeklappten Zustand in den aufgeklappten Zustand überführen, was aber mit einer automatischen Rufannahme verbunden ist.
Der Nutzer des Mobiltelefons kann also bei bekannten Klapp- Mobiltelefonen nicht zuerst die Rufnummer des rufenden Teilnehmers bzw. den Namen des rufenden Teilnehmers am Display einsehen, um dann zu entscheiden, ob er den ankommenden Ruf annimmt oder abweist. Er muss zwangsläufig auch Rufe annehmen, die er bei Kenntnis des rufenden Teilnehmers eigentlich nicht annehmen würde.
Zur Lösung dieses Problems wurde bereits vorgeschlagen, das Mobiltelefon mit einem zweiten Display auszustatten, das auf der Außenseite eines Klappelements angeordnet ist. Man könnte nun die Rufnummer des rufenden Teilnehmers auf diesem zweiten Display anzeigen, um dem Nutzer des Mobiltelefons ein selek- tives Annehmen der ankommenden Rufe zu ermöglichen. Diese Lösung ist allerdings mit einem erheblichen konstruktiven Mehraufwand und damit auch höheren Herstellungskosten verbunden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Mobilte- lefon anzugeben, das klappbar ausgebildet ist, und das dem Nutzer komfortabel die Annahme eines kommenden Rufes in Abhängigkeit von dem rufenden Teilnehmer ermöglicht.
Die Erfindung wird durch die Merkmale des unabhängigen Pa- tentanspruchs gelöst. Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche bestimmt .
Die Erfindung beruht demnach auf dem Gedanken ein Klapp- Mobiltelefon derart auszugestalten, dass es in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel in zumindest drei verschiedene Betriebsmodi versetzt werden kann.
Der Begriff "Betriebsmodus" ist dabei im weiteren Sinne zu verstehen, so dass beispielsweise jeder Menüpunkt innerhalb einer hierarchischen Menüstruktur, welche zur Bedienung des Mobiltelefons vorgesehen ist, als eigener Betriebsmodus auf- gefasst werden kann. Auch die Annahme eines kommenden Rufes und der Aufbau einer entsprechenden KommunikationsVerbindung kann als Betriebsmodus verstanden werden. Gleiches gilt für das Abweisen eines kommenden Rufes, den Abbau einer Verbindung oder beispielsweise das Stummschalten der akustischen Signalisierung eines ankommenden Ru es. Der Übergang zwischen Betriebsmodi kann Programmroutinen auslösen, deren Ausführung selbst als Betriebsmodus au gefasst werden kann.
Die Erfindung hat auch den Vorteil, dass auf seitlich am Mo- biltelefon angeordnete Tasten, welche für die Rufannahme oder die Rufabweisung ohne Öffnung des Mobiltelefons vorgesehen sind, verzichtet werden kann.
vorzugsweise wird durch eine Erfassungseinrichtung, wie bei- spielsweise geeignete Kontaktelemente oder Sensoren, ein Öffnungsparameter bestimmt, der vom - durch die beiden Klappelemente eingeschlossenen — Öffnungswinkel abhängt.
So können beispielsweise die Öffnungsparameter "aufgeklappt", "zusammengeklappt" und "halb aufgeklappt" vorgesehen sein.
Jedem dieser Öffnungsparameter kann nun ein Öffnungswinkelbereich zugeordnet sein, wobei jeder Öffnungswinkelbereich durch die Angabe zweier entsprechender Ö fnungswinkel bestimmt sein kann.
Vorzugsweise ist dabei dem Öffnungsparameter "aufgeklappt" ein Öffnungswinkelbereich zugeordnet, dessen bestimmende Öffnungswinkel größer sind als die den Öffnungswinkelbereich,
welcher dem Ö fnungsparameter "halb aufgeklappt" zugeordnet ist, bestimmenden Öffnungswinkel.
Entsprechend sind die dem Öffnungswinkelbereich bestimmenden Öffnungswinkel, welcher dem Öffnungsparameter "zusammengeklappt" zugeordnet ist, kleiner als die entsprechenden den Öffnungswinkelbereich, welcher dem Öffnungsparameter "halb aufgeklappt" zugeordnet ist, bestimmenden Öffnungswinkel.
Vorzugsweise enthält der Öffnungswinkelbereich, welcher dem
Öffnungsparameter "halb aufgeklappt" zugeordnet ist, 90 Grad. Dies ermöglicht eine intuitive Bedienung des Mobiltelefons: Befindet sich beispielsweise das Mobiltelefon im zusammengeklappten Zustand und wird ein kommender Ruf durch die akusti- sehe Anrufsignalisierung signalisiert, so kann der Nutzer des Mobiltelefons das Mobiltelefon erst halb aufklappen, d.h. die beiden Klappelemente des Mobiltele ons schließen einen Öffnungswinkel von ungefähr 90 Grad ein. Dadurch wird beispielsweise die akustische Anrufsignalisierung deaktiviert, und der Nutzer des Mobiltelefons kann in Ruhe die Rufnummer oder den Namen des rufenden Teilnehmers analysieren. Abhängig von der Rufnummer oder dem Namen des rufenden Teilnehmers kann er dann entscheiden, ob er den ankommenden Ruf durch ein vollständiges Aufklappen des Mobiltele ons annimmt, oder ob er den ankommenden Ruf durch ein Zusammenklappen des Mobiltelefons abweist, beispielsweise auf eine Mailbox umleitet.
Diese Definition eines Prüfmodus, in dem die Rufnummer oder der Name des rufenden Teilnehmers angezeigt wird, und die Verknüpfung dieses Prüfmodus mit einem Öffnungsparameter, der durch einen Ö fnungswinkelbereich bestimmt sein kann, ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Rufnummer oder der Name des rufenden Teilnehmers an einem auf der Innenseite ei-
nes Klappelementes ausgeführten Displays angezeigt wird, oder wenn das Mobiltelefon keine im geschlossenen Zustand bedienbaren Bedienelemente, beispielsweise Seitentasten, aufweist.
Komfortable und benutzungsintuitive Ausgestaltungen der Erfindung sehen vor, dass der erste Öffnungswinkelbereich 0 Grad enthält, dass der dritte Öffnungswinkelbereich 135 Grad enthält, dass der dritte Ö fnungswinkelbereich 180 Grad enthält, dass der erste Öffnungswinkelbereich 10 Grad enthält, und/oder dass der dritte Öffnungswinkelbereich 170 Grad enthält.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Öffnungsparameter kontinuierlich mit dem Öf nungswinkel ansteigt, und mit dem Öffnungsparameter wiederum ein Steuerparameter kontinuierlich ansteigt. So kann beispielsweise bei Auswahl des Menüpunktes "Ru tonlautstärke einstellen" durch ein anschließendes Vergrößern bzw. Verkleinern des Öffnungs- winkels der Ö fnungsparameter vergrößert bzw. verkleinert werden, und mit ihm der Steuerparameter Ruf onlautstärke vergrößert bzw. verkleinert werden. Dadurch kann ein Mobiltelefon geschaffen werden, das trotz aller Miniaturisierungsbe- strebungen über ein großes quasianaloges Eingabeelement verfügt .
Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht einen Öffnungsmechanismus vor, der derart ausgestaltet ist, dass das Klapp- Mobiltelefon beispielsweise dann automatisch ganz geöffnet wird, wenn durch den Nutzer das Klapp-Mobiltelefon manuell so weit aufgeklappt wurde, dass ein Grenz-Öffnungswinkel durch den Öffnungswinkel überschritten wurde. Dazu kann der Öffnungsmechanismus eine geeignete Federeinrichtung oder einen geeigneten Elektromotor aufweisen.
Ergänzend oder alternativ dazu kann der Öffnungsmechanismus derart ausgestaltet sein, dass beim überschreiten eines anderen Grenzöffnungswinkels durch den Öffnungswinkel eine weite- re Vergrößerung des Öffnungswinkels, also ein weiteres Aufklappen des Mobiltelefons, nur mit einem erhöhten Krafteinsatz möglich ist.
Wenn das Mobiltelefon kein Außendisplay aufweist, dann sieht eine Ausführungsvariante der Erfindung vor, dass der zweite Öffnungswinkelbereich einen Winkel umfasst, der 90 Grad enthält und/oder übersteigt.
Wenn das Mobiltelefon ein Außendisplay aufweist, dann sieht eine Ausführungsvariante der Erfindung vor, dass der zweite Öffnungswinkelbereich keinen Winkel umfasst, der größer ist als 90 Grad.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der
Figur 1, welche ein klappbares Mobiltelefon darstellt,
näher erläutert .
Figur 1 zeigt ein Mobiltelefon MT mit zwei Klappelementen KEl, KE2, welche über ein Scharnier SCH klappbar miteinander verbunden sind. Das obere Klappelement KΞ2 weist auf der Innenseite ein Display D auf. Dieses ist nach einem Zusammen— klappen des Mobiltelefons MT für einen Nutzer nicht mehr sichtbar. Das untere Klappelement KEl weist auf der Innenseite eine Tastatureinrichtung TAS auf. Durch Geraden, welche jeweils im wesentlichen zwischen dem Zentrum der Scharnier—
einrichtung SCH und jeweils einer Spitze der beiden Klappelemente KEl bzw. KE2 verlaufen, werden jeweils Winkelachsen al bzw. a2 bestimmt, durch welche wiederum ein Öffnungswinkel ow definiert ist.
Zur Steuerung wichtiger Funktionen des Mobiltelefons MT ist das Mobiltelefon MT mit einer Prozessoreinrichtung PE ausgestattet, welche programmtechnisch derart ausgestaltet ist, dass sie das Mobiltelefon MT in verschiedene Betriebsmodi versetzen kann.
Zudem ist eine Sensoreinrichtung EM vorgesehen, welche in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel ow Ö fnungsparameter ermittelt . Je nach Ausgestaltung der Erfindung kann die Sensoreinrich- tung EM, welche mit der Prozessoreinrichtung PE zusammenwirkt, teilweise auch durch die Prozessoreinrichtung PE realisiert sein, so dass im Ergebnis in Abhängigkeit vom Offnungswinkel ow Öffnungsparameter bestimmt werden, welche wiederum verschiedenen Betriebsmodi des Mobiltelefons MT zuge— ordnet sind. Dadurch kann das Mobiltelefon MT durch eine vom Nutzer veranlasste Änderung des Ö nungswinkels ow von einem Betriebsmodus in einen anderen Betriebsmodus überführt werden.
Vorzugsweise ist einem ersten Öffnungsparameter "zusammengeklappt" ein erster Öffnungswinkelbereich wbl, einem zweiten Öffnungsparameter "halb aufgeklappt" ein zweiter Öffnungswinkelbereich wb2 und einem dritten Ö nungsparameter "aufgeklappt" ein dritter Winkelbereich wb3 zugeordnet.
Im Folgenden wird der Einsatz des soeben beschriebenen Mobil— telefons MT exemplarisch im Rahmen eines Bedienszenarios, das
durch einen ankommenden Ruf charakterisiert ist, näher erläutert .
Ein rufender Teilnehmer wählt die Nummer des Mobiltelefons MT. Das Mobiltelefon MT befindet sich im zusammengeklappten Zustand, was der Prozessoreinrichtung PE durch die Erfassungsmittel EM signalisiert wird. Durch eine akustische Anrufsignalisierung wird der Nutzer des Mobiltelefons MT über den kommenden Ruf informiert. Der Nutzer öffnet das Klappmo- biltelefon nun soweit, dass der Öffnungswinkel ow im Winkelbereich wb2 liegt, welcher dem Ö fnungsparameter "halb aufgeklappt" zugeordnet ist. Dies führt zu einem Wechsel des Be— triebsmodus des Mobiltelefons MT insofern, als die akustische Anrufsignalisierung deaktiviert wird, d.h. das Mobiltelefon stumm geschaltet wird, und auf dem Display D die Rufnummer bzw. der Name des rufenden Teilnehmers angezeigt wird. In diesem Prüfmodus hat der Nutzer des Mobiltelefons MT die Möglichkeit, sich zu entscheiden, ob er den ankommenden Ruf annehmen oder abweisen will.
Entscheidet sich der Nutzer des Mobiltelefons MT dafür, den kommenden Ruf anzunehmen, öffnet er das Klapp—Mobiltelefon MT soweit, dass der Öffnungswinkel ow im Winkelbereich wb3 liegt, welcher dem Öffnungsparameter "aufgeklappt" zugeordnet ist.
Entscheidet sich der Nutzer des Mobiltelefons MT dagegen dafür, den kommenden Ruf abzuweisen, so klappt er das Klapp— Mobiltelefon MT wieder soweit zu, dass der Öffnungswinkel ow im Winkelbereich wbl liegt, welcher dem Öffnungsparameter "zusammengeklappt" zugeordnet ist.
Wird der Öffnungsparameter "aufgeklappt" bzw. "zusammengeklappt" durch die Erfassungsmittel EM festgestellt und der Prozessoreinrichtung PE signalisiert, so werden von der Prozessoreinrichtung PE die entsprechenden Programmroutinen aus- geführt, welche eine Annahme des Rufes bzw. ein Abweisen des Rufes veranlassen, und das Mobiltelefone in die entsprechenden Betriebsmodi versetzt.
Selbstverständlich liegt es auch im Rahmen der Erfindung, ei- ne bestehende Verbindung zu unterbrechen, wenn der Öffnungswinkel ow vom dritten Winkelbereich wb3 in den ersten Winkelbereich wbl überführt wird, oder einen kommenden Ruf durch eine Vergrößerung des Öffnungswinkels ow von einem Winkel, der im ersten Winkelbereich wbl liegt, auf einen Winkel, der im Winkelbereich wb3 liegt, anzunehmen.
Selbstverständlich liegt es auch im Rahmen der Erfindung, eine bestehende Verbindung auf Halten zu setzen oder das Mikrofon stumm zu schalten, wenn der Ö nungswinkel ow vom dritten Winkelbereich wb3 in den zweiten Winkelbereich wb2 überführt wird.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Mobiltelefon über einen mit einem Elektromotor verknüpften Federme- chanismus verfügt, welcher in der Scharniereinrichtung SCH integriert ist. Dieser Öffnungsmechanismus ist derart ausgelegt, dass das Klapp-Mobiltelefon MT dann automatisch weiter aufgeklappt wird, wenn der durch die Einwirkung eines Nutzers herbeigeführte Öffnungswinkel einen vorgegebenen Grenzöff— nungswinkel überschreitet. Überschreitet der Öffnungswinkel einen zweiten Grenz-Öffnungswinkel, so sorgt der Federmechanismus dafür, dass die für eine weitere Vergrößerung des Öff-
nungswinkels erforderliche vom Nutzer aufzuwendende Kraft vergrößert wird.
Eine andere Ausführungsvariante der Erfindung, welche auch unabhängig von der im Anspruch 1 definierten Erfindung realisierbar ist, sieht vor, dass mit dem Öffnungswinkel kontinuierlich auch der Öffnungsparameter ansteigt, und mit dem Öffnungsparameter kontinuierlich ein Steuerparameter ansteigt.
Als Steuerparameter kommt beispielsweise die Ruftonlautstärke des eigenen Mobiltelefons, die Ruftonlautstärke eines anderen Mobiltelefons, das beispielsweise vom eigenen Mobiltelefon gerufen wird, die Displayhelligkeit, die Datenübertragungsrate oder die Empfangsfrequenz eines im Mobiltelefon integrier- ten Radios in Betracht.
Im Rahmen der Erfindung liegt eine Vielzahl weiterer Ausführungsbeispiele, welche ein Fachmann anhand der vorliegenden Beschreibung leicht ausführen kann. Insbesondere kann das Mo- biltelefon über mehr als drei Öffnungsparameter verfügen, o— der der Nutzer durch die Auswahl der Öffnungsparameter andere als die genannten Betriebsmodi auswählen. Insbesondere kann ein analog verfügbarer Öffnungsparameter in verschiedenen Situationen oder von verschiedenen Applikationen zur Definition einer variablen Anzahl diskreter Öffnungszustände verwendet werden.