Gewichtsreduzierter Abgasreinigungskörper
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Abgasreinigungskörper, welcher mindestens eine zumindest teilweise strukturierte Blechfolie sowie ein Mantel umfasst, wobei die zumindest teilweise strukturierte Blechfolie im wesentlichen parallel zu einer Achse verlaufende Kanäle begrenzt. Derartige Abgasreinigungskörper, wie zum Beispiel Katalysator-Trägerkörper, Filter, Adsorber, etc., werden insbesonde- re zur Reinigung von Abgasen mobiler Nerbrennungskraftmaschinen eingesetzt.
Im Zuge eines stärker werdenden Umweltbewusstseins und strengerer Emissionsvorschriften in vielen Ländern hat sich das Bedürfnis verstärkt, nicht nur bei Kraftfahrzeugen, sondern auch bei Kleinmotoren eine katalytische Abgasreini- gung vorzunehmen. Unter Kleinmotoren werden im folgenden Motoren mit einem Hubraum von weniger als 250 ccm, insbesondere weniger als 50 ccm gemeint. Solche Motoren kommen insbesondere bei Rasenmähern, Motorsägen, Zweirädern oder ähnlichen Anwendungen zum Einsatz.
Der Abgasreinigungskörper wird häufig mit einem katalytisch aktiven Material beschichtet, welches dafür Sorge trägt, dass im Abgas enthaltene Schadstoffe beim Kontakt mit diesem katalytisch aktiven Material in verträglichere Komponenten umgesetzt wird.
Norliegend ist insbesondere der Einsatz derartiger Abgasreinigungskörper in Handgeräten von Interesse. Derartige Handgeräte zeichnen sich dadurch aus, dass der Benutzer sie während der Anwendung die ganze Zeit über selbst tragen oder schieben muss. Hierbei stehen beispielsweise verschiedene Gartengeräte im Nordergrund, wie Motorsensen, Motortrimmer, Motorsägen, Heckenscheren etc. Die Tragedauer dieser Geräte ist sehr unterschiedlich, jedoch werden sie bevorzugt für Großanlagen eingesetzt, sodass das der Benutzer über eine verhältnismäßig lange
Zeit die Handgeräte nicht nur tragen, sondern auch bezüglich Hecken, Baumstrukturen oder Rasenkanten ausrichten und/oder positionieren muss.
Aus diesem Grund besteht ein besonderes Interesse, derartige Geräte möglichst leicht auszuführen. So werden zur Herstellung dieser Handgeräte zunehmend leichtere Materialien eingesetzt. Das Gehäuse, welches die Antriebsaggregate beherbergt, wird beispielsweise aus Kunststoff oder unter Verwendung von Magnesiumlegierungen hergestellt. Hiervon ausgehend ist es eine Zielsetzung der vorliegenden Erfindung eine zusätzliche Gewichtsreduktion bekannter Abgasreinigungskörper, insbesondere im Hinblick auf Geräte mit Kleinmotoren, zu ermöglichen. Dabei steht insbesondere eine preisgünstige und unkomplizierte Gewichtsreduktion im Nordergrund, wobei gleichzeitig sehr stabile Konstruktionen angegeben werden sollen. Auch hinsicht- lieh der Nachrüstbarkeit bereits existierender Handgeräte bzw. Kleinmotoren soll die Erfindung einen schnellen und mühelosen Einsatz gewährleisten. Außerdem soll die Wärmeabfuhr der bei der katalytischen Abgasreinigung entstehenden Wärme aus dem Abgasreinigungskörper verbessert werden.
Die vorstehenden Aufgaben werden durch einen Abgasreinigungskörper mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Patentansprüchen beschrieben.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist der eingangs beschriebene Abgasreini- gungsköφer in der Weise weitergebildet, dass der Mantel den Abgasreinigungskörper radial nach außen begrenzt und wenigstens in einem Umfangsbereich Öffnungen aufweist. Dabei sollen die Öffnungen von Abgas umströmbar und/oder von Abgas durchströmbar sein. Außerdem umfasst der Mantel zumindest teilweise Streckmetall.
Die angestrebte Gewichtsreduktion des Handgerätes bzw. des Kleinmotors mit Abgassystem wird somit durch Materialeinsparungen am Abgasreinigungskörper selbst herbeigeführt. Dabei steht die Gewichtsreduktion des Mantels im Nordergrund. Der Mantel dient im Allgemeinen der äußeren und inneren Formstabilität des Abgasreinigungskörpers und stellt die Basis für eine fügetechnische Verbindung der mit katalytisch aktivem Material beschichteten, zumindest teilweise strukturierten Blechfolie dar. Aufgrund der im Abgas mobiler Nerbrennungs- kraftmaschinen auftretenden thermischen und dynamischen Wechselbeanspruchung muss ein solcher Mantel geeignet sein, zum Teil erheblichen Belastungen (thermischer Expansion, Druckstößen, Alterung, usw.) zu widerstehen. Auch diesem Grund wird der Mantel in der Regel massiver ausgeführt als die im Inneren angeordneten Blechfolien. Insofern hat eine Reduzierung des Gewichtes des Mantels besondere Bedeutung.
Der Mantel weist erfindungsgemäß mindestens Öffnungen auf. Die Ausgestaltung der Offiiungen als Schlitze, Poren, Löcher, Perforierungen etc. wird unter Berücksichtigung der herrschenden Belastungen ausgewählt. Weiterhin ist die strukturelle Integrität des Abgasreinigungsköφers bezogen auf den Umfangsbereich, in dem die Offiiungen angeordnet sind, zu beachten. So muss unter Umständen der Mantel in bestimmten Bereichen ohne derartige Öffnungen ausgeführt sein, um eine dauerhafte Verbindung des Abgasreinigungsköφers mit anderen Komponenten des Abgassystems sicherzustellen. Die Anordnung mehrerer Öffnungen zueinander kann in nahezu beliebiger Ausrichtung, mit gleichem oder variierendem Abstand, mit unterschiedlichem Durchmesser usw. ausgeführt sein. Auch die ge- nerelle Anordnung des wenigstens einen Umfangsbereichs ist unter Berücksichtigung des Einsatzzweckes auszuwählen, so kann ein solcher Umfangsbereich beispielsweise nahe einer Stirnseite des Abgaseintritts und/oder nahe einer Stirnseite des Austrittsbereiches des Abgases angeordnet sein. Dabei kann der Umfangsbereich sich über den gesamten Umfang des Mantelblechs oder nur über Teilberei- ehe erstrecken. Bei typischen Anordnungen von Katalysatoren in den Schalldämp- fergehäusen von Kleinmotoren befindet sich der Mantel zumindest teilweise im
Abgasstrom oder wird sogar von einem Teil des Abgases umströmt, weil nicht notwendigerweise der gesamte Abgasstrom durch den Katalysator geleitet wird. Hier bewirken die Öffnungen eine zusätzliche Verwirbelung und erhöhen durch die Vergrößerung der Außenfläche des Katalysators die Wärmeabfuhr. Je nach Bauart und innerer Struktur des Wabenköφers kann auch Abgas aus dem Waben- köφer durch die Öffnungen austreten, was ebenfalls eine bessere Wärmeabfuhr zur Folge hat. Da die kleinen Abmessungen von Handgeräten die Wärmeabfuhr generell erschweren, außerdem natürlich außen möglichst keine zu hohen Temperaturen auftreten sollen, und auch die Temperatur des Abgases beim Austritt, z.B. wegen Waldbrandgefahr bei Motorsägen, nicht zu hoch sein darf, ist eine Verbesserte Wärmeverteilung von großer Bedeutung.
Der Mantel wird dabei zumindest teilweise mit Streckmetall gebildet. Das heißt insbesondere, dass der Mantel mehrteilig ausgeführt sein kann, wobei die Teile miteinander vorteilhafterweise fügetechnisch verbunden sind, beispielsweise gelötet oder geschweißt. Die Teile können alle mit Öffnungen versehen sein, das ist aber nicht zwingend erforderlich. Es ist beispielsweise möglich, dass Teile des Mantels mit Blechen, Vliesen, etc. gebildet sind.
Unter Streckmetall ist insbesondere ein metallisches Maschenwerk mit festen Knotenpunkten zu verstehen, dass beispielsweise aus Stahlblech gezogen wird. Dazu wird der Werkstoff bei der Herstellung bevorzugt zunächst in einer Quer- richtung eingeschnitten bzw. geschlitzt und später in der Länge gestreckt. Dadurch bilden sich automatisch die gewünschten Offiiungen im Mantel. Je nach- dem, wie weit der Werkstoff bzw. das Streckmetall gezogen wurde, weisen die Offiiungen einen entsprechend großen Öffi ungsquerschnitt auf. Durch die Streckung des Mantels bzw. des Mantelabschnitts kann folglich die gewünschte „Offenheit" bzw. der flächenmäßige Anteil der Öffnungen bezogen auf die Gesamtfläche (also mit der Fläche der Öffnungen) des Mantels eingestellt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass das gebildete metallische Maschenwerk relativ robust gegen thermische und dynamische Belastungen ist, so dass dieses gegenüber ein-
fachen, perforierten Blechfolien eine erhöhte Steifϊgkeit und eine verlängerte Standzeit bietet. Weiter ist zu berücksichtigen, dass dünne Blechfolien unter Umständen teuerer sind als das Streckmetall, weil das Streckmetall mit einer (preisgünstigeren) Materialdicke ausgeführt werden kann, denn die Offenheit kann gleichzeitig ebenfalls vergrößert werden, ohne die Stabilität des Abgasreinigungsköφers zu reduzieren.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Abgasreinigungsköφers wird vorgeschlagen, dass der Mantel über die gesamte axiale Länge mit einer Mehrzahl von Öffnungen versehen ist. Das heißt, dass sich der oben genannte Umfangsbereich über die gesamte axiale Länge des Abgasreinigungsköφers erstreckt und auf diese Weise eine möglichst große Gewichtsreduzierung des Abgasreinigungsköφers bewirkt wird. Bevorzugt werden die vielen Öffnungen gleichmäßig über den Umfang bzw. die axiale Länge des Abgasreinigungsköφers verteilt angeordnet, um ein möglichst homogenes Verhalten des Abgasreinigungsköφers aufgrund thermischer oder dynamischer Belastungen in jedem Querschnitt des Abgasreini- gungsköφers zu gewährleisten. Insbesondere ist darauf abzustellen, dass eine dauerhafte Verbindung der zumindest einen teilweise strukturierten Blechfolie mit dem Mantel (z.B. durch Lötverbindungen) gewährleistet ist.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Abgasreinigungsköφers ist die zumin- dest eine strukturierte Blechfolie so im Inneren des Mantels angeordnet, dass die Öffnungen des Mantels für ein Fluid durchströmbar sind. Wie bereits eingangs erläutert wurde, bildet die zumindest teilweise strukturierte Blechfolie im Wesent- liehen parallel zu einer Achse verlaufende Kanäle aus. Diese Kanäle erlauben das Durchströmen von Fluiden, insbesondere Abgas. Demnach sind die Kanäle einerseits und die Öffnungen im Mantel andererseits im Wesentlichen senkrecht zueinander angeordnet. Daraus ergibt sich, dass unter Umständen im Randbereich des Abgasreinigungsköφers eine Verbindung zwischen den axial verlaufenden Kanä- len mit den Öffnungen des Mantels bestehen. Eine solche Anordnung der mindestens einen strukturierten Blechfolie gegenüber den Öffnungen des Mantels führt
zu einer verbesserten Wärmeabgabe des Abgasreinigungsköφers hin zur Umgebung. Dies wird dadurch ermöglicht, dass Teilabgasströme die Öffnungen umströmen bzw. durchströmen und auf diese Weise eine Kühlung des Mantels und eine Wärmeabfuhr aus dem Inneren bewirken. Dies trägt dazu bei, dass eine Ü- berhitzung des Abgasreinigungsköφers und eine zu hohe Abgastemperatur während des Einsatzes vermieden werden kann.
Eine solche Lösung bietet sich insbesondere bei so genannten „bypass"- Varianten katalytisch aktiver Abgasbehandlungsanlagen an, welche sich dadurch auszeich- nen, dass ein bestimmter Anteil des produzierten Abgases an dem Abgasreini- gungsköφer (von diesem unbehandelt) vorbei geführt wird. Bei derartigen „bypass"- Varianten kann es im Randbereich des Abgasreinigungsköφers zu Mischvorgängen hinsichtlich des vorbeigeführten Abgasstromes und den durch die Öffnungen austretenden Teilabgasströmen kommen. Aufgrund der Tatsache, dass die Teilabgasströme aus dem Inneren des Abgasreinigungsköφers zuvor in Folge von exothermen Reaktionen im Abgasreinigungsköφer eine Temperaturerhöhung erfahren, der „bypass"-Abgasstrom demnach kühler ist, wird ein schneller Abtransport des heißen Abgases aus den inneren Bereichen des Abgasreinigungskörpers verstärkt. Kann auf diesen Effekt verzichtet werden, beispielweise weil eine Uberhitzungsgefahr nicht besteht oder besonders hohe Anforderungen hinsichtlich der Effektivität der katalytischen Abgasreinigung bestehen, können diese Öffnungen des Mantels zumindest teilweise, gegebenenfalls durch eine geschickte Anordnung der Strukturierung der Blechfolie in innere Bereiche der Öffnung hinein, so verschlossen werden, dass ein Durchtritt des Fluids bzw. Abgases durch die Öffnung des Mantels nicht möglich ist.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung hat der Mantel eine Dicke, die kleiner 2 mm, insbesondere kleiner 0,1 mm und vorzugsweise kleiner 0,05 mm ist. Dabei weist der Mantel im Bereich mit dem Streckmetall beispielsweise eine Dicke im Be- reich von 0,8 bis 2,0 mm auf, bevorzugt in einem Bereich von 1,0 mm bis 1,5 mm, und kann damit dicker als andere Teile des Mantels ausgeführt sein. Die ge-
ringe Manteldicke hat neben der Gewichtsersparnis zudem den Vorteil, dass die oberflächenspezifische Wärmekapazität verringert wird, sodass der Abgasreini- gungsköφer über seinen gesamten Querschnitt ein nahezu gleichmäßiges thermisches Ausdehnungsverhalten zeigt. Auf diese Weise werden insbesondere thermi- sehe Spannungen aufgrund stark unterschiedlichen thermischen Ausdehnungsverhaltens der Blechfolie und des Mantels vermieden.
Weiter wird vorgeschlagen, dass der flächenmäßige Anteil der Öffnungen bezogen auf die Gesamtfläche (also mit der Fläche der Öffnungen) des Umfangsbe- reichs mindestens 30%, insbesondere mindestens 45% und vorzugsweise mindestens 60% beträgt. Erstreckt sich der Umfangsbereich beispielsweise über die gesamte axiale Länge des Abgasreinigungsköφers, so bedeutet ein flächenmäßiger Anteil von mindestens 30%, dass mindestens 30% der gesamten Umfangsfläche des Abgasreinigungsköφers mit Öffnungen ausgestaltet sind. Die Größe der Öff- nungen kann dabei stark variieren, bei einer gleichmäßigen Verteilung einer Vielzahl von Öffnungen sind diese bevorzugt rund und weisen einen mittleren Durchmesser auf, der im Bereich von 1 mm bis 1 cm liegt. Gerade bei einem hohen flächenmäßigen Anteil der Öffnungen ist es vorteilhaft, wenn der Mantel, beispielsweise in Umfangsrichtung Verstärkungsstrukturen aufweist, welche als Sicken, Falze etc. ausgebildet sind. Bei dem Streckmetall-Mantel liegt der flächenmäßige Anteil der Öffnungen bezogen auf die Gesamtfläche bevorzugt bei mindestens 50%, beispielsweise in einem Bereich von 50% bis 70%.
Nach einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die mindestens eine zumindest teilweise strukturierte Blechfolie durch Stapeln und/oder Winden zusammen mit mindestens einer glatten Blechfolie zu einen Wabenköφer gebildet sind, der für ein Fluid durchströmbar ist. Dabei werden bevorzugt eine Mehrzahl strukturierter Blechfolien und glatter Blechfolien zunächst abwechselnd zueinander angeordnet und anschließend gemeinsam und miteinander gewunden, gewi- ekelt, geknickt oder ähnliches. Auf diese Weise ergibt sich (bei stirnseitiger Ansicht eines solchen Abgasreinigungsköφers) ein Verlauf der Blechfolien in unter-
schiedlichen Weisen: spiralförmig, S-förmig, M-förmig, W-förmig, geknickt usw. Die Strukturierung der Blechfolie verläuft vorzugsweise in Richtung der Achse des Abgasreinigungsköφers, wobei sich die glatten und strukturierten Blechfolien wiederholt berühren und auf diese Weise Kanäle bilden.
Im Hinblick auf den bevorzugten Einsatzbereich derartiger gewichtsreduzierter Abgasreinigungsköφer bei Handgeräten sind diese mit einer relativ geringen Kanaldichte ausgeführt. Die Kanaldichte entspricht der Anzahl von Kanälen bezogen auf eine Einheitsfläche im Querschnitt des Abgasreinigungsköφers. Vorliegend wird einer Kanaldichte von höchstens 600, insbesondere höchstens 400 und bevorzugt kleiner 200 cpsi („cells per Square inch") vorgeschlagen; dabei entsprechen 6,4516 cpsi in etwa 1,0 Zellen pro Quadratzentimeter (Zellen/cm2). Die Kanaldichte kann bei anderen Anwendungen durchaus auch höher liegen, beispielsweise in einem Bereich bis 1600 cpsi. Die Blechfolien selbst sind bevorzugt mit einer Blechfoliendicke ausgeführt, die kleiner 50 μm, insbesondere kleiner 30 μm und bevorzugt kleiner 15 μm beträgt. Für die Handgeräte reichen üblicherweise Abgasreinigungsköφer aus, die einen Durchmesser im Bereich bis 40 mm aufweisen. Andere Anwendungen, beispielsweise in Abgasanlagen von Automobilen, erfordern unter Umständen aufgrund der größeren Abgasmenge bzw. des größeren Abgasvolumenstroms ein größeres Volumen, wobei Durchmesser bis zu 90 mm eingesetzt werden. Gerade auch bei solch großen Durchmessern, z.B. in einem Bereich von 40 mm bis 60 mm, ist der Mantel aus Streckmetall vorteilhaft, da dünne gelochte Blechfolien als Mantel unter Umständen zwar die gleiche Gewichtsreduktion versprechen, allerdings nicht die erforderliche Steifigkeit bzw. Stabilität bereitstellen.
Gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung des Abgasreinigungsköφers weist die mindestens eine zumindest teilweise strukturierte Blechfolie, insbesondere auch die mindestens eine glatte Blechfolie, Löcher auf. „Löcher" im obigen Sinne um- fassen eine Vielzahl unterschiedlicher Ausgestaltungen von Öffnungen, Schlitzen, Poren etc. Sie können einerseits eine Verbindung zwischen benachbarten Kanälen
bewirken, andererseits aber beispielsweise auch durch die katalytisch aktive Beschichtung auf den Blechfolien verschlossen sein. Wesentlich ist, dass durch die Löcher eine weitere Gewichtsreduzierung des Abgasreinigungsköφers und eine verbesserte Wärmeverteilung im Inneren bewirkt wird.
Ergänzend sei noch darauf hingewiesen, dass ein Gehäuse für einen oben beschriebenen Abgasreinigungsköφer vorgesehen sein kann, in dem der Abgasreinigungsköφer so angeordnet ist, dass er außen zumindest in Teilbereichen von Abgas umströmbar ist und/oder Abgas aus seinen Öffnungen austreten und sich mit dem Übrigen Abgas vermischen kann. Die Fixierung des Abgasreinigungsköφers in und/oder an dem Gehäuse kann mittels bekannter fügetechnischer Verfahren hergestellt sein (Lötverbindung, Schweißverbindung, Klebeverbindung etc.). Der Abgasreinigungsköφer kann stirnseitig auf eine Aufiiahme aufgesetzt sein, oder sich zumindest teilweise durch die Aufiiahme hindurch erstrecken. Da- bei ist in der Regel unerheblich, ob sich die Aufnahme zumindest teilweise innerhalb des mit Öffnungen versehenen Umfangsbereichs des Mantels befindet oder nicht. Die Verbindung zwischen Aufiiahme und Abgasreinigungsköφer ist möglichst kleinflächig auszuführen, um eine unerwünschte Beeinträchtigung des thermischen Expansionsverhaltens des Abgasreinigungsköφers zu vermeiden.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, dass die Aufiiahme mindestens einen Durchlass aufweist, der ein Durchströmen des Spaltes für ein Fluid gewährleistet. Eine solche Ausgestaltung der Aufnahme gewährleistet die Realisierung der oben genannten „bypass"-Abgasanlage. Der Leitungsabschnitt ist demnach Teil des Abgassys- tems, durch den das produzierte Gas in die Umgebung geleitet wird. Das ankommende Abgas wird nun in der Weise aufgeteilt, dass ein großer, bevorzugt innen liegender, Teilabgasstrom durch den Abgasreinigungsköφer hindurch tritt und dabei umgesetzt wird, während ein, bevorzugt außen liegender, Teilabgasstrom durch die Durchlässe der Aufnahme hindurch tritt und so am Abgasreinigungs- köφer vorbeigeführt wird. Der Anteil des „bypass"-Teilabgasstroms beträgt bevorzugt weniger als 20% der gesamten Abgasmenge. Durch die Öffnungen im
Mantelblech treten dabei maximal 1/10, insbesondere maximal 1/20, des inneren Teilabgasstroms nach außen und vermengen sich mit dem „bypass"- Abgasteilstrom.
Die Erfindung wird nun nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die dargestellten, besonders bevorzugten Ausführungsformen begrenzt. Es zeigen:
Fig. 1 : eine erste Ausführungsvariante des Abgasreinigungsköφers und Fig. 2: eine zweite Ausführungsvariante des Abgasreinigungsköφers.
Fig. 1 zeigt perspektivisch und schematisch eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Abgasreinigungsköφers 1 in einem Gehäuse 13. Das Gehäuse 13 um- fasst eine Aufiiahme 14, die in einem Leitungsabschnitt 15 angeordnet ist. Unter einem Leitungsabschnitt kann natürlich jede Form eines Gehäuseteils oder eines Schalldämpfers verstanden werden. Der Abgasreinigungsköφer 1 ist in der Aufnahme 14 fixiert, sodass zwischen dem Abgasreinigungsköφer 1 und dem Leitungsabschnitt 15 ein Zwischenraum oder Spalt 16 gebildet ist, der vorzugsweise eine Spaltbreite 17 von wenigstens 1 mm aufweist meist aber sehr viel größer ist. Die Aufnahme 14 umfasst eine Vielzahl über den Umfang gleichmäßig verteilter Durchlässe 18, die ein Durchströmen des Spaltes 16 mit Abgas ermöglichen. Die Strömungsrichtung 20 ist durch die Pfeile in der Figur 1 gekennzeichnet.
Der Abgasreinigungsköφer 1 umfasst hier eine strukturierte Blechfolie 2 und eine glatte Blechfolie 9, die spiralig zu einem Wabenköφer 10 mit einem Durchmesser 23 gewickelt und im inneren eines Mantels 3 angeordnet sind. Mittels der strukturierten Blechfolie 2 und der glatten Blechfolie 9 sind eine Vielzahl von im wesentlichen parallel zu einer Achse 11 verlaufende Kanäle 12 begrenzt. Das auf die Stirnseite 4 auftreffende Abgas durchströmt den Abgasreinigungsköφer 1 demnach in Strömungsrichtung 20 parallel zur Achse 11. Die Blechfolien weisen be-
vorzugt eine Folienstärke 19 auf, die kleiner als 50 μm ist. Die Oberflächen der Blechfolien 2, 9 sind üblicherweise mit einer katalytisch aktiven Beschichtung versehen (z.B. Platin-imprägnierter Wash-Coat), sodass Schadstoffe in dem den Abgasreinigungsköφer durchströmenden Abgas beim Kontakt mit der katalytisch aktiven Masse in unschädliche Stoffe umgewandelt werden.
Zur Gewichtsreduzierung ist das den Abgasreinigungsköφer 1 radial nach außen begrenzende Metallblech 2 in einem Umfangsbereich 5 mit einer Vielzahl von Offiiungen 6 versehen. Die dargestellten Öffnungen 6 werden mit einem gestreck- ten Streckmetall 22 gebildet, welches in hinteren Teil des Mantels 3 angeordnet ist. In der dargestellten Ausführungsform erstreckt sich der Umfangsbereich 5 nicht über die gesamte axiale Länge 7 des Abgasreinigungsköφers 1, sondern nur über den Teil des Mantels 3, der Streckmetall 22 umfasst. Das Streckmetall 22 ist mit einem gasundurchlässigen, dünnen Blech des Mantels 3 fügetechnisch ver- bunden. Der Mantel 3 hat zudem eine Dicke 8, die bevorzugt kleiner 1 mm beträgt. Zur weiteren Gewichtsreduzierung sind auch die Blechfolien 2, 9 mit Löchern 21 versehen.
Fig. 2 zeigt perspektivisch und schematisch eine weiter Ausgestaltung des erfin- dungsgemäßen Abgasreinigungsköφers 1 in einem Gehäuse 13. Der Abgasreinigungsköφer 1 umfasst wiederum einen Wabenköφer 10, der mit glatten und strukturierten Blechfolien 9, 2 gebildet wird, die S-förmig gebogen sind, so dass deren Enden an dem Mantel 3 anliegen. Der Mantel 3 weist 3 Teile auf, nämlich nahe den Stirnseiten 4 jeweils Streckmetall 22, welche Offiiungen 6 bilden, und einen mittig angeordneten Blechring 25 mit einer umlaufenden Sicke 24 sowie Öffnungen 6. Die Teile sind miteinander verschweißt und geben dem Wabenkörper 10 die erforderliche Stabilität. Die Sicke 24 sorgt zudem für eine axiale Fixierung des Abgasreinigungsköφers 1 in dem Gehäuse 13 und stellt gleichzeitig eine Dichtung 26 dar, die ein vorbeiströmen von Abgas zwischen dem Abgasreini- gungsköφer 1 und dem Gehäuse 13 verhindert. Hierzu können auch weitere
Hilfsmittel zum Einsatz gelangen, die eine verbesserte Abdichtung bewirken, z.B. Dichtmittel, Dichtmatten, etc.
Die vorstehend genanten Merkmale der Erfindung sind in beliebiger sinnvoller Weise miteinander kombinierbar, so dass die Vorteile, die hier nur im Zusammenhang mit konkreten Ausführungsbeispielen erläutert wurden, in weiteren Varianten vereint werden können.
B ezugszeichenliste
Abgasreinigungsköφer strukturierte Blechfolie Mantel Stirnseite Umfangsbereich Öffnung axiale Länge Dicke glatte Blechfolie Wabenköφer
Achse
Kanal
Gehäuse
Aufiiahme
Leitungsabschnitt
Spalt
Spaltbreite
Durchlass
Folienstärke
Strömungsrichtung
Loch
Streckmetall
Durchmesser
Sicke
Blechring
Dichtung