VERFAHREN UND MESSPROGRAM ZUR MESSUNG EINES UNBEKANNTEN ELEKTRISCHEN WINDERSTANDES
Beschreibung
Verfahren und Messprogramm zur Messung eines unbekannten elektrischen Widerstandes in einem Stromkreis und Detektion einer in den Stromkreis potenziell eingekoppelten Überspannung
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Erkennung bzw. Detektion einer potenziellen Überspannung, die in einen Strom- kreis, der der Messung eines unbekannten elektrischen Widerstandes dienen soll, einkoppeln kann. Durch die Einkopplung der Überspannung würde die Messung des Widerstandes gestört werden, also ein falsches Ergebnis liefern, ohne dass dieser Fehlerfall durch die Widerstandsmessung alleine erkannt wer- den würde. In dem Stromkreis kann, bedingt durch weitere Umstände, eine zusätzliche Störspannung vorliegen, deren Größe und Polarität nicht bekannt sind. Es ist lediglich bekannt, dass diese Störspannung einen gewissen Spannungswert, der in der Ursache ihrer Entstehung begründet ist, nicht überschrei- tet. Dieser Spannungswert ist demnach vorgegeben. Die an den Stromkreis fehlerhaft angelegte zu erkennende Überspannung kann dadurch entstehen, dass eine unzulässige Beschaltung vorliegt, die durch einen unsachgemäßen Zusammenbau oder durch einen Kurzschluss zu einem spannungsführenden Punkt (z. B. Betriebsspannung) verursacht sein kann. Die Überspannung soll dabei von der möglichen und zulässigen Störspannung sowie von dem Spannungsabfall, der durch einen zum Messen des Widerstandes eingespeisten Strom entsteht, sicher unterschieden werden, so dass eine eindeutige Entscheidung zu treffen ist, ob eine gültige Messung oder eine Fehlbeschaltung vorliegen. Bei der Messung eines Widerstandes in einem elektrischen System mit positiver Betriebsspannung, wie beispielsweise in einem Kfz-Bordnetz können Fehlbeschaltungen auftre-
ten, wie beispielsweise eine irrtümliche Verbindung mit der Bordnetzspannung. Die Fehlerspannung bzw. Überspannung ist bei diesem vorliegenden Problem konstruktionsbedingt positiv und deutlich größer als die auftretende Störspannung, auch größer als der bei der Widerstandsmessung auftretende Spannungsabfall und ebenfalls größer als die maximale Summe dieser beiden Spannungen. Im Fall des Erkennens der Überspannung muss eine Fehlermeldung ausgegeben werden. Wenn erkannt wurde, dass keine Überspannung anliegt, ist sichergestellt, dass eine anschließende Widerstandsmessung ein gültiges Ergebnis liefert .
Bekannt ist eine Widerstandsmessung, die durch Einspeisung eines konstanten Stroms in den unbekannten Widerstand reali- siert wird. Durch die Messung des Spannungsabfalls am unbekannten Widerstand lässt sich der Widerstandswert über das Ohm' sehe Gesetz berechnen (R=U/I) . Falls nun an dieses Meßsystem bzw. an den entsprechenden Stromkreis eine Fehlerspannung angeschlossen wird, die auf Grund ihrer Größe den linea- ren Aussteuerbereich eines in dem Stromkreis vorgesehenen
Spannungsmessers übersteigt, die also größer ist als die Summe der zulässigen Störspannung und dem bei der Messung durch den Messstrom auftretenden Spannungsabfall am unbekannten Widerstand, können eine Übersteuerung und damit ungültige Mess- werte auftreten. In diesem Fall kann nicht eindeutig unterschieden werden, ob der Widerstandswert sehr groß ist oder ob eine fehlerhaft eingekoppelte Überspannung die Übersteuerung verursacht. Nach dem bisherigen Stand der Technik könnte an Hand des errechneten Widerstandswertes eine Plausibilitäts- prüfung vorgenommen werden, um zu entscheiden, ob dieser Wert als gültig anerkannt wird.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es nun, ein Verfahren zur Messung eines unbekannten Widerstandes in einem Stromkreis der eingangs genannten Art bereit zu stellen, mit dessen Hilfe es schnell, einfach und kostensparend ermöglicht wird, eine potenziell auftretende Fehler- bzw. Überspannung in dem Stromkreis zu erkennen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und ein Messprogramm nach Anspruch 3. Eine vorteilhafte Aus- führungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in dem Unteranspruch 2 aufgeführt.
Gemäß Anspruch 1 wird ein Verfahren zur Messung eines unbekannten elektrischen Widerstandes in einem Stromkreis und zur Detektion einer in den Stromkreis potentiell eingekoppelten Überspannung bereit gestellt, bei dem zunächst in dem Stromkreis eine Spannungsmessung ohne Einspeisung eines Messstromes durchgeführt wird. Im Anschluss daran wird der dabei gemessene Spannungswert mit einem vorgegebenen Spannungswert verglichen. Bei Überschreiten des vorgegebenen Spannungswertes wird ein Fehlerzustand erkannt und mittels einer generierten Fehlermeldung gemeldet. Das Verfahren wird dann abgebrochen. Bei Nicht-Überschreiten des vorgegebenen Spannungswertes in dem Stromkreis wird eine zweite Spannungs es- sung unter Einspeisung eines Messstroms durchgeführt und dadurch der unbekannte elektrische Widerstand bestimmt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird durch eine entsprechende Pro- gra mierung eines in einer Messeinrichtung, insbesondere einem Mikroprozessor implementierten Messprogramms die Reihenfolge der Verfahrensschritte festgelegt und gesteuert.
Das Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass vor dem Beginn der eigentlichen Widerstandsmessung bei abgeschalteter Messstromquelle eine Spannungsmessung vorge- nommen wird. Dann lässt sich eine möglicherweise anliegende Spannung, welche dann einer Fehlerspannung entspricht, direkt messen. Durch einen Vergleich mit einem vorgegebenen Spannungswert, wie beispielsweise dem zulässigen Spannungswert der Störspannung, lässt sich eine mögliche Übersteuerung des Systems schon vor der eigentlichen Widerstandsmessung erkennen und als Fehlerzustand melden.
Vorzugsweise lässt sich durch eine Ergänzung eines vorhandenen Meßsystems mit der durch das erfindungsgemäße Verfahren beschriebenen Messung dessen Arbeitsweise so erweitern, dass sich der beschriebene Fehlerfall ohne zusätzlichen Konstruktionsaufwand zuverlässig erkennen lässt.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Messprogramm zur Messung eines unbekannten elektrischen Widerstandes in einem Stromkreis und zur Detektion einer in den Stromkreis potentiell eingekoppelten Überspannung, das in eine Messeinrichtung, insbesondere einen Mikroprozessor implementiert ist und den Ablauf des vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens ansteuert.
Die richtige Reihenfolge der Spannungsmessung ohne eingeschaltete Stromquelle und der anschließenden Spannungsmessung (en) mit eingeschalteter Stromquelle sowie die Auswertung der Entscheidung (Fehlerspannung vorhanden / nicht vorhanden) wird durch das erfindungsgemäße Messprogramm festgelegt.
Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens werden anhand der folgenden Figur näher erläutert. Es zeigt
Fig.l Schematische Darstellung eines Strom- bzw. Messkreises zur Durchführung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens .
In Figur 1 ist ein Strom- bzw. Messkreis 1 dargestellt. Der Messkreis 1 umfasst eine Stromquelle Imess. einen Analog- Digital-Converter V, einen unbekannten elektrischen Widerstand Rx und eine Spannungsquelle G, welche eine Störspannung Ustör verursacht. Ferner ist eine potenziell auftretende Spannungsquelle F dargestellt, welche eine Fehlerspannung ÜFehier erzeugt. Ferner ist ein Schalter S dargestellt, mit dessen Hilfe die Stromquelle Imess abkoppelbar ist. In einem ersten Schritt wird nun zunächst ohne Einspeisung eines Stromes seitens der Stromquelle ImeSs. das heißt bei offenem Schalter S eine Spannungsmessung durchgeführt. Dabei kann dann nur die Störspannung Usör und eine potenziell auftreten- de Fehlerspannung UFehier gemessen werden, da der unbekannte Widerstand Rx nicht durch einen Strom durchflössen wird und somit an Rx keine Spannung abfällt. Es ist ein Spannungswert vorgegeben, welcher seitens einer auftretenden Störspannung Ustör nicht überschritten wird. Dieser vorgegebene, das heißt bekannte Spannungswert dient als Schwellenwert. Bei Überschreiten des vorgegebenen Spannungswertes wird ein Fehlerzustand erkannt, eine Fehlermeldung generiert und weitergeleitet. Ferner wird der Messvorgang gestoppt. Wird der vorgegebene Spannungswert nicht überschritten, so wird ein Strom seitens der Stromquelle Imess in den Stromkreis eingespeist bei Schließung des Schalters S und der Widerstand Rx wird darüber bestimmt.