Haarwuchsmittel
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Haarwuchsmittel. Haarausfall kann die unterschiedlichsten Ursachen haben. Im Wesentlichen unterscheidet man zwischen dem hormonell bedingten Haarausfall bei Männern, der in der Regel genetisch bedingt ist und Haarausfall, für den andere pathologische Ursachen verantwortlich sind und der auch bei Frauen auftritt, beispielsweise der kreisrunde Haarausfall.
Am Markt werden die untersch ied lichsten Haarwuchsmittel angeboten, unter anderem auch solche, die verschiedene pflanzliche Wirkstoffe enthalten. Beispielsweise gibt es Haarwuchsmittel mit Auszügen aus der Ginsengwurzel und anderen pflanzlichen Inhaltsstoffen, zum Beispiel Sophera flavescens, Radix astragali, Capsicum, Safloröl etc.
Ein anderes in der Patentschrift 32 28 486 beschriebenes Haarwuchsmittel, welches im Internet unter dem Namen „Capris" angeboten wird, enthält als Hauptwirkstoff Ziegenbutter, das heißt einen Wirkstoff tierischer Herkunft. Dieses Haarwuchsmittel wird in unterschiedlichen Formulierungen angeboten, zum Beispiel als Kopfhautmilch zum Einwirken während der Nacht, als Haarshampoo zum morgendlichen Haare waschen oder als Kopfhauttonikum mit Tiefenwirkung. Die Wirkung soll bei d iesem bekannten Haarwuchsmittel auf darin enthaltene langkettige Fettsäuren zurückgehen.
Die U rsachen für den sogenannten kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata) sind nicht ganz klar. Vermutlich handelt es sich um eine Störung des Immunsystems, es können aber auch psychische Ursachen zugrunde liegen.
Wiederum andere Haarwuchsmittel, die gegen den genetisch bedingten Haarausfall bei Männern sein sollen , liegen in Tablettenform vor. Zur Versorgung der Haarwurzel und zur
diätetischen Behandlung von Haarwachstumsstörungen wird beispielsweise das Mittel Priorin ® angeboten, welches in Kapselform vorliegt und im Wesentlichen pflanzliche Inhaltsstoffe aufweist, insbesondere Hirse, Weizenkeimöl, Pantothensäure und die Aminosäure L-Cystin .
Bei Haarwuchsmitteln werden am Markt viele Mittel angeboten, die nicht seriös sind , beziehungsweise deren Wirkung nicht medizinisch nachweisbar ist. Erfolgt eine innerliche Einnahme bei in Tablettenform oder Kapselform vorliegenden Haarwuchsmitteln, müssen etwaige Nebenwirkungen auf den menschlichen Organismus durch die enthaltenen Arzneistoffe berücksichtigt werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin , ein neues gut verträgliches Haarwuchsmittel mit einem breiten Anwendungsspektrum zur Verfügung zu stellen .
Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein erfindungsgemäßes Haarwuchsmittel mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 . Erfind ungsgemäß ist vorgesehen , dass das Haarwuchsmittel einen Extrakt aus Weintrauben, Salz sowie einen Extrakt aus Knoblauchzehen in saurer wässriger Lösung enthält. Vorzugsweise dient als Basis für die Lösung bei dem erfindungsgemäßen Haarwuchsmittel eine Mineralsäure, vorzugsweise in für die vorgesehene äußerliche Anwendung auf der Kopfhaut geeigneter wässriger Verdünnung. Das Haarwuchsmittel enthält Salz, vorzug sweise als Kochsalz mit einem Jodgehalt. Beispielsweise kann Meersalz verwendet werden. Weiterhin ist es gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die als Basis für das Haarwuchsmittel dienende saure, wässrige Lösung mit Minera lien und/oder Vitaminen angereichert wurde. Dieser in der
Lösung enthaltene Anteil an Mineralien und/oder Vitaminen ist vorzugsweise pflanzlicher Herkunft.
Untersuchu ngen mit dem erfindungsgemäßen Haarwuchsmittel haben gezeigt, dass sich der Gehalt an Mineralien und/oder Vitaminen entsprechend der jeweiligen Diagnose und den jeweiligen Ursachen für die Haa rwuchsstörung durch variierende Zusätze von Extrakten aus bestimmten Pflanzen optimieren lässt. So ist beispielsweise der jeweilige Bedarf des I ndividuums an den haarwuchsfördernden Mineralien und Vitaminen unterschiedlich. Ebenso ist der jeweilige Bedarf an Mineralien/Vitaminen bei Männern/Frauen erfahrungsgemäß verschieden . Beispielsweise kommt es bei den Ursachen des Haarausfalls darauf an, ob dieser hormonell bedingt ist.
Ziel der erfind ungsgemäßen Haarwuchsmittels ist es, die Kopfhaut zu aktivieren. Es wird eine Art Reizzustand erzeugt, die Durchblutung im Kopfhautbereich gefördert und die abgestorbene Haarwurzel aktiviert. Eine gebildete Hornschicht wird entfernt. Durch die Mineralien und Vitamine spendenden Inhaltsstoffe des erfindungsgemäßen Haarwuchsmittels wird die Haarwurzel mit den erforderlichen Nährstoffen versorgt, wobei d ie Inhaltsstoffe des Haarwuchsmittels dem jeweiligen Bedarf des behandelten I ndividuums angepasst werden.
Als besonders geeignete weitere pflanzliche Inhaltsstoffe haben sicher erwiesen ein Extrakt aus Birken , insbesondere aus Betula verrucosa und/oder Betulol . Weiterhin enthält das erfindungsgemäße Haarwuchsmittel vorzugsweise einen Extrakt aus der Silberweide (Salix Alba) und/oder Salicin. Weiterhin werden dem Haarwuchsmittel vorzugsweise I nhaltsstoffe aus der Brennnessel zugesetzt.
Um das vorgenannte Ziel einer Entfernung von Hornschichten zu erreichen , liegt das erfindungsgemäße Arzneimittel vorzugsweise als Peeling vor, so dass man Schichten abgestorbener Zellen mechanisch entfernen kann.
Um zu einem Haarwuchsmittel mit dem jeweiligen I ndividuum angepassten Inhaltsstoffen zu gelangen , geht man vorzugsweise im Rahmen der vorlieg enden Erfindung so vor, dass man zunächst eine erste Lösung erstel lt, bei der es sich um eine saure Lösung handelt, die Weintraubenextrakt, Salz und Knoblauchextrakt enthält. Diese erste Lösung dient quasi als Grundlösung für alle Anwendungsfälle. Diese Lösung verdü nnt man dann individuell mit destilliertem Wasser und setzt Mineralien und/oder Vitamine, die vorzugsweise pflanzlicher Herkunft sind , der Lösung zu . Diese Mineralien und/oder Vitamine können aus verschiedenen Pflanzen gewonnen sein und werden der ersten Grundlösung in unterschied licher Menge zugegeben, so dass der Gehalt des endg ültigen Haarwuchsmittels an den jeweils für die zu behandelnde Person als vorteilhaft angesehenen Mineralien und/oder Vitaminen entsprechend angepasst werden kann. Gegebenenfalls ändert man auch die Zusammensetzung während der Therapie, wobei ma n ausgehend von der gleichen genannten Grundlösung diese in verschiedenen Konzentrationen herstellt und verschiedene weitere pflanzliche I nhaltsstoffe zugibt. Die Therapie kann mehrere Therapiephasen umfassen , die sich über einen bestimmten Zeitrau m erstrecken , in dem eine regelmäßige Behandlung mit dem Haarwuchsmittel erfolgt. Nach einer jeweiligen Therapiephase kann eine Therapiepause sinnvoll sein. In der nächsten Therapiep hase kann mit einer in der Zusammensetzung abweichenden indiv iduell abgestimmten Haarwuchsmittel-Charge behandelt werden, wobei man die Zusammensetzung in einer nachfolgenden Therapiephase von dem Therapieerfolg in der ersten Therapiephase abhängig machen kann .
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit weiterhin ein Verfah ren zur Herstellung eines Haarwuchsmittels der vorgenannten Art, bei dem man zunächst die Grundlösung enthaltend Weintraubenextrakt, Salz und Knoblauchextrakt herstellt, diese dann gegebenenfalls mit Wasser verdünnt und der Lösung dann weitere pflanzl iche I nhaltsstoffe zugibt. Vorzugsweise wird die erste Lösung (Grund lösung) in einem Volumenverhältnis zwischen etwa 5 : 1 und etwa 1 : 2, vorzugsweise etwa in einem Volumenverhältnis von zwischen etwa 3 : 1 und etwa 1 : 1 mit der die weiteren pflanzlichen I nhaltsstoffe enthaltenden zweiten Lösung gemischt.
Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung .
Nachfolgend wird anhand eines Ausführungsbeispiels die Herstellung einer beispielhaften Rezeptur für ein erfindungsgemäßes Haarwuchsmittel näher erläutert. Es wird zunächst die oben genannte erste Lösung quasi als Grundlösung hergestellt, indem man 100 ml eines Weintraubenextrakts, 20 g jodhaltiges Kochsalz in einer 1 %igen Schwefelsäurelösung löst. In dieser Flüssigkeit lässt man 5 bis 10 Knoblauchzehen eine Zeit lang ziehen und zieht dann die überstehende Flüssigkeit ab, beziehungsweise filtriert diese.
Die auf diese Weise hergestellte Grundlösung wird dann zur Herstellung des endgültigen Haarwuchsmittels mit einer Kräuterextraktlösung und gegebenenfalls destilliertem Wasser gemischt. Die Kräuterextraktlösung kann in Ihrer Zusammensetzung individ uell hergestellt werden, in Abhängigkeit von den jeweiligen Ursachen der Haarwuchsstörung, abhängig von dem Stadium des
Haarausfalls und individuell abgestimmt auf die behandelnde Person und die jeweilige Therapiephase.
Die Aufgabe der Grundlösung besteht darin, zunächst eine Hornschicht von den zu behandelnden Kopfhautstellen zu entfernen. Dies wird d urch den Gehalt der Lösung an verdünnter Mineralsäure unterstützt. Der Gehalt an Knoblauch an der Grundlösung wirkt antibiotisch .
Ein typisches Gemisch aus der vorgenannten Grundlösung und einer zweiten k räuterextrakthaltigen Lösung kann zum Beispiel hergestellt werden, indem man 5 ml der Grundlösung, 3 ml destilliertes Wasser und 2 ml einer Kräuterextraktlösung miteinander vermischt. Die Grundlösung wird also mit destilliertem Wasser und Kräuterextraktlösung beispielsweise im Verhältnis 5 : 3 : 2 gemischt.
Die Kräuterextraktlösung kann man herstellen, indem man die vorgesehenen Kräuter und/oder Heilpflanzen in wässriger Lösung oder alkoholischer Lösung erwärmt und auf diese Weise einen Kräuterextrakt herstellt. Hier sind auch andere übliche Herstellungsmethoden geeignet. Es kann auch eine Kräuter- oder Pflanzenti nktur verwendet werden . Für die Herstellung der zweiten Pflanzenextraktlösung ist ein Mischextrakt aus Birken , der Silberweide und Brennnesseln besonders geeignet. Die Brennnessel enthält eine große Anzahl unterschiedlicher Vitamine, Mineralstoffe und andere physiologisch wertvolle Substanzen .
Während d ie Aufgabe der Bestandteile der oben genannten Grundlösu ng darin besteht, die Kopfhaut zu aktivieren , eine Hornschic ht zu entfernen und eine Art Reizzustand herzustellen, liefern d ie Bestandteile der zugemischten Pflanzenextraktlösung die für das Haarwachstum notwendigen Nährstoffe. Eine typische
Therapie mit dem erfindungsgemäßen Haarwuchsmittel, welches auf die oben beschriebene Art hergestellt wurde, kann beispielsweise erfolgen, indem man die Kopfhaut des Patienten zunächst einige Tage lang jeweils ein Mal täglich mit dem erfindungsgemäßen Haarwuchsmittel einreibt. Die Behandlung kann aufgrund des Säuregehalts und der die Kopfhaut aktivierenden Funktionen bei dem Patienten zu leichtem Brennen oder einer Rötung der Kopfhaut führen . Man stellt dann nach einiger Zeit fest, dass sich eine Hornschicht absch uppt. Je nachdem wie der Patient auf die Therapie anspricht, wird die Behandlung nach einigen Tagen unterbrochen und es setzt eine Therapiepause ein. In der Regel kann man ca. sechs Wochen nach Therapiebeginn in den behandelten Kopfhautbereichen eine Flimmerhaarentwicklung feststellen. Nach einer Therapiepause von einigen Wochen oder beispielsweise bis zu drei Monaten wird die Behandlung in der zuvor geschilderten Weise erneut aufgenommen . Nach etwa drei Monaten kann man in den von der Haarwuchsstörung befallenen Kopfhautbereichen im Allgemeinen eine Bedeckung von ca. 40 % an Bereichen feststellen, die mit neuen Haaren bedeckt sind . Nach mehrmaliger Therapie, vorzugsweise immer wieder unterbrochen von Therapiepausen, erreicht man in der Regel nach ca. einem Jahr in den befallenen Bereichen einen vollständigen Haarwuchs.