Ethylencopolymere und ihre Verwendung zur Herstellung von Materialien zur Stofftrennung, Tonern, Druckfarben und Lacken
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft Ethylencopolymere, die als Comonomere Ethylen und mindestens ein Comonomer, das eine photochemisch aktivierbare Gruppe enthält, einpolymerisiert enthalten, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung.
In Verfahren zur Trennung von Stoffen werden neben klassischen Verfahren wie Kristallisation und Destillation auch moderne, schnelle, weniger energieintensive Verfahren wie beispielsweise Membrantrennungsverfahren angewendet, außerdem Chroma- tograpie, Ultrafiltration, Dialyse und Elektrodialyse. Große Bedeutung kommt dabei der Auswahl des eingesetzten Materials zur Stofftrennung zu.
Dabei werden im Folgenden unter Materialien zur Stofftrennung solche Materialien verstanden, die beispielsweise durch Adsorptions-Desorptions-Vorgänge oder durch unterschiedliche Permeabilitätseigenschaften die Abtrennung oder Anreicherung von einzelnen Komponenten aus Stoffgemischen erlauben. Zu nennen sind beispielsweise Membranen und stationäre Phasen für Chromatographiesäulen.
Neben dem Preis spielen für Materialien zur Stofftrennung insbesondere Faktoren wie Selektivität, Permeabilität und mechanische Stabilität, insbesondere bei hohem Feeddruck, eine Rolle. Außerdem sollen Materialien zur Stofftrennung in organischen Lösemitteln nur geringfügig quellen.
Es wurde vielfach vorgeschlagen, Polymere als Materialien zur Stofftrennung einzusetzen. So wurden bereits bestimmte Polyimide vorgeschlagen, die bis-Trifiuoromethyl- diphenylidenmethan-Einheiten tragen, s. beispielsweise W.J. Koros et al., J. Membr. Sei. 1988, 37, 45; W.J. Koros et al., Prog. Polym. Sei. 1988, 13, 399; K. Tanaka et al., Polym. Sei. Part B, 1995, 33, 1907; T.H. Kim etal., J. Membr. Sei. 1993, 50, 45; K. Tanaka et al., J. Membr. Sei. 1996, 121, 197, C. Staudt-Bickel et al., J. Membr. Sei. 2000, 170, 205; C. Staudt-Bickel et al., J. Membr. Sei. 1999, 155, 145. Die in den zitierten Stellen beschriebenen Polyimide können zwar unter bestimmten Bedingungen zur Trennung von Olefin-Alkan-Gemischen eingesetzt werden, jedoch tritt bei Trennungen unter technisch interessanten Bedingungen in vielen Fällen starke Quellung auf, was die mechanischen Eigenschaften von beispielsweise Membranen negativ be- einflusst. Außerdem sind die vorgeschlagenen Materialien umständlich herzustellen und daher preislich ungünstig.
G. Ellinghaus et al. berichten in Radiat. Phys. Chem. 1983, 22, 635, dass sich bestimmte Polymere dann als Membranmaterialien eignen, wenn man sie durch Strah-
lungs-initiierte Pfropfcopolymerisation modifiziert. Das offenbarte Verfahren ist jedoch umständlich.
Es ist bekannt, dass man spezielle Polyethylenwachse beispielsweise Druckfarben zusetzen kann, s. beispielsweise WO 01/98416 und EP-A 0 890 619. In EP 0 890 619 wird vorgeschlagen, molekular möglichst einheitliche Produkte einzusetzen, und empfiehlt Polyethylenwachse, die mittels Metallocenkatalyse hergestellt wurden. Die eingesetzten Metallocenkatalysatoren sind jedoch ziemlich teuer, und der Oberflächenreib- widerstand der offenbarten Drucke lässt sich noch verbessern.
In EP 1 120395 wird vorgeschlagen, Pentaerythrit mit drei Äquivalenten Montansäure zu verestem und die vierte Hydroxylgruppe mit Acrylsäure zu verestem, und empfahl ein entsprechendes Produkt als strahlungshärtbares Material. Das Verfahren ist jedoch verhältnismäßig umständlich und geht von teuren Ausgangmaterialien aus. Auch ist die Haltbarkeit von derartigen Materialien nicht gut.
Es bestand die Aufgabe, Materialien zur Stofftrennung bereit zu stellen, die ein verbessertes Anwendungsprofil aufweisen. Weiterhin bestand die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von Materialien zur Stofftrennung bereit zu stellen. Weiterhin bestand die Aufgabe, ein Verfahren zur Trennung von Stoffgemischen bereit zustellen.
Es bestand ferner die Aufgabe, Druckfarben, Toner und Lacke insbesondere Drucklacke bereit zu stellen, und es bestand die Aufgabe, ein Verfahren zum Bedrucken von Substraten bereit zu stellen.
Demgemäß wurden die eingangs definierten Ethylencopolymere gefunden.
Photochemisch aktivierbare Gruppen sind als solche bekannt. Durch Behandeln mit aktinischer Strahlung werden sie in den photochemisch angeregten Zustand überführt und können anschließend Reaktionen wie beispielsweise Oxidationen oder insbesondere Polymerisationen initiieren.
Ethylenisch ungesättigte Doppelbindung bzw. Doppelbindungen und photochemisch aktivierbare Gruppe sind entweder direkt oder über einen sogenannten Spacer kova- lent miteinander verbunden.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei mindestens einem Comonomer mit photochemisch aktivierbaren Gruppen um ein Derivat eines α-Zerfallers, d.h. das einpolymerisierte Comonomer zerfällt bei photochemischer Anre- gung und startet auf diese Weise eine Polymerisationsreaktion oder eine Vernetzungsreaktion. Beispiele für Derivate von α-Zerfallern sind Derivate von Benzildimethylketal. Weitere Beispiele für derivate von α-Zerfallern sind Derivate von Benzoin, Isobutylben-
zoinether, Phosphinoxide, insbesondere Mono- und Bisacylphosphinoxide, z.B. 2,4,6-Trimethylbenzoyldiphenylphosphinoxid. Derivate von α-Zerfallern enthalten, damit sie als Comonomer im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignet sind, mindestens eine ethylenisch ungesättigte Doppelbindung und beispielsweise eine der vorge- nannten Gruppen wie eine Benzildimethylketaigruppe.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in mindestens einem Comonomer eine photochemisch aktivierbare Gruppe ausgewählt aus der Gruppe der Wasserstoff-abstrahierenden Photoinitiatoren, beispielsweise vom Typ der substituierten Acetophenone, Anthrachinone, Thioxanthone, Benzoesäureester oder der gegebenenfalls mehrfach substituierten Benzophenone. Besonders bevorzugte Beispiele sind substituierte Isopropylthioxanthone, Benzophenone, 4-MethyIbenzo- phenone, halogenmethylierte Benzophenone, Anthrone, Michlers Keton (4,4'-bis-Di- methylaminobenzophenon), 4-Chlorbenzophenon, 4,4'-Dichlorbenzophenon. Derivate von Wasserstoff-abstrahierenden Photoinitiatoren enthalten, damit sie als Comonomer im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignet sind, mindestens eine ethylenisch ungesättigte Doppelbindung und beispielsweise eine der vorgenannten Gruppen wie eine Benzildimethylketaigruppe.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in mindestens einem Comonomer eine photochemisch aktivierbare Gruppe über einen Spacer an eine ethylenisch ungesättigte Doppelbindung angebunden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten erfin- dungsgemäße Ethylencopolymere als Comonomere einpolymerisiert
(a) 50 bis 99,9 Gew.-%, bevorzugt 60 bis 90 Gew.-% Ethylen,
(b) 0,1 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 40 Gew.-% eines oder mehrerer Comonomere, enthaltend mindestens eine photochemisch aktivierbare Gruppe,
wobei Angaben in Gew.-% jeweils auf die Gesamtmasse an erfindungsgemäßem Ethy- lencopolymer bezogen sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform entspricht mindestens ein Comonomer (b) der allgemeinen Formel I
in der die Variablen wie folgt definiert sind:
R
1 und R
2 sind gleich oder verschieden;
R wird gewählt aus unverzweigtem und verzweigtem Cι-C.o-Alkyl, wie beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-He- xyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt d-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl, insbesondere Methyl; und besonders bevorzugt Wasserstoff.
R2 wird gewählt aus unverzweigten und verzweigten Cι-Cι0-AIkyl wie beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-EthylhexyI, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl, insbesondere Methyl; und ganz besonders bevorzugt Wasserstoff.
Y wird gewählt aus einer Carbonylgruppe und einer Einfachbindung, bevorzugt ist eine Carbonylgruppe.
X wird gewählt aus Sauerstoff, Schwefel und N-R3, bevorzugt sind Sauerstoff und N-R3.
R3 sind verschieden oder vorzugsweise gleich und gewählt aus Wasserstoff und verzweigten und bevorzugt unverzweigten CrC-io-Alkyl, beispielsweise Me- thyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso- Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-EthyIhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt CrC4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl, ganz besonders bevorzugt Methyl;
C3-C12-Cycloalkyl wie beispielsweise Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyc- lohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl, Cyclononyl, Cyclodecyl, Cycloundecyl und Cyc- lododecyl; bevorzugt sind Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl.
A ein Spacer, gewählt aus CrC2o-Alkylen, ein- oder mehrfach substituiert beispielsweise mit C C4-Alkyl oder unsubstituiert, in dem ein oder mehrere nichtbenachbarte C-Atome gleich oder verschieden ersetzt sein können durch Sauerstoffatome, Carbonsäureestergruppen, -O-C(O)-O-Gruppen (Carbonatgruppen), Ketogruppen, Carbonsäureamidgruppen oder Harnstoffgruppen, gleich oder verschieden
So kann A beispielsweise für folgende Spacer stehen:
-CH2-, -CH2-CH2-, -(CH2)3-, -(CH2)4-, -(CH2)5-, -(CH2)6-, -(CH2)7-, -(CH2)8-, -(CH2)9-, -(CH2)ιo-, -(CH2)i2-, -(CH2)14-, -(CH2)16-, -(CH2)18-, -(CH2)20-, bevorzugt -(CH2)X-; -CH2-CH(CH3)-, -CH2-CH(C2H5)-, -CH2-CH(CH[CH3]2)-, -CH2-CH(n-C3H7)-, -[CH(CH3)32-, -CH(CH3)-CH2-CH2-CH(CH3)-, -CH(CH3)-CH2-CH(CH3)-, -CH2-C(CH3)2-CH2-, -CH2-CH(n-C4H9)-, -CH2-CH(t-C4H9)-,
-CH2-O-, -CH2-O-CH2-, -(CH2)2-O-(CH2)2-, -[(CH2)2-O]2-(CH2)2-, -[(C 2)2- ]3-(CH2)2-,
-COO-, -O-CO-, -CH2-COO-, -CH2-O-CO-, -(CH2)x-COO-, -(CH2)x-O-CO-, -COO(CH2)x-, -O-CO(CH2)y-,
-(CH2)y-COO-(CH2)y-, -CH2-O-CO-CH2-, -CH(CH3)-COO-CH2-, -(CH2)χ-O-CO-CH2-, -CH2-O-CO-(CH2)χ-, -CH2-COO-(CH2)χ-, -COO-CH2-COO-, -CH2-COO-CH2-COO-, -COO-(CH2)x-O-CO-, O-CO-(CH2)χ-COO-, -COO-CH(CH3)-,
-O-C(O)-O-, -CH2-O-C(O)-O-, -(CH2)x-O-C(O)-O-, -O-C(O)-O-(CH2)x-, -CH2-O-C(O)-O-CH2-) -(CH2)χ-O-C(O)-O-CH2-) -CH2-O-C(O)-O-(CH2)χ-I
-CO-, -CH2-CO-, -CO-CH2-, -CH2-CO-CH2-, -CH(CH3)-CO-CH2-,
-CO-N(R3)-, -N(R3)-CO-, -(CH2)y-CO-N(R3)-, -(CH2)y-N(R3)-CO-, -(CH2)y-N(R3)-CO- (CH2)y-,
-N(R3)-CO-N(R3)-I -(CH2)y-N(R3)-CO-N(R3)-I -(CH2)y-N(R3)-CO-N(R3)-(CH2)y-I -(CH2)y-N(R3)-CO-N(R3)-(CH2)y-N(R3)-CO-N(R3)-,
y ist jeweils eine ganze Zahl, gleich oder verschieden, im Bereich von 1 bis 10, bevorzugt von 2 bis 8 und besonders bevorzugt bis 6; x ist eine ganze Zahl im Bereich von 2 bis 10 ist, bevorzugt 2 bis 6 und besonders bevorzugt bis 4.
Wenn ein Spacer A mehrere Reste R3 trägt, so können die Reste R3 gleich oder verschieden sein.
Besonders bevorzugte Spacer A sind
-CH2-CH2-O-, -(CH2)2-O-CO-O-, -(CH2)3-O-CO-O-, -(CH2) -O-CO-O-, -(CH2)6-O-CO-O-, -NH-CH2-NH-CO-, -NH-CH2-NH-CO-(CH2)2-, -NH-CH2-NH-CO-(CH2)3-, -NH-CH2-NH-CO-(CH2)2-O-, -NH-CH2-NH-CO-(CH2)3-O-, -NH-CH2-NH-CO-(CH2)4-O-.
P* sind photochemisch aktivierbare Gruppen, beispielsweise
wobei R7 gewählt wird aus C.-C10-Alkyl und C3-Cι2-Cycloalkyl, die jeweils wie vorstehend definiert sind.
und insbesondere
wobei Z gewählt wird aus Wasserstoff und Hydroxyl. m, n sind unabhängig voneinander gewählt aus 0 oder 1.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bedeuten R1 und R2 jeweils Wasserstoff.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bedeuten R1 Wasserstoff oder Methyl und R2 Wasserstoff.
In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird Comonomer (b) gewählt aus den im Folgenden aufgeführten Comonomeren b1 bis b8,
wobei die Variablen wie oben stehend definiert sind.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten erfindungsgemäße Ethylencopolymere keine weiteren Comonomere über (a) und (b) hinaus einpolymeri- siert.
In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten erfindungsgemäße Ethylencopolymere wenigstens ein Comonomer (c) der allgemeinen Formel III einpolymerisiert,
in der die Variablen wie folgt definiert sind:
R4 und R5 sind gleich oder verschieden.
R4 wird gewählt aus Wasserstoff und unverzweigtem und verzweigtem Ci-Cio-Alkyl, wie beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl, insbesondere Methyl;
Vinyl -CH=CH2 und (Z) und vorzugsweise (E)-Allyl -CH=CH-CH3.
R5 wird gewählt aus unverzweigten und verzweigten CrCι0-Alkyl wie beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-EthylhexyI, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt CrC4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl, insbesondere Methyl; und ganz besonders bevorzugt Wasserstoff.
R6 wird gewählt aus unverzweigten und verzweigten CrC10-Alkyl wie beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C C -Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl, insbesondere Methyl;
C3-C12-Cycloalkyl wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl, Cyclononyl, Cyclodecyl, Cycloundecyl und Cyclododecyl; bevorzugt sind Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl,
und insbesondere Wasserstoff.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bedeutet R4 Wasserstoff oder Methyl. Ganz besonders bevorzugt bedeutet R4 Wasserstoff.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bedeuten R4 und R5 Wasserstoff.
Ganz besonders bevorzugt ist R6 Wasserstoff oder Methyl.
Wünscht man in erfindungsgemäße Ethylencopolymere mindestens ein Comonomer (c) der allgemeinen Formel III einzupolymerisieren, so kann man insgesamt 0,1 bis 60 Gew.-% Comonomer (c) bzw. Comonomere (c) einpolymerisieren, bezogen auf die Summe an (a) und (b), bevorzugt 1 bis 40 Gew.-%.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten erfindungsgemäße Ethylencopolymere weiterhin mindestens bis zu 5 Gew.-%, bezogen auf die Summe aus (a), (b) und gegebenenfalls (c), mindestens eines weiteren Comonomers einpoly- merisiert. Bevorzugte weitere einpolymerisierte Comonomere sind beispielsweise Isobuten und Vinylacetat.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können erfindungsgemäße Ethylencopolymere eine Schmelzemassefließrate (MFI) im Bereich von 1 bis 500 g/10 min,
bevorzugt 5 bis 250 g/10 min, besonders bevorzugt 7 bis 50 g/10 min aufweisen, gemessen bei 160°C und einer Belastung von 325 g nach DIN 53735.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können erfindungsgemäße Ethy- lencopolymere eine dynamische Schmelzeviskosität η im Bereich von 500 bis
60.000 tnPa-s, bevorzugt im Bereich von 550 bis 55.000 mPa-s aufweisen, gemessen bei 120 °C.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegen die Schmelzbereiche der erfindungsgemäßen Ethylencopolymere im Bereich von 60 bis 115°C, bevorzugt im Bereich von 65 bis 110°C, bestimmt durch DSC nach DIN 51007.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können die Schmelzbereiche von erfindungsgemäßem Ethylencopolymer breit sein und ein Temperaturintervall von min- destens 5 bis höchstens 20°C, bevorzugt mindestens 7°C bis höchstens 15°C betreffen.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Schmelzpunkte von erfindungsgemäßem Ethylencopolymer scharf und liegen in einem Temperaturintervall von weniger als 2°C, bevorzugt weniger als 1 °C, bestimmt nach DIN 51007.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt die Dichte der erfindungsgemäßen Ethylencopolymere 0,89 bis 1,10 g/cm3, bevorzugt 0,92 bis 0,94 g/cm3, bestimmt nach DIN 53479.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die Säurezahl von erfindungsgemäßem Ethylencopolymer im Bereich 10 bis 300 mg KOH/g Ethylencopolymer liegen, bevorzugt 50 bis 230 mg KOH/g Ethylencopolymer, bestimmt nach DIN 53402.
Erfindungsgemäße Ethylencopolymere können alternierende Copolymere sein oder Blockcopolymere oder vorzugsweise statistische Copolymere.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von erfindungsgemäßen Ethylencopolymeren.
Erfindungsgemäße Ethylencopolymere können beispielsweise durch radikalisch initiierte Copolymerisation von Ethylen mit mindestens einem Comonomer (b), das mindestens eine photochemisch aktivierbare Gruppe enthält, gegebenenfalls mindestens einem Comonomer (c) und gegebenenfalls einem oder mehreren weiteren Comonome- ren unter Hochdruckbedingungen hergestellt werden, im Folgenden auch erfindungsgemäßes Polymerisationsverfahren genannt. Die Durchführung des erfindungsgemäßen Polymerisationsverfahrens gelingt beispielsweise in gerührten Hochdruckauto-
klaven oder in Hochdruckrohrreaktoren oder in Kombinationen aus Hochdruckautoklav und Hochdruckrohrreaktor, die hintereinandergeschaltet sind. Die Durchführung in gerührten Hochdruckautoklaven ist bevorzugt. Gerührte Hochdruckautoklaven sind an sich bekannt, eine Beschreibung findet man in Ullmann's Encyclopediä of Indυstrial Chemistry, 5. Auflage, Stichworte: Waxes, Bd. A 28, S. 146 ff., Verlag Chemie Weinheim, Basel, Cambridge, New York, Tokio, 1996. Bei ihnen verhält sich überwiegend das Verhältnis Länge/Durchmesser in Intervallen von 5:1 bis 30:1 , bevorzugt 10:1 bis 20:1. Die gleichfalls anwendbaren Hochdruckrohrreaktoren findet man ebenfalls in Ullmann's Encyclopediä oflndustrial Chemistry, 5. Auflage, Stichworte: Waxes, Bd. A 28, S. 146 ff., Verlag Chemie Weinheim, Basel, Cambridge, New York, Tokio, 1996.
Geeignete Druckbedingungen für das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren sind 500 bis 4000 bar, bevorzugt 1500 bis 2500 bar. Bedingungen dieser Art werden im Folgenden auch als Hochdruck bezeichnet. Die Reaktionstemperaturen liegen im Bereich von 170 bis 300°C, bevorzugt im Bereich von 195 bis 280°C.
Das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren kann man in Gegenwart mindestens eines Reglers durchführen. Als Regler verwendet man beispielsweise Wasserstoff oder mindestens einen aliphatischen Aldehyd oder mindestens ein aliphatisches Keton der allgemeinen Formel V
oder Mischungen derselben
Dabei sind die Reste R8 und R9 gleich oder verschieden und ausgewählt aus Wasserstoff; CrC6-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso- Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, besonders bevorzugt d-C -AlkyI wie Me- thyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl; C3-C12-CycloalkyI wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl, Cyclononyl, Cyclodecyl, Cycloundecyl und Cyclododecyl; bevorzugt sind Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl.
In einer besonderen Ausführungsform sind die Reste R8 und R9 miteinander unter Bildung eines 4- bis 13-gliedrigen Rings kovalent verbunden. So können R8 und R9 beispielsweise gemeinsam sein: -(CH2)4-, -(CH2)5-, -(CH2)6, -(CH2)7-, -CH(CH3)-CH2-CH2- CH(CH3)- oder -CH(CH3)-CH2-CH2-CH2-CH(CH3)-.
Beispiele für geeignete Regler sind weiterhin alkylaromatische Verbindungen, beispielsweise Toluol, Ethylbenzol oder ein oder mehrere Isomere des Xylols. Beispiele für gut geeignete Regler sind weiterhin Paraffine wie beispielsweise Isododekan (2,2,4,6,6-Pentamethylheptan) oder Isooktan.
Als Starter für die radikalische Polymerisation können die üblichen Radikalstarter wie beispielsweise organische Peroxide, Sauerstoff oder Azoverbindungen eingesetzt werden. Auch Mischungen mehrerer Radikalstarter sind geeignet. Geeignete Peroxide, ausgewählt aus kommerziell erhältlichen Substanzen, sind bei- spielsweise
Didekanoylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di(2-ethylhexanoylperoxy)hexan, tert.-Amylperoxy-2-ethylhexanoat, Dibenzoylperoxid, tert.-Butylperoxy-2-ethyl- hexanoat, tert.-Butylperoxydiethylacetat, tert-Butylperoxydiethylisobutyrat, 1 ,4-Di(tert.-butylperoxycarbonyI)-cyclohexan als Isomerengemisch, tert.-Bu- tylperisononanoat 1 ,1-Di-(tert.-butylperoxy)-3,3,5-trimethylcyclohexan, 1 ,1-Di- (tert.-butylperoxy)-cyclohexan, Methyl-isobutylketonperoxid, tert.- Butylperoxyisopropylcarbonat, 2,2-Di-(tert.-butylperoxy)butan oder tett- Butylperoxacetat; - tert.-Butylperoxybenzoat, Di-tert.-amylperoxid, Dicumylperoxid, die isomeren Di- (tert.-butylperoxyisopropyl)benzole, 2,5-Dimethyl-2,5-di-tert.-butylperoxyhexan, tert.-Butylcumylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.-butylperoxy)-hex-3-in, Di-tert.- butylperoxid, 1 ,3-Diisopropylbenzolmonohydroperoxid, Cumolhydroperoxid oder tert.-Butyihydroperoxid; oder - dimere oder trimere Ketonperoxide oder cyclische Peroxide der allgemeinen Formel VI a bis VI c.
Vi a VI b VI c
Dabei sind die Reste R10 bis R15 gleich oder verschieden und ausgewählt aus
CrC8-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, sec.-Butyl, iso-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, sec.-Pentyl, iso-Pentyl, n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl; bevorzugt lineares CrC6-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, n-Pentyl, n-Hexyl, besonders bevorzugt lineares CrC4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl oder n-Butyl, ganz besonders bevorzugt ist Methyl und Ethyl;
C6-C1 -Aryl wie Phenyl, 1 -Naphthyl, 2-Naphthyl, 1-Anthryl, 2-Anthryl, 9-AnthryI, 1-Phenanthryl, 2-Phenanthryl, 3-Phenanthryl, 4-Phenanthryl und 9-PhenanthryI, bevorzugt Phenyl, 1 -Naphthyl und 2-Naphthyl, besonders bevorzugt Phenyl.
Peroxide der allgemeinen Formeln VI a bis VI c sowie Verfahren zu ihrer Herstellung sind aus EP-A 0 813 550 bekannt.
Als Peroxide sind Di-tert.-butylperoxid, tert.-Butylperoxypivalat, tert.-Butylperoxyiso- nonanoat oder Dibenzoylperoxid oder Gemische derselben besonders geeignet. Als Azoverbindung sei Azobisisobutyronitril („AIBN") beispielhaft genannt. Radikalstarter werden in für Polymerisationen üblichen Mengen dosiert.
Zahlreiche kommerziell erhältliche organische Peroxide werden mit sogenannten Phlegmatisierem versetzt, bevor sie verkauft werden, um sie besser handhabbar zu machen. Ais Phlegmatisierer sind beispielsweise Weißöl oder Kohlenwasserstoffe wie insbesondere Isododekan geeignet. Unter den Bedingungen der Hochdruckpolymerisation können derartige Phlegmatisierer eine molekulargewichtsregelnde Wirkung haben. Im Sinne der vorliegenden Erfindung soll unter dem Einsatz von Molekulargewichtsreg- lern der zusätzliche Einsatz weiterer Molekulargewichtsregler über den Einsatz derartiger Phlegmatisierer hinaus verstanden werden.
Das Mengenverhältnis von Comonomeren bei der Dosierung entspricht üblicherweise nicht genau dem Verhältnis der Einheiten in den erfindungsgemäß verwendeten Ethy- lencopolymeren, weil Comonomer (b) und - falls eingesetzt - Comonomer (c) im Allgemeinen leichter in erfindungsgemäße Ethylencopolymere eingebaut werden als Ethylen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt die Summe der Anteile an Comonomer (b) und (c) unter 30 Gew.-% des gesamten Zulaufs an Comonomer, bevorzugt unter 20 Gew.-%.
Comonomer (b) und - falls eingesetzt - Comonomer (c) und Ethylen werden üblicherweise gemeinsam oder getrennt dosiert.
Die eingesetzten Comonomeren können in einem Kompressor auf den Polymerisationsdruck komprimiert werden. In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Comonomeren zunächst mit Hilfe einer Pumpe auf einen erhöhten Druck von beispielsweise 150 bis 400 bar, bevorzugt 200 bis 300 bar und insbesondere 260 bar gebracht und danach mit einem Kompressor auf den eigentlichen Polymerisationsdruck.
Das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren kann wahlweise in Abwesenheit und in Anwesenheit von Lösemitteln durchgeführt werden, wobei Mineralöle, Weißöl und andere Lösungsmittel, die während der Polymerisation im Reaktor zugegen sind und zum Phlegmatisieren des oder der Radikalstarter verwendet wurden, im Sinne der vor-
liegenden Erfindung nicht als Lösemittel gelten. Geeignete Lösemittel sind beispielsweise Toluol, Isododekan, Isomere des Xylols.
Durch das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren erhält man erfindungsgemä- ßes Ethylencopolymer, aus dem man - falls erforderlich - noch vorhandenes Restmo- nomer entfernen kann, beispielsweise mit Hilfe eines Extruders.
In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung stellt man erfindungsgemäßes Ethylencopolymerwachs dadurch her, dass man Wachs, erhältlich durch Co- Polymerisation von Ethylen und mindestens einem Comonomer mit funktioneller Gruppe, im Sinne einer polymeranalogen Reaktion mit mindestens einer Substanz umsetzt, die mindestens eine photochemisch aktivierbare Gruppe und eine reaktive Gruppe trägt, die mit der funktionalen Gruppe an mindestens einem einpolymerisierten Comonomer zur Reaktion befähigt ist.
Vorzugsweise geht man dazu so vor, dass man Ethylen mit
(c) mindestens einer mindestens einfach ethylenisch ungesättigten Carbonsäure oder mindestens einem mindestens einfach ungesättigten Carbonsäureester
bei Temperaturen im Bereich von 170 bis 300°C und Drücken im Bereich von 500 bis 4000 bar polymerisiert und danach mit mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel IV
H- x-W- m IV umsetzt. Die Variablen in Formel IV sind definiert wie in Formel II.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung setzt man Wachs, erhältlich durch Copolymerisation von Ethylen mit mindestens einem Comonomer der allgemeinen Formel VII,
mit mindestens einer Verbindung der Formel IV gegebenenfalls in Gegenwart eines Katalysators um, vorzugsweise in Gegenwart eines sauren Katalysators, wobei
R16 Wasserstoff oder d-C -Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl.
Als Katalysator kann man auch ein oder mehrere Enzyme einsetzen.
Die Copolymerisation von Ethylen mit mindestens einem Comonomer mit funktioneller Gruppe kann man nach dem Fachmann geläufigen Methoden durchführen.
Die Copolymerisation von Ethylen mit mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel VII kann man nach dem Fachmann geläufigen Methoden der Hochdruckpolymerisation des Ethylens durchführen, wie beschrieben in Ullmann's Encyclopediä of Industhal Chemistry, 5. Auflage, Stichworte: Waxes, Bd. A 28, S. 146 ff., Verlag Chemie Weinheim, Basel, Cambridge, New York, Tokio, 1996.
Die polymeranaloge Umsetzung kann man beispielsweise in einem Lösungsmittel durchführen. Geeignete Temperaturen für die Umsetzung können beispielsweise Zimmertemperatur bis 150°C sein.
In einerweiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann man Ethylen mit einem oder mehreren Comonomeren der allgemeinen Formel VIII
und gegebenenfalls mit einem oder mehreren Comonomeren (c) copolymerisieren und anschließend mit einem reaktiven Derivat von P* kuppeln. Diese Ausführungsform ist insbesondere dann sinnvoll, wenn Verbindung VIII eine terminale OH-Gruppe oder eine terminale -NHR3-Gruppe aufweist.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von erfin- dungsgemäßem Ethylencopolymer zur Herstellung von Materialien zur Stofftrennung.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Materialien zur Stofftrennung, hergestellt unter Verwendung von erfindungsgemäßem Copolymer. Beispiele für erfindungsgemäße Materialien zur Stofftrennung sind Membranen und stationäre Pha- sen für Chromatographiesäulen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von erfindungsgemäßen Materialien zur Stofftrennung, im Folgenden auch erfindungsgemäßes Herstellverfahren genannt.
Man kann erfindungsgemäße Materialien zur Stofftrennung so herstellen, dass man erfindungsgemäßes Copolymer mit aktinischer Strahlung behandelt.
In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens vermischt man zunächst erfindungsgemäßes Ethylencopolymer mit einem oder mehreren Lösungsmitteln und erhält eine Lösung von erfindungsgemäßem Ethylencopolymer.
Als Lösungsmittel sind insbesondere aprotische organische Lösungsmittel geeignet. Besonders gut geeignet sind cyclische und nicht-cyclische Ether, beispielsweise Tetra- hydrofuran, 1 ,4-Dioxan, Tetrahydropyran, Diisopropylether, Di-n-Butylether und Mischungen der vorstehend genannten Lösungsmittel, ganz besonders Tetrahydrofuran.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt die Konzentration von erfindungsgemäßem Ethylencopolymer in der Lösung im Bereich von 1 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 3 bis 5 Gew.-%.
Anschließend bringt man Lösung von erfindungsgemäßem Ethylencopolymer auf ein Substrat auf.
Anschließend verdampft man das oder die Lösungsmittel langsam, beispielsweise bei Zimmertemperatur oder bei leicht erhöhter Temperatur wie beispielsweise 30 oder 35°C. Während das oder die Lösungsmittel verdampfen, bildet sich ein homogen aussehender Film aus, der im Folgenden auch als erfindungsgemäßer Verdampfungsrückstand bezeichnet wird und der noch Reste an Lösungsmittel enthalten kann.
Um die Verdampfung zu erleichtern, kann man unter vermindertem Druck arbeiten, beispielsweise bei Drücken im Bereich von 100 bis 990 mbar.
Erfindungsgemäß behandelt man den Verdampfungsrückstand anschließend mit akti- nischer Strahlung, beispielsweise dadurch, dass man ihn aktinischer Strahlung aussetzt. Als aktinische Strahlung sind beispielsweise elektromagnetische Strahlen mit einem Wellenlängenbereich von 200 nm bis 450 nm geeignet. Man kann erfindungsgemäßen Verdampfungsrückstand aktinischer Strahlung mit einer Energie im Bereich von 70 mW/cm2 bis 1500 mW/cm2 aussetzen. Aktinische Strahlung kann man bei- spielsweise kontinuierlich oder in Form von Blitzen einbringen.
Üblicherweise setzt man erfindungsgemäßen Verdampfungsrückstand über einen Zeitraum von 1 Sekunde bis 5 Minuten aktinischer Strahlung aus; man kann aber auch längere oder kürzere Zeiträume wählen.
Wenn man Benzophenonderivate beispielsweise der Formel b1 oder b3 bis b8 einpo- lymerisiert hat, ist ein Anteil an UV-C-Strahlung von 250 bis 260 nm Wellenlänge wichtig, damit die Vernetzung über die Benzophenongruppe eintreten kann.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann man den Verdampfungsrückstand nach der Einwirkung von aktinischer Strahlung 5 bis 48 Stunden, bevorzugt 12 bis 36 Stunden bei einer Temperatur im Bereich von 45 bis 130°C, bevorzugt 60 bis 120°C lagern.
In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann man Verdampfungsrückstand vor der Einwirkung von aktinischer Strahlung 5 bis 48 Stunden, bevorzugt 12 bis 36 Stunden bei einer Temperatur im Bereich von 45 bis 150°C, vorzugsweise oberhalb des Schmelzpunkts tempern.
In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verzichtet man auf das Lagern bei erhöhter Temperatur und auf das Tempern.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verarbeitet man eine Lösung, enthaltend erfindungsgemäßes Ethylencopolymer, in eine Form, wie sie als stationäre Phase für Chromatographiesäulen für analytische oder präparative Anwendungen verwendbar ist, verdampft das oder die Lösungsmittel und setzt aktinischer Strahlung aus.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bringt man eine Lösung, enthaltend erfindungsgemäßes Ethylencopolymer, als Schicht mit einer Dicke im Bereich von 1 μm bis 1000 μm auf die Innenwand der Chromatographiesäule oder auf Formkörper, die als Füllung für eine Chromatographiesäule geeignet sind, auf und verdampft das oder die Lösemittel und behandelt anschließend mit aktinischer Strahlung.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unterwirft man eine Lö- sung, enthaltend erfindungsgemäßes Ethylencopolymer, einem geeigneten Formgebungsverfahren zur Herstellung von Formkörpern, die beispielsweise als Füllung für Chromatographiesäulen geeignet sind, verdampft das oder die Lösemittel und behandelt anschließend mit aktinischer Strahlung und stellt auf diese Weise Formkörper her, die als Füllung für Chromatographiesäulen geeignet sind. Dabei kann man zur Form- gebung so vorgehen, dass man eine Lösung von erfindungsgemäßem Ethylencopolymer bereitet und Kieselgel in Form von Partikeln zugibt. Dann verdampft man das oder die Lösungsmittel unter Vakuum bei Raumtemperatur, so dass sich auf den Kieselgelpartikeln ein Filmüberzug bildet, der aber noch nicht vernetzt ist. Durch Einwirken von aktinischer Strahlung erfolgt dann die Vernetzung der Kieselgelpartikel, die man nach Abkühlen als Säulenmaterial einsetzen kann.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung stellt man Membranen her, indem man eine Mischung, enthaltend Ethylencopolymer, in Form eines Films auf einen Gegenstand mit einer glatten Oberfläche aufträgt. Danach verdampft man das oder die Lösungsmittel und behandelt mit aktinischer Strahlung. Schließlich kann man die Membran vom Gegenstand mit glatter Oberfläche einfach abziehen.
In einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung stellt man Materialien zur Stofftrennung her, indem man erfindungsgemäßes Ethylencopolymer in Gegenwart von mindestens einer Verbindung mit mindestens zwei polymerisierbaren Doppelbindungen mit aktinischer Strahlung behandelt. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Materialien zur Stofftrennung durch Behandlung von erfindungsgemäßem Ethylencopolymer in Gegenwart von mindestens einer Verbindung mit mindestens zwei polymerisierbaren Doppelbindungen mit aktinischer Strahlung. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind die durch Behandlung von erfindungsgemäßem Ethylencopolymer in Gegenwart von mindestens einer Verbindung mit mindestens zwei polymerisierbaren Doppelbindungen erhältlichen Materialien zur Stofftrennung.
Vorzugsweise handelt es sich bei polymerisierbaren Doppelbindungen um terminale ' ethylenische Doppelbindungen.
Als Verbindungen mit mindestens zwei polymerisierbaren Doppelbindungen sind beispielsweise Verbindungen der allgemeinen Formel IX zu nennen:
in denen die Variablen wie folgt definiert sind:
R
18 gleich oder verschieden und gewählt aus Methyl und Wasserstoff;
a eine ganze Zahl von 0 bis 2, bevorzugt 1 ; A2 CH2 oder -CH2-CH2- oder R17-CH oder para-C6H4 für den Fall, dass m = 0, CH, R17-C oder 1 ,3,5-C6H3 für den Fall, dass a = 1 , und Kohlenstoff für den Fall, dass a = 2;
R17 gewählt aus CrC4-Alkyl, wie beispielsweise n-C4Hg, n-C3H7, iso-C3H7 und vorzugsweise C2H5 und CH3, oder Phenyl, A3, A4, A5 gleich oder verschieden und gewählt aus CrC20-AIkylen, wie beispielsweise -CH2-, -CH(CH3)-, -CH(C2H5)-, -CH(C6H5)-, -(CH2)2-, -(CH2)3-, -(CH2)4-, -(C 2)5-, -(CH2)6-, -(CH2)7-, -(CH2)8-, -(CH2.9-, -(CH2)10-, -CH(CH3)-(CH2)2-CH(CH3)-; eis- oder tra/?s-C -C10-Cycloalkylen, wie beispielsweise c/s-1 ,3- Cyclopentyliden, trans-Λ ,3-Cyclopentyliden c/s-1 ,4-Cyclohexyliden, trans- 1 ,4-CycIohexyliden; CrC2o-Alkylen, in denen von einem bis zu sieben jeweils nicht benachbarte C-Atome durch Sauerstoff ersetzt sind, wie beispielsweise -CH2-O-CH2-, -(CH2)2-O-CH2-, -(CH2)2-O-(CH2)2-, -[(CH^-OMCH^-, -[(CH2)2-O]3-(CH2)2-; CrC20-Alkylen, substituiert mit bis zu 4 Hydroxylgruppen, wobei in CrC2o-Alkylen von einem bis zu sieben jeweils nicht benachbarte C-Atome durch Sauerstoff ersetzt sind, wie beispielsweise -CH -O-CH2-CH(OH)- CH2-, -CH2-O-[CH2-CH(OH)-CH2]2-, -CH2-O-[CH2-CH(OH)-CH2]3-;
C6-Cι -Arylen, wie beispielsweise para-C6H4.
Andere bevorzugte Beispiele für Verbindungen mit mindestens zwei polymerisierbaren Doppelbindungen sind Polyester(meth)acrylate, erhältlich durch beispielsweise Umsetzung von hydroxylterminierten Polyestern mit einem Molekulargewicht Mn vorzugsweise im Bereich von 250 bis 4000 g/mol oder Polyethem mit einem Molekulargewicht Mn im Bereich von 400 bis 4000 g/mol, mit (Meth)acrylsäure, wie beispielsweise beschrie- ben in EP-B 0 126 341
Wünscht man eine oder mehrere Verbindungen mit polymerisierbaren Doppelbindungen einzusetzen, so sind Mengen im Bereich von 1 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt bis 10 Gew.-%, bezogen auf erfindungsgemäßes Ethylencopolymer, bevorzugt.
In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung geht man zur Herstellung von erfindungsgemäßen Materialien zur Stofftrennung so vor, dass man erfindungsgemäßes Ethylencopolymer, gegebenenfalls zusammen mit einer oder mehrerer Verbindungen mit polymerisierbaren Doppelbindungen, aufschmilzt, beispielsweise mit Hilfe eines Extruders, auf ein Substrat aufträgt und anschließend aktinischer Strahlung aussetzt.
Erfindungsgemäße Membranen können als integralasymmetrische oder als Komposit- Membranen ausgeführt sein, bei denen die eigentliche die Trennung bewirkende Trennschicht, die eine Dicke von 0,01 bis 100, bevorzugt 0,1 bis 20 μm aufweist, auf einem oder mehreren meso- und/oder makroporösen Träger(n) aufgebracht ist, der/die aus einem oder mehreren organischen, insbesondere polymeren und/oder anorganischen Materialien, beispielsweise Keramik, Kohlenstoff, Metall besteht bzw. bestehen.
Erfindungsgemäße Membranen kann man in Form von Flach-, Kissen-, Kapillar-, Mo- nokanalrohr- oder Mehrkanalrohrelementen einsetzen. Die Geometrien sind dem Fachmann an sich aus anderen Membrantrennverfahren wie der Ultrafiltration oder Umkehrosmose bekannt, siehe z.B. R. Rautenbach „Membranverfahren, Grundlagen der Modul- und Anlagenauslegung", 1997, Springer Verlag. Bei Membranelementen mit Rohrgeometrie kann sich die Trennschicht auf der Innen- oder Außenseite des Rohrs befinden.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umgibt man erfindungsgemäße Membranen mit einem oder mehreren Gehäusen aus polymerem, metalli- schem oder keramischem Material, wobei die Verbindung zwischen Gehäuse und Membran durch ein abdichtendes Polymer (z.B. Elastomer) oder durch ein anorganisches Material gebildet wird.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Trennung von Stoffgemischen unter Verwendung von erfindungsgemäßem Material zur Stofftrennung, beispielsweise in Form von Membranen oder von stationären Phasen für Chromatographiesäulen. Erfindungsgemäße Verfahren zur Trennung von Stoffgemischen unter Verwendung von erfindungsgemäßem Material zur Stofftrennung werden im Folgenden auch erfindungsgemäßes Trennverfahren genannt.
Erfindungsgemäße Materialien zur Stofftrennung, beispielsweise erfindungsgemäße Membranen oder Chromatographiesäulen, eigenen sich z.B. für folgende Trennaufgaben, d.h. zur Trennung der folgenden Stoffgemische:
Abtrennung von Alkoholen aus Mischungen mit organischen Verbindungen, die eine geringere Polarität als die jeweiligen Alkohole aufweisen, wobei das erfindungsgemäße Material zur Stofftrennung die höhere Permeanz bzw. Affinität für Alkohole aufweist;
Abtrennung von Ammoniak oder Aminen aus Mischungen mit organischen Verbindungen, die eine geringere Polarität als Ammoniak oder die jeweiligen Amine aufweisen, wobei das erfindungsgemäße Material zur Stofftrennung die höhere Permeanz bzw. Affinität für den Ammoniak oder die Amine aufweist;
Trennung Sauerstoff/Stickstoff, wobei das erfindungsgemäße Material zur Stofftrennung die höhere Permeanz bzw. Affinität für Sauerstoff aufweist;
- Abtrennung von Wasser, Ammoniak, H2S oder organischen Verbindungen aus Gemischen mit Stickstoff oder Luft, wobei das erfindungsgemäße Material zur Stofftrennung die höhere Permeanz bzw. Affinität für Wasser, Ammoniak, H2S oder die organischen Verbindungen aufweist;
- Abtrennung von Olefinen oder Dienen aus Gemischen mit Kohlenwasserstoffen, die einen höheren Sättigungsgrad aufweisen als die jeweiligen Olefine oder Diene, wie z.B. die Trennung Olefin/Alkan. Kohlenwasserstoffe weisen dann einen höheren Sättigungsgrad auf, wenn die Zahl der C-Doppel- oder Dreifachbindungen im Verhältnis zu den C-C-Einfachbindungen niedriger ist, wobei das erfin- dungsgemäße Material zur Stofftrennung die höhere Permeanz bzw. Affinität für Kohlenwasserstoffe mit niedrigeren Sättigungsgrad aufweist.
Dabei kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter Trennung von Stoffgemischen auch die Anreicherung oder Abreicherung von Komponenten aus Stoffgemi- sehen verstanden werden.
Als durch das erfindungsgemäße Verfahren zu trennende Stoffgemische sind insbesondere Olef in-Alkan-Mischungen mit 2 bis 10, insbesondere 2 bis 6 Kohlenstoffatomen geeignet.
Wünscht man das erfindungsgemäße Verfahren zur Trennung von Stoffgemischen mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Membran durchzuführen, so haben sich die folgenden Parameter als bevorzugt erwiesen:
Die Vorrichtung, in die eine oder mehrere erfindungsgemäße Membranen eingebaut werden, wird im Folgenden auch Membranapparat genannt.
Der Druck auf der Feedseite der erfindungsgemäßen Membran ist im Allgemeinen größer als 6 bar, bevorzugt 8 bis 50, besonders bevorzugt 10 bis 35 bar.
Die Temperatur auf der Feedseite der Membran wird im Allgemeinen so gewählt, dass der dieser Temperatur entsprechende Siededruck des Feedgemischs kleiner als 130 %, bevorzugt kleiner als 120 %, besonders bevorzugt kleiner als 110 % des Feeddruckes ist.
Der Aufbau des Feeddrucks kann erfolgen
- entweder durch Verdichten eines gasförmig vorliegenden Feedstroms mittels dem Fachmann an sich bekannter Verdichter - oder durch Fördern eines flüssig vorliegenden Feedstroms mittels dem Fachmann an sich bekannter Pumpen.
Die Einstellung der gewünschten Temperatur kann mittels dem Fachmann an sich bekannter Wärmetauscher erfolgen, wobei der den oder die Wärmetauscher verlassende und in den Membranapparat eintretende Strom flüssig, gasförmig oder zweiphasig gasförmig/flüssig sein kann. Ist der in den Membranapparat eintretende Strom flüssig, so ist der Sonderfall einer Pervaporation gegeben.
Vorteilhafte Feedtemperaturen sind -50 bis 200, bevorzugt 0 bis 120, besonders bevorzugt 20 bis 80 °C.
Vorteilhafte Permeatdrücke sind 0,01 bis 100, bevorzugt 0,1 bis 50, besonders bevorzugt 1 bis 20 bar absolut, wobei der Permeatdruck immer niedriger als der Feeddruck sein muss.
Das erfindungsgemäße Trennverfahren kann einstufig ausgeführt werden, d.h. Per- meat aus einem Membranapparat oder vereinigte Permeate aus mehreren vom Feed hintereinander und/oder parallel durchströmten Membranapparaten bilden ohne weitere Behandlung den genannten an Komponente(n) mit höherer Permeanz angereicherten Strom und nicht permeierter Anteil (Retentat) bildet ohne weitere Behandlung den genannten an Komponente(n) mit niedrigerer Permeanz angereicherten Strom.
Das erfindungsgemäße Trennverfahren kann zwei- oder mehrstufig ausgeführt sein, wobei aus einer Stufe das Permeat als Feed in die jeweils folgende Stufe geführt wird und das Retentat aus dieser Stufe dem Feed in die erstgenannte Stufe zugemischt wird.
Erfindungsgemäße Materialien zur Stofftrennung erweisen sich als sehr stabil, insbesondere gegen organische Lösungsmittel, so dass man das erfindungsgemäße Verfahren zur Stofftrennung mit wenig Störungen durchführen kann. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Toner, Druckfarben und La- . cke, insbesondere Drucklacken, enthaltend mindestens ein erfindungsgemäßes Ethylencopolymer. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von erfindungsgemäßen Ethylencopolymeren zur Herstellung von Tonern, Druckfarben und Lacken, insbesondere Drucklacken. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Verfahren zur Herstellung von erfindungsgemäßen Tonern, Druckfarben und Lacken, insbesondere Drucklacken.
Um erfindungsgemäße Toner, Drucklacke und Druckfarben herzustellen, wird in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in großtechnischen Anlagen üblicherwei- se als Grieß anfallendes erfindungsgemäßes Ethylencopolymer mikronisiert. Zum Mikronisieren kann man beispielsweise Mühlen verwenden, insbesondere Luftstrahlmühlen.
In einer besonderen Variante der vorliegenden Erfindung vermahlt man erfindungsge- mäßes Ethylencoplymer zunächst in einer Mühle und dispergiert sie anschließend in einer Kugelmühle, bevorzugt in Gegenwart von mindestens einem Lösungsmittel wie beispielsweise Wasser, Methanol oder Ethanol.
In einer anderen Variante der vorliegenden Erfindung verzichtet man auf Mahlschritte und schmilzt erfindungsgemäßes Ethylencopolymer auf und versprüht es. Man erhält kugelförmige Mikropulver.
Durch das Mikronisieren fällt erfindungsgemäßes Ethylencopolymer als sogenanntes Mikropulver oder mikronisiertes Ethylencopolymer an, wobei in der Regel der mittlere Partikeldurchmesser (Massen- bzw. Volumenmittel) 30 μm nicht überschreitet, bevorzugt 25 μm, besonders bevorzugt 15μm, und das ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist. Der minimale mittlere Partikeldurchmesser kann beispielsweise 1 μm betragen.
Zur Herstellung von erfindungsgemäßen Druckfarben, Tonern und Lacken, insbesondere von Drucklacken, kann man beispielsweise so vorgehen, dass man ihre Ingredie- zien miteinander vermischt.
Ingredienzien von erfindungsgemäßen Druckfarben und Tonern sind:
(A) 0,05 bis 65 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,5 bis 3 Gew.-% vorzugsweise mikronisiertes erfindungsgemäßes Ethylencopoly- mer,
(B) 5 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 20 Gew.-% Farbmittel,
(C) 5 bis 35 Gew.-%, bevorzugt 6 bis 30 Gew.-% und besonders bevorzugt 10 bis 25 Gew.-% Bindemittels,
(D) 40 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 50 bis 60 Gew.-% Lösungsmittel, (E) 0 bis 20 Gew.-%, bevorzugt bis 10 Gew.-% Zuschlagstoffe.
wobei Angaben in Gew.-% jeweils auf die gesamte erfindungsgemäße Druckfarbe bezogen sind.
Dabei kann man Toner - beispielsweise für Kopierer - als spezielle Variante von Druckfarben definieren; sie enthalten
(A) vorzugsweise mikronisiertes erfindungsgemäßes Ethylencopolymer als Hauptkomponente, beispielsweise in Anteilen von 40 bis 65 Gew.-%, und (C) Lösungsmittel in Anteilen von 0 bis 25 Gew.-%
und weitere Ingredienzien (B), (D) und (E) wie oben beschrieben.
Geeignete Farbmittel (B) sind beispielsweise Farbstoffe und insbesondere Pigmente, beispielsweise sind anorganische Pigmente wie beispielsweise Titandioxid-Pigmente, Eisenblaupigmente oder Eisenoxidpigmente, Interferenzpigmente wie beispielsweise Perlmuttglanz oder Perlglanz, Ruß, - Metallpulver wie insbesondere Aluminiumpulver („Silberbronze"), Messingpulver („Goldbronze") oder Kupferpulver („Cu-Bronze"), sowie organische Pigmente wie Azo-, Phthalocyanin- oder Isoindolin-Pigmente geeignet.
Pigmente lassen sich zur Herstellung von erfindungsgemäßen Druckfarben besonders gut verarbeiten, wenn man sie in Form sogenannter Pigmentpräparationen einsetzt, beispielsweise dispergiert mit Wasser und mindestens einem oberflächenaktiven Stoff wie beispielsweise einem mehrfach alkoxylierten C10-C2o-Alkanol, bevorzugt mehrfach alkoxylierten Cι0-C2o-n-Alkanol.
Geeignete Bindemittel (C) sind beispielsweise Polyvinylbutyral, Nitrocellulose, Polyamide und Polyacrylate. Besonders vorteilhaft hat sich die Kombination mindestens eines erfindungsgemäßen Ethylencopolymers mit Nitrocellulose erwiesen. Eine andere
besonders geeignete Kombination umfasst mindestens ein erfindungsgemäßes Copo- lymer und mindestens ein Polyacrylat, beispielsweise mit einer dynamischen Viskosität bis zu 150 mPa-s, bevorzugt bis zu 100 mPa-s, bestimmt nach ISO 2555.
Geeignete Lösungsmittel (D) sind Alkohole wie beispielsweise Ethanol, 1-Propanol, 2-Propanol, Ethylenglykol, Propylenglykol, Diethylenglykol, substituierte Alkohole wie beispielsweise Ethoxypropanol, Ester wie beispielsweise Ethylacetat, Isopropylacetat, n-Propyl oder n-Butylacetat und Wasser. Ganz besonders bevorzugt sind Gemische von Ethanol mit mindestens einem weiteren Lösungsmittel wie beispielsweise Wasser, wobei Ethanol den überwiegenden Anteil ausmacht.
Geeignete Zuschlagstoffe (E) sind Füllstoffe, Weichmacher, Fettsäzureamide, Disper- gierhilfsmittel und Haftvermittler. Beispiele für Füllstoffe sind Calciumcarbonat, Bariumsulfat, Kieselsäure, Aluminiumoxidhydrat oder Aluminium- bzw. Magnesiumsilikat (Kao- lin bzw. Talkum), weiterhin Fettsäureamide, die zur Erhöhung der Oberflächenglätte eingesetzt werden können. Weichmacher dienen der Erhöhung der Elastizität des getrockneten Films. Beispiele für Weichmacher sind Phthalsäureester wie Dibutylphtha- lat, Diisobutylphthalat, Dioctylphthalat, Citronensäureester oder Ester der Adipinsäure. Zum Dispergieren der Pigmente können Dispergierhilfsmittel eingesetzt werden, bei- spielsweise Tenside. Beispielhaft für Haftvermittler sei Ti(acac)3 genannt.
Erfindungsgemäße Drucklacke enthalten keine Farbmittel, weisen aber abgesehen davon die gleichen Ingredienzien auf wie oben beschriebene erfindungsgemäße Druckfarben. Die Mengen der übrigen Ingredienzien erhöhen sich dementsprechend.
Zur Herstellung von erfindungsgemäßen Lacken, insbesondere erfindungsgemäßen Drucklacke, und erfindungsgemäßen Druckfarben und erfindungsgemäßen Tonern geht man beispielsweise so vor, dass man oben genannte Ingredienzien (B) bis (E) in Dissolvem genannten Schnellrührern mit erfindungsgemäßem vorzugsweise mikroni- siertem Ethylencopolymer vormischt. Man erhält erfindungsgemäße Vorprodukte. Anschließend kann man erfindungsgemäße Vorprodukte beispielsweise in Rührwerkskugelmühlen mit Reibspalt, die mit Mahlperlen eines Durchmessers von 0,05 bis 5 mrrij bevorzugt 0,5 bis 2,5 und besonders bevorzugt 2 mm Durchmesser beschickt sind, weiter vermischen und danach optional durch mindestens ein Dreiwalzwerk führen, um beispielsweise untergerührten Sauerstoff zu entfernen. Alternativ kann man erfindungsgemäßen Lack bzw. erfindungsgemäße Druckfarbe auch durch Anlegen eines Vakuums entgasen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Bedrucken von Substraten, auch erfindungsgemäßes Druckverfahren genannt, unter Verwendung von erfindungsgemäßen Lacken, insbesondere erfindungsgemäßen Drucklacken, erfindungsgemäßen Druckfarben und erfindungsgemäßen Tonern. Ein weiterer Gegen
stand der vorliegenden Erfindung sind bedruckte Substrate, erhältlich nach dem erfindungsgemäßen Druckverfahren.
Erfindungsgemäße bedruckte Substrate zeichnen sich durch besondere mechanische Stabilität der Bedruckung aus, insbesondere Abriebfestigkeit, weiterhin durch besonderen Glanz.
Als Substrate sind beispielsweise geeignet: Papier, Pappe, Metallfolien, Polymerfolien, Leder, Lederimitate, non-wovens beispielsweise hergestellt aus Polypropylenfasern, und gebogene Flächen wie beispielsweise Dosenbleche.
Erfindungsgemäße Druckfarben und erfindungsgemäße Lacke, insbesondere erfindungsgemäße Drucklacke lassen sich prinzipiell nach allen an sich bekannten Druckverfahren verdrucken, beispielsweise Hochdruck wie beispielsweise Buchdruck und Flexodruck, Flachdruck wie beispielsweise Offsetdruck und Steindruck und Tiefdruck wie beispielsweise Rakeltiefdruck und Stahlstichdruck. Man kann Texte und/oder Muster verdrucken und auch Substrate flächig einfarbig bedrucken.
In einer Variante des erfindungsgemäßen Druckverfahrens belichtet man im Anschluss an den eigentlichen Druck erfindungsgemäß bedruckte Substrate mit aktinischer Strahlung, beispielsweise dadurch, dass man sie aktinischer Strahlung aussetzt. Als aktinische Strahlung sind beispielsweise elektromagnetische Strahlen mit einem Wellenlängenbereich von 200 nm bis 450 nm geeignet und einer Energie im Bereich von 70 mW/cm2 bis 1500 mW/cm2. Aktinische Strahlung kann man beispielsweise kontinuier- lieh oder in Form von Blitzen einbringen. Durch Belichten werden erfindungsgemäße Drucke besonderer Qualität erhalten.
Die Erfindung wird durch Arbeitsbeispiele erläutert.
Arbeitsbeispiele
Herstellung von erfindungsgemäßem Ethylencopolymer
In einem Hochdruckautoklaven, wie er in der Literatur beschrieben ist (M. Buback et al., Chem. Ing. Tech. 1994, 66, 510), wurden Ethylen, b8.1 und gegebenenfalls Meth- acrylsäure kontinuierlich copolymerisiert. Dazu wurde Ethylen (12,0 kg/h) unter dem Reaktionsdruck von 1700 bar in den Hochdruckautoklaven kontinuierlich eingespeist. Getrennt davon wurde die in Tabelle 1 angegebene Menge an b8.1 als 35 Gew.-% Lösung in Toluol (Beispiele 1.1 und 1.3) bzw. in ortho-Xylol (Beispiele 1.2 und 1.4),
zunächst auf einen Zwischendruck von 260 bar verdichtet und anschließend zusammen mit Ethylen unter dem Reaktionsdruck von 1700 bar in den Hochdruckautoklaven kontinuierlich eingespeist. Gleichzeitig wurde eine Lösung von Propionaldehyd in Iso- dodekan gemäß Tabelle 1 zunächst auf den Zwischendruck von 260 bar verdichtet und anschließend zusammen mit Ethylen und b8.1 unter dem Reaktionsdruck von 1700 bar in den Hochdruckautoklaven kontinuierlich eingespeist. Getrennt davon wurde die in Tabelle 1 angegebene Menge Initiatorlösung, bestehend aus tert.-Butylperoxypivalat (TBPP) in Isododekan (Konzentration siehe Tabelle 1) unter dem Reaktionsdruck von 1700 bar in den Hochdruckautoklaven kontinuierlich eingespeist. Die Reaktionstempe- ratur betrug etwa 215 bis 222°C. Man erhielt erfindungsgemäßes Ethylencopolymer mit den aus Tabelle 2 ersichtlichen analytischen Daten.
In den Beispielen 1.3 und 1.4 wurde Methacrylsäure zunächst auf einen Zwischendruck von 260 bar verdichtet und anschließend zusammen mit Ethylen und toluolischer Lösung von b8.1 unter dem Reaktionsdruck von 1700 bar in den Hochdruckautoklaven kontinuierlich eingespeist.
Tabelle 1 Herstellung erfindungsgemäßer Ethylencopolymere
Unter T
Reaktor ist die maximale Innentemperatur des Hochdruckautoklaven zu verste- hen.
Abkürzungen: MAS: Methacrylsaure, LM: Lösemittel, nämlich Toluol in Nr. 1.1 und 1.3 und ortho-Xylol in Nr. 1.2 und 1.4 PO: tert.-Butylperoxypivalat, ECP: Ethylencopolymer c(PO): Konzentration von TBPP in ID in mol/l PA: Propionaldehyd. Die Werte beziehen sich auf die dosierte Menge an Propionalde- hyd/h. Propionaldehyd wurde jeweils als Lösung in Isododekan eingespeist, und zwar in den Beispielen 1.1 und 1.2 in einer Lösung Propionaldehyd : Isododekan wie 1 : 1 (Gewichtsanteile), in den Beispielen 1.3 und 1.4 wie 1 : 9 (Gewichtsanteile). Der Umsatz bezieht sich auf Ethylen und ist in Gew.-% angegeben
Tabelle 2: Analytische Daten erfindungsgemäßer Ethylencopolymere
Unter „Gehalt" ist der Anteil an einpolymerisiertem Ethylen bzw. b8.1 bzw. MAS im jeweiligen Ethylencopolymer zu verstehen. v: kinematische Schmelzeviskosität, gemessen bei 120°C nach DIN 51562. Die kinematische Schmelzeviskosität von erfindungsgemäßem Ethylencopolymer 1.4 wurde abweichend von 1.1 und 1.2 bei 160°C bestimmt.
SZ: Säurezahl, bestimmt nach DIN 53402
Die Schmelzemassefließrate (MFI) von erfindungsgemäßem Ethylencopolymer 1.3 betrug 5 g/10 min, gemessen bei 160°C und einer Belastung von 325 g nach DIN 53735.
Der Gehalt an Ethylen, Methacrylsaure und b8.1 in erfindungsgemäßen Ethylencopo- lymeren wurde durch 1H-NMR-Spektroskopie bestimmt.
Die Dichte wurde bestimmt nach DIN 53479. Der Schmelzpunkt Tmeιt bzw. Schmelzbereich wurde bestimmt durch DSC (Differential scanning calorimetry, Differentialthermo- analyse) nach DIN 51007 bestimmt.
2. Herstellung von erfindungsgemäßen Materialien zur Stofftrennung 2.1. Herstellung einer Membran aus unvemetztem Ethylencopolymer 1.4
500 mg Ethylencopolymer 1.4 wurden in 15 ml Tetrahydrofuran (THF) gelöst. Die Lösung wurde in einen Metallring (Durchmesser 9,8 cm) auf Membranunterstruktur aus Polyestervlies, beschichtet mit Polyacrylnitril, als geeignetem Untergrund gegossen, mit einem Trichter abgedeckt (Vermeidung von Staubeintrag) und das Lösungsmittel langsam bei Raumtemperatur verdampft. Es bildete sich ein Film. Der Film wurde anschließend vom Untergrund abgelöst und zunächst zwischen zwei Lagen aus Filterpapier, die zur Stabilisierung jeweils mit Aluminiumfolie bedeckt waren, über Nacht bei Raumtemperatur getrocknet. Der so erhaltene Film war etwa 50 μm dick und in THF löslich. Er wurde als erfindungsgemäße Membran 2.1 getestet (s.u.).
2.2. Herstellung von vernetzten Membranen aus Ethylencopolymer 1.4 mittels aktinischer Strahlung
2.2.1 Beispiel A
Versuch 2.1 wurde wiederholt und der erhaltene Film wurde anschließend aktinischer Strahlung ausgesetzt. Als Quelle diente ein UVC-Strahler. Die Bestrahlungsstärke betrug 514 mW/cm2 (Summe aus UV-A, UV-B, UV-C und UV-VIS Strahlung) und die Be- Strahlungsdauer 60 sec. Der so erhaltene vernetzte Film war etwa 50 μm dick und in THF nicht löslich. Er wurde als erfindungsgemäße Membran 2.2.1 getestet (s.u.).
2.2,2. Beispiel B
Versuch 2.1 wurde wiederholt und der erhaltene Film wurde anschließend aktinischer Strahlung ausgesetzt. Als Quelle diente ein UVC-Strahler. Die Bestrahlungsstärke betrug 514 mW/cm2 (Summe aus UV-A, UV-B, UV-C und UV-VIS Strahlung) und die Be-
Strahlungsdauer 120 sec. Der so erhaltene vernetzte Film war etwa 50 μm dick und in THF nicht löslich. Er wurde als erfindungsgemäße Membran 2.2.2 getestet (s.u.).
2.2.3 Beispiel C
Versuch 2.1 wurde wiederholt und der erhaltene Film wurde anschließend aktinischer Strahlung ausgesetzt. Als Quelle diente ein UVC-Strahler. Die Bestrahlungsstärke betrug 514 mW/cm2 (Summe aus UV-A, UV-B, UV-C und UV-VIS Strahlung) und die Bestrahlungsdauer 180 sec. Der so erhaltene vernetzte Film war etwa 50 μm dick und in THF nicht löslich. Er wurde als erfindungsgemäße Membran 2.2.3 getestet (s.u.).
2.3. Herstellen einer vernetzten Membran aus einer Verbindung mit mindestens 2 polymerisierbaren Doppelbindungen und Ethylencopolymer 1.4 mittels aktinischer Strahlung.
500 mg Ethylencopolymer 1.4 und 24,9 mg IX.1
wurden in 15 ml Tetrahydrofuran (THF) gelöst. Die Lösung wurde in einen Metallring (Durchmesser 9,8 cm) auf Membranunterstruktur aus Polyestervlies, beschichtet mit Polyacrylnitril, als geeignetem Untergrund gegossen, mit einem Trichter abgedeckt (Vermeidung von Staubeintrag) und das Lösungsmittel langsam bei Raumtemperatur verdampft. Es bildete sich ein Film. Der Film wurde anschließend vom Untergrund ab- gelöst und zunächst zwischen zwei Lagen aus Filterpapier, die zur Stabilisierung jeweils mit Aluminiumfolie bedeckt waren, über Nacht bei Raumtemperatur getrocknet.
Der erhaltene Film wurde anschließend aktinischer Strahlung ausgesetzt. Als Quelle diente ein UVC-Strahler. Die Bestrahlungsstärke betrug 514 mW/cm2 (Summe aus UV- A, UV-B, UV-C und UV-VIS Strahlung) und die Bestrahlungsdauer 60 sec. Der so erhaltene vernetzte Film war etwa 50 μm dick und in THF nicht löslich und wurde als erfindungsgemäße Membran 2.3 gestestet.
Man wiederholte das Beispiel 2.3, verwendete aber statt Polyestervlies, besichtet mit Polyacrylnitril als Untergrund, in weiteren Versuchen Glas, Polyethylen und silanisierte
Polyethylenfolie. Glas, Polyethylen und silanisierte Polyethylenfolie waren ebenfalls geeignet.
3. Durchführung von Trennversuchen Die Permeations- und Trennmessungen erfolgten in einer thermostatisierten Flachzelle mit einer effektiven Membranfläche von 33 cm2. Eine erfindungsgemäße Membran wurde jeweils so angebracht, dass sie permeatseitig auf einer Edelstahlfritte auflag (Porendurchmesser 0,07 mm und feedseitig durch einen Kalretz-Ring (perfluorierter Kautschuk) abgedichtet wurde. Die Zelle wurde feedseitig durch ein Isooktan-Toluol- Gemisch, enthaltend 91 ,2 Gew.-% Isooktan und 8,8 Gew.-% Toluol, mit einer Temperatur von 60°C und einem Druck von 1 ,013 bar angeströmt. Das Permeat wurde durch Auskondensieren in einer Kühlfalle gesammelt und enthielt angereichertes Toluol. Der Fluss wurde durch Auswägen der Menge an Kondensat bestimmt.
Durch gaschromatographische Analyse ermittelte man die Zusammensetzung im Permeat und bestimmte den Trennfaktor α.
Weitere Details sind in Tabelle 3 aufgeführt.
Tabelle 3 Trennversuche mit erfindungsgemäßen Membranen.
Der Trennkoeffizient α ist definiert als
Gew.-% Toluol (Permeat) . Gew.-% Isooktan (Feed) α = Gew.-% Toluol (Feed) . Gew.-% Isooktan (Permeat)
Je größer der Trennkoeffizient α, desto besser die Trennleistung. 4. Herstellung von erfindungsgemäßen Druckfarben 4.1. Herstellung eines erfindungsgemäßen mikroniserten Ethylencopolymers, allgemeine Vorschrift
Erfindungsgemaße Ethylenpolymere wurden zunächst in einer Kaffeemühle zu einem Pulver zerkleinert, bis der durchschnittliche Partikeldurchmesser bei 2 mm lag. Danach wurden 30 g erfindungsgemäßes Ethylencopolymer (Pulver) 150 g Ethanol und 300 g Stahlkugeln (Durchmesser: 3 mm) in einer Kugelmühle vom Typ Skandex Farbenmischer BA-S16 durch mehrfach wie- derholte Dispergiervorgänge dispergiert. Jeder Dispergiervorgang dauerte 20 Minuten. Nach jedem Dispergiervorgang wurde ein Aliquot entnommen und mit Hilfe eines Ga- lai-CIS-1-teilchenanalysators Partikeidurchmesserverteilung und mittlerer Partikeldurchmesser (Volumenmittel) bestimmt. Man erhielt mikronisierte erfindungsgemäße Ethylencopolymere nach Tabelle 4.
Tabelle 4: mikronisierte erfindungsgemäße Ethylencopolymere
4.2 Herstellung von erfindungsgemäßen Druckfarben (allgemeine Arbeitsvorschrift)
In einer 150-ml-Weithalsf lasche wurden mit Hilfe eines Rührers (Dispermat) miteinander dispergiert: Ein Dispergierautomat der Fa. Skandex wurde beschickt mit:
300 g Stahlkugeln mit einem Durchmesser von 3 mm, 10 g Cu-Phthalocyanin 32 g einer 35 Gew.-% wässrigen Dispersion von Polyacrylat, partiell neutralisiert mit NaOH, pH-Wert 6, Viskosität 100 mPa-s, gemessen nach DIN 255 bei 20°C mit einem Brookfield-Viskosimeter, Säurezahl 73 mg KOH/g, bestimmt nach DIN EN ISO 3682, 1 ,5 g 25 Gew.-% wässrigen Ammoniak, 16 g Isopropanol, 40,5 g destilliertes Wasser.
Man dispergierte 30 min und erhielt eine Dispersion.
Anschließend trennte man die Stahlkugeln ab, füllte die Stahlkugel-freie Dispersion in eine 150-ml-Weithalsf lasche, gab 1 g mikronisiertes Ethylencopolymer gemäß Tabelle 4 zu und dispergierte mit einem Rührer vom Typ Dispermat 2 Minuten bei 2000 Umdrehungen/Minute.
Man erhielt die jeweilige erfindungsgemäße Druckfarbe gemäß Tabelle 4.
Als Vergleichsdruckfarbe V5-1 wurde entsprechend oben genannter Rezeptur eine Druckfarbe hergestellt, die wie folgt zusammengesetzt war:
32 g einer 35 Gew.-% wässrigen Dispersion von Polyacrylat, partiell neutralisiert mit NaOH, pH-Wert 6, Viskosität 100 mPa-s, gemessen nach DIN 255 bei 20°C mit einem Brookfield-Viskosimeter, Säurezahl 73 mg KOH/g, bestimmt nach DIN EN ISO 3682,
1 ,5 g 25 Gew.-% wässrigen Ammoniak, 16 g Isopropanol, 40,5 g destilliertes Wasser 10 g Cu-Phthalocyanin 1 g Polyethylenwachs (Homopolymer, Viskosität 200 mPa-s, Schmelzpunkt 115°C).
Als Vergleichsdruckfarbe V5-2 wurde eine Druckfarbe hergestellt, die wie folgt zusammengesetzt war:
32 g einer 35 Gew.-% wässrigen Dispersion von Polyacrylat, partiell neutralisiert mit NaOH, pH-Wert 6, Viskosität 100 mPa-s, gemessen nach DIN 255 bei 20°C mit einem
Brookfield-Viskosimeter, Säurezahl 73 mg KOH/g, bestimmt nach DIN EN ISO 3682,
1 ,5 g 25 Gew.-% wässrigen Ammoniak,
16 g Isopropanol,
40,5 g destilliertes Wasser 10 g Cu-Phthalocyanin
Vergleichsdruckfarbe V5-2 enthielt also kein Ethylencopolymer.
4.3 Bedrucken von Substraten mit Hilfe von erfindungsgemäßen Druckfarben
Mit Hilfe eines Probedruckgeräts der Fa. Saueressig wurden Papierstreifen (Abmessung 650 • 50 mm) mit einem Rakel mit je einer erfindungsgemäßen Druckfarbe flächig bedruckt. Der Anpressdruck des Druckzylinders (120er Raster) betrug 100 g/m2. der Nassdruckfilm hatte eine Dicke von 6μm. Man erhielt erfindungsgemäße bedruckte Substrate gemäß Tabelle 5. Anschließend belichtete man eine Minute mit einer UV- Lampe bei Wellenlängen von 200 nm bis 450 nm und einer Leistung von 514 mW/cm2.
Analog wurde mit der Vergleichsdruckfarbe V5-1 bedruckt. Man erhielt ein bedrucktes Vergleichssubstrat V6-1.
Analog wurde mit der Vergleichsdruckfarbe V5-2 bedruckt. Man erhielt ein bedrucktes Vergleichssubstrat V6-2.
Anschließend wurde die Scheuerfestigkeit mit Hilfe eines Scheuerprüfers Prüfbau Quartant bei einem Anpressdruck von 50 N/cm2 bei 100 Reibzyklen und einer Scheuergeschwindigkeit von 15 cm/s geprüft. Beurteilt wurde die Intensität der auf ein Prüfblatt übertragenen Farbe nach DIN 6174, wobei ein niedrigerer Wert vorteilhaft ist. Der Glanz wurde mit Mikro-TRI-Glasbei einem Messwinkel von 85° geprüft. Der Oberflä- chenreibwiderstand wurde wie folgt geprüft:
Man klebte auf einem Prüftisch erfindungsgemäßes bedrucktes Substrat bzw. nicht erfindungsgemäße bedruckten Substrat fest, dass die bedruckte Seite nach oben zeigte. Ein zweiter nach gleichem Verfahren bedruckter Papierstreifen wurde deckend auf den bedruckten Streifen aufgebracht und mit einem Gewicht belastet (75 g). Anschließend wurde der zweite bedruckte Papierstreifen mit Hilfe einer Federwaage so weit bewegt, bis der zweite bedruckte Papierstreifen in Zugrichtung mitglitt. Der an der Fe- derwaage abgelesene Wert entsprach dem Oberflächenreibwiderstand.
Man erhielt die Ergebnisse gemäß Tabelle 5.
Tabelle 5: Ergebnisse an erfindungsgemäß und nicht erfindungsgemäß bedruckten Substraten