Optische Sensorvorrichtung mit zumindest teilweise in das Gerätegehäuse integrierter Op- tik
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einer ontisch funktional arbeitenden Baueinheit, enthaltend ein mit einer Optik arbeitendes optisches Furiktionselement und ein dieses umschließendes Gehäuse.
Solche Baueinheiten sind zum Beispiel in Form einer optischen Sensorvorrichtung mit einer Sensorfläche sowie einer Optik aus dem Bereich der Kraftfahrzeugtechnik bekannt. Als optisch wird eine Sensorvotrichtung hierin bezeichnet, wenn sie elektromagnetische Strahlung aus einem Frequenzabschnitt des sichtbaren (VIS) und/oder des nahen infraroten (NIR) Spektralbereichs erfasst. Die Wellenlängen der Strahlung hegen dabei ca. zwischen 400 bis 1000 nm. Ein anderes Beispiel für solche Baueinheiten sind Leuchten, die eine
Lichtquelle besitzen, deren Licht über eine spezielle Optik abgestrahlt wird.
Optische Sensorvorrichtungen werden auf verschiedensten Gebieten der Technik eingesetzt. Insbesondere in Kraftfahrzeugen werden optische Sensorvorrichtungen immer häufi- ger benutzt. So finden sie beispielsweise in der Umfelderfassung oder Innenraumsensierung eines Kraftfahrzeugs Verwendung.
Eine wichtige Komponente einer optischen Sensorvorrichtung ist deren Optik als deren „Auge" Durch sie tritt die Strahlung ein und wird gemäß der gewünschten Abbildungsbe- dingungen gebrochen bzw. fokussiert. Die Optik besteht im wesentlichen aus einer oder aus
mehreren Linsen. In den meisten derzeit bekannten optischen Sensorvorrichtungen ist die
Optik ein in sich abgeschlossener Teil, der in oder vor dem Gehäuse der Sensorvorrichtung befestigt ist. Notwendig sind dabei zur Halterung der Optik entsprechende Befestigungsvorrichtungen am Gehäuse, wie beispielsweise Gewindefassungen. Die Herstellung der einzelnen Teile der Optik und deren Verbindung mit dem Gehäuse der Sensorvorrichtung verursacht zusätzlichen Aufwand und Kosten. Die Optiken ragen zumeist nach außen heraus und sind schon deshalb von außen für den Betrachter auffallend. Kanten und Absätze im Gerätegehäuse entstehen bei den für die Optik notwendigen Durchbrüchen. An diesen Stellen sammelt sich bevorzugt Schmutz an, der an diesen Stellen nicht leicht zu entfernen ist. Doch sind auch Sensorvorrichtungen bekannt, bei denen die Optik nicht nach außen herausragt, sondern sich vor äußeren Einwirkungen geschützt hinter einer Scheibe befindet. Bekannt sind beispielsweise Anordnungen von optischen Sensorvorrichtungen hinter Heckscheiben oder, wie in der japanischen Patentschrift JP 03-273953 offenbart, hinter Scheinwerferscheiben eines Kraftfahrzeugs. Jedoch wird dabei eine zusätzliche Scheibe verwen- det, die kein notwendiger Bestandteil der Optik ist. Daraus resultiert ein zusätzlicher Aufwand und höhere Kosten. Auch verschlechtert jedes weitere Medium im optischen Strahlengang durch Reflexionen, Absorptionen und Beugung die Bildqualität der Sensorvorrichtung.
Eine Verbesserung stellt demgegenüber die in der deutschen Patentschrift DE 198 05 000
AI offenbarte Sensorvorrichtung dar. Die Optik bzw. Teile davon sind dabei integrale Bestandteile der Windsschutzscheibe. Das Gehäuse ist unmittelbar hinter der Windschutzscheibe angeordnet. Jedoch verursacht diese besondere Ausgestaltung der Windschutzscheibe mit integrierten Luisen hohe Kosten, und die Befestigung des Sensorgehäuses an der flachen Scheibe gestaltet sich problematisch.
Vorteile der Erfindung
Mit den Maßnahmen der unabhängigen Ansprüche werden Baueinheiten im Sinne von mehr oder weniger kompakt ausgeführten Funktionseinheiten nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 sowie der unabhängigen, weiteren Ansprüche bereitgestellt, enthaltend beispielsweise eine vielseitig verwendbare optische Sensorvorrichtung oder eine Leuchte, bei denen deren jeweilige Optik einfach und kostengünstig in die in sich abgeschlossene Baueinheit eingefügt ist. Dabei werden 2xtmindest eine objektseitige optische Linse, als separa- tes Einzelteil, und deren Befestigungsanordnung eingespart. Eine Linse gilt für die vorlie-
gende Erfindung dabei als optisch, wenn sie als Linsen für Strahlung aus dem VIS- und/oder NTR-Bereich wirkt.
Die erfindungsgemäß einheitüche objektseitige Gehäusefläche lässt sich gut säubern und bietet ausreichenden Schutz vor Verunreinigungen. Ein störendes Herausragen der Optik wird vermieden. Unnötig ist eine, die optische Qualität verschlechternde, zusätzliche Scheibe vor der Optik.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Verbesse- rangen des jeweiligen Gegenstandes der Erfindung angegeben.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die Sensorvorrichtung zum Einsatz in einem Kraftfahrzeug zur Innenraumüberwachung eingerichtet. Gerade in Kraftfahrzeugen lassen sich die erfindungsgemäßen optischen Sensorvorrichtungen ein- fach und kostengünstig, in einer später den Fahrer nicht irritierenden Weise einbauen.
Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der in das Gehäuse integrierte, als optische Linse wirkende Teil der Optik oder die gesamte in das Gehäuse integrierte Optik für einen nach Lage und Breite vorbestimmten Frequenzab- schnitt der elektromagnetischen Strahlung aus dem NTR-Bereich transparent und für den
VtS-Bereich undurchsichtig ausgebildet. Abbildungen von mit Strahlung aus dem NTR- Bereich beleuchteten Objekten sind denen aus dem VIS-Bereich sehr ährdich. Das Absorp- tions- und Reflektionsverhalten weist keine gravierenden Unterschiede auf. Somit kann allein mit NTR-Strahlung ein Raum videoüberwacht werden. Dadurch, dass die Optik für das menschliche Auge undurchsichtig ist, kann eine Sensierung erfolgen, ohne dass die beobachtete Person sie erkennt und als störend empfindet. Von außen nimmt die Person eine einheitlich, undurchsichtige Gehäusefläche wahr.
Gemäß einer weiteren, verbesserten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Sensorvorrich- tung ist der zumindest teilweise die Optik enthaltende Gehäuseteil in Spritzgusstechnik hergestellt. Dieses ist eine besonders einfach und kostengünstig Art und Weise, die insbesondere den Aufwand und die Kosten für die Herstellung und Integration der Optik weiter verringern.
Eine weitere, vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung beinhaltet die Ausbil-
düng des zumindest teilweise die Optik enthaltenden Gehäuseteils als Bestandteil einer
Kraftfalirzeuginnenraumverkleidung. Damit sind die Baueinheiten sogenannte „Unterbaueinheiten". Damit werden doppelte Herstellungskosten von sonst einerseits der Innenraum- verkleidung und andererseits des objektseitigen Gehäuseteils der Sensorvorrichtung eingespart. Die Optik der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in die Innenverkleidung ohne auffallend hervorzuragen, integriert und wird von den Insassen des Fahrzeugs nicht in störender Weise wahrgenommen. Durch diese Ausgestaltung ist in vorteilhafter Weise eine kostengünstige und unauffäUige Sensierung des Kraftfahrzeuginnenraums, beispielsweise zur Steuerung von Rückhaltesysteme, ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Sensorvorrichtung ist besonders geeignet für videoüberwachende Systeme, wie Range-Video-Systeme und Kamerasysteme, wobei vor allem die räumlich erfassenden Stereokamerasysteme zu erwähnen sind. Insbesondere lassen sich solche Systeme gut in Kraftfahrzeugen einsetzen.
Solche Kamerasysteme benötigen häufig eine "eigene", sogenannte „aktive" Beleuchtung. Diese wird oft sinnvoll mit in die Kamera integriert. Damit die Beleuchtung die Szene (bzw. Szenenausschnitt) optimal ausleuchtet, kann erfindungsgemäß eine entsprechende Optik, bestehend aus einem oder mehreren optisch wirkenden Linsen, vor der Lichtquelle angebracht sein. Die Lichtquelle kann z.B. aus Glühbirnen oder - mit weiteren vorteilhaften Wirkungen verbunden - aus LEDs, Laser-Dioden oder IREDs (TR Emitting Diodes) bestehen. Die erfindungsgemäße Abdeckung kann auch gemäß einer einfachen Variante keine optische Wirkung haben und einfach dem Schutz bzw. der Verdeckung der Lichtquelle dienen. Mit anderen Worten kann das Gehäuse nicht nur als optisch wirkender Teil der Optik vor einem Bildaufhehmer, sondern auch als - allein oder in Verbindung mit anderen optischen Funktionselementen - optisch wirkender oder lediglich als abdeckender Teil vor der Lichtquelle dienen. Das heißt, die Lichtquelle als erstes optisches Funktionselement kann auch in ein und demselben Gehäuse sitzen wie die Sensorvorrichtung als zweites optisches Funktionselement.
Zeichnungen
Anhand der Zeichnungen werden Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemä- ßen optischen Sensorvorrichtung;
Fig.2 einen schematischen Querschnitt eines als optische Linse wirkenden Teils des Ge- häuses eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen optischen Sensorvorrichtung;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Anwendungsbeispiels eines videobasierten Systems, das die erfindungsgemäße optische Sensorvorrichtung enthält.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten. Alle Zeichnungen sind schematisch zu verstehen. Auf maßstabsgetreue Abbildungen wurde zum Zwecke erhöhter Klarheit der Darstellung ver- ziehtet.
Figur 1 zeigt einen schematischen Querschnitt eines Beispiels der erfindungsgemäßen optischen Sensorvorrichtung 1.
Die optische Sensorvorrichtung 1 ist von einem Gerätegehäuse 5 umschlossen. Dieses Ge- häuse 5 besteht aus Gussteilen, wie beispielsweise Spritzguss. Eine Fertigung in anderer
Weise ist ebenso realisierbar. Objektseitig weist das Gerätegehäuse 5 erfindungsgemäß eine linsenförmige Ausformung 3 auf. Sie ist Teil der zusätzlich eine weitere Linse 9 enthaltenden Optik der Sensorvorrichtung 1. Die Optik braucht nicht notwendigerweise aus zwei als Linse wirkenden Teilen zu bestehen, sondern ist je nach den optische Erfordernissen un- terschiedlich ausgeformt und enthält ein oder mehreren optische Elemente. Beispielsweise kann als Optik für eine entsprechende Verwendung der Sensorvorrichtung 1 lediglich die linsenförmige Ausformung 3 des Gerätegehäuses 5 unter besonderer weiterer Gestaltung ausreichend sein.
Das Gerätegehäuse 5 besteht erfindungsgemäß insbesondere im Bereich des linsenförmigen
Teils 3 aus einem Material, das für elektromagnetische Strahlung in einem Frequenzbereich im NTR undoder VES transparent ist. Beispielsweise kommen bevorzugt eingefärbtes Plexiglas oder für Spritzguss eingefärbtes Polycarbonat in Frage. Diese Materiahen sind für das menschliche Auge undurchsichtig, aber für Strahlung aus dem NTR-Bereich trans- parent, so dass der Betrachter das Gehäuse 5 als gewöhnliche Geräteabdeckung ansieht.
Die einfallende Strahlung wird von der Optik 3, 9 auf die für diese Strahlung sensitive Seite der Sensorfläche 11 fokussiert. Ein Strahlengang ist ausgehend von einem Objektpunkt 13 gestrichelt skizziert. Die Sensorfläche 11 ist beispielsweise ein für NIR-Strahlung emp- findhcher CCD-Chip. Die von der Sensorfläche 11 aufgenommene Bildinformation wird in elektronischer Form über die Signalleitung 15 an bildverarbeitende bzw. bilddarstellende Systemkomponenten weitergeleitet, wie im Stand der Technik bekannt.
Um die Sensorfläche 11 von Strahlung, die außerhalb der linsenförmigen Ausformung 3 durch das Gehäuse 5 gelangt, abzuschirmen, ist das Gehäuse 5 in diesen Bereichen von innen mit einer Abschirmung 17 versehen. Diese Abschirmung 17 besteht aus einem Material, das undurchlässig für Strahlung aus dem für die Sensorfläche 11 empfindhchen Frequenzbereich ist.
Des Weiteren befindet sich in dem Strahlengang zwischen Optik 3, 9 und Sensorfläche 11 ein Filter 19. Dieser ist beispielsweise nur für Strahlung aus einem vorbestimmten, eng begrenzten Frequenzband im NTR-Bereich durchlässig. Als Filtermaterial dient zum Beispiel TiO2, das ein durchlässiges Frequenzfenster von 40 nm Bandbreite im NTR-Bereich aufweist.
In Figur 2 ist schematisch ein Querschnitt von einem als optische Linse wirkenden Teil 3 des Gehäuses 5 eines Beispiels der erfindungsgemäßen optischen Sensorvorrichtung 1 dargestellt. Das Gehäuse 5 ist für NTR-Strahlung transparent. Es ist objektseitig im mittleren Bereich 3, sphärisch ausgebuchtet. Innenseitig ist das Gehäuse 5 in diesem Bereich 3 im Vergleich dazu nur leicht in Objektrichtung ausgeformt, sodass der Durchmesser der Gehäusewand sich zum Zentrum hin vergrößert. Dieser als optische Linse wirkende Teil 3 bildet damit eine Linse, die für Weitwinkelaufnahmen geeignet ist. Die optische Achse 21 führt senkrecht zur Fläche des Gehäuses 5 durch das Zentrum des als Linse ausgeformten Bereichs 3. Die von innen diesen Bereich 3 umschließende Hilfskante 7 dient beispielswei- se zur abstandsfixierten Anbindung weiterer Elemente der Optik oder andere Bestandteile der Sensorvorrichtung.
Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung eines die erfindungsgemäße optische Sensorvorrichtung 1 enthaltendes, videobasiertes Systems zur Überwachung des Innenraums eines
Kraftfahrzeugs 25. Die Überwachung dient der Steuerung von Rückhaltesystemen, wie beispielsweise Airbags.
Der Innenraum des Kraftfahrzeugs 25 wird von einer NTR-Lampe 27 beleuchtet. Diese ist zum Beispiel ein Feld von im NTR-Bereich abstrahlenden LEDs. Der so beleuchtete Kraftfahrzeuginnenraum wird von einem Aufhahmesystem, das eine oder mehrere in diesem Frequenzbereich sensitive optische Sensorvorrichtungen 1 enthält, aufgenommen. Das Aufhahmesystem erfasst dreidimensional die Objekte des Kraftfahrzeuginnenraums und ist beispielsweise als Range- Video-System oder als Stereokamerasystem ausgebildet.
Der die Optik enthaltende objektseitige Teil des Gehäuses der optischen Sensorvorrichtung 1 bildet dabei bevorzugt einen Teil der Innenraumverkleidung des Kraftfahrzeugs 25. Die Sensorvorrichtung 1 ist mit einem Steuergerät 29 des Aufhahmesystems verbunden. Das Steuergerät 29 regelt die Funktionen, wozu vor allem die Ausrichtung sowie die Empfind- lichkeit der Sensorvorrichtung 1 zählen, und empfängt die Bildsignale. Es ist mit dem
Steuergerät 31 des Rückhaltesystems verbunden. Dieses wertet die übermittelten Bilddaten bezüglich der Art, der Lage und Entfernung des Objekts vor dem Airbag 33 aus. Wird beispielsweise im Falle eines Unfalls kein lebendes Objekt vor dem Airbag 33 erkannt, zündet das Steuersystem 31 den Airbag nicht. Wenn sich jedoch eine Person im Sitz vor dem Air- bag 33 befindet, wird je nach Entfernung der Person zum Auslösebereich des Airbags dieser mehr oder weniger stark gezündet. Befindet sich die Person sehr nah vor dem Auslösebereich, ist die Zündung des Airbags 33 abgeschwächt. Dieses verringert das Verletzungsrisiko bei der Airbagzündung.
Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfaltige Weise modifizierbar.
Zum Beispiel kann die erfindungsgemäße optische Sensorvorrichtung in Banken zur Über- wachung des Kassenbereichs eingesetzt werden. Der Kunde erkennt die optische Sensorvorrichtung als solche nicht und fühlt sich deshalb nicht durch Kameraüberwachung gestört.
Schheßlich können die Merkmale der Unteransprüche im wesentlichen frei miteinander und nicht durch die in den Ansprüchen vorhegende Reihenfolge miteinander kombiniert werden, sofern sie unabhängig voneinander sind.