Pumpe-Düse-Vorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Pumpe-Düse-Vorrichtung mit einer Pumpe, einem Ventil und einer Düseneinheit. Eine derartige Pumpe-Düse-Vorrichtung wird insbesondere zur Kraftstoffzufuhr in einen Brennraum einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine, insbesondere einer Diesel- Brennkraftmaschine eingesetzt. Die Pumpe, eine Steuereinheit, die neben dem Ventil auch einen Stellantrieb umfasst, welche vorzugsweise aus einem Piezostapel gebildet ist, und die Düseneinheit bilden eine Baueinheit. Der Antrieb eines Kolbens der Pumpe erfolgt vorzugsweise über eine Nockenwelle einer Brennkraftmaschine mittels eines Kipphebels.
Die Pumpe ist über das Ventil an eine Niederdruck-Kraftstoffzuführeinrichtung hydraulisch koppelbar. Sie ist ausgangsseitig mit der Düseneinheit hydraulisch gekoppelt. Einspritzbeginn und Einspritzmenge werden durch das Ventil und dessen Stellantrieb bestimmt. Durch die kompakte Bauweise der Pumpe-Düse-Vorrichtung ergibt sich ein sehr geringes Hochdruckvolumen und eine große hydraulische Steifigkeit. Es werden so sehr hohe Einspritzdrücke von ca. 2000 bar ermöglicht. Dieser hohe Einspritzdruck in Verbindung mit der guten Steuerbarkeit des Einspritzbeginns und der Einspritzmenge ermöglichen eine deutliche Reduktion der Emissionen bei gleichzeitig niedrigen Kraftstoffverbrauch beim Einsatz in Brennkraftmaschinen.
Aus DE 101 97 010 Tl ist ein Pumpsystem mit einer Hochdruckbeschränkung bekannt, das ein Steuerventil und eine Ventil-/Sperranordnung aufweist. Der Pumpraum ist über die Ventil-/Sperranordnung mit einem Zulaufkanal verbunden, der zum Druckraum der Düsennadel geführt ist. Zudem ist an den Zulaufkanal das Steuerventil angeschlossen, das mit einem Kraftstoffreservoir verbunden ist. In Abhängigkeit von der
Schaltposition der Ventil-/Sperranordnung wird der Druck des Kraftstoffs, der von der Pumpe zum Druckraum befördert wird, auf einen Höchstdruck begrenzt. Das Steuerventil dient zur Steuerung der Einspritzphasen. Durch das Steuerventil und die Ventil-/Sperranordnung und eine Hochdrucksperre kann eine
Voreinspritzung mit reduzierter Rate und eine Ratengestaltung einschließlich einer Boot-Einspritzung, einer Square- Einspritzung und einer Nacheinspritzung, und zwar zusätzlich zur Verringerung des Kolbenlärms nach der Einspritzung erreicht werden.
Aus der DE 198 35 494 C2 ist eine Pumpe-Düse-Vorrichtung bekannt mit einer Pumpe und einem Ventil mit einem Ventilglied, das die hydraulische Kopplung eines Absteuerraums mit einem Ablauf anal steuert. Der Ablaufkanal ist hydraulisch gekoppelt mit der Pumpe und einer Düseneinheit. Ein Zulaufkanal ist vorgesehen, der hydraulisch gekoppelt ist mit dem Absteuerraum. Dem Ventilglied ist ein piezoelektrischer Stellantrieb zugeordnet, über den das Ventilglied zwischen zwei Endstellungen verstellt werden kann. In einer ersten Endstellung des Ventilglieds ist der Ablaufkanal hydraulisch gekoppelt mit einem Absteuerraum und dieser wiederum mit dem Zulaufkanal. In einer zweiten Endstellung des Ventilglieds ist der Ablaufkanal hydraulisch entkoppelt von dem Absteuerraum. In der ersten Endstellung des Ventilglieds wird während eines Förderhubs der Pumpe Fluid von dem Zulaufkanal über den Absteuerraum und den Ablaufkanal von der Pumpe angesaugt. Während eines Arbeitshubs eines Pumpenkolbens der Pumpe wird in der ersten Endposition des Ventilglieds Fluid von der Pumpe über den Zulaufkanal, den Absteuerraum in den Ablauf anal zurückgedrückt. In der zweiten Endstellung des Ventilglieds kann während des Förderhubs des Pumpenkolbens wegen der fehlenden hydraulischen Kopplung des Ablaufkanals mit dem Absteuerraum und dem Ablaufkanal kein Fluid zurückgedrückt werden und der Pumpenkolben erzeugt Hochdruck. Mit Überschreiten einer vorgegebenen Druckschwelle öffnet eine
Düsennadel der Düseneinheit eine Düse der Düseneinheit und es erfolgt eine Einspritzung des Fluids. Das Einspritzende wird dadurch bestimmt, dass das Ventilglied mittels des Stellantriebs in seine erste Endposition gesteuert wird und so Fluid über den Ablaufkanal in den Absteuerraum und den Zulaufkanal zurückströmen kann, was zur Folge hat, dass der Druck in der Pumpe und somit auch in der Düseneinheit abnimmt, was wiederum zu einem Schließen der Düseneinheit führt. Während des Betriebs derartiger Pumpe-Düse-Vorrichtung werden hohe Geräuschemissionen erzeugt. Derartige
Geräuschemissionen werden vom Fahrer eines Kraftfahrzeugs, in dem die Pumpe-Düse-Vorrichtung eingebaut sein kann, als unangenehm wahrgenommen und müssen zum einen im Hinblick auf einen möglichst hohen Fahrkomfort und zum anderen auch aufgrund immer strengerer gesetzlicher Bestimmungen bezüglich Geräuschemissionen von Fahrzeugen weitgehend vermieden werden.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Pumpe-Düse-Vorrichtung zu schaffen, welche beim Betrieb geringe Geräuschemissionen gewährleistet .
Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung zeichnet sich aus durch eine Pumpe-Düse- Vorrichtung mit einer Pumpe, die einen Kolben und einen Arbeitsraum hat, und mit nur einem Ventil mit einem Ventilglied, das die hydraulische Kopplung eines
Absteuerraums mit einem Ablaufkanal steuert, wobei der Ablaufkanal nur über eine Drossel mit dem Arbeitsraum der Pumpe verbunden ist. Der Ablaufkanal ist zudem hydraulisch mit einer Düseneinheit verbunden. Die hydraulische Kopplung des Arbeitsraums mit dem Ablaufkanal weist eine Drossel auf, deren hydraulischer Drosselquerschnitt vorzugsweise maximal 25 Prozent größer ist als die bei geöffnetem Ventil freigegebenen hydraulische Querschnittsfläche. Der
hydraulische Drosselquerschnitt und die hydraulische Querschnittsfläche bezeichnen das Produkt des Drosselbeiwerts bzw. des Durchflussbeiwerts mit dem geometrischen Drosselquerschnitt bzw. der geometrischen Querschnittsfläche.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass ein erheblicher Anteil der Schallemissionen durch eine Schwingungsanregung des Antriebsstrangs bei einem Absteuervorgang in der Pumpe- Düse-Vorrichtung entsteht. Ein schlagartiger Druckabfall in dem Arbeitsraum der Pumpe nach dem Öffnen des Ventils führt zu einer plötzlichen Entlastung des Antriebsstrangs einer Brennkraftmaschine, in der die Pumpe-Düse-Vorrichtung anordenbar ist. Der Kolben der Pumpe ist direkt oder mittelbar mit einer Nockenwelle gekoppelt. Sein Hubverlauf hängt ab von der Ausbildung einer Nocke auf der Nockenwelle, die auf den Kolben einwirkt. Durch das plötzliche Entlasten der Nockenwelle wird diese dann zu Schwingungen angeregt, welche akustisch nach außen vom der Brennkraftmaschine abgestrahlt werden. Ebenso wird nach einem Schließvorgang des Ventils der Antriebsstrang der Brennkraftmaschine durch den plötzlichen Druckanstieg in dem Arbeitsraum schlagartig belastet und so ebenfalls zu Schwingungen angeregt.
Durch die Drossel, die in der hydraulischen Kopplung des Arbeitsraums mit dem Ablaufkanal angeordnet ist, wird die schlagartige Entlastung und Belastung des Antriebsstrangs gedämpft und es entstehen somit geringere Schallemissionen. Durch die Drossel in der hydraulischen Kopplung des Arbeitsraums mit dem Ablaufkanal wird nach dem Öffnen und nach dem Schließen des Ventils der Druckabfall beziehungsweise der Druckanstieg im Arbeitsraum gedämpft. Dadurch ist dann auch die plötzliche Entlastung des Antriebsstrangs beziehungsweise die plötzliche Belastung des Antriebsstrangs geringer. Dies führt dann zu einer deutlich geringeren Schwingungsanregung des Antriebsstrangs mit der Folge geringerer Schallemissionen.
Gleichzeitig hat die Drossel auch die Wirkung, dass bei einem Absteuervorgang, das heißt nach einem Öffnen des Ventils, der
Druck in dem Ablaufkanal zuerst deutlich schneller abfällt als ohne Drossel, was dann zu einer geringeren Kavitationszeit in dem Absteuerraum führt und mithin auch zu einer Verringerung der Schallemissionen führt. Ferner wird durch das zuerst schnelle Abfallen des Drucks in dem Ablaufkanal erreicht, dass die Düsennadel, die in der Düseneinheit angeordnet ist und hydraulisch gekoppelt ist mit dem Ablaufkanal, schneller schließt als ohne Drossel. Das Ventil kann so für eine folgende Teileinspritzung schneller geschlossen werden und gleichzeitig erfolgt dann der
Druckaufbau in dem Ablaufkanal wesentlich schneller aufgrund des noch vorhandenen Hochdrucks in dem Arbeitsraum der Pumpe. Dies hat somit zur Folge, dass die Zeitdauer zwischen zwei Teileinspritzungen verringert werden kann.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung beträgt der hydraulische Drosselquerschnitt mindestens 75% der beiden geöffneten Ventil freigegebenen hydraulischen Querschnittsfläche. Dies hat den Vorteil, dass der Ärbeitsraum der Pumpe dann noch ausreichend befüllt werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung beträgt der hydraulische Drosselquerschnitt in etwa der bei geöffneten Ventil freigegebenen hydraulischen Querschnittsfläche. Es hat sich überraschend gezeigt, dass bei diesem Wert das Optimum bezüglich der gewünschten Verringerung der Schallemissionen und gleichzeitig eines unvermeidlichen Druckverlusts durch die Drossel liegt, der zu einem verringerten Wirkungsgrad der Pumpe-Düse-Vorrichtung führt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Drossel durch eine Y-Bohrung zwischen dem Ablaufkanal und dem Arbeitsraum gebildet. Dies hat den Vorteil, dass die Drossel einfach und sehr präzise als Stufenbohrung herstellbar ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen erläutert. Die einzige Figur zeigt eine Pumpe-Düse-Vorrichtung.
Die Pumpe-Düse-Vorrichtung umfasst eine Pumpeneinheit, eine Steuereinheit und eine Düseneinheit. Die Pumpe-Düse- Vorrichtung wird bevorzugt eingesetzt zum Zuführen von Kraftstoff in den Brennraum eines Zylinders einer Brennkraftmaschine. Die Brennkraftmaschine ist vorzugsweise als Diesel-Brennkraftmaschine ausgebildet. Die Brennkraftmaschine hat einen Ansaugtrakt zum Ansaugen von Luft, der mittels Gaseinlassventilen mit Zylindern koppelbar ist. Die Brennkraftmaschine weist ferner einen Abgastrakt auf, der über das Auslassventil gesteuert die aus den
Zylindern auszustoßenden Gase abführt. Den Zylindern sind jeweils Kolben zugeordnet, die jeweils über eine Pleuelstange mit einer Kurbelwelle gekoppelt sind. Die Kurbelwelle ist mit einer Nockenwelle gekoppelt.
Die Pumpeneinheit umfasst einen Kolben 11, einen Pumpenkörper 12, einen Arbeitsraum 13 und ein Pumpen-Rückstellmittel 14, das vorzugsweise als Feder ausgebildet ist. Der Kolben 11 ist im eingebauten Zustand in einer Brennkraftmaschine mit einer Nockenwelle 16 gekoppelt, vorzugsweise mittels eines Kipphebels, und wird von dieser angetrieben. Der Kolben 11 ist in einer Ausnehmung des Pumpenkörpers 12 geführt und bestimmt abhängig von seiner Position das Volumen des Arbeitsraums 13. Das Pumpen-Rückstellmittel 14 ist so ausgebildet und angeordnet, dass das durch den Kolben 11 begrenzte Volumen des Arbeitsraums 13 einen Maximalwert aufweist, wenn auf den Kolben 11 keine äußeren Kräfte einwirken, d. h. Kräfte, die über die Kopplung mit der Nockenwelle 16 übertragen werden.
Die Düseneinheit umfasst einen Düsenkörper 51, in dem ein Düsenrückstellmittel 52, das als Feder und ggf. zusätzlich
als Dämpfungseinheit ausgebildet ist, und eine Düsennadel 53 angeordnet sind. Die Düsennadel 53 ist in einer Ausnehmung des Düsenkörpers 51 angeordnet und wird im Bereich einer Nadelführung 55 geführt.
In einem ersten Zustand liegt die Düsennadel 53 an einem Nadelsitz 54 an und verschließt so eine Düse 56, die zum Zuführen des Kraftstoffs in den Brennraum des Zylinders der Brennkraftmaschine vorgesehen ist. Die Düseneinheit ist vorzugsweise, wie dargestellt, als nach innen öffnende Düseneinheit ausgebildet.
In einem zweiten Zustand ist die Düsennadel 53 leicht beabstandet zu dem Nadelsitz 54 und zwar hin in Richtung zu dem Düsenrückstellmittel 52 angeordnet und gibt so die Düse 56 frei. In diesem zweiten Zustand wird Kraftstoff in den Brennraum des Zylinders der Brennkraftmaschine zugemessen. Der erste oder zweite Zustand wird eingenommen abhängig von einer Kräftebilanz aus der Kraft, die durch das Düsenrückstellmittel 52 auf die Düsennadel 53 wirkt und aus der dieser entgegenwirkenden Kraft, die durch den hydraulischen Druck im Bereich des Nadelabsatzes 57 hervorgerufen wird. Die Steuereinheit umfasst einen Zulauf anal 21 und einen Ablaufkanal 22. Der Zulaufkanal 21 und der Ablaufkanal 22 sind mittels eines Ventils hydraulisch koppelbar. Der Zulaufkanal 21 ist von einem niederdruckseitigen Anschluss der Pumpe-Düse-Vorrichtung hin zu dem Ventil geführt. Der Ablaufkanal 22 ist hydraulisch mit dem Arbeitsraum 13 gekoppelt und ist hin zu dem Nadelabsatz 57 geführt und ist hydraulisch mit der Düse 56 koppelbar abhängig von dem Zustand, der von der Düsennadel 53 eingenommen wird. Das Ventil umfasst ein Ventilglied 231, das vorzugsweise als sog. A-Ventil ausgebildet ist, d. h. es öffnet nach außen entgegen der Strömungsrichtung des Fluids. Das Ventil umfasst
ferner einen Absteuerraum 232, der hydraulisch gekoppelt ist mit dem Zulaufkanal 21 und mittels des Ventilglieds 231 mit einem Hochdruckraum hydraulisch koppelbar ist. Der Hochdruckraum ist hydraulisch gekoppelt mit dem Ablaufkanal 22.
In der geschlossenen Stellung des Ventilglieds 231 liegt das Ventilglied 231 an einem Ventilsitz 234 eines Ventilkörpers 237 an. Ferner ist ein Ventilrückstellmittel vorgesehen, welches so angeordnet und ausgebildet ist, dass es das
Ventilglied 231 in eine Offenstellung, d. h. beabstandet zu dem Ventilsitz 234 drückt, wenn die durch einen Stellantrieb 24 auf das Ventilglied wirkenden Kräfte geringer sind als die Kräfte, die durch das Ventilrückstellmittel auf das Ventilglied 231 wirken. Der Stellantrieb 24 ist vorzugsweise als Piezostapel ausgebildet. Er kann jedoch auch ein anderer dem Fachmann bekannter und für eine derartige Anwendung geeigneter Stellantrieb, wie ein elektromagnetischer Stellantrieb sein.
Der Stellantrieb 24 ist vorzugsweise mittels eines Übertragers, der vorzugsweise den Hub des Stellantriebs 24 verstärkt, mit dem Ventilglied 231 gekoppelt. An dem Stellantrieb 24 ist vorzugsweise auch ein Stecker zur Aufnahme von elektrischen Kontakten zur Ansteuerung des Stellantriebs 24 vorgesehen.
In der Offenstellung des Ventilglieds 231 wird bei einer Bewegung des Kolbens 11, die nach oben d. h. in Richtung weg von der Düse 56 gerichtet ist, Kraftstoff über den Zulaufkanal 21 hin zum Arbeitsraum 13 angesaugt. Solange das Ventilglied 231 während einer anschließenden Abwärtsbewegung des Kolbens 11, d. h. bei einer hin zu der Düse 56 gerichteten Bewegung, weiterhin in seiner Offenstellung befindet, wird der in dem Arbeitsraum 13 und dem Ablaufkanal 22 befindliche Kraftstoff über das Ventil wieder zurück in
den Absteuerraum 232 und ggf. in den Zulaufkanal 21 zurückgedrückt .
Wenn jedoch bei der Abwärtsbewegung des Kolbens 11 das Ventilglied 231 in seine geschlossene Stellung gesteuert ist, wird der im Arbeitsraum 13 und somit auch der im Ablaufkanal 22 und der in dem Hochdruckraum 233 befindliche Kraftstoff verdichtet, wodurch der Druck mit zunehmender Abwärtsbewegung des Kolbens 11 im Arbeitsraum 13, im Hochdruckraum 233 und im Ablaufkanal 22 zunimmt. Entsprechend dem steigenden Druck im Ablaufkanal 22 erhöht sich auch die durch den Hydraulikdruck hervorgerufene Kraft, die auf den Nadelabsatz 57 in Richtung einer Öffnungsbewegung der Düsennadel 53 zum Freigeben der Düse 56 wirkt. Wenn der Druck in dem Ablaufkanal 22 einen Wert überschreitet, bei dem die durch den Hydraulikdruck hervorgerufene Kraft auf den Nadelabsatz 57 größer ist als die dieser entgegenwirkende Kraft des Düsenrückstellmittels 52, bewegt sich die Düsennadel 53 weg vom Nadelsitz 54 und gibt so die Düse 56 für die Kraftstoffzufuhr zum Zylinder der Brennkraftmaschine frei. Die Düsennadel 53 bewegt sich dann wieder hinein in den Nadelsitz 54 und verschließt somit die Düse 56, wenn der Hydraulikdruck in dem Ablaufkanal 22 den Wert unterschreitet, bei dem die durch den Hydraulikdruck am Nadelabsatz 57 hervorgerufene Kraft kleiner ist als die durch das Düsenrückstellmittel 52 hervorgerufene Kraft. Der Zeitpunkt, an dem dieser Wert unterschritten wird und an dem somit die Kraftstoffzumessung beendet wird, kann durch das Steuern des Ventilglieds 231 von seiner geschlossenen Stellung in eine Offenstellung beeinflusst werden.
Durch das Steuern des Ventilglieds von seiner Schließstellung in seine Offenstellung wird die hydraulische Kopplung zwischen dem Hochdruckraum und dem Absteuerraum 232 und dem Zulaufkanal 21 hergestellt. Aufgrund des beim Öffnen herrschenden hohen Druckunterschiedes zwischen dem Fluid in dem Hochdruckraum und dem Ablaufkanal 22 und dem Fluid in dem Absteuerraum 232 und dem Zulaufkanal 21 strömt dann der
Kraftstoff von dem Hochdruckraum mit sehr hoher Geschwindigkeit, in der Regel mit Schallgeschwindigkeit, in den Absteuerraum 232 und weiter in den Zulaufkanal 21. Dadurch wird dann der Druck in dem Hochdruckraum und dem Ablaufkanal 22 schnell so stark verringert, dass die von dem Düsenrückstellmittel 52 auf die Düsennadel 53 wirkenden Kräfte dazu führen, dass sich die Düsennadel 53 in den Nadelsitz 54 bewegt und somit dann die Düse 56 verschließt.
In der hydraulischen Kopplung des Arbeitraums 13 mit dem
Ablaufkanal 22 ist eine Drossel 18 angeordnet. Die Drossel 18 ist so ausgebildet, dass ihr hydraulischer Drosselquerschnitt maximal 25 Prozent größer ist als die bei geöffneten Ventil freigegebene Querschnittsfläche. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die bei geöffneten Ventil freigegebene geometrische Querschnittsfläche die ringförmige Fläche zwischen dem Ventilsitz 234 und dem Ventilglied 231. Bevorzugt ist der hydraulische Drosselquerschnit maximal 20 Prozent größer als die bei geöffnetem Ventil freigegebene hydraulische Querschnittsfläche. Ferner beträgt bevorzugt der hydraulische Drosselquerschnitt mindestens 75 % oder mindestens 80 % der bei geöffnetem Ventil freigegebenen hydraulischen Querschnittsfläche. In dem Ausführungsbeispiel gemäß der Figur entspricht der hydraulische Drosselquerschnitt in etwa der bei geöffnetem Ventil freigegebenen hydraulischen Querschnittsfläche.
Die Drossel 18 ist bevorzugt durch eine Y-Bohrung zwischen dem Ablaufkanal und dem Arbeitsraum gebildet. Die Y-Bohrung umfasst bevorzugt eine Stufenbohrung, durch die die Drossel 18 gebildet wird . Die Drossel 18 wird dabei vorzugsweise durch eine Pilotbohrung ausgebildet, die dann hydroerosiv verrundet wird. Beim hydroerosiven Verrunden bewirken in einem Fluid befindliche Partikel das Verrunden der vorgegebenen Bereiche. Alternativ kann die Drossel 18 auch als Einsetzteil ausgebildet sein. Ferner kann die Drossel 18 auch eine beliebige andere dem Fachmann geläufige Form für
Drosseln haben. Wird das Ventilglied 231 von seiner Schließstellung in seine Offenstellung gesteuert, so strömt das in dem Ablaufkanal 22 befindliche Fluid sehr schnell in den Absteuerraum 232 und gegebenenfalls in den Zulauf 21. Die Drossel 18 drosselt jedoch das Abströmen von Fluid aus dem Arbeitsraum 13 der Pumpe. Das Volumen des Arbeitsraums 13 ist das größte mit Fluid befüllbare Volumen der Pumpe-Düse- Vorrichtung. Das Volumen des Ablaufkanals 22 ist hingegen wesentlich kleiner als das Volumen des Arbeitsraums 13. Nach dem Steuern des Ventilglieds 231 in seine Offenstellung strömt somit das in dem Ablaufkanal 22 befindliche Fluid sehr schnell in den Absteuerraum 232 während das in dem Arbeitsraum 13 befindliche Fluid nur entsprechend der Ausbildung der Drossel 18 gedrosselt in den Ablaufkanal 22 strömt. Dies führt dazu, dass der Druck in dem Ablaufkanal 22 sehr schnell abfällt und somit die Düsennadel 53 wieder den Nadelsitz 54 kontaktiert und somit die Düse 56 verschließt, wenn der Druck in dem Arbeitsraum 13 noch sehr hoch ist und gegebenenfalls ausreichen würde um die Düsennadel 53 noch in ihrer Offenstellung zu halten. Das Ventilglied 231 kann somit sehr schnell erneut in seine Schließstellung gesteuert werden. Das noch unter sehr hohem Druck stehende Fluid in dem Arbeitsraum 13 strömt dann durch die Drossel 18 und so kann im Zusammenwirken mit einem weiteren Druckaufbau in dem Arbeitsraum 13 durch eine nach unten gerichtete Bewegung des Kolbens 11 sehr schnell wieder der erforderliche Druck zum Öffnen der Düsennadel 53 aufgebracht werden. Dies hat somit den Vorteil, dass innerhalb eines Arbeitsspiels des Zylinders sehr kurzzeitig aufeinanderfolgende Teileinspritzungen möglich sind.
Die Drossel 18 bewirkt, dass zwischen zwei aufeinanderfolgenden Teileinspritzungen der Druckabfall in dem Arbeitsraum 13 deutlich gedämpft wird und andererseits der Druckaufbau kontinuierlicher erfolgen kann. Dies führt dazu, dass die Nockenwelle 16 gleichmäßiger belastet ist und somit weniger zu Schwingungen angeregt wird, die über den
Antriebsstrang der Brennkraftmaschine nach außen akustisch wirksam übertragen werden und zu unangenehmen hörbaren Schallemissionen führen.
Zusätzlich werden die Schallemissionen dadurch reduziert, dass bei einem Absteuervorgang der Druck in dem Ablaufkanal 22 deutlich schneller abfällt, als wenn keine Drossel 18 vorgesehen ist. Dadurch wird die Kavitationszeit stark verringert, das heißt die Zeit während der Kraftstoff von dem Ablaufkanal 2 hin zu dem Absteuerraum 232 mit
Schallgeschwindigkeit strömt und bei der sich Dampfblasen bilden, die dann in einem Bereich geringerer
Strömungsgeschwindigkeit wieder implodieren und dabei Schall erzeugen und zusätzlich auch Schädigungen an dem Ventilkörper hervorrufen.
Ferner hat die Drossel 18 auch den Vorteil, dass eine Druckwelle, die nach dem Schließen des Ventilglieds 231 zwischen dem Ventilglied 231 und der Düsennadel 53 beziehungsweise dem Arbeitsraum 13 und der Düsennadel 53 hin und her läuft, deutlich gedämpft ist, da der Druckaufbau in dem Arbeitsraum 13 zwischen zwei aufeinanderfolgenden Teileinspritzungen deutlich kontinuierlicher ist und durch die geringere Schwingungsanregung des Kolbens 11 dann auch die Amplitude der Welle deutlich geringer ist. Dies führt zu einer deutlich besseren Steuerbarkeit des Zeitpunktes des Öffnens der Düse 56.
Wenn der hydraulische Drosselquerschnitt der Drossel 18 mindestens 75% oder 80 % der bei geöffneten Ventil freigegebenen hydraulischen Querschnittsfläche beträgt, ist sicher gestellt, dass der durch die Drossel 18 unvermeidbare Druckverlust in dem Ablaufkanal 22 nicht zu einer wesentlichen Verschlechterung des Wirkungsgrades der Pumpe- Düse-Vorrichtung führt.