System und mobiles Endgerät zur Push-to-Talk-Kommunikation
Die vorliegende Erfindung betrifft ein System und ein mobiles Endgerät, insbesondere ein Mobilfunkendgerät, zur Push-to- Talk—Kommunikation -
Systeme und mobile Endgeräte der eingangs genannten Art können unter anderem bei Kommunikationssystemen nach dem GSM- (Global System for Mobile Communications) oder UMTS- (Universal Mobile Telecommunications System) -Standard Anwendung finden.
Beim Mobilfunkstandard der dritten Generation UMTS sind eine Reihe von paketorientierten Diensten vorgesehen. Im Gegensatz zu leitungsorientierten Diensten, beispielsweise der Sprach- telephonie, besteht bei paketorientierten Diensten keine ständige Verbindung zwischen einem Sender und einem Empfänger. Der Sender versendet einzelne Datenpakete, welche jeweils mit der Adresse des Empfängers des Paketes versehen ist. Dabei besteht eine logische Verbindung zwischen Sender und Empfänger, aber keine direkte physikalische Verbindung. Die meisten Daten- und Multimediadienste sind paketorientiert. Sprache dagegen wird meist wegen dem Erfordernis der Duplex-Fähigkeit und den harten Echtzeitbedingungen leitungs- orientiert übermittelt .
Bekannt sind Sprachdienste, die paketorientiert übermitteln, wie beispielsweise das so genannte "Voice—over-IP" bei dem Sprache digitalisiert, komprimiert und paketorientiert zum Empfänger versendet wird. Beim Empfänger werden die Datenpakte dekomprimiert, von Digital nach Analog gewandelt und wieder als Sprache ausgegeben. Die Paketübertragung erfolgt dabei nach dem Internet-Protokoll (IP) . Dieses ist zustandslos und es werden meist die Parameter verwendet, welche eine maximale Verbindungsqualität leisten. Die bekannten "Voice—
over-IP"-Dienste haben jedoch den Nachteil, dass keine Verbindungsqualität, das so genannte "Quality of Service" (QoS), zugesichert wird. So können je nach Netzauslastung für einen Dienst unzumutbar lange Verzögerungszeiten oder zu kleine Bandbreiten zur Verfügung stehen. Bei Sprachdiensten wirkt sich dieses Verhalten als Verzögerungszeit aus, welche eine direkte Kommunikation sehr erschwert, oder sogar ganz verhindert . Es kann darüber hinaus vorkommen, dass einzelne Sprachstücke ganz verworfen werden müssen.
Weiter bekannt sind so genannte "Push-to-Talk" -Dienste. Push-to-Talk basiert wie bei Funkgeräten auf dem Halbduplex- Prinzip. Dabei kann jeweils nur einer der beiden Gesprächspartner sprechen, zuständig dafür ist das so genannte IP— Multimedia—System (IMS) , eine Technik für die integrierte Sprach-/Datenkommunikation über IP-Netze. Bei Push-to-Talk erhält jedes Endgerät eine IP-Adresse, die gewissermaßen als Tele on-Nummer dient. Will ein Nutzer eine Kommunikation aufbauen, so gibt er in sein mobiles Endgerät die IP-Adresse des Adressaten ein. Die Sprachinformationen werden nach Aufbau der Verbindung in Form von Paketen über das Mobilfunknetz transportiert. Bei Push-to-Talk-Diensten handelt es sich um Punkt—zu— ehrpunkt—Diensten, welche auf die Duplex-Fähigkeit verzichten. Die Sprache wird digitalisiert und die Datenpakete an andere Empfänger versendet. Diese hören die Nachricht des Senders nach einer kurzen Verzögerungszeit. Es handelt sich dabei um eine "Nahe-Echtzeit" -Anwendung. Da nur eine Person jeweils sprechen kann, muss dies signalisiert werden. Die Push-to-Talk-Kommunikation erfordert eine gewisse Disziplin, wie sie auch vom CB-Funk bekannt ist. Oft ist es bei der Push-to-Talk-Kommunikation notwendig, zu signalisieren, ob man die erhaltene Sprachnachricht akustisch und inhaltlich verstanden hat bzw. ob man mit dem Inhalt einverstanden ist, oder nicht. Dies kann jedoch eine Kommunikation über ein
Push-to-Talk-System erschweren und für den Anwender, welcher nur telefonieren will, unattraktiv machen.
Somit ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System und ein mobiles Endgerät der eingangs genannten Art bereitzustellen, welche eine effektive Behandlung von Standard- Situationen bei Push-to-Talk-Kommunikationen ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch das System mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und das erste mobile Endgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Das er indungsgemäße System zum übertragen von Push—to—Talk- Nachrichten weist mindestens eine erstes und ein zweites mobiles Endgerät, mindestens eine erste und eine zweite Sendestation, und mindestens einen Netzwerk-Rechner auf, wobei das erste mobile Endgerät mit der ersten Sendestation drahtlos kommuniziert und das zweite mobile Endgerät mit der zweiten Sendestation drahtlos kommuniziert und die erste Sendestation mit der zweiten Sendestation über mindestens ein Netzwerk in Verbindung steht und der Netzwerkrechner über das Netzwerk mit der ersten und der zweiten Sendestation in Verbindung steht. Der Netzwerkrechner ist geeignet, Push-to—Talk- Kommunikationen zwischen dem ersten und dem zweiten mobilen Endgerät zu steuern, wobei das erste mobile Endgerät Spei— chermittel zum digitalen Speichern einer Vielzahl von Audiodateien, insbesondere Sprachmitteilungen, und Mittel zum Anfordern eines Sendereσhts für eine Push-to-Talk-Sitzung und zum Senden mindestens einer der Vielzahl von Audiodateien an das zweite mobile Endgerät aufweist .
Bei dem ersten und zweiten mobilen Endgerät kann es sich um jede Art von mobilen Endgerät, insbesondere um Mobilf nk— endgeräte, handeln. Denkbar ist auch, dass es sich bei den mobilen Endgeräten um kleine tragbare Computer, beispielswei-
se sogenannte Personal Digital Assistents (PDAs) , handelt, welche mit einem Funkmodul ausgestattet sind. Die vorliegende Erfindung ist auf keinen Mobilfunkstandard beschränkt und kann grundsätzlich in jedem Übertragungsnetzwerk eingesetzt werden, bei welchem eine paketorientierte Kommunikation möglich ist, wie beispielsweise GPRS (General Packet Radio Service) oder UMTS. Bei der ersten und zweiten Sendestation handelt es sich bevorzugt um Basis-Stationen, welche eine drahtlose Übertragung zwischen mobilen Endgerät und Sendestation ermöglichen. Bei dem Netzwerkrechner handelt es sich um einen sogenannten "Server", der die Push-to-Talk-Kommunikation in dem Netzwerk steuern kann. In einer bevorzugten Ausführungsform ist denkbar, dass der Netzwerkrechner Teilnehmerlisten einer Sitzung mit den Adressen der Teilnehmer führt, das An- und Abmelden von Teilnehmern regelt, Sitzungen aufbaut, Daten zu den entsprechenden Teilnehmern leitet und die Dienste ta- rifiert. Auch die Freigabe zum Senden von Nachrichten an jeweils einen Teilnehmer kann vom Netzwerkrechner gesteuert werden. Bei dem Netzwerk kann es sich um jede Art von Netzwerk handeln, welches zur Übertragung von Datenpaketen geeignet ist. Bei der Push-to-Talk-Sitzung handelt es sich um eine logische Verbindung zwischen zwei adressierbaren Einheiten im Mobilfunknetz, um Daten auszutauschen.
Das erfindungsgemäße erste mobile Endgerät, insbesondere Mobilfunkgerät, welches zur Push-to-Talk-Kommunikation mit mindestens einem zweiten mobilen Endgerät geeignet ist, weist Speichermittel zum digitalen Speichern einer Vielzahl von Audiodateien, insbesondere Sprachmitteilungen, und Mittel zum Anfordern eines Senderechts für eine Push—to-Talk—Sitzung und zum Senden mindestens einer der Vielzahl von Audiodateien an das zweite mobile Endgerät auf.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Mittel zum Anfordern eines Senderechts für eine Push—to—Talk—Sitzung und zum Senden mindestens einer der Vielzahl von Audiodateien an das zweite mobile Endgerät dafür ausgelegt, die Anforderungen
des Senderechts und das Senden mindestens einer der Vielzahl von Audiodateien durch eine einzige Aktion des Nutzers des ersten mobilen Endgeräts, insbesondere durch Betätigung einer Taste des ersten mobilen Endgeräts, zu initiieren. Durch vordefinierte Statustasten in dem mobilen Endgerät kann die Handhabung von Standard-Situationen bei einer Push-to-Talk- Kommunikation erleichtert werden. Dazu befindet sich nicht nur eine Taste zum Starten einer Push-to—Talk—Kommunikation am mobilen Endgerät, sondern auch weitere Tasten, wie beispielsweise die 12 Tasten des Ziffernblocks, welche für den Push-to-Talk-Dienst vorkonfiguriert sein können. So kann ein Nutzer des erfindungsgemäßen mobilen Endgeräts beispielsweise die Taste mit der Ziffer "5" mit der Sprachmeldung "bin gleich wieder da" belegen. Bei Druck auf diese Taste während einer Push—to—Talk—Sitzung wird sodann das Senderecht angefordert, und die vorher digitalisierte Sprachnachricht versendet. Der Teilnehmer muss also diesen Standardtext nur einmal aufsprechen und kann diesen beliebig oft während einer oder verschiedener Push-to—Talk-Sitzungen an die anderen mobilen Endgeräte versenden. Dies hat den Vorteil, dass durch eine einzige Aktion am mobilen Endgerät, d.h. durch Betätigung nur einer Taste, eine Kommunikation, insbesondere eine Kommunikation ständig wiederkehrender Nachrichten, möglich ist .
In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sind die Speichermittel dafür ausgelegt, die Vielzahl von Audiodateien zeitlich unabhängig von der Push-to-Talk—Sitzung zu speichern. Dies hat den Vorteil, dass der Nutzer eines mobilen Endgeräts eine Nachricht auch ohne Teilnahme an einer Push- to-Talk-Sitzung aufsprechen kann. Die Digitalisierung der Sprache und die Datenkompression erfolgen entsprechend schon vor der Teilnahme an der Push-to-Talk-Sitzung.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Speichermittel geeignet, sowohl durch das erste mobile Endgerät aufgenommene Sprachnachrichten, als auch an das erste mo-
bile Endgerät übertragene Audiodateien zu speichern. Dies hat den Vorteil, dass der Nutzer des mobilen Endgeräts einerseits Sprachnachrichten aufsprechen kann, andererseits auch andere Audiodateien verwenden kann, welche mit Statustasten verknüpft werden können. So ist es denkbar, diese Audiodateien von dem Internet herunter zu laden. Auf Druck der entsprechenden Statustaste wird diese Audiodatei dann anstelle einer eigenen Sprachaufnahme versendet. Es ist denkbar, dass solche Standardsequenzen Geräusche oder Melodien enthalten. So kann beispielsweise mit einer Autohupe auf sich aufmerksam gemacht werden. Solche Audiodateien können auf einem Computer erstellt und anschließend an das mobile Endgerät übertragen werden. Die Dateien können aber auch außerhalb einer Push-to- Talk—Sitzung von einem mobilen Gerät an ein anderes mobiles Endgerät gesendet werden. Eine weitere Möglichkeit ist das Bereitstellen solcher Audiodateien durch einen netzwerkseiti- gen kommerziellen Anbieter. Ein weiterer Vorteil ist, dass das mobile Endgerät personalisiert werden kann. Darüber hinaus sind solche Statusmeldungen noch deutlicher als rein aufgesprochene Meldungen von anderen Teilnehmern wahrnehmbar.
In einer weiteren Aus ührungs orm wird jeder Audiodatei eine Identifikationsnummer zugeordnet.
Bevorzugt ist der Netzwerkrechner dafür ausgelegt, die eine Audiodatei und eine dieser zugeordnete Identifikationsnummer zu speichern.
Weiter bevorzugt ist das zweite mobile Endgerät dafür ausgelegt, die eine Audiodatei und eine ihr zugeordnete Identifikationsnummer zu speichern.
In einer Ausführungsform ist das erste mobile Endgerät dafür ausgelegt, vor einem erneuten Senden der einen Audiodatei von dem ersten mobilen Endgerät, die der Audiodatei zugeordnete Identifikationsnummer an den Netzwerkrechner zu senden. Das Versenden einer Audiodatei kann zusätzlich als Statusmeldung
signalisiert werden. Es besteht die Möglichkeit, Statusmel— düngen nur einmal zu senden. Dazu kann die Audiodatei sowohl bei dem Netzwerkrechner als auch bei dem zweiten mobilen Endgerät gespeichert werden. Dies macht Sinn, da die Audiodatei mit hoher Wahrscheinlichkeit nochmals gesendet wird. Ein erneutes Senden einer Audiodatei benötigt nach dem ersten Senden nur noch eine Signalisierung durch den Sender mit Hilfe der Identifikationsnummer, so dass die gespeicherte Audiodatei nicht mehr erneut übertragen werden muss. Auf diese Weise wird das zu überragende Datenvolumen zwischen Sender und Empfänger reduziert, was zu einer Netzentlastung führt.
Bevorzugt ist das erste mobile Endgerät dafür ausgelegt, die Identifikationsnummer über ein Element einer Signalisierung gemäß dem sogenannten "Session Initiation Protocol" (SIP) zu senden. Bei dem SIP-Protokoll handelt es sich um ein Signali- sierungsprotokoll, welches Sitzungen mit zwei oder mehreren Teilnehmern aufbauen, modifizieren und beenden kann. Dieses textorientierte Protokoll, welches auf dem Hypertext- Transportprotokoll (HTTP) basiert, dient der Übertragung von Echtzeitdaten über paketgestützte Netze. Das SIP-Protokoll hat den Vorteil einer sicheren Datenkommunikation, da nur zwei definierte Anschlüsse verwendet werden.
In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist das erste mobile Endgerät dafür ausgelegt, falls die Audiodatei bereits in dem Netzwe krechner gespeichert ist, die Audiodatei nicht erneut zu dem Netzwerkrechner zu senden. Der Netzwerkrechner ist dafür ausgelegt, unter dieser Bedingung die der Audiodatei zugeordnete Identifikationsnummer an das zweite mobile Endgerät zu senden. Dadurch wird, falls die Audiodatei bereits in dem Netzwerkrechner gespeichert ist, ein unnötige Datenübertragung zwischen dem ersten mobilen Endgerät und dem Netzwerkrechner vermieden. Zur Überprüfung, ob die Audiodatei bereits in dem zweiten mobilen Endgerät gespeichert ist, wird nur die Identifikationsnummer an dieses ge-
sendet. Dadurch wird das zu übertragende Datenvolumen verringert .
In einer anderen Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist der Netzwerkrechner dafür ausgelegt, falls die Audiodatei in dem zweiten mobilen Endgerät bereits gespeichert ist, die Audiodatei nicht erneut zu dem zweiten mobilen Endgerät zu senden. Das zweite mobile Endgerät ist dafür ausgelegt, unter dieser Bedingung, die gespeicherte Audiodatei auszugeben. In diesem Fall wird die Audiodatei nicht erneut von dem Netz— werkrechner zu dem zweiten mobilen Endgerät gesendet. Dies verringert wiederum den Datenverkehr in dem Netzwerk. Somit wird in diesem Fall von dem ersten mobilen Endgerät nur eine Identifikationsnummer über den Netzwerkrechner zu dem zweiten mobilen Endgerät gesendet.
In einer weiteren Ausführungsform sind der Netzwerkrechner und/oder das zweite mobile Endgerät dafür ausgelegt, die Audiodateien nur für die Dauer der Push-to-Talk-Sitzung zu speichern. Durch diese Maßnahme kann Speicherplatz in dem Netzwerkrechner bzw. in dem zweiten mobilen Endgerät eingespart werden, da nach einer beendeten Push—to-Talk-Sitzung die Speichermittel mit neuen Audiodateien überschrieben werden können. Denkbar ist auch, dass bestimmte Audiodateien als nicht überschreibbar bzw. nicht lösσhbar klassifiziert werden, und ständig in dem Netzwerkrechner bzw. dem zweiten mobilen Endgerät gespeichert sind.
Die Erfindung betrifft des Weiteren ein zweites mobiles Endgerät, welches zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen System und zur Push-to-Talk-Kommunikation mit einem erfindungsgemäßen ersten mobilen Ξndgerät ausgelegt ist, und welches geeignet ist, eine empfangene Audiodatei und eine ihr zugeordnete Identi ikationsnummer zu speichern.
Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung einen Netzwerkrechner zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen System
und zur Push-to-Talk-Kommunikation mit einem erfindungsgemä- irien ersten mobilen Endgerät, welches geeignet ist, die eine Äudiodatei und eine ihr zugeordnete Identifikationsnummer zu speichern .
Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen anhand mehrerer Ausfuhrungsbeispiele näher erläutert. Die dort dargestellten Merkmale und auch die bereits oben beschriebenen Merkmale können nicht nur in der genannten Kombination, sondern auch einzeln oder in anderen Kombinationen erfindungswesentlich sein. Es zeigen:
Figur 1 ein Flussdiagramm eines Push—to—Talk—Prozesses auf der Senderseite,
Figur 2 ein Flussdiagramm eines Push—to-Talk—Prozesses auf der Netzwerkseite,
Figur 3 ein Flussdiagramm eines Push— o-Talk—Prozesses auf der Empfängerseite, und
Figur 4 den zeitlichen Ablauf eines Push-to-Talk-Prozesses zwischen Sender, Netzwerkrechner und Empfänger.
In einem ersten Ausführungsbeispiel fahren drei mit jeweils einem Mobilfunkgerät ausgestattete Teilnehmer jeweils als Beifahrer mit einem Kraftfahrzeug an ein gemeinsames Ziel. Die drei Teilnehmer beschließen, während der Fahrt über eine Push—to—Talk—Sitzung in Verbindung zu bleiben. Sie wählen diesen Sprachdienst, da sie nicht die ganze Fahrt über, sondern nur bei Bedarf, Informationen austauschen möchten. Die Einschränkungen gegenüber einer normalen Sprachverbindung fallen in diesem Fall nicht ins Gewicht. Bei Push-to-Talk- Diensten bietet der Netzwerkbetreiber darüber hinaus günstigere Tarife als bei herkömmlicher Sprachkommunikation an.
Ein Teilnehmer A hat sich auf die Kommunikation während der Fahrt vorbereitet und einige Standard-Sprachmeldungen vor Antritt der Fahrt aufgenommen. Diese Sprachmeldungen kann er über ein Auswahlmenü auf seinem Mobilfunkgerät auswählen. Zusätzlich hat er den Ziffernblock seines Mobilfunkgeräts über Softkeys mit den folgenden neun Meldungen belegt:
0: "Roger" (Stimme eines amerikanischen Soldaten);
1: "nicht so schnell, Cowboy!" (Stimme von John Wayne) ;
2: "Und los geht's!" (Stimme von John Wayne);
3: "Looser" (mit einem Jingle unterlegt);
4: "Houston, we have a problem!" (Originalton aus der Apollo 13) ;
5: "Nächste Links" (mit der eigenen Stimme aufgenommen);
6: "Nächste Rechts" (mit der eigenen Stimme aufgenommen);
7: "Wenn nichts gesagt wird geradeaus" (mit der monotonen Stimme eines Fahrprüfers) ;
8: "Ich brauche jetzt dringend eine Pause" (aus einem Spielfilm) ;
9: "Meep Meep" (der Roadrunner—Klang) .
Während der Fahrt erfolgt die Kommunikation der Beifahrer, indem bei dem Wunsch, eine Sprachnachricht an die anderen beiden Beifahrer zu senden, auf bekannte Weise auf die Push- to-Talk—Taste gedrückt wird. Danach kann eine Nachricht in das Mobilfunkgerät gesprochen werden, welche paketorientiert zu den Push-to-Talk-Netzwerk—Rechner im IP-Multimediasystem (IMS) und von dort an die anderen beiden Mobilfunkgeräte ü- bertragen wird und mit einer kurzen Verzögerung aufgrund der Zwischenspeicherung ausgegeben wird. Während dieser Zeit können die anderen Teilnehmer keine Nachrichten senden.
Anstelle dieser Vorgehensweise kann Teilnehmer A auch eine der Tasten des Zif ernblocks seines Mobilfunkgeräts betätigen. Drückt er beispielsweise die Taste "2", so wird bei nächster Gelegenheit die Audiodatei mit der Stimme von John
Wayne über das Netzwerk an die anderen Mobilfunkgeräte übertragen und dort ausgegeben.
Die Nachricht wird als Statusmeldung zunächst nur mit einer Identifikationsnummer dem Netzwerk über ein Element der SIP- Signalisierung signalisiert. Da die eigentliche Audiodatei im Push-to-Talk-Netzwerkrechner nicht vorliegt, fordert dieser die Übermittlung der Audiodatei an. Der Netzwerkrechner sendet die Identifikationsnummer (ID) der Statusmeldung an die anderen Teilnehmer. Da in deren Mobilfunkgeräten die Audiodatei nicht vorhanden ist, fordern die Mobilfunkgeräte nun die Audiodatei vom Netzwerkrechner an. Dieser übermittelt die Audiodatei und diese wird, wenn möglich, im jeweiligen Mobilfunkgerät gespeichert und ausgegeben.
Falls der Teilnehmer A während der Push— o-Talk-Sitzung ein weiteres Mal auf die Taste 2 drückt, so wird lediglich die Identifikationsnummer der Statusmeldung an den Netzwerkrechner übertragen. Der Netzwerkrechner erkennt, dass die zugehörigen Daten bereits vorliegen und sendet die Identifikationsnummer an die anderen Mobilfunkgeräte. Dem Sender wird daraufhin eine Bestätigung übermittelt . Die Mobilfunkgeräte geben daraufhin die gespeicherte Audiodatei, welcher der empfangenen Identifikationsnummer zugeordnet ist, aus. Meldet sich ein neuer Teilnehmer an der Push-to—Talk-Sitzung an, o- der sind aus anderen Gründen, beispielsweise weil zu wenig Speicher im Mobilfunkgerät vorhanden ist, keine Audiodateien für die übermittelte Identifikationsnummer vorhanden, so meldet das Mobilfunkgerät diese Identifikationsnummer dem Netzwerkrechner und fordert vom Netzwerk die Zusendung dieser Daten an. Bevorzugt wird diese Datenanfrage auch als Push—to- Talk-SIP-signalisierung ausgeführt .
Ein Sender hat die Möglichkeit, auch während einer Push-to- Talk—Sitzung die Audiodateien einer Statusmeldung mittels ei-
ner Aktualisierung zu ändern. Im Netzwerkrechner werden dann die gespeicherten Daten mit den aktualisierten Daten überschrieben und die neuen Daten an die Mobilfunkgeräte weiter- geleite-t . Auch in den Mobilfunkgeräten werden bei Empfang einer Akt-ualisierungs eldung die alten Daten mit den neuen ü- berschrieben und die neuen Daten ausgegeben.
Figur 1 zeigt ein Flussdiagramm einer senderseitigen Push—to- Talk-Kommunikation. Zum Generieren einer neuen Statusmeldung kann zum Einen eine Aufnahme gestartet werden, oder es wird eine bereits existierende Audiodatei für die Statusmeldung verwendet. Anschließend wird der Statusmeldung eine Identifikationsnummer (ID) zugeordnet. Falls es sich um eine neue Statusmeldung handelt, so wird diese zusammen mit der Identifikationsnummer gesendet. Handelt es sich um eine bereits gesendete Statusmeldung, so wird nur die Identifikationsnummer der Statusmeldung gesendet . Wird im Anschluss daran eine Datenanfrage erhalten, so wird die Statusmeldung zusammen mit der Identifikationsnummer gesendet. Wird keine Datenanfrage empfangen, so ist der Sendeprozess abgeschlossen. Die Entscheidung, ob eine Datenanfrage empfangen wurde, kann beispielsweise mit Hilfe eines Zeitgebers getroffen werden.
Figur 2 zeigt den netzwerkrechnerseitigen Push-to-Talk- Kommunikations-Prozess . Zunächst wird überprüft, ob eine neue Identifikationsnummer (ID) oder eine Aktualisierung signalisiert wurde. Falls es sich um eine Aktualisierung handelt, so werden die Daten in dem Speicher des Netzwerkrechners aktualisiert und die Identifikationsnummer mit den Daten an die gewünschten anderen Teilnehmer gesendet . Handelt es sich um keine Aktualisierung, so wird der Speicher des Netzwerkrechners überprüft, ob die Daten bereits vorhanden sind. Sind die Daten vorhanden, so wird die Identifikationsnummer an die gewünschten anderen Teilnehmer gesendet. Sind die Daten nicht vorhanden, so wird vor Ablauf eines Zeitintervalls eine Da-
tenanfrage an den Absender der Identifikationsnummer gesendet und anschließend erneut überprüft, ob Daten vorhanden sind. Bei Ablauf des Zeitintervalls wird ein Fehler signalisiert.
Figur 3 zeigt den empfängerseitigen Prozess bei der Push-to- Talk-Kommunikation. zunächst wird überprüft, ob eine neue I- dentifikationsnummer oder eine Aktualisierung an den Empfänger signalisiert wurde. Falls es sich um eine Aktualisierung handelt, so werden die Daten aktualisiert und die empfangenen Audiodaten in dem mobilen Endgerät ausgegeben. Falls es sich um keine Aktualisierung handelt, so wird wiederum überprüft, ob die Daten in dem mobilen Endgerät gespeichert sind. Ist dies der Fall, so werden die Audiodaten ausgegeben. Ist dies nicht der Fall ist, so erfolgt der Start eines Zeitgebers. Falls die Zeit abgelaufen ist, so wird der Prozess beendet. Ist die Zeit nicht abgelaufen, so wird eine Datenabfrage gesendet und wiederum überprüft, ob die Daten vorhanden sind.
Figur 4 zeigt den zeitlichen Ablauf einer Push-to-Talk- Kommunikation zwischen einem Sender, einem Netzwerkrechner und einem Empfänger. Zunächst wird eine neue Statusmeldung mit Daten an den Netzwerkrechner gesendet. Diese werden in den Netzwerkrechner gespeichert, woraufhin eine Bestatigungsnachricht ACK von dem Netzwerkrechner an den Sender gesendet wird. Die neue Statusmeldung mit den Daten wird von dem Netz- werkrechner an den Empfänger gesendet und dort gespeichert. Für den Empfang der Statusmeldung mit Daten erfolgt das Senden einer Bestätigungsnachricht ACK von dem Empfänger an den Ne zwerkrechne .
Will der Sender nun eine Audiodatei ausgeben, insbesondere die Audiodatei, welche er bereits an den Netzwerkrechner gesendet hat, so sendet er die Identifikationsnummer der bereits gesendeten Statusmeldung an den Netzwerkrechner. Von dem Netzwerkrechner wird daraufhin eine Bestätigungsnachricht
ACK an dem Sender gesendet und anschließend überprüft, ob die zu der gesendeten ID gehörigen Daten bereits in dem Netzwerkrechner gespeichert sind. Ist dies der Fall, so wird nur die Identifikationsnummer ID von dem Netzwerkrechner an den Empfänger gesendet. Sind diese Daten bei dem Empfänger vorhanden, so wird eine Bestätigungsnachricht ACK von dem Empfänger an den Netzwerkrechner gesendet und die bereits gespeicherte Audiodatei ausgegeben.
Wird die Identifikationsnummer ID einer bereits gesendeten Statusmeldung von dem Sender an den Netzwerkrechner gesendet und sind die Daten in dem Netzwerkrechner nicht gespeichert, so sendet der Netzwerkrechner eine Datenanfrage an den Sender. Daraufhin sendet der Sender die Daten an den Netzwerkrechner, welche wiederum in dem Netzwerkrechner gespeichert werden. Daraufhin erfolgt ein Senden einer Bestätigungsnachricht ACK von dem Netzwerkrechner an den Sender. Anschließend sendet der Ne zwerkrechner die Identifikationsnummer der gespeicherten Audiodatei an den Empfänger. Der Empfänger überprüft, ob die Daten in dem Empfänger vorhanden sind. Ist dies nicht der Fall, so sendet der Empfänger eine Datenanfrage an den Netzwerkrechner, woraufhin dieser die angeforderten Daten an den Empfänger sendet. Für diesen Empfang sendet der Empfänger eine Bestätigungsnachricht ACK an den Netzwerkrechner. Anschließend wird die Audiodatei in dem Empfänger ausgegeben.
Die vorliegende Erfindung liefert eine effektive Behandlung von Standardsituation bei Push-to—Talk— ommunikationen innerhalb eines Mobilfunksystems . Vorde inierte Statusmeldungen, häufige Fragen oder Antworten können vorbereitet werden und bei Bedarf schmell abgerufen und effizient übertragen werden. Die Push-to-Talk-Technik bedarf einiger Funkdisziplin, welche durch das Einspielen vordefinierter Meldungen nicht nur erleichtert wird, sondern sogar eine neue und eigene Art der Kommunikation hervorbringen kann. Das Einspielen von Audioda-
teien in eine aktive Kommunikation hat einen zusät zlichen Unterhaltungswert , den Teilnehmer sonst nur von Übertragungsmedien wie Hörfunk oder Fernsehen kennen .