Röntgenanordnung und Röntgenkontrastverfahren zur Bildgebung an einem mindestens ein röntgenkontrastgebendes Element enthaltenden Untersuchungsobjekt sowie Verwendung der Röntgenanordnung
Beschreibung:
Die Erfindung betrifft eine Röntgenanordnung zur Bildgebung an einem mindestens ein röntgenkontrastgebendes Element enthaltenden Untersuchungsobjekt, die Verwendung der Röntgenanordnung zur Bilddarstellung eines Unter- suchungsobjektes mittels Röntgenstrahlung sowie ein bildgebendes Röntgenkontrastverfahren an dem Untersuchungsobjekt, beispielsweise einem Säugetier, insbesondere einem Menschen.
Die medizinische Diagnostik mit Hilfe von Röntgenstrahlung ist ein technisch hoch entwickeltes Feld zur Diagnostik von Erkrankungen, beispielsweise zur Früherkennung, zum röntgenographischen Nachweis, zur Charakterisierung und zur Lokalisation von Tumoren der weiblichen Brust. Die Technik ist sehr leistungsfähig und weist eine hohe Verfügbarkeit auf.
Zur Erzeugung der Röntgenstrahlung stehen Röntgenröhren beispielsweise mit W-, Mo- bzw. Rh-Drehanoden und AI-, Cu-, Mo- und Rh-Filtern zur Verfügung. Mit geeigneter Filterung wird ein Teil der Bremsstrahlung herausgefiitert, so dass in günstigen Fällen im Wesentlichen die charakteristische Strahlung aus der Röntgenröhre austritt.
Als Detektoren werden entweder konventionelle Röntgenfilme oder neuerdings auch digitale Flachbettdetektoren eingesetzt. Anstelle der Röntgenfilme können auch Phosphorschirme (Speicherfolien) verwendet werden. Das in diesen
Schirmen durch die auftreffende Röntgenstrahlung erzeugte Bild kann in Röntgen bildverstärkem verstärkt werden. In der PIITV-Technik (Phosphor-Image- Intensifier TV-Technik) wird das verstärkte Bild über eine sehr schnelle Optik auf eine Videokamera übertragen. Bei der PPCR-Technik (Photostimulable Phosphor Computer Radiography) wird ein Speicherschirm aus einer aus BaFX:Eu2+-KristalIen bestehenden Schicht verwendet, wobei X = Cl, Br, I ist. Das in dem Schirm erzeugte Bild ist latent und wird durch einen IR-Laser, beispielsweise einen He-Ne-Laser, ausgelesen, wobei Lumineszenz im UV-Bereich entsteht. Das UV-Licht wird mit einem Lichtleiter aufgefangen, zu einem Photomultiplier geleitet und in digitale Signale umgewandelt (US 5,434,417 A). Zur unmittelbaren Umwandlung von Röntgenstrahlung in elektrische Signale werden Halbleiterdetektoren verwendet, die aus Cadmium-Zink-Tellurid (CZT), amorphem Selen oder amorphem oder kristallinem Silizium bestehen (M.J. Yaf- fe, J.A. Rowlands, „X-Ray Detectors for Digital Radiography", Med. Biol., 42(1 ) (1997) 1-39). Ein Beispiel für den Aufbau derartiger Detektoren ist in
US 5,434,417 A angegeben. Um auch eine Energiesensitivität des Detektors zu ermöglichen, wird dieser aus mehreren Schichten gebildet. Röntgenstrahlung mit unterschiedlicher Energie dringt in unterschiedliche Tiefen in diesen Detektor vor und erzeugt in der jeweiligen Schicht durch photoelektrischen Effekt ein elektrisches Signal, das nach der Schicht und damit nach der Energie der
Röntgenphotonen identifizierbar unmittelbar als Stromimpuls ausgelesen werden kann.
Die Computertomographie (CT) wird schon lange als Routineverfahren im klini- sehen Alltag angewendet. Mit der CT werden Schriittbilder durch den Körper erhalten, mit denen eine bessere räumliche Auslösung erreicht wird als mit der herkömmlichen Projektionsradiographie. Obwohl auch die Dichteauflösung der CT deutlich höher ist als die Dichteauflösung der konventionellen Röntgentech- nik, werden zur sicheren Erkennung vieler krankhafter Veränderungen dennoch Kontrastmittel benötigt.
Zur kontrastreichen Darstellung von Weichteilgewebe gegenüber dem Knochengerüst, insbesondere im Brustbereich ist die Dual Energy-Radiographie entwickelt worden. Dieses Verfahren wird mit unterschiedlichen Betriebsspannungen betrieben. Durch verschiedenartige Wechselwirkungen zwischen Weichteilgewebe und dem Kochengerüst mit den unterschiedlich energetischen Röntgenstrahlen werden Röntgenbilder erhalten, die erlauben, die Darstellung des Knochengerüstes weitgehend durch geeignete Bilddatenverarbeitung zu eliminieren. Um durch die sequentielle Aufnahme beider Bilder bedingte Bewegungsartefakte möglichst zu vermeiden, sind hierzu beispielsweise in US 2003/0169848 A1 und WO 02/052504 A2 Lösungen vorgeschlagen worden.
In vielen Fällen konnte die herkömmliche Röntgentechnik nicht eingesetzt werden, da der Kontrast des zu untersuchenden Gewebes nicht ausreichend war. Zu diesem Zweck wurden Röntgenkontrastmittel entwickelt, die eine hohe rönt- genographische Dichte in dem Gewebe erzeugen, in dem sie sich anreichern. Typischerweise werden lod, Brom, Elemente der Ordnungszahlen 34, 42, 44 - 52, 54 - 60, 62 - 79, 82 und 83 als kontrastgebende Elemente sowie die Che- latverbindungen der Elemente mit den Ordnungszahlen 56 - 60, 62 - 79, 82 und 83 vorgeschlagen. Als lodverbindungen können beispielsweise Meglumin- Na- oder Lysin-diatrizoat, lothalamat, loxithalamat, lopromid, lohexol, lomeprol, lopamidol, loversol, lobitridol, lopentol, lotrolan, lodixanol und loxilan (INN) eingesetzt werden (EP 0 885 616 A1 ).
In etlichen Fällen konnte trotz der Verabreichung von Röntgenkontrastmitteln kein ausreichender Gewebekontrast erzielt werden. Um eine weitere Erhöhung des Kontrastes zu erreichen, wurde die digitale Subtraktionsangiographie (DSA) eingeführt: Dieses Verfahren setzte sich jedoch nicht zur Darstellung von Läsionen der weiblichen Brust durch, da sich die Zuverlässigkeit und Empfindlichkeit für viele Anwendungen als zu gering herausstellte und in jedem Falle eine zusätzliche Untersuchung erforderlich war (P.B. Dean, E.A. Sickles, In- vest. Radiol., 20 (1985) 698-699).
Eine andere Subtraktionsmethode zur Anwendung in der Mammographie ist in EP 0 885 616 A1 offenbart: Für die Projektionsmammographie wird dort vorgeschlagen, zunächst ein Prä-Kontrastmammogramm aufzunehmen, dann der Patientin ein gebräuchliches urographisches Röntgenkontrastmittel rasch i.v. zu injizieren und etwa 30 sec bis 1 min nach dem Ende der Injektion ein Post-Kon- trastmammogramm aufzunehmen. Die erhaltenen Daten der beiden Bilder werden dann miteinander korreliert, vorzugsweise voneinander subtrahiert.
Dieses Subtraktionsverfahren stellt jedoch eine erhebliche Belastung der Patientin dar, da zwei Aufnahmen zeitlich versetzt angefertigt werden müssen, wobei die erste Aufnahme vor der Injektion des Kontrastmittels und die zweite bis zu 5 min nach der Injektion erhalten wird. Während dieser Zeit ist die Brust der Patientin eingespannt, um Bewegungsartefakte zu vermeiden. Dies gelingt während der genannten langen Zeitspanne jedoch nur unvollkommen. Außerdem verursacht das Fixieren der Brust der Patientin Schmerzen. In gleicher Weise ist auch die DSA wegen der Gefahr von Bewegungsartefakten nachteilig, da eine vollständige Bewegungsfreiheit kaum erreichbar ist. So haben sich bisher durch Kontrastmittel unterstützte röntgenographische Untersuchungen der weiblichen Brust, von wenigen CT-Studien abgesehen, nicht durchgesetzt.
Neue Entwicklungen auf dem Gebiet der CT betreffen auf der Anregungsseite beispielsweise die Anwendung von Synchrotronstrahlung in der CT (F.A. Dil- manian, „Computed Tomography with Monochromatic X-Rays", Am. J. Physiol. Imaging, 314 (1992) 175-193). Gute Röntgenbilder werden zum Beispiel mittels des „K-edge Subtraction CT" erhalten (F.A. Dilmanian, a.a.O., Seite 179), wobei der starke Anstieg des Absorptionskoeffizienten bei der Bindungsenergie der K-Elektronen eines Atoms ausgenutzt wird. Das Element lod hat eine K- Kante bei einer Energie von 33,17 keV. Der Anstieg des Absorptionskoeffizien- ten an dieser Kante ist stark genug, um aus der Differenz zweier Messungen bei Energien kurz oberhalb und kurz unterhalb dieser Kante gute Bilder zu erhalten. Dabei wird so vorgegangen, dass dem Patienten vor der Röntgenunter-
suchung ein lod enthaltendes Röntgenkontrastmittel verabreicht wird. Kurze Zeit später werden zwei Röntgenbilder bei zwei verschiedenen Wellenlängen (Energien) der Röntgenstrahlung aufgenommen. Die beiden Röntgenbilder (bzw. die beiden Intensitäten) können dann voneinander subtrahiert werden. Dadurch wird ein Bild mit viel besserer Auflösung erhalten als bei herkömmlicher Aufnahme eines Röntgenbildes.
Leider funktioniert dieses Verfahren nur mit Hilfe der an großen Speicherringen, wie beispielsweise bei DESY, verfügbaren Synchrotronstrahlung, denn nur die- se Strahlung hat die für das Verfahren günstige Monochromasie und Intensität. Herkömmliche Röntgenröhren liefern keine monochromatische Strahlung sondern ein kontinuierliches Spektrum. Sie sind daher für derartige Differenzmessungen nicht gut geeignet.
Eine Alternativmöglichkeit ist in DE 101 18 792 A1 beschrieben: Zur Aufnahme von Projektionsmammogrammen wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem Röntgenstrahlungsquellen mit zwei Röntgenanoden aus unterschiedlichen Materialien eingesetzt werden. Zur Aufnahme der Mammogramme wird der Patientin zunächst ein Röntgenkontrastmittel verabreicht. Dann wird ein erstes Projektionsmammogramm unter Verwendung der ersten der beiden Röntgenanoden aufgenommen und danach unter Verwendung einer zweiten Röntgen- anode ein zweites Projektionsmammogramm. Durch die Überlagerung jedes einzelnen Bildpunktes aus dem ersten Mammogramm mit jedem einzelnen entsprechenden Bildpunkt aus dem zweiten Mammogramm wird dann ein Korrela- tionsbild erstellt. Die charakteristische Strahlung der beiden Röntgenanoden ist auf das Absorptionsspektrum des Röntgenkontrastmittels abgestimmt: Die Emissionsenergie der ersten Röntgenanode liegt wenig unterhalb der Absorptionsenergie des kontrastgebenden Elements im Röntgenkontrastmittel und die Emissionsenergie der zweiten Röntgenanode wenig oberhalb der Absorptions- energie des kontrastgebenden Elements.
Ein Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dass herkömmliche Röntgenröhren mit nur einer Röntgenanode nicht eingesetzt werden können. Außerdem ist die vorgeschlagene Anordnung hinsichtlich der zu verwendenden Röntgenkontrastmittel unflexibel, da das kontrastgebende Element im Röntgenkontrastmit- tel durch eine vorgegebene Auswahl der beiden Röntgenanoden in einer Röntgenstrahlungsquelle festgelegt ist. Falls bei variierenden Anforderungen unterschiedliche Röntgenkontrastmittel mit unterschiedlichen kontrastgebenden Elementen eingesetzt werden müssen, ist es erforderlich, auch die Röntgenstrahlungsquelle auszutauschen, um die Röntgenanoden an das geänderte kontrastgebende Element anzupassen.
Weiterhin ist in DE 100 33 497 A1 ein Röntgenkontrastverfahren zur Erzeugung eines elementselektiven Röntgenkontrastes durch digitale Absorptionskanten- Subtraktion von zwei Kontrastbildern bei Energien oberhalb und unterhalb der Absorptionskante des Kontrastelements beschrieben. Zur Durchführung des Verfahrens wird als Strahlungsquelle eine Mikrofokusröhre mit austauschbaren Anoden- bzw. Antikathodenmaterialien eingesetzt, deren Punktfokus einen divergenten Strahl für eine Zentral projektion des abzubildenden Objektes erzeugt. Zur Bilderzeugung werden die charakteristische Strahlung der Mikrofo- kusröhre sowie ein energieselektiver ortsauflösender Röntgendetektor eingesetzt.
Auch dieses Verfahren weist den Nachteil auf, dass unterschiedliche Röntgenanoden unter variierenden Anforderungen hinsichtlich des zu verwendenden Röntgenkontrastmittels eingesetzt werden sollen. In derartigen Fällen ist es daher notwendig, die eine Röntgenanode gegen eine andere auszutauschen. Dies ist umständlich und bis auf den Spezialfall einer Bi-Anodenröhre in der Mammographie praktisch nicht verwirklicht. Im Allgemeinen benötigen die einzelnen Röntgenanoden auch unterschiedliche Spannungen, so dass gegebe- nenfalls sogar mehrere elektrische Versorgungen vorgehalten werden müssen, um Röntgenaufnahmen mit unterschiedlichem Röntgenkontrast erzeugen zu können.
Der vorliegenden Erfindung liegt von daher das Problem zugrunde, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden und insbesondere Anordnungen und Verfahren zu finden, mit denen ohne erheblichen apparativen Aufwand mit unter- schiedlichem röntgenkontrastgebenden Elementen Aufnahmen erzeugt werden können. Ferner sollen die Röntgenbilder auch in einfacher, bequemer Weise aufnehmbar sein, ohne dass hohe Kosten entstehen. Die Technik soll auf breiter Basis verfügbar sein. Auch kleinere Läsionen im Körper des Untersuchungsobjektes sollen in hoher Ortsauflösung bei möglichst geringer Strahlen- dosis sichtbar gemacht werden können. Auch Bewegungsartefakte, die durch zeitlich versetztes Aufnehmen der Bilder entstehen, sollen zuverlässig vermieden werden.
Gelöst wird dieses Problem durch die Röntgenanordnung zur Bildgebung an einem mindestens ein röntgenkontrastgebendes Element enthaltenden Untersuchungsobjekt nach Anspruch 1 , die Verwendung der Röntgenanordnung nach Anspruch 11 und das bildgebende Röntgenkontrastverfahren nach Anspruch 21. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung ist insbesondere zur Untersuchung am Menschen einsetzbar. Die Erfindung ist zur Erzeugung von Projektionsradiographien zur Darstellung von Raumforderungen, Gefäßen und Perfusionen geeignet, beispielsweise zur Darstellung der Ösophagus-Magen-Darm-Passage, zur Bronchographie, Cholegra- phie, Angio- und Kardangiographie, zur zerebralen Angiographie und zu Perfusionsmessungen, zur Mammographie, Lymphographie, zur Quantifizierung von Kalkablagerungen und Knochendichten. Die Erfindung ist auch auf die Computertomographie ausdehnbar. Grundsätzlich kann die Erfindung auch zur Untersuchung von nicht lebenden Materialien eingesetzt werden, beispielsweise auf dem Gebiet der Materialprüfung.
Zur Lösung der Aufgabe wird das Untersuchungsobjekt mit polychromatischer Röntgenstrahlung durchstrahlt und die durch das Objekt hindurch getretene Strahlung mit einem digitalen Detektor gemessen, wobei der Detektor in der Lage ist, die Energie der auftreffenden Photonen zu ermitteln.
Hierzu weist die erfindungsgemäße Röntgenanordnung folgende Merkmale auf: a. mindestens eine im Wesentlichen polychromatische Röntgenstrahlung emittierende Röntgenstrahlungsquelle, b. mindestens einen energiedispersiven Detektor, mit dem die Intensität von durch das Untersuchungsobjekt hindurch getretener Röntgenstrahlung energiedispersiv bei einer ersten Energie E-ι und bei einer zweiten Energie E2 detektierbar ist, c. mindestens eine Korrelationseinheit, mit der die Intensität der detek- tierten Röntgenstrahlung von einem Bildpunkt vom Untersuchungsobjekt mit einer ersten Energie Ei (z.B. mit einer Energie oberhalb einer Absorptionskante des kontrastgebenden Elements des kontrastgebenden Elements) mit der Intensität der detektierten Röntgenstrahlung von demselben Bildpunkt mit einer zweiten Energie E2 (z.B. mit einer Energie unterhalb der Absorptionskante des kontrastgebenden Elements) korrelierbar ist, d. mindestens eine Ausgabeeinheit zur Darstellung des Untersuchungsobjektes aus durch Korrelation der Intensitäten erhaltenen Bildpunktsignalen.
Die Röntgenanordnung dient vor allem zur Bilddarstellung eines Untersuchungsobjektes mittels Röntgenstrahlung. Das im Untersuchungsobjekt enthaltene kontrastgebende Element kann von den natürlich in dem Objekt enthaltenen Elementen herrühren oder durch ein Röntgenkontrastmittel eingeführt wer- den. Die Röntgenanordnung wird zur Durchführung des erfindungsgemäßen Röntgenkontrastverfahrens eingesetzt. Das Verfahren weist folgende Verfahrensschritte auf:
a. Durchstrahlen des mindestens ein röntgenkontrastgebendes Element enthaltenden Untersuchungsobjektes mit im Wesentlichen polychromatischer Röntgenstrahlung, b. Energiedispersives Detektieren der Intensität der durch das Untersuchungsobjekt hindurch getretenen Röntgenstrahlung bei einer ersten Energie Ei und bei einer zweiten Energie E2, c. Korrelieren, d.h. mathematisches Verknüpfen, der Intensitäten von detektierter Röntgenstrahlung von einem Bildpunkt des Untersu- chungsobjektes mit der ersten Energie Ei (z.B. mit einer Energie oberhalb einer Absorptionskante des kontrastgebenden Elements) mit Intensitäten von detektierter Röntgenstrahlung von demselben Bildpunkt mit der zweiten Energie E2 (z.B. mit einer Energie unterhalb der Absorptionskante des kontrastgebenden Elements), d. Darstellen des Untersuchungsobjektes aus durch Korrelation der Intensitätswerte erhaltenen Bildpunkten.
Zur Ermittlung der Intensitäten und der Energie der durch das Untersuchungsobjekt hindurch getretenen Röntgenstrahlung werden die detektierten Photonen in wenigstens zwei verschiedene Energiebereiche eingeteilt, beispielsweise solche wenig unterhalb und solche wenig oberhalb einer Absorptionskante im Absorptionsspektrum des kontrastgebenden Elements.
Mit der erfindungsgemäßen Röntgenanordnung und dem erfindungsgemäßen Verfahren können auch Weichteilgewebe beispielsweise im Menschen kontrastreich dargestellt werden. Durch Abstimmung der vom Detektor gemessenen Energie der durch das Untersuchungsobjekt hindurch getretenen Röntgenstrahlung auf die Art des kontrastgebenden Elements kann eine effiziente Kontraststeigerung gegenüber herkömmlichen Verfahren erreicht werden, wobei die Nachteile der in DE 101 18 792 A1 und DE 100 33497 A1 beschriebenen Anordnungen und Verfahren (verringerte Flexibilität) nicht in Kauf genommen
werden müssen. Das Verfahren ist einfach durchzuführen und weist ein breites Anwendungsgebiet auf.
Zur Erzeugung der Röntgenstrahlung kann eine normale, im Handel erhältliche Röntgenröhre mit einem kontinuierlichen Spektrum eingesetzt werden, beispielsweise eine Röhre mit einer Mo-, W- oder Rh-Anode. Das kontinuierliche Spektrum wird durch eine entsprechende Spannung an der Röntgenröhre erzeugt. Je nach der Art des im Untersuchungsobjekt enthaltenen kontrastgebenden Elementes wird eine Spannung angelegt, die eine Emission der konti- nuieriichen Strahlung im Bereich bis beispielsweise über 100 keV ermöglicht.
Grundsätzlich kann die Röntgenstrahlungsquelle ohne Filterung der emittierten Strahlung betrieben werden, so dass polychromatische Strahlung im gesamten Spektralbereich auf das Untersuchungsobjekt auftrifft. Zur Verringerung der Strahlenbelastung des Untersuchungsobjektes ist es aber auch möglich, solche Röntgenstrahlung aus dem Spektrum der polychromatischen Röntgenstrahlungsquelle auszufiltern, deren Energie für die Detektion nicht erforderlich ist oder nicht vorteilhaft ist. Hierzu wird beispielsweise ein AI- oder ein Cu-Filter verwendet, der Energien im Bereich < 20 keV (weiche Strahlung) ausfiltert. Als kontinuierliches Spektrum ist somit eine Röntgenemission in einem Bereich von > 0 keV, vorzugsweise > 15 keV, insbesondere bevorzugt > 17 keV und ganz besonders bevorzugt > 20 keV, bis beispielsweise 100 keV zu verstehen, wobei kein Spektralbereich innerhalb dieser Grenzen gegenüber anderen hervorgehoben oder ausgeschlossen wird. Die obere Grenze des Emissionsspektrums wird durch die an die Röntgenanode angelegte Spannung bestimmt. Der niederenergetische Bereich der Strahlung wird vorzugsweise ausgefiltert, um für den menschlichen Körper dosisrelevante Strahlung zu eliminieren.
Sieht man von einem nativen Röntgenkontrast ab, so wird dem Untersu- chungsobjekt, beispielsweise einem Menschen, zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Röntgenkontrastmittel verabreicht. Das Röntgenkontrastmittel kann beispielsweise enteral oder parenteral verabreicht wer-
den, insbesondere durch i.V., Im. oder subkutane Injektion oder Infusion. Anschließend wird die Röntgenaufnahme erstellt. Geeignet sind solche Röntgenkontrastmittel, welche insbesondere an der K- oder L-Kante des Absorptionsspektrums einen starken Anstieg des Absorptionskoeffizienten aufweisen. Der- artige Röntgenkontrastmittel enthalten kontrastgebende Elemente mit einer Ordnungszahl von 35 oder größer als 35 - es handelt sich hierbei beispielsweise um Brom enthaltende Kontrastmittel -, mit einer Ordnungszahl von 47 oder größer als 47 - es handelt sich hierbei beispielsweise um lod enthaltende Kontrastmittel -, mit einer Ordnungszahl von 56 - es handelt sich hierbei um Bari- um enthaltende Kontrastmittel -, mit einer Ordnungszahl von 57 oder größer als 57 - es handelt sich hierbei um Lanthanide enthaltende Kontrastmittel, insbesondere Gadolinium enthaltende Kontrastmittel - oder mit einer Ordnungszahl von 83 - hierbei handelt es sich um Wismut enthaltende Kontrastmittel -. Daher sind Röntgenkontrastmittel geeignet, die kontrastgebende Elemente mit einer Ordnungszahl von 35 (Brom) bis 83 (Wismut) enthalten. Besonders geeignet sind Kontrastmittel mit kontrastgebenden Elementen mit einer Ordnungszahl von 53 (lod) - 83 (Wismut). Ebenfalls geeignet sind Röntgenkontrastmittel mit kontrastgebenden Elementen mit einer Ordnungszahl von 56 (Barium), 57 oder größer als 57 (Lanthanide) - 83 (Wismut) und besonders bevorzugt sind Mittel mit kontrastgebenden Elementen mit einer Ordnungszahl von 56 - 70 (Barium, Lanthanide: La, Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb).
Geeignete lod enthaltende Röntgenkontrastmittel sind beispielsweise Verbin- düngen, die Triiod-Aromaten enthalten, wie beispielsweise Amidotrizoat, lohexol, lopamidol, lopansäure, lopodinsäure, lopromid, lopronsäure, lopydon, lota- laminsäure, lopentol, loversol, loxaglat, lotrolan, lodixanol, lotroxinsäure, loxa- glinsäure und loxitalaminsäure (INN). Markennamen für lod enthaltende Röntgenkontrastmittel sind Urografin® (Schering), Gastrografin® (Schering), Bilisco- pin® (Schering), Ultravist® (Schering) und Isovist® (Schering).
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Ebenso als Röntgenkontrastmittel geeignet sind Metallkomplexe, beispielsweise Gd-DTPA (Magnevist® (Schering)), Gd-DOTA (Gadoterate, Dotarem), Gd- HP-DO3A (Gadoteridol, Prohance® (Bracco)), Gd-EOB-DTPA (Gadoxetat, Pri- mavist), Gd-BOPTA (Gadobenat, MultiHance), Gd-DTPA-BMA (Gadodiamide,
OOmmnniissccaann® ((AAmmeerrsshhaamm HHeealth), Dy-DTPA-BMA, Gd-DTPA-Polylysin, Gd-
DTPA-Kaskadenpolymere.
Die K-Kante von Gadolinium liegt bei etwa 50,2 keV, d.h. weit oberhalb der K- Kante von lod, die bei etwa 33,2 keV liegt. Die Metallkomplexe können anstelle der Gadoliniumatome beispielsweise auch Lanthan- oder Dysprosiumatome enthalten.
Digitale Detektoren werden schon seit einiger Zeit von verschiedenen Herstellern angeboten (beispielsweise: The BBI Newsletter, Februar 1999, Seite 34; H.G. Chotas, J.T. Dobbins, C.E. Ravin, „Principles of Digital Radiography with Large-Area, Electronically Readable Detectors: A Review of the Basics", Radiol., 210 (1999) 595-599). Sie bestehen häufig aus amorphem Silizium oder anderen Halbleitermaterialien. In der erfindungsgemäßen Röntgenanordnung sind u.a. folgende Detektoren geeignet: Detektoren mit Phosphorplatten (bei- spielsweise von Fuji Chemical Industries, Konica), mit amorphem Silizium (beispielsweise von GE Medical, Philips Medical, Siemens Medical), mit Selen (beispielsweise von Philips Medical, Toshiba), mit Gadoliniumhyposulfit (beispielsweise von Kodak), mit Cadmiumtellurid oder Cadmium-Zink-Tellurid-(CZT)- Halbleitem, mit Yttriumoxyorthosilikat, mit Lutetiumoxyorthosilikat, mit Natrium- iodid oder Wismutgermanat. Besonders gute Resultate werden mit den sogenannten CZT-Detektoren erzielt, d.h. Detektoren, die aus einem Cadmium-Zink- Tellurid-(CZT)-Halbleiter bestehen.
Der Aufbau eines energiedispersiven Detektors, der aus einem Halbleiter gebil- det wird, ist im Einzelnen in US 5,434,417 A beschrieben. In diesem Falle sind segmentierte Halbleiterstreifen vorgesehen, die von der Stirnseite aus mit der
Röntgenstrahlung bestrahlt werden. Die Strahlung dringt in das Halbleitermaterial ein, bis sie mit dem Halbleitermaterial in Wechselwirkung tritt. Die Eindringtiefe hängt von der Energie der Röntgenphotonen ab. Bei größerer Energie der Röntgenphotonen dringt die Strahlung tiefer ein, bis sie mit dem Detektormate- rial in Wechselwirkung tritt und durch einen photoelektrischen Effekt einen Stromimpuls erzeugt, als bei geringerer Energie der Röntgenphotonen. Die Stromimpulse können in den einzelnen Segmenten des Detektors mittels angebrachter elektrischer Kontaktierungen abgeleitet werden. Die Stromimpulse werden mit einem Vorverstärker verarbeitet.
Der Detektor zeichnet sich dadurch aus, dass die Intensität der Röntgenstrahlung energiedispersiv ermittelt werden kann, d.h. bei einer Messung wird Röntgenstrahlung nur aus einem festgelegten Energieintervall detektiert. Dieses Energieintervall soll möglichst schmal sein, um eine Überlappung der beiden Messungen bei den Energien E-i und E2 zu vermeiden. Andererseits ist ein zu schmales Energieintervall nachteilig, weil die detektierbare Intensität in diesem Falle zu gering sein kann. Als vorteilhaft wird (bei einer angenommenen Gauß- schen Form der Energieempfindlichkeit eines Detektors) eine Auflösung von höchstens 5 keV, vorzugsweise höchstens 3 keV, insbesondere bevorzugt 1 ,5 keV und ganz besonders bevorzugt 1 keV, angesehen (σ).
Zum einen kann der energiedispersive Detektor in Form bzw. nach Art eines Flachbettdetektors ausgebildet sein. In dieser Ausführungsform werden alle Bildpunkte gleichzeitig erfasst und zur Auswertung an die Korrelationseinheit weitergeleitet. Der Detektor besteht in diesem Falle aus einer flächigen Anordnung von einzelnen Detektorsensoren, vorzugsweise in einer Zeilen und Spalten von derartigen Sensoren aufweisenden Matrix.
Anstelle des energiedispersiven Flach bettdetektors kann auch eine Matrix meh- rerer zur Aufnahme eines einzelnen Bildpunktes geeigneter energiedispersiver Detektoren verwendet werden. Diesen Detektoren wird die Röntgenstrahlung
vom Untersuchungsobjekt gleichzeitig über Röntgenlichtleiter zugeleitet. Eine Vielzahl derartiger Lichtleiter wird zu einem Flächendetektor kombiniert.
Weiterhin kann der Detektor zur Aufnahme eines einzelnen Bildpunktes ausge- bildet und zur Aufnahme aller Bildpunkte verfahrbar sein. In dieser Ausführungsform kann der Detektor während der Messung nur energieabhängige Intensitäten in einem einzelnen Bildpunkt erfassen. Die Intensitäten der einzelnen Bildpunkte werden nacheinander erfasst, beispielsweise zeilenweise, und zur weiteren Verarbeitung an die Korrelationseinheit weitergeleitet.
Außerdem kann der Detektor auch ein Array von zur Aufnahme jeweils eines Bildpunktes ausgebildeten Detektorsensoren aufweisen und zur Aufnahme aller Bildpunkte verfahrbar sein. In dieser Ausführungsform erfasst der Detektor die Intensitäten der einzelnen Bildpunkte zeilenweise. Zur Aufnahme aller Intensitä- ten wird der Detektor während der Messung vorzugsweise senkrecht zur Hauptachse des Arrays verfahren. Die während der Messung ermittelten Intensitäten werden an die Korrelationseinheit übermittelt.
Das vom Vorverstärker stammende Signal wird dann in die mindestens eine Korrelationseinheit geleitet, mit der die Intensität der detektierten Röntgenstrahlung von einem Bildpunkt vom Untersuchungsobjekt beispielsweise mit einer Energie oberhalb einer Absorptionskante des kontrastgebenden Elementes mit der Intensität der detektierten Röntgenstrahlung von demselben Bildpunkt beispielsweise mit einer Energie unterhalb der Absorptionskante des kontrastge- benden Elements korrelierbar ist. Die Korrelationseinheit kann eine entsprechend programmierte Datenverarbeitungsanlage sein.
Bei Wahl eines geeigneten Röntgenkontrastmittels werden Röntgenphotonen aus zwei verschiedenen Energiebereichen, die mit dem Detektor ermittelbar sind, gezählt und in der Korrelationseinheit miteinander korreliert. Die Photonen in den beiden Energiebereichen weisen Energien auf, die in einem Bereich liegen, der sich vorzugsweise von 10 keV, insbesondere bis zu 5 keV, unterhalb
bis 10 keV, insbesondere bis zu 5 keV, oberhalb der Energie der Absorptionskante des kontrastgebenden Elements des Röntgenkontrastmittels erstreckt, ganz besonders bevorzugt von bis zu 3 keV oberhalb bis bis zu 3 keV unterhalb der Energie der Absorptionskante. Je näher die Energien der detektierten Pho- tonen an der untersuchten Absorptionskante des kontrastgebenden Elements liegen, desto größer ist der absolute Unterschied der Energien der Photonen in diesen beiden Bereichen und desto größer wird das zur Erzeugung der Bildpunkte verwendete Signal.
Zur Korrelation der Intensitäten der Photonen der beiden Bereiche werden diese bildpunktweise miteinander korreliert, vorzugsweise voneinander subtrahiert oder durcheinander dividiert. Die gemessenen Intensitäten können z.B. auch erst logarithmiert und im Anschluss daran subtrahiert werden. In allen diesen Fällen werden Intensitäten bei Energien miteinander korreliert, die vorzugswei- se in einem Bereich von 1 - 5 keV unterhalb der Absorptionskante bis 1 - 5 keV oberhalb der Absorptionskante des kontrastgebenden Elements, das nativ im Gewebe des Untersuchungsobjektes vorhanden ist oder durch das Röntgenkontrastmittel eingetragen wird, liegen. Hierzu kann im einen Falle ein Komparator und im anderen Falle ein Divisionsglied zur bild punktweisen Korre- lation eingesetzt werden.
Selbstverständlich können auch andere mathematische Operationen zur Korrelation der Intensitäten der durch das Untersuchungsobjekt hindurch getretenen Röntgenstrahlung von einem Bildpunkt durchgeführt werden. Beispielsweise kann die Intensität der Röntgenstrahlung im unmittelbaren Bereich der Absorptionskante, etwa in einem Bereich von ± 2 keV relativ zur Absorptionskante, in kleinen Schritten, beispielsweise in 0,2 keV-Schritten, gemessen und über die Energie differenziert werden. Hierzu kann ein Differenzierglied eingesetzt werden. Im Bereich der Absorptionskante wird dadurch ein großer Sprung in der ersten Ableitung der Intensität festgestellt, der als signifikantes Signal in dem Bildpunkt erscheint.
Aus den vorstehenden Überlegungen wird deutlich, dass mit dem Detektor entweder die Intensitäten der Röntgenstrahlung mit bestimmten Energiewerten (in engen Energieintervallen, beispielsweise ± 0,2 keV) oder der Intensitätsverlauf über einen bestimmten Spektralbereich (beispielsweise ± 3 keV, relativ zur Ab- sorptionskante) ermittelt werden.
Um ein möglichst großes Signal aus den Bereichen im Untersuchungsobjekt erhalten zu können, in denen sich Röntgenkontrastmittel befindet, werden die Intensitäten der detektierten Röntgenstrahlung vorzugsweise unterhalb und ober- halb der K-Kante des Absorptionsspektrums des kontrastgebenden Elements erfasst. Grundsätzlich sind aber auch Messungen im Bereich der L-Absorp- tionskante oder höherer Kanten möglich.
Zur Verarbeitung der gemessenen Intensitäten eines Bildpunktes sind vorzugs- weise folgende Einrichtungen vorgesehen, die in einer Datenverarbeitungsanlage realisiert sein können, nämlich: e. eine erste Speichereinheit, mit der die Intensitäten als Funktion der Energie I(E) einzelner Bildpunkte vom Untersuchungsobjekt spei- cherbar sind, f. eine Recheneinheit, mit der die Intensität I(E-ι) der detektierten Röntgenstrahlung von einem Bildpunkt vom Untersuchungsobjekt, z.B. mit einer Energie oberhalb einer Absorptionskante des kontrastgebenden Elements eines Röntgenkontrastmittels, mit der Intensität I(E ) der detektierten Röntgenstrahlung von demselben Bildpunkt, z.B. mit einer Energie unterhalb der Absorptionskante des kontrastgebenden Elementes des Röntgenkontrastmittels, korrelierbar ist, z.B. I(Eι)/ I(E2), g. eine zweite Speichereinheit, mit der die durch Korrelation aus den In- tensitäten eines einzelnen Bildpunktes erhaltenen Werte zwischenspeicherbar sind.
Dadurch ist es möglich, entweder zuerst die Intensitäten aller Bildpunkte unterhalb oder oberhalb der Absorptionskante zu erfassen, danach alle anderen Intensitäten aller Bildpunkte und anschließend die gemessenen Datensätze bild- punktweise miteinander zu korrelieren und zur Bildgebung zu nutzen oder alternativ Bildpunkt für Bildpunkt die jeweiligen Intensitäten zu messen, zu korrelieren und anschließend die erhaltenen Daten zur Bildgebung einzusetzen. Hierzu werden die erhaltenen Daten bildpunktweise an eine Ausgabeeinheit übergeben, die beispielsweise einen Monitor (Kathodenstrahlröhre (CRT) oder LCD- Anzeige) oder einen Plotter enthält.
Zur nachfolgenden Erläuterung der Erfindung dienen folgende Figuren und Beispiele. Es zeigen im Einzelnen:
Fig. 1 eine Gesamtansicht eines ersten Phantoms,
Fig. 2 eine Grauwertauswertung der Messproben im ersten Phantom,
Fig. 3 Spektren von Proben des ersten Phantoms,
Fig. 4 Röntgenstrahlungsintensität im Bereich von zwei Messküvetten im ersten Phantom, Fig. 5 Intensitätsdifferenz oberhalb und unterhalb der K-Kante von I bzw. der K-Kante von Gd im ersten Phantom, Fig. 6 Ausschnitt aus dem ersten Phantom, Fig. 7 Gesamtintensitätsverlauf im Auschnittsbereich von Fig. 6, Fig. 8 eine Gesamtansicht eines zweiten Phantoms, Fig. 9 Schwächung der Gesamtsignalintensität SlgΘS im Phantom von Fig. 7, Fig. 10 Röntgenspektren an den Positionen 30 mm, 40 mm und 60 mm des zweiten Phantoms, Fig. 11 Erste Ableitungen der Röntgenspektren aus Fig. 10 nach der Energie.
Beispiel 1 :
Zur Darstellung eines Phantoms wurde folgender Messaufbau gewählt:
Die Röntgenstrahlungsquelle wurde durch eine Röntgenröhre (10x15 Tubus) mit Wolfram-Anode und 4 mm dickem AI-Filter gebildet. Die Röntgenquelle (RT250) wurde unter folgenden Betriebsbedingungen betrieben: 90 kV, 5 (10) mA, Belichtungszeit t = 1 s. Zur Detektion der Röntgenstrahlung wurde ein CZT-Detektor mit einem 3 mm x 3 mm x 2 mm großen Cadmium-Zink- Tellurid-Kristall und 100/400 μm Lochblenden eingesetzt (Amptek Inc., USA). Die Daten wurden von dem Röntgendetektor an einen Vielkanalanalysator weitergeleitet und anschließend einer Excel-Graphiktabelle zugeführt. Die Signalintensitäten Sl = SI(E) standen damit in digitaler Form als Funktion der Energie E zur Verfügung.
Die Projektionsbilder wurden mit einer Siemens Polydoros Röntgenröhre, die bei 90 kV, 4 mAs betrieben wurde, in 110 cm Entfernung mit AGFA Speicherfolien aufgenommen. Von den an der Workstation digital zur Verfügung stehenden Bildern wurden die Grauwerte an den gewünschten Positionen ausgelesen.
Das Untersuchungsobjekt war ein Phantom, das aus 2 cm dickem Bauchspeck auf einer Acrylatglasunterlage und vier darauf angeordneten 1 cm-PIastikküvet- ten bestand, die mit 1) einer 30 mg/ml I (= 236 mmol I/L) (in Form einer lodverbindung, Ultra- vist®) enthaltenden wässrigen Lösung, 2) einer 100 mmol Gd/L (in Form einer Gadoliniumverbindung, Gadovist") enthaltenden wässrigen Lösung, 3) einer 5 mg/ml I (in Form einer lodverbindung) enthaltenden wässrigen Lösung, 4) Wasser
gefüllt waren. Das Phantom wurde in den Strahlengang gebracht.
Zur optischen Darstellung der Gesamtanordnung wurde zunächst der Detektor durch einen Phosphorschirm (Agfa Image Plate) ersetzt, in dem das erzeugte Projektionsbild in Form getrappter Elektronen latent gespeichert und danach mit einem Laser ausgelesen (sichtbar gemacht) wurde. Die aufgenommene Anordnung ist in Fig. 1 angegeben. Am unteren Bildrand ist die Acrylglasplatte durch deren Rand erkennbar. Der Bauchspeck ist durch die insbesondere am linken und am rechten Rand erkennbare Streifenbildung sichtbar. Die etwa im mittleren Teil der Figur erkennbaren dunkleren Strukturen sind die Messküvet- ten, die - in der Reihenfolge von unten nach oben - die Proben 1), 2), 3) und 4) enthielten.
Zur Ermittlung der Intensitäten der durch die Meßküvetten hindurch tretenden Röntgenstrahlung wurden die Grauwerte auf dem ausgelesenen Phosphorschirm im Bereich der Küvetten bestimmt. Die Schwächung der Röntgenstrahlung durch die Küvetten ist in Fig. 2 dargestellt. Die Balken geben die jeweiligen Grauwerte im Vergleich mit dem Hintergrund an. Die größte Schwächung der Strahlung wurde mit der 30 mg/ml I enthaltenden Küvette erhalten. Die Probe mit 5 mg/ml I ergibt gegenüber der Wasser enthaltenden Küvette keinen signifikanten Unterschied der Schwächung.
Zur Ermittlung der spektralen Zuordnung war das Phantom über dem Detektor auf einem x-y-Verschiebetisch montiert. Zur relativen Verschiebung des Phantoms gegenüber dem Detektor wurde der Tisch nur in x-Richtung verschoben.
Zunächst wurden Spektren der transmittierten Röntgenstrahlung an verschiedenen Stellen unter dem Phantom aufgenommen. Hierzu wurde das Phantom in Schritten von 5 mm in x-Richtung über den fixierten Röntgendetektor bewegt. Für jede x-Lokalisation wurde ein Röntgenspektrum aufgenommen. Die vom
Detektor ermittelten Zählratenwerte wurden als Funktion der Energie in Excel- Tabellen übernommen. Dadurch wurde ein x,E-Feld (x = x-Verschiebung, E = Energie) erhalten, wobei zu jedem Punkt (x,E) eine Signalintensität Sl in [cps] gehörte. Es wurde nur der Bereich zwischen 20 und 100 keV betrachtet. Zur besseren Darstellung wurden Energiebänder betrachtet, in denen die gemessenen Sl über Energiebereiche gemittelt wurden. Die Bereiche sind 22,5 keV, 32,3 keV, 34,2 keV, 40,9 keV, 51 ,2 keV und 56,9 keV. Die Bereiche 22,5 keV, 40,9 keV und 56,9 keV lagen außerhalb der K-Kanten der kontrastgebenden Elemente I bzw. Gd. Mit Einschluss der K-Kanten wurden des Weiteren die Differenzen der Sl gebildet, nämlich die Differenzen Δi = SI(E=34,2keV) -
SI(E=32,2keV) und Δ2 = SI(E=51 ,2keV) - SI(E=49,2keV). Ferner stand auch die Gesamt-Signalintensität S[ges zur Verfügung.
In Fig. 3 sind Spektren für Luft an der x-Koordinatenposition 0 mm (Kurve A), Speck an der x-Koordinatenposition 25 mm (Kurve B), für die 30 mg/ml I in wässriger Lösung enthaltende Küvette an der x-Koordinatenposition 40 mm (Kurve C) und für die 100 mM Gd in wässriger Lösung enthaltende Küvette an der x-Koordinatenposition 55 mm (Kurve D) dargestellt. Die K-Kanten von I bei 33,2 keV und von Gd bei 50 keV in den von den Küvetten aufgenommenen Spektren sind gut sichtbar.
Weiterhin wurde die Intensität am Detektor in Abhängigkeit von der Verschiebung des Phantoms bei verschiedenen Detektor-Energien ermittelt. Die Kurven sind in Fig. 4 dargestellt. Die einzelnen Kurven sind bei unterschiedlichen De- tektor-Energien aufgenommen worden (Kurve A: 30,97 keV, Kurve B: 34,86 keV, Kurve C: 40,01 keV, Kurve D: 48,84 keV, Kurve E: 51 ,30 keV, Kurve F: 60,19 keV). Das Profil des Phantoms ist gut erkennbar. Die Ortsauflösung der Scans wird durch die Schrittweite von 5 mm bestimmt. Daher sind die Küvetten nicht durch senkrechte Flanken im Intensitätsverlauf dargestellt. Die Transparenz nimmt mit der Röntgenenergie zu. Ausnahmen bilden die K-Kanten, wie im Differenzbild erkennbar (Fig. 5). In Fig. 5 sind die Differenzen der
Signalintensitäten bei den Energien, die die jeweilige K-Kanten-Energie einschließen, gebildet und dargestellt. Die mit 35 bezeichnete Kurve schließt die lod-K-Kante ein, diejenige mit 51 bezeichnete die von Gadolinium. Anhand des Kurvenverlaufs ist deutlich zu sehen, dass in dem einen Fall nur lod, im ande- ren nur Gd sichtbar ist. Bei der lod-Kurve (35) deutet sich neben der ausgeprägten Signaländerung für die 30 mg l/ml enthaltende Probe in Bildmitte gerade noch die 5 mg l/ml enthaltende Küvette am rechten Bildrand an.
Um eine Übereinstimmung zwischen dem Profil der Gesamtsignalintensität SIges und der Anordnung des Phantoms zu belegen, wurde eine Ausschnittdarstellung des Phantoms dem Profil der Gesamtsignalintensität Slges gegenübergestellt. In Fig. 6 ist ein Ausschnitt aus dem Phantom mit Hilfe eines Phosphorschirms (Agfa Image Plate) gezeigt. In Fig. 7 (darunter) ist ein Profil der Gesamtsignalintensität SIges über einen Verschiebeweg von 80 mm in x-Richtung gezeigt, der die Küvetten schneidet. Ganz links im Profil ist die Acrylatglasun- terlage in konstanter Intensität wiedergegeben. Rechts daneben schließt sich mit abfallender Intensität bis etwa 35 mm der Bauchspeck an. Rechts daneben liegt die 30 mg/ml I enthaltende Messküvette (weiterer Abfall der Intensität). Nach geringfügigem Anstieg der Intensität schließt sich ein Bereich verringerter Intensität durch die Absorption durch die Messküvette mit 100 mM Gd an. Im x- Koordinatenbereich von etwa 65 bis 75 mm schließt wiederum ein Bereich an, in dem lediglich der Bauchspeck absorbiert. Ganz rechts ist ein erneuter Abfall der Intensität zu erkennen (x-Koordinatenbereich von etwa 80 mm), der auf die Absorption der Röntgenstrahlung durch die 5 mg/ml I enthaltende Messküvette zurückzuführen ist.
Beispiel 2: Als Untersuchungsobjekt wurde ein Phantom durch Anordnung von zwei 1 cm- Plastikküvetten sowie einem Plastikstreifen auf einer Acrylatglasunterlage her-
gestellt. Die Küvetten waren mit 0,5 mol Gd/L (in Form einer Gadoliniumverbindung in wässriger Lösung) bzw. mit 0,47 mol I/L (in Form einer lodverbindung in wässriger Lösung) gefüllt.
Zunächst wurde wiederum eine Gesamtabbildung der Anordnung mit einem Phosphorschirm (Agfa Image Plate) angefertigt. Die Einzelheiten der Versuchsdurchführung sind in Beispiel 1 angegeben. Die Anordnung ist in Fig. 8 dargestellt.
Die Gesamtsignalintensität Slges als Funktion der x-Verschiebung des Phantoms wurde aufgezeichnet. Die Schwächung der Röntgenintensität durch die Plastikfolie, die lod enthaltende Messküvette und die Gadolinium enthaltende Messküvette (von links) sind gut erkennbar.
Dies ist auch im parallel dazu angefertigten Profil der Gesamtintensität Slges erkennbar, das unter Verwendung der Messanordnung mit x-y-Verschiebetisch und CZT-Detektor erhalten wurde. Das Profil ist in Fig. 9 wiedergegeben. Das Profil wurde entlang der Diagonalen in der Gesamtansicht von Fig. 8 von rechts oben nach links unten erstellt. In Fig. 10 sind Röntgenspektren an den Positio- nen 30, 40 und 60 mm dargestellt und in Fig. 11 die ersten Ableitungen der Signalintensitäten nach der Energie (dargestellt ist nur der Bereich bis 60 keV, um Effekte an den charakteristischen Emissionslinien aus den Spektren zu unterdrücken). Die ersten Ableitungen spiegeln die Steigung der Signalintensitäten als Funktion der Energie wider. Es ist deutlich zu sehen, wie sich in den ersten Ableitungen lod und Gadolinium vom Hintergrund (Kurve bei 30 mm) abheben.
Es versteht sich von selbst, dass die hier beschriebenen Beispiele und Ausfüh- rungsformen lediglich erläuternd zu verstehen sind und dass viele Abwandlungen und Varianten dieser Beispiele und Ausführungsformen sowie Kombinatio-
nen der Ausführungsformen und der hier beschriebenen Merkmale für einen Fachmann erkennbar und als Teil der Offenbarung dieser Anmeldung anzusehen sind sowie innerhalb des Schutzbereiches der beanspruchten Er indung liegen.