Beschreibung
Versand von Nachrichten mit empfängerspezifischen Nachrichtenteilen an mindestens zwei Empfänger
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Versand einer Nachricht mit mindestens einem als nur für mindestens einen ausgewählten Empfänger bestimmt gekennzeichneten Nachrichtenteil an mindestens zwei Empfänger über ein Kommunikationsnetz.
Beim Versenden von elektronischen Nachrichten, wie zum Beispiel Emails, Kurznachrichten (SMS) , Multimedia-Nachrichten (MMS) etc. können mehrere Empfänger (Adressaten) angegeben werden. Diese Adressaten lassen sich kategorisieren in:
- ,Än' (bzw. ,To') adressierte Empfänger, an die zum Beispiel eine Email unmittelbar gerichtet ist,
- ,CC (Carbon Copy) adressierte Empfänger, die zum Beispiel die Email , zur Information' erhalten sollen. Alle Empfänger der Email können sehen, wer CC-Adressat ist,
- , BBC (Blind Carbon Copy) adressierte Empfänger, die zum Beispiel die Email , zur Information' erhalten. Kein weiterer Empfänger dieser Nachricht kann sehen, wer BCC-Adressat ist (außer der BCC-Adressat selbst) . Der Inhalt der Email ist für alle Empfänger derselbe, unabhängig davon, ob An-(To-), CC- oder BCC-Adressat ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine effiziente und kosteneffektive Möglichkeit für den Versand von Nachrich- tenteilen in einer Nachricht, die nur von bestimmten Empfängern gesehen werden sollen, vorzuschlagen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß jeweils durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Ein Kern der Erfindung besteht darin, dass in einer Nachricht mindes-
tens ein Nachrichtenteil für mindestens einen Empfänger gekennzeichnet wird. Eine Nachricht mit dem Haupt-Nachrichtenteil und den empfängerspezifischen Nachrichtenteil (en) wird von einer Anwendung (Client) im Endgerät und/oder einem Ser- ver im Netzwerk generiert. Die Server-Funktionalität soll dafür er indungsgemäß so erweitert werden, dass Nachrichten entsprechend ihren empfängerspezifischen Inhalten bzw. Nachrichtenelementen und der Zuordnung von Nachrichtenteilen zu den Empfängern generiert und versendet werden können. Die Client-Funktionalität soll so erweitert werden, dass der sendende Client teilnehmerspezifische Nachrichten entspechend der Kennzeichnung von Nachrichtenteilen zu den Empfängern erstellen und versenden kann und der Empfangs-Client Nachrichten empfangen und teilnehmerspezifische bzw. uninteres- sante Nachrichtenteile herausfiltern kann. Ein Nachriσhten- teil kann dabei aus einem alphanumerischen Text, einer alphanumerischen Textdatei, einer Audiodatei, einer Videodatei, einer Bilddatei, einer Applikation und/oder einer sonstigen Datei bestehen. Nur der/die Empfänger, für den/die der ge- kennzeichnete Nachrichtenteil bestimmt ist, erhält neben der Nachricht auch den gekennzeichneten Nachrichtenteil und kann ihn dekodieren bzw. anzeigen. Selbstverständlich kann es auch mehrere gekennzeichnete Nachrichtenteile geben. Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Vorrichtung besteht darin, dass auf sehr einfache Art und Weise Nachrichtenteile, die nur für bestimmte Empfänger bestimmt sind, in einer Nachricht versendet werden können. In einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird dafür ein neuer MIME-Type (Multipurpose Internet Mail Extensions, RFC822, Standard for the format of ARPA internet text messages, 08/1982) definiert, mit dessen Hilfe empfängerspezi ische Nachrichtenteile definiert und bestimmten Empfängern zugeordnet werden können.
Dadurch wird eine sehr kosteneffektive und einfach zu implementierende Lösung vorgeschlagen.
Die Erfindung wird anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Im Einzelnen zeigen
Figur 1 eine erfindungsgemäße Lösung mit einer Filterfunktion in einem Server, Figur 2 eine erfindungsgemäße Lösung mit einem fil- ternden, sendenden Client,
Figur 3 eine erfindungsgemäße Lösung mit einem filternden, empfangenen Client, Figur 4 einen vereinfacht dargestellten erfindungsgemäßen Server.
Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Lösung mit einer Filterfunktion in einem Server 2. Für dieses Ausführungsbeispiel wird angenommen, dass Client X 1 eine Nachricht über einen Server 2 an Client Y 3 und Client Z 4 versenden möchte. Ein Client kann dabei ein Mobilfunkendgerät, ein Handheld, ein
Computer, ein Notebook und/oder Ähnliches sein. Die Nachricht kann beispielsweise folgendermaßen aussehen:
Von: Client X Gesendet: 29 January 2003 09:05 An: Client Y CC (Carbon Copy) : Client Z Subjekt: Abwesenheit
Hallo zusammen, ich bin am 03.02.2003 nicht im Büro.
Client Z: Bitte trage mich in die Abwesenheitsliste ein. Danke.
MfG, Client X
Beispiel 1
Diese Nachricht besteht aus einem Hauptteil A, der für alle Empfänger 3, 4 der Nachricht derselbe ist, und einem Nach- richtenteil B, der nur für bestimmte Kommunikationsteilnehmer empfangbar (lesbar) sein soll bzw. interessant ist. Der Haupt-Nachrichtenteil A: "Hallo zusammen, ich bin am 03.02.2003 nicht im Büro. MfG, Client X" ist für alle Empfänger, d.h. Client Y 3 und Client Z 4 derselbe. Der Neben-Nach- richtenteil B ist in diesem Beispiel die Zeile λClient Z:
Bitte trage mich in die Abwesenheitsliste ein. Danke." Dieser Teil ist nur für Client Z 4 interessant und soll daher nur für Client Z 4 empfangbar und/oder lesbar sein. In dieser Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens generiert der senden- de Client X 1 eine Nachricht, die alle Nachrichtenteile, d.h. den Hauptteil A und den Neben-Nachrichtenteil B enthält. Erfindungsgemäß beinhaltet diese Nachricht mindestens eine Kennzeichnung, welche zum einen die Nachrichtenteile definiert und zum anderen die Zuordnung von Nachrichtenteilen zu den einzelnen Empfängern 3, 4 enthält. Die Übertragung der
Nachricht erfolgt in zwei Schritten: Zuerst sendet der Client X 1 die Nachricht mit den gekennzeichneten Nachrichtenteilen und der Zuordnung von Nachrichtenteilen zu den Empfängern 3, 4 an den Server 2. Im zweiten Schritt generiert der Server 2 aus der empfangenen Nachricht und den enthaltenen Kennzeichnungen, d.h. der Definition der Nachrichtenteile und der Zuordnung der Nachrichtenteile zu Empfängern, die empfängerspezifischen Nachrichten, die daraufhin an die entsprechenden Clients 3, 4 versendet werden. Beim Erstellen der Nachrichten im Server 2 könnte es zwei verschiedene Ansätze geben. Zum einen ist es möglich, dass man in den Kennzeichnungen vorgibt, welche Nachrichtenteile zu einem bestimmten Client 3, 4 nicht gesendet werden sollen (Schließe Client Y für Nachrichtenteil B aus) . Zum anderen ist es möglich, dass man in den Kennzeichnungen angibt, welche Nachrichtenteile nur an bestimmte Clients 3, 4 gerichtet sind (Weise Nachrichtenteil B nur Client Z zu) . Das Senden der Nachrichten vom Server 2 an
die Empfänger-Clients 3, 4 erfolgt dann wie nach dem Stand der Technik, d.h. es ist keine zusätzliche Signalisierung erforderlich. Bei Verwendung von MIME (Multipurpose Internet Mail Extensions, RFC822, Standard for the format of ARPA in- ternet text messages, 08/1982) muss der Server 2 nun erkennen, dass er die Nachrichtenteile selektiv betrachten und an die entsprechenden Clients 3, 4 versenden soll. Dafür soll erfindungsgemäß ein neuer MIME-Typ ,Message-Split' (Nachrichten-Trennung) eingeführt werden. Auf Grund des MIME-Types ,Message-Split' erkennt der Server 2, dass der gekennzeichnete Nachrichtenteil nur an einen bestimmten Empfänger 3, 4 gerichtet ist. Im folgenden Beispiel wird nun unter ,Message- Split' der Nachrichtenteil aufgeführt, der nur für den Client Z 4 interessant ist:
Von: Client X An: Client Y CC: Client Z Subj ekt : Abwesenheit
*******Hier kommt der Teil, der für Client Y und Client Z is .
Content-Typ: Text Hallo zusammen, ich bin am 03.02.2003 nicht im Büro.
*******Hier kommt der Teil, der erfindungsgemäß nur für Client Z ist!
Content-Typ: Message-Split An: Client Z
Bitte trage mich in die Abwesenheitsliste ein. Danke.
*******Hier kommt der Teil, der für Client Y und Client Z ist . Content-Typ: Text MfG, Client X
Der Server 2 erkennt an dem erfindungsgemäßen MIME-Typ ,Mes- sage-Split' , dass er die Nachricht trennen muss und sendet dann die folgenden Nachrichten an Client Y 3 bzw. Z 4 weiter:
Von: Client X
Gesendet: 29 January 2003 09:05
An: Client Y
Subjekt: Abwesenheit
Hallo zusammen, ich bin am 03.02.2003 nicht im Büro.
MfG, Client X
und
Von: Client X Gesendet: 29 January 2003 09:05
An: Client Z
Subjekt: Abwesenheit
Hallo zusammen, ich bin am 03.02.2003 nicht im Büro.
Bitte trage mich in die Abwesenheitsliste ein. Danke,
MfG, Client X
Figur 2 zeigt eine erfindungsgemäße Lösung mit einem filternden sendenden Client X 1. Hier filtert der sendende Client X 1 die Nachricht bzw. die Nachrichtenteile, generiert zwei verschiedene Nachrichten und versendet diese separat. Im Beispiel sendet Client X 1 eine Nachricht, bestehend aus Haupt-
teil A und Neben-Nachrichtenteil B, an Client Y 3. Zusätzlich sendet er eine zweite Nachricht, die nur aus dem Hauptteil A besteht an den Client Z 4.
Figur 3 zeigt eine erfindungsgemäße Lösung mit einem filternden empfangenen Client 3, 4. Hier versendet Client X 1 nur eine Nachricht, die alle Nachrichtenteile enthält (d.h. Hauptteil A und Neben-Nachrichtenteil B) . Die Empfänger- Clients 3, 4 filtern die Nachrichtenteile heraus, die für sie interessant bzw. nicht interessant sind. Dafür soll die Nachricht Kennzeichnungen enthalten, die zum einen die Nachrichtenteile definieren und zum anderen die Zuordnung von Nachrichtenteil zu Empfängern 3, 4 enthält. Zum Beispiel sendet Client X 1 die Nachricht, bestehend aus Hauptteil A und Ne- ben-Nachrichtenteil B über einen Server 2 an Client Y 3 und
Client Z 4. Es sei nun angenommen, dass Neben-Nachrichtenteil B nur für Client Y 3 bestimmt ist. Daher filtert Client Z 4 diesen Neben-Nachrichtenteil B heraus und löscht ihn. Für den Kommunikationsteilnehmer wird die Nachricht nun so darge- stellt, als wäre der Neben-Nachrichtenteil B nicht empfangen worden. Bei Verwendung eines MIME-Types muss der Empfangs- Client 3, 4 nun erkennen, dass er die Nachrichtenteile selektiv betrachten und entsprechend filtern und löschen soll. Dafür kann ebenfalls der in Figur 1 beschriebene MIME-Typ ,Mes- sage-Split' genutzt werden. Client Y kann zum Beispiel erkennen, dass der unter dem MIME-Typ ,Message-Split' aufgeführte Nachrichtenteil für ihn nicht interessant ist und soll so implementiert sein, dass dieser Nachrichtenteil gelöscht und nicht angezeigt wird.
Figur 4 zeigt einen vereinfacht dargestellten Server 2, der wie in Figur 1 beschrieben eine vom Client X 1 versendete Nachricht an den Client Y 3 und den Client Z 4 entsprechend einer Kennzeichnung aufteilt und weiterleitet. Der Server 2 erhält die Nachricht über die Empfangseinheit 5. Er (2) stellt die Nachrichten gemäß Figur 1 für die Clients 3, 4 in einer Verarbeitungseinheit 6 zusammen und sendet die Nach-
richten über eine Sendeeinheit 7 an die Clients 3, 4. Der Server kann sich in einem zellularen Mobilfunknetz befinden. Andere Kommunikations- und Datennetze sind ebenso vorstellbar.