Beschreibung
Verfahren und Vorrichtung zum Bohren von Löchern mit C02 -Laserimpulsen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bohren von Löchern mit C02-Laserimpulsen unter Verwendung eines C02-Lasers. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bohren feinster Löcher, d. h. Löcher mit einem Durchmesser von weniger als 100 um, hoher Qualität und Variabilität der Bohrlochparameter, insbesondere der Lochgeometrie, mit C02-Laserimpulsen unter Verwendung eines C02- Lasers höchster Strahlqualität, d. h. mit einer Strahlqualitätskennzahl größer als 0,8, bei gleichzeitigem Schutz kon- struktiver Elemente, wie z.B. Flächen, die dem Bohrloch in geringem Abstand (mm-Bereich) gegenüberliegen, vor schädlicher Beeinflussung, wie Aufheizen, Anschmelzen oder gar Abdampfen infolge durch das Bohrloch hindurchtretender Strahlung.
Das Bohren von Löchern als eine außerordentlich breit eingesetzte Basistechnologie hat durch den Einsatz der Lasertechnik in den letzten Jahrzehnten einen Innovationsschub bekommen, der alle relevanten Parameter betrifft. An erster Stelle ist dabei die hohe Präzision der Bearbeitung zu nennen, die bis zu Feinstbohrungen im μm-Bereich reicht, aber auch die neuen Möglichkeiten der Bearbeitung von besonders schwierigen Werkstoffen, die z.B. durch hohe Schmelz- und Verdampfungstemperaturen, große Härte oder hohe Sprödigkeit charakterisiert sind. Die erreichten kurzen Bearbeitungszeiten oder die Flexibilität im Hinblick auf die Bohrlochgeometrie eröffnen dem Laserstrahlbohren immer wieder neue Einsatzfelder und rücken ständig neue Herausforderungen in den Blickpunkt von Wissenschaft und Technik. Mit der Verfeinerung der zur Verfügung stehenden
Technologien wächst gleichermaßen auch die Wunschliste der Industrie nach Parametern bei der Lochfertigung, die immer wieder an die Grenzen des jeweiligen Standes der Technik führen. Zur Lösung dieser Aufgaben gibt es neben der Palette der eta- blierten Bearbeitungslaser und dem kontinuierlichen Fortschritt der Lasertechnik allgemein, z.B. auf dem Gebiet der Kurzpulstechnik, im Wesentlichen vier Verfahrensvarianten zum Bohren mit Laserstrahlung, die sich hinsichtlich der Pulszahl und der räum- bzw. zeitaufgelösten Pulsfolge unterscheiden lassen. Diese Verfahren sind das Einzelpulsbohren, das Perkussionsbohren, das Trepanierbohren und das Wendelbohren (F. Dau- singer, T. Abeln, D. Breitling, J. Radtke : Bohren keramischer Werkstoffe mit Kurzpuls-Festkörperlaser. LaserOpto 31(3), 78 (1999) ) . Die Wahl des Verfahrens richtet sich nach den ap- plikationsspezifischen Qualitätsansprüchen. Während das Einzelpulsbohren als einfachste Version im Bereich der Hochgeschwindigkeitsbearbeitung mit relativ geringen qualitativen Ansprüchen anzusiedeln ist, nimmt die Qualität mit zunehmendem Verfahrensaufwand in der Regel um den Preis einer Prozessver- langsamung zu.
Beim Einzelpulsbohren wird die gesamte Energie zur Herstellung der gewünschten Bohrung mit einem einzigen Strahlungsimpuls eingebracht. Typische Bohrungsdurchmesser liegen zwischen 20 μm und 250 μm, typische Bohrtiefen bei wenigen mm. Da hier die Durchmessertoleranzen und Rauhigkeitskennwerte in der Größenordnung von ± 10 μm liegen, ist das Einzelpulsbohren für die Herstellung von Präzisionsbohrungen nicht geeignet (VDI: Abtragen, Bohren und Trennen mit Festkörperlasern. Laser in der Materialbearbeitung Band 7, VDI-Verlag, Düsseldorf (1998)).
Zur Steigerung der Qualität ist es vielmehr vorteilhaft, das Bohrungsvolumen in vielen Einzelschritten abzutragen, da durch
die reduzierte Abtragsmenge je Puls instabile Prozessablaufe minimiert werden können. Dies wird z.B. beim Perkussionsbohren realisiert, bei dem eine Serie von Pulsen auf die gleiche Stelle des Werkstuckes abgegeben wird. Auf diese Weise lassen sich schlanke Bohrungen (Aspektverhaltnisse deutlich über 10 sind möglich) mit Durchmessern zwischen einigen 10 μm und 500 μm über mehrere mm Tiefe erzeugen (H. Hügel: Strahlwerkzeug Laser. Teubner Studienbucher, Stuttgart (1992) ) . Nachteilig gegenüber dem Einzelpulsbohren ist beim Perkussionsbohren die niedrigere Prozessgeschwindigkeit.
Werden Bohrungsdurchmesser gewünscht, die die Große des Fokus übersteigen, kommen zu ihrer Herstellung die Bearbeitungsverfahren Trepanierbohren und Wendelbohren in Frage. Beim Trepa- nieren werden die Bohrungen durch einen gepulsten Laserstrahl quasi ausgeschnitten mit dem Vorzug, dass sich Bohrungen mit hoher Parallelität der Bohrlochwande, glatten Flanken sowie scharfen Ein- und Austrittskanten über einen einige mm großen Durchmesser- und Tiefenbereich herstellen lassen. Hier ist der Bohrungsdurchmesser vom Strahlquerschnitt weitgehend unabhängig, was beim Einsatz von Kurzpulslasern die Reduzierung des auftretenden Schmelzfilms ermöglicht. Dies wird sofort klar, wenn man den von der Fokussierung abhangigen Intensitatsgra- dienten eines Gaußstrahls betrachtet. Wahrend sich bei Abstim- mung des Fokusdurchmessers beim einfachen Einzelpuls- oder
Perkussionsbohren auf die gewünschte Bohrungsgroße eine Gauß- verteilung mit flachem Gradienten ergibt, lasst das Trepanier- und Wendelbohren einen Strahl mit sehr steilen Flanken zu. Dadurch wird die Abtragsschwelle des jeweiligen Materials inner- halb engerer Grenzen erreicht, wodurch die Präzision zunimmt.
Die notwendige Relativbewegung zwischen Strahl und Werkstuck kann auf unterschiedlichste Weise realisiert werden, z.B.
durch die Führung des Strahls mittels einer auf rotierenden Teilplatten basierenden Optik oder durch die Bewegung des Werkstückes selbst. Moderne Trepanieroptiken sind in der Lage, den Strahl gegenüber seiner ursprünglichen Strahlachse zu kippen und zu versetzen, damit über die anschließende Fokussie- rung ein Versatz (Radius der Bohrung) und ein Hinterschnitt (Konus der Bohrung) entsteht (K. Jasper: Neue Konzepte der Laserstrahlformung und -führung für die Mikrotechnik. Utz Verlag München, zur Veröffentlichung vorgesehen (2003)).
Das Wendelbohren unterscheidet sich vom Trepanieren, das den Schneidverfahren zugeordnet werden kann, dadurch, dass die Bohrung erst nach mehreren Überfahrten fertiggestellt ist. Die damit verbundene Reduzierung des Abtragvolumens pro Strah- lungsimpuls wirkt sich ebenfalls positiv auf die Präzision der Bohrung aus .
Die zum Bohren einsetzbare Palette von Lasern ist außerordentlich vielgestaltig (G. Herziger, P. Loosen: Werkstoffbearbei- tung mit Laserstrahlung. München, Wien: Carl Hanser Verlag,
1993) . Sie reicht vom Rubinlaser als dem „Pionier" des Laserstrahlbohrens, mit dem bereits vor 40 Jahren industriell Uhrensteine gebohrt wurden, über die am breitesten eingesetzten Nd:YAG- und C02-Laser bis hin zu Excimerlasern für Feinstboh- rungen und in jüngster Zeit die Ultrakurzpulslaser (ps- und fs-Bereich) , insbesondere Titan-Saphir- und Faserlaser.
Aus prinzipiellen physikalischen Gründen sind Laserstrahlen um so besser fokussierbar (und damit um so kleinere Lochdurchmes- ser möglich), je kürzer ihre Wellenlänge ist. Hier liegt der Hauptvorzug der Excimerlaser mit Wellenlängen im UV-Bereich und der Hauptnachteil der C02 -Laser mit ihrer relativ großen Wellenlänge um etwa 10 μm. Zahlreiche andere Aspekte relati-
vieren jedoch die Verhältnisse drastisch. So kann die optimale Fokussierung nur bei guter Strahlqualität (möglichst TEM0o -Mode, also gaußförmiges Intensitätsprofil) realisiert werden. Hier liegt nun wieder ein großer Vorzug des C02 -Lasers, der in zahlreichen kommerziellen Versionen verfügbar ist, die bei hohen Ausgangsleistungen im kW-Bereich Strahlqualitätskennzahlen K nahe 1 (typisch für C02 -Laser guter bis sehr guter Strahlqualität sind K-Werte zwischen 0,7 und 0,9) erreichen. Hinzu kommen Aspekte wie die gute Pulsbar- keit mit möglichst großer Variationsbreite der Pulsparameter zur optimalen Anpassung an den Wechselwirkungsprozess Laserstrahlung-Werkstoff, ausreichend hohe Leistungen (sowohl mittlere als auch Pulsspitzenleistungen) , die Langzeitstabilität aller Laserparameter (3-Schichtbetrieb ! ) und schließlich die Investitions- und Betriebskosten. Da der C02 -Laser als der auch heute noch am breitesten eingesetzte Materialbearbeitungslaser speziell unter den zuletzt genannten Gesichtspunkten relevante Vorteile gegenüber etablierten Lasern wie Nd:YAG- und Excimerlasern, erst recht aber gegenüber den noch in der Entwicklung befindlichen Verfahren, z.B. dem Bohren mit ultrakurzen Impulsen, besitzt, ist es aus Sicht des industriellen Einsatzes sinnvoll, alle Möglichkeiten dieses Lasertyps maximal auszureizen und so die höchste Effizienz bei der Lösung solcher Aufgaben zu sichern, die zunächst bei der Be- trachtung des Standes des Technik außerhalb der Möglichkeiten der C02 -Lasertechnik zu liegen scheinen.
Als eine solche Aufgabe höchster Aktualität soll exemplarisch das Bohren von Einspritzdüsen in der Kfz-Technik genannt und nachfolgend näher diskutiert werden (die Palette anspruchsvoller high-tech-Bohrungen lässt sich selbstverständlich beliebig erweitern; es sei nur auf das Laserstrahlbohren von chirurgischen Kanülen, Turbinenschaufeln, Luftleitblechen, Filterein-
heiten, Drosseln etc. hingewiesen). Zur Verwirklichung von Kraftstoffeinsparungen bei gleichzeitiger Leistungssteigerung der Motoren tragen neben dem Einspritzdruck auch Form, Anzahl und Große der Kraftstoffeinspritzoffnungen maßgeblich bei, da sie die Charakteristik des sich ausbildenden Kraftstoffsprays und dadurch den Verbrennungsablauf im Motor festlegen. Um zukunftige Abgasnormen zu erfüllen, gehen die Entwicklungen in der Einspritztechnik hin zu immer höheren Drucken bei gleichzeitig unter 100 μm sinkenden Offnungsdurchmessern der Düse. Außerdem steigen die Anforderungen an die Präzision der Bohrungen sprunghaft an, um die stromungstechnischen Vorgaben einhalten zu können. Damit sind also spraybildende Dusenoff- nungen im Visier, die ca. 70 μm Durchmesser bei einer Tiefe von 1 mm aufweisen, scharfkantige Ein- und Austrittsrander so- wie glatte Lochflanken besitzen und von einfach konischer Gestalt sind. Schmelzruckstande und thermisch bedingte Gefuge- veranderungen im angrenzenden Material sind nicht zugelassen, eventuell sind der Lochfertigung aufwendige Prozesse nachgeschaltet, um Restmangel zu beseitigen. Die geometrischen Tole- ranzen der Bohrungen liegen bei wenigen Prozent.
Zur Zeit am besten werden die gestellten Anforderungen durch funkenerosive Verfahren (M. Feurer: Elektroerosive Metallbearbeitung. Vogel-Buchverlag, Wurzburg (1983)) (B. Schumacher, D. Weckerle: Funkenerosion - Richtig verstehen und anwenden.
Technischer Fachverlag Dipl.-Ing. K.H. Moller, Velbert (1988)) erfüllt, allerdings mit dem Nachteil sehr langer Bearbeitungszeiten pro Loch und objektiven Grenzen bezuglich des Durchmessers (ca. 100 μm) und vor allem der Form (Konizitat) der Boh- rung .
Seit einer Reihe von Jahren versucht man intensiv, relevante Fortschritte durch den Einsatz der Lasertechnik zu erreichen,
bisher jedoch mit begrenztem Erfolg. Ursachen dafür sind neben den extrem hohen Forderungen an die Präzision und Zuverlässigkeit (Reproduzierbarkeit aller Parameter) der Bearbeitung vor allem auch technische Details, die eine industrielle Nutzung verhindern, selbst wenn das Bohren eines einzelnen Loches mit den gewünschten Parametern gelungen ist. An dieser Stelle seien zwei Beispiele genannt, die an die geometrischen Randbedingungen bei der Bearbeitung von Einspritzdüsen verknüpft sind.
Ein Hauptproblem ist z. B. die Vernichtung der Reststrahlung, die durch das Bohrloch zum Ende des Bohrprozesses hindurchtritt und die relativ nahe (ca. 1 mm) gegenüberliegende Wand beschädigt, wenn keine besonderen Vorkehrungen getroffen werden. Die bisher genutzten Methoden, z. B. Einführung eines Op- ferkegels in den Raum zwischen den beiden Wänden, sind zeit- und kostenaufwendig und können die Bohrqualität an der Strahlaustrittsseite verschlechtern. Der Einsatz billiger absorbierender Flüssigkeiten, z.B. Wasser, scheitert bei den üblichen eingesetzten Lasern (Nd:YAG-Laser, in jüngster Zeit auch Ti- tan-Saphir- oder Faserlaser) an der Wellenlänge um 1 μm, für die Wasser praktisch transparent ist.
Ein zweites Problem ergibt sich, wenn mittels Trepaniertechnik bei sehr feiner Fokussierung (z.B. bei ca. 20 μm Schnittfugen- breite) ein kegelförmiger Bohrkern entsteht. Dessen prozessgerechte Entfernung ist schwierig, speziell z. B. bei der Nutzung des vorstehend beschriebenen Opferkegels.
Letztlich ist es so, dass bei allen bisher genutzten Verfahren gravierende Probleme im Hinblick auf die komplexe Erfüllung der o. g. Forderungen z. B. beim Bohren von Kraftstoffein- spritzdüsen noch ungelöst sind bzw. nur mit sehr hohem Aufwand gelöst werden können. Das betrifft die immer größer werdenden
Bohrungszeiten, wenn es auf die „magische" 100 μm-Marke für den Bohrlochdurchmesser zugeht, ebenso, wie die Probleme mit der konischen Form der Bohrlöcher, die geometrischen Genauigkeitsforderungen allgemein, das Problem der Randschichten oder das Problem der Vernichtung der Reststrahlung. Die existierenden Lösungsvorschläge befinden sich häufig noch im Stadium der Grundlagenforschung oder erfordern hohen Kostenaufwand.
Ein Verfahren zur Erzeugung definiert konischer Löcher mittels eines Laserstrahls wird in der DE 199 05 571 Cl beschrieben, welches zirkulär polarisiertes Laserlicht verwendet, um nach Anpassung des Durchmessers und der Divergenz des Laserstrahls durch Kombination einer Taumelbewegung des Laserstrahls und gleichzeitiger synchroner Drehung des Laserstrahls um seine eigene Achse Bohrlöcher mit definierter Lochgeometrie, insbesondere konische Bohrlöcher, herzustellen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die einerseits eine Techno- logie zum Bohren feinster Löcher hoher Qualität und Variabilität der Bearbeitungsparameter bei hoher Effizienz, also kurzen Bearbeitungszeiten, bereitstellen, andererseits die kostengünstige, technisch ausgereifte und zuverlässige C02 -Lasertechnik nutzen.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Bohren von Löchern mit C02 -Laserimpulsen unter Verwendung eines C02 -Lasers gemäß Patentanspruch 1 und durch eine Vorrichtung zum Bohren von Löchern mit C02 -Laserimpulsen unter Verwendung eines C02 -Lasers gemäß Patentanspruch 19 gelöst.
Weitere Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
Zusätzlich zu den bereits bekannten Schritten der Umformung der linear polarisierten Strahlung des C02-Lasers in zirkulär polarisierte Strahlung, des Einsatzes optischer Elemente zur Anpassung von Durchmesser und Divergenz des Strahlenbündels sowie Rotation des Intensitätsprofils des Strahlenbündels um seine Strahlachse und Rotation des gesamten Strahlenbündels um die Systemachse mit definiertem, aber frei einstellbarem Abstand sowie Winkel zwischen der Achse des Strahlenbündels und der Systemachse dergestalt, dass bei der anschließenden Fokus- sierung des so geformten Strahlenbündels mittels der Fokus- sieroptik auf die gewünschte Bearbeitungsstelle gewährleistet ist, dass einerseits alle Strahlanteile in diesem Fokusspot vereinigt werden und andererseits die Divergenz der Strahlung nach Passieren des Fokusspots so angepasst ist, dass die gewünschte Lochform entsteht, umfasst das erfindungsgemäße Ver- fahren gemäß Patentanspruch 1 folgende Schritte:
- Die Strahlungsimpulse bzw. Strahlungsimpulsfolgen aus der Strahlung des C02 -Lasers werden extern, also außerhalb des Laserresonators geformt, wodurch deren zeitlicher Leistungsver- lauf, also Spitzenleistung, Dauer und Form der Impulse, sowie deren Strahlqualität derart beeinflusst werden können, dass ein optimaler Bohrprozess gewährleistet wird.
- Die Umgebung des Fokusspots wird mit einem Arbeits- und Schutzgas beblasen. Dies dient zur Optimierung der Wechselwirkung Laserstrahl-Werkstoff, insbesondere zur Reduzierung der verfahrensschädigenden Anteile geschmolzenen Werkstoffes. Dieser Schritt wird vorzugsweise dadurch verbessert, dass ein Ge-
misch aus Sauerstoff und einem Inertgas, vorzugsweise Argon, zum Beblasen verwendet wird.
- Ein weiterer erfindungsgemäßer Schritt besteht in der Unter- drückung der Strahlungsrückkopplung zwischen Werkstück und
C02 -Laser durch eine wellenlängenselektive Entkopplungseinheit.
- Schließlich werden eventuell dem Bohrloch in geringem Ab- stand (mm-Bereich) gegenüberliegende konstruktive Elemente des Bauteils vor unerwünschten Wirkungen der durch das Bohrloch hindurchtretenden Reststrahlung durch ein an der Unterseite des bearbeiteten Werkstücks strömendes Fluid, vorzugsweise eine die Laserstrahlung ausreichend stark absorbierende Flüssig- keit, geschützt.
Durch diesen umfangreichen Komplex von Verfahrensschritten wird sicher gestellt, dass das gesamte der C02 -Lasertechnik innewohnende Potential für das Bohren feinster Löcher, insbe- sondere Löcher mit einem Durchmesser von weniger als 100 μm, abgerufen und im Hinblick auf die Ziele der Erfindung, insbesondere höchste Qualität und Variabilität der Bohrlochparameter bei hoher Effizienz, also hoher Bearbeitungsgeschwindigkeit und minimalen Kosten, umgesetzt werden kann. Vorausset- zung dafür ist die Nutzung eines C02 -Lasers höchster Strahlqualität, dessen Ausgangsleistung - gepulst oder kontinuierlich - ausreichend groß für die jeweilige Bearbeitungsaufgabe ist. Damit ein C02-Laser höchste Strahlqualität aufweist, sollte die Strahlqualitätskennzahl K möglichst > 0,8 sein. Weiterhin muss die Leistung für typische Bearbeitungsaufgaben, z. B. Bohren von 1 mm dickem CrNi-Stahl, in der Größenordnung 1 kW liegen.
Das externe Formen der Strahlungsimpulse bzw. der Strahlungs- impulsfolgen dient im Wesentlichen zwei Zielen: Formung von Impulsen, die optimal für den Bohrprozess geeignet sind, bei - Erhaltung der hohen Strahlqualitat .
Die Realisierung dieser beiden Ziele ist nicht trivial und insbesondere auch nicht durch die Leistungssteuerung des
C02 -Lasers allein realisierbar. Dies hat folgende Grunde. Ers- tens ist aus Grundlagenuntersuchungen bekannt, dass für den
Bohrprozess mit C02 -Laserstrahlung Pulse besonders gut geeignet sind, deren Dauer in der Größenordnung 10"5 s, aber auf alle Falle unter 100 μs liegt. Solche Impulse besitzen einerseits bei Impuls-Spitzenleistungen im kW-Bereich, die effi- zient und flexibel mit C02-Lasern erzeugt werden können, eine Energie, bei der Abtragsraten beim Bohren z. B. von Stahlen erreichbar sind, die einen zugigen Bohrprozess sichern. Andererseits sind sie bereits kurz genug, um ganz entscheidend die Bildung von unerwünschten hohen Schmelzanteilen zu verhindern und somit eine hohe Oberflachenqualitat des Bohrlochs sicherzustellen. Pulse der gewünschten Dauer können mit der elektrischen Ansteuerung üblicher C02 -Laser nicht realisiert werden. Dort liegt die Grenze bei etwa 100 μs .
Ganz wesentlich ist in diesem Zusammenhang jedoch auch die
Tatsache, dass bei der Erzeugung relativ kurzer Strahlungsimpulse mit der Steuerung des C02 -Lasers selbst keine optimale Strahlqualitat erreicht werden kann. So wurde nachgewiesen, dass z. B. die K-Zahl der Strahlung in den ersten 100 μs eines elektrisch erzeugten Pulses wesentlich niedriger ist als beispielsweise die K-Zahl des eingeschwungenen Lasers, insbesondere des kontinuierlich strahlenden Lasers.
Aus diesen Gründen ist die Realisierung der externen Erzeugung der Strahlungsimpulse und Strahlungsimpulsfolgen in bevorzugter Weise gemäß Patentanspruch 6 dadurch möglich, dass die Formung der Strahlungsimpulse mittels eines Strahlungsmodulators erfolgt, der außerhalb des Laserresonators angeordnet ist, und im Prinzip so funktioniert, dass er entweder aus der kontinuierlichen Laserstrahlung oder aus den Strahlungsimpulsen, die der elektrisch gepulste C02 -Laser abgibt, Impulse „herausschneidet", die den Forderungen einer optimalen Wechselwirkung Laserstrahlung-Werkstoff beim Bohrprozess entsprechen. Solche Impulse sind vorzugsweise durch Symmetrie im Zeitverlauf der Leistung und relativ kleine Impulsdauern Timp im Größenordnungsbereich 1 μs < τj.mp < 100 μs charakterisiert.
Als Strahlungsmodulatoren, mit denen diese Forderungen realisiert werden können, eignen sich unterschiedliche Systeme, beispielsweise in der bevorzugten Ausführung gemäß Patentanspruch 7 akustooptische Modulatoren oder Interferenz- Laserstrahlungsmodulatoren. Speziell letztere haben sich für die in Frage stehende Impulsformung sehr gut bewährt und sollen deshalb im folgenden weiter betrachtet werden.
Die Formung der Impulse mit diesen Modulatoren kann z. B. ge- maß Patentanspruch 8 auf folgende Weise realisiert werden: Sowohl der C02 -Laser als auch der Interferenz- Laserstrahlungsmodulator werden mittels synchronisierter Steuerimpulse aus einem gemeinsamen Taktgeber so angesteuert, dass zeitsynchron elektrisch gepulste Strahlung des C02 -Lasers er- zeugt und andererseits der Modulator über seine Transmissionscharakteristik durchgestimmt wird. Diese beiden gleichzeitig ablaufenden Prozesse sind nun so zu synchronisieren, dass das Leistungsmaximum der „herausgeschnittenen" verkürzten Impulse,
also das Überfahren des Transmissionsmaximums des Interferenz- Laserstrahlungsmodulators, genau mit dem Leistungsmaximum der elektrisch erzeugten Ausgangsimpulse des C02 -Lasers zusammenfällt. Dies kann über eine entsprechende Zeitverschiebung der Steuerimpulse für das Steuergerät des C02 -Lasers einerseits und die Modulatoransteuerung andererseits erfolgen. Auf diese Weise können die durch die externe Formung der Strahlungsimpulse und der Strahlungsimpulsfolgen geforderten Ziele dadurch optimal erfüllt werden, dass das Erreichen des Leistungsmaxi- mums der elektrischen Impulse durch entsprechende Ansteuerung von vornherein so gewählt werden kann, dass es 100 bis 300 μs nach dem Anschwingen des Lasers erfolgt, also in einem Zeitbereich liegt, bei dem schon eine gute Strahlqualität des Lasers erreicht und die „irreguläre" Einschwingphase des Lasers vor- über ist. Es ist von großer Bedeutung, dass die Strahlanteile mit niedriger Strahlqualität, also die etwa ersten 100 μs des elektrisch angesteuerten Strahlungsimpulses, durch den externen Modulator ausgesondert werden und damit nicht die Fokus- sierung der Gesamtstrahlung insofern beeinträchtigen, dass speziell diese Strahlungsanteile, die ja schlechter fokussiert werden, z. B. zu einem unerwünschten Aufheizen und eventuell sogar Anschmelzen des Bohrlochrandes führen.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrensschrittes der exter- nen Formung von Strahlungsimpulsen und Strahlungsimpulsfolgen ist auch noch eine weitergehende besonders bevorzugte Formung des Leistungsverlaufes während des gesamten Bohrprozesses anzusiedeln, nämlich die Variation der Spitzenleistung der jeweiligen Einzelimpulse des die Bohrung realisierenden Impuls- zuges in solch einer Weise, dass der Bohrprozess optimal abläuft (vgl. Patentanspruch 9).
Dies bedeutet, dass gemäß Patentanspruch 10 der Bohrprozess im Hinblick auf den zeitlichen Leistungsverlauf in drei Abschnitte unterteilt wird. In einem ersten Startabschnitt, welcher aus einer oder mehreren Serien von Pulsen, vorzugsweise 10 bis 100 Pulsen besteht, besitzt der erste Impuls eine Spitzenleistung, die der Abtragsschwelle des jeweiligen bearbeiteten Werkstoffes entspricht, während die Spitzenleistungen der folgenden Pulse sukzessiv erhöht werden. Auf diese Weise entsteht in dem ersten Bohrabschnitt eine Startbohrung von wenigen Zehntel mm Tiefe unter Vermeidung von Schmelzperlen und Debris .
In einem an den Startabschnitt anschließenden Bohrabschnitt werden eine oder mehrere Serien von Impulsen, vorzugsweise bestehend aus 10 bis 100 Impulsen, erzeugt, deren Spitzenleis- tungen so weit über denen des Startabschnitts liegen, dass ein Bohrloch in die Tiefe und bis zur Durchbohrung vorangetrieben wird.
An den Bohrabschnitt schließt sich ein Bohrlochformungsabschnitt an, der durch eine Weiterführung des Bohrprozesses mit maximaler Spitzenleistung gekennzeichnet ist. Die maximale Spitzenleistung ist derart charakterisiert, dass die in den vorangegangenen Startabschnitten und Bohrabschnitten gebildete Lochoberkante nicht wieder aufgeschmolzen wird, wobei die kombinierte Bewegung aus Rotation des Strahlenbündels um die Sys- temachse und des Strahlprofils um die Strahlachse verwendet wird, um die vorgegebene Lochform, beispielsweise einen nach unten erweiterten Konus, zu erzielen.
Bei modernen Systemen sind hier gemäß Patentanspruch 9 Leis- tungssteuerungen im Intervall zwischen 10% und 100% der maximalen Laserleistung möglich, was völlig ausreicht, um einen optimalen Verlauf der Spitzenleistung der Einzelimpulse für den gesamten Bohrprozess wie zuvor beschrieben zu sichern. Die
Leistungssteuerung kann dabei mittels einer elektrischen Ansteuerung des C02-Lasers oder mittels eines zweiten Laserstrahlungsmodulators erfolgen.
Die extern erzeugte linear polarisierte Strahlung des
C02 -Lasers wird wie aus dem Stand der Technik prinzipiell bekannt durch geeignete Elemente in zirkulär polarisierte Strahlung umgewandelt. Bekanntlich beeinflusst die Polarisation der Strahlung bei der Lasermaterialbearbeitung ganz wesentlich das Absorptionsverhalten. Insbesondere bestehen merkliche Unterschiede in der Strahlungsabsorption für die senkrecht und parallel zur absorbierenden Oberfläche polarisierte Laserstrahlung. Dies würde speziell beim Bohren runder Löcher bedeuten, dass beim Einsatz linear polarisierter Strahlung unweigerlich elliptische Querschnitte entstehen, die natürlich unzulässig sind, da sie im allgemeinen außerhalb der geforderten Rundheitstoleranzen der Bohrungen liegen. Dieses Problem wird durch das Erzeugen zirkulär polarisierter Strahlung vermieden.
Eine zentrale Rolle in der vorliegenden Erfindung spielt die
Sicherung der absoluten Rundheit der erzeugten Bohrung auch für den Fall, dass eventuell das Strahlprofil des eingesetzten C02 -Lasers nicht 100%ig die dafür erforderliche Rotationssymmetrie aufweist. Aus der Praxis ist bekannt, dass dieser Fall meistens vorliegt und deswegen das Bohren mit dem „Rohstrahl" des Lasers unweigerlich zu mehr oder weniger starken Deformationen des Bohrlochs, die von der jeweiligen Verzerrung des Intensitätsprofils der Strahlung abhängen, führt.
Zur Vorbereitung der optimalen Wirkung der Verfahrensschritte, welche das Intensitätsprofil des Strahlenbündels um seine Strahlachse sowie das gesamte Strahlenbündel um die Systemachse rotieren, die diesen Effekt verhindern sollen, dient der
Einsatz optischer Elemente, vorzugsweise gemäß Patentanspruch 5 einer Teleskopanordnung, zur optimalen Anpassung von Durchmesser und Divergenz des Strahlenbündels. Dies ist eine ganz wesentliche Voraussetzung dafür, dass das gesamte Strahlenbün- del sauber in einem Fokusspot fokussiert wird und damit also auch tatsächlich die kleinstmöglichen Lochdurchmesser erreicht werden können.
Die Rotation des Intensitätsprofils des Strahlenbündels um seine Strahlachse wird durch eine geeignete Einheit realisiert. Das Ziel dieser Maßnahme ist klar: Die praktisch immer vorhandenen Einflüsse einer Abweichung des Intensitätsprofils von der Rotationssymmetrie können auf diese Weise beseitigt werden, wenn man voraussetzt, dass die Rotation des Intensi- tätsprofils um seine eigene Achse so schnell erfolgt, dass die Umlaufzeit klein ist gegen die Gesamtbohrzeit.
Die zweite Bedingung zur hohen Wirksamkeit des Verfahrens im Hinblick auf eine möglichst optimale rotationssymmetrische Verteilung der gesamten Strahlungsenergie des Impulszuges, der das Bohrloch generiert, ist die, dass zeitlich möglichst viele Pulse auf eine einzelne „Umdrehung" des Intensitätsprofils um seine Achse fallen, d. h. die Impulsfolgefrequenz sollte groß gegen die Rotationsfrequenz des Intensitätsprofils sein. Da letztere mittels einer mechanisch relativ großen Einheit realisiert wird, sollten dafür nicht mehr als größenordnungsmäßig 10 s"1 angesetzt werden, so dass bei Impulsfolgefrequenzen größer ca. 200 Hz diese Bedingung gut zu erfüllen ist. Setzt man ferner für die Bohrzeit des Loches wenige Sekunden an - diese Zeit erfüllt die Anforderungen einer effizienten industriellen Fertigung - ist auch die erste Bedingung, dass möglichst viele (> 10) Rotationen des Intensitätsprofils um seine Achse während des gesamten Bohrprozesses erfolgen sollen, gut erfüllt.
Hat man die optimale „Rundheit" des Bohrlochs durch die vorstehend beschriebenen Verfahrensschritte prinzipiell gesichert, kann man sich in den aufeinander abgestimmten Schritten der Formung des Lochquerschnitts, also der Rotation des gesamten Strahlenbündels um die Systemachse mit anschließender Fokussierung des so geformten Strahlenbündels, beispielsweise einer definierten, zum Strahlaustritt hin erweiterten konischen Form zuwenden. Im Normalfalle, d.h. beim Bohren eines annähernd zylindrischen Loches, wird i. a. der Fokus der
Strahlung auf die Oberfläche des Werkstückes gelegt. Durch die spezielle Wechselwirkung der Strahlung mit den Bohrlochwänden, insbesondere die Wellenleiterfunktion dieser Wände, entsteht dann ein Bohrloch, welches nicht etwa die Divergenz der Strah- lung nach Passieren des Fokus' bei der üblichen Fokussierung widerspiegelt, sondern es entsteht ein mehr oder weniger präzise zylindrisches Loch. Wegen des Leistungsverlustes der Strahlung in Richtung größerer Tiefen im Werkstück ist es sogar typischerweise so, dass der Lochdurchmesser am Strahlaus- tritt geringer ist als am Strahleintritt. Will man nun eine zum Strahlaustritt hin erweiterte konische Form erzeugen, ist es erforderlich, die Strahlachse nicht senkrecht zur Werkstückoberfläche zu positionieren, sondern auf einem Kegel mit einem definierten Öffnungswinkel, um das Lot auf der Werk- Stückoberfläche rotieren zu lassen. Häufig wird dies dadurch realisiert, dass das Werkstück unter diesem definierten Winkel schräg gestellt wird und selbst rotiert. In vielen Fällen, z. B. auch bei den hier betrachteten Einspritzdüsen, ist diese Variante jedoch technologisch sehr ungünstig bzw. in der Pra- xis überhaupt nicht realisierbar. Dann muss der definierte Winkel der Strahlachse zum Lot auf die Werkstückoberfläche durch die optischen Mittel der Strahlformung und Fokussierung erzeugt werden. Zunächst ist dafür zu sorgen, dass eine Rota-
tion des gesamten Strahlenbündels um die Systemachse mit definiertem, aber frei einstellbarem Abstand sowie Winkel zwischen der Achse des Strahlenbündels und der Systemachse realisiert wird und zwar dergestalt, dass bei der anschließenden Fokus- sierung des so geformten Strahlenbündels mittels der Fokus- sieroptik auf die gewünschte Bearbeitungsstelle gewährleistet ist, dass einerseits alle Strahlanteile im Fokusspot an der Werkstückoberfläche vereinigt werden und andererseits die Divergenz der Strahlung nach Passieren des Fokusspots so ange- passt ist, dass die gewünschte Lochform, z. B. eben eine zum Strahlaustritt hin erweiterte konische Form, entsteht. Bei diesem Grundprinzip ist dafür zu sorgen, dass alle Strahlanteile des rotierenden Bündels, die die Linse treffen, aus einem gemeinsamen virtuellen Gegenstandspunkt kommen, so dass sie durch die Linse auch wieder sauber in einem definierten Bildpunkt, nämlich dem Fokusspot, gesammelt werden. Dazu ist es notwendig, dass die Parameter Abstand und Winkel zwischen der Achse des Strahlenbündels und der Systemachse einerseits sowie Divergenz des Strahlenbündels andererseits aufeinander abgestimmt sind. Diesem Zwecke dient die vorgesehene Divergenzanpassung durch geeignete optische Elemente, z. B. eine Teleskopanordnung .
Dieses Grundprinzip kann nun auf verschiedenste Weisen reali- siert werden. Z. B. können durch ein komplexes Rotationsmodul die Rotation des Intensitätsprofils des Strahlenbündels um seine Strahlachse einerseits und die Rotation des gesamten Strahlenbündels um die Systemachse andererseits zusammenge- fasst werden. Dazu kann in einer bevorzugten Ausgestaltung ge- maß Patentanspruch 12 bzw. 24 eine drehbar gelagerte
5-Spiegel-Anordnung dienen, die als eine Art „optisches Getriebe" wirkt und in einer bevorzugten Ausführungsvariante gemäß Patentanspruch 13 bzw. 25 die Rotation des Intensitätspro-
fils um die Strahlachse mit der doppelten Rotationsgeschwindigkeit 2α>ι des Rotationsmoduls und die wahlweise einstellbare Rotation des Strahlenbündels um die Systemachse mit der einfachen Rotationsgeschwindigkeit α>ι des Rotationsmoduls bewirkt.
Ein gewisser Nachteil ist hierbei jedoch die feste Relation zwischen diesen beiden Rotationsgeschwindigkeiten. Besitzt das Strahlenbündel eine merklich von der Rotationssymmetrie abweichende Intensitätsverteilung, kann dies dazu führen, dass über Schwebungseffekte zwischen den beiden Rotationsgeschwindigkeiten Welligkeiten in der Bohrlochwand entstehen und die gewünschte absolute Rundheit des Bohrloches wesentlich beeinträchtigt wird. Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, alternativ gemäß Patentanspruch 13 bzw. 28 die beiden Einheiten zur Rotation des Intensitätsprofils um die Strahlachse einerseits und die Rotation des Strahlenbündels um die Systemachse andererseits voneinander zu trennen und die beiden Rotationsgeschwindigkeiten so aufeinander abzustimmen, dass sie inkommensurabel sind, so dass solche Schwebungseffekte und damit Un- rundheiten der Bohrlochwand, die darauf zurückzuführen sind, vermieden werden. Ein weiterer Vorzug der Trennung der beiden Rotationen voneinander, d.h. deren Realisierung durch zwei getrennte Einheiten, ist der, dass weitgehende Freizügigkeit im Hinblick speziell auf die Realisierung der Rotation des gesa - ten Strahlenbündels um die Systemachse, besteht. Dies kann z. B. erforderlich sein, wenn besonders große Winkel zwischen der Strahlachse und der Systemachse am Orte des Fokusspots erforderlich sind, wenn also ein konisches Loch mit besonders großem Öffnungswinkel erzeugt werden muss.
Hat man auf diese Weise die prinzipielle Form des Bohrloches definiert, dienen die weiteren erfindungsgemäßen Verfahrensschritte gemäß Patentanspruch 1 der Sicherung einer optimalen
Kantenqualitat an Loch-ober- und -Unterseite sowie dem Schutz der das Loch umgebenen Werkstuckoberflache vor Materialspritzern, rekondensierendem Materialdampf sowie unerwünschtem War- meeinfluss .
Der Einsatz eines geeigneten Arbeits- und Schutzgases für den Bohrprozess zum Beblasen der Umgebung des Fokusspots ist für die Erzielung einer hohen Oberflachenqualitat der Bohrlochwan- de unerlasslich. Als Arbeits- und Schutzgas können Inertgase, Sauerstoff oder Gemische aus beiden dienen. Ihre Wirkung beruht beim Sauerstoff z. B. im Einbringen einer zusätzlichen Energiequelle durch die exotherme Reaktion des Gases beispielsweise mit Eisenwerkstoffen oder im Falle von Inertgasen in einer glattenden Wirkung des heißen Plasmas, welches aus dem Arbeitsgas durch die intensive Laserstrahlung gebildet wird und direkten Kontakt mit der Werkstuckoberflache besitzt.
Besonders bevorzugt sind gemäß Patentanspruch 3 Gasmischungen aus Sauerstoff und einem Edelgas, beispielsweise Argon, die beide Effekte optimal miteinander verknüpfen. Durch die Sauerstoffbeigabe wird vor allen Dingen erreicht, dass die unvermeidlichen Schmelzanteile durch den großen Energieeintrag und die rasche Oxidation der heißen Schmelze daran gehindert werden, größere Schmelzperlen und Schmelzablagerungen zu bilden, so dass sowohl die Bohr-lochinnenwande als auch die Oberflachen an Lochober- und -Unterseite von größeren Schmelzruck- standen freigehalten werden. Die Optimierung des Arbeitsgases spielt gerade bei der Herstellung von Prazisionsbohrungen wie denen in Kraftstoffeinspritzdusen eine ganz entscheidende Rol- le, da die Beeinflussung der Oberflachenqualitat der Bohrung selbst und ihrer Umgebung durch Schmelzanteile unbedingt auf ein Minimum reduziert werden muss .
In Kombination mit dem dreistufigen Bohrprozess wird gemäß Patentanspruch 11 eine Anpassung des Drucks, mit welchem das Arbeitsgas auf die Umgebung des Fokusspots geblasen wird, an die verschiedenen Stufen des Bohrprozesses bevorzugt . Im Startab- schnitt des Bohrprozesses sind die einzelnen Impulsserien durch einen niedrigen Gasdruck im Bereich zwischen 0 und 1 bar charakterisiert. In den Bohrpausen werden Debris und unerwünschte Schmelzanteile bei hohem Gasdruck im Bereich von 1 bis 20 bar ausgeblasen. Zusatzlich sind der Bohr- und der Bohrlochformungsabschnitt durch ein stetiges Anwachsen des Drucks vom Anfangsdruck, welcher im Startabschnitt des Bohrprozesses verwendet wird, bar bis auf Endwerte von bis zu maximal 20 bar charakterisiert.
Auch die effiziente Unterdrückung der Strahlungsruckkopplung zwischen Werkstuck und C02 -Laser mittels einer wellenlangense- lektiven Entkopplungseinheit dient der Sicherung der hohen Bohrlochqualitat . Da der Laser auf der einen und das Werkstuck auf der anderen Seite ein strahlungsgekoppeltes System dar- stellen, wird bekanntlich die Laserfunktion durch die Strahlungsruckkopplung stark beeinträchtigt, so dass das System zu parasitären Oszillationen neigt. Diese sind besonders am Anfang der Bearbeitung, wenn das Werkstuck als quasi-ebener Spiegel wirkt, und beim elektrisch gepulsten Betrieb des La- sers sehr intensiv. Die bekannten und bisher eingesetzten Maßnahmen für diese Entkopplung basieren auf der Kopplung zwischen einem λ/4 -Phasenschieber und einem ATFR-Spiegel im Strahlengang. Da die Wirkung des ATFR-Spiegels jedoch wellenlangen- abhangig ist, zeigten sich immer wieder Mangel in der Wirkung dieses Systems dadurch, dass der C02-Laser auf andere Wellen- langenbereiche ausweicht, z.B. auf die 9,2 oder 9,6 μm-Bande. Daher wird erfindungsgemaß nach Patentanspruch 38 zusatzlich ein wellenlangenselektives (und somit frequenzselektives) Ele-
ment in den Strahlengang eingebracht, welches ein derartiges Ausweichen verhindert .
In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver- fahrens gemäß Patentanspruch 1 bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Patentanspruch 20 wird zur Sicherung einer optimalen Kantenqualität an der Lochoberseite sowie zum Schutz der das Loch umgebenden Werkstückoberfläche vor Materialspritzern, rekondensierendem Materialdampf sowie unerwünschtem Wär- meeinfluss zusätzlich eine eng an der Oberfläche des Werkstückes anliegenden Schutzfolie, vorzugsweise eine metallische Schutzfolie, besonders bevorzugt eine Aluminium- oder Kupferfolie, verwendet. Die Dicke der Schutzfolie ist dabei so anzupassen, dass für ihre Durchbohrung nur ein kleiner Bruchteil der in einem einzelnen Strahlungsimpuls zur Verfügung stehenden Energie erforderlich ist. Bevorzugt beträgt dazu gemäß Patentanspruch 36 die Dicke der Schutzfolie 10 bis 20 μm.
Je nach den technologischen Anforderungen kann diese Schutzfo- lie für einen ganzen Impulszug stationär gehalten werden, so dass stets das gleiche Durchschussloch genutzt wird. Da in diesem Fall nach mehrere Impulsen der Schutzeffekt der Schutzfolie jedoch verringert wird, wird in einer bevorzugten Ausführung gemäß Patentanspruch 15 der Erfindung die Schutzfolie so schnell während des Bohrprozesses von Puls zu Puls weiterbewegt, dass die Strahlung jeweils auf ein noch nicht mit Strahlung beaufschlagtes Flächenelement dieser Folie trifft, d. h. jeder Puls bohrt sich durch die Schutzfolie wieder neu sein Durchtrittsloch.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung sind nachstehend anhand der Figuren 1 bis 16 näher erläutert .
Figur 1 zeigt die Gesamtanordnung zum Bohren feinster Löcher mittels C02 -Laser gemäß der vorliegenden Erfindung.
Figur 2 illustriert die Pulsformung mittels synchroner Ansteuerung von C0 -Laser und Interferenz-Laserstrahlungsmodulator .
Figur 3 veranschaulicht das Prinzip des Bohrens mit rotierendem Strahlbündel.
Figur 4 illustriert den schematischen Strahlengang im Rotationsmodul zur simultanen Realisierung einer Rotation des Intensitätsprofils des Strahlenbündels um seine Strahlachse und einer Rotation des gesamten Strahlenbündels um die Systemachse mit definiertem Abstand und Winkel zwischen der Achse des Strahlenbündels und der Systemachse.
Figur 5 zeigt das Prinzip der Justierung von Lage und Richtung des ausgekoppelten Strahls im Rotationsmodul.
Figur 6 und Figur 7 zeigen eine Ausführungsform des Rotationsmoduls in zwei verschiedenen Ansichten.
Figur 8 illustriert das Bohren mit einer Kombination aus Rota- tionsmodul und rotierenden Bearbeitungskopf.
Figur 9 illustriert das bekannte Prinzip des definierten Strahlversatzes durch eine planparallele Platte.
Figur 10 veranschaulicht die Erzeugung einer Rotation des Strahlbündels mittels einer planparallelen Platte.
Figur 11 zeigt die Erzeugung einer Rotation des Strahlbündels mittels einer Kombination aus Taumelspiegel und Axicon in einer ersten Ausführungsform.
Figur 12 zeigt die Erzeugung einer Rotation des Strahlbündels mittels einer Kombination aus Taumelspiegel und Axicon in einer zweiten Ausführungsform.
Figur 13 veranschaulicht die Erzeugung einer Rotation des Strahlbündels mittels einer Kombination aus x-y-Scanner und Axicon.
Figur 14 veranschaulicht das Prinzip des Schutzes der Lochoberseite mittels einer bewegten Schutzfolie.
Figur 15 illustriert den Schutz von dem Bohrloch gegenüberliegenden Wänden mittels strömenden absorbierenden Fluids.
Figur 16 zeigt eine Ausführung des Schutzes gegenüberliegender Wände mittels absorbierenden Fluids beim Bohren von Einspritzdüsen.
Figur 1 illustriert zunächst das Zusammenwirken aller relevanten Komponenten für die Durchführung der Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens. Ein in einem leistungsstarken C02 -Laser 1 mit einer hohen Strahlqualitätskennzahl K nahe 1 erzeugter C02 -Laserstrahl 2 wird durch einen Interferenz- Strahlungsmodulator 3 so geformt, dass die für den Bohrprozess erforderlichen optimalen Impulse entstehen. Anschließend pas- siert der C02 -Laserstrahl 2 eine symbolisch dargestellte Einheit 4 zur wellenlängenselektiven Unterdrückung der Strahlungsrückkopplung, die aus einem wellenlängenselektiven optischen Element 5 und einem ATFR-Spiegel 6 besteht. Das wellen-
längenselektive Element 5 kann dabei beispielsweise aus einem Prisma, einem Gitter oder einem oder mehreren wellenlängen- und somit frequenzselektiven Spiegeln gebildet werden. Die Position der Elemente 5 und 6 im Strahlengang ist nicht fest vorgeschrieben, so dass sie wie in Figur 1 dargestellt außerhalb des C02 -Lasers 1 angeordnet, aber auch in den C02 -Laser 1 integriert werden können. Ein darauf folgender λ/4 -Phasenschieber 7 hat eine Doppelfunktion: Er dient erstens der Umformung der linear polarisierten Laserstrahlung 2 in zirkulär polarisierte und zweitens im Zusammenwirken mit der Einheit 4 der wellenlängenselektiven Unterdrückung der Strahlungsrückkopplung. Im Anschluss an den λ/4-Phasenschieber 7 folgt ein weiterer Umlenkspiegel 8. Ein anschließend durchstrahltes Teleskop 9 dient der Anpassung insbesondere von Durchmesser und Divergenz des Strahlenbündels an den dynamischen Prozess seiner Fokussierung auf ein Werkstück 14, dem eine Einheit 10 zur Rotation des Intensitätsprofils um die Strahlachse und eine Einheit 11 zur Rotation des so geformten Strahlenbündels um die Systemachse mit definiertem, aber frei einstellbarem Abstand sowie Winkel zwischen der Achse des
Strahlenbündels und der Systemachse vorgelagert sind. Die Reihenfolge der Einheiten 10 und 11 ist dabei beliebig. Eine Fo- kussierlinse 12 vereinigt die Strahlungsanteile in einem Fokusspot 26 (vgl. Figur 3) an der Werkstückoberfläche, wobei zum Schutz dieser Werkstückoberfläche eine Schutzfolie 13 dient. Eine an der Werkstückunterseite entlangströmende Flüssigkeit 15 dient dazu, die durch das Bohrloch hindurchtretende C02 -Laserstrahlung 2 zu absorbieren und damit die dem Bohrloch gegenüberliegende Wand vor unerwünschten thermischen Effekten zu schützen.
Figur 2 illustriert die Erzeugung von Strahlungsimpulsen definierter Form in dem Interferenz-Laserstrahlungsmodulator 3 ge-
maß dem erfindungsgemäßen Verfahren. Das Grundprinzip dieser Formung ist folgendes: Von einem gemeinsamen Taktgeber 17 werden synchronisierte Steuerimpulse sowohl für ein Steuergerät 18 des C02 -Lasers 1 und als auch für eine Modulatoransteuerung 19 des Interferenz-Laserstrahlungsmodulators 3 abgegeben. Über das Steuergerät 18 wird der C02 -Laser 1 elektrisch gepulst und zur Abgabe von Impulsen mit einem typischen Zeitverlauf 16 angeregt. Aus diesen Impulsen wird mittels des Interferenz- Laserstrahlungsmodulators 3 ein wesentlich schmalerer Bereich mit einem zeitlichen Leistungsverlauf 21 herausgeschnitten, der einerseits lediglich Strahlungsanteile guter Strahlqualität enthält und andererseits in seiner Pulsdauer so angepasst ist, dass eine optimale Wechselwirkung mit dem Werkstück im Bohrprozess gesichert wird.
Dazu werden sowohl der C02 -Laser 1 als auch der Interferenz- Laserstrahlungsmodulator 3 mittels synchronisierter Steuerimpulse aus dem gemeinsamen Taktgeber 17 so angesteuert, dass zeitsynchron elektrisch gepulste Strahlung des C02 -Lasers 1 erzeugt und andererseits der Interferenz-
Laserstrahlungsmodulator 3 über seine Transmissionscharakteristik durchgestimmt wird. Diese beiden gleichzeitig ablaufenden Prozesse sind nun so zu synchronisieren, dass das Leistungsmaximum der „herausgeschnittenen" verkürzten Impulse, al- so das Überfahren des Transmissionsmaximums des Interferenz- Laserstrahlungsmodulators, genau mit dem Leistungsmaximum der elektrisch erzeugten Ausgangsimpulse des C02 -Lasers 1 zusammenfällt. Dies kann über eine entsprechende Zeitverschiebung der Steuerimpulse für das Steuergerät 18 des C02 -Lasers 1 ei- nerseits und die Modulatoransteuerung 19 andererseits erfolgen. Auf diese Weise können die durch die externe Formung der Strahlungsimpulse und der Strahlungsimpulsfolgen geforderten Ziele dadurch optimal erfüllt werden, dass das Erreichen des
Leistungsmaximums der elektrischen Impulse durch entsprechende Ansteuerung von vornherein so gewählt werden kann, dass es 100 bis 300 μs nach dem Anschwingen des C02 -Lasers 1 erfolgt, also in einem Zeitbereich liegt, bei dem schon eine gute Strahlqua- litat des Lasers erreicht und die „irreguläre" Einschwingphase des C02 -Lasers 1 vorüber ist. Es ist von großer Bedeutung, dass die Strahlanteile mit niedriger Strahlqualitat, also die etwa ersten 100 μs des elektrisch angesteuerten Strahlungsimpulses, durch den Interferenz-Laserstrahlungsmodulator 3 aus- gesondert werden und damit nicht die Fokussierung der Gesamtstrahlung insofern beeinträchtigen, dass speziell diese Strahlungsanteile, die ja schlechter fokussiert werden, z. B. zu einem unerwünschten Aufheizen und eventuell sogar Anschmelzen des Bohrlochrandes fuhren. Dazu ist, wie in Figur 2 darge- stellt, der Interferenz-Laserstrahlungsmodulator 3 außerhalb des Resonators des C02 -Lasers 1 angeordnet. Im Ergebnis liefert der Interferenz-Laserstrahlungsmodulator 3 einen gepulsten C02-Laserstrahl 20.
In den Figuren nicht dargestellt ist die bevorzugte Pulsfolge für ein optimales Bohren eines Bohrlochs 28. Bevorzugt wird der Bohrprozess in drei Abschnitte gegliedert, in welchen die Spitzenleistungen der jeweiligen Emzelimpulse variiert werden, um den Bohrloch zu optimieren.
Der Bohrprozess beginnt mit einem Startabschnitt, welcher aus einer oder mehreren Serien von Pulsen, vorzugsweise in jeder Serien aus 10 bis 100 Pulsen besteht. Der erste Impuls weist eine Spitzenleistung auf, die der Abtragsschwelle des jeweili- gen bearbeiteten Werkstoffes entspricht, wahrend die Spitzenleistungen der folgenden Pulse sukzessiv erhöht werden. Auf diese Weise entsteht in dem ersten Bohrabschnitt eine Start-
bohrung von wenigen Zehntel mm Tiefe unter Vermeidung von Schmelzperlen und Debris.
In einem an den Startabschnitt anschließenden Bohrabschnitt werden eine oder mehrere Serien von Impulsen, wobei jede Serie vorzugsweise ebenfalls aus 10 bis 100 Impulsen besteht, erzeugt, deren Spitzenleistungen so weit über denen des Startabschnitts liegen, dass ein Bohrloch in die Tiefe und bis zur Durchbohrung vorangetrieben wird.
An den Bohrabschnitt schließt sich ein Bohrlochformungsabschnitt an, der durch eine Weiterführung des Bohrprozesses mit maximaler Spitzenleistung gekennzeichnet ist. Die maximale Spitzenleistung ist derart charakterisiert, dass die in den vorangegangenen Startabschnitten und Bohrabschnitten gebildete Lochoberkante nicht wieder aufgeschmolzen wird, wobei die kombinierte Bewegung aus Rotation des Laserstrahls um die Systemachse und des Strahlprofils um die Strahlachse verwendet wird, um die vorgegebene Lochform, beispielsweise einen nach unten erweiterten Konus, zu erzielen.
Die Spitzenleistung der jeweiligen Einzelimpulse des die Bohrung realisierenden Impulszuges kann entweder mittels der e- lektrischen Ansteuerung 18 des C02-Lasers 1 oder mittels eines nicht dargestellten zweiten Interferenz-Laserstrahlmodulators im Intervall zwischen 10% und 100% der maximalen Laserleistung geregelt werden.
Figur 3 illustriert einen ganz entscheidenden Faktor beim Boh- ren eines Bohrlochs 28 definierter Form mit einem rotierenden Laserstrahl 23 in das Werkstück 14. Um zu erreichen, dass alle Strahlanteile des C02-Laserstrahls 2, unabhängig von ihrem jeweiligen Auftreffort auf einer Fokussierlinse 24, auch präzise
in einem fokussierten Laserstrahl 25 im Fokusspot 26 gesammelt werden, ist dafür zu sorgen, dass die Divergenz der Strahlanteile des rotierenden Laserstrahls 23 so beschaffen ist, dass scheinbar alle Strahlanteile aus einem virtuellen Ausgangs- punkt 27 der Laserstrahlung kommen. Dieser Punkt ist dann der Gegenstandspunkt der Fokussierlinse 24, der durch die Fokus- sierlinse 24 sauber in den Fokusspot 26 abgebildet wird. In dieser Darstellung wurde angenommen, dass die Erzeugung einer Rotation des Intensitätsprofils um die Strahlachse und einer Rotation des Strahlenbündels um die Systemachse gemeinsam in einem Rotationsmodul 22 realisiert werden.
Die Wirkungsweise dieses Rotationsmoduls 22 mit seiner kombinierten Wirkung zur Rotation des C02-Laserstrahls 2 sowohl um seine eigene Achse als auch um die Systemachse wird in der schematischen Darstellung in Figur 4 näher erläutert. Er besteht aus fünf Spiegeln 40, 41, 42, 46, 47, wobei die ersten drei Spiegel 40, 41, 42 in einer ersten Funktionsebene 36 angeordnet sind, die senkrecht zur Strahlachse 38 eines einfal- lenden Strahls 39 angeordnet sind. Bei dem einfallenden Strahl 39 handelt es sich um den mittels des Interferenz- Laserstrahlungsmodulators 3 gepulsten C02-Laserstrahl 20. Die Strahlachse 38 des einfallenden Strahls 39 definiert dabei eine Rotationsachse 45 des Rotationsmoduls 22.
Der erste Spiegel 40 lenkt den einfallenden Strahl 39 um 90° in einem Strahlelement 43 auf den zweiten Spiegel 41, dieser lenkt das von dem ersten Spiegel 40 reflektierte Strahlelement
43 wieder um 90° in einem Strahlelement 44 auf den dritten Spiegel 42 und zwar so, dass die beiden Strahlelemente 43 und
44 des Laserstrahls in dieser ersten Funktionsebene 36 liegen. Der dritte Spiegel 42 lenkt das einfallende Strahlelement 44 wieder um 90° senkrecht aus der ersten Funktionsebene 36 her-
aus in Richtung einer zweiten Funktionsebene 37 des Rotationsmoduls 22. Diese Funktionsebene 37 steht ebenfalls senkrecht zur ursprünglichen Strahlachse 38 und damit auch zur Rotationsachse 45 des Rotationsmoduls 22. In dieser Funktionsebene 37 befinden sich der vierte Spiegel 46 und der fünfte Spiegel 47, welcher im folgenden auch als AuskoppelSpiegel 47 des Rotationsmoduls 22 bezeichnet wird. Der vierte Spiegel 46 reflektiert den von dem dritten Spiegel 42 reflektierten Strahl wieder um 90° in einem Strahlelement 67 innerhalb dieser zwei- ten Funktionsebene 37 in Richtung der Rotationsachse 45 auf den Auskoppelspiegel 47, wobei letzterer so angeordnet ist, dass er das vom vierten Spiegel 45 reflektierte Strahlelement 67 um 90° oder wahlweise einen anderen Winkel aus dem Rotationsmodul 22 in einen ausgekoppelten Strahl 48 lenkt.
Liegt der Auskoppelspiegel 47 auf der Rotationsachse 45 und somit auf der Strahlachse 38 des einfallenden Strahls 39 und wird das vom vierten Spiegel 45 reflektierte Strahlelement 67 von dem Auskoppelspiegel 47 um 90° in den ausgekoppelten Strahl 48 gelenkt, stimmen die Achsen 38 des einfallenden
Strahls 39 und die Achse des ausgekoppelten Strahls 48 überein, so dass eine Drehung des Rotationsmoduls 22 um die Rotationsachse 45 mit einer Kreisfrequenz ωl eine Drehung des ausgekoppelten Strahls 48 um seine eigene Achse mit der Kreisfre- quenz 2ωl bewirkt (vgl. auch Figur 5) . Der AuskoppelSpiegel 47 hat eine Justiermöglichkeit 49 (vgl. Figur 5) von Lage und Richtung des ausgekoppelten Strahls 48. Eine zusätzliche Rotation des ausgekoppelten Strahls 48 um die Systemachse, wenn diese Systemachse nicht identisch mit der Strahlachse des aus- gekoppelten Strahls ist, wird durch diese Justiermöglichkeit 49 des Auskoppelspiegels 47 ermöglicht.
Figur 5 illustriert die Wirkung dieser Justiermöglichkeit 49 von Lage und Richtung des ausgekoppelten Strahls 48 im Rotationsmodul 22 etwas genauer. Die entscheidenden Größen für die Wirkung des Strahlenbündels bei der Fokussierung sind eine Verschiebung z und ein Winkel α. Z ist die Verschiebung der Achse des aus dem Rotationsmodul 22 ausgekoppelten Strahls 48 gegen die Systemachse, α ist die Richtungsänderung des aus dem Rotationsmodul 22 ausgekoppelten Strahls 48. Wird der Auskoppelspiegel 47 um die Verschiebung z verschoben und um den Win- kel gekippt, erhält man einen in Lage und Richtung ausgelenkten ausgekoppelten Strahl 50.
Die Figuren 6 und 7 zeigen zwei verschiedenen Ansichten einer spezielle Ausführungsform des in Figur 4 beschriebenen Rotati- onsmoduls 22 in dreidimensionaler Darstellung. Gleiche Teile werden dabei mit gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet. Die erforderlichen Antriebselemente zur Rotation dieses Systems um seine Rotationsachse 45 sind in diesen Darstellungen nicht enthalten. Um die anhand von Figur 4 beschriebenen Umlenkungen des einfallenden Strahls 39 zu erreichen, ist in den Figuren 6 und 7 ersichtlich, dass die Spiegel 40, 41, 42 in der ersten Funktionsebene 36, die Spiegel 46 und 47 in der zweiten Funktionsebene 37 des Rotationsmoduls angeordnet, jedoch gegen die Funktionsebenen 36 bzw. 37 geneigt sind.
Es ist ersichtlich, dass das Rotationsmodul 22 eine beträchtliche Masse besitzt (allein schon wegen der fünf erforderlichen Spiegel 40, 41, 42, 46, 47) und deswegen seine Rotation bei vernünftigem Aufwand nur mit moderaten Geschwindigkeiten erfolgen kann. Kreisfrequenzen ωx des Systems in der Größenordnung 10 s"1 sind jedoch problemlos realisierbar.
Die Erzeugung konischer Locher nach dem in Figur 3 dargestellten Grundprinzip stoßt an Grenzen, wenn der Konuswinkel relativ groß, beispielsweise großer als 20°, sein muss. Dann ist eine solch große Verschiebung z der Achse des aus dem Rotati- onsmodul 22 ausgekoppelten Strahls 48 gegen d e Systemachse erforderlich, dass beim Prozess der Fokussierung mittels der Fokussierlinse 24 in hohem Maße die Abbildungsfehler der Fo- kuss erlmse 24 zum Tragen kommen, so dass die Fokussierung merklich verschlechtert und damit der erreichbare minimale Bohrlochdurchmesser in unerwünschter Weise vergrößert wird.
Ein weiterer Nachteil des Rotationsmoduls 22 mit seiner kombinierten Wirkung zur Rotation des C02-Laserstrahls 2 sowohl um seine eigene Achse als auch um die Systemachse, welches somit die Einheit 10 zur Rotation des Intensitatsproflls und die Einheit 11 zur Rotation des Strahlenbundels um die Systemachse kombiniert, liegt darin, dass die Kreisfrequenz 2cθχ der Rotation des C02-Laserstrahls 2 um seine eigene Achse ein Vielfaches (das Doppelte) der Kreisfrequenz ωx des Rotationsmoduls ist, welche in dieser Ausgestaltung der Kreisfrequenz des C02- Laserstrahls 2 um die Systemachse entspricht, was Schwebungseffekte hervorrufen kann, welche die Rundheit des Bohrlochs 28 beeinträchtigen. Um diesen Effekt zu vermeiden, ist eine Trennung der beiden Einheiten 10 und 11 vonnoten.
Für solche Falle zeigt Figur 8 einen Ausweg. Hier wird das Rotationsmodul 22 nur benutzt, um das Intensitatsprofll des Laserstrahls 23 um seine Achse mit der Kreisfrequenz cύi rotieren zu lassen, so dass das Rotationsmodul 22 als Einheit 10 zur Rotation des Intensitatsproflls fungiert. Die Rotation des ge- samten rotierenden Laserstrahls 23 um die Systemachse wird jedoch mittels eines mit einer Kreisfrequenz ω2 rotierenden Bearbeitungskopfes 51 realisiert, welcher somit die Einheit 11 zur
Rotation des Strahlenbündels um die Systemachse bildet. Der Bearbeitungskopf 51 besteht aus zwei Umlenkspiegeln 52 und 53 sowie der Fokussierlinse 24. Die Abbildung 8 zeigt, wie durch Rotation des Bearbeitungskopfes 51 auch sehr große Winkel zwi- sehen dem Lot auf das Werkstück 14 im Fokusspot 26 und der Einstrahlachse des fokussierten Laserstrahls 25 realisiert werden können, ohne dass sich Abbildungsfehler der Linse 24 auswirken. Somit sind große Öffnungswinkel des Bohrlochs 28 realisierbar. Auch hier ist natürlich wieder zu beachten, dass insgesamt relativ große Massen rotieren, so dass das ω2 keine allzu großen Werte annehmen sollte. Auch hier sind jedoch Rotationsgeschwindigkeiten möglich, die für das Verfahren vollkommen ausreichend sind, z. B. wieder ca. 10 Umdrehungen/s .
Die Figuren 9 bis 13 zeigen weitere Ausführungsformen zur Rotation des Strahlbündels um die Systemachse separiert von der Vorrichtung zur Rotation des Intensitätsprofils.
Dabei illustrieren zunächst die Figuren 9 und 10 das Prinzip der Erzeugung einer solchen Rotation mittels einer planparallelen Platte 54 einer Dicke d aus transparentem Material, welches durch eine Brechzahl n charakterisiert ist . In Figur 9 ist zunächst das an sich bekannte Prinzip eines definierten Strahlversatzes Δ durch die planparallele Platte 54 darge- stellt. Der Strahlversatz Δ zwischen einem unter einem Einfallswinkel γ auf die Platte 54 einfallenden Strahl 55 und einem versetzten Strahl 57 berechnet sich dabei aus den Plattenparametern d (Plattendicke) und n (Brechzahl des optischen Mediums) und dem Einstrahlwinkel γ in Bezug auf das Einfallslot 56 gemäß folgender Beziehung:
n -\
Δ « n ■ d ■ tan γ
Die Figur 10 zeigt die Anwendung dieses Prinzips in einer Vorrichtung, bei der die geneigte planparallele Platte 54 mit der Kreisfrequenz ω2 um eine Achse 59 des einfallenden Strahls rotiert, wodurch erreicht wird, dass ein versetzter Strahl 60 um die Achse 59 rotiert, welcher in dem fokussierten Laserstrahl 25 über die Fokussierlinse 24 in den Fokusspot 26 fokussiert wird. Da der Versatz Δ des einfallenden Strahls 55 ist auch bei relativ dicken Platten 54 vergleichsweise klein ist, lassen sich nur relativ kleine Öffnungswinkel der konischen Bohrung 28 in dem Werkstück 14 erreichen. Vorteile dieser Anordnung sind jedoch der vergleichsweise einfache Aufbau, die sehr präzise Einstellmöglichkeit des Versatzes Δ und damit letzt- lieh der Form des erzeugten Loches 28 und schließlich auch die Tatsache, dass man durch den kleinen Strahlversatz Δ im mm-Bereich praktisch immer im Bereich relativ guter Abbildung der Fokussierlinse 24 bleibt, so dass die Linsenfehler nur unwesentlich ins Gewicht fallen.
Die Figuren 11 und 12 zeigen zwei Ausführungsformen zur Rotation des Strahlbündels um die Systemachse mittels einer Kombination aus einem Taumelspiegel 61, welcher durch einen Keil- winkel ß charakterisiert ist, und einem Axicon 64 in Verbindung mit der Fokussierlinse 24. Diese Anordnungen haben den Vorzug, dass sie sehr kompakt gehalten werden können und die Bündelrotation durch ein sehr simples und damit sehr funktionssicheres Reflexionsprinzip am Taumelspiegel 61, welcher durch einen Motor 62 zu einer Rotation um eine Rotationsachse 63 angetrieben wird, erfolgt. Das erfindungsgemäße Neue an diesen Anordnungen ist die Tatsache, dass der große Öffnungswinkel des Strahlen-
kegels, der aus dem einfallenden Strahl 55 mittels des Taumel - spiegeis 61 erzeugt wird, durch das Axicon 64 mit entsprechendem brechenden Winkel kompensiert wird, so dass die wichtige Bedingung, dass alle Strahlen des fokussierenden Strahl 25 durch die im Anschluss an das Axicon 64 angeordnete Fokussierlinse 24 im gemeinsamen Fokusspot 26 gesammelt werden müssen, sehr gut erfüllbar ist.
Ein besonderer Vorzug der in Figur 12 gezeigten Anordnung, die ebenfalls sehr kompakt aufgebaut werden kann, ist die Tatsache, dass der einfallende Strahl 55 zunächst mit sehr geringen Abbildungsfehlern durch die Fokussierlinse 24 fokussiert und erst anschließend auf dem Weg zum Fokusspot durch den Taumelspiegel 61 in Rotation versetzt und der Offnungswinkel des ro- tierenden Bundeis durch das Axicon 64 kompensiert wird. Auf diese Art und Weise lassen sich sehr große Offnungswinkel und damit also auch sehr große Winkel des Bohrlochs 28 erreichen, ohne dass Bundelverzerrungen durch Abbildungsfehler der Fokus- sieroptik auftreten.
Universell im Hinblick auf die erzeugte Form des Bohrloches 28 ist die Anordnung nach Figur 13. Hier wird anstelle des Taumelspiegels 61 ein x-y-Scanner 65 eingesetzt, mit dem im Prinzip neben der einfachen Rotation des einfallenden Strahls 55 auch völlig andere geometrische Wege des abgelenkten Strahls erzeugt werden können, also z. B. Vierecke, Ellipsen usw. Auch hier wird letztendlich die durch den x-y- Scanner 65 erzeugte große Auslenkung des Strahls durch das Axicon 64 kompensiert, wobei allerdings bei Formen, die vom Kreis abweichen, gewisse Kompromisse eingegangen werden müssen. In dieser Ausfuhrungsform ist die Fokussierlinse 24 wiederum dem Axicon 64 nachgeordnet .
In Figur 14 wird eine mögliche prinzipielle Anordnung zur Führung der Schutzfolie 13 über die Oberfläche des Werkstückes 14 dargestellt. Kernstück sind hierbei zwei kleine Andruckrollen 66 , die einerseits dafür sorgen, dass die Schutzfolie 13 fest an der Oberfläche des Werkstückes 14 anliegt, die andererseits aber auch die Möglichkeit lassen, diese Folie 13 so schnell am Bearbeitungsort des zu bohrenden Bohrlochs 28 vorbeizubewegen, dass jeder einzelne Impuls oder bestimmte ausgewählte Impulsfolgen des fokussierten Strahls 25 jeweils eine neue von Strahlung noch nicht beaufschlagte Fläche der Schutzfolie 13 vorfinden und auf diese Weise der Bohrprozess und der Schutz der Oberfläche des Werkstücks 14 gegen Beaufschlagung mit verdampftem Material oder Schmelze optimiert werden kann. In dieser Darstellung ist auch schon angedeutet, dass an der Rück- seite des Bohrlochs 28 eine absorbierende Flüssigkeit 15 strömt, die dafür sorgt, dass eine dem Bohrloch gegenüberliegende Wand 31 nicht mit Reststrahlung 29, die eventuell durch das Bohrloch 28 hindurchtritt, beaufschlagt wird.
Diesen ganz wichtigen Faktor beim Präzisionsbohren kleiner Werkstücke wie z. B. Kraftstoffeinspritzdüsen, illustrieren detailliert die Figuren 15 und 16.
In Figur 15 ist noch einmal das Grundprinzip dargestellt, d. h. nach Bohren des definierten Bohrloches 28 durch die fo- kussierte Laserstrahlung 25 in das Werkstück 14 würde ohne besondere Vorkehrungen eine gewisse Reststrahlung 29 auf die gegenüberliegende Wand 31 fallen und dort einen Bereich 30 beaufschlagen. In der Endphase der Lochentstehung, wenn also die Austrittsöffnung weitgehend ausgebildet ist, kann diese Reststrahlung 29 so stark sein, dass dieser mit Strahlung beaufschlagte Bereich 30 stark erhitzt, aufgeschmolzen oder gar verdampft wird, so dass eine Beschädigung der Wand 31 droht.
Um dies zu verhindern, wird zwischen das Werkstuck 14 und die dem Bohrloch 28 gegenüberliegende Wand 31 die die Laserreststrahlung 29 absorbierende Flüssigkeit 15 geschickt, die so schnell strömt, dass sie durch die Reststrahlung 29, die durch das Bohrloch 28 hindurchtritt, nicht etwa so weit verdampft wird, dass eine Beschädigung der gegenüberliegenden Wand 31 erfolgen kann, sondern dass tatsachlich die gesamte Reststrahlung 29 in der Flüssigkeit 15 absorbiert wird. Da in dem er- findungsgemaßen Verfahren ein C02-Laser verwendet wird, kann als absorbierende Flüssigkeit 15 Wasser verwendet werden, welches gegebenenfalls mit Mitteln zur Verhinderung von Korrosion versetzt ist, da die Wellenlange der vom C02-Laserausgesandeten Strahlung in Wasser absorbiert wird. Die Verwendung von Wasser als absorbierende Flüssigkeit ist besonders kostensparend.
Figur 16 zeigt diese Verhaltnisse für den Fall des Bohrens von Kraftstoffeinspritzdusen in einen Einspritzdusenkorper 32 mittels des durch die Fokussierlinse 24 fokussierter Laserstrahl 25. Ein Bohrloch 33 wurde bereits fertig gestellt, an dem Bohrloch 28 wird vorliegend gearbeitet. In diesem Fall lasst sich eine vorteilhafte Ausfuhrungsform in der Weise realisieren, dass mittels einer Düse 35 die absorbierende Flüssigkeit 15 so in den Einspritzdusenkorper 32 gespritzt wird, dass die Flüssigkeit 15 auf die feste Wand am Oberteil der Einspritzdu- se 32 prallt, die keine Bohrung enthalt, und von dort in der dargestellten Weise so in ihrer Strömung 34 beeinflusst wird, dass sie links und rechts an den für die Bohrung 28 relevanten Wanden entlang strömt. Auf diese Weise kann auf einfache und effiziente Weise sichergestellt werden, dass die eventuell durch das Bohrloch 28 hindurchtretende Reststrahlung 29 auf gar keinen Fall die gegenüberliegende Wand an der Stelle 30 verletzt .
In den Figuren nicht dargestellt ist eine Vorrichtung zum Beblasen des Fokusspots 26 und der Umgebung der Oberseite des Bohrlochs 28, mit welcher ein Arbeits- und Schutzgas, beispielsweise Sauerstoff, Inertgase oder Mischungen aus beiden, beispielsweise eine Mischung aus Sauerstoff und Argon, in den Arbeitsbereich eingeblasen wird.
Bei Verwendung des dreistufigen Bohrprozesses wird auch der Gasdruck entsprechend dem zeitlichen Verlauf des Bohrprozesses variiert, um ein optimales Bohrergebnis zu erzielen. Im Startabschnitt des Bohrprozesses sind die einzelnen Impulsserien durch einen niedrigen Gasdruck im Bereich zwischen 0 und 1 bar charakterisiert. In den Bohrpausen werden Debris und unerwünschte Schmelzanteile bei hohem Gasdruck im Bereich von 1 bis 20 bar ausgeblasen. Zusätzlich sind der Bohr- und der Bohrlochformungsabschnitt durch ein stetiges Anwachsen des Drucks von dem Anfangsdruck, welcher im Startabschnitt des Bohrprozesses verwendet wird, bis auf Endwerte von bis zu maximal 20 bar charakterisiert.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung können Löcher gebohrt werden, welche einen Durchmesser von etwa 70 μm bei einer Tiefe von 1 mm aufweisen, scharfkantige Ein- und Austrittsränder sowie glatte Lochflan- ken besitzen und von einfach konischer Gestalt sind. Schmelzrückstände und thermisch bedingte Gefügeveränderungen im angrenzenden Material treten nicht auf. Die geometrischen Toleranzen der Bohrungen liegen bei wenigen Prozent.
Bezugszeichenliste
1 - C02 -Laser 2 - C02 -Laserstrahl 3 - Interferenz-Laserstrahlungsmodulator 4 - Einheit zur wellenlängenselektiven Unterdrückung der Strahlungsrückkopplung 5 - wellenlängenselektives optisches Element 6 - ATFR-Spiegel 7 - λ/4 -Phasenschieber 8 - Umlenkspiegel 9 - Teleskop
10 - Einheit zur Rotation des Intensitätsprofils 11 - Einheit zur Rotation des Strahlenbündels um die Systemachse
12 - Fokussieroptik
13 - Schutzfolie
14 - Werkstück 15 - die Laserstrahlung absorbierende Flüssigkeit
16 - zeitlicher Leistungsverlauf der elektrisch gepulsten C02 -Laserstrahlung
17 - Taktgeber für synchronisierte Steuerimpulse
18 - Steuergerät für C02 -Laser 19 - Modulator-Ansteuerung
20 - Modulator-gepulster C02 -Laserstrahl
21 - zeitlicher Leistungsverlauf der verkürzten Laserimpulse
22 - Rotationsmodul
23 - rotierender Laserstrahl 24 - Fokussierlinse
25 - fokussierter Laserstrahl
26 - Fokusspot (Bildpunkt der Linse 24)
- virtueller Ausgangspunkt der Laserstrahlung (Gegenstands- punkt der Fokussierlinse 24) - Bohrloch definierter Form - durch Bohrloch hindurchtretende Reststrahlung - mit Strahlung beaufschlagter Bereich der gegenüberliegenden Wand - dem Bohrloch gegenüberliegende Wand - Einspritzdusenkorper - bereits gefertigtes Bohrloch - strömende Absorberflüssigkeit - Düse für Absorberflüssigkeit - erste Funktionsebene des Rotationsmoduls - zweite Funktionsebene des Rotationsmoduls - Strahlachse des einfallenden Strahles - einfallender Strahl - erster Spiegel - zweiter Spiegel - dritter Spiegel - Strahlelement - Strahlelement - Rotationsachse des Rotationsmoduls - vierter Spiegel - Auskoppelspiegel des Rotationsmoduls (fünfter Umlenkspiegel) - ausgekoppelter Strahl - Justiermöglichkeit für Auskoppelspiegel - in Lage und Richtung ausgelenkter ausgekoppelter Strahl - rotierender Bearbeitungskopf - Umlenkspiegel - Umlenkspiegel - planparallele Platte aus transparentem Material - einfallender Strahl - Einfallslot
57 - versetzter Strahl
59 - Achse des einfallenden Strahls und der Plattenrotation
60 - versetzter Strahl
61 - Taumelspiegel 62 - Motor
63 - Rotationsachse
64 - Axicon
65 - x-y-Scanner
66 - Andruckrolle 67 - Strahlelement d - Dicke der planparallelen Platte n - Brechzahl der planparallelen Platte P - Laserleistung t - Zeit z - Verschiebung der Achse des aus dem Rotationsmodul ausgekoppelten Strahls gegen die Systemachse α - Richtungsänderung des aus dem Rotationsmodul ausgekoppelten Strahls ß Keilwinkel des Taumelspiegels γ - Einfallswinkel des Strahlenbündels auf planparallele Platte Δ - Versatz des Strahlenbündels durch planparallele Platte (Di - Kreisfrequenz des Rotationsmoduls ω2 - Kreisfrequenz der Rotation des Gesamtstrahls um die Systemachse