Beschreibung
Vorrichtung zur Entkeimung eines Luftstroms durch UV-Licht
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entkeimung eines Luftstroms durch UV-Licht.
Es ist bereits bekannt, dass UV-Licht eine keimtötende Wirkung hat. UV-Lampen werden daher beispielsweise in den Zen- tralkanal von Gebäude-Klimaanlagen installiert. Ferner ist in der deutschen Offenlegungsschrift DE 197 42 358 AI ein transportables Kleinluftreinigungsgerät beschrieben, in welchem eine UV-Lampe zur Entkeimung eines Luftstroms eingesetzt wird.
Nachteilig ist, dass die bisher bekannten Vorrichtungen zur Entkeimung eines Luftstroms mit UV-Licht eine sehr geringe Wirksamkeit aufweisen. Messungen zeigen, dass das alleinige Bestrahlen eines Luftstroms mit handelsüblichen UV-Lampen in Luftreinigungs- bzw. Klimatisierungssystemen praktisch keine oder nur eine sehr geringe Wirkung zeigt, d.h. die Keimbelastung des Luftstroms wird, wenn überhaupt, nur wenig reduziert .
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Entkeimung eines LuftStroms mit verbesserter Effizienz zu schaffen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabenstellung wird nach einem ersten Aspekt der Erfindung durch die Merkmale des Anspruchs 1 und nach einem zweiten Aspekt der Erfindung durch die Merkmale des Anspruchs 2 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung weist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Entkeimung eines LuftStroms (zumindest)
eine UV-Lampe sowie mindestens ein Luftführungselement auf. Dabei ist das Luftführungselement so ausgebildet, dass der an der UV-Lampe vorbei strömende Luftström im Bestrahlungsbe- reich der UV-Lampe in einer räumlich begrenzten Zone geführt wird und dort eine VerweilZeitdauer von mehr als 2 Sekunden, vorzugsweise von mehr als 3 und insbesondere von mehr als 4 Sekunden hat .
Im Rahmen von Untersuchungen über die Wirksamkeit der Be- Strahlung eines Luftstroms mit UV-Licht wurde gefunden, dass eine gewisse minimale VerweilZeitdauer oder Bestrahlungszeit der zu reinigenden Luft im Nahbereich der UV-Lampe erforderlich ist, um eine sichere Abtötung von Keimen, Sporen, Bakterien und anderen biologischen Schadstoffbelastungen in der Luft zu gewährleisten. Beim konventionellen Vorgehen (die UV- Lampe wird einfach in den Luftström angeordnet) wird diese minimale Verweildauer nicht eingehalten. Dies ist einerseits darauf zurückzuführen, dass der Luftstrom in den bekannten Anwendungsfällen stets mit einer zu hohen Strömungsgeschwin- digkeit an der UV-Lampe vorbei strömt. Ferner wird angenommen, dass bei herkömmlichen Anordnungen auch Konvektion eine intensive Bestrahlung über eine ausreichende Bestrahlungs- zeitdauer beeinträchtigt. Durch das oder die erfindungsgemäßen Luftführungseiemente kann erreicht werden, dass der zu entkeimende Luftstroms sicher eine für die Entkeimung ausreichende Verweilzeitdauer im Bestrahlungsbereich der UV-Lampe hat.
Durch Messungen wurde ermittelt, dass die erforderliche Ver- weilzeitdauer dabei optimaler Weise über 4 Sekunden liegt.
Sie scheint gemäß Messergebnissen nur wenig durch die Stärke der UV-Lampe beeinflusst zu sein, d.h. auch bei den stärksten für den praktischen Einsatz in Frage kommenden UV-Lampen dürfte es wahrscheinlich erforderlich sein, dass eine Min- destzeitdauer von etwa 2, besser 3 Sekunden für eine wirkungsvolle Entkeimung nicht unterschritten wird. Bei einem Unterschreiten der erforderlichen Verweilzeitdauer
(Bestrahlungszeit) tritt nach den bisherigen Erkenntnissen ein rascher Wirksamkeitsverlust ein.
In vielen praktischen Anwendungsfällen kann aufgrund dieser minimalen VerweilZeitdauer jedoch ein ausreichend hoher Luftdurchsatz nicht gewährleistet werden. Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft daher eine Vorrichtung zur Entkeimung eines Luftstromes, welcher einen Teilstrom eines Gesamtluftstroms bildet. Die Vorrichtung umfasst (zumindest) eine UV- Lampe und zumindest ein Luftfuhrungselement , welches so ausgebildet ist, dass der an der UV-Lampe vorbei strömende Luftstrom im Bestrahlungsbereich der UV-Lampe in einer räumlich begrenzten Zone geführt wird und dort eine gegenüber dem restlichen Teil des Gesamtluftstroms verlängerte Verweilzeit- dauer hat . Zwar tritt nach der Entkeimung des Luftstromes durch die Mischung desselben mit dem restlichen Teil des Ge- samtluftstroms wieder eine Rekontaminierung im Verhältnis der Durchsätze des entkeimten und des nicht entkeimten Teils des Gesamtluftstroms auf; der erreichte Entkeimungsgrad ist auf- grund der erfindungsgemäßen Maßnahme (verlängerte Verweil-
Zeitdauer des zu entkeimenden Luftstroms im Bestrahlungsbereich der UV-Lampe) jedoch signifikant höher, als wenn die UV-Lampe ohne die erfindungsgemäße Maßnahme wie im Stand der Technik eingesetzt worden wäre.
Vorzugsweise ist das oder sind die Luftführungselemente derart gestaltet, dass der zu entkeimende Luftstrom aus seiner Strömungsrichtung abgelenkt und über einen gekrümmten Strδ- mungsweg benachbart einer Lichtaustrittsfläche der UV-Lampe geleitet wird. In diesem Fall wird durch die Krümmung des
Strömungswegs eine Verlängerung der VerweilZeitdauer der Luft im Bestrahlungsbereich der UV-Lampe bewirkt. Alternativ oder zusätzlich zu dieser Maßnahme kann ferner vorgesehen sein, dass das Luftfuhrungselement eine Reduzierung der Strömungs- geschwindigkeit des Luftstroms im Vergleich zum Fall ohne derartige Luftführungselemente (erster Aspekt der Erfindung) oder auch im Vergleich zum restlichen Teil des Gesamtluft-
Stroms (zweiter Aspekt der Erfindung) bewirkt. Dadurch wird ebenfalls die VerweilZeitdauer des zu entkeimenden Luftstroms im Bestrahlungsbereich der UV-Lampe erhöht .
Eine weitere vorteilhafte Maßnahme besteht darin, dass das oder die Luftführungselemente einen Maximalabstand des Luft- stroms von einer Lichtaustrittsfläche der UV-Lampe vorgeben. Dadurch wird ein definiertes Strömungsprofil ohne zu weite Entfernungen des Luftstroms im Bereich der UV-Lampe gewähr- leistet. Vorzugsweise kann ein Maximalabstand kleiner als 10 cm, insbesondere kleiner als 8 cm, vorgesehen sein.
Bei dem zweiten Aspekt der Erfindung ist das Luftfuhrungselement vorzugsweise eine die räumlich begrenzte Zone definie- rende Strömungskammer, welche in Art eines By-Pass parallel zu einer Einrichtung geführt ist, durch welche der restliche Teil des Gesamtluftstroms hindurch fließt. Während in der Strömungskammer die Behandlung des Luftstroms mittels der UV- Strahlung erfolgt, wird der restliche Teil des Gesamtluft- stroms unbehandelt an der Strömungskämmer vorbeigeführt.
Durch die Dimensionierung der Strömungskammer sowie durch innerhalb der Strδmungskammer angeordnete spezielle Luftführungselemente (Strömungsimpedanzen) kann erreicht werden, dass die Strömungsgeschwindigkeit des Luftstroms innerhalb der Strömungskammer geringer als die Strömungsgeschwindigkeit des um die Strδmungskammer herum geleiteten restlichen Teils des Gesamtluftstroms ist, wodurch eine ausreichend lange Bestrahlungsdauer des LuftStroms innerhalb der Strömungskämmer mit UV-Licht gewährleistet werden kann.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Luftführungselemente kennzeichnet sich dadurch, dass diese als Kanäle realisiert sind, die entlang einer gekrümmten Oberfläche der z.B. zylindrisch geformten UV-Lampe verlaufen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, dass das Luftführungselement eine die
UV-Lampe umgebende Hülle umfasst, wobei die Hülle an einem Ende einen Luft-Eintrittsbereich und am gegenüberliegenden Ende einen Luft-Austrittsbereich aufweist. Durch die Hülle wird erreicht, dass sich der an der UV-Lampe vorbei strömende Luftstrom für eine gewisse Zeitdauer (die durch die Länge der Hülle und die Strömungsgeschwindigkeit der Luft innerhalb der Hülle vorgegeben ist) im Bestrahlungsbereich der UV-Lampe befindet und sich dabei nicht über den durch die Hülle vorgegebenen Maximalabstand von der UV-Lampe entfernen kann.
Im Fall einer die UV-Lampe umgebenden Hülle können weitere Maßnahmen getroffen werden, um eine ausreichende Bestrahlungszeitdauer des die Hülle durchfließenden Luftstroms zu gewährleisten. Beispielsweise kann der Luft-Eintrittsbereich eine größere Querschnittsfläche als der Luft-Austrittsbereich aufweisen. In diesem Fall wird durch den kleiner dimensionierten Luft-Austrittsbereich eine Stauwirkung erzielt, die die Strömungsgeschwindigkeit des Luftstroms in der Hülle z.B. im Vergleich zu der Strömungsgeschwindigkeit eines die Hülle umfließenden restlichen Luftstroms vermindert. Dadurch kann - insbesondere bei hohen Strömungsgeschwindigkeiten eines Ge- samtluftstrom und/oder bei einer vergleichsweise kurzen Länge der UV-Lampe (z.B. aufgrund von Bautiefenbeschränkungen) - auch bei diesen Bedingungen eine ausreichende Bestrahlungs- Zeitdauer des LuftStroms innerhalb der Hülle erreicht werden. Die Variabilität der Vorrichtung im Bezug auf die genannten Parameter (Strömungsgeschwindigkeit des Luftstroms, Länge der UV-Lampe, Durchmesser der Hülle) wird erhöht, wenn die Querschnittsfläche des Luft-Eintrittsbereichs der Hülle und/oder die Querschnittsfläche des Luft-Austrittsbereich der Hülle variierbar ist.
Vorzugsweise ist zwischen der UV-Lampe und der Innenwandung der Hülle zumindest ein Luftleitelement in Schraubengewinde- form (ein oder mehrere Gewindegänge) angeordnet. Dieses sich vorzugsweise am Luf -Eintrittsbereich befindende Luftleitelement bewirkt, dass der durch die Hülle strömende Luftstrom
einen radial umlaufenden und damit verlängerten Strömungsweg zurücklegt. Ferner ist zwischen der UV-Lampe und der Innenwandung der Hülle vorzugsweise zumindest ein Luftleitelement in Form einer Strömungsimpedanz angeordnet. Die Strömungsim- pedanz kann beispielsweise durch eine Lochplatte, eine Ver- jüngungskontur, einen porösen Körper oder einen Flecht- oder Wirrlagengewebe-Körper realisiert sein.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kenn- zeichnet sich dadurch, dass die Hülle aus einem für UV-Licht durchsichtigen, gegenüber UV-Strahlen resistenten Material besteht. Dadurch wird eine - wenn auch nur sehr wenig effiziente - Bestrahlung von außerhalb der Hülle vorbeiströmender Luft ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ferner mit einem Gebläse zur Erhöhung des Durchsatzes des an der UV-Lampe vorbei strömenden Luftstroms gekoppelt sein. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn sich die erfindungsgemäße Vorrichtung bestehend aus der UV-Lampe und dem Luftfuhrungselement nicht in einem bereits vorhandenen Gesamtluftstrom befindet. Auch andernfalls (d.h. im Falle eines bereits vorhandenen Gesamtluftstroms) kann das Gebläse nützlich sein, da es eine Entkopplung der Strömungsverhältnisse zwischen den beiden Luft- strömen und damit eine Erhöhung der Variabilität der erfindungsgemäßen Vorrichtung schafft .
Umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung ein eigenes Gebläse, so kann die Strömungsgeschwindigkeit des die UV-Lampe inner- halb der Hülle umströmenden Luftstroms auch durch den Abstand zwischen dem Gebläse und dem Luft-Eintrittsbereich bzw. dem Luft-Austrittsbereich eingestellt werden. Insofern ist das Gebläse vorzugsweise unter einem variabel einstellbaren Abstand von dem Luft-Eintrittsbereich bzw. dem Luft-Austritts- bereich angeordnet. Es hat sich dabei herausgestellt, dass die Anordnung des Gebläses am Luft-Austrittsbereich der Hülle günstiger ist, da bei einer Ansaugung der durch die Hülle
strömenden Luft eine gleichmäßigere VerweilZeitdauer des Luftstroms innerhalb der Hülle erzielt wird als bei einer Einpressung der Luft mittels eines am Luft-Eintrittsbereich der Hülle angeordneten Gebläses (hier treten höhere Turbolen- zen und damit größere Schwankungen der VerweilZeitdauer der Luft in der Hülle auf) .
Ein Gebläse kann auch bei einem Luftführungselement vorgesehen sein, das als ein oder mehrere Kanäle ausgestaltet ist, der oder die entlang einer Oberfläche der UV-Lampe verlaufen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung (mit oder ohne Gebläse) kann in einer Vielzahl von Einrichtungen zur Klimatisierung bzw. Luftreinigung eingesetzt werden. Insbesondere ist ihr Einsatz in dem in der deutschen Offenlegungsschrift DE 102 103 889.3 beschriebenen Luftverbesserer desselben Anmelders vorgesehen. Diese Schrift wird durch Bezugnahme dem Inhalt der vorliegenden Schrift hinzugefügt.
Ferner kann die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Entkeimung eines LuftStroms auch in einem mobilen Raum-Beduftungs- und Entkeimungsgerät untergebracht sein. In diesem Fall wird eine sowohl entkeimte als auch beduftete Raumatmosphäre geschaffen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen unter Bezugnahme auf. die Zeichnungen näher beschrieben; in diesen zeigt :
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer UV-Lampe zur Bestrahlung eines in Umfangskanälen um die UV-Lampe herum geführten Luftstroms;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines Umfangskanals der in Fig. 1 dargestellten UV-Lampe;
Fig. 3 eine Längsschnittdarstellung einer zylindrischen UV- Lampe und einer die Lampe radial umgebenden Hülle;
Fig. 4 den Luft-Austrittsbereich in Draufsicht;
Fig. 5 ein Seitenschnittdarstellung einer mobilen Vorrichtung zur Entkeimung und Beduftung eines Raumes; und
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer Klimatisierungsan- läge für ein Gebäude mit einem By-Pass-Tunnel, in welchem eine Bestrahlung des durch den By-Pass-Tunnel fließenden Luftstroms mit UV-Licht vorgenommen wird.
Fig. 1 zeigt eine UV-Lampe 30 in perspektivischer Darstel- lung. Die UV-Lampe 30 kann allgemein von jeglicher Bauart sein. Die in Fig. 1 dargestellte UV-Lampe weist einen zylindrischen Röhrenkörper 31 auf, an dessen einem Ende ein Röhrensockel 32 angebracht ist. Der Röhrensockel 32 ist mit elektrischen Kontakten 33 versehen.
Im Bereich des Rδhrenkörpers 31 befinden sich Luftleitelemente, welche hier in Form von Kanälen 34 ausgebildet sind, welche sich in Umfangsrichtung um den Röhrenkörper 31 herum erstrecken. Fig. 2 zeigt einen dieser für UV-Licht durchlässi- gen Umfangskanäle 34. Der auf die UV-Lampe 30 zuströmende
Luftstrom ist durch Pfeile 35 dargestellt. Der Umfangskanal 34 umläuft den Röhrenkörper 31 in Art eines einfachen Schraubengangs. Er weist eine U-förmige Querschnittsform auf, die sich an seinem Einlassbereich 34.1 durch eine nach außen ge- formte Einlasslippe erweitert. Am Austrittsbereich 34.2 ver- lässt die den Umfangskanal 34 durchströmende Luft den Umfangskanal 34 in Richtung des Pfeils 36, d.h. im Wesentlichen in dergleichen Richtung, in welcher sie in den Umfangskanal 34 eingeströmt war.
Durch die Umfangskanäle 34 wird erreicht, dass die die Um- fängskanäle 34 durchströmende Luft über einen verlängerten
Zeitraum im unmittelbaren Nahbereich der UV-Lampe 30 gehalten wird, wodurch sich die Bestrahlungseffizienz und damit die keimtötende bzw. antibakterielle Wirkung des UV-Lichtes im Vergleich zu einem bloßen Vorbeiströmen der Luft deutlich er- höht .
Die Umfangskanäle 34 müssen den Röhrenkörper 31 nicht vollständig (360°) umlaufen, sondern es ist auch möglich, dass die Umfangskanäle 34 lediglich einen Teilumfang des Röhren- körpers 31 überdecken. Anstelle kreisförmiger Umfangskanäle können z.B. auch ovale Umfangskanäle 34 eingesetzt werden, was insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn ein Umfangskanal 34 mehrere nebeneinander angeordnete UV-Röhren 31 oder sogenannte U-Profil-UV-Lampen (bestehend jeweils aus zwei neben- einander liegenden, an einem Ende durch eine Umbiegung miteinander verbundenen zylindrischen Röhrenkδrpern) umlaufen soll. Ferner können auch anders geformte Luftleitelemente eingesetzt werden, die eine verlängerte Bestrahlungsdauer der an der UV-Lampe 30 vorbei strömenden Luft gewährleisten, was grundsätzlich dadurch realisierbar ist, dass der Luftstrom mittels der Luftleitelemente aus seiner Strömungsrichtung abgelenkt und über einen verlängerten Strömungsweg entlang bzw. benachbart einer Lichtaustrittsfläche der UV-Lampe 30 geleitet wird.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Wie schon in der Fig. 1 gezeigt, kommt eine zylinderförmige UV-Lampe 30 zum Einsatz. Im Unterschied zu dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausfüh- rungsbeispiel ist die Achse der UV-Lampe im Wesentlichen parallel zu der Richtung 35 des Luftstroms orientiert, in welchem sich die UV-Lampe 30 befindet. Alternative Gestaltungen der UV-Lampe 30, z.B. eine Spiralform oder einfache oder mehrfache U-Profil-Formen, sind ebenfalls möglich.
Die UV-Lampe 30 ist von einem koaxialen, zylinderförmigen Mantel 1 umgeben, der aus einem für UV-Strahlen transparenten
und gegenüber UV-Strahlen resistenten Material, beispielsweise auf Teflonbasis (z.B. NEOFLON-EFEP - herkömmliche Thermoplaste können nicht verwendet werden) , besteht . Der Mantel 1 weist an seinem einen Ende 2 eine Luft-Eintrittsöffnung 3 und an seinem gegenüberliegenden Ende 4 eine Luft- Austrittsöffnung 5 auf.
Die Luft-Eintrittsöffnung 3 kann an der Stirnseite des Mantels oder - wie in Fig. 3 beispielhaft dargestellt - als eine oder mehrere Öffnungen an der Umfangsseite des Mantels 4 im Bereich des Mantelendes 2 ausgeführt sein. Die Luft- Austrittsδffnung 5 am anderen Ende 4 des Mantels 1 weist vorzugsweise eine kleinere Querschnittsfläche als die Luft- Eintrittsδffnung 3 auf. Durch die reduzierte Öffnungsweite der Luft-Austrittsöffnung 5 wird ein Staudruck erzeugt, welcher bewirkt, dass durch den Mantel 1 hindurch strömende Luft 35.1 eine geringere Strömungsgeschwindigkeit aufweist als die den Mantel 1 umströmende Luftströmung 35.2. Wie in Fig. 3 durch gestrichelte Linien angedeutet, ist vorzugsweise die Öffnungsweite der Luft-Austrittsöffnung 5 variabel einstellbar, z.B. in der Weise, dass sie als Blende, Schieber oder Klappe mit veränderlicher Öffnungsweite realisiert ist.
An der Innenwandung der Hülle sind Luftleitelemente angeord- net . Beispielsweise kann vorzugsweise am Eintrittsbereich 2 der Hülle 1 ein Leitblech 6 vorgesehen sein, welches in Form eines Schraubengangs realisiert ist. Das in Fig. 3 teilweise perspektivisch dargestellte Leitblech 6 zwingt die durch die Hülle 1 strömende Luft 35.2 zu einer Rotationsbewegung um die UV-Lampe 30 herum, so dass sich der Strömungsweg innerhalb der Hülle 1 verlängert. In Fig. 3 ist das Leitblech 6 teilweise perspektivisch dargestellt, so dass ersichtlich ist, dass es über seine Fläche perforiert sein kann.
Innerhalb der Hülle 1 können weitere den Luftwiderstand erhöhende Luftführungselemente vorgesehen sein. Dargestellt ist eine Lochplatte 7, bei welcher die Löcher 9 in Schnittdar-
Stellung (Fig. 3) als trapezförmige Verjüngungszonen 8 ausgebildet sind. Eine perforierte Platte 10 weist eine vergleichbare Formgebung auf. Ferner kann sich zwischen der UV-Lampe 30 und der Innenfläche des Mantels 1 ein ringförmiges Aufnah- meelement 11 befindet, in welchem z.B. Stahlwolle 12 oder andere Materialien zur Erhöhung des Luftwiderstands vorgesehen sind.
Fig. 4 zeigt eine mögliche Realisierung der Luft-Austritts- Öffnung 5 in Draufsicht. Die Luft-Austrittsöffnung ist als
Lochplatte mit einem Zentralloch 5.1 und radial außenliegenden Löchern 5.2 realisiert. Zur Einstellung des Öffnungsquerschnitts der Luft-Austrittsoffnung 5 kann beispielsweise in nicht dargestellter Weise eine ähnlich geformte Lochplatte 5 verdrehbar über bzw. unter der in Fig. 3, 4 dargestellten Lochplatte 5 vorgesehen sein. Dadurch wird eine stufenlose Verstellbarkeit der Querschnittsfläche der Luft-Austrittsöffnung 5 erzielt.
Der Durchmesser der UV-Lampe 30 kann beispielsweise etwa 1,5 cm betragen und die UV-Lampe 30 kann beispielsweise eine Stromaufnahme von etwa 1 A aufweisen. Da die in dem Mantel 1 zu bestrahlende Luft sich in diesem Fall nicht weiter als etwa 6 cm von der UV-Quelle entfernen sollte, kann der Mantel 1 einen Innendurchmesser von z.B. 13,5 cm aufweisen. Versuche haben gezeigt, dass es bei einer solchen Dimensionierung optimal ist, wenn die durch den Mantel 1 strömende Luft eine Verweilzeit von nicht weniger als 4 Sekunden innerhalb des Mantels 1 hat. Dann wird eine Entkeimung des Luftstroms 35.1 von über 99% erreicht. Bei einer kürzeren Verweilzeit wird keine vollständige Entkeimung des den Mantel 1 durchfließenden Luftstroms 35.1 erreicht. Es ist ersichtlich, dass für eine gegebene Länge der UV-Lampe 30 bzw. des Mantels 1 eine geeignete Auslegung der Strömungsimpedanzen (schrauben- gewindeförmiges Leitblech 6, Elemente 7, 10, 11, Luft- Austrittsöffnung 5) je nach der Geschwindigkeit des zustrom- seitigen Luftstroms 35 zu wählen ist.
Es wird darauf hingewiesen, dass in vielen Fällen eine vollständige Behandlung einer Luftströmung durch die erfindungs- gemäße Vorrichtung nicht möglich ist, da die erforderliche Reduzierung der Luftgeschwindigkeit in dem Mantel 1 aufgrund der geforderten VerweilZeitdauer von etwa 4 Sekunden in vielen Systemen (stationäre oder mobile Klimaanlagen, Raum- Klimatisierungssystemen usw.) einen zu starken Druckabfall bewirken würde. Um dies zu vermeiden, wird in vielen Fällen der die erfindungsgemäße Vorrichtung umströmende Luftstrom
35.2 benötigt. Der erfindungsgemäße Effekt einer wirkungsvollen Entkeimung bleibt jedoch trotzdem erhalten, da zumindest der durch den Mantel 1 hindurch fließende Luftstrom 35.1 weiterhin vollständig entkeimt wird.
In einem Klimatisierungssystem, in welchem bereits ein Gebläse vorhanden ist, ist es günstiger, die erfindungsgemäße Vorrichtung im Strömungsweg vor dem Gebläse anzuordnen. In diesem Fall wird die Luftströmung 35.1 durch das Gebläse ange- saugt, wodurch sich ein ruhigerer bzw. weniger turbulenter
Luftström mit definierterer Verweilzeit in dem Mantel 1 ausbildet .
Neben der bereits beschriebenen Variierbarkeit der Quer- schnittsfläche der Luft-Austrittsoffnung 5 gibt es eine alternative Möglichkeit, die Geschwindigkeit des LuftStroms 35.1 in dem Mantel 1 so zu steuern, dass die durch die Dimensionierung der Hülle 1 und die Lampenstärke vorgegebene minimale Verweilzeit des Luftstroms 35.1 in dem Mantel 1 einge- halten wird. Dabei wird unter einem einstellbaren Abstand A zur Luft-Austrittsδffnung 5 ein Gebläse 13 bestehend aus Flügelrad 14 und Elektromotor 15 angeordnet. Die Luft-Austritts- δffnung 5 braucht in diesem Fall keine einstellbare Querschnittsfläche aufzuweisen und kann sich beispielsweise über die gesamte Stirnfläche der Hülle 1 erstrecken. Die Steuerung der Geschwindigkeit des durch die Hülle 1 hindurch fließenden Luftstroms 35.1 und damit der Verweilzeit der Luft innerhalb
der Hülle 1 erfolgt in diesem Fall über die Verstellung des Abstandes A zwischen dem Ende 4 der Hülle 1 und dem Flügelrad 14. Je größer der Abstand A, desto geringer ist die Saugwirkung des Gebläses 13 auf den Luftstrom 35.1, d.h. desto ge- ringer ist dessen Geschwindigkeit innerhalb der Hülle 1. Bei einer Verkleinerung des Abstandes A nimmt die Saugwirkung des Gebläses 13 und damit die Strömungsgeschwindigkeit des Luftstroms 35.1 in der Hülle 1 zu.
Eine vergleichbare Wirkung ergibt sich, wenn die Rotationsgeschwindigkeit des Gebläses 13 bei konstantem Abstand A variiert wird.
Fig. 5 zeigt als Anwendungsbeispiel für die erfindungsgemäße Vorrichtung ein mobiles Luftentkeimungs- und -beduftungsgerät 100. Es handelt sich um ein mobiles Standgerät zur Behandlung von Raumluft in geschlossenen Räumen. Das Gerät 100 weist einen Standfuß 101, ein zylinderfδrmiges Außengehäuse 102 sowie einen am oberen Bereich des Außengehäuses 102 angebrachten, um 360° drehbaren Luftauslass 103 auf. Mit dem Bezugszeichen 111 ist eine Drehverbindung zwischen dem Luftauslass 103 und dem Außengehäuse 102 bezeichnet.
Das Außengehäuse 102 umgibt die in Fig. 3 dargestellte erfin- dungsgemäße Vorrichtung. Diese ist somit in axial senkrechter Stellung angeordnet. Der Luftstrom wird im Bereich des Standfußes 101 angesaugt und durchströmt einen Filter 104, welcher sich vor der Luft-Eintrittsöffnung 3 des Mantels 1' befindet. In nicht dargestellter Weise sind vorzugsweise vier Filter 104 und vier Luft-Eintrittsöffnungen 3 über den Umfang des Mantels verteilt angeordnet.
Das Ansaugen der Luft 35 wird in der bereits erläuterten Weise durch das Gebläse 13 vorgenommen, welches zu diesem Zweck unter einem variablen Abstand A von der Luft-Austrittsoffnung 5 (die hier eine feste Durchmesser-Querschnittsfläche aufweist) des Mantels 1' angeordnet ist. Der Mantel 1' ist hier
aus Sicherheitsgründen aus einem für UV-Strahlung undurchsichtigen Material, beispielsweise Edelstahl. Die UV-Lampe 30 sowie das Leitblech 6 und die StrömungsImpedanzen 7 bzw. 10 bzw. 11 sind in der Darstellung in Fig. 5 nicht eingezeich- net .
Der an dem Mantel 1' vorbei strömende Luftström 35.2 wird nicht entkeimt, ist jedoch aufgrund des Filters 104 ebenfalls gefiltert. Da er nicht mit UV-Licht bestrahlt wird, ist seine Strömungsgeschwindigkeit nicht von Bedeutung.
Ferner weist das Gerät 100 eine Beduftungseinrichtung auf. Diese umfasst ein Reservoir 105, welches eine aromatische Flüssigkeit enthält. Das Reservoir 105 steht über eine Lei- tung 106 mit einer elektromechanischen Pumpe 107 in Verbindung. Ausgangsseitig ist die elektromechanische Pumpe 107 über eine Leitung 108 mit einem Sprühkopf 109 verbunden, welcher oberhalb eines saugfähigen Aufnahmeträgers 110 angeordnet ist. Der Aufnähmetrager 110 kann beispielsweise aus einem Vlies bestehen und wird von dem Luftstrom teilweise durchströmt oder umströmt .
Die elektromechanische Pumpe 107 wird über eine Zeitsteuerung derart angesteuert, dass sie in vorgebbaren Dosierzeitinter- vallen jeweils eine definierte Menge von aromatischer Flüssigkeit auf den saugfähigen Aufnahmeträger 110 aufsprüht. Der Aufnahmeträger 110 speichert aufgrund seiner Saugf higkeit die aromatische Flüssigkeit und bewirkt, dass diese trotz des intermittierenden Sprühbetriebs gleichmäßig an den vorbei- strömenden Luftstrom abgegeben wird. Im Hinblick auf die Beduftungseinheit wird der diesbezügliche Inhalt der internationalen Anmeldung PCT/DE03/02757 durch Bezugnahme dem Offenbarungsgehalt der vorliegenden Schrift hinzugefügt. Das Auf- dosieren der Aromaflüssigkeit kann beispielsweise in der Wei- se erfolgen, dass mittels eines Zeitintervallschalters (nicht dargestellt) alle 5 bis 6 Stunden automatisch 1 ccm der Aromaflüssigkeit auf den saugfähigen Aufnahmeträger 110 aufge-
spritzt wird. Der Betriebszustand der Beduftungseinrichtung, die Dosierzeitintervalle sowie der Betriebszustand der Entkeimungsanlage sind über geeignete Bedienelemente wählbar. Ferner werden die entsprechenden Gerätefunktionen sowie der Füllstand des Reservoirs 105 über LED angezeigt.
Es wird darauf hingewiesen, dass der anhand Fig. 5 erläuterte Einsatzbereich der erfindungsgemäßen Entkeimungsvorrichtung lediglich exemplarisch ist, d.h., dass die Entkeimungsvor- richtung in einer Vielzahl anderer mobiler oder stationärer
Klimatisierungseinrichtungen, wie beispielsweise Luftbefeuchter, Klimaanlage, zentrales Klimatisierungssystem eines Gebäudes usw., zum Einsatz kommen kann.
Fig. 6 zeigt eine Anordnung, mit welcher eine Entkeimung von Luft in einem Gebäude-KlimatisierungsSystem vorgenommen wird. Dargestellt ist ein Klimagerät 200, welchem über einen Einlasskanal 201 aus den Räumen angesaugte Rückluft 35 zugeleitet wird. In dem Klimagerät 200, welches z.B. ein stationäres zentrales Klimagerät für die Klimatisierung eines gesamten
Gebäudes darstellen kann, wird die Rückluft 35 geeignet wieder aufbereitet, z.B. abgekühlt und/oder erwärmt. Die wieder aufbereitete Luft wird über einen Auslasskanal 202, welcher mit einem verzweigten Kanalsystem für die Belüftung der ver- schiedenen Räume des Gebäudes in Verbindung steht, abgegeben.
Über Rohrleitungen 204, 205 ist ein Lufttunnel 203 in Art eines By-Pass parallel zu dem Klimagerät 200 angeschlossen. Die durch den Lufttunnel 203 fließende Luft wird über die Rohr- leitung 204 von der Rückluft 35 abgezweigt und nach der Entkeimung im Lufttunnel 203 der im Klimagerät 200 aufbereiteten Rückluft über die Rohrleitung 205 wieder zugeführt. Innerhalb des Lufttunnels 203 befinden sich vorzugsweise mehrere UV- Lampen, die den durch den Lufttunnel 203 fließenden Luftstrom mit UV-Licht bestrahlen. Durch geeignete bauliche Maßnahmen (Dimensionierung des Durchmessers der Rohrleitungen 204, 205, Dimensionierung des Lufttunnels 203, Anordnung von Luftleit-
widerständen innerhalb des Lufttunnels 203, insbesondere auch die bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen beschriebenen Maßnahmen) wird gewährleistet, dass der durch den Lufttunnel 203 fließende Luftstrom im Wesentlichen mindestens 4 Sekunden von UV-Licht bestrahlt wird.
Da für ein Gebäude-Klimatisierungssystem der Lufttunnel 203 vergleichsweise groß dimensioniert sein muss, um einen ausreichenden Durchsatz an gereinigter Luft zu ermöglichen, ist es im Regelfall erforderlich, dass eine Vielzahl von UV- Lampen über die gesamte Längserstreckung des Lufttunnels 203 innerhalb diesem angeordnet sind.
Im Regelfall wird dabei die Strömungsgeschwindigkeit inner- halb des Lufttunnels 203 geringer sein als die Strömungsgeschwindigkeit der Rückluft 35 in dem Einlasskanal 201 und/oder des restlichen Luftstroms innerhalb des Klimagerätes 200.
Es wird darauf hingewiesen, dass der Lufttunnel 203 nicht notwendigerweise einen By-Pass für das Klimagerät 200 darstellen muss, sondern auch an anderer Stelle, z.B. in Strömungsrichtung vor oder hinter dem Klimagerät 200, angeordnet sein kann.
Denkbar ist es ebenfalls, in Großanlagen den Lufttunnel 203 als eigenen Raum auszuführen. In diesem können die Strömungsimpedanzen z.B. auch in Form von gemauerten Wänden ausgebildet sein. Dabei ist die minimale Bestrahlungszeitdauer zu gewährleisten.