Beschreibung
Elektromechanisehen Phasensteller und Verfahren zu dessen Betrieb
Die Erfindung betrifft einen elektromechanischen Phasensteller zum Verstellen der Phasenlage einer Nockenwelle in Bezug zu einer Kurbelwelle eines Verbrennungsmotors gemäß dem Ober- begriff aus Anspruch 1.
In der gattungsbildenden Druckschrift DE 100 38 354 AI ist ein Phasensteller zum Verstellen der Phasenlage einer Nockenwelle in Bezug zu einer Kurbelwelle beschrieben, der einen elektrischen Stellantrieb, eine Regelung und ein Getriebe umfasst. Bei diesem Phasensteller sind eine mit der Kurbelwelle verbundene Drehscheibe und eine mit der Nockenwelle verbundene Drehscheibe über eine Taumelscheibe des Taumelscheibenge- triebes miteinander verzahnt. Dabei weisen die Drehscheibe der Kurbelwelle und die Drehscheibe der Nockenwelle eine unterschiedliche Zahnzahl auf, wodurch zwischen den beiden Drehscheiben bei einer vom Antrieb erzeugten Taumeldrehung der Taumelscheibe ein Versatz in der Phasenlage entsteht. Bauartbedingt ist hierbei grundsätzlich ein beliebig großer Verstellwinkel möglich, jedoch ist lediglich ein Verstellwinkelbereich von +/- 40 Grad sinnvoll.
Zur Erzielung der verbrennungsmotorseitigen Vorteile der Phasenverstellung in Bezug auf Verbrauch, Abgas bzw. Leistung kann es an bestimmten Betriebspunkten des Verbrennungsmotors notwendig werden, einen Phasenwinkel an der Nockenwelle einzustellen, der nicht für den gesamten Betriebsbereich des' Verbrennungsmotors, insbesondere Start und Leerlauf, geeignet ist .
Wenn nun der elektrische Stellantrieb ausfällt, ist in der Druckschrift DE 100 38 354 AI eine Vorrichtung vorgesehen,
die gewährleistet, dass die Nockenwelle und das Nockenwellenrad in eine 0 Grad verdrehte Lage gebracht werden, wobei der Nachteil darin besteht, dass diese feste Phasenlage von 0 Grad nicht bei jedem Verbrennungsmotor garantiert, dass ein Starten und ein zumindest eingeschränkter Betrieb gewährleistet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektromecha- nischen Phasensteller zum Verstellen der Phasenlage einer No- ckenwelle in Bezug zur Kurbelwelle in einem Verbrennungsmotor anzugeben, der bei Ausfall des elektrischen Stellantriebes, sowohl ein Starten als auch einen zumindest eingeschränkten Betrieb des Verbrennungsmotors gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen elektromecha- nischen Phasensteller mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sowie Verfahren zu dessen Betrieb sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Dabei umfasst der elektromechanische Phasensteller einen elektrischen Stel- lantrieb und ein von diesem elektrischen Stellantrieb eingangsseitig angetriebenes Getriebe.
Das. Getriebe hat zwei Eingänge. Einmal den Stellantrieb, auf dessen Welle die Taumelscheibe kraftschlüssig verbunden sitzt. Zum anderen den Eingang, an dem eine Drehscheibe, die fest mit dem Nockenwellenrad verbunden ist, drehbar auf der Welle des Stellantriebs gelagert ist. Das Nockenwellenrad selbst ist drehbar auf der Nockenwelle gelagert und über einen Primärtrieb mit der Kurbelwelle verbunden. Am Getriebe- ausgang sitzt eine zweite Drehscheibe, die fest mit der Nockenwelle verbunden ist. Die beiden Drehscheiben sind über die Taumelscheibe miteinander verzahnt.
Der Bereich der möglichen Phasenlagen ist zwischen zwei End- anschlagen begrenzt, dem sogenannten Spätendanschlag und dem sogenannten Frühendanschlag.
Dabei befinden sich die zwei Endanschläge an der mit dem Nockenwellenrad verbundenen Drehscheibe des Getriebes und stehen in Wechselwirkung mit dem Anschlag, der sich ausgangssei- tig an der mit der Nockenwelle verbundenen Drehscheibe des Getriebes befindet.
Alternativ dazu befindet sich ein Anschlag an der mit dem Nockenwellenrad verbundenen Drehscheibe des Getriebes und steht in Wechselwirkung mit den zwei Endanschlägen, die sich aus- gangsseitig an der mit der Nockenwelle verbundenen Drehscheibe des Getriebes befinden.
Das Getriebe des elektromechanischen Phasenstellers weist keine Selbsthemmung auf. Das bedeutet, dass ein Drehmoment an der Getriebeeingangsseite eine Drehung an der Getriebeausgangsseite bewirkt und umgekehrt.
Darüber hinaus besitzt das Getriebe eine negative Umlaufübersetzung. Das bedeutet, dass der Drehsinn an der zum Stellan- trieb gehörigen Getriebeeingangsseite, im weiteren Verlauf nur noch Getriebeeingangsseite genannt, dem an der Getriebeausgangsseite entgegengesetzt ist. Somit bewirkt eine Verzögerung der Getriebeeingangsseite eine Verstellung der Getriebeausgangsseite, in Richtung früher Steuerzeiten. Im Normal- betrieb ist die Phasenlage der Nockenwelle zur Kurbelwelle fest und durch den elektrischen Stellantrieb verriegelt.
Bei Ausfall des elektrischen Stellantriebes wird es durch die Eigenschaften des Getriebes, der negativen UmlaufÜbersetzung und der fehlenden Selbsthemmung, möglich, durch Wirkung des nunmehr nicht mehr unterdrückten Drehmomentunterschiedes von Getriebeeingang zu Getriebeausgang, das System in eine beliebig vorgebbare, an den jeweiligen Verbrennungsmotor angepass- te Notlaufposition zu bringen, die sowohl ein Starten als auch einen zumindest eingeschränkten Betrieb des Verbrennungsmotors gewährleistet.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist das Getriebe ein Taumelscheibengetriebe.
Vorteilhafterweise ist an dem elektromechanischen Phasenstel- 1er zusätzlich zum elektrischen Stellantrieb eine separate Verriegelungsvorrichtung vorgesehen, die den Phasensteller unabhängig vom elektrischen Stellantrieb auf ein Verriegelungssignal hin verriegelt.
Dabei überprüft ein Überwachungsmechanismus die Funktionsfähigkeit des elektrischen Stellantriebs und aktiviert bei Ausfall des elektrischen Stellantriebs die separate Verriegelungsvorrichtung. Dabei kann die Spannungsversorgung, die Regelung des Stellantriebs oder der Stellantrieb selbst ausfal- len.
Vorzugsweise wird der Überwachungsmechanismus durch einen Sensor, der den Stromfluss durch den elektrischen Stellantrieb überwacht, gebildet.
Beim Ausfall des elektrischen Stellantriebes wird eine beliebig vorgebbare Notlaufposition zwischen den Endanschlägen angefahren, indem durch den nun nicht mehr kompensierten Unterschied zwischen dem Drehmoment am Getriebeeingang, das im e- sentlichen von der. dort herrschenden systemimmanenten Reibungskraft herrührt und dem Drehmoment am Getriebeausgang, das im wesentlichen von der dort herrschenden systemimmanenten Reibungskraft herrührt, die Phasenlage entsprechend dem resultierenden Drehmoment in Richtung eines der beiden Endan- Schläge verändert und bei Erreichen der Notlaufposition der Phasensteller verriegelt wird, oder wenn die Notlaufposition nicht in der Verstellrichtung liegt, bei Erreichen des Endanschlags durch das resultierende Drehmoment dort gehalten wird.
Insbesondere ist nahezu allen Verbrennungsmotoren gemeinsam, dass die systemimmanente Reibungskraft am nockenwellenseiti-
gen Getriebeausgang bei sehr kleinen Motordrehzahlen wesentlich höher ist als bei Betriebsdrehzahlen.
Vorteilhafterweise ist der Phasensteller, unter anderem auf- grund seines Getriebeübersetzungsverhältnisses, so ausgelegt, dass bei Motordrehzahlen größer oder gleich einer vorgegebenen Drehzahl, z. B. der Leerlaufdrehzahl, beim Ausfall des elektrischen Stellantriebes die Reibungskraft am Getriebeeingang größer ist als am Getriebeausgang, der Getriebeeingang also gegenüber dem Getriebeausgang verzögert wird. Durch die negative Umlaufubersetzung des Getriebes resultiert daraus eine Verstellung der Nockenwelle am Getriebeausgang in Richtung Frühlage .
Deshalb wird bei Motordrehzahlen größer oder gleich einer vorgegebenen Drehzahl die Phase der Nockenwelle so lange in Richtung des Frühendanschlags verstellt, bis die vorgegebene Notlaufposition erreicht und der Phasensteller in dieser Position verriegelt wird.
In dem Fall, dass sich beim Ausfall des elektrischen Stellantriebes die Phase der Nockenwelle jenseits der Notlaufposition befindet, wird diese solange in Richtung des Frühendan- schlags verstellt, bis dieser erreicht und die Phase durch das resultierende Drehmoment dort gehalten wird.
Vorteilhafterweise läuft der Verbrennungsmotor bei dieser Phasenlage weiter und ist zumindest eingeschränkt betriebsbereit.
Alternativ dazu kommt es zum Absterben des Motors, wobei sich entweder beim Auslaufen des Motors oder beim Neustart eine Motordrehzahl einstellen wird, die kleiner einer vorgegebenen Drehzahl ist, wodurch die Phase der Nockenwelle so lange in Richtung des Spätendanschlags verstellt wird, bis die vorgegebene Notlaufposition erreicht und der Phasensteller in dieser Position verriegelt wird.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird die Verstellung der Phase in Richtung des Frühendanschlags durch ein separates Bremselement am Getriebeeingang erreicht.
Vorzugsweise umfasst die separate Verriegelungsvorrichtung des elektromechanischen Phasenstellers folgende Bestandteile: a) einen Rastiermechanismus pro Endanschlag über den im Normalbetrieb der Endanschlag gegen eine vorgespannte Feder in seiner Ausgangslage gehalten wird; b) einen Entriegelungsmechanismus, der bei Ausfall des elektrischen Stellantriebs den Endanschlag über den Rastiermechanismus entriegelt; c) einen Hemmmechanismus pro Endanschlag, der verhindert, dass der Endanschlag gegen die Richtung der Feder bewegt wird und ■ d) einen internen Begrenzer pro Endanschlag, der den Verstellweg des Endanschlages von dessen Ausgangslage bis zu dessen Notlaufposition begrenzt.
Dabei wird beim Ausfall des elektrischen Stellantriebes eine beliebig vorgebbare Notlaufposition zwischen den Endanschlägen angefahren, indem bei Ausfall des elektrischen Stellan- triebes durch den nun nicht mehr kompensierten Unterschied zwischen dem Drehmoment am Getriebeeingang und dem Drehmoment am Getriebeausgang die Phasenlage entsprechend dem resultierenden Drehmoment in Richtung eines der beiden Endanschläge verändert wird, wobei das Drehmoment an der Nockenwelle wäh- rend einer Umdrehung insbesondere durch die im Ventiltrieb auftretende Reibung und durch das Spannen und Entspannen der Ventilfedern einen positiven Anteil, der eine Verstellung der Phasenlage in Richtung Spätendanschlag zur Folge hat, und einen negativen Anteil hat, der eine Verstellung der Phasenlage in Richtung Frühendanschlag zur Folge hat, und der Entriegelungsmechanismus der Verriegelungsvorrichtung den Rastiermechanismus eines jeden Endanschlages entriegelt und die Endan-
schlage durch die jeweilige vorgespannte Feder so lange aus ihrer Ausgangslage in Richtung ihrer jeweiligen Notlaufposition verstellt werden, bis der erste Endanschlag am Anschlag anliegt und somit eine weitere Phasenverstellung in diese Richtung verhindert wird. Der zweite Endanschlag ist zu diesem Zeitpunkt durch die zugehörige vorgespannte Feder bis zur entsprechenden Notlaufposition verstellt. Bei den darauffolgenden wiederholten Wechseln der Phasenverstellrichtung wird der erste Endanschlag so lange verstellt, bis dieser eben- falls seine Notlaufposition erreicht hat. Damit ist der Phasensteller im Notlauf verriegelt.
In einer alternativen Ausführung der Erfindung umfasst die separate Verriegelungsvorrichtung des elektromechanischen Phasenstellers folgende Bestandteile:
a) einen Rastiermechanismus, über den im Normalbetrieb der Anschlag gegen eine vorgespannte Feder in seiner Ausgangslage gehalten wird; b) einen Entriegelungsmechanismus , der bei Ausfall des elektrischen Stellantriebs den Anschlag über den Rastier- mechanismus entriegelt; c) einen Hemmmechanismus , der verhindert, dass der Anschlag gegen die Richtung der Feder bewegt wird und c) einen internen Begrenzer pro Phasenverstellrichtung, der den Verstellweg des entriegelten Anschlags auf dessen Weg zur Notlaufposition begrenzt.
Dabei wird beim Ausfall des elektrischen Stellantriebes eine beliebig vorgebbare Notlaufposition zwischen den Endanschlägen angefahren, indem der Entriegelungsmechanismus der Verriegelungsvorrichtung den Rastiermechanismus des Anschlages entriegelt und der Anschlag durch die vorgespannte Feder auf dem Weg zwischen einem der Endanschläge und der Notlaufposi- tion durch den jeweiligen Begrenzer blockiert wird und somit eine weitere Phasenverstellung in diese Richtung verhindert wird. Bei den darauffolgenden wiederholten Wechseln der Pha-
senverstellrichtung wird der Anschlag so lange verstellt, bis dieser seine Notlaufposition erreicht hat. Damit ist der Phasensteller im Notlauf verriegelt.
Eine nähere Beschreibung der vorliegenden Erfindung erfolgt anhand der beigefügten Zeichnungen.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Motors mit einer Nockenwelle, einer Kurbelwelle und einem dazwischengeschaltetem elektromechanischen Phasensteller; Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines elektromechanischen Phasenstellers ohne Verriegelungsvorrichtung; Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines elektromechanischen Phasenstellers ohne Verriegelungsvorrichtung, wobei die Phase gegenüber Fig. 2 in Richtung Frühlage verstellt ist; Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung eines elektro- mechanischen Phasenstellers mit einer Verriegelungsvorrichtung, bei der sich die beiden getriebe- ausgangsseitigen Endanschläge in der jeweiligen Ausgangsl ge, die dem Normalbetrieb entspricht, befinden; Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines elektromechanischen Phasenstellers mit einer Verriegelungsvorrichtung, bei der ein getriebeausgangssei- tiger Endanschlag am getriebeeingangsseitigen Anschlag anliegt, und sich der andere Endanschlag in seiner Notlaufposition befindet;
Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung eines elektromechanischen Phasenstellers mit einer Verriegelungsvorrichtung, bei der sich beide getriebeaus- gangsseitigen Endanschläge in ihrer Notlaufposition befinden;
Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung eines elektromechanischen Phasenstellers mit einer Verriege-
lungsvorrichtung, bei der sich der getriebeaus- gangsseitige Anschlag in seiner Ausgangslage befindet, die dem Normalbetrieb entspricht;
Fig. 8 zeigt eine schematische Darstellung eines elektro- mechanischen Phasenstellers mit einer Verriegelungsvorrichtung, bei der sich der getriebeaus- gangsseitige Anschlag in einer Phasenlage zwischen Ausgangslage und Notlaufposition befindet;
Fig. 9 zeigt eine schematische Darstellung eines elektro- mechanischen Phasenstellers mit einer Verriegelungsvorrichtung, bei der sich der getriebeaus- gangsseitige Anschlag in seiner Notlaufposition befindet .
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Motors mit einer Nockenwelle 16, einer Kurbelwelle 18 und einem dazwi- schengeschaltetem elektromechanisehen Phasensteller 1, der die Phasenlage der Nockenwelle 16 in Bezug zur Kurbelwelle 18 verstellen kann. Der elektromechanische Phasensteller 1 um- fasst eine nicht dargestellte Regelung, einen elektrischen'
Stellantrieb 14, vorzugsweise einen Elektromotor, und ein von diesem elektrischen Stellantrieb 14 eingangsseitig angetriebenes Getriebe 15, das vorteilhafterweise ein TaumelScheiben- getriebe sein kann, das sich durch einen geringen Bauraum auszeichnet und kostengünstig herzustellen ist. Die Kurbelwelle 18 ist über einen Primärtrieb 17 mit dem Nockenwellenrad 12 verbunden.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines elektrome- chanischen Phasenstellers 1 -ohne Verriegelungsvorrichtung.
Die Drehscheibe 13 ist fest verbunden mit Nockenwellenrad 12 und ist drehbar gelagert auf der Welle 19 des Stellantriebs 14. Die Drehscheibe 4 ist fest mit der Nockenwelle 16 verbunden. Die nicht dargestellte Taumelscheibe sitzt fest auf der Welle 19 des Stellantriebs 14. Die beiden Drehscheiben 4, 13 sind über die Taumelscheibe miteinander verzahnt
Im Normalbetrieb ist die Phasenlage zwischen Kurbelwelle 18 und Nockenwelle 16 fest. Die Kurbelwelle 18 dreht über den Primärtrieb 17 das Nockenwellenrad 12. Die Drehscheibe 13, die mit dem Nockenwellenrad 12 verbunden ist, überträgt über die Taumelscheibe die Kraft auf die Drehscheibe 4 und somit auf die Nockenwelle 16.
Die systemimmanenten Reibungskräfte bewirken, dass auf der Getriebeeingangseite bzw. auf der Getriebeausgangsseite je- weils Drehmomente auf die Welle 19 bzw. auf die Nockenwelle 16 wirken. Der Stellantrieb 14 gewährleistet , dass diese Drehmomente im Gleichgewicht sind, indem er die Taumelscheibe gegen das resultierende Drehmoment mit der Drehzahl der Nockenwelle 16 dreht. Dadurch bleiben die Punkte, an denen sich die beiden Drehscheiben 4, 13 und die Taumelscheibe jeweils berühren, fest. Das Nockenwellenrad 12, die Welle 19 mit der Taumelscheibe und die Nockenwelle 16 laufen synchron und damit ist die Phasenlage durch der Phasensteller 14 verriegelt. Der Bereich der möglichen Phasenlagen ist zwischen den zwei Endanschlägen 3a, 3b begrenzt, dem sogenannten Spätendanschlag 3a und dem sogenannten Frühendanschlag 3b.
Dabei befinden sich die zwei Endanschläge 3a, 3b getriebeaus- gangsseitig an der mit der Nockenwelle 16 verbundenen Dreh- scheibe 4. Der Anschlag 2 ist an der mit dem Nockenwellenrad 12 verbundenen Drehscheibe 13 und kann Positionen zwischen den Endanschlägen 3a und 3b einnehmen.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Phasenstel- lers 1 ohne Verriegelungsvorrichtung, wobei die Phase gegenüber der Darstellung in Fig.2 in Richtung Frühlage verstellt ist, der Frühendanschlag 3b hat sich auf den Anschlag 2 zubewegt. Während der Dauer der Phasenverstellung in, hier in Richtung Frühlage, dreht die Welle 19 schneller als zum Zeit- punkt der festen Phasenlage. Die Drehzahl des Nockenwellenrades 12 verändert sich dabei nicht. Die Taumelscheibe stützt sich quasi gegen die mit dem Nockenwellenrad 12 verbundenen
Drehscheibe 13 ab und übt so lange eine beschleunigende Kraft auf die mit der Nockenwelle 16 verbundenen Drehscheibe 4 aus, bis die gewünschte Phasenlage von Nockenwelle 16 zu Kurbelwelle 18 erreicht ist. Nach der Phasenverstellung läuft das System wieder synchron, die Phase ist wieder durch den Phasensteller 1 verriegelt.
Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung eines elektrome- chanischen Phasenstellers 1 mit einer Verriegelungsvorrich- tung 11. Die Verriegelungsvorrichtung 11 weist folgende Bestandteile auf:
a) einen Rastiermechanismus 5a, 5b pro Endanschlag 3a, 3b , über den im Normalbetrieb der Endanschlag 3a, 3b gegen die vorgespannte Feder 6a, 6b in seiner Ausgangslage gehalten wird; b) einen Entriegelungsmechanismus 7, zum Beispiel einen E- lektromagneten, • der bei Ausfall des Stellantriebs 14 den Bolzen 8 freigibt und damit den Endanschlag 3a, 3b über den Rastiermechanismus 5a, 5b entriegelt; c) einen Hemmmechanismus 10 a, 10 b pro Endanschlag, der verhindert, dass der Endanschlag 3a, 3b gegen die Richtung der Feder 6a, 6b bewegt wird und d) einen internen Begrenzer 9a, 9b als Bestandteil des Endan- Schlags 3a, 3b, der den Verstellweg des Endanschlages 3a, 3b von dessen Ausgangslage bis zu dessen Notlaufposition begrenzt. Die Endanschläge 3a und 3b sind in diesem Ausführungsbeispiel also beweglich, nachdem sie entriegelt worden sind.
Durch die im Ventiltrieb auftretende Reibung, insbesondere durch das Spannen und Entspannen der Ventilfedern, hat das Drehmoment an der GetriebeausgangsSeite während einer Umdrehung einen positiven -Anteil und einen negativen Anteil. Der positiven Anteil hat eine Verstellung der Phasenlage in Richtung Spätendanschlag 3a zur Folge. Der negativen Anteil hat eine Verstellung der Phasenlage in Richtung Frühendanschlag
3b zur Folge. Das daraus resultierende Drehmoment an der Getriebeeingangsseite wird durch den Stellantrieb 14 kompensiert .
Durch Ausfall des elektrischen Stellantriebes 14 sind die
Drehmomente, die auf der Getriebeeingangsseite auf die Welle 19 und auf der Getriebeausgangsseite auf die Nockenwelle 16 wirken, nicht mehr im Gleichgewicht. Während einer Nockenwellenumdrehung findet eine Phasenverstellung in Richtung Früh- und in Richtung Spätlage statt.
Sobald der Ausfall des elektrischen Stellantriebes 14 durch einen Überwachungsmechanismus, zum Beispiel einem Sensor, der den Stromfluss durch den Stellantrieb 14 überwacht, erkannt ist, gibt der Entriegelungsmechanismus 7 den Bolzen 8 frei. Dies kann auch stromlos geschehen. Der Bolzen 8 entriegelt den Rastiermechanismus 5a, 5b eines jeden Endanschlages 3a, 3b und dieser wird durch die jeweilige vorgespannte Feder 6a, 6b so lange in Richtung der jeweiligen Notlaufposition verstellt, bis der erste Endanschlag, hier der Spätendanschlag 3a, am Anschlag 2 anliegt, wie in Fig. 5 gezeigt.
Dadurch wird eine weitere Phasenverstellung in diese Richtung verhindert. Eine Bewegung des Spätendanschlags 3a gegen die Feder 6a, also in die entgegengesetzte Richtung, wird durch den Hemmmechanismus 10a verhindert.
Der zweite Endanschlag, in diesem Fall der Frühendanschlag 3b, ist zum selben Zeitpunkt durch die zugehörige vorgespann- te Feder 6b bis zur entsprechenden Notlaufposition verstellt. Bei den darauffolgenden wiederholten Wechseln der Phasenverstellrichtung wird der erste Endanschlag, der Spätendanschlag 3a, so lange in Richtung seiner Notlaufposition verstellt, bis er diese erreicht hat.
Fig. 6 zeigt, dass der Anschlag 2 durch die beiden Endan- schläge 3a und 3b fixiert ist. Somit ist der Phasensteller 1 in seiner Notlaufposition verriegelt.
Fig. 7 zeigt einen elektromechanischen Phasenstellers 1 im Normalbetrieb mit einer alternativen Ausführungsform einer Verriegelungsvorrichtung. In diesem Fall sind die beiden Endanschläge 3a, 3b mit der Drehscheibe 13 verbunden. Der Anschlag 2 ist mit der Drehscheibe 4 verbunden und wird im Normalbetrieb durch einen nicht dargestellten Rastiermechanismus gegen eine vorgespannte Feder 6 in seiner Ausgangslage gehalten. Der Verstellweg des entriegelten Anschlages 2 zwischen den Endanschlägen 3a, 3b und der Notlaufposition wird durch den jeweiligen Begrenzer 9a, 9b begrenzt. Die beiden Begrenzer 9a, 9b bilden je einen Schenkel eines auf den Kopf gestelltes V. Sie beginnen am jeweiligen Endanschlag 3a, 3b und münden in die Notlaufposition.
Beim Ausfall des elektrischen Stellantriebes 14 entriegelt ein Entriegelungεmechanismus einen Rastiermechanismus, beide hier nicht dargestellt, und der -Anschlag 2 wird durch die vorgespannte Feder 6 in Richtung eines der Begrenzer 9a, 9b bewegt, bis er, wie in Fig. 8 gezeigt, am Begrenzer 9a anliegt. Somit wird eine weitere Phasenverstellung in diese Richtung verhindert. Eine Bewegung des Anschlags 2 gegen die Feder 6 wird durch den Hemmmechanismus 10 verhindert.
Bei den darauffolgenden wiederholten Wechseln der Phasenverstellrichtung wird der -Anschlag 2 so lange in Richtung seiner Notlaufposition verstellt, bis er diese erreicht hat.
Fig. 9 zeigt, wie der Anschlag 2 in seiner Notlauf osition verriegelt ist.
In den gezeigten Ausführungsbeispielen des Phasenstellers 1 sind die beiden Endanschläge 3a, 3b an der Getriebeausgangsseite an der Drehscheibe 4 und der Anschlag 2 an der Getrie-
beeingangsseite an der Drehscheibe 13 angebracht und umgekehrt. In gezeigten Ausführungsbeispielen ist der jeweils durch die Feder 6, 6a, 6b bewegliche Anschlag 2, 3a, 3b an der Drehscheibe 4 angebracht. Natürlich kann der bewegliche Anschlag 2, 3a, 3b auch an der Drehscheibe 13 angebracht sein.
Der vorliegende Phasensteller 1 schafft somit Vorrichtungen und Verfahren, die es beim Ausfall des elektrischen Stellan- triebes 14 ermöglichen, dass das System in eine beliebig vorgebbare, an den jeweiligen Verbrennungsmotor angepasste Notlaufposition gebracht wird, die im gesamten Verstellwinkelbereich liegen kann und sowohl ein Starten als auch einen zumindest eingeschränkten Betrieb des Verbrennungsmotors ge- währleistet.
Bezugszeichenliste
1 Phasensteller
2 Anschlag
3a Spätendanschlag
3b Frühendanschlag
4 , Drehscheibe, mit Nockenwelle verbunden
5a, 5b Rastiermechanismus
6, 6a, 6b Feder
7 Entriegelungsmechanismus
8 Bolzen
9a Begrenzer, Spätendanschlag
9b Begrenzer, Frühendanschlag
10, 10a, 10b Hemmmechanismus
11 Verriegelungsvorrichtung
12 Nockenwellenrad
13 Drehscheibe, mit Nockenwellenrad verbunden
14 Elektrischer Stellantrieb
15 Getriebe
16 Nockenwelle
17 Primärtrieb
18 Kurbelwelle
19 Welle, elektrischer Stellantrieb