RÜCKWÄHRTSFAHRST^EUERUNGSSYSTEM FÜR EIN KRAFTFAHRZEUG
Die Erfindung betrifft ein Rückwärtsfahr-Steuerungssystem für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Ein Steuerungssystem ist beispielsweise aus der W098/36956 für ein Kraftfahrzeug bekannt, dessen Antriebsstrang eine e- lektronisch ansteuerbare Bremsanlage aufweist . Eine derartige Bremsanlage umfasst ein manuelles Bedienelement, nämlich ein Bremspedal, das von einem Fahrzeugführer manuell betätigbar ist und das in Abhängigkeit seiner Betätigung ausgangsseitige Fahrerwunschsignale erzeugt. Zu diesem Zweck ist dem manuellen Bedienelement, also dem Bremspedal, ein Sollwertgeber zugeordnet, der den Stellweg des Bremspedals und/oder die Betätigungskraft in die Fahrerwunschsignale umwandelt. Des Weiteren ist ein Steuergerät vorgesehen, das in Abhängigkeit ein- gangsseitiger Fahrerwunschsignale die Bremsanlage betätigt. Zu diesem Zweck besitzt die Bremsanlage für jede Radbremse einen entsprechenden Aktor. Diese Aktoren können vom Steuergerät in der jeweils gewünschten Weise angesteuert werden können. Eine derartige, elektronisch ansteuerbare Bremsanlage arbeitet ohne direkte mechanische bzw. hydraulische Wirkverbindung zwischen Bremspedal und den einzelnen Radbremsen. Die Kopplung erfolgt ausschließlich durch die elektrischen Signale, so dass hier auch von einem Break-by-Wire-System gesprochen werden kann.
Aus der DE 196 48 943 AI ist ein Steuerungssystem für Kraftfahrzeuge bekannt, wobei der Antriebsstrang wahlweise manuell und automatisch ansteuerbar ist. Eine zentrale Steuereinrich-
tung steuert den automatischen Fahrbetrieb. Über eine Umschalteinheit kann zwischen dem manuellen und automatischen Fahrbetrieb umgeschaltet werden. Das Kraftfahrzeug fährt gemäß Ausführungsbeispiel automatisch auf einer Straße und kann im Bereich einer Zielkreuzung wieder in den manuellen Fahrbetrieb und umgekehrt geschaltet werden. Auch ein automatischer Fahrspurwechsel ist beschrieben.
Die DE 100 17 279 AI beschreibt ein System zur automatischen Folgeführung bei Kraftfahrzeugen. Hierbei folgt ein Kraftfahrzeug im Stau dem vorhergehenden Kraftfahrzeug automatisch mit dem entsprechenden Abstand.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für ein Rückwärtsfahr-Steuerungssystem der eingangs genannten Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die insbesondere den Gebrauchswert des damit ausgestatteten Kraftfahrzeugs erhöht .
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst . Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche .
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, in das Steuerungssystem eine Rückfahr-Steuereinrichtung zu integrieren, die an sich für ein Fahrzeug mit einem elektronisch ansteuerbaren Antriebsstrang vorgesehen ist, und diese mit einer zusätzlichen Bedieneinrichtung zu koppeln, mit deren Hilfe ebenfalls Fahrerwünsche in das Steuerungssystem eingebbar sind, wodurch insgesamt ein automatisierter Fahrbetrieb für das Kraftfahrzeug realisiert werden kann. Die vorliegende Erfindung greift somit auf Komponenten eines Steuerungssystems zurück, das zur Steuerung eines elektronisch ansteuerbaren Antriebsstrangs vorgesehen ist, nicht jedoch zur Steuerung
einer einzelnen elektronisch ansteuerbaren Komponente eines Antriebsstrangs, der im Übrigen konventionelle Komponenten mit hydraulischer und/oder mechanischer Kopplung aufweisen kann.
Bei einem elektronisch ansteuerbaren Antriebsstrang besteht zumindest zwischen Bremsanlage, Antriebsaggregat und Lenkungsanlage keine mechanische bzw. hydraulische Zwangskopplung zwischen den cockpitseitigen Bedienelementen (zum Beispiel Lenkrad, Gaspedal, Bremspedal) und der jeweiligen An- triebsstran -Komponente . Der Fahrer kann über eine Bedieneinrichtung, welche die Bedienelemente (zum Beispiel Lenkrad, Gaspedal, Bremspedal) umfasst, Fahrerwünsche eingeben, die von der Bedieneinrichtung in einen Bewegungsvektor umgewandelt werden. Dieser Bewegungsvektor kann dann von der Steuereinrichtung in Steuersignale umgewandelt werden, die über ein Bussystem den einzelnen Komponenten des elektronisch ansteuerbaren Antriebsstrangs zugeführt werden. Ein derartiges Steuerungssystem ist beispielsweise aus der DE 100 32 179 AI grundsätzlich bekannt, so dass diesbezüglich auf diese Druckschrift verwiesen werden kann, deren Inhalt hiermit durch ausdrückliche Bezugnahme in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindung aufgenommen wird.
Die Adaption von Teilen eines Steuerungssystems, das für einen elektronisch ansteuerbaren Antriebsstrang vorgesehen ist, in ein gattungsgemäßes Steuerungssystem, das einen Antriebsstrang mit einer oder mehreren, jeweils für sich elektronisch ansteuerbaren Komponenten ausgestattet ist, erfolgt erfindungsgemäß mit Hilfe einer Umschalteinheit, die in einem Normalbetrieb die Fahrerwunschsignale des manuellen Bedienelements direkt an das Steuergerät weiterleitet und in einem automatisierten Fahrbetrieb die Fahrerwunschsignale der zentralen Steuereinrichtung an das Steuergerät weiterleitet.
Durch die Erfindung ist es somit möglich, ohne größeren Eingriff in die jeweilige Antriebsstrang-Komponente des Fahrzeugs einen automatisierten Fahrbetrieb zu realisieren, was für verschiedene Anwendungsformen vorteilhaft sein kann. Beispielsweise kann ein automatisierter Fahrbetrieb für eine Fernsteuerung des jeweiligen Fahrzeugs, zum Beispiel in einem automatisierten Speditionshof durchgeführt werden.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann die Umschalteinheit im automatisierten Fahrbetrieb die Fahrerwunschsignale des manuellen Betriebselements an die zentrale Steuereinrichtung weiterleiten, wobei diese im automatisierten Fahrbetrieb anhand der eingehenden Fahrerwunschsignale des manuellen Bedienelements das Vorliegen eines zulässigen manuellen Fahrereingriffs überwacht und im Falle eines manuellen Fahrereingriffs die Fahrerwunschsignale des manuellen Bedienelements anstelle der Fahrerwunschsignale des Bewegungsvektors an die Umschalteinheit weiterleitet. Hierdurch ist es dem Fahrzeugführer nach wie vor möglich, das Fahrzeug auch im automatisierten Fahrbetrieb zu kontrollieren. Beispielsweise kann die zentrale Steuereinrichtung einen manuellen Bremsbefehl, der stärker ist als der aktuelle, automatisiert erzeugte Bremsbefehl, berücksichtigen, während zum Beispiel ein manueller Beschleunigungsbefehl, der stärker ist als der automatisiert erzeugte Beschleunigungsbefehl, ignoriert werden kann.
Damit ist klar, dass bei einer Weiterbildung der Antriebsstrang auch mehrere elektrisch ansteuerbare Komponenten aufweisen kann, denen jeweils ein manuelles Bedienelement, ein Steuergerät und eine Umschalteinheit zugeordnet ist, wobei die zentrale Steuereinrichtung dann all diesen Antriebs- strang-Komponenten gemeinsam zugeordnet ist und die Bewegungsvektoren für all diese Antriebsstrang-Komponenten die
jeweiligen Fahrerwunschsignale umfassen. Dementsprechend ist es mit Hilfe der Erfindung möglich, ein Fahrzeug, dessen Antriebsstrang voneinander unabhängige, separate X-by-Wire- Stysteme, wie zum Beispiel Break-by-Wire, Steer-by-Wire, umfasst, wie einen elektronisch ansteuerbaren Antriebsstrang zu betreiben, dessen Komponenten miteinander vernetzt sind.
Gemäß einer speziellen Weiterbildung kann die Umschalteinheit in die zentrale Steuereinrichtung hardwaremäßig integriert oder softwaremäßig implementiert sein. Der Umbau eines konventionellen Steuerungssystems in das erfindungsgemäße Steuerungssystem wird dadurch zusätzlich vereinfacht.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder funktional gleiche oder ähnliche Bauteile beziehen.
Dabei zeigen, jeweils schematisch,
Fig. 1 und 2 stark vereinfachte Prinzipdarstellungen eines erfindungsgemäßen Steuerungssystems bei verschiedenen Ausführungsformen.
Entsprechend den Fig. 1 und 2 ist ein Antriebsstrang 1 eines im Übrigen nicht dargestellten Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Lastkraftwagens, beispielsweise mit zwei elektronisch ansteuerbaren Komponenten, nämlich einer Bremsanlage 2 und einem Antriebsaggregat 3, ausgestattet. Der Antriebsstrang 1 ist hier durch einen mit unterbrochener Linie gezeichneten Rahmen symbolisiert und kann bei anderen Ausführungsformen nur eine einzige oder aber mehr als zwei solche elektronisch ansteuerbare Komponenten enthalten. Andere elektronisch ansteuerbare Antriebsstrang-Komponenten sind beispielsweise eine Lenkungsanlage, ein Getriebe sowie eine Niveauregulierungseinrichtung.
Das Fahrzeug umfasst außerdem ein erfindungsgemäßes Steuerungssystem 4, das für jede elektronisch ansteuerbare Komponente 2, 3 ein manuelles Bedienelement 5, G sowie ein Steuergerät 7, 8 aufweist. An den manuellen Bedienelementen 5, 6 kann ein Fahrzeugführer durch manuelle Betätigung einen Fahrerwunsch eingeben, der von der jeweiligen Antriebsstrang- Komponente 2, 3 umgesetzt werden soll. Beispielsweise entspricht das der Bremsanlage 2 zugeordnete manuelle Bedienelement einem Bremspedal 5, das mit einer entsprechenden Senso- rik 9 ausgestattet ist. Hierdurch kann das Bremspedal 5 ein- gangsseitige manuelle Fahrerwünsche mit Hilfe der Sensorik 9 in ausgangsseitige elektronische Fahrerwunschsignale FW umwandeln. Entsprechendes gilt dann auch für das als Gaspedal 6 ausgebildete manuelle Bedienelement des Antriebsaggregats 3. Dieses Gaspedal 6 stellt mit Hilfe einer entsprechenden Sensorik 10 den vom Fahrer eingegebenen Fahrerwunsch ausgangs- seitig als Fahrerwunschsignal FW bereit.
Die Steuergeräte 7, 8 sind nun so ausgestaltet, dass sie eingehende Fahrerwunschsignale FW ihrerseits wieder in Steuersignale umwandeln und diese entsprechenden, hier nicht gezeigten Aktoren der jeweiligen Antriebsstrang-Komponente 2, 3 zuleiten, welche die Steuersignale abarbeiten und dadurch den ursprünglichen Fahrerwunsch an der jeweiligen Antriebsstrang- Komponente 2, 3 umsetzen.
Das erfindungsgemäße Steuerungssystem 4 ist nun außerdem mit einer zentralen Bedieneinrichtung 11 sowie mit einer zentralen Steuereinrichtung 12 ausgestattet, wobei zusätzlich für jede elektronisch ansteuerbare Antriebsstrang-Komponente 2, 3 eine Umschalteinheit 13 bzw. 14 vorgesehen ist. Die zentrale Bedieneinrichtung 11 ist so ausgestaltet, dass sie bei einem automatisierten Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs ausgangsseitig Bewegungsvektoren BV generiert . Diese Bewegungsvektoren BV enthalten für die einzelnen Antriebsstrang-Komponenten 2, 3 jeweils Fahrerwünsche in einer geeigneten, in der Regel standardisierten Form.
Bei der zentralen Bedieneinrichtung 11 kann es sich beispielsweise um eine zusätzliche fahrzeugfeste Einheit zur Fahrerwunscheingabe handeln. Zum Beispiel enthält das Fahrzeug eine zusätzliche Pedalerie für einen Fahrlehrer.
Ebenso kann das Fahrzeug mit einer Spurfolgeeinrichtung ausgestattet sein, die es dem Fahrzeug ermöglicht, einer Fahrbahnmarkierung zu folgen. Eine solche Spurfolgeeinrichtung kann mit wenigstens einer Kamera die Fahrbahnmarkierung erfassen und Bewegungsvektoren BV generieren, die dazu führen, dass das Fahrzeug der Fahrbahnmarkierung folgt, wenn die Bewegungsvektoren BV im Antriebsstrang 1 abgearbeitet werden. Zweckmäßig umfasst der Antriebsstrang 1 dann eine elektronisch ansteuerbare Lenkungsanläge .
Alternativ oder zusätzlich kann die zentrale Bedieneinrichtung 11 auch eine fahrzeugferne Einheit zur Fahrerwunscheingabe sein, wie zum Beispiel eine Fernsteuereinrichtung, mit deren Hilfe außerhalb des jeweiligen Fahrzeugs Fahrerwünsche zu einem Bewegungsvektor BV zusammengesetzt werden können. Bei einer solchen Ausführungsform ist dann eine entsprechende Sender-Empfänger-Anordnung vorgesehen, über welche die fahrzeugfeste zentrale Steuereinrichtung 12 mit der fahrzeugfernen Fernsteuereinrichtung 11 kommuniziert.
Die zentrale Bedieneinrichtung 11 kann zusätzlich oder alternativ auch durch eine Rückfahrhilfeeinrichtung gebildet sein, die beim Rückwärtsfahren des Fahrzeugs die Bewegungsvektoren BV oder die Fahrerwunschsignale FW so modifiziert, dass sich für den Fahrzeugführer eine erhebliche Vereinfachung für das Rückwärtsfahren ergibt. Dies ist insbesondere bei Fahrzeugen von Vorteil, die in der Regel als Gespanne betrieben werden, wie zum Beispiel ein Sattelschlepper mit Auflieger oder ein zweigliedriges Gespann aus Zugmaschine und Anhänger. Bei Gespannen gestaltet sich das Rückwärtsfahren aufgrund der gegebenen kinematischen Kopplung äußerst schwierig, was mit Hilfe einer solchen Rückfahrhilfeeinrichtung 11 deutlich vereinfacht werden kann.
Zusätzlich oder alternativ kann die zentrale Bedieneinrichtung 11 auch eine Bahnberechnungseinrichtung umfassen, die beispielsweise aus Istwerten und Sollwerten für eine Lage und Position des Fahrzeugs eine Abfolge von Bewegungsvektoren BV berechnet, die das Fahrzeug in die Solllage und in die Soll- position überführen, wenn sie abgearbeitet werden. Eine solche Bahnberechnungseinrichtung arbeitet mit einer Lage- und Positionsbestimmungseinrichtung zusammen, die es ermöglicht, die Istlage und die Istposition des Fahrzeugs zu ermitteln.
Beispielsweise kann eine solche Lage- und Positionsbestimmungseinrichtung eine Kamera umfassen, welche die unmittelbare Umgebung des Fahrzeugs erfasst und mit gespeicherten Bildern vergleicht und dadurch eine bekannte Umgebung erkennen kann, um so die aktuelle Lage und Position des Fahrzeugs zu ermitteln. Ebenso kann eine Lage- und Positionsbestimmungs- einrichtung einen Satellitennavigationsempfänger sowie einen auslesbaren Kompass umfassen. Ein derartiges System ist beispielsweise in der DE 100 31 244 AI näher erläutert, deren Inhalt hiermit durch ausdrückliche Bezugnahme in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindung eingefügt wird.
Die von der grundsätzlich beliebig ausgestalteten zentralen Bedieneinrichtung 11 generierten Bewegungsvektoren BV werden über eine entsprechende Datenleitung 15, die insbesondere ein Bus oder ein Bussystem sein kann, an die zentrale Steuereinrichtung 12 übermittelt. Die zentrale Steuereinrichtung 12 kann nun aus den eingehenden Bewegungsvektoren BV die für die einzelnen Antriebsstrang-Komponenten 2, 3 des Antriebsstrangs 1 im jeweiligen Bewegungsvektor BV enthaltenen Informationen, also die Fahrerwünsche, herauslesen und daraus für die jeweilige Antriebsstrang-Komponente 2, 3 lesbare Fahrerwunschsignale FW generieren. Beispielsweise handelt es sich bei den Bewegungsvektoren BV um ein standardisiertes Busprotokoll, während die Fahrerwunschsignale durch pulsweitenmodulierte Signale gebildet sind.
Die Umschalteinheiten 13, 14 sind jeweils in die Wirkverbindung zwischen manuellem Bedienelement 5 bzw. 6 und zugehörigem Steuergerät 7 bzw. 8 in den Übertragungspfad der Fahrer- wunsσhsignale FW zwischengeschaltet. Das heißt, das jeweilige manuelle Bedienelement 5, 6 ist somit nicht direkt, sondern indirekt über die jeweilige Umschalteinheit 13, 14 mit dem
zugehörigen Steuergerät 7, 8 verbunden. Des Weiteren ist jede Umschalteinheit 13, 14 mit der zentralen Steuereinrichtung 12 gekoppelt, wodurch eine Übertragung der Fahrerwunschsignale FW zwischen der zentralen Steuereinrichtung 12 und den Umschalteinheiten 13, 14 möglich ist. Außerdem sind die Umschalteinheiten 13, 14 jeweils zwischen einem normalen Fahrbetrieb und einem automatisierten Fahrbetrieb umschaltbar.
Im normalen Fahrbetrieb kann der Fahrzeugführer die manuellen Bedienelemente 5, 6 in der üblichen Weise betätigen, um seine Fahrerwünsche in das Steuerungssystem 4 einzugeben. Im normalen Fahrbetrieb leiten die Umschalteinheiten 13, 14 die vom zugehörigen manuellen Bedienelement 5 bzw. 6 eingehenden Fahrerwunschsignale FW direkt an das zugehörige Steuergerät 7 bzw. 8 weiter. In diesem normalen Fahrbetrieb kann die zentrale Steuereinrichtung 12 deaktiviert sein.
Bei aktivierter zentraler Steuereinrichtung 12 kann nun ein automatisierter Fahrbetrieb für das jeweilige Fahrzeug realisiert werden. In diesem automatisierten Fahrbetrieb leiten die Umschalteinheiten 13, 14 nicht mehr die von den manuellen Bedienelementen 5, 6 sondern die von der zentralen Steuereinrichtung 12 generierten Fahrerwunschsignale FW an die jeweiligen Steuergeräte 7, 8 weiter. Das bedeutet, dass der Antriebsstrang 1 bzw. dessen elektronisch ansteuerbaren Komponenten 2, 3 nicht mehr in Abhängigkeit der zugehörigen manuellen Bedienelemente 5, 6 sondern statt dessen in Abhängigkeit der zentralen Bedieneinrichtung 11 betätigt werden. Bei der hier gezeigten Ausführungsformen ist es somit zum Beispiel möglich, mit Hilfe einer als Fernbedieneinrichtung ausgestalteten zentralen Bedieneinrichtung 11 das Antriebsaggregat 3 und die Bremsanlage 2 fernzusteuern.
Zur Erhöhung der Betriebssicherheit sind die Umschalteinheiten 13, 14 zweckmäßig so ausgestaltet, dass sie bei Ausfall der zentralen Steuereinrichtung 12, also bei fehlender oder deaktivierter oder stromloser zentraler Steuereinrichtung 12 , selbsttätig den manuellen Fahrbetrieb ermöglichen. Das bedeutet, die Umschalteinheiten 13, 14 besitzen eine Rückfallposition, welche die eingehenden Fahrerwunschsignale FW einfach zum zugehörigen Steuergerät 7, 8 durchleitet.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung können die Umschalteinheiten 13, 14 so gestaltet werden, dass sie im automatisierten Fahrbetrieb Fahrerwunschsignale FW, die von den manuellen Bedienelementen 5, 6 generiert werden, an die zentrale Steuereinrichtung 12 weiterleiten. Die zentrale Steuereinrichtung 12 kann im automatisierten Fahrbetrieb die eingehenden Fahrerwunschsignale FW der Bedienelemente 5, 6 analysieren. Jedoch ist es insbesondere möglich, das Vorliegen eines zulässigen manuellen Fahrereingriffs zu überwachen. Dem Fahrzeug- führer wird es dadurch ermöglicht, auch beim automatisierten Fahrbetrieb das Fahrzeug willkürlich zum Stillstand zu bringen, wenn sein Bremswunsch als zulässiger manueller Fahreingriff erkannt wird. Die zentrale Steuereinrichtung 12 leitet dann das vom jeweiligen manuellen Bedienelement 5 bzw. 12 generierte Fahrerwunschsignal FW über die zugehörige Umschalteinheit 13, 14 zur jeweiligen Steuereinrichtung 7, 8 weiter. Ebenso kann die zentrale Bedieneinrichtung 12 Fahrerwunschsignale FW, die vom Gaspedal 6 erzeugt werden, in Abhängigkeit vorbestimmter Randbedingungen als zulässig erkennen und entsprechend an das zugehörige Steuergerät 8 weiterleiten o- der als unzulässig verwerfen und in der Folge ignorieren.
Des Weiteren ist es möglich, die zentrale Steuereinrichtung 12 so auszugestalten, dass sie im normalen Fahrbetrieb Bedienfehler des Fahrzeugführers erkennen kann. Zu diesem Zweck
sind die Umschalteinheiten 13, 14 so ausgebildet, dass sie im normalen F hrbetrieb die Fahrerwunschsignale FW der manuellen Bedienelemente 5, 6 zusätzlich auch an die zentrale Bedieneinrichtung 12 übertragen.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 sind die Umschalteinheiten 13, 14 als separate Bauteile ausgebildet. Im Unterschied dazu sind die Umschalteinheiten 13, 14 bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 hardwaremäßig in die zentrale Steuereinrichtung 12 integriert bzw. softwaremäßig in die zentrale Steuereinrichtung 12 implementiert .