DOSEN FÜR PFANDSYSTEM UND METHODE ZUR ABWICKLUNG DES PFANDSYSTEMS
Die Erfindung bezieht sich auf ein Pfandsystem. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Pfandsystem für Aufbewahrungsgefaße und eine Methode zur Abwicklung des Pfandsystems. Im Speziellen bezieht sich die Erfindung auf ein mit Rückgabepfand beaufschlagtes Aufbewahrungsgefaß, eine Methode zur Abwicklung eines Pfandsystems für Aufbewahrungsgefäße eines Einwegsystems und einer Methode zur Herstellung des Aufb ewahrungsgefaßes .
Das neu eingeführte Dosenpfand wirft Probleme in der Abwicklung des Pfandsystems auf. Raum für u.a. betrügerische Absichten kommen insbesondere dadurch zustande, dass eine Dose einen Wert von ca. 0.1 Euro hat und auf diese Dose ein Pfand von 0.25 Euro erhoben wird. Daher muss gewährleistet werden, dass Dosen nicht mehrmals dem Pfandsystem zugeführt werden, Dosen ohne Pfand importiert werden oder leere Dosen zur Erschleichung des Pfands hergestellt werden.
Geplante Systeme beinhalten eine Überwachung eines Codes (z.B. einen Barcode oder eine Prägung) auf einer Dose in einem Automaten, der nach dem
Lesen unkenntlich gemacht wird, um eine erneute Zuführung der Dose zum
Pfandsystem auszuschließen. Jedoch hat ein solches System mehrere
Probleme.
Zum einen kann nicht verhindert werden, dass Dosen (importiert oder ausschließlich für die Rückgabe hergestellt) mit einem entsprechenden Code bedruckt werden. Zum anderen ist das Lesen eines Barcodes an einer zerdrückten Dose schwierig und mit Fehlern behaftet.
Ein Einschleusen fremder Dosen in das Pfandsystem könnte nur verhindert werden, wenn die Dosen in der Clearingstelle, einer zentralen Annahme- und Verwaltungsstelle des Dosenpfands, erneut gezählt werden könnten. Hierzu wäre ein zweiter Code notwendig. Zudem müsste um das System transparent zu gestalten, zu erkennen sein, von welcher Annahmestelle die Dosen angenommen wurden, da bei fehlender zweiter Markierung geprüft werden müsste, woher die „falschen" Dosen bezogen wurden. Auch eine alternative Zählung direkt an der Annahmestelle wäre mit erhöhtem Aufwand verbunden.
Für die Sicherheit des Pfandsystems müssten die Dosen nach der zweiten Zählung direkt zerstört oder mit einer dritten Kennung für ein eventuelles Recyclen versehen werden.
Das geplante System weist somit Sicherheitslücken auf, die nur unvollständig und mit erhöhtem Aufwand gelöst werden können.
Die obenstehenden Probleme des Standes der Technik werden gelöst durch erfindungsgemäße Annahmegeräte nach Ansprüchen 1 und 6. Bevorzugte Ausführungen und besondere Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein mit einem Rückgabepfand beaufschlagtes Aufbewahrungsgefäß zur Verfügung gestellt, wobei das Aufbewahrungsgefäß eine Befestigungsvorrichtung für eine münzähnliche Pfandmarke aufweist.
Bevorzugt handelt es sich bei dem Aufbewahrungsgefäß um eine Dose eines Einwegsystems.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Aufbewahrungsgefäß im Rahmen der Herstellung mit einer münzähnlichen Pfandmarke mechanisch verbunden.
Unter einer münzähnlichen Pfandmarke wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Pfandmarke verstanden, die ähnlich einer Münze ein gewisses Maß an Fälschungssicherheit bietet und deren Herstellung einer zentralen Stelle vorbehalten ist. Diese könnten sein, Metallmünzen oder Kunststoffitnünzen mit einer Prägung, oder in Anlehnung an eine Briefmarke, die ebenfalls die oben genannten Eigenschaften aufweist, eine Abbildung mit einem gewissen Maß an Fälschungssicherheit. Eine solche Abbildung könnte zum Beispiel ein Hologramm sein, das aufklebbar ist.
Durch den oben genannten Aspekt wird sichergestellt, dass ein
Pfandsystem sicher und einfach durchgeführt werden kann. Die Pfandmarken können nur von der zentralen Stelle (Clearingstelle) beschafft werden und werden bei der Herstellung mit der Dose verbunden. Das Pfand erhält ein Endkunde nur bei Ablieferung der Dose und der Pfandmarke zurück.
Handelt es sich um eine Pfandmarke in Form einer Münze, kann diese wiederverwendet werden. Im Fall eines Hologramms könnte es bei der Rückgabe zerstört werden, wodurch ein Pfandrückgaberecht verwirkt wird. Da die münzähnlichen Pfandmarken nur durch eine Clearingsstelle vertrieben werden dürfen, ist ein Missbrauch weitestgehend ausgeschlossen.
Nach einem weiteren bevorzugten Aspekt ist die Befestigungsvorrichtung eine Klemmvorrichtung, welche fest mit dem Aufbewahrungsgefäß verbunden ist und die münzähnliche Pfandmarke lösbar mit dem Aufbewahrungsgefäß verbindet. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die Befestigungsvorrichtung derart ausgebildet ist, dass beim Lösen der münzähnlichen Pfandmarke das Aufbewahrungsgefäß geöffnet wird.
Durch eine solche Maßnahme, wird auch die Entwendung von Pfandmarken im Einzelhandel verringert, da im allgemeinen eine Öffnung von Verpackungen im Handel schnell bemerkt werden würde.
Gemäß eines weiteren bevorzugten Aspekts, ist die Befestigungsvorrichtung eine Klebestelle. Dabei ist es besonders bevorzugt,
wenn die münzähnliche Pfandmarke entweder in Form eines festen Chips oder in Form eines Hologrammbildes zur Verfügung gestellt wird.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Methode zur Herstellung eines Aufbewahrungsgefaßes eines Einwegsystems zur Verfügung gestellt. Bei der Herstellung wird das Aufbewahrungsgefäß mit einer münzähnlichen Pfandmarke versehen, wobei die im wesentlichen falschungssichere Pfandmarke extern bezogen werden muss.
Gemäß bevorzugten Aspekten ist die münzähnliche Pfandmarke entweder ein hologrammähnlicher Aufkleber, der im Rahmen der Herstellung auf eine Klebestelle des Aufbewahrungsgefaßes aufgebracht wird, oder die münzähnliche Pfandmarke wird bei der Herstellung derart mit dem Aufbewahrungsgefäß verbunden, dass bei deren Entfernung das Aufbewahrungsgefäß geöffnet wird.
Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Pfandmarke zur Verfügung gestellt, die von einer zentralen Stelle oder einer autorisierten Stelle bezogen und verrechnet wird.
Gemäß einem weiteren Aspekt existiert ein Rücknahmegerät, das durch das Erkennen der Pfandmarke den Pfandrückzahlungsanspruch erfasst, die
Pfandrückgabe jedoch erst nach der erfassten Zerstörung, Neukennzeichnung und/oder Entwertung der Pfandmarke und/oder des Aufbewahrungsgefaßes auslöst.
Gemäß einem weiteren Aspekt existiert ein Rücknahmegerät, dessen Mittel zum Erkennen bzw. Lesen der Pfandmarke auch zum Erfassen der Zerstörung, Neukennzeichnung und/oder Entwertung der Pfandmarke und/oder des Aufbewahrungsgefaßes verwendet wird.
Gemäß einem weiteren Aspekt existiert ein Rücknahmesystem, in dem nicht die Anzahl der erfassten Aufbewahrungsgefäße, sondern die Anzahl der erfassten Zerstörungen, Neukennzeichnungen und/oder Entwertungen der
Pfandmarke und/oder des Aufbewahrungsgefaßes zur Abrechnung herangezogen wird.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich ebenfalls auf Methoden zur Verwendung und Herstellung erfindungsgemäßer Vorrichtungen. Dabei existieren für die einzelnen Verwendungs- bzw. Herstellungsschritte der Vorrichtung entsprechende Methodenschritte. Die vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf Vorrichtungen zur Ausführung der beschriebenen Methoden. Die Vorrichtung besitzt dabei die zur Ausführung der Methodenschritte notwendigen Merkmale.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt, und werden im folgenden exemplarisch näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 ein Einweg- Aufbewahrungsgefäß gemäß der vorliegenden
Erfindung;
Fig. 2a und 2b Aufsichten auf weitere Ausführungsformen von Aufbewahrungsgefaßen gemäß der vorliegenden Erfindung; und
Fig. 3 a bis 3 c beispielhafte Ausführungsformen für münzähnliche Pfandmarken, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Fig.l zeigt eine Getränkedose, die im Rahmen eines Pfandsystems verwendet wird. Die Dose 1 besitzt eine Trinköffhung 2. Ebenfalls auf der Oberseite der Dose sind Erhöhungen 12a und 12b eingeprägt, die die Sollposition einer Pfandmarke festlegen. Die Spannvorrichtungen 14a und 14b sind so ausgebildet, dass eine Pfandmarke darunter geschoben werden kann. Dabei sind die einen Enden der Spannvorrichtung fest mit der Dose verbunden oder sind aus einem Stück mit der Dose hergestellt. Das andere Ende der Spannvorrichtungen 14 ist derart gekrümmt, dass ein versehentliches Entfernen einer Pfandmarke quasi nicht möglich ist.
Im vorliegenden Beispiel ist eine Befestigungsvorrichtung bestehend aus zwei Prägungen 12 und zwei Spann Vorrichtungen 14 gezeigt. Die vorliegende
Erfindung soll hierauf nicht beschränkt sein. In analoger Weise kann auch eine Befestigungs Vorrichtung bestehend aus Prägungen zur Fixierung einer
Pfandmarke und einer einzigen Spannvorrichtung oder nur einer einzigen Spannvorrichtung, die eine Fixierung einer Pfandmarkenposition einschließt, ohne Prägung realisiert werden.
Darüber hinaus kann die in Figur 1 dargestellt Befestigungsvorrichtung
12a, 12b, 14a und 14b auch am Boden der Dose 1 oder an einer anderen Stelle der Dose angebracht sein.
Fig. 2a zeigt eine weitere Ausführungsform einer Dose. Die Dose 1 hat eine Trinköffnung 2, die beim Kauf verschlossen ist. Zum Öffnen wird der Hebel 4 aus eine horizontalen Position in eine vertikale Position gedrückt, wobei die Trinköffnung aufgedrückt wird. Der Hebel 4 besitzt ferner einen Haltedorn 22 für eine Pfandmarke. Wird eine Pfandmarke bei der Herstellung unter den Hebel 4 positioniert, verhindert der Haltedorn 22, dass die Pfandmarke entwendet werden kann. Erst beim Öffnen der Dose, indem der Hebel 4 in eine vertikale Position gebracht wird, gibt der Haltedorn die Pfandmarke frei.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform in Fig. 2b ist auf der Dose eine Klebestelle 24 angebracht, auf die eine Pfandmarke aufgeklebt werden kann. Die Dose kann auch in diesem Fall nur mit der münzähnlichen Pfandmarke zusammen verkauft werden.
Ein solche Ausführungsform bietet zwei unterschiedliche Realisierungsformen. Die Pfandmarke kann zum Beispiel die Form eines festen Chips haben. Eine solche Pfandmarke müsste einem
Rückgabeautomaten getrennt von der Dose zugeführt werden. Daher ist in einem solchen Fall die Klebestelle derart ausgebildet, dass der Chip und die Dose lösbar miteinander verbunden sind.
Die Pfandmarke kann jedoch auch die Form eines fälschungssicheren
Hologramms haben. Eine solche Pfandmarke könnte im Rahmen der
Rückgabe durch die Zerstörung entwertet werden. Daher kann in einem solchen Fall die Klebestelle derart ausgebildet sein, dass das Hologramm fest mit der Dose verbunden ist.
Im Fall einer mechanischen Befestigung durch eine Klebestelle können beinahe beliebige Positionen auf der Dose mit der Pfandmarke versehen werden. Um eine Automatisierung der Rückgabe zu erleichtern ist eine beliebige aber feste Position zu bevorzugen.
In den Figuren 3 a bis 3 c sind mögliche Ausführungsformen von Pfandmarken 32 dargestellt. Fig. 3a zeigt eine runde Pfandmarke 32 in Form eines Chips. Neben einem aufgeprägten Wert, kann die Pfandmarke noch weitere Prägungen haben, die eine Fälschung erschweren. Dabei können auch Prägungen von Sponsoren zur Finanzierung des Pfandsystems verwendet werden. Die Pfandmarke 32 kann aus Metall oder aus Kunststoff bestehen. Um eine effiziente Rückgabe zu ermöglichen, können darüber hinaus Pfandmarken mit unterschiedlichen Werten zur Verfügung gestellt werden.
Figur 3b zeigt eine Pfandmarke in Form eines Chips in einer rechteckigen Form. Dagegen zeigt Fig. 3c eine holographische Pfandmarke, die auf einem flexiblen Trägermaterial aufgebracht ist. Diese holographische Form der Pfandmarke ist bevorzugt auf die Dose aufgeklebt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird der Begriff münzähnliche Pfandmarke folgendermaßen verwendet. Münzähnlich bedeutet, dass analog zu Geldmünzen oder auch analog zu Briefmarken, ein gewisses Maß an Fälschungssicherheit gegeben ist, und dass die Herstellung nur einer zentralen Stelle (Clearingstelle) oder von Unternehmen produziert und vertrieben werden dürfen, die von der zentralen Stelle autorisiert sind. Demzufolge sind im Rahmen der vorliegenden Anmeldung auch Briefmarken, Hologramme oder ähnliches als münzähnliche Pfandmarken anzusehen.
Durch die vorliegende Erfindung werden die technischen Mittel realisiert, die benötigt werden, um eine von einer zentralen Stelle hergestellte fälschungssichere Pfandmarke zu verwenden. Dadurch kann ein Pfandsystem auch für Einweg-Verpackungen einfach und effizient gestaltet werden.
Ein Kreislauf von bevorzugt mehrfach verwendeten münzähnlichen Pfandmarken könnte demnach der folgende sein. Um Manipulationen des Pfandsystems zu vermeiden, wäre ein System dann sicher, wenn der Abfüller die münzähnliche Pfandmarke von der Clearingstelle erwirbt, sie mit der Dose, gegebenenfalls lösbar, verbindet und der Pfandrückzahler das Pfand nur nach Einwurf von Dose und Münze auszahlt. Die Clearingstelle rechnet nur nach zurückgegebenen Pfandmarken ab und überlässt den Behälterschrott dem Pfandauszahler. Alle Überwachungen beschränken sich somit auf die Münzprüfung und -Zählung.
Sollte die Pfandmarke nur einmal verwendet werden, z.B. aufgeklebte
Marke als Hologramm oder Briefmarke, so ist es wesentlich, dass die
Rücknahmegeräte diese Marke erkennen und sogleich, z.B. durch Lasern oder
Lochen, zerstören oder kennzeichnen. Alternativ kann eine weitere Markierung auf der Dose aufgebracht werden.
Eine Pfandrückgabe erfolgt erst nach kontrollierter Zerstörung oder Kennzeichnung der Marke bzw. Dose. Das Pfandrückgaberecht wird erst durch die dokumentierte Zerstörung ausgelöst. Das Rückgabegerät erkennt die Dose z.B. optisch und kontrolliert ebenso die Zerstörung, Neukennzeichnung bzw. Entwertung der Pfandmarke. Eine nicht dokumentierte Zerstörung, Neukennzeichnung oder Entwertung der Pfandmarke, z.B. eine manuelle Kennzeichnung, verwirkt die Pfandauszahlung. Wie auch die Münzen werden diese Marken extern von der Clearingstelle oder einer autorisierten Stelle bezogen.