Schneidplatte
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Schneidplatte mit mindestens einem in eine in den Grundkörper der Schneidplatte eingebrachte Ausneh- mung eingesetzten Schneideinsatz aus polykristallinem Diamant (PKD) oder kubischem Bornitrid (CBN).
Schneidplatten der hier angesprochenen Art sind bekannt. Sie werden vorzugsweise aus Hartmetall hergestellt und mit den genannten Schneideinsätzen versehen. Dabei werden Schneidplatten mit PKD- Einsätzen vor allem zur spanenden Bearbeitung von Nichteisenmetallen, vornehmlich Aluminiumlegierungen, eingesetzt und CBN- bestückte Schneidplatten bei der Bearbeitung von gehärteten Materialien und Gusswerkstoffen. Die Schneideinsätze werden in in den Grundkörper der Schneidplatte eingebrachte Ausnehmungen einge- setzt und dort festgelötet. Es hat sich herausgestellt, dass sich zwischen dem Grundkörper der Schneidplatte und dem Schneideinsatz ein mit Lot gefüllter Spalt ergibt, der insbesondere bei der Bearbeitung von Aluminium mit sehr hohen Schnittgeschwindigkeiten oder bei der Bearbeitung von Werkstücken mit sehr hohen Kühlmitteldrü- cken ausgewaschen wird. Dadurch ist eine vollflächige Verbindung des Schneideinsatzes mit dem Grundkörper der Schneidplatte nicht mehr gewährleistet. Überdies können im Übergangsbereich zwischen Schneideinsatz und Grundkörper der Schneidplatte spitze E- cken des PKD- oder CBN-Einsatzes gegeben sein, die aufgrund der Sprödigkeit dieser Materialien sehr bruchempfindlich sind. Sollten Teile des Schneideinsatzes bei der Bearbeitung eines Werkstücks abbrechen, kann dies zu schweren Beschädigungen der bearbeiteten Oberfläche führen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Schneidplatte zu schaffen, die diese Nachteile nicht aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Schneidplatte der eingangs genannten Art vorgeschlagen, die die in Anspruch 1 aufgeführten Merkmale aufweist. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass die der Aufnahme des Schneideinsatzes dienende Ausnehmung im Grundkör- per der Schneidplatte durch ein nicht-spanabtragendes Verfahren hergestellt ist. Es hat sich herausgestellt, dass beim Einbringen der Ausnehmung mittels eines derartigen Verfahrens Konturen geschaffen werden, die sehr exakt auf die Kontur des Schneideinsatzes abstimmbar sind, so dass ein nur kleiner Spalt nach dem Einsetzen des Schneideinsatzes in die Ausnehmung gegeben ist. Ein Auswaschen des Lots wird damit wesentlich reduziert. Außerdem ist es möglich, Konturen für die Ausnehmung zu wählen, bei der spitze Ecken des Schneideinsatzes vermieden werden. Schließlich wird der Schneideinsatz so gut abgestützt, dass eine Entlastung der den Schneidein- satz haltenden Lotfläche gegeben ist.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Schneidplatte zeichnet sich dadurch aus, dass die Ausnehmung durch ein Laserabtragverfahren erzeugt wird. Dieses ist dazu geeignet, die Kontur der Ausnehmung im Grundkörper der Schneidplatte sehr exakt herzustellen und auf die Außenkontur des Schneideinsatzes abzustimmen, so dass die Passgenauigkeit sehr hoch ist und nur sehr kleine Spalte erzeugt werden, bei denen ein Auswaschen praktisch nicht gegeben ist.
Besonders bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel der Schneidplatte, das sich dadurch auszeichnet, dass die in den Grundkörper der Schneidplatte eingebrachte Ausnehmung eine Auflagefläche für den Schneideinsatz und mindestens zwei in einem Winkel zueinander angeordnete Anlageflächen aufweist. Diese dienen der Abstützung des Schneideinsatzes und fangen die bei der Bearbeitung eines Werkstücks in den Schneideinsatz eingeleiteten Schnittkräfte defi- niert ab, so dass eine Verschiebung des Schneideinsatzes gegenüber dem Grundkörper der Schneidplatte ausgeschlossen ist. Über-
dies werden im Bereich der Aufnahmefläche der Ausnehmung praktisch keine Schubspannungen erzeugt.
Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Winkel der Anlageflächen kleiner als 90°, so dass praktisch eine Prismen- führung des Schneideinsatzes und damit ein optimaler Halt im Grundkörper der Schneidplatte realisierbar ist.
Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte;
Figur 2 eine Vorderansicht einer ersten Ausführungsform der in
Figur 1 dargestellten Messerplatte;
Figur 3 eine Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform des in Figur 1 wiedergegebenen ersten Ausführungsbeispiels;
Figur 4 eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte;
Figur 5 eine Draufsicht auf ein drittes Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte;
Figur 6 eine Draufsicht auf ein viertes Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte;
Figur 7 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel ähnlich dem in Figur 1 wiedergegebenen;
Figur 8 eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Schneidplatte;
Figur 9 eine Prinzipskizze zur Verdeutlichung der auf eine herkömmliche Schneidplatte wirkenden Schnittkräfte;
Figur 10 eine Prinzipskizze der auf eine erfindungsgemäß ausgestaltete Schneidplatte wirkenden Schnittkräfte und
Figur 11 eine Draufsicht auf eine Schneidplatte nach dem Stand der Technik.
Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte 1 , die als Vieleck, hier beispielsweise als Rechteck ausgebildet ist. Die Draufsicht zeigt die auch als Messerbrust bezeichnete Vorderseite 3 der Schneidplatte, in die eine Spannnut 5 eingebracht ist, die hier zwei in einem Winkel zueinander angeordnete Spannflächen 7 und 9 umfasst, die quasi V-förmig ausgebildet sind und zu einer gedachten Mittellinie 11 symmetrisch angeordnet sind. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Spannflächen 7 und 9 nicht durchgängig ausgebildet, sie verlaufen also nicht über die gesamte Länge der Schneidplatte 1.
An der rechten oberen Ecke der Schneidplatte 1 ist ein Schneidein- satz 13 vorgesehen, der in den Grundkörper der Schneidplatte 1 eingelassen ist und eine in durch einen Pfeil 15 angedeutete Vorschubrichtung geneigte Hauptschneide 17 und eine sich daran anschließende Nebenschneide 19 aufweist, die entgegengesetzt zur Vorschubrichtung geneigt ist und in Richtung auf die Mittellinie 11 abfällt.
Die in Figur 1 dargestellte Schneidplatte 1 kann als Wendeplatte ausgebildet sein und an der diagonal gegenüberliegenden Ecke 21 ebenfalls mit einem Schneideinsatz versehen werden. Sollte der in Figur 1 dargestellte Schneideinsatz 13 verschlissen sein, könnte die
Schneidplatte 1 um eine senkrecht auf der Vorderseite 3 stehende Drehachse gedreht werden, so dass die Ecke 21 in dem Bereich des hier dargestellten Schneideinsatzes 13 zu liegen kommt und ein hier vorgesehener Schneideinsatz mit einem Werkstück in Eingriff ge- bracht werden kann.
Figur 2 zeigt die rechte Stirnseite 23 einer ersten Ausführungsform des in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiels der Schneidplatte 1. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen, so dass insofern auf die Beschreibung zu Figur 1 verwiesen wird.
An die Vorderseite 3 schließen sich oben und unten Längsseiten 25 und 27 an, die einen spitzen Winkel miteinander einschließen, dessen Scheitel rechts von der Schneidplatte 1 liegt. Dadurch werden die üblichen Freiflächen geschaffen.
In die Vorderseite 3 der Schneidplatte 1 ist eine Ausnehmung 29 eingebracht, die eine hier parallel zur Vorderseite 3 verlaufende Auflagefläche 31 aufweist und eine senkrecht dazu verlaufende Anlagefläche 33.
In die Ausnehmung 29 ist der Schneideinsatz 13 eingelassen, der aus polykristallinem Diamant (PKD) oder aus kubischem Bornitrid (CBN) besteht.
Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf die rechte Stirnseite 23 einer weiteren Ausführungsform des ersten Ausführungsbeispiels der Schneidplatte gemäß Figur 1. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen, so dass auf die Beschreibung zu den vorangegangenen Figuren verwiesen wird. In Figur 3 ist angedeutet, dass der Schneideinsatz 13 auf einen Träger 35 aufgebracht ist, der seinerseits mit dem Schneideinsatz 13 in die Ausnehmung 29 eingesetzt ist. Der Schneideinsatz 13 kann hier dünner ausgebildet sein, so dass die Gesamtdicke von Schneideinsatz 13 und Träger 35 der Gesamtdicke des in Figur 2 dargestellten Schneideinsatzes entspricht. Bei dieser
Ausgestaltung könnten unterschiedlich ausgebildete Schneideinsätze in gleich ausgebildete Schneidplatten eingesetzt werden.
Figur 3 zeigt, dass die Schnittlinie zwischen der Vorderseite 3 und der Längsseite 25 die Schneide (Haupt- und Nebenschneide 17, 19) der Schneidplatte 1 bildet. Dadurch, dass der Schneideinsatz im Bereich der Vorderseite 3 angeordnet ist und der zugehörige Träger 35 in einem Abstand zur Vorderseite 3, wird die Schneide durch den Schneideinsatz 13 gebildet. Dies gilt auch für die Ausführungsform nach Figur 2. In beiden Fällen ist sichergestellt, dass die Schneide durch das besonders harte Material gebildet wird, nämlich durch das PKD oder das CBN. In der Regel werden PKD und CBN getrennt eingesetzt. Denkbar ist aber auch eine Kombination dieser Materialien.
Der Träger 35 besteht vorzugsweise aus Hartmetall. Dieser wird in den ebenfalls vorzugsweise aus Hartmetall bestehenden Grundkörper der Schneidplatte 1 eingelötet. Bei der Ausführungsform nach Figur 3 wird der Schneideinsatz 13 auf den Träger 35 aufgelötet. Bei der Ausführungsform nach Figur 2 wird der Schneideinsatz 13 unmittelbar auf den Grundkörper der Schneidplatte 1 aufgelötet.
Figur 4 zeigt ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte 1. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen, so dass insofern auf die Beschreibung zu den vorangegangenen Figuren verwiesen wird.
Während die Schneidplatte 1 gemäß Figur 1 zwei Spannflächen 7 und 9 aufweist, ist hier beispielsweise bei der Schneidplatte nach Figur 4 eine Durchgangsöffnung 37 vorgesehen, die der Aufnahme einer hier nicht dargestellten Spannschraube dient. Mit dieser wird die Schneidplatte 1 an einem Werkzeug befestigt.
Die in Figur 4 dargestellte Schneidplatte ist in Draufsicht wiedergegeben. Deutlich erkennbar ist, dass die als Vieleck ausgebildete Schneidplatte hier die Form eines Rhombus aufweist.
Die rechte obere Ecke ist mit einem Schneideinsatz 13 versehen, der in eine Ausnehmung eingesetzt ist, wie dies anhand der Figuren 2 und 3 erläutert wurde. Auch hier ist es möglich, den Schneideinsatz 13 auf einen Träger 35 aufzubringen, was anhand von Figur 3 erläutert wurde.
Die Ausnehmung 29 weist eine Anlagefläche. 33, außerdem eine in einem Winkel dazu angeordnete zweite Anlagefläche 33' auf. Die Anlageflächen 33, 33' sind in einem Winkel zueinander angeordnet, der hier beispielhaft 90° beträgt. Die erste Anlagefläche 33 verläuft etwa parallel zur Mittelachse 11 des Schneideinsatzes, die zweite Anlagefläche 33' etwa senkrecht dazu.
Die in Figur 4 dargestellte Schneidplatte kann ebenfalls als Wendeplatte ausgebildet werden. In diesem Fall wird im Bereich der dem Schneideinsatz 13 diagonal gegenüberliegenden Ecke 21 ebenfalls ein Schneideinsatz vorgesehen.
Figur 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte in Draufsicht, die ähnlich derjenigen ausgebildet ist, die anhand von Figur 4 erläutert wurde. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen, so dass auf die Beschreibung zu den vorangegangenen Figuren verwiesen wird.
Der wesentliche Unterschied der in Figur 5 dargestellten Schneid- platte besteht darin, dass diese quadratisch ausgebildet ist. Der Schneidansatz 13 weist außerdem eine abgerundete Außenkante auf, die die Schneide des Schneideinsatzes 13 bildet. Dieser ist also im Wesentlichen eher quadratisch ausgebildet, während der Schneideinsatz 13 bei der in Figur 1 dargestellten Schneidplatte im
Wesentlichen rechteckförmig ausgebildet ist. Ansonsten gilt das zur Schneidplatte gemäß Figur 4 Gesagte entsprechend.
Auch die in Figur 5 dargestellte Schneidplatte 1 kann als Wendeplatte ausgebildet werden, wobei hier allerdings alle vier Ecken mit ei- nem Schneideinsatz versehen werden können, weil diese alle identisch sind.
Figur 6 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte 1 , die als Vieleck ausgebildet ist, nämlich als Dreieck. Die in Draufsicht dargestellte Schneidplatte 1 nach Figur 6 weist wiederum eine Durchgangsöffnung 37 auf und in der rechten oberen Ecke einen Schneideinsatz 13. Dieser ist in eine Ausnehmung 29 eingesetzt, die in den Grundkörper der Schneidplatte 1 eingebracht ist. Die Ausnehmung weist auch hier zwei Anlageflächen auf, die einen Winkel einschließen, der größer als 90° ist. Die erste Anlagefläche 33 schließt mit einer den Mittelpunkt 39 der Durchgangsöffnung 37 schneidenden Horizontalen 11' einen Winkel von cirka 30° ein, während die zweite Anlagefläche 33' etwa senkrecht zu einer gedachten Horizontalen 11' verläuft, die durch den Mittelpunkt 39 der Durchgangsöffnung 37 verläuft.
Bei dem in Figur 6 dargestellten Ausführungsbeispiel der Schneidplatte 1 kann vorgesehen werden, an mehr als einer Ecke, vorzugsweise an allen drei Ecken Schneideinsätze 13 vorzusehen und die Schneidplatte 1 damit als Wendeplatte auszubilden.
Allen Ausführungsbeispielen der Schneidplatte 1 , die in den Figuren 1 bis 6 dargestellt sind, ist gemeinsam, dass der Schneideinsatz 13 in eine Ausnehmung 29 eingebracht ist, die in die Vorderseite 3 der Schneidplatte 1 eingelassen ist. Damit liegt auch die Auflagefläche 31 der Ausnehmung 29 parallel zur Vorderseite 13 der Schneidplatte 1.
Figur 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte 1 , das ähnlich dem in Figur 1 dargestellten ausgebildet ist. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen, so dass auf die vorangegangene Figur verwiesen wird. Der Unterschied des Ausführungsbei- spiels nach Figur 7 gegenüber dem in Figur 1 besteht darin, dass die Anlageflächen 33 und 33' der Ausnehmung 29, in die ein Schneideinsatz 13 eingebracht ist, einen Winkel einschließen, der kleiner als 90° ist. Auf diese Weise wird eine Prismenführung realisiert, die eine optimale AbStützung des Schneideinsatzes im Grundkörper der Schneidplatte 1 gewährleistet.
Die Draufsicht nach Figur 7 lässt erkennen, dass die Anlageflächen 32 und 33' der Ausnehmung 29 einen spitzen Winkel einschließen. Im Übergangsbereich der Anlageflächen 32, 33' kann wegen des Einsatzes nicht-spanabtragender Verfahren bei der Herstellung der Ausnehmung 29 eine sehr scharfe Ecke ausgebildet werden. Das heißt also, dass die Anlageflächen 33 und 33' quasi scharfkantig ineinander übergehen, ohne dass hier ein Radius ausgebildet werden muss.
Für das hier dargestellte Ausführungsbeispiel gilt, wie bei den Aus- führungsbeispielen nach den Figuren 1 bis 6, dass der Schneideinsatz 13 unmittelbar in den Grundkörper der Schneidplatte 1 eingesetzt oder auf einen Träger 35 aufgebracht sein kann, der dann gemeinsam mit dem Schneideinsatz in die Ausnehmung 29 eingesetzt wird. Diese Ausgestaltungsform wurde anhand von Figur 3 bereits näher erläutert.
Figur 8 zeigt ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte 1 in perspektivischer Darstellung. Die Schneidplatte 1 ist im Wesentlichen quadratisch ausgebildet. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass ein Schneideinsatz 13 in eine Seitenfläche 25' eingebracht und in eine zugehörige Ausnehmung 29 eingesetzt ist. Die Schneidplatte 1 könnte auch rechteckig ausgebildet sein, wobei dann die
Seitenfläche 25' beispielsweise der Längsseite 25 der Schneidplatte nach Figur 1 entspräche.
Der Schneideinsatz 13 könnte für sich allein in den Grundkörper der Schneidplatte 1 eingesetzt sein. Bei dem hier dargestellten Ausfüh- rungsbeispiel ist, wie bei der Ausführungsform nach Figur 3, der Schneideinsatz 13 auf einen Träger 35 aufgebracht. Schneideinsatz 13 und Träger 35 sind gemeinsam in die Ausnehmung 29 eingesetzt, die eine im Wesentlichen parallel zur Seitenfläche 25' verlaufende Auflagefläche 31 und zwei im Wesentlichen senkrecht dazu verlaufende Anlageflächen 33 und 33' umfasst, an denen der Schneideinsatz 13 und der zugehörige Träger 35 anliegen.
Die in Figur 8 dargestellte Schneidplatte 1 weist beispielhaft eine Durchgangsöffnung 37 auf, wie sie auch bei den Schneidplatten nach den Figuren 4 bis 6 vorgesehen ist. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, in die Vorderseite 3 der Messerplatte 1 Spannflächen 7 und 9 einzubringen, wie sie anhand der Figur 1 erläutert wurden.
Das hier dargestellte Ausführungsbeispiel der Schneidplatte 1 weist an der dem Schneideinsatz 13 gegenüberliegenden Ecke 21 einen Schneideinsatz 13' auf, der auf einen Träger 35' aufgebracht ist. Bei- de sind gemeinsam in einer Ausnehmung 29' untergebracht und liegen auf einer Auflagefläche 31' auf.
Im Übrigen gilt das zum Schneideinsatz 13 Gesagte entsprechend.
Die in Figur 8 dargestellte Schneidplatte 1 kann als so genannte Tangentialplatte verwendet und entsprechend in den Grundkörper eines hier nicht dargestellten Werkzeugs eingesetzt werden.
Figur 9 zeigt eine herkömmliche Messerplatte 1' nach dem Stand der Technik. Teile, die anhand der vorangegangenen Figuren erläutert wurden, sind mit gleichen Bezugsziffern versehen.
In der rechten oberen Ecke der Schneidplatte 1 ist ein Schneideinsatz 13 vorgesehen, der in eine Ausnehmung 29 eingesetzt ist. Die den Schneideinsatz 13 aufnehmende Ausnehmung 29 ist in einem Schleifverfahren hergestellt worden, so dass sie eine diagonal über die Ecke der Schneidplatte 1' verlaufende Anlagefläche 33 aufweist, an die der Schneideinsatz 13 angrenzt.
In Figur 9 sind die bei Verwendung der Schneidplatte 1' wirkenden Kräfte dargestellt: Mit Fs ist die Kraft angedeutet, die auf den Schneideinsatz 13 wirkt, wenn dieser von einem Werkstück Späne abträgt. Die Kraft Fs wird auch als Schnittkraft bezeichnet. Die Richtung dieser Kraft Fs hängt ab von verschiedenen Bearbeitungskriterien, wie zum Beispiel von den Vorschubwerten (Vorschubgeschwindigkeit, Vorschubrichtung), und von der Härte der zu bearbeitenden Materialien.
F-i bezeichnet eine Komponente der Abstützkräfte, die senkrecht auf der Anlagefläche 33 steht. F2 bezeichnet eine Komponente der Abstützkräfte, die tangential zur Anlagefläche 33 verläuft.
Figur 10 zeigt die Schneidplatte nach Figur 4, die die identische Außenkontur der in Figur 9 dargestellten Schneidplatte aufweist. Glei- ehe Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen, so dass auf die Beschreibung oben, insbesondere von Figur 4, verwiesen wird.
In Figur 10 sind ebenfalls die auf den Schneideinsatz 13 und damit auf die Schneidplatte 1 wirkenden Kräfte eingezeichnet. Dabei wird mit Fs die Schnittkraft und mit Fi eine erste Abstützkraft bezeichnet, die im Wesentlichen horizontal verläuft, insbesondere parallel zur Mittellinie 11. Die Kraft Fi verläuft senkrecht zur Anlagefläche 33', die senkrecht zur Mittellinie 11 verläuft.
Entsprechend steht die zweite Komponente der Abstützkraft F2 senkrecht auf der parallel zur Mittellinie 11 verlaufenden Anlagefläche 33.
Es wird deutlich, dass die Abstützkräfte Fi und F2 denselben Winkel einschließen wie die Anlageflächen 33 und 33', weil die Abstützkräfte senkrecht auf den Anlageflächen stehen. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 10 schließen die Anlageflächen 33, 33' einen Winkel von 90° ein. Entsprechend wirken die Abstützflächen Fi und F2 unter einem Winkel von 90° auf den Schneideinsatz 13, der, wie anhand von Figur 3 erläutert, auch auf einen Träger 35 aufgebracht sein kann, der dann ebenfalls von den Abstützkräften Fi und F2 abgestützt wird.
Wesentlicher Gesichtspunkt ist, dass bei den erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen die den Schneideinsatz 13 und gegebenenfalls den Träger 35 aufnehmende Ausnehmung 29 Anlageflächen 33, 33' aufweist, die unter einem Winkel zueinander verlaufen. Die in den Figuren 1 , 4, 5, 8 und 10 dargestellten Ausführungsbeispiele weisen eine Ausnehmung 29 mit Anlageflächen 33, 33' auf, die unter einem Winkel von 90° zueinander verlaufen. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 6 ist der Winkel, den die Anlageflächen 33 und 33' einschließen, größer als 90°. Schließlich ist der Winkel bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 7, den die Anlageflächen 33 und 33' einschließen, kleiner als 90°. Insgesamt kann eine Prismenführung realisiert werden, aufgrund derer der Schneideinsatz 13 und gegebenenfalls der Träger 35 optimal im Grundkörper der Schneidplatte 1 abgestützt sind. Insbesondere zeigt sich anhand des Vergleichs der Figuren 9 und 10, dass parallel zu den Anlageflächen 33, 33' verlaufende Abstützkräfte bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Schneidplatte 1 nicht gegeben sind. Es werden damit bei Einsatz der Schneidplatte 1 keine Schubspannungen aufgebaut, die parallel zur Auflagefläche 31 der Ausnehmung 29 verlaufen, so dass die Lötfläche im Bereich der Auflagefläche 31 durch die Anlageflä- chen 33 und 33' entlastet wird.
Die unter einem Winkel angeordneten Anlageflächen 33, 33' sorgen also für eine optimale, insbesondere eine genaue und stabile Ab-
Stützung des Schneideinsatzes 13 im Grundkörper der Schneidplatte 1.
Die Anlageflächen 33, 33" sind bei den hier dargestellten Ausführungsbeispielen vorzugsweise eben ausgebildet, um eine optimale Abstützung des Schneideinsatzes 13 in der Ausnehmung 29 zu gewährleisten und quasi eine Prismenführung zu ermöglichen. Entscheidend ist also, dass die Begrenzung der Ausnehmung 29 durch die Anlageflächen so ausgebildet ist, dass der Schneideinsatz sicheren Halt findet und nicht in Richtung der Begrenzung wirkende Scherkräfte auftreten. Dies ist bei herkömmlichen Ausnehmungen, die im spanabtragenden Verfahren hergestellt werden, der Fall, weil hier geradlinige oder leicht geschwungene Begrenzungswände für die Ausnehmung vorgesehen sind, an der der Schneideinsatz 13 nicht so abstützbar ist. Es treten daher entsprechende Scherkräfte auf. Folglich wird also bei herkömmlichen Schneidplatten die Lötverbindung zwischen Schneideinsatz und Grundkörper der Schneidplatte 1 wesentlich stärker belastet, als das bei den hier vorgeschlagenen Schneidplatten der Fall ist.
Die Darstellungen der Schneidplatten gemäß den Figuren 1 , 3 bis 6, 7 und 10 lassen erkennen, dass die Anlageflächen 33, 33' die Außenkontur der Schneidplatte 1 unter einem Winkel von etwa 90° schneiden. Es ist also ausgeschlossen, dass der Schneideinsatz 13 im Übergangsbereich zu den Anlageflächen 33, 33' eine spitze Ecke ausbildet, die, insbesondere wegen der Sprödigkeit von PKD und CBN leicht ausbricht. Die erfindungsgemäße Gestaltung verhindert also eine Bruchempfindlichkeit des Schneideinsatzes. Da der Winkel zwischen Schneideinsatz 13 und Anlagefläche 33, 33' etwa 90° beträgt, sind die Ecken des Schneideinsatzes 13 also sehr stabil.
Die Ausnehmung 29 wird bei der hier beschriebenen erfindungsge- mäßen Schneidplatte 1 durch ein nicht-spanendes Verfahren hergestellt, vorzugsweise durch ein Laserabtragverfahren. Denkbar wären
auch der Einsatz eines Senkerodierverfahrens oder eines Sinterverfahrens.
Bei diesen Verfahren kann die Kontur der Ausnehmung 29 in einem weiten Rahmen frei gewählt werden, so dass auch Formen der Schneideinsätze 13 realisierbar sind, wie sie im herkömmlichen Schleifverfahren nicht herstellbar wären. Damit ist es also möglich, Ausnehmungen 29 zu schaffen, die Anlageflächen 33 und 33' umfassen, die einen Winkel miteinander einschließen und damit eine optimale Abstützung des Schneideinsatzes 13 gewährleisten, wobei quasi eine Prismenführung realisierbar ist.
Durch die nicht-spanende Herstellung der Ausnehmung 29 ist es möglich, die Kontur der Ausnehmung 29 sehr genau auf die Kontur des Schneideinsatzes 13 abzustimmen, so dass der Spalt zwischen dem Grundkörper der Schneidplatte 1 und dem Schneideinsatz 13 sehr klein ist. Durch die Passgenauigkeit des Schneideinsatzes 13 wird also ein Auswaschen des Lotspaltes mit hoher Sicherheit vermieden.
Im Übrigen zeigt sich, dass bei der Herstellung der Schneideinsätze der Materialbedarf dadurch reduzierbar ist, dass kompaktere Formen des Schneideinsatzes 13 realisierbar sind. Das Ausgangsmaterial bei der Herstellung der Schneideinsätze 13 liegt scheibenförmig in so genannten Ronden vor. Aus diesen Scheiben werden mittels eines Drahterodierverfahrens die Schneideinsätze 13 ausgeschnitten. Ziel ist es, aus einer Ronde möglichst viele Schneideinsätze zu er- halten und den Verschnitt, also den Abfall, auf ein Minimum zu reduzieren. Durch die erfindungsgemäße Gestaltung der Schneideinsätze 13 ist eine effektivere Aufteilung und Ausnutzung der Ronden möglich.
Die Beschreibung zu den Figuren 1 bis 8 und 10 zeigt außerdem, dass Schneidplatten unterschiedlichster Formen mit Schneideinsät-
zen versehen werden können und dass dabei auch die Möglichkeit besteht, die Schneidplatten als Wendeplatten auszulegen. Je nach Einsatzfall können die Schneideinsätze die aus PKD oder CBN oder auch aus einem Mischmaterial bestehen, unmittelbar in den Grund- körper der Schneidplatten eingesetzt oder auf einen zugehörigen Träger aufgebracht und gemeinsam mit diesem in eine Ausnehmung im Grundkörper der Schneidplatten eingesetzt werden.
In allen Fällen ist gewährleistet, dass spitze Ecken des Schneideinsatzes vermieden werden, damit auch eine erhöhte Bruchgefahr. Durch die optimale Abstützung des Schneideinsatzes im Grundkörper der Schneidplatten werden die Schneideinsätze überdies so abgestützt, dass diese sich nicht ungewollt aus dem Grundkörper der Schneidplatten lösen.
Figur 11 zeigt eine Schneidplatte 1 in Draufsicht, die ähnlich der in Figur 7 dargestellten ausgebildet ist. Es handelt sich jedoch hier um eine Messerplatte nach dem Stand der Technik. Deutlich erkennbar ist, das die Ausnehmung 29 keine ebenen Anlageflächen aufweist, sondern eine bogenförmige Kontur zeigt. Ein in die Ausnehmung 29 eingesetzter Schneideinsatz 13 zeigt also eine spitze Ecke E, die im Übergangsbereich zur oberen Längskante K der Schneidplatte 1 besonders fein und dünn ausgebildet und daher bruchgefährdet ist.
Gerade die Darstellung nach Figur 11 zeigt den Unterschied zu den Schneideinsätzen 13 der hier vorliegenden Erfindung: Dort werden eben keine derartigen spitzen Ecken E gebildet, wie dies aus Figur 11 ersichtlich ist.
Nach allem wird im Übrigen deutlich, dass die spezielle Ausgestaltung der Schneidplatte 1 den Einsatz auch anderer spröder Materialien als Schneideinsatz 13 ermöglicht.