Titel: Wischblatt
Die Erfindung bezieht sich auf ein Wischblatt gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1.
Wischblätter zum Reinigen von Scheiben an Fahrzeugen, insbesondere an Kraftfahrzeugen und dabei speziell auch Wischblätter zum Reinigen von Fahrzeugfrontscheiben sind in unterschiedlichsten Ausführungen bekannt. Bekannt sind auch Wischblätter, die im wesentlichen aus einer Wischleiste sowie aus einer flachen Federschiene bestehen. Die Wischleiste ist aus einem gummielastischen Material beispielsweise als Profil durch Extrudieren hergestellt, und zwar zumindest mit einem Wischleistenkörper und mit einer an diesen angeformten, gegen die Fahrzeugscheibe anliegenden Wischlippe. Die einzige Federschiene besteht aus einem federnden Flachmaterial, beispielsweise Federstahl und ist mit ihren Oberflächenseiten in Ebenen quer oder senkrecht zur Ebene der Wischlippe orientiert in einem Kanal des Wischleistenkörpers aufgenommen (DE 100 07 808, DE 101 11 757 A1 ).
Über Halter sind derartige Wischblätter an einem Tragarm befestigt, der dann ebenfalls Bestandteil des Wischblatts bzw. eines dieses Wischblatt aufweisenden Scheibenwischers ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Wischblatt aufzuzeigen, welches sich durch eine besonders preiswerte Herstellbarkeit auszeichnet. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Wischblatt entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet.
Das erfindungsgemäße Wischblatt zeichnet sich u. a. durch einen besonders einfachen Aufbau, durch nur wenige Einzelteile und durch eine einfache und dennoch sehr zuverlässige Befestigung des jeweiligen Halters aus.
Weiterhin sind bei der erfindungsgemäßen Ausbildung Abschluß- oder Endstücke bzw. -kappen an den Enden des Wischblatts nicht erforderlich. Hierdurch ergeben sich ebenfalls eine Reduzierung der Anzahl der benötigten Einzelteile sowie insbesondere auch der Vorteil, daß das Wischblatt auf seiner gesamten Länge beim Wischen bzw. Reinigen einer Fahrzeugscheibe wirksam ist, also bei vorgegebener Wischblattlänge eine maximale Wischbreite bzw. ein maximaler Wischradius erzielt werden.
Die Montage des erfindungsgemäßen Wischblatts einschließlich des wenigstens einen Halters erfolgt beispielsweise in der Form, daß der Halter mit seinem bügelartigen Profilabschnitt oder den von diesem Profilabschnitt gebildeten Schenkeln in die Ausnehmungen an der Wischleiste eingesetzt und anschließend die Federschiene in den Kanal der Wischleiste eingeschoben wird, so daß nach dem Einschieben der Federschiene auch der Halter am Wischblatt befestigt ist.
Die erfindungsgemäße Konstruktion bietet weiterhin größtmögliche Freiheiten bei der Gestaltung der Wischleiste, insbesondere auch bezüglich der Gestaltung der der Wischlippe abgewandten Seite dieser Wischleiste.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung eine Teillänge eines Wischblatts gemäß der
Erfindung; Fig. 2 einen Schnitt durch das Wischblatt im Bereich eines reiterartigen Halters zum Verbinden des Wischblatts mit einem nicht dargestellten Tragarm;
Fig. 3 in einer Darstellung ähnlich Figur 2 eine weitere mögliche Ausführungsform der Erfindung.
Das in den Figuren allgemein mit 1 bezeichnete Wischblatt besteht bei der dargestellten Ausführungsform u. a. aus einer Wischleiste 2, die aus einem gummielastischen Material z. B. durch Extrudieren als Profil hergestellt ist, sowie aus einer einzigen flachbandartigen Trag- oder Federschiene 3, die aus einem federnden Flachmaterial, beispielsweise aus Federstahl gefertigt ist und sich ebenso wie die Wischleiste 2 über die gesamte Länge L des Wischblatts 1 beispielsweise senkrecht zur Zeichenebene der Figur 2 erstreckt. Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Wischblatt 1 symmetrisch zu einer die Längsachse L einschließenden Mittelebene M ausgebildet.
Im fertig montierten Zustand ist die Federschiene 3 von dem Material der Wischleiste 2 umschlossen. Die Wischleiste 2 besitzt hierfür einen sich in Längsrichtung der Wischleiste erstreckenden Kanal 4, dessen Querschnitt an den Querschnitt der Federschiene 3 so angepaßt ist, daß letztere passend, z.B. mit Klemmsitz im Kanal 4 aufgenommen ist. Ist die Wischleiste 2 durch Extrudieren hergestellt, so wird die Federschiene 3 durch Einschieben in den Kanal 4 an der Wischleiste 2 montiert.
Bei der dargestellten Ausführungsform weist die Wischleiste 2 ein Querschnittsprofil auf, welches sich aus mehreren ineinander übergehenden Profilabschnitten zusammensetzt, und zwar
- aus dem den größeren Querschnitt aufweisenden und den Wischleistenkörper bildenden Profilabschnitt 2.1 , der bei der dargestellten Ausführungsform im Querschnitt rechteckförmig ausgeführt ist und mit einer seiner beiden größeren Querschnittsseiten die Oberseite 5 der Wischleiste 2 bildet,
- aus dem im Bereich der Mittelebene M an dem Profilabschnitt 2.1 anschließenden ersten stegartigen Profilabschnitt 2.2 kleinerer Breite,
- aus einem an den Profilabschnitt 2.2 anschließenden, leistenartigen Profilabschnitt 2.3 größerer Breite,
- aus dem sich an den Profilabschnitt 2.3 anschließenden zweiten stegartigen Profilabschnitt 2.4 und
- aus dem sich an diesen anschließenden, die eigentliche Wischlippe bildenden Profilabschnitt 2.5.
Zur Befestigung an einem nicht dargestellten Tragarm, der z. B. Teil des Wischblatts 1 oder Teil des Scheibenwischers ist, ist am Wischblatt 1 bzw. an dessen Federschiene 3 ein reiterartiger Halter 6 vorgesehen, der z.B. als Formoder Biegeteil aus Kunststoff oder Metall gefertigt ist.
Für jeden Halter 6 ist die Wischleiste 2 an ihrem oberen Profilabschnitt 2.1 und an den dortigen Längsseiten 7 mit zwei Aussparungen 8 versehen, die sich bezogen auf die Längsachse L der Wischleiste 2 unmittelbar gegenüber liegen und derart ausgebildet sind, daß in jeder Aussparung 8 die mit ihren Oberflächenseiten senkrecht zur Mittelebene M orientierte Federschiene 3 mit einem Randbereich 3.1 freiliegt, und zwar sowohl zu der Oberseite 5, als auch zu der von dem Profilabschnitt 2.5 gebildeten Unterseite, als auch zu der jeweiligen Längsseite 7.
Jeder Halter 6 übergreift mit einem bügelartigen Profilabschnitt 6.1 die Federschiene 3 sowie den zwischen den beiden Ausnehmungen 8 verbliebenen Teil des Profilabschnittes 2.1 an der Oberseite 5 des Wischblatts 1 , und zwar derart, daß die Federschiene 3 mit ihren beiden Randbereichen jeweils von nutenartigen Ausnehmungen 9 an der Innenseite des Profilabschnittes 6.1 formschlüssig aufgenommen ist und der so an der Federschiene 3 befestigte Halter 6 mit einem weiteren Profilabschnitt 6.2 über die Oberseite 5 der Wischleiste 2 vorsteht, und zwar als Lager oder Befestigungsabschnitt zum Verbinden des Wischblatts 1 mit dem nicht dargestellten Tragarm.
Die Montage des Halters 6 erfolgt z.B. in der Weise, daß dieser bei noch nicht montierter Federschiene 3 mit den beiden Bügelarmen des bügeiförmigen Profilabschnittes 6.1 in jeweils eine Ausnehmung 8 eingesetzt und im Anschluß daran die Federschiene 3 in den Kanal 4 eingeschoben wird, so daß nach dem
Einschieben der Federschiene 3, diese mit ihren Randbereichen 3.1 auch in die Ausnehmungen 9 hineinreicht und dadurch der Halter 6 am Wischblatt 1 befestigt ist.
Die beschriebene Ausbildung erlaubt eine sehr wirksame und zuverlässige Befestigung des jeweiligen Halters 6 an der Federschiene 3 und damit am Wischblatt 1 , und zwar ohne zusätzliche Befestigungselemente und bei einfacher Formgebung insbesondere auch der Halter 6. Wird die Wischleiste 2 als Profil durch Extrudieren hergestellt, so können die Ausnehmungen 8 in besonders einfacher Weise durch Ausstanzen erzeugt werden.
Das Wischblatt 1 benötigt an seinen Enden keine Endstücke oder Kappen. Dies trägt nicht nur ebenfalls zur Verringerung der benötigten Einzelteile und damit entscheidend zu einer rationellen Fertigung bei, sondern hierdurch wird auch erreicht, daß das Wischblatt 1 auf seiner gesamten Länge beim Wischvorgang wirksam ist, d. h. es ergeben sich ein optimaler Wischradius bzw. eine optimale Wischbreite.
Grundsätzlich ist es möglich, die Federschiene 3 mit ihren Randbereichen 3.1 durch Klemmsitz am Halter 6 bzw. in den dortigen Ausnehmungen 9 zu halten, so daß allein schon hierdurch eine weitere Sicherung der Federschiene 3 gegen unerwünschtes Verschieben relativ zu der Wischleiste 2 erreicht ist. Grundsätzlich ist aber zur Verhinderung eines unerwünschten Verschiebens der Federschiene 3 relativ zur Wischleiste 2 allein schon der relativ hohe Reibungskoeffizient zwischen dem Material der Wischleiste 2 und der Federschiene 3 ausreichend, insbesondere dann, wenn das Material der Wischleiste 2 im Bereich des Kanals 4 elastisch gegen die Federschiene 3 anliegt.
Die Figur 3 zeigt als weitere mögliche Ausführungsform ein Wischblatt 1a, welches sich vom Wischblatt 1 dadurch unterscheidet, daß anstelle des einstückigen Halters 6 ein zweiteiliger Halter 6a verwendet ist, der bei dieser Ausführungsform in der Mittelebene M geteilt ist und dessen Teile jeweils von den beiden Profilabschnitten
6.1a und 6.2a gebildet sind, welche sich zu den den Profilabschnitten 6.1 und 6.2 des Halters 6 entsprechenden Profilabschnitten ergänzen.
Der Querschnitt der Federschiene 3 und des Kanals 4 sind bei dieser Ausführungsform beispielsweise so gewählt, daß die Federschiene 3 leicht gleitend, auf jeden Fall aber ohne Klemmen in den Kanal 4 eingeschoben werden kann. Nach dem Einschieben der Federschiene 3 in die Wischleiste 2 werden die beiden Teile des Halters 6 von der Seite her auf die Wischleiste 2 derart aufgesetzt, daß die beiden Profilabschnitte 6.1a des Halters 6a wiederum jeweils in einer der einander gegenüberliegenden Ausnehmungen 8 angeordnet sind und ihrerseits mit der nutenartigen Ausnehmung 9 einen Randbereich 3.1 aufnehmen. Nach dem Aufsetzen auf die Wischleiste 2 bzw. auf die Randbereiche 3.1 der Federschiene 3 werden die beiden Teile des Halters 6a an den Profilabschnitten 6.2a miteinander verbunden, beispielsweise durch Einrasten, Verpressen oder auf andere geeignete Weise.
Durch eine formschlüssige Verbindung zwischen den Profilabschnitten 6.1a und der Federschiene 3 ist eine zuverlässige Verankerung des Halters 6a an der Federschiene 3 gewährleistet, beispielsweise dadurch, daß in den Ausnehmungen 9 gebildete Vorsprünge und/oder die Profilabschnitte 6.1a selbst in entsprechende Ausnehmungen der Randbereiche 3.1 eingreifen. Auch andere geeignete Maßnahmen für eine derartige formschlüssige Verbindung sind denkbar.
Wie bei dem Wischblatt 1 besitzen auch bei dem Wischblatt 1a die Ausnehmungen 8 in Wischblattlängsrichtung L jeweils dieselbe Breite, die gleich oder etwa gleich derjenigen Abmessung ist, die der Halter 6 oder dessen Bügelarme in dieser Achsrichtung aufweisen, so daß die Wischleiste 2 durch den formschlüssig mit der Federschiene verbundenen Halter 6 in Längsrichtung L des Wischblatts 1 gesichert ist. Die vorgenannten Vorteile des Wischblatts 1 gelten auch für das Wischblatt 1a.
Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht sich, daß zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne daß dadurch der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke verlassen wird.
So ist es beispielsweise möglich, die Federschiene 3 mehrteilig auszubilden, und zwar beispielsweise zur Erhöhung der Anpreßkraft des Wischblatts gegen die zu reinigende bzw. zu wischende Scheibe bestehend aus mehreren paket- oder lamellenartig aneinander anschließenden flachen Federschienenelementen.
Weiterhin kann insbesondere auch die Wischleiste 2 unsymmetrisch zur Mittelebene M ausgebildet und dabei z.B. an ihrer Oberseite 5 in unterschiedlichster Weise gestaltet sein, beispielsweise spoilerartig zur Erhöhung der Wirksamkeit des Wischblatts 1 und/oder zur Vermeidung von Geräuschbildung bei höheren Fahrgeschwindigkeiten usw.
Vorstehend wurde davon ausgegangen, daß die Wischleiste 2 durch Extrudieren hergestellt ist. Auch andere Herstellungsverfahren sind denkbar. So ist es beispielsweise grundsätzlich möglich, die Wischleiste 2 in einer Form im Spritzgießverfahren herzustellen und hierbei die mit den Haltern 6 vormontierte Federschiene 3 mit dem Material der Wischleiste 2 zu umspritzen.
Vorstehend wurde davon ausgegangen, daß lediglich ein Halter 6 bzw. 6a am betreffenden Wischblatt 1 bzw. 1a vorgesehen ist. Grundsätzlich können aber auch mehrere Halter in Wischblattlängsrichtung gegeneinander versetzt angeordnet sein.
Sind der oder die Halter aus Blech gefertigt, so besteht weiterhin die Möglichkeit einer Verbindung des Halters mit der oder den Federschienen insbesondere bei einteiliger Ausbildung des Halters dadurch, daß nach dem Aufsetzen des Halters auf die mit der oder den Federschienen vormontierten Wischleiste der Halter für das formschlüssige Umgreifen der Randbereiche 3.1 entsprechend verformt bzw. umgebogen wird.
Bezugszeichenliste
1 , 1a Wischblatt
2 Wischleiste
2.1 - 2.5 Profilabschnitt der Wischleiste 2
3 Federschiene
3.1 Randbereich der Federschiene 3
4 Kanal in der Wischleiste 2 bzw. im dortigen Profilabschnitt 2.1
5 Oberseite der Wischleiste 6, 6a reiterartiger Halter
6.1 , 6.1a bügeiförmiger Profilabschnitt des Halters 6
6.2, 6.2a Profilabschnitt des Halters 6
7 Längsseite der Wischleiste 2
8 Ausnehmung
9 nutenartige Ausnehmung an der Innenfläche des bügeiförmigen Profilabschnittes 6.1 bzw. 6.1a
L Längserstreckung oder Längsachse des Wischblatts 1
M Mittelebene des Wischblatts 1 bzw. der Wischleiste 2