WARMEERZEUGENDES GERAT MIT SPEZIELLER ANORDNUNG DES TEMPERATUR- SENSORS UND VERFAHREN ZUR STEURUNG DES GERÄTES
Beschreibung
Wärmeerzeugendes Gerät und Verfahren zu dessen Steuerung
Die vorliegende Erfindung betrifft wärmeerzeugendes Gerät mit einem eine Reaktionskammer aufweisenden Reaktor und einem Wärmetauscher, durch den in der Reaktionkammer erzeugte Wärme auf einen flüssigen oder gasförmigen Wärmeträger übertragbar ist. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Steuerung eines erfindungsgemäßen Geräts in Abhängigkeit einer Geräte-Temperatur.
Bislang ist bekannt, einen Temperaturfühler beziehungsweise ein Thermostat an geeigneter Stelle des Wärmetauschers eines wärmeerzeugenden Gerätes zu befestigen. Um eine Überhitzung des Geräts zu vermeiden, wurde empirisch eine Bezugstempera- tur durch den Temperaturfühler ermittelt, bei deren Erreichen das Gerät abgeschaltet wurde. Nachteilig ist dabei, daß der am Wärmetauscher befestigte Temperaturfühler den an diesem vorbeigeführten Wärmeträger außer Betracht läßt, mit welchem die vom Gerät erzeugte Heizleistung als Wärme abtransportiert wird. Ein Überhitzungsfall des Wärmeträgers wird dabei indirekt über die Erwärmung des Wärmetauschers festgestellt. Aufgrund der derartigen Ermittlung des Überhitzungsfalls wird zumindest der Fall außer Acht gelassen, bei welchem bei maximal zulässiger Belastung des Geräts und einer weitgehenden Verdammung des WärmeträgerStroms die relativ geringe, an Wärmetauscher vorbeistreichende Luft sich derart erwärmt, daß empfindliche Materialien beschädigt und entzündet werden können. Solange die Temperatur des Wämetauschers einen Grenzwert nicht übersteigt, ist eine Überhitzung des Wärmeträger nicht feststellbar .
Um auch die Temperatur des durch den Wärmetauscher erwärmten Wärmeträgers zu erfassen, ist es beispielsweise aus der DE 44 46 829 von Fahrzeugheizgeräten bekannt, einen ersten
Temperaturfühler fest mit dem Wärmetauscher zu verbinden und einen weiteren Temperaturfühler als Wärmeträger- Überhitzungsdetektor in der Nähe des heißen Endes einer Reaktionskammer anzuordnen, um den Betrieb des Gerätes rechtzeitig vor einer Überhitzung zu unterbrechen. Aus den Meßsignalen dieser beiden Temperaturfühler wird ein Differenzsignal gewonnen, welches dazu dient, das Gerät bei drohender Überhitzung in Teillast zu regeln. Die Regelung eines wärmeerzeugenden Gerätes mit zwei Temperaturfühlern ist aber relativ aufwendig und teuer .
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein wärmeerzeugendes Gerät anzugeben, das einfacher und damit kostengünstiger im Aufbau ist, insbesondere sollen nicht zwei Temperaturfühler notwendig sein.
Dieser Aufgabe wird durch ein wärmeerzeugendes Gerät der eingangs genannten Art gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß in dem von dem Wärmeträger durchströmbaren Bereich des Wärmetauschers ein Temperaturfühler vorgesehen und derart angeordnet ist, daß eine Wärmeleitung zwischen dem Wärmetauscher und dem Temperaturfühler weitgehend verhindert ist.
Die Unteransprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen wärmeerzeugenden Geräts an sowie ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Steuern eines erfindungsgemäßen wärmeerzeugenden Geräts.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung eines Temperaturfühlers im durchströmten Bereich des Wärmetauschers in Verbindung mit einer Montage, bei der Wärmeleitung zwischen dem Wärmetauscher und dem Temperaturfühler weitgehend verhindert ist, wird sowohl die Temperatur des Wärmetauschers als auch die Temperatur des Wärmeträgers berücksichtigt. Dabei können unerwünscht hohe Wärmeträgeraustrittstemperaturen vermieden werden, ohne daß bei einer niedrigen Umgebungstemperatur, bei der der eintretende Wärmeträger, zumindest wenn es sich um
Luft handelt, verhältnismäßig kalt ist und daher viel Wärme abtransportieren kann, auf potentiell zur Verfügung stehende Geräteleistung verzichtet werden muß.
Der Temperaturfühler ist einerseits der Strahlungswärme des Wärmetauschers ausgesetzt, so daß auf diesem Weg die Temperatur des Wärmetauschers und damit des wärmeerzeugenden Geräts erfaßt wird. Andererseits wird der Temperaturfühler von dem vorbeiströmenden Wärmeträger gekühlt, so daß die augenblicklichen Strömungsverhältnisse berücksichtigt sind. Der Schaltpunkt des Temperaturfühlers liegt deshalb zwischen der Temperatur des Wärmeträgers im Bereich des Wärmetauschers und der Temperatur des Wärmetauschers im Zustand maximal zulässiger Wär eträgeraustrittstemperatur oder der zulässigen Wärmetauscheroberflächentemperatur, je nachdem, welche dieser beiden Temperaturen beim Drosseln des Geräts zuerst erreicht wird.
Wird unter diesen Umständen, in denen eine weitgehende Verdammung des Wärmeträgerstroms vorliegt, das wärmeerzeugende Gerät über diesen Punkt hinaus gedrosselt, wird bei immer niedrigeren Wärmetauschertemperaturen zur Bereitstellung des Uberhitzungsschutzes das Gerät abgeschaltet, weil die Kühlung durch den Wärmeträger verringert wird und der Wärmestrahlungsanteil überwiegt.
In einem Fall, in dem primär die Wärmeträgeraustrittstemperatur geregelt werden soll, empfiehlt sich eine Position für den Temperaturfühler, die nicht zu nah am heißen Ende der Reaktionskammer liegt. Um auf Grundlage eines einzigen Temperaturfühlers sowohl eine optimale Regelung wie eine optimale ÜberhitzungsSicherheit bereitzustellen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, die Anbringungsposition für den Temperaturfühler in der Längsachse des Wärmetauschers zugunsten eines Kompromisses zwischen unverzüglichem Ansprechen auf die Wärmeträgeraustrittstemperatur, das heißt möglichst nahe an der Längsachse und am heißen Ende des Wärmetauschers, und unverzüglichem Ansprechen auf Überhitzung, das heißt relativ fern
von der Längsachse und am kalten Ende des Wärmetauschers, zu wählen. In Zahlen ausgedrückt entspricht dies einem Verhältnis von X2/X1 = 0..0,4, wobei XI die gesamte axiale Länge des Wärmetauscher und X2 den Abstand der Anbringungsstelle des Temperaturfühlers vom Boden des Wärmetauschers bezeichnet.
Vorteilhafte Anwendungen des erfindungsgemäßen wärmeerzeugenden Geräts sind Reformer und Nachbrenner für Brennstoffzel- lensysteme .
Ein mit den Vorteilen der Erfindung ausgestaltetes Brennstoffzellensystem weist eine Brennstoffzelle und einen erfindungsgemäßen Reformer auf. Unter dem Begriff Brennstoffzelle ist dabei entweder eine einzelne Brennstoffzelle oder eine Anordnung mit mehreren Brennstoffzellen, einem sogenannten Brennstoffzellenstack, zu verstehen. Weiterhin ist vorteilhaft, wenn das Brennstoffzellensystem darüber hinaus einen Nachbrenner gemäß der Erfindung besitzt, wobei die BrennstoffZuführung des Nachbrenners mit dem Anodenabgasaustritt der Brennstoffzelle verbunden ist und die Kathodenzuluft der Brennstoffzelle als Wärmeträger entlang des Wämetauschers des Nachbrenners geführt ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigt:
Figur 1 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Reformers,
Figur 2 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Nachbrenners,
Figur 3 einen Längsschnitt eines Wärmetauschers,
Figur 4 einen Querschnitt durch den Wärmetauscher von Figur 3,
Figur 5 ein Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform eines Brennstoffzellensystems und
Figur 6 ein Blockschaltbild einer zweiten Ausführungsform eines Brennstoffzellensystems .
Figur 1 zeigt ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Reformers 1 mit den dazugehörigen Versorgungskomponenten. Wie bei einem üblichen Verbrennungsvorgang entsteht auch bei der Reformierung eines flüssigen oder gasförmigen Brennstoffs mit einem Oxidationsmittel zu Reformat Wärme, es handelt sich also um eine exotherme Reaktion. Ein Reformer stellt demnach ein wärmeerzeugendes Gerät dar, dessen Abwärme nutzbar ist.
Dem Reformer 1 in Figur 1 wird über eine Pumpe 17 Brennstoff 6 zugeführt. Dem Reformer 1 wird weiterhin über ein Gebläse 18 Luft 4, das als Oxidationsgas verwendet wird, zugeführt. In dem Reformer 1 findet eine partielle Oxidation des Brennstoffs, beispielsweise Benzin oder Diesel, mit der Luft 4 statt. Die ablaufende Reformierungsreaktion in einer Reaktionskammer 2 wird durch das Verhältnisse des Brennstoffs zu der Luft, die Randbedingungen wie die Temperatur sowie durch die Aktivierung durch beispielsweise aus Edelmetall bestehende Katalysatoren bestimmt. Das bei der Reformierung gewonnene Reformat 7 ist an einem Ausgang des Reformers 1 entnehmbar.
Der Reformer 1 in der Figur 1 besitzt einen Wärmetauscher 8, durch den die dem Reformer 1 zugeführte Luft 4 vor dem Eintritt in die Reaktionskammer 2 vorgewärmt wird. Auf diese Weise wird die Abwärme des Reformers 1 genutzt. Die Vorwärmung der Luft 4 ist insbesondere dann von Vorteil, wenn Diesel als Brennstoff verwendet wird. Bei der Reformierung nach dem Prinzip der partiellen Oxidation und bei Verwendung von Diesel als Brennstoff sind Vorreaktionen erforderlich, damit die langkettigen Dieselmoleküle in dem Reformer 1 umgesetzt werden können. Dies kann beispielsweise so bewerkstelligt werden, daß der flüssige Dieselbrennstoff vor der Verdampfung
in einem vorgewärmten Luftstrom mitgeführt wird. Dabei kommt es zu Vorreaktionen, bei denen insbesondere die langkettigen Dieselmoleküle in kürzere Ketten umgesetzt werden. Derartige Reaktionen finden vorzugsweise im Bereich zwischen 400 und 500° C statt, so daß eine Gemischtbildung gemäß dem Verfahren der "kalten Flamme" vorliegt. Die kürzerkettigen Moleküle lassen sich dann im Reformer 1 unter Vermeidung von Koksbildung in günstiger Weise zu Reformat 7 umsetzen.
In bestimmten Betriebssituationen wird durch den Wärmetauscher 8 mehr Wärme bereitgestellt, als zur Erwärmung der Luft für den Reformer 1 notwendig ist. Daher ist gemäß Figur 1 vorgesehen, dem Wärmetauscher 8 eine Ventileinrichtung 19 nachzuschalten. Diese besitzt zwei Ausgänge, wobei einer mit einem Oxidationsgaseintritt des Reformers 1 verbunden ist und an dem anderen Ausgang der Ventileinrichtung vorgewärmte Luft entnommen werden kann, um beispielsweise als Kathodenzuluft 34 für eine mit dem Reformer 1 verbundene Brennstoffzelle verwendet zu werden.
Figur 2 zeigt einen Nachbrenner für ein Brennstoffzellensystem. In einem Brennstoffzellensystem haben Nachbrenner die Aufgabe, das Anodenabgas 32 der Brennstoffzelle so umzusetzen, daß es als Abgas 35 in die Umgebung abgegeben werden kann. Dies ist deshalb erforderlich, weil das Reformat 7 an- odenseitig nicht vollständig umgesetzt wird. Vorteilhafterweise liefert die Kathodenabluft 33 den für die Verbrennung in dem Brenner erforderlichen Sauerstoff.
Die bei der Nachverbrennung entstehende Wärme wird vorteilhafterweise wiederum über einen Wärmetauscher 8 nutzbar gemacht. In der in Figur 2 dargestellten Anordnung wird Luft 37 über ein Gebläse 18 dem Wärmetauscher 8 des Nachbrenners 36 zugeführt. Die Luft durchströmt den Wärmetauscher 8 und wird danach als erwärmte Kathodenzuluft 34 verwendet. Eine Vorwärmung der Kathodenzuluft 34 ist erforderlich, da Brennstoffzellen mit relativ hohen Betriebstemperaturen arbeiten, die
je nach Brennstoffzellentyp bis zu 800° betragen können. Dies ist die typische Betriebstemperatur einer SOFC- Hochtemperaturbrennstoffzelle, wobei SOFC für Solid Oxid Fuel Cell steht. Insbesondere beim Kaltstart eines Brennstoffzellensystems ist es erforderlich, die Brennstoffzelle so zu erwärmen, daß einerseits die Zeit bis zum Nennbetrieb nicht zu groß ist, andererseits aber nicht durch eine zu schnelle Aufwärmung die keramischen und teilweise sehr empfindlichen Teile der Brennstoffzelle durch Temperaturspannungen zu zerstören. Ein Vorwärmen der Kathodenzuluft im Wärmetauscher 8 des Nachbrenners hilft also, das Erreichen der Betriebstemperatur zu beschleunigen. Dies ist insbesondere dann erzielbar, wenn dem Nachbrenner 36 zusätzlicher Brennstoff in einer Kaltstartphase zugeführt wird, wie dies später anhand von Figur 5 beschrieben ist.
Allerdings muß sichergestellt werden, daß die Temperatur der aus dem Wärmetauscher 8 austretenden Luft nicht zu hoch ist, damit der Temperaturanstieg der Brennstoffzelle nicht zu schnell verläuft und eine Beschädigung der Brennstoffzelle vermieden wird. Eine Erfassung der Temperatur der aus dem Wärmetauscher 8 austretenden Luft ist daher von großer Wichtigkeit .
Gegebenenfalls kann ein in Figur 2 nicht dargestellter Bypass zu dem Wärmetauscher 8 geschaltet werden, um eine zusätzliche Regelungsmöglichkeit für die Temperatur der Kathodenzuluft 34 bereitzustellen.
Reformer und Nachbrenner eines Brennstoffzellensystems sind teilweise konstruktiv ähnlich aufgebaut. Eine Reformierungs- reaktion ist ebenfalls eine Oxidation, wenn auch nur eine partielle. Wie eine Verbrennung läuft die Reaktion bei hohen Temperaturen ab, allerdings ohne eine Flamme. Die Reaktion kann sowohl mit oder ohne Katalysator stattfinden. Der inneren Aufbau einer Brennkammer beziehungsweise Reaktionskammer ist dadurch bedingt, ob ein Gerät als Reformer oder als Nach-
brenner eingesetzt wird. Für die vorliegende Erfindung kommt es allerdings nur darauf an, daß in der Brennkammer beziehungsweise der Reaktionskammer Wärme erzeugt wird, die zur Vorwärmung eines Wärmeträgers wie Luft oder Reaktionsgas verwendet werden soll. Die dafür eingesetzten Wärmetauscher
8, die die Brennkammer beziehungsweise die Reaktionskammer teilweise umschließen, sind prinzipiell gleich aufgebaut.
Die Figuren 3 und 4 zeigen Ansichten eines Wärmetauschers 8, der sowohl für einen Reformer als auch für einen Nachbrenner geeignet ist. Der Wärmetauscher 8 besitzt vorzugsweise eine topfförmige Gestalt mit einem zylindrischen oder quaderförmi- gen Mantel 14 und einem das eine Ende verschließenden Boden
9. Der Mantel 14 wird an seiner Innenseite von heißen Abgasen eines nicht dargestellten Brenners beziehungsweise heißen Gasen eines Reformers beaufschlagt, wobei die Brennkammer beziehungsweise die Reaktionskammer in Figur 4 von links in den Wärmetauscher 8 hineinragt. Der Wärmetauscher weist an seinen Innen- und Außenwänden eine Verrippung 10 zur Verbesserung des Wärmeübergangs zwischen dem heißen Gas auf der Innenseite und dem zu erwärmenden Wärmeträger auf der Außenseite des Mantels 14 auf. Zur Vereinfachung der Zeichnung ist dabei nur eine Längsverrippung 10 auf der Außenseite des Mantels 14 dargestellt, während die Verrippung im Bereich der Innenseite des Mantels und dem Bereich der Innenseite und der Außenseite des Bodens 9 weggelassen wurde.
Die Längsverrippung 10 bezeichnet und umfaßt eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten, in axialer Richtung des Wärmetauschers 8 verlaufende Rippen, von denen in Figur 3 drei Rippen 11, 12 und 13 dargestellt sind, die unter gegenseitigem Abstand an der Außenseite des Mantels 14 des Wärmetauschers 8 von diesem radial abstehend angeordnet sind. Zwischen den Rippen 11 und 12 befindet sich ein Temperaturfühler 15, der nicht in direktem Kontakt mit den Rippen 11 und 12 steht und beispielsweise an einem Halter 16 angebracht ist, der aus wärmeisolierendem Material besteht und entweder mit
einer der Rippen 11 oder 12 oder - wie gezeigt - mit dem Mantel 14 des Wärmetauschers 8 verbunden ist. Durch seine berührungsfreie Anordnung zwischen den Rippen 11 und 12 wird der Temperaturfühler 15 allseitig von Luft oder einem anderen Wärmeträger umströmt, die vom kalten (in Figur 4 linken) Ende des Wärmetauschers 8 zu dessen heißen Ende im Bereich des Bodens 9 strömt und anschließend zur weiteren Verwendung ausgeleitet wird.
Wie einleitend erläutert, wird die Position des Temperaturfühlers 15 in radialer Richtung beziehungsweise in Rippenhöhe und in axialer Richtung beziehungsweise in Rippenlängsrichtung optimiert derart gewählt, daß ein zuverlässiger Überhit- zungsschutz und eine zusätzliche optimale Regelung der Luftbeziehungsweise Gasaustrittstemperatur gewährleistet sind. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, daß das Verhältnis X2/X1 des Abstands X2 der Anbringungsstelle des Temperaturfühlers 15 vom Boden 9 zur Gesamtlänge XI des Wärmetauschers 8 einem Zahlenwert von etwa X2/X1 = 0..0,4 entspricht.
Für die folgende Erläuterung der Verfahren, mit denen die erfindungsgemäßen Geräte betrieben werden können, wird nur der Begriff "Luft" verwendet. Der Fall, daß bei einem Reformer ein anderes Oxidationsgas als Luft verwendet wird, ist als analog anzusehen, so daß das Verfahren in einem solchen Fall ebenfalls der folgenden Beschreibung entspricht und daher umfaßt ist.
Für die Begrenzung der Luftaustrittstemperatur ist folgendes Verfahren möglich. Das Steuergerät ermittelt die Temperatur des Temperaturfühlers, die auch von der Luftaustrittstemperatur abhängig ist, und vergleicht diese mit einem eingestellten Sollwert. Bei einer entsprechenden Überschreitung wird das Gerät soweit in Teillast geregelt, daß die Abweichung wieder ausgeglichen ist. Ist die minimale Teillast erreicht, wird der Anstieg der Luftaustrittstemperatur dadurch begrenzt, daß das Gerät in eine Regelpause gesteuert wird. Die-
se wird genau so lange beibehalten, daß die überschüssige Wärmemenge ausgeblendet wird.
Der Temperatursensor 15, der nicht oder schlecht wärmeleitend befestigt und am Ende des Wärmetauschers zwischen Rippen plaziert ist, wird somit nicht nur zur Erkennung des Überhit- zungsfalles benutzt, sondern mit diesem Sensor kann auch in einem weiteren, unterhalb der Überhitzungsgrenze liegenden Bereich die Luftaustrittstemperatur so geregelt werden, daß zuerst die Heizleistung abgesenkt wird und anschließend die Regelpause angesteuert wird. Dieses Verfahren kann bei allen Einbaugegebenheiten angewendet werden.
Die Figuren 4 und 5 zeigen komplette Brennstoffzellensysteme, die beispielsweise im Kraftfahrzeugbereich als sogenannte "Auxillary Power Unit" (APU) Anwendung finden. In beiden dargestellten Ausführungsbeispielen sind erfindungsgemäße Reformer und erfindungsgemäße Nachbrenner eingesetzt, wie sie anhand der Figuren 1 und 2 beschrieben worden sind. Demnach weisen sowohl der Reformer 1 als auch der Nachbrenner 36 Wärmetauscher 8 auf, die gemäß den Figuren 3 und 4 ausgestaltet sind.
Zusätzlich weist ein Brennstoffzellensystem eine Brennstoffzelle 40 auf, die schematisch dargestellt ist und eine Anode 41, einen Elektrolyten 42 und eine Kathode 43 besitzt. An der Brennstoffzelle ist elektrischer Strom 44 direkt entnehmbar. Anodenseitig wird der Brennstoffzelle 40 Reformat 7 zugeführt, das im Reformer 1 gewonnen wurde. Im Normalbetrieb werden typischerweise nur 80 % des eintretenden Reformats 7 umgesetzt. Das Anodenabgas 32 mit den restlichen Brenngasen H2 und CO sowie N2 , CO2 und H2O wird von der Anode 41 zu dem Nachbrenner 36 abgeführt. Der Kathode wird Kathodenzuluft 34 zugeführt, die zuvor von dem Wärmetauscher 8 des Nachbrenners 36 erwärmt wurde. Der in der Kathodenzuluft 34 enthaltene Sauerstoff wird in der Kathode nur teilweise verbraucht, so daß die aus der Kathode 43 austretende Kathodenabluft 33 im-
mer noch Sauerstoff enthält, der zur Reaktion mit dem Anodenabgas 32 in der Brennkammer 30 des Nachbrenners 36 verwendet werden kann. Im Nachbrenner erfolgt die vollständige Umsetzung der noch vorhandenen Brenngase mit dem Restsauerstoff der Kathodenabluft 33. Diese Reaktionsprodukte werden als Abluft 35 in die Umgebung abgeführt.
Insbesondere beim Kaltstart eines Brennstoffzellensystems oder, wenn die Temperatur der Brennstoffzelle 40 erhöht werden soll, wird von einer dem Reformer 1 nachgeschalteten Ventileinrichtung 45 Reformat 7 abgezweigt und direkt dem Nachbrenner 36 zugeführt. Dadurch steigt die Heizleistung des Nachbrenners 36 an und die Kathodenzuluft 34 kann stärker erwärmt werden. Eine vollständige Sperre der Leitung zwischen dem Reformer 1 und der Anode 41 der Brennstoffzelle ist dann sinnvoll, wenn der Reformer 1 noch nicht seine Betriebstemperatur erreicht hat und das Reformat deswegen nicht geeignet ist, in der Brennstoffzelle 40 umgesetzt zu werden. Auch in diesem Fall kann das entstehende Reformat beziehungsweise die in dem Reformer 1 entstandene Reaktionsprodukte über die Ventileinrichtung 45 dem Nachbrenner 36 zugeleitet werden.
Der Wärmetauscher 8 des Reformers 1 ist in vielen Betriebssituationen in der Lage, die vorbeiströmende Luft 4 stärker zu erwärmen, als dies für den Reformer 1 notwendig ist beziehungsweise mehr Luft zu erwärmen, als benötigt wird. Daher ist dem Wärmetauscher 8 ebenfalls eine Ventileinrichtung 19 nachgeschaltet, bei der Luft abgezweigt und als bereits vorgewärmte Kathodenzuluft 34 verwendet werden kann.
In der Figur 6 ist ein bezüglich der Brennstoffzelle 40 der Figur 6 entsprechendes Ausführungsbeispiel dargestellt. Die Anordnung des Reformers mit den Zusatzkomponenten entspricht ebenfalls der Figur 5. Allerdings besitzt das Brennstoffzellensystem von Figur 6 nur ein Gebläse 18 zur Zuführung von Luft zu dem Reformer 1 und zur Kathode 43. Dazu ist zwischen dem Gebläse 18 einerseits und den Wärmetauschern 8 anderer-
seits eine Ventileinrichtung 46 geschaltet, die den Luftstrom entsprechend der jeweiligen Betriebssituation steuert.
Bezugszeichenliste
1 Reformer
2 Reaktionskammer
4 Oxidationsgas
6 Brennstoff
7 Reformat
8 Wärmetauscher
9 Boden des Wärmetauschers
10 Längsverrippung
11, 12, 13 Rippen
14 Mantel
15 Temperaturfühler
16 Halter
17 Pumpe
18 Gebläse
19 Ventileinrichtung
30 Brennkammer
32 Anodenabgas
33 Kathodenabluft
34 Kathodenzuluft
35 Abgas
36 Nachbrenner
37 Luft
40 Brennstoffzelle
41 Anode
42 Elektrolyt
43 Kathode
44 Strom
45 Ventileinrichtung
46 Ventileinrichtung