Beschreibung
Vorrichtung und Verfahren zur Regelung des Steuerventils einer Hochdruckpumpe
Die Erfindung betrifft eine Kraftstoffpumpe zur Versorgung der Einspritzanlage einer Brennkraftmaschine mit Kraftstoff nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Kraftstoff-Ein- spritzsystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 11, sowie ein Verfahren zum Betrieb einer derartigen Kraftstoffpumpe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
Brennkraftmaschinen mit Hochdruck-Direkteinspritzung gewinnen im Motorenbau zunehmend an Bedeutung. Bei den sogenannten Speichereinspritzsystemen wird der Kraftstoff durch eine Pum- penanordung vom Tank zu einem Kraftstoff-Rail befördert, welches als Vorratsbehälter für den Kraftstoff dient. Im Kraftstoff-Rail steht der Kraftstoff bereits unter hohem Druck. Über an das Rail angeschlossene Einspritzventile kann der Kraftstoff direkt in die Zylinder eingespritzt werden.
Um den Kraftstoff mit hohem Druck in das Kraftstoff-Rail befördern zu können, umfasst die Pumpenanordnung eine Hochdruck-Kraftstoffpumpe. Über einen Niederdruckeingang wird dieser Kraftstoffpumpe Kraftstoff zugeführt, und mittels des Pumpkolbens wird der Kraftstoffdruck erhöht. Über den Hochdruckausgang der Kraftstoffpumpe gelangt der Kraftstoff dann zum Kraftstoff-Rail.
Damit im Pumpeninnenraum durch Aufwärtsbewegen des Pump ol- bens der notwendige Druck erzeugt werden kann, uss der Pum^ peninnenraum zu Beginn des Pumpvorgangs von der Niederdruckseite getrennt werden. Bei den Lösungen des Stands der Technik ist hierzu am Niederdruckeingang ein Steuerventil vorge- sehen, das über ein Ventilsteuersignal geschlossen werden kann. Es ist notwendig, dass dieses Steuerventil während der Aufwärtsbewegung des Pumpkolbens zuverlässig geschlossen
wird, damit im Pumpeninnenraum und in dem am Hochdruckausgang der Pumpe angeschlossenen Kraftstoff-Rail der für die Hochdruck-Direkteinspritzung benötigte Kraftstoffdruck aufgebaut werden kann.
Neben dem eingangsseitigen Steuerventil weist eine Hochdruckpumpe typischerweise noch ein am Hochdruckausgang angeordnetes Rückschlagventil auf, welches verhindern soll, dass Kraftstoff aus dem Kraftstoff-Rail zurück in die Hochdruck- pumpe strömt.
Aus DE 197 08 152 AI ist ein Kraftstoff-Einspritzsystem mit einer Vorpumpe, einer Hochdruck-Zuführpumpe und einer Speicherleitung bekannt, die mit der Hochdruck-Zuführpumpe über ein Rückschlagventil hydraulisch verbunden ist. An die Speicherleitung sind Einspritzventile einer Brennkraftmaschine angeschlossen. Die Hochdruck-Zuführpumpe weist ein Überströmventil auf, das zur Steuerung der in die Speicherleitung abgegebene Kraftstoffmenge verwendet wird. Die Hochdruck-Zu- führpumpe weist eine Pumpkammer auf, die von einem Plunger begrenzt ist. Der Plunger wird über eine Antriebswelle angetrieben, die mehrere Nocken aufweist. Abhängig von der Bewegung des Plungers und des Schließzustandes des Überström-Ven- tiles wird die Kraftstoffmenge und der Kraftstoffdruck fest- gelegt, mit dem Kraftstoff in die Speicherleitung gefördert wird.
Im Fall von niedrigem Kraftstoffdruck im Rail, also beispielsweise kurz nach dem Starten der Brennkraftmaschine, öffnet sich das Rückschlagventil bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt, weil der Druck im Pumpeninnenraum bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt den entgegenwirkenden Druck im Rail übersteigt. Es kann sogar vorkommen, dass sich das Rückschlagventil noch vor dem Schließen des Steuerventils öffnet. In diesem Fall kann sich während der Aufwärtsbewegung des
Pumpkolbens in der Kraftstoffpumpe kein genügend hoher Kraftstoffdruck aufbauen, weil der Kraftstoff wegen des geringen
Drucks im Rail über das Rückschlagventil entweicht. Wenn dann der Ventilsteuerpuls zum Schließen des Steuerventils ausgelöst wird, wird das Steuerventil infolge des unzureichenden Pumpeninnendrucks nicht geschlossen bzw. nicht geschlossen gehalten. Dadurch entweicht auch Kraftstoff durch das Steuerventil zurück in den Niederdruckkreis. Der entweichende Kraftstoff verhindert einen zufriedenstellenden Druckaufbau im Kraftstoff-Rail. Insbesondere -beim Starten des Motors macht sich dieses Problem störend bemerkbar.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Kraftstoffpumpe sowie ein Verfahren zum Betrieb einer Kraftstoffpumpe zur Verfügung zu stellen, wobei die Zuverlässigkeit beim Schließen des niederdruckseitigen Steuerventils verbessert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Kraftstoffpumpe gemäß Anspruch 1, durch ein Kraftstoff-Einspritzsystem gemäß Anspruch 11 sowie durch ein Verfahren zum Betrieb einer Kraftstoffpumpe gemäß Anspruch 14 gelöst.
Die erfindungsgemäße Kraftstoffpumpe zur Versorgung der Ein- spritzanlage einer Brennkraftmaschine mit Kraftstoff weist einen Niederdruckeingang auf, über den der Kraftstoffpumpe Kraftstoff zugeführt wird. Darüber hinaus weist die Kraft- stoffpumpe einen Hochdruckausgang sowie ein Steuerventil und einen Pumpkolben auf. Mit dem Steuerventil kann die über den Niederdruckeingang erfolgende Kraftstoffzufuhr in Abhängigkeit von einem Ventilsteuerpuls unterbrochen werden. Erfindungsgemäß ist der Ventilsteuerpuls zur Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr zu dem Zeitpunkt aktiv, zu dem die von der Aufwärtsbewegung des Pumpkolbens erzeugte Druckwelle am Steu- - erventil eintrifft.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der stati- sehe Kraftstoffdruck in der Kraftstoffpumpe häufig nicht ausreichend ist, um ein zuverlässiges Schließen des Steuerventils zu gewährleisten, und dass deshalb dynamische Effekte
ausgenützt werden müssen, um die bei den Lösungen des Stands der Technik auftretenden Probleme zu vermeiden.
Durch die Aufwärtsbewegung des Pumpkolbens wird in der Pumpe eine Druckwelle hervorgerufen. Erfindungsgemäß wird diese Druckwelle dazu ausgenutzt, das Schließen des Steuerventils zu unterstützen. Hierzu wird das Steuerventil mit Hilfe des Ventilsteuerpulses gezielt dann angesteuert, wenn die Druckwelle am Ort des Steuerventils ihren Maximalwert annimmt. Zu diesem Zeitpunkt muss der Ventilsteuerpuls aktiv sein.
Bei der erfindungsgemäßen Kraftstoffpumpe ist gewährleistet, dass das Steuerventil während des Pumptakts geschlossen wird. Anders als bei den Lösungen des Stands der Technik ist das Entweichen von Kraftstoff in den Niederdruckkreis ausgeschlossen. Dadurch wird einerseits der Druckaufbau im Pumpeninnenraum, andererseits aber auch der Druckaufbau im Kraftstoff-Rail verbessert und beschleunigt.
Dies macht sich insbesondere in der Startphase der Brennkraftmaschine bemerkbar, weil hier der anfänglich Kraftstoffdruck im Kraftstoff-Rail noch sehr niedrig ist und deshalb innerhalb kurzer Zeit ein hoher Kraftstoffdruck aufgebaut werden muss. Durch Messungen an einer realen Pumpe, welche mit einer erfindungsgemäßen Steuerventilregelung ausgestattet wurde, konnte eine signifikante Verkürzung der Startzeit nachgewiesen werden.
Der Einsatz der erfindungsgemäßen Kraftstoffpumpe ermöglicht insbesondere einen sogenannten Hochdruckstart, bei dem zur ersten Einspritzung bereits ein bestimmtes Druckniveau im Rail vorliegen muss.
Es ist von Vorteil, wenn der Pumpkolben mittels eines auf ei- ner Nockenwelle angebrachten Pumpnockens angetrieben wird. Auf diese Weise wird beim Hochfahren der Motordrehzahl automatisch auch die Förderleistung der Kraftstoffpumpe mit ange-
hoben. Dadurch kann der erhöhte Kraftstoffbedarf des Motors gedeckt werden.
Es ist von Vorteil, wenn der Ventilsteuerpuls gegenüber dem unteren Totpunkt des Pumpkolbens um eine definierte Verzögerungszeit verzögert ausgelöst wird. Während bei den Hochdruckpumpen des Stands der Technik der Ventilsteuerpuls jeweils zu Beginn der Aufwärtsbewegung des Pumpkolbens, also etwa beim unteren Totpunkt, ausgelöst wurde, wird der Ven- tilsteuerpuls bei der erfindungsgemäßen Lösung verzögert ausgelöst, und zwar jeweils dann, wenn die von der Aufwärtsbewegung des Kolbens erzeugte Druckwelle am Steuerventil eintrifft. Der Ventilsteuerpuls wird um eine definierte Verzögerung nach dem unteren Totpunkt ausgelöst, damit das zuverläs- sige Schließen des Steuerventils gewährleistet ist. Die drehzahlabhängige Verzögerungszeit lässt sich auf einfache Weise bei der Erzeugung des Ventilsteuersignals berücksichtigen.
Dabei ist es von Vorteil, wenn der Zeitpunkt, zu dem der Ven- tilsteuerpuls ausgelöst wird, durch den Punkt der größten Pumpkolbengeschwindigkeit während der Aufwärtsbewegung des Pumpkolbens unter Einbeziehung der für die Ausbreitung der Druckwelle vom Pumpkolben bis zum Steuerventil benötigten Laufzeit festgelegt ist. Um den dynamischen Effekt der von der Aufwärtsbewegung des Pumpkolbens erzeugten Druckwelle zum Schließen des Steuerventils ausnutzen zu können, muss zunächst ermittelt werden, an welchem Punkt der Aufwärtsbewegung des Kolbens die maximale Druckamplitude auftritt. Der Kraftstoffdruck p hängt gemäß der Formel
p = p-c - v
von der Kraftstoffdichte p, der Phasengeschwindigkeit bzw. Schallgeschwindigkeit im Kraftstoff c, sowie von der Pumpkol- bengeschwindigkeit v ab. Da p und c konstant sind, tritt die Maximalamplitude des Kraftstoffdrucks an dem Punkt der Aufwärtsbewegung des Kolbens auf, an dem die Kolbengeschwindig-
keit v maximal ist. Um den optimalen Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem der Ventilsteuerpuls ausgelöst werden soll, muss aber zusätzlich auch die Laufzeit der Druckwelle vom Pumpkolben zum Steuerventil berücksichtigt werden. Diese Berücksichti- gung der Pumpengeometrie bewirkt eine zusätzliche Verzögerung des Zeitpunkts, zu dem der Ventilsteuerpuls ausgelöst werden sollte.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfin- düng wird die Verzögerung des Ventilsteuerpulses gegenüber der unteren Totpunktposition mit zunehmender Motordrehzahl zusätzlich verkleinert. Da die Druckamplitude im Kraftstoff proportional zur jeweiligen Pumpkolbengeschwindigkeit ist und die Pumpkolbengeschwindigkeiten mit steigender Drehzahl zu- nehmen, kommt es bei höheren Drehzahlen auch zu höheren Drücken im Pumpeninnenraum. Deshalb liegt bei hoher Drehzahl bereits zu einem früheren Zeitpunkt eine ausreichende Druckamplitude vor, welche das Schließen des Steuerventils unterstützen kann, und insofern kann die Verzögerungszeit verkleinert werden. Eine drehzahlabhängige Verzögerung des Ventilsteuerpulses ermöglicht insofern einen optimalen Betrieb der Hochdruckpumpe .
Es ist von Vorteil, wenn die Verzögerung des Ventilsteuerpul- ses als Verzögerungswinkel gegenüber dem der unteren Totpunktposition des Pumpkolbens entsprechenden Nockenwellenwinkel festgelegt wird. Bei gegebener Drehzahl kann die Verzögerungszeit, um die der Ventilsteuerpuls gegenüber der unteren Totpunktposition verzögert werden soll, in einen Korrektur- winkel in Bezug auf die rotierende Nockenwelle bzw. den rotierenden Pumpnocken umgerechnet werden. Nachdem die untere Totpunktposition durchlaufen ist, muss sich die Nockenwelle um genau diesen Korrekturwinkel weiterdrehen, und dann muss der Ventilsteuerpuls ausgelöst werden. Dadurch kann die ent- sprechende Nockenwellenstellung als Auslöser für die Erzeugung des Ventilsteuerpulses dienen.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung beträgt der Verzögerungswinkel zwischen 15° und 45°.
Bei einer vorteilhaften alternativen Ausführungsform der Er- findung wird als Ventilsteuerpuls ein verlängerter Ventilsteuerpuls verwendet, der bis zu dem Zeitpunkt aktiv bleibt, zu dem die von der Aufwärtsbewegung des Pumpkolbens erzeugte Druckwelle am Steuerventil eintrifft. Anstatt einen Ventilsteuerpuls von konstanter Länge zu verwenden, welcher dann so verzögert wird, dass er zum Zeitpunkt des Eintreffens der Druckwelle am Steuerventil aktiv ist, wird bei dieser Ausführungsform der Erfindung ein verlängerter Ventilsteuerpuls verwendet, der stets zum gleichen Zeitpunkt abgesetzt wird. Dabei wird die Dauer des verlängerten Steuerpulses so gewählt, dass der Steuerpuls noch aktiv ist, wenn die von der Aufwärtsbewegung des Pumpkolbens erzeugte Druckwelle beim Steuerventil eintrifft. Auch bei dieser alternativen Ausführungsform der Erfindung unterstützt die Druckwelle das Schließen des Steuerventils. Insbesondere bei Verwendung ei- nes elektromagnetisch betätigten Steuerventils, bei dem der Anker des Magnetventils mittels einer Spule in Richtung Ventilsitz beschleunigt wird, ergibt sich bei der Verwendung eines verlängerten Ventilsteuerpulses der zusätzliche Vorteil, dass das magnetische Feld der Spule über einen längeren Zeit- räum hinweg aufgebaut werden kann. Wegen der dadurch erzielbaren höheren Magnetfeldstärke wird die Zuverlässigkeit beim Betätigen des Magnetventils weiter erhöht.
Dabei ist es von Vorteil, wenn die Verlängerung des Ven- tilsteuerpulses mit steigender Motordrehzahl zusätzlich abnimmt. Mit steigender Motordrehzahl nehmen sowohl die Pumpkolbengeschwindigkeit als auch die Druckamplitude im Kraftstoff zu. Daher kommt es bei höheren Drehzahlen auch zu höheren Drücken im Pumpeninnenraum. Bei hoher Drehzahl liegt be- reits zu einem früheren Zeitpunkt eine ausreichende Druckamplitude vor, welche das Schließen des Steuerventils unterstützt. Bei hohen Drehzahlen muss der Ventilsteuerpuls weni-
ger stark verlängert werden als bei niedrigen Drehzahlen. Mit einer drehzahlabhängigen Verlängerung des Steuerpulses kann die Kraftstoffpumpe daher optimal betrieben werden.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Steuerventil um ein elektromagnetisch betätigtes Steuerventil, und bei dem Ventilsteuerpuls handelt es sich um einen elektrischen Ventilsteuerpuls. Ein derartiges elektromagnetisches Steuerventil weist eine Spule auf, mit der ein Magnetfeld erzeugt werden kann. Durch das Magnetfeld wird der Anker des Magnetventils in Richtung Ventilsitz beschleunigt, und dadurch wird das Ventil geschlossen. Der zur Betätigung des Ventils erforderliche elektrische Ventilsteuerpuls kann mit Hilfe einer elektrischen oder elektronischen Regelschaltung erzeugt werden. Dadurch wird eine exakte zeitliche Kontrolle des Ventilsteuerpulses und somit auch eine exakte zeitliche Kontrolle des Schließens des Ventils ermöglicht.
Es ist von Vorteil, wenn die Kraftstoffpumpe am Hochdruckausgang ein Rückschlagventil aufweist, welches ein Rückströmen des Kraftstoffs von der Einspritzanlage zurück in die Kraftstoffpumpe verhindert. Solange der Druck im Pumpeninnenraum geringer ist als der Druck im Kraftstoff-Rail, bleibt das Rückschlagventil geschlossen. Ein Rückströmen von Kraftstoff zurück in die Pumpe, das den im Kraftstoff-Rail erzeugten Hochdruck verringern würde, kann auf diese Weise verhindert werden.. Das Rückschlagventil wird nur geöffnet, wenn der Druck im Pumpeninnenraum höher ist als der Druck im Kraft- stoff-Rail. Mit Hilfe des Rückschlagventils kann in kurzer Zeit der im Kraftstoff-Rail benötigte Hochdruck aufgebaut werden. Insbesondere bei einem Hochdruckstart ist zur ersten Einspritzung ein bestimmtes Druckniveau im Rail erforderlich, das bei Verwendung eines Rückschlagventils in kurzer Zeit aufgebaut werden kann, so dass die Startzeit verkürzt wird.
Das erfindungsgemäße Kraftstoff-Einspritzsystem umfasst neben einer erfindungsgemäßen Kraftstoffpumpe eine Niederdruckpumpe, welche dem Niederdruckeingang der Kraftstoffpumpe Kraftstoff zuführt, sowie ein Kraftstoff-Rail, welches mit dem Hochdruckausgang der Kraftstoffpumpe verbunden ist. Das Kraftstoff-Rail führt einer Anzahl von Einspritzventilen den benötigten Kraftstoff zu. Eine Pumpenanordnung, welche eine Niederdruckpumpe und eine erfindungsgemäße Hochdruckpumpe umfasst, ermöglicht einen schnellen Druckaufbau im Kraftstoff- Rail. Insbesondere bei Verwendung der erfindungsgemäßen Hochdruckpumpe wird dadurch bei Brennkraftmaschinen mit Speichereinspritzsystem eine kurze Startzeit ermöglicht.
Dabei ist es von Vorteil, wenn das Kraftstoff-Rail einen Drucksensor aufweist, welcher den Kraftstoffdruck innerhalb des Kraftstoff-Rails erfasst. Mittels des Drucksensors kann insbesondere ermittelt werden, ob der für die Hochdruck-Direkteinspritzung notwendige Kraftstoffdruck im Rail bereits erreicht ist oder nicht.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird die Förderleistung der Kraftstoffpumpe in Abhängigkeit von dem durch den Drucksensor ermittelten Kraftstoffdruck variiert. Je niedriger der im Kraftstoff-Rail gemessene Istwert des Kraftstoffdrucks im Vergleich zum gewünschten Sollwert des Kraftstoffdrucks ist, umso höher wird die Förderleistung der Kraftstoffpumpe gewählt. Die Förderleistung der erfindungsgemäßen Kraftstoffpumpe wird also mit Hilfe eines Regelkreises eingestellt, wobei die Regelung der Förder- leistung in Abhängigkeit von der Differenz zwischen Istwert und Sollwert des Kraftstoffdrucks erfolgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Betrieb einer Kraftstoffpumpe, welche den Kraftstoff mittels eines Pumpkolbens fördert und über einen Hochdruckausgang eine Einspritzanlage mit Kraftstoff versorgt. Die über einen Niederdruckeingang erfolgende Kraftstoffzufuhr der Kraftstoffpumpe kann mittels
eines Steuerventils in Abhängigkeit von einem Ventilsteuerpuls unterbrochen werden. Dabei wird der Ventilsteuerpuls zur Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr zu dem Zeitpunkt aktiviert, zu dem die von der Aufwärtsbewegung des Pumpkolbens erzeugte Druckwelle am Steuerventil eintrifft.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele weiter beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Überblick über ein komplettes Speichereinspritzsystem mit einer Pumpenanordnung, welche eine Niederdruckpumpe und eine Kraftstoffpumpe umfasst; Fig. 2 eine Darstellung einer Kraftstoffpumpe im Querschnitt; Fig. 3 eine Darstellung der Pumpkolbenbewegung und des Ventilsteuersignals für die verschiedenen von der Kraftstoffpumpe durchlaufenen Phasen;
Fig. 4 eine Auftragung der Pumpkolbenerhebung als Funktion des Nockenwellenwinkels; Fig. 5 eine Auftragung der Pumpkolbengeschwindigkeit als
Funktion des Nockenwellenwinkels für verschiedene Drehzahlen; Fig. 6 eine Darstellung, aus der die Lage des um einen Korrekturwinkel verschobenen Ventilsteuerpulses relativ zur Pumpkolbenbewegung hervorgeht; Fig. 7 eine Darstellung, welche die minimale für den Druckaufbau im Rail erforderliche Motordrehzahl als Funktion des Korrekturwinkels zeigt;
Fig. 8 eine Darstellung, welche sich auf die zweite Ausführungsform der Erfindung bezieht und aus der die Lage des ver- längerten Ventilsteuerpulses relativ zur Pumpkolbenbewegung hervorgeht;
Fig. 9 eine Auftragung von Messergebnissen, welche den Zusammenhang zwischen der prozentualen Verlängerung des Ventilsteuerpulses und der Motordrehzahl zeigt.
In Fig. 1 ist ein Speichereinspritzsystem für eine Brennkraftmaschine im Überblick dargestellt. Der Kraftstoff gelangt von einem Tank 1 über eine Tankleitung 2 zu einer Niederdruckpumpe 3, bei der es sich vorzugsweise um eine elekt- rische Niederdruckpumpe handelt. Mit Hilfe eines mechanischen Druckreglers 4 wird die von der Niederdruckpumpe 3 geförderte Kraftstoffmenge so eingeregelt, dass über eine Kraftstoffleitung 5 an einem Niederdruckeingang 6 einer Kraftstoffpumpe 8 Kraftstoff mit einem geeigneten Basisvordruck bereitsteht. Überschüssiger Kraftstoff gelangt über eine Tankrückführlei- tung 7 zurück zum Tank 1. Anstelle des mechanischen Druckreglers 4 kann auch eine mengengeregelte Niederdruckpumpe verwendet werden.
Es ist Aufgabe der Kraftstoffpumpe 8, den über den Niederdruckeingang 6 zugeführten Kraftstoff zu einem Kraftstoff- Rail 11 zu befördern. Für den Betrieb einer Brennkraftmaschine mit Hochdruckdirekteinspritzung ist ein bestimmtes Druckniveau im Kraftstoff-Rail 11 erforderlich. Die Kraft- stoffpumpe 8, welche beispielsweise als Einkolben-Hochdruck- pumpe ausgeführt sein kann, bringt den Kraftstoff auf das erforderliche hohe Druckniveau. Über einen Hochdruckausgang 9 und ein Rückschlagventil 10 gelangt der Kraftstoff zum Kraftstoff-Rail 11, das als Vorratsbehälter für den unter hohem Druck stehenden Kraftstoff dient. Das Rückschlagventil 10 verhindert ein Rückströmen des Kraftstoffs vom Kraftstoff- Rail 11 in die Kraftstoffpumpe 8. Mit dem Kraftstoff-Rail 11 sind eine Anzahl von Einspritzventilen 12 verbunden, über die der Kraftstoff direkt in die jeweiligen Zylinderinnenräume eingespritzt werden kann.
Der im Kraftstoff-Rail 11 herrschende Druck kann mit Hilfe des Kraftstoffdrucksensors 13 erfasst werden. Über eine Signalleitung 14 wird der gemessene Druckwert zu einer Kontroll- einheit 15 übermittelt, die in Form eines Motorsteuergerätes ausgebildet ist und den Istwert des Kraftstoffdrucks im Rail mit dem Sollwert vergleicht und aus der Differenz beider
Werte ein Stellsignal 16 erzeugt. Die Kraftstoffpumpe 8 um- fasst ein Steuerventil 18, mit dem die Förderleistung der Kraftstoffpumpe 8 in Abhängigkeit von dem Stellsignal 16 eingeregelt wird. Je stärker der Istwert vom Sollwert abweicht, umso höher wird die Förderleistung der Kraftstoffpumpe 8 gewählt. Die Förderleistung wird durch den Zeitpunkt festgelegt, zu dem das Steuerventil 18 im Pumphub schließt.
In Fig. 2 ist der Aufbau einer Einkolben-Hochdruckpumpe im Querschnitt dargestellt. Über einen Niederdruckanschluss 17 wird der Kraftstoffpumpe Kraftstoff zugeführt. Durch Schließen des elektromagnetischen Steuerventils 18 kann der Niederdruckanschluss 17 vom Pumpeninnenraum 19 getrennt werden. Das Steuerventil 18 weist ein Schließglied auf, das von einem Elektromagneten gegen einen Ventilsitz 21 gedrückt werden kann, um den Niederdruckanschluss 17 zu schließen. Dabei ist das Schließglied dem Druck im Pumpeninnenraum 19 ausgesetzt, der das Schließglied zudem mit einer Kraft gegen den Ventilsitz 21 drückt. Das Steuerventil 18 ist als ein nach innen öffnendes, d.h. in Richtung Pumpeninnenraum 19 öffnendes
Steuerventil ausgebildet, das gegen den Druck im Pumpeninnenraum 19 öffnet.
Hierzu wird an das elektromagnetische Steuerventil 18 vom Steuergerät 15 ein Ventilsteuerpuls 16 angelegt (s. a. Fig.
1) . Dadurch wird ein Magnetfeld aufgebaut, das einen Anker 20 des Ventils in Richtung Ventilsitz 21 beschleunigt und so das Steuerventil 18 schließt. Das Steuergerät 15 ist mit einem Speicher verbunden, in dem Verfahren und Kennliniefelder ab- gelegt sind, die zur Steuerung des Steuerventils 18 benötigt werden.
Ein Pumpnocken 22 ist mit einer rotierenden Nockenwelle 23 verbunden. Mittels des Pumpnockens 22 wird ein Pumpkolben 24 abwechselnd aufwärts und abwärts bewegt. Während der Aufwärtsbewegung des Pumpkolbens 24 wird das Steuerventil 18 geschlossen, anschließend wird auf den im Pumpeninnenraum 19
befindlichen Kraftstoff 25 mittels des Pumpkolbens 24 ein zunehmender Druck ausgeübt. Sobald der Kraftstoffdruck im Pumpeninnenraum 19 höher ist als der Kraftstoffdruck auf der anderen Seite des Rückschlagventils 10, das auf der Seite eines Hochdruckanschlusses 27 angeordnet ist, öffnet sich das Rückschlagventil 10, und der Kraftstoff 25 gelangt über den Hoch- druckanschluss 27 zum Kraftstoff-Rail des Einspritzsystems.
Während der Abwärtsbewegung des Pumpkolbens 24 dagegen bleibt das Steuerventil 18 geöffnet, und vom Niederdruckanschluss 17 her kann neuer Kraftstoff in den Pumpeninnenraum 19 gelangen. Während der Abwärtsbewegung des Pumpkolbens 24 ist der Kraftstoffdruck im Pumpeninnenraum 19 geringer als der Kraftstoffdruck auf der anderen Seite des Rückschlagventils 10, also auf der Seite des Hochdruckanschlusses 27, und daher bleibt das Rückschlagventil 10 während der Abwärtsbewegung des Pumpkolbens 24 geschlossen. Dadurch wird vermieden, dass Kraftstoff aus dem Kraftstoff-Rail zurück in die Kraftstoffpumpe strömen kann.
In Fig. 3 sind die verschiedenen Phasen, die beim Betrieb einer Einkolbenhochdruckpumpe auftreten, im Überblick dargestellt. Während einer Abwärtsbewegung 28 des Pumpkolbens ist das Steuerventil geöffnet, und Kraftstoff strömt vom Nieder- druckeingang her in den Pumpeninnenraum. Das Rückschlagventil ist dabei geschlossen.
Bei einer sich anschließenden Aufwärtsbewegung 29 des Pumpkolbens ist das Steuerventil zunächst noch geöffnet. Durch einen Ventilsteuerpuls 30 wird das Steuerventil geschlossen. Bei der weiteren Aufwärtsbewegung des Pumpkolbens baut sich im Pumpeninnenraum ein Druck auf, der das Rückschlagventil öffnet. Der Kraftstoff wird vom Pumpeninnenraum über den Hochdruckanschluss in das Kraftstoff-Rail gedrückt.
In Fig. 4 ist die Pumpkolbenerhebung (in mm) als Funktion des Nockenwellenwinkels (in Grad) für die Aufwärtsbewegung des
Pumpkolbens aufgetragen, die als Kennlinie dem Steuergerät zur Verfügung steht. Es stellt sich die Frage, an welcher Stelle während der Aufwärtsbewegung des Pumpkolbens der Ventilsteuerpuls zum Schließen des Steuerventils ausgelöst wer- den soll.
Bei den Lösungen des Stands der Technik wurde der Ventilsteuerpuls am Beginn der Aufwärtsbewegung des Pumpkolbens ausgelöst, also kurz nachdem der untere Totpunkt vom Pumpkolben durchlaufen wurde.
Im Fall von niedrigem Kraftstoffdruck im Kraftstoff-Rail ist es vorgekommen, dass das Rückschlagventil bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt, nämlich noch vor dem Schließen des Steuerventils, geöffnet wird. In diesem Fall kann sich während der Aufwärtsbewegung des Pumpkolbens kein genügend hoher Kraftstoffdruck im Pumpeninnenraum aufbauen, da der Kraftstoff aufgrund des geringen Drucks im Kraftstoff-Rail über das Rückschlagventil entweicht.
Wenn dann der Ventilsteuerpuls ausgelöst wird, kann infolge des zu geringen Drucks im Pumpeninnenraum das Steuerventil nicht geschlossen bzw. nicht geschlossen gehalten werden. Während der weiteren Aufwärtsbewegung des Pumpkolbens ent- weicht deshalb auch Kraftstoff durch das Steuerventil zurück in den Niederdruckkreis. Der entweichende Kraftstoff verhindert einen schnellen Druckaufbau im Kraftstoff-Rail, und dadurch wird das Verhalten des Einspritzsystems insbesondere beim Starten beeinträchtigt.
Um ein zuverlässiges Schließen des Steuerventils zu gewährleisten, werden bei der erfindungsgemäßen Lösung dynamische Effekte in der Pumpe ausgenutzt. Hierzu ist in Fig. 5 die Pumpkolbengeschwindigkeit (in mm/ms) für verschiedene Motor- drehzahlen als Funktion des Nockenwellenwinkels (in Grad) aufgetragen. Diese Kennlinien stehen dem Steuergerät zur Verfügung. Bedingt durch die Form des Pumpnockens wird bei der
Kraftstoffpumpe, auf die sich die Kurven beziehen, das Maximum der Pumpkolbengeschwindigkeit bei einem Nockenwellenwinkel von ungefähr 25° erreicht.
Der Zusammenhang zwischen der Geschwindigkeitsamplitude v des Pumpkolbens und dem Kraftstoffdruck p kann mit Hilfe der
Formel
p = p • c • v
hergestellt werden, wobei p die Dichte des Kraftstoffs bezeichnet, und wobei c die Phasengeschwindigkeit bzw. Schallgeschwindigkeit einer Längswelle im Kraftstoff bezeichnet. Da es sich bei p und c um Konstanten handelt, ergibt sich eine direkte Proportionalität zwischen der Geschwindigkeit v des Pumpkolbens und dem Kraftstoffdruck p .
Für die Phasengeschwindigkeit bzw. Schallgeschwindigkeit c einer Längswelle in einer Flüssigkeit gilt:
Hierbei bezeichnet p die Dichte des Kraftstoffs, K das Kompressionsmodul und χ die Kompressibilität des Kraftstoffs.
Eine genügend hohe Druckamplitude am Steuerventil würde ein rasches und zuverlässiges Schließen des Steuerventils bewirken. Am Pumpkolben tritt die maximale Druckamplitude an dem Punkt der Aufwärtsbewegung auf, an dem die Pumpkolbengesch- windigkeit maximal ist. Bei dem in Fig. 5 gezeigten Beispiel ist dies bei einem Nockenwellenwinkel von etwa 25° der Fall.
Um aber nun am Ort des Steuerventils die maximale Druckamplitude zum Schließen des Steuerventils ausnutzen zu können, muss zusätzlich die Laufzeit der Druckwelle vom Pumpkolben zum Steuerventil berücksichtigt werden. Diese durch die Pum-
pengeometrie festgelegte, für die Druckausbreitung benötigte Zeit muss in Form einer zusätzlichen Verzögerung des Ventilsteuerpulses berücksichtigt werden.
Erfindungsgemäß wird der Ventilsteuerpuls zum Schließen des Steuerventils an der Stelle mit der größten Pumpkolbengeschwindigkeit unter zusätzlicher Berücksichtigung der Pumpengeometrie abgesetzt. Der Steuerpuls für das Steuerventil wird bei dieser Vorgehensweise genau dann ausgelöst, wenn die von der Aufwärtsbewegung des Pumpkolbens verursachte Druckwelle beim Steuerventil eintrifft. Auch wenn die statischen Druckverhältnisse nicht ausreichen, um ein sicheres Schließen des Steuerventils zu gewährleisten, wird durch die erfindungsgemäße Berücksichtigung des zusätzlichen dynamischen Effekts des Eintreffens der Druckwelle am Steuerventil ein sicheres Schließen des Steuerventils ermöglicht.
Die notwendige Verzögerung des Ventilsteuerpulses kann als Korrekturwinkel gegenüber der unteren Totpunktposition ange- geben werden. In Fig. 6 ist gezeigt, wie durch den Korrekturwinkel 31 der frühere Ventilsteuerpuls 32, der bei den Lösungen des Stands der. Technik zu Beginn der Aufwärtsbewegung 33 des Pumpkolbens ausgelöst wurde, verzögert ausgegeben wird. Der erfindungsgemäße Ventilsteuerpuls 34 löst das Schließen des Steuerventils genau dann aus, wenn die eintreffende
Druckwelle den Schließvorgang unterstützt. Werte für den Korrekturwinkel in Abhängigkeit von der Last und / oder der Drehzahl der Brennkraftmaschine und / oder dem Druck im Kraftstoffrail sind im Speicher des Steuergerätes abgelegt.
In Fig. 7 ist eine Kennlinie für die minimale Motordrehzahl, die für den Druckaufbau im Kraftstoff-Rail benötigt wird, als Funktion des verwendeten Korrekturwinkel aufgetragen. Wenn der Korrekturwinkel relativ groß gewählt wird, dann kann auch mit einer relativ geringen Motordrehzahl der benötigte Druck im Rail aufgebaut werden. Die Kennlinie ist im Speicher des Steuergerätes abgelegt.
Der Grund für die Verringerung der minimal benötigten Motordrehzahl ist, dass die vom Pumpkolben verursachte Druckwelle zu dem Zeitpunkt, zu dem der Ventilsteuerpuls ausgelöst wird, das Steuerventil bereits erreicht hat und somit am Steuerventil eine für ein zuverlässiges Schließen ausreichende Druckamplitude vorliegt. Dies ist bei kleineren Korrekturwinkeln nur dann der Fall, wenn die Drehzahl und somit auch die Pumpkolbengeschwindigkeit hinreichend hoch sind. Überschreitet die Drehzahl einen maximalen Wert von beispielsweise 1200
U/min, so ist keine Korrektur mehr erforderlich und der Ventilsteuerpuls kann das Steuerventil zu dem Zeitpunkt schließen, mit dem die gewünschte Förderleistung erreicht wird.
In Fig. 8 ist eine zweite Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei der der Ventilsteuerpuls verlängert wird. Bei den Lösungen des Stands der Technik wurde zu Beginn der Aufwärtsbewegung 36 des Pumpkolbens ein Ventilsteuerpuls 35 von definierter Länge ausgelöst. Gemäß der zweiten Ausführungs- form der Erfindung wird anstelle des Ventilsteuerpulses 35 ein verlängerter Ventilsteuerpuls 37 verwendet, der beim Eintreffen der durch die Pumpkolbenbewegung verursachten Druckwelle noch aktiv ist. Werte für die zeitliche Verlängerung des Steuerimpulses abhängig von Last- und / oder Drehzahl der Brennkraftmaschine abhängig vom Druck im Kraftstoffrail und abhängig vom Korrekturwinkel sind im Speicher des Steuergerätes abgelegt. Auch bei dieser zweiten Ausführungsform der Erfindung wird das Schließen des Steuerventils durch die Druckwelle unterstützt, so dass ein zuverlässiges Schließen und ein rascher Druckaufbau gewährleistet ist. Darüber hinaus wird einer Magnetspule des Steuerventils durch die Verlängerung des Ventilsteuerpulses mehr Energie zugefügt. Dadurch ist es möglich, das zum Schließen des Ventils erforderliche Druckniveau abzusenken. Selbstverständlich ist auch eine Kom- bination zwischen einem zeitlich gegenüber dem unteren Totpunkt verschobenen Ventilsteuerpuls gemäß Figur 6 und einem zeitlich verlängertem Ventilsteuerpuls gemäß Figur 8 möglich.
Anhand der in Fig. 9 gezeigten Messergebnisse kann erkannt werden, dass es durch Verlängern des Ventilsteuerpulses möglich ist, die für den Druckaufbau minimal erforderliche Mo- tordrehzahl signifikant abzusenken. Bei verlängerten Ventilsteuerpulsen trägt die von der Pumpkolbenbewegung verursachte Druckwelle zum Schließen des Ventils bei, und daher kommt man im Bereich der längeren Ventilsteuerpulse mit niedrigeren Druckamplituden aus. Wegen der Proportionalität zwischen Pumpkolbengeschwindigkeit und Druckamplitude bedeutet dies auch, dass eine niedrigere Pumpkolbengeschwindigkeit und somit auch eine niedrigere Motordrehzahl ausreicht, um die zum Schließen des Ventils erforderliche Druckamplitude bereitzustellen. Bei Verwendung kurzer Ventilsteuerpulse sind hinge- gen nach wie vor hohe Motordrehzahlen erforderlich. Die Kennlinie der Figur 9 ist im Speicher des Steuergerätes abgelegt.
Die Erfindung ist insbesondere bei einem Start der Brennkraftmaschine vorteilhaft, bei dem der Istdruck im Kraftstoffrail 11 niedriger ist als ein gewünschter Solldruck. Nach den bisherigen Steuerverfahren wurde in dieser Situation das Steuerventil 18 beim unteren Totpunkt des Pumpkolbens 24 geschlossen, um eine maximale Förderleistung der Hochdruckpumpe 8 einzustellen. Im Gegensatz zu dieser Vorge- hensweise wird das Steuerventil 18 erst später geschlossen und dabei auf maximale Förderleistung zugunsten eines sicheren Schließens des Steuerventils 18 verzichtet.