WO2003053717A1

WO2003053717A1 - Stift

Info

Publication number: WO2003053717A1
Application number: PCT/EP2002/014106
Authority: WO
Inventors: Erich Simon; Frank Reichert; Dieter KÖCHER; Harald Schiefnetter
Original assignee: Faber-Castell Ag
Priority date: 2001-12-21
Filing date: 2002-12-12
Publication date: 2003-07-03

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Stift mit einer in einer Ummantelung (1) eingebetteten Mine (2). Zumindest ein Wandbereich der Ummantelung (1) besteht aus einem transparenten Material, das wenigsten einen thermoplastische Celluloseester als Hauptbestandteil und einen Weichmacheranteil von 5 bis 35 Gew.% enthält.

Description

Beschreibung

Stift

Die Erfindung betrifft einen Stift, dessen Mine in einem Stiftkörper beziehungsweise in einer Ummantelung eingebettet ist. Die Ummantelungen bestehen üblicherweise aus Holz oder aus Kunststoff und sind vielfach mit einer der Minenfarbe entsprechenden Farbe eingefärbt bzw. lackiert, um die Auswahl eines Stiftes mit der gewünschten Minenfarbe zu erleichtern. Bei solchen Stiften müssen somit unterschiedlich gefärbte Materialien für Ummantelungen bereitgehalten werden oder Ummantelungen mit entsprechenden Farblackierungen versehen werden, was die Herstellung aufwendiger und damit teurer macht.

Aus DE 101 06 834 AI ist ein Stift mit einer transparenten, aus einer Mischung aus einem Polyolefin und einem Kunstharz auf Styrolbasis bestehenden Ummantelung bekannt. Bei derartigen Stiften ist neben der Transparenz ein wichtiges Kriterium, dass sie mit handelsüblichen Geräten gespitzt werden kann. Solche Spitzgeräte sind in aller Regel billige Massenartikel, die Schneidklingen mit relativ geringer Präzision, Schärfe und Lebensdauer besitzen. Die Ummantelung eines Stiftes muss daher aus einem Material bestehen, das ein Spitzen mit üblichen Spitzgeräten bei möglichst geringem Kraftaufwand zulässt. Der beim Spitzen abgehobene Span sollte leicht brechen, damit sich kurze Spanfragmente bilden, die problemlos aus dem Spitzgerät entfernt werden können und die insbesondere ein geringes Abfallvolumen aufweisen, und damit die Anwendung von Spitzgeräten mit einem integrierten Abfallbehälter ermöglichen. Schließlich dürfen die Späne nicht scharfkantig sein, um ein Verletzungsrisiko auszuschließen. Weiterhin muss eine Ummante- lung aus einem maßhaltigen und insbesondere im Spritzgussverfahren ve arbeitbaren Material bestehen.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Stift mit einer transpa- 5 renten und Ummantelung vorzuschlagen, die mit üblichen Stiftspitzern gespitzt werden kann, die sich zur Aufnahme sowohl von Kosmetik- als auch von Schreibminen eignet und die eine hohe Maßhaltigkeit aufweist.

. Diese Aufgabe wird nach Anspruch 1 dadurch gelöst, dass zumindest ein Wandbereich der Ummantelung aus einem Material besteht, das als Hauptbestandteil wenigstens einen thermoplastisches Celluloseester und einen Weichmacheranteil von 10 bis 35 Gew. % enthält. Mit einem solchen Material lassen sich Stift-

5 ummantelungen herstellen, die die eingangs erwähnten Anforderungen erfüllen und die insbesondere eine nahezu glasklare Transparenz aufweisen und daher ein sicheres Erkennen sogar -von Farbnuancen zulassen. Das in Rede stehende Material zeichnet sich durch eine hohe Maßhaltigkeit aus, was besonders im

D Hinblick auf eine sichere Fixierung einer Mine in einer Ummantelung von Vorteil ist.

Ein besonders bevorzugtes Material enthält als Hauptbestandteil Celluloseacetobutyrat und/oder Cellulosepropionat . Neben

5 einer besonders klaren Transparenz zeichnen sich die genannten Materialien durch hohe Maßhaltigkeit, gute Verarbeitbarkeit sowohl im Spritzguss- als auch im Extrusionsverfahren und leichte Spitzbarkeit aus. Weiterhin weisen insbesondere die zuletzt genannten Materialien eine gute Widerstandsfähigkeit

_ gegen UV-Licht aus und sind biologisch abbaubar.

Um die Farbe der Minenmasse erkennen zu können reicht es aus, dass nur ein Wandbereich der Ummantelung aus einem transparen- ten Material besteht. Das transparente Material kann beispielsweise in Längsstreifen angeordnet sein und sich mit Streifen aus nicht transparenten Material abwechseln. Denkbar ist auch, dass in einer Ummantelung aus nicht transparentem Material Felder mit durchsichtigem Material angeordnet sind. Eine auch in fertigungstechnischer Hinsicht besonders bevorzugte Variante sieht vor, dass die gesamte Ummantelung aus dem transparenten Material besteht .

Eine Zusammensetzung, die sich gut für die Herstellung einer Stiftummantelung eignet enthält 65 bis 90 Gew.% Cellulosees- ter, 10 bis 35 Gew.% Weichmacher und optional bis zu 5 % Additive wie beispielsweise Zinkstearat als Hilfsmittel für die Extrusion oder für den Spritzguss. Bei besonders geeigneten Stiftummantelung sind bei gleichem Additivanteil 65 bis 82 Gew.% Celluloseester und 18 bis 35 Gew.% Weichmacher enthalten. Eine weitere besonders bevorzugte Ummantelung setzt sich aus Cellulosepropionat, mehr als 20 Gew.% Weichmacher und 0 bis 5 Gew.% Weichmacher zusammen.

Als Weichmacher kommen bevorzugt Fettsäureester und Polyester aus Adipin- , Sebacin-, Phthalsäure sowie Acelainsäure und Diolen zum Einsatz. Sehr gut geeignet sind dabei aliphatische Dicarbonsaureester wie Dioctyladipiat (DOA) , Diisodecyladipiat (DIDA) , Dibutylsebacat (DBS) und Dioctylsebacat (DOS) . Weiterhin eignen sich Weichmacher aus der Gruppe der Hydroxycarbon- säureester (Zitronensäure-, Weinsäure-, Milchsäure oder Oxalsäure) und der Polyamide.

In den beigefügten Zeichnungen sind 2 Ausführungsbeispiele eines Stiftes dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 einen Stift dessen Ummantelung vollständig aus einem transparenten, spitzbaren Material besteht, und Fig. 2 einen Stift, dessen Ummantelung nur zum Teil aus transparentem Material besteht .

Die Ummantelung 1 des Stiftes nach Fig. 1 umschließt eine Kosmetikmine 2. Sie besteht aus 80 Gew.% Celluloseacetobuty- rat, dem 20 Gew.% eines aliphatischen Dicarbonsaäureesters, vorzugsweise Dioctyladipiat beigefügt sind. Die Stiftummantelung nach Fig. 1 kann durch Extrusion oder im Spritzgussverfahren hergestellt werden, wobei anschließend die Minenmasse in die Ummantelung eingebracht, beispielsweise eingegossen wird.

Bei dem in Fig. 2 genannten Stift ist nur ein Teil der Ummantelung 2 aus einem transparenten Material gefertigt. Dieses Material ist in Längsstreifen 3 angeordnet, die sich mit Streifen 4 aus nicht transparentem Material . abwechseln. Die transparenten Streifen 3 bestehen aus einem Material, das 75 Gew.% Cellulosepropionat , 24 Gew.% Diisodecyladipiat sowie 1 Gew.% Zinkstearat als Extrusionshilfsmittel enthält. Die Herstellung des Stiftes kann ganz allgemein entweder durch Coextrusion der Mine zusammen mit der Ummantelung erfolgen, sofern die Mine die dabei auftretenden Temperaturen im Bereich von 170°C bis etwa 240°C verträgt. Das in Zusammenhang mit Fig. 2 erwähnte Material eignet sich natürlich auch für Stifte mit einer vollständig transparenten Ummantelung. In jedem der genannten Beispiele hat sich eine Weichmache -Mischung aus Dibutyladipiat und Diethylhexyladipiat als besonders geeignet herausgestellt .

Claims

Ansprüche

1. Stift mit einer in einer Ummantelung (1) eingebetteten Mine (2) , dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Wandbereich der Ummantelung (1) aus einem transparenten Material besteht, das wenigstens einen thermoplastischen Celluloseester als Hauptbestandteil und einen Weichmacheranteil von 5 bis 35 Gew.% enthält.

2. Stift nach Anspruch 1, bei dem die Ummantelung

65 - 90 Gew.% Celluloseester, 10 - 35 Gew.% Weichmacher und 0 - 5 Gew.% Additive enthält.

3. Stift nach Anspruch 1, bei dem die Ummantelung

65 - 82 Gew.% Celluloseester 18 - 35 Gew.% Weichmacher 0 - 5 Gew.% Additive enthält.

4. Stift nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Hauptbestandteil Celluloseacetobutyrat und/oder Cellulosepropionat enthalten ist.

5. Stift nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Ummantelung aus Cellulosepropionat, einem Weichmacher mit einem Anteil von mehr als 20 Gew.% und bis zu 5 Gew.% Additiven zusammensetzt.

6. Stift nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen Weichmacher aus der Gruppe Fettsäureester und Polyester aus Adipin- , Sebacin-, Phthal-, Azelainsäure und Diolen.

7. Stift nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch wenigstens einen aliphatischen Dicarbonsaureester aus der Gruppe Dioctyladipiat, Dibutylsebacat, Diisodecyladipiat und Dioctylsebacat als Weichmacher.