Umdrehunαszähler
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft einen Umdrehungszähler mit einem am Ende eines an der Stirnseite seiner Welle um begrenzte Beträge schwenkbar gelagerten Armes an- geordneten Magneten und mit mehreren im Abstand von der Welle um diese herum angeordneten ortsfesten Spulen.
Stand der Technik
Ein Umdrehungszähler der vorgenannten Art ist aus der DE 199 60 891 A1 bekannt. Bei dem bekannten Gerät trägt der im Zentrum der Stirnseite der Welle gelagerte Arm an seinem freien Ende einen Permanentmagneten, dessen Magnetisierung parallel zur Längsachse der Welle ausgerichtet ist und der während der Drehung der Welle mehrere auf einem Umkreis zur Welle angeordnete, ebenfalls parallel zur Wellenlängsachse magnetisierte, ortsfeste Permanentmagnete wechselnder Polarität passiert, zwischen denen Spulen angeordnet sind. Die Mitnahme des Armes durch die Welle erfolgt über jeweils eine von zwei, einen Winkel zwischen sich einschließenden Anschlagkanten, die eine winkelmäßig begrenzte Schwenkbewegung des Armes gegenüber der Welle zulassen. Nähert sich der Magnet des Armes dabei einem gegensinnig gepolten ortsfesten Magneten, so kommt es zu einem Anziehungseffekt, der den Arm von der ihn mitnehmenden Anschlagkante in Richtung der gegenüberliegenden Anschlagkante in eine Position bewegt, in der die gegensinnigen Pole (z. B. Nord- und Südpol) solange miteinander fluchten, bis die "nacheilende" Anschlagkante wieder gegen den Arm anschlägt und den armseitigen Magneten aus dem Anziehungsbereich des gegensinnigen Magneten über eine Spule zu einem gleichsin- nigen ortsfesten Magneten bewegt. Sobald der armseitige Magnet den ortsfesten, gleichsinnigen Magneten passiert hat, wird er von diesem abgestoßen und schlagartig an einerweiteren Spule vorbei in den Bereich eines wiederum gegensinnig gepolten ortsfesten Magneten bewegt. Die schlagartige Bewegung erzeugt in der zweiten Spule eine beträchtliche Induktionsspannung, die eine Gewähr da- für bietet, dass auch bei langsamer Drehgeschwindigkeit der Welle eine zur Erzielung einwandfreier Messergebnisse ausreichende Mindestspannung induziert wird.
Bei dem Drehgeber der DE 4342 069 wird ebenfalls ein Arm von einer Antriebswelle drehend angetrieben, wobei auf dem Arm drehfest ein Permanentmagnet angeordnet ist. Diesem drehbar angetriebenen Permanentmagneten liegen mindestens zwei, wiederum auf Wellen drehbar ausgebildete Permanentmagnete gegenüber, an denen sich der erstgenannte, auf dem Arm befindliche Permanentmagnet vorbei bewegt.
Läuft nun der innere, drehend angetriebene Permanentmagnet an einem außen liegenden, drehbar gelagerten Permanentmagneten, dann kommt es entweder zu einer Anziehung oder Abstoßung des jeweils betroffenen drehbar gelagerten Permanentmagneten.
Kommt es zu einer Anziehung der sich gegenüberstehenden Permanentmagneten, d. h. liegt beispielsweise ein Nordpol auf dem drehbar angetriebenen Permanentmagneten einem gegenüber liegenden Südpol gegenüber, wird in der dahinter liegenden Spule keine der Induktionsspannungen induziert. Kommt es hingegen zu einer Gegenüberstellung von einem Nordpol des drehbaren Permanentmagneten zu einem Nord- pol des drehbar gelagerten, radial auswärts angeordneten Permanentmagneten, dann dreht sich dieser Permanentmagnet aufgrund der herrschenden Abstoßungskraft schlagartig um und induziert so eine Induktionsspannung in der dahinter liegenden Induktionsspule.
Auf diese Weise wird also ein Energiespeicher realisiert, der im Wesentlichen aus drehbar gelagerten Permanentmagneten besteht, wobei diese drehbar gelagerten Permanentmagnete je nach ihrer Drehlage und Beschleunigung in der radial auswärts liegenden, jeweils zugeordneten Induktionsspule eine Induktionsspannung induziert.
Die bekannten Anordnungen vermögen insofern nicht voll zu befriedigen als der wechselnde Kontakt zwischen dem Arm und den Anschlagkanten bei mittleren Drehzahlen zu einer unerwünschten Geräuschentwicklung führt, die sich durch Verwendung geeigneter Materialien lediglich dämpfen lässt. Hinzu kommt, dass die Zahl der benötigten Magnete vergleichsweise groß ist und bei Umdrehungszählern mit einer hohlen Welle der Arm durch einen gesondert gelagerten Ring ersetzt werden muss.
In der US 3,118,075 ist ein Drehimpulsgenerator beschrieben, bei dem eine langsame Drehbewegung über ein Zahnradpaar auf ein Element übertragen wird, dass die Bewegungsenergie in einer Feder speichert. Auf diese Weise ergibt sich eine schlag- artige Drehung, die zur Energieerzeugung herangezogen wird.
Darstellung der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Umdrehungszähler zu schaffen, der praktisch geräuschlos arbeitet, der mit einem Magneten auskommt und dessen Aufbau sowohl für Voll- als auch Hohlwellenkonstruktionen geeignet ist. Diese Aufgabe wird bei einem Umdrehungszähler der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass magnetisch leitende Stege, von denen mindestens einige die Kerne der Wicklungen der Spulen bilden, einen magnetisch leitenden, die Welle umgebenden Ring mit konzentrisch zu letzterem angeordneten, durch Spalte voneinander getrennten, ebenfalls magnetisch leitenden Ringsegmenten verbinden, dass der Ma- gnet radial magnetisiert ist und dass durch ihn beim Passieren der Spalte Spannungsimpulse in den Wicklungen der Spulen induzierbar sind.
Der erfindungsgemäß Umdrehungszähler arbeitet praktisch geräuschlos. Er kann je nach Bedarf eine Voll- und eine Hohlwesse aufweisen. Zur Erzeugung seiner Spannungsimpulse genügt ein einzelner Magnet. Mehr als drei Spulen werden nicht benötigt.
Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachstehenden Beschreibung zweier Ausführungsformen, deren grundsätzlicher Aufbau in den beigefügten Zeichnungen dargestellt ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen Es zeigen:
Fig. 1 eine Frontansicht der wesentlichen Teile eines erfindungsgemäßen Umdrehungszählers,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II - II in Figur 1 ,
Fig. 3 ein vereinfachtes Schaltbild des Umdrehungszählers gemäß Figur 1 und 2 und
Fig. 4 die Frontansicht der wesentlichen Teile eines modifizierte Umdrehungszählers.
Wege zur Ausführung der Erfindung
In den Figuren 1 und 2 ist 1 eine als Hohlwelle ausgebildete Welle, die mit der Welle, deren Bewegung erfasst werden soll, in bekannter, hier nicht dargestellter Weise verbunden ist.
Die Welle 1 weist an ihrer Stirnseite eine gegenüber dem Zentrum der Welle 1 versetzte Bohrung 2 für einen Stift 3 auf, der eine Schwenkachse für einen Arm 4 bildet. Der Arm 4 besteht aus magnetisch leitfähigem Material und trägt an sei- nem äußeren Ende einen Magneten 5 mit einer durch einen Doppelpfeil 6 angedeuteten permanenten radialen Magnetisierung. An der dem Arm 4 diametral gegenüberliegenden Seite der Welle 1 ist diese mit einem Ausgleichsgewicht 7 ausgestattet. Mit einem die Hohlwelle 1 umschließenden Ring 8 sind über magnetisch leitende, einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweisende Ste- ge 9 Ringsegmente 10 bis 15 verbunden, von denen sich die Ringsegmente 10, 12 und 14 über einen größeren Winkelbereich erstrecken als die Ringsegmente
11 , 13 und 14, deren Stege 9 Kerne für Wicklungen 16 bis 18 dreier gleichmäßig über den Umfang der Hohlwelle 1 verteilter Spulen bilden.
Der Abstand A zwischen der jeweiligen Spule und den Enden des ihr jeweils zugeordneten Ringsegmentes sollte möglichst klein, d. h. nicht größer als die maxi- male Breite B ihrer Wicklungen sein, wie dies in Figur 1 anhand des Ringsegmentes 11 dargestellt ist. Die an den Unterseiten des Ringes 8 und der Ringsegmente 11 , 13 und 15 befestigten Kerne 9 stützen sich, wie in Figur 2 anhand des mit dem Ringsegment 13 verbundenen Kernes 9 gezeigt, über magnetisch nicht leitende Abstandshalter 19, 20 und nicht dargestellte Befestigungsmittel wie Schrauben oder Nieten an einer konzentrisch unterhalb der Wicklungen 16, 17, 18 angeordneten ringförmigen Leiterplatte 21 ab. Auf die Leiterplatte 21 können nicht nur Spannungsimpulse der einzelnen Wicklungen übertragen werden, sondern sie kann auch mit einer Auswerteelektronik der in Figur 3 beschriebenen Art ausgestattet sein.
Wie aus Figur 2 ersichtlich, haben die Ringsegmente 10 bis 15 eine Höhe H, die mindestens gleich der Summe aus den Höhen h1 und h2 des Ringes 8 und des Magneten 5 ist.
Die jeweils aufeinanderfolgenden Ringsegmente 10 bis 15, von denen man die Segmente 11 , 13 und 15 als Wirksegmente und die Segmente 10, 12 und 14 als Hilfssegmente bezeichnen könnte, sind durch jeweils einen Spalt 22 voneinander getrennt, dessen Breite im Wesentlichen gleich der Breite des Magneten 5 ist und der für das einwandfreie Funktionieren des Umdrehungszählers bei niedrigen Drehzahlen von ausschlaggebender Bedeutung ist, wie sich dies aus der nachstehenden Beschreibung der Wirkungsweise des Umdrehungszählers ergibt.
In seiner in Figur 1 in Vollinien dargestellten Position wird der radial orientierte Magnet 5 vom Ringsegment 10 angezogen.
Dreht sich die Hohlwelle 1 im Uhrzeigersinn, so behält der Arm 4 diese Position bei, bis er in die Nähe des Spaltes 22 zwischen den Ringsegmenten 10 und 11 kommt. Hier hat der Magnet 5 das Bestreben, am Ringsegment 10 haften zu bleiben, d. h., er führt bei sich weiter drehender Hohlwelle 1 eine Schwenkbewegung entgegen dem Uhrzeigersinn aus, bis er die in Figur 1 durch den Pfeil 23 angezeigte Position erreicht hat. Am Ende der Schwenkbewegung löst sich der Magnet 5 vom Ringsegment 10, um schlagartig in die, durch den Pfeil 24 gekennzeichnete Position überzugehen. Durch die schnelle Schwenkbewegung wird in der Wicklung 16 ein kräftiger Spannungsimpuls erzeugt, der ausreicht, um auch bei niedrigen Drehzahlen ein für die elektronische Auswertung ausreichendes Signal zu erhalten. Im Zuge der Auswertung gelangen die in den Wicklungen 16, 17, 18 nacheinander induzierten Spannungen über Dioden 25, 26, 27 zu einer Auswerteelektronik 28. Zusätzlich wird mit den Spannungsimpulsen über die Dioden 29, 30, 31 ein nicht gezeichneter Mikroprozessor der Auswerteelektronik 28 beaufschlagt. Der Mikroprozessor fragt den nichtflüchtig abgespeicherten, d. h. den auch in spannungslosem Zustand festgehaltenen Zählerstand über die Anzahl der bereits aufgelaufenen Impulse ab und addiert bei Rechtsdrehung der Hohlwelle 1 und sich im Uhrzeigersinn bewegendem Arm 4 jeweils einen Zählimpuls pro Spannungsimpuls hinzu. Umgekehrt wird der Zählerstand um jeweils ei- nen, einer Drittelumdrehung entsprechenden Schritt herabgesetzt, wenn auf den vorhergehenden Spannungsimpuls ein vom entgegen dem Uhrzeigersinn umlaufenden Arm 4 bzw. Magneten 5 in einer Wicklung erzeugter Spannungsimpuls folgt.
Negative Impulse, die auftreten, wenn der Arm 4 mit seinem Magneten 5 jeweils eines der mit einer Wicklung ausgestatteten Ringsegmente verlässt, werden von den Dioden 25 bis 31 unterdrückt, d. h., es werden nur positive Spannungsimpulse in der Auswerteelektronik 28 ausgewertet.
32 ist eine Z-Diode, die die Spannungsimpulse auf einen für die Auswerteelektronik geeigneten Wert begrenzt, sobald die zu erfassenden Drehzahlen auf Werte ansteigen, die Schwenkbewegungen des Armes 4 im Bereich der Spalte 22 nicht
nur überflüssig, sondern auch unmöglich machen, weil der Arm 4 infolge der auf ihn einwirkenden Fliehkraft seine in Figur 1 in Vollinien dargestellte, gestreckte Position beibehält. Während mit steigender Drehzahl die in den Wicklungen 16, 17, 18 induzierten Spannungen zunehmen, nimmt die Zeit, während der sie an- fallen, ab, wobei die Spannungs-Zeit-Fläche annähernd konstant bleibt.
Der durch die die Größe der induzierten Spannungen begrenzenden Z-Diode fließende Strom baut bei abklingendem Spannungsimpuls die in der jeweiligen Wicklung gespeicherte magnetische Energie ab. Die Spannungsimpulse werden also nicht nur in ihrer Höhe begrenzt, sondern auch in ihrer Breite verlängert, so dass sie auch bei hohen Drehzahlen genügend lange zur Verfügung stehen, um die Auswerteelektronik 28 so lange mit Energie zu versorgen, bis ihr Mikroprozessor den neuen Zählerwert verarbeitet und in seinem nichtflüchtigen Speicher abgelegt hat.
Während die Figuren 1 und 2 eine Lösung zeigen, bei der die Welle 1 als Hohl- welle mit einem vergleichsweise großen Außendurchmesser ausgebildet ist, zeigt die Figur 4 eine Ausführungsform mit einer als Vollwelle ausgebildeten Welle 33, deren Durchmesser deutlich kleiner ist und folglich eine kompaktere Bauweise des Umdrehungszählers und einen Verzicht auf wicklungsfreie Ringsegmente 10, 12, 14 ermöglicht. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass der Winkelabstand zwischen den die Ringsegmente 34, 35 und 36 voneinander trennenden Spalten 22 und den auch hier von Stegen 9 gebildeten Kernen der Wicklungen 34, 38 und 39 nicht zu groß wird. Auch bei dieser Ausführungsform wird beim schlagartigen Positionswechsel des den Magneten 5 tragenden Armes 4 z. B. in der Wicklung 38 ein kräftiger Spannungsimpuls erzeugt. Anders als bei der zuvor be- schriebenen Ausführungsform wird aber auch in der Wicklung 39 ein nicht minder kräftiger Spannungsimpuls, jedoch umgekehrter Polarität induziert. Richtet man die Spannungsimpulse mit Hilfe von Brückengleichrichtern mit niedriger Schleusenspannung gleich und schaltet man sie anschließend parallel, so lässt sich die Energie für die Spannungsversorgung der Schaltung verdoppeln. Zum Zählen der Spannungsimpulse wird jeweils deren positive Flanke ausgewertet, so dass aus der Reihenfolge der in den Wicklungen 37, 38, 39 auftretenden positiven Spannungen auf die jeweilige Drehrichtung der Welle 33 geschlossen werden kann.
Selbstverständlich wäre es auch möglich, jedem der Ringsegmente 34, 35 und 36 jeweils zwei Spulen zuzuordnen.