Dauerlüftung für Alu- oder Kunststofffenster
Moderne aufgrund ihrer ausgeklügelten Dichtungssysteme sehr dicht schließende Kunststoff- oder Alufenster benötigen eine Dauerlüftung, um eine bestimmte Min- destbe- und -entlüftung des Rauminneren auch bei geschlossenem Fenster zu gewährleisten.
Zu diesem Zweck ist bereits vorgeschlagen worden, gelochte oder perforierte Dichtungen oder aber auch ausgeschnittene Dichtungen zwischen Blendrahmen und Fensterflügel einzusetzen oder aber Lüfter auf den Blendrahmen oder in den Flügel bzw. in das Glas einzubauen.
Bei gelochten und ausgeschnittenen Dichtungen ergibt sich aber kein ausreichender Luftdurchgang. Die dadurch bewirkte Fugenlüftung ist in der Praxis unzurei- chend um die hygienischen Anforderungen zu erfüllen. Darüber hinaus ergeben sich bei diesen gelochten und ausgeschnittenen Dichtungen Pfeifgeräusche, die außerordentlich störend sind und deshalb auch von den Benutzern nicht akzeptiert werden.
Bei aufgesetzten Lüftern, die sich über einen gewissen Abschnitt des oberen Querschenkels des Blendrahmens erstrecken, gibt es zwar mehr Luftdurchgang aber Zugerscheinungen. Wenn schließlich der Lüfter ins Glas eingebaut wird verringert sich dadurch die Glasfläche und der Lichteinfall wird reduziert. Darüber hinaus sind diese aufgesetzten oder eingebauten Lüfter mit dem angestrebten Schallschutz nicht in Einklang zu bringen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Dauerlüftung für Alu- oder Kunststofffenster zu schaffen, die bei einfachem Aufbau hohe Luftdurchsätze bietet und gleichzeitig eine hohe Schallschutzqualität gewährleistet.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Dauerlüftung in einen Blendrahmen mit einer großen äußeren Vorkammer am Rahmenprofil integriert ist, insbesondere dergestalt, dass die Vorkammern der Blendrah-
menschenkel miteinander kommunizierend verbunden sind und in der Vorkammer des unteren Querschenkels Luftansaugöffnung und in der Vorkammer des oberen Querschenkels Verbindungsöffnungen angeordnet sind, wobei die letzteren in ein auf den oberen Querschenkel des Blendrahmens aufgesetztes Lüftungsprofil mit rauminnenseitigen Auslassöffnungen einmünden.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ergibt sich schon deshalb ein besonders günstiger Luftdurchsatz, weil die Ansaugöffnungen am unteren Ende des Fensters und die Ausblasöffnungen im Innenraum am oberen Ende angeordnet sind, so dass eine sehr gute Zugwirkung gegeben ist. Die kalte angesaugte Luft wird beim Hochsteigen in den seitlichen Rahmenschenkeln erwärmt, so dass sie bereits vorgewärmt auf der Innenseite des Fensters austritt. Dies vermeidet nicht nur Zugluft, sondern verhindert auch ein Beschlagen der Fenster. Darüber hinaus hat diese Art der Luftführung in den großen Vorkammern der Rahmenprofile des Blendrahmens den Vorteil, dass der durch die entsprechend ausgebildeten Rahmenprofile gegebene Schallschutz nicht über die offene Dauerbelüftungsstrecke unterbrochen ist. Die lange Strecke von den Luftansaugöffnungen im unteren Querschenkel des Blendrahmens über die seitlichen Rahmenschenkel zum oberen Querschenkel und schließlich in ein aufgesetztes Lüftungsprofil gewährleistet mit den vielen Umlenkungen einen nach wie vor sehr hohen Schallschutz. Die Schallschutzqualität von Fenstern ist aber angesichts der ständig zunehmenden Lärmbelastung der Umwelt insbesondere für Häuser in der Nähe von Straßen oder Fabriken von ganz entscheidender Bedeutung.
In Ausgestaltung der Erfindung kann dabei vorgesehen sein, dass die Luftansaugöffnungen an der tiefsten Stelle der Vorkammer des unteren Querschenkels angeordnet sind, was unter anderem den Vorteil hat, dass keine Probleme mit eindringendem Schlagregen auftreten können und dass eventuell anstehendes Kon- denswasser durch diese Luftansaugöffnungen direkt nach außen auf die Fenster- bank abgeleitet werden kann.
In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass vor den Auslassöffnungen des Lüftungsprofils ein auswechselbarer Filter, insbesondere ein Pollen-
filter, eingesetzt ist, wobei es sich als besonders zweckmäßig erwiesen hat, dass das Lüftungsprofil sich über die gesamte Länge des oberen Querschenkels erstreckt.
Die Vorkammer kann entweder am Blendrahmenprofil unmittelbar angeformt sein oder aber durch ein gesondertes an das Blendrahmenprofil angesetztes, insbesondere angestecktes Profil gebildet sein.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Längsschnitt durch den Blendrahmen eines erfindungsgemäß ausgebildeten Fensters,
Fig. 2 einen vergrößerten Teilschnitt durch den oberen Querschenkel, und
Fig. 3 einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt durch ein Fenster mit einem abgewandelten auf den oberen Querschenkel aufgesetzten Lüf- tungsprofil.
Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte, in einer nur schematisch angedeuteten Fensteröffnung 1 des Mauerwerks 2 eingebaute, Blendrahmen 3 besteht aus vorzugsweise aus Kunststoff gefertigten Profilen 4, die erfindungsgemäß mit einer großen Vorkammer 5 versehen sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist diese Vorkammer 5 an das Blendrahmenprofil 4 angeformt. Sie könnte aber auch durch ein gesondertes Profil gebildet sein, das an das Blendrahmenprofil 4 angesetzt wird. Sowohl der obere Querschenkel 6 als auch der untere Querschenkel 7 und selbstverständlich auch die seitlichen Schenkel 8 des Blendrahmens sind mit der erfin- dungsgemäßen Vorkammer 5 versehen, wobei die Vorkammern aller Schenkel kommunizierend miteinander verbunden sind wie durch die strichpunktierte Linie in Fig. 1 angedeutet ist.
Die Vorkammer 5 des unteren Querschenkels 7 des Blendrahmens 3 ist an ihrer tiefsten Stelle mit Luftansaugöffnungen 9 versehen, die gleichzeitig als Entlüftungsschlitze für etwa anstehendes sich im Rahmen bildendes Kondenswasser dienen können. Auf den oberen Querschenkel 6 des Blendrahmens 3 ist ein Lüf- tungsprofil 10 aufgesetzt, das über Verbindungsöffnungen 11 in der Vorkammer 5 des oberen Querschenkels mit dieser kommunizierend verbunden ist. Auf der Rauminnenseite des Fensters sind Auslassöffnungen 12 vorgesehen, vor denen ein Pollenfilter 13 vorzugsweise auswechselbar angeordnet werden kann. Lediglich gestrichelt angedeutet ist eine Fensterbank 14, die mit Hilfe der Sollbank 15 gehaltert werden kann. Die auf der Fensteraußenseite über die Luftansaugschlitze 9 angesaugte Luft steigt längs der beiden Seitenschenkel 8 des Blendrahmens 3 in deren Vorkammern nach oben und gelangt in die Vorkammer 5 des oberen Querschenkels, von wo sie dann über die Verbindungsöffnungen 11 und das Lüftungsprofil 10 schließlich zu den Auslassöffnungen 12 im Rauminneren gelangt. Dort tritt die Luft bereits vorgewärmt aus, so dass eine zugfreie Lüftung gegeben ist, so dass die Grundlüftung auch im Winter ohne Unterbrechung betrieben werden kann.
Durch das Auffräsen der Vorkammer 5 des unteren Querschenkels 7 zur Bildung der Luftansaugöffnungen 9 wird die Wärmedämmung (k-Wert) des Blendrahmens gemindert. Je nach den gestellten Wärmedämmanforderungen kann zu diesem Zweck in die durch die Versteifungswand 20 gebildete Kammer 21 ein Wärmedämmkeil 22 eingebracht werden, der auch eine günstige Auswirkung hinsichtlich der Schalldämmung besitzt. Aus diesem Grund kann gegebenenfalls auch vorge- sehen sein, dass umlaufend im Blendrahmen in diese Kammern 21 der Vorkammern 5 solche Wärmedämmkeile aus Schaumstoff eingebracht sind.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3, bei der auch noch der obere Teil des Fensterflügels 16 mit den Dichtungen 17 und 18, die bei der erfindungsgemäßen Dau- erlüftung natürlich nicht unterbrochen sein sollen, mit dargestellt ist, unterscheidet sich von dem nach den Fig. 1 und 2 im Wesentlichen dadurch, dass anstelle eines über die gesamte Fensterbreite durchgehenden Lüftungsprofils 10 ein handelsüblicher gegenüber der Fensterbreite wesentlich verkürzter Aufsatzlüfter 10' verwen-
det wird, dessen normalerweise frei neben dem Blendrahmenprofil am oberen Ende endender Luftansaugstutzen 19 abgedichtet in die Vorkammer 5 des oberen Querschenkels einragt. Die Ausbildung mit-den Luftansaugöffnungen 9 im unteren Querschenkel des Blendrahmens ist bei der Ausführungsform nach Fig. 3 die glei- ehe wie bei den Fig. 1 und 2.